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Es giebt keinen Nothstand. Der Saale  - Beitung" wird aus Eisenach   geschrieben:

worden."

Teugnen, wie alle die Enqueten und Enquetchen, die der 122. September 1792 als hundertjähriger Gedenktag der leitung eines Breßprozesses gegen das der Regierung sonst mit christlich germanische Staat bis jetzt ins Wert gesetzt hat. Proklamirung der Republik   gefeiert werden soll. Leib und Leben ergebene Kapitalistenblatt Kölnische Zeitung  ". Die Ermittelungen und die Pläne werden ausgehen wie das Hornberger Schießen.- Es war nämlich in neuerer Zeit eine Streitfrage be- Dieses Blatt ist neben einer Reihe anderer Blätter wegen einer züglich dieses Datums entstanden. Einige hatten den Besprechung über die letzte Kaiser- Rede unter Anklage gestellt 21. September 1792, d. h. den Tag, an welchem der Ronvent zusammentrat, als den Tag bezeichnet, wo die Republit proklamirt wurde. Das war aber ein Frrthum. dienstlosigkeit mehr und mehr an Umfang. Zur Steuerung die förmliche Erklärung der Republik   erfolgte jedoch erst " Auch in unserer Stadt gewinnt die Arbeits- und Ver- An diesem Tage wurde allerdings die Monarchie abgeschafft, derfelben giebt heute unfer Oberbürgermeister Dr. Eufen be fannt, daß das Stadt- Bauamt angewiesen ist, so vielen Arbeits- am folgenden Tage.- fräften wie nur möglich Gelegenheit zur Beschäftigung, ins besondere am Straßenbau zu geben."-

Späte Einsicht. Wir lesen:

Pariser Arbeiterbörse. Die Pariser Fachvereine wollen die städtische Arbeiterbörse am 18. März, dem Jahres­tage des Kommune- Aufstandes, eröffnen.

Offenburger Volksfreund"( zum Jahresbericht des Fabrikinspettors Wörishoffer): Wenn das weniger geeignet sei, Abhilfe zu schaffen, als die direkte Be­großh. bad. Fabrikinspektorat der Ansicht ist, daß die Zuflucht zur Arbeiterpresse für Kennzeichnung solcher Uebelstände schwerde beim Fabritinspektor, so können wir unsere gegentheilige Ansicht schon damit begründen, daß bei der Furcht vor der mit in den meisten Fällen darauf verzichten würden, die Ungesetzlich­der Zeugenschaft eventuell verbundenen Maßregelung die Arbeiter feiten zur Anzeige zu bringen. Der Presse gegenüber sind sie vor Entdeckung viel sicherer!"

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Vor allem drängt sich dabei der Wunsch ans Licht, der deutschen   Preffe und ihren Vertretern die Sachfenntniß und die Die Maikundgebung in Frankreich  . Wir freuen Befähigung zum Urtheil auf den verschiedenartigen Gebieten uns mittheilen zu können, daß die Einheitlichkeit des des staatlichen Lebens abzuftreiten und eigentlich nur diejenigen Handelns mit Bezug auf die Maifeier gesichert ist. Das Hoffmann, indem er an dem dortigen Krieger- und Veteranen­Korrekt handelte in Pirmasenz der Genosse Johannes als dazu befähigt erscheinen zu laffen, die eine der verschiedenen französische   Arbeitersekretariat wird, wie dies von Anfang verein feinen Austritt mit folgender Begründung anzeigte:" Ich Unfangsstufen des Staatsdienstes, zum mindesten irgendeinen an geplant war, die Organisation der Feier für ganz babe die Ueberzeugung gewonnen, daß es Pflicht jedes Arbeiters hierarchischen Zitel, sei es nun als Bureaudiätar und Unter offizier, Referendar und Sefondelieutenant u. s. w., erreicht Frankreich   in die Hand nehmen und demnächst ein darauf ist, der Sozialdemokratie beizutreten, und da obiger Verein keine haben. In den schönen Tagen der Landrathskammer suchte bezügliches Manifest erlassen.- Sozialdemokraten in seiner Mitte dulden will, so betrachte ich man durch einfache Polizeimaßregeln die Presse mundtodt zu meine Handlung als die einzig richtige und empfehle dieselbe machen, und Herr v. Kleist- Rehow hat am Rhein   als Ober- belgischen Genossen wird der Regierung gefährlich Pourbaix an der Arbeit. Die Aftion unserer meinen gleichgesinnten Kameraden, deren es noch sehr viele in dem Verein giebt, zur Nachahmung." Treffend sagt hierzu präsident darin das schönste Vorbild gegeben, während sein und so ist denn Herr Bourbaix zur Hilfe gerufen worden. Die Mannheimer Boltsstimme":" Wenn alle Mitglieder ber Gesinnungsgenoffe Herr v. Thadden- Triglaff die Preßfreiheit Man hört wieder von Dynamit- Attentaten"; und durch Kriegervereine so offen und ehrlich wären, wie der schreitell nur mit dem Galgen daneben zugestehen wollte. Heute wer- Man den Fußangeln gelegt, wie sie die Einzelbestimmungen und Be- Straßenplakate in Brüssel   wird zur Plünderung der Brot- dieser Zeilen, so könnten diese Vereine ihre Statuten nicht schnell gründungen des Spionage- und Unfittlichkeitsgesetzes in so wunderläden und zu revolutionärem Vorgehen wie in Berlin  " genug andern, wollen sie nicht zusammenschmelzen wie der Schnee baren Formen zeigen. Es ist eben der Widerwille gegen den aufgefordert. Spiegelberg  , wir kennen dich! Anspruch des Volkes, Einblick und Antheil an seinen An gelegenheiten zu haben, der sich jetzt so bezeichnend kundgiebt und dann mit logischer Nothwendigkeit zunächst gegen die " Beitungsschreiber" wendet. Natürlich wagt das Wort vom beschränkten Unterthanenverstand jetzt im tonftitutionellen Staat sich nicht mehr direkt hervor, aber in mannigfacher Umkleidung und Verhüllung kommt der Gedanke doch immer wieder."

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Hungertyphus in Oftgalizien. Die Landbevölkerung Dstgaliziens wird durch Typhus und Pocken dezimirt; es tommen Fälle von Hungertod vor.-

Parteinachrichten.

an der Frühlingssonne."

burg  - Strelig und den damit in Personalunion verbundene Die Reichstags- Nachwahl im Großherzogthum Mecklen Fürstenthum Razeburg erzeugt eine lebhafte Bewegung. Der Schönb. Anz." führt aus: Wenn der Sozialdemokrat gewählt werde, würde die Arbeitszeit der ländlichen Arbeiter herabgesett werden, dann könnten die Bauern aber überhaupt nicht mehr wirthschaften, auf dem Felde würden Blumen wachsen und Ar­beiter wären nicht mehr nöthig. Gegen die Arbeitszeitverkürzung sträuben sich die Grundherren auch deshalb, weil die Arbeiter dadurch Zeit zur Bildung gewönnen. Sie wünschen sich als Ar­beiter+++ Männchen, wie jenen Knecht, der den Wahlruf der Ronservativen, weil er nicht schreiben fann, mit drei Kreuzchen unterzeichnet hat. Ach, wie traurig, wenn die ttt- Männchen besser unterrichteten Arbeitern weichen müssen! Auf alle Fälle aber hat die diesmalige Wahlbewegung, wie auch das Resultat ausfallen möge, das Gute, daß sie das Klassenbewußtsein der ländlichen Arbeiter wedt.

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Diese Beurtheilung der Lage entnehmen wir der Rölnischen 8eitung", welche in die peinliche Zwangslage gedrängt, wider den Stachel zu löken, den sie Aus der sozialdemokratischen Preise. und ihre Hintermänner selbst geschärft und zugespitzt haben. In dem Augenblick, in dem die Regierung ihren Frieden letarier. Hannoverscher Volkswille",& umpen und Pro­Unter diesem Titel bringt unser Bentralorgan mit den frondirenden Gruppen der Bourgeoisie macht, wird Borwärts" einen Artikel, der, so selbstverständlich für jeben der für die Kölnische" abnorme Zustand sofort verschwinden denkenden Parteigenossen sein Inhalt ist, doch gegenüber der und sie wird Ja und Amen zu jeder Gewaltmaßregel zur Unklarheit, die im Anschluß an die Phrasen der Jungen", in Unterdrückung des freien Wortes sagen. Berlin   vereinzelt zu Tage tritt, ganz besonders als flärend und zeitgemäß begrüßt und allen Arbeitern zugänglich gemacht werden Alte Lügen. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" muß, damit dieselben ihn reiflich überlegen und in den ernsten blatt":" Im allgemeinen hat der Wahlkampf ein freieres und Aus Reichenbach   i. V. berichtet das Vogtländische Volks schreibt heute, wir bewunderten" den englischen Riesen- Tagen, denen wir, wie es scheint, entgegengehen, als Richtschnur gefeßlicheres Aussehen, da behördliche Ausschreitungen weniger streit, und der sozialdemokratische Einfluß" ginge dahin, ihres Handelns nehmen. Als die Berliner   Krawalle losbrachen, vorkommen als früher. Der Protest dürfte hier wesentlich ge­das Streifwefen von dem eine Einzelunternehmung be erklärten wir- und wie wir wissen unter einmüthiger Bustim holfen haben. Doch lassen sich einige untere Organe noch her­treffenden zum allgemeinen oder Generalstreit, und schließlich mung der hiesigen Genossen- daß diese Ausschreitungen nicht bei, ihr Stücklein Holz zum Scheiterhaufen zu tragen. In der treffenden zum allgemeinen oder Generalstreit, und schließlich die Stampfesweise ehrlicher Arbeiter und zielbewußter Genossen Antisemitenversammlung in Lengenfeld   deklarirte sich der mit­zu dem in jenen( den sozialdemokratischen) Kreisen bereits sein können. In auffälliger Weise wiederholen sich jetzt gebrachte Vorsitzende, Dr. Siegismund- Auerbach, als behördlich längst mehr oder weniger ernsthaft erwogenen Projekt in verschiedenen Städten Demonstrationen in einer Form, beglaubigter Leiter der Bersammlung, ließ eine Geschäftsordnungs. des Weltstreits" zu entwickeln. welche mit der Würde des Arbeiters unvereinbar ist und Debatte nicht zu, rief die anwesende Polizei um Hilfe; diese So viel Worte, so viel Lügen. Wir haben den ganz abgesehen von dem Schaden, den sie der Arbeiter sprach das große Wort, daß über Geschäftsordnung nicht au englischen Kohlengräber- Streit nicht bewundert", sondern bewegung bringen kann, auch durchaus nicht den prinzipiellen reden sei und war bereit auszuräumen bezw. zu arretiren. Hier­sehr kritisch von ihm gesprochen; und für den Weltstreik Anschauungen der Sozialdemokratie entspricht. Wenn diese gegen ist Beschwerde bei der Königlichen Kreishauptmannschaft haben wir uns und hat unsere Partei öffentlich hervortritt und den Satten das Elend der Arbeiter Zwickau   erhoben. Die Gemeindevorsteher in Erlmühle und Ober­mals erklärt oder erwärmt, sondern im Gegentheil die unlauteren Elemente, die uur an sich, nicht an die Gesammt unter Androhung von Strafen(!?), wer denselben nicht wähle. hat unsere Partei sich nie maffen zeigen will, dann wird sie vor Allem dafür sorgen, daß Neumart( zwei Kartellorte) sammelten Unterschriften für Kramer den Gedanken als unsinnig zurückgewiesen.- Dieselbe heit denken, ferngehalten werden! Schon einmal wiesen wir Die Geschichte ist der Königl. Amtshauptmannschaft Blauen an Norddeutsche" behauptet gegen unsere Notiz: Belohnte darauf hin: die Maifeier ist eine Demonstration der ehrlichen, gezeigt. Mögen allerwärts die Augen offen gehalten werden, Faulheit" fich wendend-, die sozialdemokratische Fraktion zielbewußten Arbeiter! Und wie würdig, von welchem fittlichen um den Ordnungs" männern die Gefeße vorzuhalten. ftelle zu den Reichstags- Schwänzern" das Ernst getragen, ist sie überall in Deutschland   verlaufen! Raub größte Kontingent. Das ist schon hundert Mal gesagt züge, Diebstähle Morde sie sind nicht die Waffen, In Bitterfeld   wurde ein Arbeiter- Bildungsverein errichtet, worden, und war stets gelogen. Welche Lügen wird Herr mit denen der ehrliche Arbeiter um sein Recht ringt! Die dem sofort 20 Personen als Mitglieder beitraten. In Stral Pindter nun morgen auftischen? Ein Tag ohne Lügen Feinde der ehrlichen Arbeit aber haben ihre Freude davan!" fund bildete sich ein Arbeiterinnenverein, dem sofort 85 Frauen war für diesen Biedermann von jeher ein verlorener Tag Vorwärts" und fügt ihm hinzu: Das Blatt reproduzirt dann den erwähnten Artikel des und Mädchen beitraten. - und Herr Pindter verliert nicht gern etwas.-

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Arbeiter! Sorgt dafür, daß dieser Artikel von allen Ar­Aus Vöhreubach( Schwarzwald  ) schreibt man dem Offens Die Welfenfonds- Quittungen. Die" Norddeutsche nachdem er sie gelesen hat, fort, sondern gebe sie demjenigen, der insbesondere die ultramontanen Heuchler hervorthun, haben kein beitskollegen gelefen wird! Niemand werfe diese Beitungsnummer, burger Boltsfreund: Die hiesige Bourgeoisie, unter welcher sich Allgemeine Zeitung  ", welche die Reptilienfütterung durch sie noch nicht gelesen hat! Bereitelt das Bestreben Gurer Mittel unterlassen, die sozialdemokratische Arbeiterschaft als praktische Erfahrung vortrefflich kennt, erklärt, daß nach der Feinde, welche es wieder einmal zu gelüften scheint, Verbrecher schlechte Menschen zu verfolgen. Wir Sozialdemokraten wurden Kenntniß, welche in Berliner   politischen Kreisen über jenes und Berrückte an Gure Rockschöße zu hängen!" natürlich als Diebe und Theiler verschrieen und das Volt glaubte Quittungsverfahren besteht, eigentliche auf den Welfenfonds lautende Quittungen nie existirt haben, so daß Personen, hat eine mehr oder minder lange deibenstette gerichtliches Sozialdemokraten saben, obschon Viele selbst nichts mehr ihr Stettiner Volksbote":" Jede sozialdemokratische Zeitung an die Lüge. Sie hielten Alle die Taschen zu, wenn sie einen Jebe ſozialb die aus diesem Fonds Gelder empfingen, nur in den seltensten Berfolgungen hinter sich; auch wir sind bekanntlich babei Gigenthum nennen. Während sie nun den Sozialdemokraten, die Fällen über den Ursprung unterrichtet gewesen sein sollen". nicht zu turz gekommen und ehe ein Prozeß ganz zu Ende ift, ist der ehrlichen Arbeit zu ihrem Verdienste helfen wollen, wie Ahnungslose Engel, diese Pfründner des Welfenfonds, gewöhnlich schon ein anderer wieder eingeleitet. Hämische Gegner schlechten Menschen auflauerten, wurden sie aus ihrem Dusel deren rechte Hand nicht weiß, was die linke nimmt! wollen damit beweisen, daß wir ganz besonders bösartig find. Wie leicht es aber ist, in den Maschen irgend eines Straf paragraphen hängen zu bleiben, wenn man eine der herrschenden Richtung entgegengesetzte Anschauung vertritt, beweist die Gin

Gedenktag der großen Revolution. Die fran­ zösische   Deputirtenkammer hat beschlossen, daß der

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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

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aufgeweckt durch die Nachricht, daß einer ihrer besten Ordnungs­stüßen", der patriotische Steuereinnehmer Huber mit der Kasse burchgebrannt ist. Es war ein pensionirter Gendarm und einer der ersten Sozialistenfresser unferes Städtchens. Ich habe gleich daran gedacht, was der Boltsfreund" schon oft schrieb: Wenn Giner so frech über die Sozialdemo Sehr verbunden, Herr Howald, ich werde Ihrer ge- 10 Prozent verdiene, ohne daß ich ein Risiko dabei laufe.raten schimpft, darf man überzeugt sein, daß schätzten Einladung nachkommen. Doch zur Sache." Bei Ihnen wollte ich 20 Prozent verdienen, baare 60 000 er nicht fauber unter dem Brusttuch ist." Die Sache ist die: ich habe auch ziemliche Summen Thaler. Damit Sie aber sehen, daß ich wirkliche Rück aus dem Geschäfte genommen und auf die Befizung ver- fichten nehme, ermäßige ich meine Forderung auf 50 000, wendet, so daß ich leicht in Verlegenheit kommen könnte, und zu diesem Opfer müssen Sie sich entschließen, wenn Sie wenn ich genöthigt würde, meine Schwester auszuzahlen, wollen, daß wir in Frieden auseinandergehen." abgesehen noch davon, daß eine solche Auszahlung meinen Eine solche unerhörte Forderung werde ich auf keinen Kredit erheblich schwächen würde. Fräulein Fräulein Find- Fall respektiven." eisen wird wahrscheinlich darauf bestehen, daß ich meine Stiefschwester anständig ausstatte; aber die Mit­gift, welche mir meine Braut mitbringt, würde mir das auch sehr leicht machen. Sie sehen also, daß mein ganzes Verfahren nur für eine Uebergangszeit berechnet ist und daß ein großer Theil des auf diese Weise scheinbar erzielten Gewinnes wieder für mich verloren gehen wird. Danach, hoffe ich, werden Sie Ihre Ansprüche, die infolge ganz anderer Anschauung der Sachlage von Ihrer Seite berechnet waren, ermäßigen."

Also Krieg?"

" Ja, Krieg, wenn Sie nicht vernünftig werden. Der Schaden ist dann einzig und allein auf Ihrer Seite."

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Die Straftammer Nordhausen hat auf Antrag des Amtsgerichts zu Stolberg am Harz die Beschlagnahme der fozialdemokratischen Flugschrift Die wahre Gestalt des Christenthums"( Sozialdemokratische Biblio­thet Nr. 26), weil sie Beschimpfungen der christlichen Religion und ihres Stifters enthalte, bestätigt und die Unbrauchbarmachung der zum Druck verwendeten Platten, sowie die Vernichtung der noch vorhandenen Exemplare angeordnet. Der Redakteur Emil Groth non der Biele. verfelder Bolts wacht" wurde wegen Beleidigung von Polizeibeamten zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt. Der Anklage war ein Artikel der Boltswacht" vom 28. September v. J. zu Grunde gelegt, welcher die polizeiliche Räumung eines 2otals, in welcher der Theaterklub Deutsche Bühne" einen Unter­haltungsabend abgehalten hatte, kritisirte. Hierdurch fühlten sich die betreffenden Polizeimannschaften beleidigt. Obgleich nach dem Zeugen sämmtlich bekundeten, daß die in dem Artikel gemachten Bericht der Volkswacht" die vom Genossen Groth vorgeschlagenen Angaben wahrheitsgetreu waren, ja lange noch nicht so geschildert sind, wie sie sich in Wirklichkeit zugetragen haben, glaubte der in einigen Punkten Aussage gegen Aussage stände und wenigstens eine formelle Beleidigung vorläge. Ueber Religion zu urtheilen wird ver Und wie denn nun, wenn das Testament, welches Sie boten!" schrieb der Amtsvorsteher auf die Bescheinigung, welche vernichtet glauben, plöglich zu Tage käme und Ihre Hoff- sammlung auszustellen hatte. er für die Anmeldung einer in Streckau bei Beiß geplanten Ber nungen mit einem Male zu Schanden machte?"

" Vielleicht doch nicht; ich habe nicht so viel zu lieren, wie Sie. Bei Ihnen handelt es sich um 300 000 Thaler bei mir nur um einen kleinen Theil davon." Diese 300 000 sind bereits mein; das Testament ist vernichtet, Sie haben es vernichtet, Sie würden, wenn Sie unsere Manipulation denunzirten, in Kriminaluntersuchung tommen, während Sie gegen mich keine Zeugen aufführen " Ich muß gestehen, Herr Howald, daß ich dazu können. Also streichen Sie die Flagge vor mir, lieber Doftor, teine besondere Beranlassung sehe; ich finde nur, daß Sie bei mir kommen Sie mit Ihrem gewöhnlichen Strangulirungs­dieses ganz respektable Geschäft gemacht haben, um mit system nicht durch." seiner Hilfe ein noch größeres zu machen. Das ist ganz Dr. Raffmaus nahm das vielsagende Lächeln an, Staatsanwalt doch eine Verurtheilung beantragen zu müssen, da wohl erdacht, ganz praktisch, ich wünsche Ihnen auch alles welches bei gewissen Gelegenheiten ihm ein unangenehm mögliche Glück dazu, aber meine Ansprüche bleiben doch schlaues Aussehen verlieh, und indem er einen durch hier ganz dieselben." bringenden Blick auf den jungen Mann warf, meinte er:

Aber bedenken Sie nur, Herr Doktor, daß diese Spekulation eben nur Spekulation ist und trotzdem und alle dem fehl gehen kann."

Dann machen Sie eine andere, Sie sind der Mann dazu."

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Der junge Mann erblaßte, es faßte ihn wie ein Schwindel; aber schnell hatte er seine Bestürzung über­wunden und, seinerseits lächelnd, erwiderte er:

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Es ist mit Ihnen nicht zu reden, und ich will deshalb, um der Sache endlich ein Ende zu machen, mein Anerbieten Das Testament ist vernichtet; so unvorsichtig können auf 5000 Thaler erhöhen. Sie sehen, ich bin der Situation Sie nicht gewesen sein; Sie wollen mich nur schrecken. D, gewachsen." ich kenne diese Advokaten Kniffe von Grund aus, die schlagen " Ich will meinerseits auch kurz sein, Herr Howald, bei mir nicht an, darauf können Sie sich verlassen." und Ihnen sagen, daß ich um einer Bagatelle von 5000 Thaler willen meine Existenz, eine Existenz, wie die meinige, nicht aufs Spiel segen kann. Ich babe etwas gewagt, weil ich auch ein größeres Geschäft im Huge habe; ich mache häufig Geschäfte, bei denen ich

( Fortsetzung folgt.)

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Literarisches.

Von der Neuen Zeit"( Stuttgart  , J. H. W. Diet' Verlag) ist soeben das 24. Heft des 10. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Der Schatten an der Wand. Die Erschießung der Geiseln. Ein Beitrag zur Geschichte der Pariser Kommune   von Adolf Hepner  . Das Wachsthum der städtischen Bevölkerung. II. Ein Beitrag zur Frage der Stückarbeit. Bon A. Bringmann, Zimmerer. Literarische Rundschau. Notizen. Feuilleton: Die Lessing Legende. Eine Rettung von Franz Mehring.  ( Fortfehung.)

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