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in Praft, und auch sie muß innerhalb dreier Tage vom 16. November 1891 an die königlichen Ober- Präsidenten lichen Plänen zugänglich war

werden.

zeigen.

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die Kriegsgedanken aus

1

ihren

Von der

nach dem geschehenen Aushange mit der Angabe, wie den wegen Regelung der Sonntagsruhe im gesammten Handels- dem Kopfe treiben. Arbeitern Gelegenheit gegeben ist, sich über sie zu äußern, gewerbe weist darauf hin, daß das Gesez vom 1. Juni 1891 Unser Genosse Ferroul also möge sich beruhigen und welche Bedenken die Arbeiter dabei schriftlich oder zu den Polizeibehörden, Gemeinden 2c. bestimmte Befugnisse diese Alarmirungen hüben und drüben nüßen nichts. Man Protokoll geäußert haben, der unteren Verwaltungsbehörde zur Regelung der Beschäftigung am Sonntag im gesammten soll den Teufel nicht an die Wand malen. Mögen unsere in zwei Exemplaren eingereicht werden. Neu in die Fabrik Handelsgewerbe giebt und die Verwaltungsbehörden für ge- französischen Genossen den Chauvinismus in ihrem Lande eintretenden Arbeitern ist ein Exemplar der Arbeitsordnung wiffe Fälle Ausnahmen zulaffen können. Zur Vorbereitung bekämpfen, so wie wir ihn in dem unsrigen bekämpfen. ( und der Nachträge) bei ihrem Eintritt einzuhändigen. der Ausführung jener in§ 105 enthaltenen Vorschriften ist Die Arbeitsordnungen, die schon vor dem 1. Januar 1891 in dem Runderlaß Folgendes bestimmt worden: Was find Hoffnungen, was find Entwürfe? Die erlassen sind, müssen zwar auch den gesetzlichen Bestimmungen Berliner Politischen Nachrichten" schreiben: Das lebhafte entsprechen und sind vom 1. April ab nur rechtsverbindlich, beitsstunden, diese nicht in die Zeit des Hauptgottesdienstes entgegenbringt, hat sich neuerdings auch darin kundgegeben, Daß die Regierungspräsidenten bei Festsetzung der Ar- Jutereffe, welches der Kaiser dem Wohlergehen der Arbeiter soweit sie den Gesetzen entsprechen, über sie braucht aber fallen lassen dürfen und thunlichst auch nicht in die Zeit daß von den hauptsächlich betheiligten Zentralftellen des den Arbeitern zur Neußerung keine Gelegenheit gegeben zu solcher Nebengottesdienste, während welcher nach den zur Reichs und Preußens Bericht darüber erfordert ist, ob und Solche Arbeitsordnungen müssen binnen vier Wochen Zeit geltenden Vorschriften die Verkaufsstätten geschlossen in welchem Umfange durch Erhaltung bezw. Vermehrung nach dem 1. April 1892 in zwei Ausfertigungen der unteren sein müssen. Die Arbeitsstunden sind so zu legen, daß der der Arbeitsgelegenheit, der Arbeitslosigkeit mit Verwaltungsbehörde eingereicht und in der Fabrik aus- Die Gemeinden oder weitere Kommunalverbände sind zu Bureaukratie, welche in all diesen Aemtern die erste Geige größere Theil des Nachmittags und der Abend frei bleiben. schlimmen Wirkungen vorgebeugt werden kann. gehängt werden. Alle Nachträge zu diesen Arbeitsordnungen, und ebenso ftimmungen einer noch weiteren Beschränkung unterwerfen bäucht uns ein Ding der Unmöglichkeit. Handelte es fich befragen, ob sie die Sonntagsarbeit durch statutarische Bespielt, eine sozialpolitisch brauchbare Antwort zu erhalten, alle Arbeitsordnungen, die seit dem 1. Januar 1891 zum wollen. Eine Aufstellung der getroffenen Maßnahmen zur um Unternehmerinteressen, so wären fachkundigste Auskunft ersten Male erlassen sind, unterliegen aber den Vorschriften, die für neue, nach dem 1. April 1892 zu erlassende Arbeits- Sonntagsruhe ist zu machen und gutachtliche Aeußerungen und eine Fülle von Vorschlägen gar wohl zu erwarten. über die Zulassung von Ausnahmen vom Verbote des Erinnert man sich aber, daß die großgewerblichen Be ordnungen gegeben sind. Wir fügen dem noch hinzu, daß die in der Arbeits-§ 55 Abs. 1 der Gewerbe- Ordnung( Hausirhandel) find triebe, welche Staat und Reich leiten, nur nach den Ordnung vorgesehenen Strafen, und andere dürfen nicht ver­abzugeben.- Grundsägen privatkapitalistischer Gewinnpolitik verwaltet hängt werden, ohne Verzug" festgesetzt werden müssen. Sie werden, daß in den fiskalischen Gruben und Hütten so gut sind also so schnell festzusetzen, als es im ordnungsmäßigen Krieg in Sicht? Eins unserer französischen Bruder wie in Reichspost und Reichstelegraphie der Ueberschuß das Geschäftsgange möglich ist. Der zum Erkennen der Strafe organe, die Question sociale"- Soziale Frage von leitende Prinzip ist, daß die preußische Staatsbahn- Ver­Berechtigte wird sie sofort festzusetzen haben, sobald er von Bordeaux , bringt aus der Feder unseres Genossen Ferroul waltung erst fürzlich durch zahlreiche Arbeiterentlassungen der zu strafenden Handlung überzeugende Kenntniß erhalten dessen sich die Theilnehmer am Erfurter Kongreß er und ähnliche Maßregeln ihre Sparkamkeit zu bekunden hat. Ein Aufschub der Straffestsetzung bedeutet einen Erlaß innern werden einen Artikel, in welchem die jüngsten wußte, bedenkt man zum Schlusse, was für ein schwächliches, derselben. Vorgänge in Berlin , unserer eigenen Auffassung gemäß, vor der zahmsten Kritik nicht Stich haltendes Geschöpf über Die verhängten Geldstrafen sind in ein Verzeichniß besprochen werden, die allgemeine Lage aber unseres Er- haupt die ganze Sozialreform von Oben ist, so wird man einzutragen, welches den Namen der Bestraften, den Tag achtens durchaus falsch beurtheilt wird. Ferroul meint­auch nicht der geringsten Illusion über den Ausgang jener der Bestrafung und die Höhe der Strafe enthält. Dieses und das natürlich mit Recht, daß das Vorkommen der neuesten Erhebung sich hingeben. Die soziale Politik wird Verzeichniß ist den Fabrikinspektoren auf Verlangen vorzu- Arbeitslosen- Demonstrationen und solcher Krawalle, wie demokratisch sein oder sie wird nicht sein.­Berlin sie Ende des vorigen Monats erlebt hat, auch wenn dieselben keinen politischen Charakter haben, immerhin sehr Angen rechts! Militärische Subordination ist die bedeutungsvolle Symptome seien. Er geht jedoch weiter, ordre de bataille für unsere Politit. Die Reichsregierung und glaubt aus der gegenwärtigen Situation den Schluß steht unter dem Zauber jenes Wortes, das Graf Caprivi ziehen zu müssen, daß das deutsche Kaiserreich, um sich am 27. November im Reichstage frank und unfrei aussprach: Politische Meberlicht. brecht were. Das sind grundlose Befürchtungen. Möglich Herrn und werde so lange hier stehen bleiben, wie es Geiner Luft zu verschaffen, einen Krieg mit Frankreich vom Baun" Ich stehe hier auf die Weisung meines allergnädigsten ist zwar sehr Vieles, und wir leben in einer Beit, in der Majestät gefallen wird." Der Reichstag eröffnete seine heutige Sigung womög- auch das Unerwartetste und scheinbar Widersinnigste jeden Das ist der offene Ausdruck jenes soldatischen Gehors lich vor noch leereren Bänken als wie sie die vorige Woche Augenblick Wirklichkeit werden kann, allein wir sind doch sams, der mit kühlem Verzicht auf tonftitutionelle Formeln waren. Auf der Tagesordnung stand die dritte Lesung der genöthigt, anzunehmen, daß die Personen, welche die jeden Auftrag durchführt und ohne mit den Wimpern zu Krankenkassen- Novelle, zu welcher nicht weniger als ca. 200 An- Leitung der Dinge in der Hand haben, ihre Handlungen zucken, heute z. B. die Entsendung eines deutschen Ges träge vorliegen. Das Krankenkassen- Gesetz, wie die ge- vorher überlegen, das Für und Wider abwägen und des schwaders nach Chile für unmöglich erklärt, um morgen sammten Arbeiterversicherungs- Gesetze, leidet jetzt schon an Busammenhangs zwischen Ursache und Wirkung sich bewußt Kontredampf an geben und aus den chinesischen Gewässern einer bedenklichen Untlarheit, wird aber die neue Novelle sind. Und ein Krieg mit Frankreich - wir meinen ein wer weiß wie viel Kriegsschiffe nach Südamerika zu erst Gesetz, dann dürfte ein Wirrwarr auf dem Gebiete des deutscher Angriffskrieg- würde die Gefahren der Lage beordern. Das ist die Vasallentreue, in welche Bismard Krantentaffen- Wesens entstehen, daß kein Mensch sich mehr nach feiner Richtung hin vermindern, sondern im fich drapirte, die Graf Caprivi aber thatsächlich bis auf den sondern auskennt. Dieser Befürchtung wurde heute auch von Gegentheil sie hundertfach steigern. Die französische Buchstaben beim Wort nimmt. Ihm nach seine Unters mehreren Rednern Ausdruck gegeben, und zwar geschah Armee ist der deutschen gewachsen wird gebenen, deren Ton, wie das so kriegsmännischer Brauch, würde sie uns nach unten Don Gegnern angegriffen würde sie der Novelle, allseitig zugestanden- um so schroffer wird, je milder er sondern besonders auch von ihren Vertheidigern. zweifelhaft im Vortheil sein; Deutschland als der nach oben ist. Wie die dii minorum gentium, die Göttchen Bon sozialdemokratischer Seite werden zur dritten Lesung Angreifer hätte die öffentliche Meinung und die Sympathien und Halbgöttchen der Regierung im Reichstage auftreten, feine Anträge mehr gestellt werden. Ein Versuch, jene Be- der Welt gegen sich, das angegriffene Frankreich hätte sie die Herren von Malzahn, von Stephan u. f. w., das lehrt stimmungen, welche speziell den Zweck haben, den freien für sich und das sind zwar sogenannte Imponderabilien ein Blick in die Verhandlungsberichte. Der Reichstag wird Hilfskassen die Existenzmöglichkeit zu nehmen, aus der Bor - unwägbare Faktoren, aber doch solche, welche in einer zum Kasernenhof, der Korporalstock schwebt unsichtbar und lage heraus zu bekommen, entbehrt jeder Aussicht, und so Lage wie der gegenwärtigen von außerordentlicher, wohl ent- doch wie handgreiflich über dem Hause. Daß die bürger­beschränkte sich unser Redner, der Abgeordnete Br u- hn 3, scheidender Wichtigkeit wären. Jedenfalls würde England, lichen Parteien sich diesen Zuständen anpassen, daß sie, wenn darauf, die Mängel des Entwurfes noch einmal vorzuführen um einen Weltkrieg zu vermeiden, all' seine Macht auf ihre Front abgeschritten wird, stramm und ohne zu mucken und unseren ablehnenden Standpunkt zu begründen. Der bieten, um Italien , Desterreich und Rußland von der Theil pariven, ist klar. Die Arbeitervertreter sind die Einzigen, Abgeordnete Ulrich führte ein paar krasse Fälle an, bei nahme am Krieg abzuhalten, das Gewicht seines Einflusses welche ihren alten Kurs innehalten. Sie sind mit Bis denen in Zwangskaffen gegen den klaren Wortlaut des Ge- aber ganz gewiß mehr für Frankreich als für Deutschland march, dem Autofraten fertig geworden: und es bietet ihnen setzes, Kranken in Gestalt sogenannter Ordnungsstrafen er in die Wagschale werfen. Unter derartigen Umständen hätte höchstens der Reiz der Neuheit, wenn der neue Ranzler als hebliche Abzüge am Krankengelde gemacht wurden. das Deutsche Reich in einem derartigen Krieg feine Aus- bas, was er mit aller Ehrlichkeit und aller Energie ist, auf Die Generaldiskussion wurde heute geschlossen. Morgen ficht, zu gewinnen, dagegen die ziemlich sichere Austritt, als der Beauftragte und Wortführer des persönlichen als die militärische Regiments. beginnt die Spezialdiskussion. Bei der Unmasse von An- ficht noch mehr zu verlieren trägen dürfte dieselbe ein Bild der Verworrenheit bieten, Glorie. Und die inneren Gefahren, vor denen das Reich Bom Partikularismus. Aus Süddeutschland wird wie es der Reichstag schon lange nicht mehr gesehen hat sich nach Ferroul durch den Krieg gegen Frankreich hätte and wenn bei der dadurch nothwendig herbeigeführten Lange- retten wollen, wären in's Unberechenbare vermehrt und uns geschrieben: Wenn die nationalliberal fortschrittliche weile schließlich außerm Bureau, den Stenographen und verschärft. Und gerade der Nothstand, in dem Ferroul Roterie diesseits des Mains über die Sonderbündelei der dem jeweiligen Redner Niemand mehr im Saale sein wird, eine Kriegsgefahr erblickt, dünkt uns eine Bürgschaft des Schwaben und Bayern schilt oder spöttelt, so ist die causa movens, die eigentliche Ursache dieser Nörgeleien, der joll es uns nicht wundern.- Friedens. In Rußland hat er sich als solche erwiesen movens obgleich die geschäftige Klatschbase Fama wieder einmal borussische Byzantinismus, welcher das Aufgehen Deutsch Zur Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Der fenfationelle Alarmnachrichten über kriegerische Pläne der lands in Preußen als eine Nothwendigkeit betrachtet und mehrfach erwähnte Runderlaß der Minister des Innern, für russischen Regierung verbreitet und auch in Deutschland mit den Treitschte, von Sybel, Droysen und anderen hösischen Handel und Gewerbe und der geistlichen 2c. Angelegenheiten wird der Nothstand wohl Manchem, der vielleicht abenteuer Geschichtsflitterern der seltsamen Meinung ist, die bisherige

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Berlin , den 14. März.

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in seiner Noth ein kleines Darlehen zu erhalten suchte, als Ideale aufstellen, Niemanden blenden mit unerfüllbaren Bur Kennzeichnung des Verfahrens der Liberalen war einen Betrüger und fah es als ein ordnungsmäßiges Ver- Versprechungen, thörichten Aussichten; wir haben nichts in ein ansehnliches Sündenregister, eine Lügen Tabelle ber fahren an, wenn schwindelhafte Spekulanten mit unverber Hand, als die alten, ewigen, unverjährbaren Menschen- liberalen Allgemeinen Beitung" aufgeführt, welche mit dem schämten Reklamen dem Publikum das Geld aus der Tasche rechte, die jedes menschliche Wesen mit auf diese Erde bringt Artikel über die legte Bolksversammlung schloß, zu deffen Lockten. Aus allen Spalten und Rizen der veralteten Gesetz- und die ihm jederzeit durch Eigennut, Herrschsucht und Charakterisirung die von vierhundert Theilnehmern jener gebung krochen die Wanzen des sozialen Lebens heraus, Gewaltthat einer Minderzahl vorenthalten wurden, sei es Versammlung unterzeichnete Berichtigung angefügt war. aber die Vorkämpfer für Freiheit und Fortschritt" sahen in der ersten rohen Form der Sklaverei, sei es durch die Und nun, Ihr planmäßig und systematisch belogenen es nicht, wollten es zum Theil nicht sehen, und die mittelalterliche Leibeigenschaft, sei es durch die Noth und und betrogenen Arbeiter," schloß der Aufsaz, und Du große Zahl der Zopfbürger, die gewohnheitsmäßig dem das Elend, mit denen der Geldsack die anscheinend freien armes, schwer getäuschtes Bolt, werdet Ihr uns Dant wissen, Liberalismus huldigte, war stolz auf ihre Führer und Arbeiter zu Frohndiensten zwingt. Wir wollen es klar und wenu mir, bewaffnet mit dem blanten Schwerte der hielt das Banner der Freiheit für wohlbewahrt in ihren offen vor aller Welt darlegen, daß unsere Liberalen die Wahrheit, kommen, um das Lügengewebe zu zerschneiden, Händen. Wer mehr und Anderes verlangte, als diese öffentliche Meinung fälschen, daß sie nicht die wahren das man Euch mit teuflischer List um's Haupt geworfen? Führer für angezeigt hielten, der wurde als ein unruhiger Wünsche des Volles zum Vortrag bringen; wir wollen es Ja, gewiß, Ihr werdet es, denn Ihr habt keinen Grund, Stopf, ein Phantast, ein Ehrgeiziger, ein Demagog, ein nachweisen, wie sie das Volk täuschen, wenn sie dasselbe die Wahrheit zu scheuen oder die unwahrheit zu lieben; Schwindler denunzirt. mit dem vorgehaltenen Scheine der Unmöglichkeit ab- Ihr könnt es wagen, mit unbefangenem Auge in die Trieb

Es ist eine charakteristische Seite des Zopfbürgers, des schrecken vom weiteren Verfolg ihrer berechtigten Wünsche, federn des sozialen Lebens zu schauen, denn Euch ist es Philifters, daß er nichts fommen sieht, weil er zu bequem da, wo solche Unmöglichkeiten nicht vorhanden sind, wo es eine Lebensfrage geworden, Nichts zu fürchten und Alles ist, scharf nachzudenken und sich von den Resultaten eines nur an gutem Willen fehlt. Wir werden uns ganz be- zu wissen. Ihr werdet aber auch bedenken, daß wir Euch solchen Denkens beunruhigen zu lassen; er läßt eine Anzahl sonders angelegen sein lassen, nachzuweisen, daß der Mensch nicht zu helfen vermögen, wenn Ihr nicht Theil nehmt an von Phrasen sich aufliegen und macht sie zu seinem Glaubens mit seinen Ansprüchen auf materielles Wohlbefinden nicht unseren Bestrebungen. Wir können zunächst nichts thun, bekenntnisse; was ihm unangenehm ist oder zu viel Nach- auf eine andere Welt angewiesen zu werden braucht, daß als die Fahne aufpflanzen, um die Ihr Euch sammeln denken verursacht, stößt er von sich. So lange er die Haupt- er es hier auf Erden finden kann und soll, und erinnern könnt, mit der Ihr zum Siege gelangt. Nicht mehr die maffe der Landesbevölkerung ausmachte, bewirkte er den hierbei an die Verse aus Heinrich Heine' s Wintermärchen": Kraft und den Muth einzelner Helden sind es, die in furchtbar langsamen Fortschritt, der einem Stillstande fast ähnlich sah. Die neue Zeit, die großartigen industriellen Umwälzungen haben diese Masse auseinandergesprengt, ihre Reihen gelichtet, sie zum Theil vernichtet; was aber von ihnen übrig geblieben, hat seine charakteristischen Eigen­schaften behalten. Es fühlt, daß es seinem Untergange entgegenwelft, erkennt aber weder Ursachen und Wirkungen, noch Freund und Feind.

Eine nicht geringe Aufregung verursachte es daher, namentlich in diesen Kreisen, als eines Morgens von Haus zu Haus ein Flugblatt vertheilt wurde, welches, von Lange verfaßt, als Ankündigung eines neuen Volksblattes in die Welt geschleudert wurde.

Es ist Zeit", hieß es darin, daß das Lügengewebe zerrissen wird, welches ein pflichtvergessener Liberalismus zwischen die offenen Augen des Voltes und seine gerechten und möglichen Wünsche gehängt. Wir wollen keine neuen

Ein neues Lied, ein befs'res Lied, Ihr Freunde, will ich Euch dichten, Wir wollen hier auf Erden schon Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein Und wollen nicht mehr darben, Verschlemmen soll nicht der faule Bauch Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst auf Erden Brot genug Für alle Menschenkinder,

Und Rosen und Myrthen, Glück und Lust, Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für Jedermann, Sobald die Schoten plazen, Den Himmel überlassen wir

Den Engeln und den Spaßen.-

unferen Tagen den Sieg entscheiden; das gemeinsame Mar schiren der großen Maffen allein führt unwiderruflich zum Biele. Die Kraft jedes Einzelnen von Euch ist geringfügig ift fast gleich Null; vereinigt kann Euch Niemand wider ftehen. Bedenket den Spruch unseres edlen Friedrich Rückert

:

Wenn die Wäfferlein kämen zu Haus', Gäben sie einen Fluß;

Weil jedes nimmt seinen eigenen Lauf, Eins ohne das and're vertrocknen muß.

Freunde, Arbeiter, Bürger, hört Ihr unseren Ruf? Das Banner weht luftig im Morgenwinde!"

Das Blatt tam an den Frühstückstisch des reichen Lebes mannes, den beim Lesen desselben dieselbe Empfindung bes schlich, wie sie Damokles empfand, als er mitten im Boll­gefühle seiner zeitweiligen Herrlichkeit das scharfe Schwert am dünnen Roßhaar ob seinem Haupte schimmern fah; es