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Nr. 77. 19. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 3. April 1902.

Schweizerischer Arbeitertag.

traut. Die Prüfung der Mandate ergab die Antvesenheit von 19 Delegierten, welche 2087 Mitglieder in 31 Verwaltungsstellen und Einzelmitglieder an 18 Orten vertreten. Bern  , den 1. April. Ferner waren und Th. Keslinte, Der Arbeitertag wurde am Montagvormittag 9 Uhr in der noch zugegen P. Hensel, Vorsitzender, Kassierer des Hauptvorstandes, J. Gärtner, Hamburg  , Vertreter des französischen   Kirche eröffnet, da ein andres, genügend großes Verbandsausschusses, V. Mortensen, Silkeborg  , als Vertreter der Lokal nicht zu haben war. Die Arbeitersänger Berns sangen wieder zwei Lieder und sodann begrüßte der Regierungspräsident dänischen Bruderorganisation und E. Legien von der General Joliat im Namen der Berner   Kantonsregierung mit einigen tommission. gleichgültigen Redensarten den Arbeitertag. Als Präsidenten wurden

der katholische Professor Dr. Beck- Freiburg gewählt.

Sechster Kongreß der Textilarbeiter Deutschlands  

rats- Wahlkreise sein können und man mußte sich immer wieder breitung desselben der Welt. Als dann durch systematische Ber- Interesse einer dringend notwendigen Verkürzung der Arbeitss

ratsam erachtet, diese Forderung den)

land, in der Schweiz   gebe es teine Junker und ähnliche Großgrund- noch etwa 600 Mitglieder abgelaufenen 1. Quartal 1902 sind Gehör schenken. Es wurde eine Resolution angenommen, in der die!

Steimann= Biel!

lauten:

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Kassel  , 1. April 1902. Im Anschluß an die Generalversammlung des Textilarbeiter­Verbandes trat gestern hier der sechste Kongreß der Textilarbeiter Deutschlands   zusammen. Vertreten find 66 Orte durch 56 Dele­gierte. Aufgabe des Kongresses ist: Regelung des Preß­Den ersten eigentlichen Verhandlungsgegenstand bildete der wesens, sowie der Angelegenheiten internationaler Be ziehung und der Fragen, die einen politischen oder die Genossen Oberrichter Lang- Zürich und Schuler- Winterthur   sowie gierten gedruckt vor und wurde von Reslinte erstattet. Er schilderte ocialpolitischen Charakter tragen. Der Vertrauens Bericht des Hauptvorstandes. Derselbe lag den Dele­mann hatte Fühlung mit dem internationalen Sekretariat und Der eingangs das Entstehen der jetzigen Organisation und ihre Vorläufer förderte die von dort in die Wege geleitete Propaganda für den Zuerst zur Behandlung gelangte der Zolltarif. Referent, Genosse Arbeiterfekretär Greulich, bereitete aus den Jahren 1890-91 und 1893-96. aber der großen Mehrzahl der Anwesenden, den Arbeitern ohne jede Jahre 1900. Im März 1900 erblickte der heute noch erscheinende die Frage des Behnstundentages mit erörtert. Die dritte Periode der Organisationsthätigkeit begann mit dem Behnstundentag für die Textilindustrie. Es wurde ein Flugblatt in 150 000 Exemplaren verbreitet. In der Diskussion wurde zugleich Ausnahme, eine arge Enttäuschung. Das Referat hätte ebensogut die Kandidatenrede eines Agrariers in einem ländlichen National-" Fleischer  " etwas vorgearbeitet worden war, schuf man am zeit wurde es als 1. Juli 1900 den Centralverband der Fleischer und Berufsgenossen fragen, ob man einem Bauerntag oder einem Arbeitertag beiwohne. Deutschlands  . Die weitere Thätigkeit war natürlich nur möglich gesetzgebenden Körperschaften zu unterbreiten, doch wurde betont, Genosse Greulich begründete und rechtfertigte die höheren land- infolge fräftigster Unterstützung durch die Generalkommission der dürfe, sondern das Hauptgewicht auf den wirtschaftlichen Kampf daß man sich allzu großer Hoffnungen nicht hingeben wirtschaftlichen Zölle, wobei er aber das Gefühl zu haben schien, Gewerkschaften Deutschlands  . er vertrete dadurch nicht die ihm anvertrauten Arbeiterinteressen, Der Erfolg blieb denn auch der denn er verwahrte sich gegen eine Ausschlachtung seiner Auffassung regiamen Agitation nicht versagt. Am Schluß des ersten Halbjahrs egen müsse. Nur durch eigne Kraft könnten die Arbeiter ihre Lage wirklich bessern und erst, wenn sie sich eine achtunggebietende Bo­gegen die Zollpolitik der deutschen   Socialdemokratie; in Deutschland   zählte man zivar erst 395 Mitglieder in 6 Berwaltungsstellen, nach fition errungen, würden die Regierungen und die gefeßgebenden Körper­gegen die Zollpolitik der deutschen   Socialdemokratie; in Deutschland   11/ 2jähriger Existenz hatte der Verband aber schon 1892 Mitglieder schaften den Forderungen nach durchgreifenden socialpolitischen Reforment würde er mit den Barteigenossen Schulter an Schulter fämpfen. Aber in der Schweiz   seien die Verhältnisse ganz andere wie in Deutsch­in 26 Verwaltungsstellen und und 6 Verwaltungsstellen hinzugekommen. Tertilarbeiterschaft aufgefordert wird, die Forderung: Verkürzung besizer, denn nur 13 Grundbefizer, darunter das Kloster Einsiedeln   9630,49 M. Davon entfallen bei den Einnahmen 1189,50 M. auf ihre Hauptforderung zu erheben und alle ihr zu Gebote stehenden Der Kaffenbericht balanciert in Einnahme und Ausgabe mit der Arbeitszeit auf 10 Stunden und Sonnabends 9 Stunden, als und die Nahrungsmittelfabrik Stemptthal bei Winterthur  , befizen Eintrittsgelder. 4193,55 M. auf Wochenbeiträge, 441,14 9. auf die Mittel anzuwenden, um den Zehnstundentag durch wirtschaftlichen mehr als 100 Stück Rindvieh, so daß man es in der Hauptsache mit M. mehr als 100 Stüd Niudvich, so daß man es in der Hauptsache mit m. wirklicher Vauernschaft zu thun hat. Greulich hat hierbei freilich Bresse  , 1862,62 M. auf sonstige Einnahmen der Lokalkassen und das Kampf zu erreichen. Gleichzeitig beschloß der Kongreß, von der vergessen, zu erklären, daß es für den Arbeiter ganz gleichgültig ist, sich mit 1767,80 m. auf das Fachorgan, 1214,70 M. auf Agitation, gefeßlichem Schuß gegen vorzeitige Verwertung ihrer Arbeitstraft zu übrige auf diverse fleinere Posten. Die Ausgaben verteilen Gesetzgebung als das mindeste dessen, was die Arbeiterschaft an wenn durch unverschämte Viehzölle die Fleischpreise horrend verteuert 764,85 m. für Druckfosten, Mitgliedsbücher 2c., 182,00 Gemaßregelten, beanspruchen berechtigt ist, den zehnstündigen Maximal- Arbeitstag werden, ob den erhöhten Profit davon ein Klein- oder Großgrund- 142,81 M. Streit und 44,00 M. Reise- Unterstützung, 317,40 m. für alle Arbeiter und Arbeiterinnen als Gejeb zu fordern. befizer einsteckt. Leider stand die Diskussion nicht auf der Höhe der Situation, Verwaltungskosten der Hauptkasse und 2893,68 M. desgleichen der legten beiden Jahren die Höchstauflage des Textilarbeiter" 46 000, Zuschüsse an Lokalkaffen, 29,75 M. diverse Ausgaben, 1049,88 2. Nach dem Bericht der Preßtommission betrug in den obschon sich in der Versammlung eine fast einmiilige Opposition Lokalkassen. An Sassenbeständen waren am 31. Dezember 1901 in die Mindestauflage 31 000 Eremplare. Die Gesamteinnahme betrug gegen die Stellung Greulichs wie gegen die unverschämten Agrar- der Hauptkasse und in den Verwaltungsstellen 1223,62 m. vorhanden. pro 1900/1901 55 000 m., die Ausgabe 75 000 M. forderungen kundgab; allein es war niemand auf ein derartiges Diesem Bericht fügte Mehling- Hamburg  , der mit Keslinte am bestand am Schlusse 1901 26 055 M. Vermögens Referat von Greulich gefaßt und demgemäß hatte sich auch niemand längsten in der Schlächtergesellen Bewegung steht, noch eine bestand am Schlusse 1901 26 055 M. Der Kongreß beschloß, daß daß er die Arbeiterinteressen nicht genügend vertreten hat, und mit auch besonders hervor, daß damals durch vielfache Maßregelungen frei werdende Raum soll socialpolitischen Artikeln gewidmet werden. Schilderung der seinerzeitigen Kämpfe in Hamburg   zu. Er hob Juteresse im Textilarbeiter" Aufnahme finden sollen. Der dadurch Recht und mit Energie wurde protestiert gegen die die Lebens­haltung der Arbeiter vertenernde und verschlechternde Zollpolitit. große Opfer erforderlich wären und eine große Anzahl der Mit­Agitation und Organisation. Die Agitation soll in. Gleich der erste Redner, der dies im Auftrage der Uhrenarbeiter- alle kollegen, die einmal im Vordertreffen der Organisation stehen, Empfohlen wurde das Arrangieren von sogen. Werkstellen- Versamm alieder deshalb abgegangen sei. Deffen ungeachtet ersuchte Redner der bisherigen Weise( durch Komitees), weiter betrieben werden. Organisationen that, war der Adjunkt des Arbeitersekretariats, auf ihrem Plaze auszuharren und füchtig für den Verband zu lungen. Bei einer Reorganisation soll für die Abgrenzung der einzelnen Mit 274 Stimmen wurde ohne Widerspruch eine Resolution an- Ursachen des vorjährigen Vorsigwechsels und ergänzt den Bericht Agitationsbezirke die geographische Lage mehr berücksichtigt werden. arbeiten. Hiernach verbreitete sich der jezige Vorsitzende über die genommen, die gegen Greulichs Darlegungen protestiert. Zur Frage des geseglichen Mindestlohnes wurde eine Die Behandlung der Neutralität der Gewerkschaften durch Mitteilungen von der letzten Agitationstour und seiner bis- Resolution angenommen, in der der Kongreß vom Reiche die Er­endele mit der Annahme der Punkte 1 und 3 der vom Bundes- herigen Thätigkeit. Dem schloß sich dann der Ausschußbericht an. richtung von Arbeiterkammern verlangt, die, auf Anrufen der in des Gewerkschaftsbundes beantragten Resolution, welche der Thätigkeit des Vorstandes geübt und vor allem die unter den die nachweislich weder eine fremdörtliche oder fremdländische Kon In der ausgedehnten Diskussion wurde eine scharfe Kritik an Frage kommenden Arbeiter Heimindustrieller oder solcher Betriebe, 1. Die Gründung von katholischen Fachvereinen, wie diefelbe Auf die Agitation eingehend, verlangten die einzelnen Redner, daß haben, berechtigt sind, die Löhne so zu erhöhen, daß der Arbeiter Vorstandsmitgliedern zu Tage getretenen Differenzen scharf getadelt. turrenz infolge erhöhter Arbeitslöhne und Warenpreise zu befürchten in Rorschach  , Chur  , Brutrut 2c. stattgefunden hat und auch sparsamer gewirtschaftet und fürzere Agitationstouren gemacht sowie der in den Großbetrieben des in Frage kommenden Gewerbes üblichen anderwärts angestrebt wird, wird als ein Bruch des Luzerner   mehr Agitation von Mund zu Mund getrieben werden solle. Neutralitätsbeschlusses erklärt, da sich diese Fachvereine auf einen mittleren Arbeitszeit zu demselben Tages- oder Wochenverdienst ge= Tonfessionellen Standpunkt stellen. Diese Fachvereine sind sofort auf Eine Fülle von Anträgen hatte die Aenderung des Unterstützungs­Die Nachmittagssigung setzte mit der Statutenberatung ein. nügt, den die Arbeiter dieser Großbetriebe erreichen". zulösen und deren Mitglieder haben sich den bestehenden neutralen wesens zum Ziel. Es wurde da unter anderm beantragt: perabongresse, der durch 12 Delegierte beschickt werden soll, behandelt Diese Frage soll auch auf dem internationalen Zegtilarbeiter= Fachvereinen anzuschließen. 3. Der Beschluß des Luzerner Arbeitertages betreffend die sezung der Karenzzeit für die Bezugsberechtigung von Reise- Unter­3. Der Beschluß des Luzerner Arbeitertages betreffend die süßung und zivar von einem auf einhalb bezw. einviertel Jahr, werden. Förderung des Gewerkschaftswesens wird aufrecht erhalten und es Erhöhung der Reise- Unterstützung von 25 auf 30 M. pro Jahr, Ein- Hübsch delegiert. Als Vertrauensmann wurde Redacteur Wegner Bum internationalen Arbeiterkongreß wird der Verbandsvorsitzende wird den Verbänden und Vereinen des Arbeiterbundes neuerdings führung der Arbeitslosen- sowie Krankenunterstützung." zur Pflicht gemacht, mit allen Kräften für eine einheitliche und Anträge wurden aber abgelehnt und bleibt somit das alte Statut wenn besondere Umstände es erheischen. Hierauf wurde der Kongreß Alle diese Chemnitz   wiedergewählt. Ein Kongreß soll nur einberufen werden, umfassende gewerkschaftliche Organisation der Arbeiter aller Berufe zu wirken sowie die bestehenden und nen sich bildenden Berufs- nach dieser Richtung hin gültig. verbände und Bereine zum Anschluß an den Gewerkschaftsbund zu höhung der Beiträge. Anders verhielt sich die Sache bei der allseitig gewünschten Er­Hier war man sich von vornherein klar sollten aber die Kollegen in Zukunft vor vielen Extrasteuern und darüber, daß der Verband finanzkräftiger werden müsse. Andrerseits die bisherigen freiwilligen Beiträge fallen zu lassen und dafür den Listensammlungen bewahrt bleiben. Es wurde deshalb beschlossen, Wochenbeitrag von 15 Pf. auf 20 Bf. zu erhöhen und eine viertel­jährliche Delegiertensteuer von 25 Pf. zu erheben. Diese Aenderung halb des Bundesvorstandes übernehmen kann, gehört derselbe nicht soll mit dem 1. Juli in Kraft treten. Ein weiterer Antrag, der den eneralversammlung des Vereins Deutscher Schuhmacher in den Schweizerischen   Arbeiterbund und hat seinen Austritt zu Verwaltungsstellen das volle Drittel der Wochenbeiträge belaffen 4. Verbände und Vereine, die fünftig dieser Pflicht beharrlich und die von den Lokalverwaltungen erzielten Ueberschüsse nicht dem Der Vorsitzende des Centralverbandes, Simon Nürnberg, nicht nachkommen oder ihr sogar entgegenwirken, verlieren das Recht, Haupttaffierer übermittelt wissen will, wurde gleichfalls angenommen. eröffnete die Generalversammlung mit einer Begrüßung der er­Da der Vertreter der dänischen Kollegen gezwungen war abzu im Bundesvorstande des Arbeiterbundes vertreten zu sein; ebenso schienenen Delegierten. Insbesondere er hieß der östreichischen Organisation, der als fönnen fünftig solche Personen, die den durch die Gewerkschaften reisen, so wurde vor seinem Weggange noch über den mit der sigenden Möller vertretenen Berufs- und Griſtenzinteressen der Arbeiter feindselig handelt und Bruderorganisation abzuschließenden Gegenseitigkeitsvertrag ver- Gast den Verhandlungen beiwohnt, willkommen. Anwesend find 53 Delegierte, die Mitglieder des Centralvorstandes und Dänemark   gestellten Verlangen zu gegenübertreten, nicht mehr dem Bundesvorstande des Schweizerischen   gestimmt. Außerdem sprach der Verbandstag der dänischen Schlächter der Redacteur des Schuhmacher- Fachblattes, Reichstags- Abgeord Arbeiterbundes angehören. Die erhoffte und angestrebte Reorganisation des ungeheuerlichen gefellen- Bereinigung noch die vollste Sympathie aus mid verpflichtet Nach Bornahme der Wahlen zu den verschiedensten Kommissionen und Heterogenen Arbeiterbundes ist leider wieder nicht erfolgt, die Miß- fich zur fräftigen Unterstützung in ihren Stämpfen. Die Einladung wurde nach Feststellung der Geschäftsordnung und ziemlich langer geburt lebt zum großen Schaden der organisierten Arbeiterschaft viel zum Delegierten gewählt. zum dänischen Schlächterfongreß wurde angenommen und Grigoleit Debatte beschlossen, den Mitgliedern des Centralvorstandes tein Schließlich wurde noch kurz die Revision der Haft- Diätenfrage sowie Wahl des Hauptvorstandes", wurden miteinander Dem Bericht des Vorstandes schickte Simon Nürnberg einige Die nächsten beiden Punkte der Tagesordnung: Gehalts- und Stimmrecht einzuräumen. pflichtgefeße von den Genoffen Scherrer- St. Gallen und Rapin- verschmolzen. Hierbei wurde auch der Antrag des Hauptvorstandes, allgemeine Bemerkungen voraus. Die Thätigkeit des Vorstandes Lauſanne   behandelt und ihre dazu gestellten umfangreichen Anträge Einrichtung eines Bureaus für die Hauptverwaltung und Anstellung babe in einer Reihe von Zahlstellen in dem einen oder wurden ohne Debatte einstimmig angenommen. Annahme fanden eines Beamten, sowie der Antrag Prung, Verlegung des Sizes des andren Bunkt Unzufriedenheit hervorgerufen. Man habe dem Vor ferner eine Protestresolution betreffend die Ausdehnung des Militär- Hauptvorstandes nach Hamburg  , mit verhandelt. Ans ſtrafgesetzes auf die Presse, eine Resolution betreffend die äußerst lebhaften Debatte ist hervorzuheben, daß gegen die rabstimmung über die obligatorische Einführung der Arbeitslosen­stande zum Vorwurf gemacht, daß sein Verhalten in Bezug auf die gesetzliche Freigabe des Sonnabendnachmittags für die Arbei- Verlegung des Vorstandssizes die ungünstige geographische Lage Unterstützung nicht in Ginklang zu bringen sei und mit den Be terinnen und endlich eine Resolution betreffend die Abschaffung Hamburgs   geltend gemacht und darauf hingewiesen wurde, schlüffen der Mainzer   Generalversammlung und zwar deshalb, weil der Nachtarbeit der Müller auf dem Wege der Revision daß durch eine Verlegung dieses Siges der Hauptvorstand und mit der Vorstand dem Stimmzettel gleichzeitig ein Cirkular beilegte, das des Fabrikgesetzes. Eingelaufen war während der Berhandlungen ihm auch der Verband in Miskredit gebracht werde. Außerdem unter den Mitgliedern aufklärend, und agitatorisch wirken follte. ein Telegramm des internationalen socialistischen Sekretariats in müßte dadurch die Agitation in Ost- und Westpreußen   wie auch Man hat deswegen in den Versammlungen sowohl als in Artikelu Brüssel, das den Verhandlungen besten Erfolg wünschte. Bertreten waren auf dem Arbeitertage 186 632 Mitglieder, die in Schlesien   und Mitteldeutschland   leiden. Der Einrichtung eines des Fachblattes gegen den Vorstand vom Leder gezogen. Doch wenn fich effektiv vielleicht auf 60 000-80 000 reducieren. Verbandsbureaus wurde hingegen allseitig zugestimmt. Zu der die Gegner der Arbeitslosen- Unterstützung das Vorgehen des Vors Delegierten waren 39 fatholische, aber lauter Geistliche, Advokaten 2c., man sich jedoch erst entschließen, als der Vertreter der General: kommen, daß dies dem Vorstande als ein nicht zu großes Berbrechen als notwendig anerkannten Anstellung standes objektiver beurteilen werden, so werden sie zu der Ueberzeugung ein fatholischer Arbeiter- Delegierter war auf diesem Arbeitertag so wenig zu sehen wie auf den früheren; es scheint, die katholi- kommission diese Notwendigkeit überzeugend nachgewiesen, und für angerechnet werden dürfe, da auch der Vorstand nur das thun schen Arbeiter" find bezüglich ihrer religiösen Gesinnung ebenso eventuelle finanzielle Schwierigkeiten des Verbandes die Hilfe der und vorschlagen wird, was für die Organisation nugbringend sein gebrechliche, zarte, wie bezüglich ihrer geistigen Qualität inferiore langt, daß der anzustellende Beamte ein Berufskollege sein und dann schaftliche Depression einsetzte und vielerorten Lohnreduzierungen ein Generalfommission in Aussicht gestellt hatte. Ferner wurde ver- wird. Der Vorstand hat es für notwendig gehalten, als die wirt­Geschöpfe. Um 5 Uhr wurde der Arbeitertag geschlossen.

bewegen.

Die Punkte 2 und 4 wurden dem Bundesvorstand zur weiteren Behandlung überwiesen und lauten: 2. Da der Katholikenverein( früher Binsverein) keine Arbeiter organisation, sondern ein katholischer Propagandaverein ist und für dessen Beschlüsse und Aktionen niemand die Verantwortlichkeit inner­

nehmen.

weiter.

Unter den

dem von

eines Beamten konnte

mit einem Hoch auf den Verband geschlossen.

Rennte Generalversammlung des Vereins Deutscher Schuhmacher.

München  , den 1. April 1902. Im Gasthof zum höger wurde heute vormittag die Neunte eröffnet.

neter Bod.

=

den Vor

die Agitation betreiben, Bureauarbeiten machen und das Fach- traten, an die Bevollmächtigten der Zahlstellen ein vertrauliches organ redigieren soll. Die Beschlüsse ergaben die Beibehaltung des Cirkular ergehen zu lassen, um die Arbeitsruhe am 1. Mai nicht etwa Sizes des Verbandsvorstandes in Berlin  , die Einrichtung eines an einem Streit zu benüßen und dadurch eine größere Aussperrung Bureaus für die Hauptverwaltung und die Anstellung eines be a provozieren. Statt nun das Cirkular als vertraulich zu be­gesetzt und Kollege Hensel- Berlin als Beamter und Verbands- lungen verlesen, wodurch bei den Fabrikanten die Vermutung auf­vorfigender gewählt. Selbiger soll zum 1. Mai d. J. in feine nene fommen konnte, als sei die Organisation zu schwach, die Arbeits­Dem Bericht über den Kongreß in gestriger Nummer ist nach- Thätigkeit eintreten. Die Diäten der Delegierten wurden auf 6 m. ruhe am 1. Mai durchzuführen. Die Annahme, daß sich der Vor­zutragen, daß zu dem Punkt: Regelung der wochen- und sountäglichen und das Mankogeld des Hauptkassierers auf 5 M. monatlich fest stand mit den Beschlüssen der Parteitage in Widerspruch gesezt Arbeitszeit" nach einem Referat des Delegierten Hensel folgende Re- gelegt und die Kassererwahl der Ortsverwaltung Berlin   über- habe, sei hinfällig, weil die Beschlüsse der Parteitage ausdrücklich folution angenommen wurde: Der Kongreß beschließt in Bezug tragen. voraussegen, daß nur dort am ersten Mai die Arbeit ruhen soll, wo auf die Regelung der wochen- und jonntäglichen Arbeits- Im weiteren wurde noch beschloffen, sich der Generalfommiffion dies ohne Schädigung der wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter zeit. daß die gefeßgebenden Körperschaften des Reiches der Gewerkschaften Deutschlands   anzugliedern und einen Delegierten möglich sei. Des längeren verweilt der Redner bei dem Streit und nochmals um die gefeßliche Festlegung einer täglichen Marizum Gewerkschaftskongreß zu entfenden. Als solcher wurde aut der Aussperrung in Tuttlingen  , die der Organisation eine beträcht mal Arbeitszeit von 12 Stunden angegangen und Hensel, Berlin  , gewählt. Der Antrag Neumünster  :" Eine liche Summe Geldes gekostet haben. Er gab eine ausführliche gleichzeitig um fchärfere Kontrolle der Sonntagsgrößere Agitation zur Sammlung von Unterschriften für eine Schilderung vom Verlauf der Differenzen und wies die von Tutt­arbeit in den Fleischereien ersucht, sowie darüber nähere Be Petition an den Reichstag   und Bundesrat, behufs Befferung der ingen aus gegen Bock und seine Person erhobenen schweren Vor­gründungen gegeben werden. Den Kollegen wird zur Pflicht gemacht, Lage der Fleischergesellen vorzunehmen", wurde dem Vorstand als würfe als unbegründet zurück. Aus dem rein geschäftlichen Teil des für Durchführung dieser Verlangen jederzeit einzutreten und vor Material überwiefen. In Bezug auf die Agitation unter den Borstandsberichtes haben wir schon das Wissenwerte wiedergegeben. allem für Aufrechterhaltung der gesetzlichen Vorschriften für die Ein Kollegen wurde Deutschland   in 7 Bezirke eingeteilt, und zwar mit haltung der Sonntagsruhe zu forgen." den Vororten: Berlin  , Dresden  , Leipzig  , Frankfurt   a. M., Bremen  , Hamburg   und Kiel  . Der nächste Verbandstag soll in Hamburg   ab gehalten werden.

Der erste Verbandstag des Gentralverbandes der Fleischer foldeten Beamten. Das Gehalt desselben wurde auf 1500 W. feft- handeln, haben die Vertrauenspersonen das Cirkular in Versamm und Berufsgenossen Deutschlands  .

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Im Anschluß an den Kongres fand der Verbandstag am 31. März d. J. in den Arminhallen zu Berlin   statt. Nach kurzer Begrüßung durch den Berliner Bevollmächtigten Fr. Gluch schritt Nachdem somit der Verbandstag seine reichhaltige Tagesordnung man zur Konstituierung des Verbandstages. Mit der Leitung erledigt hatte, schloß der Vorsitzende den ersten Verbandstag mit wurden Herm. Möller- Hamburg   und Alivin Schöder- Leipzig   be- einem Hoch auf den Central- Verband.

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Die schweizerischen Osterkongresse.

Bern  , 1. April 1902. Der Gewerkschaftskongres wurde am Sonnabendabend 8/2 Uhr im Voltshaus" vom Präsidenten Schnegler mit einer furzen Ansprache eröffnet. Zum ersten Präsidenten wurde Genosse