Auch die Kammer spiegelt die Erregung des Landes wieder. I Nach einem Brüsseler Telegramm des„ Bureau Laffan" vom 10. April begannen die socialdemokratischen Abgeordneten ihre Obstruktion, um eine Abstimmung über die provisorischen Budgetkredite zu verhindern. Der Klerikale Delbeke ruft den Social domokraten zu: Ihr seid Mörder!" und droht, wenn ein Haar auf seinem Haupte gekrümmt würde, werde man gegen die Socialdemokraten zu Gewaltmaßregeln greifen.( Großer Tumult und leidenschaftliche Proteste.) Majorität und Opposition flagen einander leidenschaftlich an, die Redner können bei fortgesetzten Unterbrechungen und wiederkehrendem Tumult faum sprechen. Der allgemeine Ausstand ist bei den Bergleuten und den Metallarbeitern des Centrums bereits heute abend vollständig durchgeführt. In Houdeng fand heute vormittag im Katholischen Klub eine Dynamit explosion statt, ohne daß irgend jemand verwundet wurde.
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Brüffel, 9. April. ( Eig. Ber.). Für morgen abend sind für ganz Belgien Manifestationen beschlossen. Ein Flugblatt, ein Appell an das Volk, wurde vom Parteivorstand beschlossen.
Im Centre( Provinz Hainaut ) haben die Bergarbeiter ben Generalstreit begonnen. Die Metallarbeiter beginnen denselben am Montag. Die Bewegung ist, wie vorauszusehen, nicht mehr aufzuhalten. Die Brüffeler Arbeiter sind auf nächsten Sonntag einberufen, um über den Beginn des Generalstreits zu beraten.-
In Gent fam es gestern abend beim Empfang der Klerikalen Abgeordneten infolge der Maßregeln der Polizei zu Zusammen: stößen, bei denen zwanzig Personen verwundet wurden.
Abgeordnetenhaus.
Die Anträge fordern:
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China Prozek. Aus Leipzig wird vom 10. April teleNr. 99. Pferde im Werte bis 1000 Mart 90 Mart( Re- graphisch gemeldet: Das Reichsgericht verwarf die Revision gierungsvorlage: im Werte bis 300 Mart das Stück 30 Mart, des Redacteurs der„ Volksstimme" in Frankfurt a. M., Dr. Quard, im Werte von 800-1000 Mart das Stück 75 Mark); im Werte der ant 13. November v. J. vom dortigen Landgericht wegen des ostasiatischen Expeditions von mehr als 1000-2500 Mart das Stüd 180 Mart( Vorlage: Beleidigung begangen durch Veröffentlichung eines sogenannten 150 Mark), von mehr als 2500 Mart das Stüd 360 Mart( Vor- corps, Lage: 300 Mark). Hunnenbriefes", zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt worden war.
Eine Anmerkung giebt dem Bundesrat die Möglichkeit, in Ueber die mysteriöse Gefangenhaltung des ita enischen gewissen Fällen niedrigere Zölle zu erheben für Zuchtpferde. Maurers Frattoli, über die wir gestern berichteten, bringt auch Eine weitere Anmerkung befagt: Die obigen Zollsäge sollen die„ Nh.- Westf. 3tg." eine Notiz. Nach derselben sei Frattoli als durch vertragsmäßige Abmachungen nicht um mehr als„ Anarchist" verhaftet worden. Die Verhaftung hänge sogar mit der 20 Prozent ermäßigt werden. Ermordung der Kaiserin Elisabeth von Oestreich Nr. 102 Rindvich, für 1 Doppelcentner 18 Mart. zusammen. Frattoli habe sich zur Zeit der Ermordung der Kaiserin Für Rindvieh beträgt der Bollfatz nach dem be Elisabeth in der Schweiz befunden, von wo er mit andren Italienern stehenden Vertragstarif für Bulleu Kühe ausgewiefen wurde.
und
das Stüd 9 M., für Jungvieh 5 M., für Kälber Wir können dieser Ente gegenüber nur nochmals hervorheben, 3 M., für Ochsen 25,50 W., nach dem bestehenden General- daß Frattodi unserm Gewährsmann als Socialist bekannt ist, der tarif für Bullen und Kühe 9 M., für Jungvich 6 M., für sich anarchistischen Ideen gegenüber stets ablehnend verhalten hat, Kälber 3 M., für Ochsen 30 M. Der neue Tarifentwurf gefchweige daß er irgendwie in die traurige Ermordungsaffaire der der Regierung schlägt vor: für Bullen und Kithe pro Stück 25 M., Staiserin Elisabeth verwickelt sein könnte. Aber selbst diese abenteuerfür Jungvieh 15 M., für Kälber 4 M. für Ochsen 12 M. pro liche Motivierung der Verhaftung Frattodis erklärt noch keineswegs Doppelcentuer Lebendgewicht. den unbegreiflichen Umstand, daß Frattodi bereits über einen Monat In Anmerkungen werden für Bullen zu Buchtzwecken und in haft gehalten worden ist, ohne seinem Briefe der doch die für den Grenzverkehr auf die nächsten 6 Jahre Erleichterungen Censur der Gefängnisverwaltung passiert hat zufolge auch nur borgesehen. einmal einem Verhör unterworfen zu sein! Wir fönnen unsre Weiter wird ein Mindestzoll festgesetzt wie oben bei Forderung, daß die Sache offiziell so schnell als möglich aufzuklären Position 99. fei, nur nochmals mit allem Nachdrud wiederholen.-
M. Nr. 103 Schafe, für 1 Doppelcentner Lebendgewicht 18 m. Für Schafe beträgt der Zolljah nach dem bestehenden Vertragsund Generaltarif 0,50 M. pro Stüd, der neue Tarifentwurf will diesen Zoll auf 1 M. pro Stück erhöhen.
Mindeftzoll wie oben.
Nr. 105 Schweine, für 1 Doppelcentner Lebendgewicht 18 M. ( Vertragstarif: pro Stüd 5 M., Generaltarif 6 M., neue Regierungsvorlage 10 M. pro Doppelcentner.)
Mindestzoll wie obeit. and
Nr. 107 Fleisch, ausschließlich des Schweinespecs, und genießbare Eingeweide von Vich( ausgenommen Federvich) für den Doppelcentner frisch, auch gefroren 45 M.( Vorlage 30 M.), ein fach zubereitet 60 m.( Vorlage 30 M.), zum feineren Tafelgenuß zubereitet 120 M.( Vorlage 75 M.).
Das Abgeordnetenhaus sette am Donnerstag die Beratung des Etats der Eisenbahnverwaltung fort. In der Hauptsache drehte sich die Debatte wiederum um eine Erörterung der gesamten Finanzlage, auf die ja der Eisenbahn- Etat von dem wesentlichsten Einfluß ist. In seiner Etatsrede vom Januar hatte der Finanzminister die Mindereinnahmen des Jahres 1901 gegenüber den Etatsansägen auf 40 Millionen Mart geschätzt; wie er nunmehr auf Grund genauerer Schäßungen mitteilte, ist die Finanzlage noch trauriger; in der Eisenbahnverwaltung werden die Einnahmen um 80 Millionen hinter dem Etatsansatz zurückbleiben, auf der andren Seite bei den find Ausgaben zwanzig Millionen gespart; diesen Mindererträgen der Eisenbahnen von sechzig Diese Anträge sind unterstützt durch Konservative, Centrum und Millionen stehen höhere Einnahmen bei den Bergwerken und den direkten Steuern gegenüber. Das Gesamtergebnis ist ein den nationalliberalen Abg. Sieg. Ob sich die übrigen nationalMinderertrag von 45 Millionen gegen den Etatsvoranschlag. liberalen Mitglieder der Kommission demselben anschließen werden, Man sieht also, wie verkehrt es ist, auf den schwankenden ist zweifelhaft, aber die Mehrheit ist für fie gesichert. Einnahmen aus der Eisenbahnverwaltung dauernde Ausgaben Mit der Annahme dieser Anträge, inbesondere dieser Mindestzu basieren. Trotzdem will Minister Frhr. v. Rheinbaben zölle, die der Regierung für die fünftigen Vertragsverhandlungen nichts von dem Vorschlag des Abg. Dr. Sattler( natt.) völlig die Hände binden, erweitert fich die Kluft zwischen Regierung wiffen, einen Ausgleichsfonds zu schaffen und eine Grenze und den Zollparteien anscheinend unfiberbrüidbar. Aber man steht ja erst in der ersten einng! Jegt wollen festzusehen, bis zu der die Eisenbahn Ueberschüsse für allgemeine Staatszwecke verwendet werden dürfen. Ebenso die Zöllner zeigen, was eigentlich nötig sei an Zollschutz. Später wenig zeigt er sich einer Trennung der Eisenbahnfinanzen kann das Abhandelnlassen beginnen.- von denen der allgemeinen Finanzen geneigt; er fürchtet, daß in die ganze Finanzverwaltung ein Moment der Unsicherheit
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Karlsruhe.( Privat- Telegramm.) 10. April. Die Kammernahm heute den Staatsvertrag mit der hessisch - preußischen Main - Neckarbahn Gemeinschaft an. Dagegen stimmten die Demokraten und Socialdemokraten. onation
Zur Lage der Eisenbahn- Beamten.
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Die Beratung des Eisenbahn Etats im Abgeordnetenhause hat eine Reihe von Eisenbahn - Beamten bewogen, sich an uns mit der Bitte zu wenden, ihre Lage vor der breiten Deffentlichkeit klar zu legen, da die unter dem Dreiklassen Wahlsystem gewählten„ Boltsvertreter" ihre wiederholten Gesuche um Besserstellung bisher unberücksichtigt gelassen haben. Ob der Wahrheit der uns zugegangenen Mitteilungen hegen wir um so weniger Zweifel, als diese Nachrichten durch die Schilderungen eines durchaus loyalen Blattes, der Wochenschrift für Eisenbahn- Telegraphen- Beamte", in jeder Hinsicht bestätigt werden.
Die
Nicht lebendes Vieh, zum Genuß verwendbar, unterliegt der Verzollung als frisches Fleisch und Vich. Frisches und einfach zubereitetes fnochenfreies Fleisch, sowie gepöfelte und geräucherte Schweineschinken unterliegen einem Zollzuschlage von 20 Broz., Schweinesped 36 M. Es handelt sich in erster Linie um die Eisenbahnfür 1 Doppelcentner. Der Bundesrat ist befugt, für bestimmte Telegraphisten, einer Beamtenkategorie, die zu den unteren Grenzstrecken im Falle eines örtlichen Bedürfnisses die zollfreie Beamtentlassen gehört, aber seit Jahren darauf hingearbeitet hat, in Einfuhr einzelner Stücke von frischem oder einfach zubereitetem die Klasse der mittleren Beamten eingereiht zu werden. Im vorigen Fleisch oder Schweinespeck in Mengen von nicht mehr als 2 Kilo- Jahre ist die Verwaltung endlich zu einer Umwälzung der Eisengramm, nicht mit der Post eingehend, für Bewohner des Grenz- bahn- Telegraphie geschritten, sie hat 272 Stellen für Telegraphenbezirks nachzulassen. Assistenten geschaffen und diese durch Lelegraphisten besetzt; Mindestzoll wie bei den früheren Positionen. hierbei aber sind nicht die dienstältesten Beamten, sondern in der Hauptsache Militäranwärter, die erst wenige Jahre im Eisenbahndienst thätig waren, berücksichtigt worden. auch hervor, daß die ungleichheiten, die in der Beförderung zu Tage getreten find mur Unzufriedenheit und Enttäuschung hervorgerufen hat, zumal da die Telegraphisten in den einzelnen Direktionsbezirken ganz ungleich. mäßig behandelt wurden und bei der Verteilung der Stellen das Dienstalter ganz außer Betracht blieb. Alte, im Dienst ergrante Beamte sahen sich plötzlich zurückgestellt gegen folche, die kaum gebelang boren waren, als diese schon ihren Dienst versahen. Traurig und beklagenswert ist auch die Stellung der heute noch vorand handenen Telegraphendiätare und Hilfs telegraphisten, die so gut wie feine Aussicht haben, daß sie jemals in eine bessere Stellung aufrücken, und deren Besoldung eine ganz minimale ist.
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genannte Wochenschrift hebt denn Ernennung der 272 Telegraphisten zu Assistenten bei den
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kommen würde, wenn wir die Eisenbahneinnahmen entbehren Philt – wo bist du? Der Neichskanzler Graf v. Bülow Bway hoffen sie noch immer, daß Sandtag und Negierung fich ihrer müßten. Vor allem aber erfüllt es ihn mit Sorge, ist am Mittwochabend in Wien angeformen, um mit dem öftreichischen annehmen und ihre Wünsche erfüllen werden, damit frischer und daß es noch nicht möglich gewesen ist, ein festes Ver- Minister des Auswärtigen Grafen Goluchowski zu konferieren. Der zufriedener froher Sinu auch bei ihnen Einkehr halten fam", hältnis zwischen den Finanzen des Reiches und des deutsche Botschafter Graf Phili, Fürst zu Eulenburg und aber die einſichtigeren unter ihnen find längst von dem geheilt, das daß Dreiflassen Barlament für fie Staates zu schaffen. Gewiß hat der Minister in Aegirbarde, ist wiederum i in Wien nicht anwesend, wie Bahn Von Tag zu Tag mehrt sich die Zahl diesem Punkte recht; wenn er aber des weiteren stets, wenn daselbst irgend etwas geschicht, was, nach Diplomaten- etivas übrig hat. Erkenntnis, daß der Beamten, die in der richtigen dem Reichstage den Vorwurf macht, daß er immer nur be- auffassung, für die deutschen Interessen von Wichtigkeit ist. Die Mutter nur im Socialismus ihr Heil, liegt, mit uns sympathisieren und uns bebes des Botschafters soll sich frant in Meran aufhalten und der getreite strebt ist, Ausgaben zu bewilligen, ohne für neue Einnahmen Sohn sei zu ihr geeilt, so lautet das Entschuldigungsattest, das dem ihre Wünsche und Beschwerden vortragen. Hoffen wir, daß es nicht zu sorgen, so sollte er wenigstens konsequent sein und im Eulenburger offiziös ausgestellt wird. Graf Phili hat Pech; immer mehr allzu lange dauern wird, bis die Arbeiterschaft ihre Vertreter Bundesrat fortab gegen jede weitere Bewilligung von Geldern wenn etwas los" ist, rafft ihn ein graufiges Schicksal aus seinem in den Landtag entfendet, damit sie sich auch von der Tribüne dieses für militaristische und marinistische Zwecke auftreten, da ja erhabenen Wirkungskreise. Oder wird fich Graf Bhili trösten, indem Parlamentes herab mit derselben Wärme wie von der des Reichsbekanntlich der größte Teil der Ausgaben des Reiches für er mit uns weiß, daß die Besprechungen des deutschen Reichskanzlers fages aller Unterdrückten annehmen können, mögen fie nun von fulturwidrige Zwecke verwendet wird. Solange der Minister mit dem östreichischen Minister des Auswärtigen nicht mehr poli- Privaten oder vom Staat ausgebeutet werden.- diefe Konsequenz nicht zieht, vermögen wir seinen Worten tische Bedeutung haben als ein Bardenstic oder eine Nordlandssig tid og fahrt? feine Bedeutung beizumessen. Was die specielle Behandlung der Eisenbahnfragen beEine Polen Vorlage soll nach Blättermeldungen dem di trifft, so brachten die Redner der verschiedenen Parteien wieder preußischen Landtage in nächster Zeit zugehen, deren Be- Lärmfcenen im Abgeordnetenhaus. Anläßlich einer fungihre alten Klagen vor, die nun schon seit einem Jahrzehnt ratung den Landtag voraussichtlich über Pfingsten hinaus zusammen- czechischen Resolution, die die Errichtung einer Staatsgewerbeschule im Landtage erschallen, ohne daß die Regierung sich darum halten dürfte. dusdullina lansod of touchs in Budweis beantragte, tam es, als der Präsident es abfümmerte. Der Forderung auf eine Herabsehung der Graf Bülow hat ja in feiner Rede im preußischen Abgeordneten lehnte, über einen gufazantrag Bareuther, vor GewerbePersonentarife widersprach nicht nur die Regierung, sondern hause vom 13. Jamuar allerhand mehr oder minder fürchterliche schule das Wort„ deutsche" feinzuschalten, eine getrennte Abauch Abg. Frigen( Ctr.), der zu äußerster Vorsicht mahnte. Drohungen ausgestoßen. Er kündigte damals die beschleunigte Stimmung vornehmen zu lassen, zu großen Lärmscenen der Aldeutschen. Der Minister fürchtet von einer Herabsegung der Tarife er- Durchführung der deutschen Bestedelung der Ostmark, eine Ver- Die Scene dauerte etwa 10 Minuten. Da hierauf der Präsident hebliche Einnahme Ausfälle, eine Befürchtung, die un- mehrung des staatlichen Domänenbesizes, die Gründung von unter anhaltendem ohrenbetäubendem Lärm über die nicht strittigen begründet erscheint, da, wie die Erfahrung lehrt, die Majoraten und Fideikommiffen, die Schaffung von Germanisierungs- Refolutionen abstimmen ließ, protestierten nicht nur die Aldeutschen, Herabsehung das Portos bei der Reichs- Postverwaltung die zulagen für besonders eifrige Beamte usw. an. Er sprach damals sondern auch die Deutschfortschrittler und die deutsche Volkspartei durch Zurufe gegen dieses Vorgehen. Einige Alldeutsche sprangen Einnahmen nicht nur vermindert, sondern sogar erhöht hat. auch davon, daß zu verlangen sei, daß die Geistlichkeit sich von auf die Präsidententribüne. Der Abg. Iro ergriff die Präsidentenund schlug ununterbrochen auf den Präsidenten Die gleiche Erfahrung würde man wahrscheinlich auch in der jeder national polnischen Agitation fernhalte. Sollte die an- glode Eisenbahn- Verwaltung machen. Auch Herr v. Thielen ist gekündigte Polen oder vielmehr Anti- Bolen Vorlage all' diese tisch. Plötzlich entglitt ihm die Glode und fiel, dicht am gegen eine allgemeine Tarifermäßigung; nach seiner Meinung schönen Grundsäge der Bülowschen Granitbeißer Politit realisieren Stopfe des Präsidenten vorbeifliegend, zu Boden. fönnen Tarifermäßigungen nur auf dem Wege der Ausnahme- wollen?- moshat sitio Der Lärm dauerte fort. Einzelne Barteiführer begaben sich zum tarife vorgenommen werden. Dieser Meinung schloß sich das erfte Opfer der Tollwut ist in der Redaktion der" Post" einzelnen Gruppen wurde die Lage lebhaft besprochen. Da der Das erfte Opfer der Tollwut ist in der Redaktion der Post" Präsidenten und besprachen sich mit demselben. Auch innerhalb der Abg. v. Kardorf( frk.) an, der sofort die Situation durchgefordert worden. Lärm fortdauerte, verließ der Präsident den Saal, nachdem er schaute und um weitere Tarifermäßigungen für landwirtschaft. Seitdem die Maifeier eriftiert, pflegen die Gewerkschaften darauf erklärt hatte, daß die Sigung auf eine halbe Stunde unterum Konflikte zu brochen sei. liche Produkte schnorrte. zu halten, daß die Kollegen, die am 1. Mai Daß die Eisenbahnen kein reines Verkehrsinstitut, sondern vermeiden arbeiten, eine besondere Maisteuer entrichten, die vor Schweiz.ded mentio in erster Linie eine Einnahmequelle für den Staat sind, ist nehmlich dazu dient, infolge der Feier gemaßregelte Genossen zu Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Italien . eine bekannte Thatsache. Jetzt wollen die Verkehrsfeinde fo- unterſtüßen. Bisher hat sich über diese Gepflogenheit niemand gewundert. Jezt ir teilten kürzlich mit, daß der italienische Gesandte in Bern , gar dazu übergehen, die Bahnen in den Dienst politischer aber bat bie Boft" die allbekannte Sache entdeckt; fie teilt schandernd Silvestrelli, sich unverschämte Angriffe gegen die Schweiz erlaubt und religiöser Bestrebungen zu stellen. Den Abgg. G amp den Beschluß der Berliner Ladierer mit, die 25 Pf. zahlen wollen, hatte, weil die Bundesregierung die feltsame Zumutung, ein in deshalb verbieten, ( frf.) und v. Arnim( f.) war es vorbehalten, dieſem geist und min muß das Blatt staunen, was alles die Genoffen" ihrer Genf erscheinendes Arnachistenblatt Die focial weil es den toten König Humbert beleidigt habe, unter reichen Gedanken Ausdruck zu verleihen, indem fie forderten, blind gläubigen Anhängerschaft zu bieten wagen". daß die Eisenbahnen den Germanisierungsbestrebungen im demokratischen Ladierer feien bei dem berüchtigten Ablaßträmer Berufung auf die einen solchen Alt nicht zulaffende Rechtslage abDer Bundesrat hatte auf die Anpöbelungen des Often dienen sollen. Die Furcht vor der polnischen Gefahr Johann Tegel in die Schule gegangen und hätten bei ihm die gelehnt hatte. gewinnbringenden Vorteile des Ablaßhandels studiert, die sie Gesandten damit geantwortet, daß er die italienische Regierung hat in den Köpfen dieser Herren arge Verwüstungen an- sehr and ihrer Bartei schleunigst zuzuwenden bemüht find" ersuchte, den taktlosen Diplomaten abzuberufen. Die italienische Re gerichtet. Am Freitag wird die Beratung fortgesetzt.
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Diese Maimarken seien das bequeme Aushilfsmittel", fich für Geld von der Parteiverpflichtung freizukaufen". Schließlich findet die Bost" in ihrem Wahn die Meldung so unglaublich, daß man fie für einen schlechten Wiz 3 man Indessen hat bei der halten geneigt sein könnte. Die überzöllnerische Mehrheit der Zolltarif- Kommission hat am Socialdemokratie schon so vieles erlebt, was ihren eiquen Donnerstag entgegen den Erklärungen des Grafen Posadowsky und Grundsätzen schnurstracks zuviderläuft, daß man sich kaum noch über des Handelsministers Möller eine außerordentliche Erhöhung der etwas Derartiges wundern kann." Zölle auf Quebrachoholz und andre Gerbstoffe beschlossen; zwar trennten sich hier die Nationalliberalen von den Ueberzöllnern, aber Centrum und Konservative stimmten für einen 7 Mart Boll auf Quebracho , während die Regierung einen 1 MarkZoll befürwortet hatte.
Ebenso gedenken die Ueberzollparteien ihre Ueberbietung des Regierungsentwurfs bei den am Freitag in der Kommission zur Beratung gelangenden Viehzöllen fortzusetzen. Und zwar beantragen sie für die betreffenden Positionen nicht nur höhere Zölle, sondern Mindestzölle, unter welche bei den Handelsvertragsabschlüffen keinesfalls hinuntergegangen werden soll.
Der Zustand der" Post" ist in der That besorgniserregend; wäre die Krankheit nicht so weit vorgeschritten, so würde sie sicherlich ihre Frende äußern, daß die Arbeiter so vernünftig seien, Konflikte nach Möglichkeit zu vermeiden. So aber lallt sie von Ablaßzetteln, Lostauf von Parteiverpflichtungen usw.
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Bermutlich werden wir morgen lesen, daß überhaupt alle Parteibeiträge dem Zwede dienen, fich von den Barteiverpflichtungen loszukaufen, und außerdem noch Ablaß gewähren für alle Verbrechen und Bergehen im Diesseits wie im Jenseits.
Man wird gut thun, die bedauernswerten Redacteure der„ Post" fchleunigft unter die Polizeiverfügung betr. die Hundesperre einzu begreifen, damit sie nicht weiteren Schaden anrichten. depage
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Was nun weiter geschah, geht aus gierung weigerte sich jedoch. folgender Mitteilung des Bundesrats vom 10. April an die Bundes= versammlung hervor: ondan dol
" Wir beehren uns, Ihnen mitzuteilen, daß bedauerliche Mißhelligteiten, welche zwischen uns und dem hiefigen italienischen Gesandten Kommandeur Silvestrelli entstanden sind, uns veranlaßt haben, von der italienischen Stegierung zu verlangen, daß fie im Interesse der zwischen beiden Staaten bestehenden guten Beziehungen ihren bei der schweizerischen Eidgenossenschaft beglaubigten Vertreter abberufe. Die italienische Regierung Iehute unser Ansuchen ab und verfekte ims somit in die Notwendigkeit, unire offiziellen Beziehungen zu Herrn Komman deur Silvestrelli abzubrechen.( Beifall.) Dies hatte un mittelbar zur Folge, daß die italienische Regierung unfrem Gesandten in Nom Herrn Dr. Carlin gegenüber das Gleiche that. Dies die Sachlage, wovon wir nicht ermangeln wollten, Ihnen Kenntnis zu geben, indem wir uns im übrigen vorbehalten, Ihnen demnächst darüber unter Mitteilung der zwischen uns und dem italienischen Gesandten gewechselten Noten umständ