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Nr. 84. 19. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Holzzölle.

Wer hat dich, du schöner Wald, aufgezollt so hoch nach oben?" wird man fragen können, wenn die Beschlüsse Gesetz werden, welche die Tariffommission in der Donnerstag- Sigung

Frhr. v. Wangenheim( fonf.) beantragt für Position 74: hart Mark 0,60 bezw. Mark 4,80,

74: weich

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75: hart

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0,60 1,50

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Freitag, 11. April 1902.

Stadthagen ( Soc.) begründet diesen Antrag. Er begreife nicht, wie die Agrarier für diesen Zoll eintreten könnten, da derselbe doch in der Hauptsache die Landwirte belaste, die für Wagenräder höhere Preise bezahlen müßten.

Die Socialdemokraten beantragen 3ollfreiheit eventuell durchweg zu setzen: 0,20 m. für 1 Doppelcentner.

3,80, 12,00, 75: weich 1,50 9,00. Graf Kanit( fonf.) erkennt an, daß Stadthagen recht habe, Graduaner( Soc.): Der Bund der Landwirte fordert Erhöhung wenn er behaupte, daß dieser Zollsatz von den Landwirten getragen entsprechend der Regierungsvorlage und bei der Quebracho - der Zölle, weil die Einfuhr gestiegen ist. Weitere Gründe giebt er nicht werde. Die kleinen Stellmacher müßten aber geschützt werden. position erheblich erhöht angenommen hat. Holzzölle an. An demselben Fehler tranft auch die ganze Vorlage. Man hat Molkenbuhr( Soc.) entgegnet, daß die kleinen Stellmacher die schädigen den Kleinbauer, die Landwirtschaft, zahlreiche alle 8ollsäge erhöht und mun geglaubt, man müsse auch hier er- Naben, Felgen ze. aus Hickory- Holz borgearbeitet zu beziehen pflegen Die Forstwirtschaft steht geradezu glänzend da. und gegen die Großbetriebe konkurrenzunfähig werden würden, Industrien, den Handel, eine große Anzahl Arbeiter, höhen. Ju furzer Zeit ist die Waldfläche um 48 000 Hektar ge- wenn ihnen dieses Nohprodukt künstlich durch Schutzzoll verteuert ja selbst die Waldwirtschaft. Das wurde insbesondere von stiegen. Die rationelle Wirtschaft hat er ermöglicht, 3,54 Fest- werden würde. den socialdemokratischen Mitgliedern der Kommission, Grad- meter pro Hektar gewinnen zu können, eine Zahl, die höher Der socialdemokratische Antrag wird abgelehnt und die nauer, Molkenbuhr, Stadthagen und Wurm, nach den ver- ist, als in allen andern europäischen Staaten. Deutschland kann Säge nach der Regierungsvorlage angenommen. schiedensten Richtungen hin dargelegt. Die Vorschläge der aber allein seinen Holzbedarf nicht decken, Die Preise sind in der Position 82 behandelt Faßholz. Regierung und die Quebrachozoll Erhöhung wurde dennoch letzten Zeit fortwährend gestiegen. Man sollte hier durch Ausbau durchweg angenommen. Allerdings folgte die Mehrheit den der Verkehrswege sorgen, der Zoll ist ein ganz untangliches noch weiter gehenden Anträgen des Abg. v. Wangenheim Mittel. Früher hat die Regierung behauptet, eine Unterscheidung bezüglich der Holzzölle nicht. Lag das an dem besonderen zwischen hartem und weichem Holz lasse sich zolltechnisch nicht durch Geschick, mit dem dieser so auffallend kenntnislose Vorsißende führen. Jest soll auf einmal die Unterscheidung getroffen werden und auf diese Weise soll das harte Holz dann ganz außerordentlich des Bundes der Landwirte die Hohlheit seiner Anregungen öher verzollt werden. Der Unterschied läßt sich wissenschaftlich gar­wider Willen offenzulegen verstand? Oder wollten die nicht feststellen. Was die Wissenschaft nicht tann, sollen die Zoll­Kompromißlüsternen den Bundesobersten fühlen lassen, daß beamten lösen. Die chivere des Holzes schwankt je nach dem er ohne sie nichts sei? Vielleicht spielten beide Gründe mit. Trockenheitsgrad des Holzes. Die Hast, mit der die Mehrheit vorwärts trieb, führte zu einem Schlußantrage, der dem Genossen Gradnauer bei Position 73 bis 75 die Erwiderung auf zahlreiche Angriffe abschnitt. Als Gradnauer eine der nächsten Positionen zu einer Entgegnung auf die Angriffe benutte, kam es zu einem Zusammenstoß mit dem Vorsitzenden. Der an Niederlagen gewöhnte medlenburgische Vertrauensmann des Bundes der Landwirte brachte eine moralische Niederlage mehr nach Hause. Die Mehrheit tommt zu in Kommissionen sonst ungewöhn­

lichen Schlußanträgen, weil sie eine Klarlegung der allgemeinen

Schäden ihrer Zollpolitik fürchtet.

Handelsminister Möller: Die Interessen der Holzinteressenten find verschieden. Deshalb stellen sie sich auch zu der Frage der Scheidung des Holzes in hartes und weiches verschieden, je nachdem fie das Holz auf der Eisenbahn oder dem Wasserwege befördern. sienas Durch die Flößerei wird nämlich das Holz schwerer, durch die Eisenbahnbeförderung leichter. Vor einer Erhöhung der Zollsäge müsse er dringend warnen. Einer Erhöhung des Rolliages auf Sägeholz werde das Ausland mit einem Ausfuhrzoll auf Sundhölzer begegnen. Unterstaatssekretär v. Fischer erklärt, die Grenzbegünstigungen

Gradnaner( Soc.) begründet diesen Antrag mit dem Hinweis darauf, daß unsre heimische Böttcherei ohne den Bezug fremder Hölzer, insbesondre zu Eichenholz- Faßbauten, nicht auskommen fönne. Beumer( natl.) fragt an, ob denn wirklich die deutschen Eichen­wälder nicht das nötige Holz zu Faßdauben liefern können. Graf Kanit( t.) bejaht diese Frage, ist aber dennoch aus handels­politischen Erwägungen gegen Bollfreiheit.

Unter Ablehnung des socialdemokratischen Antrags wird die Bofition 82 in der Fassung der Regierungsvorlage an= genommen.

Zu Position 83( Korbweiden) beantragt Frhr. v. Wangen­heim( f.) für ungeschälte Korbweiden 1 Mart, für geschälte 8 Mart Zoll. Graduaner u. Gen.( Soc.) beantragen Zollfreiheit. Wurm( Soc.) legt dar, wie groß die Notlage der Korbmacher fei. Es sei unmenschlich, diefen, darunter auch den Blinden, die in diesem Gewerbe noch Beschäftigung finden, das Rohprodukt zu vers teuern.

feien nur deshalb beschränkt worden, um mißbräuchliche Ausnutzung weiben, gestohlen würden, ablaufen thue sie ihm doch kein Mensch.

zu verhüten.

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Frhr. v. Wangenheim( f.): Er fei froh, wenn ihm seine Korb­In der Debatte wurde wiederholt die Oberflächlichkeit glaubt, daß die erhöhten Holzpreise der letzten Jahre von Dauer Frhr. v. Wangenheim( f.) fann sich sehr kurz faffen". Er( Heiterfeit.) Deshalb erübrige sich jede Einfuhr. Ministerialdirektor Wermuth bekämpft den Antrag Wangen­der Regierungsmotive gestreift. Ein klassisches Beispiel für sein würden. Die Drohung mit einem ausländischen Ausfuhrverbot heim im Interesse unirer Korbwaren- Industrie und ihres Exports. diefe Art der Begründung wichtiger Materien verdient eine fönne ihn nicht schrecken. Davor werde sich Nußland und Oestreich- 82 Proz. ihres Bedarfs täme übrigens aus dem Julande und nur besondere Hervorhebung. Die Motive flären auf S. 103 der Ungarn in eignem Interesse hüten. 18 Proz. aus dem Ausland. Specialbegründung darüber auf, wo Gerbstoffe herkommen. Herold( C.) tritt für die Regierungsvorlage unter der Voraus Da fagen sie wörtlich:" Die in Nr. 93 zusammengefaßten fegung ein, daß deren Zollfäße durch Handelsverträge nicht gemindert Gerbstoffe tommen zum Teil ausschließlich werden. Der Begünstigung des Eisenbahnfiskus durch herabsetzung aus außereuropäischen Ländern, zum Teil aus der Zölle für Eisenbahnschwellen könne er nicht zustimmen. Deshalb solchen oder aus europäischen Erzeugungsgebieten." verlange er in lebereinstimmung mit Wangenheim die Gleichstellung Zweifellos müssen die Gerbstoffe aus irgend einem Gebiet der Bofitionen 79 und 74. der Erde herſtammen, so lange es nicht Gerbstoffe regnet. Nicht weniger als 28 Positionen erledigte die Kommission in ihrer achtstündigen Sigung.

Am Freitag beginnt die Beratung der Viehzölle.

Vor Beginn der Donnerstagsizing der Tariffommission fand eine vertrauliche Besprechung statt, an welcher die Vertreter der konservativen Parteien, darunter Frhr. v. Wangenheim, des Centrums, eines Teiles der Nationalliberalen und der Antisemiten teilnahmen.

Die Beratung fetzte die Kommiffion fort bei Position 73( Bau­und Nukholz). Auf Antrag Gamp( Rp.) werden die Positionen 73 bis 75 und 79 gemeinsam zur Verhandlung gestellt.

Pofition 73 legt auf Bau- und Nuhholz, unbearbeitet oder lediglich in der Querrichtung mit Art oder Säge bearbeitet, mit oder ohne Rinde

hart: 0,20 m. für 1 Doppelcentner oder 1,80 M. für 1 Festmeter,

weich: 0,20 m. für 1 Doppelcentner oder

1,20 M. für 1 Festmeter.

Bisher wurde ohne Unterschied, ob hart oder weich, ein gollsag bon 0,20 für 1 Doppelcentner oder 1,20 für 1 Festmeter genommen. Unbearbeitetes oder lediglich in der Querrichtung bearbeitetes Bau- und Nukholz für den häuslichen oder handwerksmäßigen Bedarf von Bewohnern des Grenzbezirks, sofern es in Traglaften eingeht oder mit Zugtieren gefahren wird, bleibt unter Ueber wachung der Verwendung und mit Beschränkung auf 10 Festmeter In einem Jahre für jeden Bezugsberechtigten zollfrei.

Position 74 legt auf Bau- und Nukholz in der Längsrichtung beschlagen oder anderweit mit der Agt vorgearbeitet oder zerkleinert; auch gerissene Späne und in andrer Weise als durch Reißen her: gestellte Klärspäne

hart: 0,50 M. für den Doppelcentner oder 4,00 M. für 1 Festmeter,

Ministerialdirektor Wermuth und Landesforstmeister Wescuer rechtfertigen die Herabsezung des Zolls auf Eisenbahnschwellen, die nicht so hoch im Werte feien, wie die in Position 74 genannten Holzarten.

Württembergischer Ministerialdirektor Schneider widerspricht den Anträgen Wangenheims. Die Eäße des Entwurfs bedenten für Württemberg die äußerste Grenze. Viele Industrieen, die auf den Bezug ausländischen Holzes angewiesen seien, würden bei erhöhten Sägen in ihrer Exportfähigkeit geschädigt werden.

Unter Ablehnung aller Abänderungsanträge werden überall die Sätze der Regierungsvorlage angenommen.

Wurm( Soc.): Der niedrige Preis der Korbweiden Wangen­heims komme daher, daß die Korbwaren- Industrie schon ruiniert sei und zwar durch die künstlerische Vertenerung des Rohprodukts. Unter Ablehnung aller Abänderungsanträge werden die Zoll­fäße der Regierungsvorlage augenommen. Bei Position 84( Reifenftäbe) verlangt Stadthagen ( Soc.) vom Standpunkt der Bleifarben- Industrie aus 3o11freiheit. Frhr. v. Wangenheim( f.) beantragt einen Zoll von 2 M. für ungeschälte Reifenstäbe, von 10 W. für geschälte, erklärt aber während Stadthagens längerer Ausführungen, er ziehe seinen Antrag zurüd, worauf Stadthagen unter stürmischer Heiterfeit sagt: Wenn der Antrag Wangenheims zurückgezogen ist, dann braucht er ja nicht erst abgelehnt zu werden."

Die Regierungsvorlage wird unter Ablehnung des socialdemo fratischen Antrages angenommen.

Position 87 läßt Holzkohlen, auch gepulvert und Holzkohlen­brifetts wie bisher zollfrei.

Position 77 legt auf Cedernholz( auch Bleistiftholz): Un- Frhr. v. Wangenheim( f.) beantragt einen Zollsaß von 1 M. bearbeitet oder lediglich mit der Art oder Säge bearbeitet, jedoch Ministerialdirektor Wermuth bekämpft diesen Antrag im Interesse nicht in der Längsrichtung gesägt oder in andrer Weise vorgerichtet, der Holzkohlen verbrauchenden Industrie und namentlich auch des einen Zoll von 10 Pf. für den Doppelcentner oder 60 Pf. für Kleingewerbes. 1 Festmeter, in der Längsrichtung gefägt oder in andrer Weise vor­gerichtet, nicht gehobelt, 25 Pf. für den Doppelcentner, sämtlich wie bisher.

Molkenbuhr( Soc.) beantragt gollfreiheit. Cedernholz sei das Rohmaterial für die Bleistift- und Cigarrentiſtenfabrikation. Da Cedernholz in Deutschland nicht wachse, sei der Zoll kein Schutzzoll, sondern nur eine Belästigung der Industrie.

Geheimrat Lau erwidert, der Zoll sei sehr minimal und könne leicht getragen werden.

Der Antrag Wangenheim wird gegen die Stimmen der vier Deutschkonservativen abgelehnt und die Regierungsvorlage angenommen.

Position 88 legt auf Holzmehl und Holzwolle, auch für Heil­zwecke zubereitet, einen Zolljay von 0,40 M. wie bisher. Stadthagen ( Soc.) beantragt Bollfreiheit.

Unter Ablehnung des Antrags Stadthagen wird die Regierungsvorlage angenommen.

Die Positionen 91: Gerbrinden, 92: Quebrachoholz, Stadthagen ( Soc.): Diese minimalen Erträge kann die Reichs- 93: Galläpfel und die übrigen Gerbstoffe und 381: faffe entbehren. Es ist ein Widerspruch, wenn man Erikaholz zoll- flüssige und feste Gerbstoff Ggtratte werden gemeins frei läßt, weil es Rohstoff ist, und Cedernholz mit einem Zoll belegt, jam zur Besprechung gestellt. trotzdem es auch nur Rohmaterial ist.

Der Antrag Moltenbuhr wird abgelehnt und der Satz der Regierungsvorlage angenommen. Position 78 behandelt Nuz holz von Buchsbaum, Eben­Teatholz und hola, mahagoni, Polisander, Zealholz Bodholz.

Die Socialdemokraten beantragen 3ollfreiheit für alle Gerbstoffe. Wurm( Soc.): Die Gerberei ist nicht gezwungen, mur vegeta­bilische Gerbstoffe zu verwenden, sondern kann auch mineraische Stoffe verwenden. Die mineralischen Stoffe werden inunter mehr Eingang finden, je mehr man die vegetabilischen künstlich ver­Die Socialdemokraten beantragen 8ollfreiheit. tenert. Der Gerbstoff aus Eichenrinde wird nur selten genommen, Graduaner( Soc.): Hier wird eine erhebliche Steigerung der weil die Eiche sehr langsam wächst und unser Klima das Wachstum Bollsäge vorgeschlagen. Zur Begründung wird angeführt, es feien wenig fördert. Rechnet man den Wert des reinen Gerbstoffes, so fehr wertvolle Holzarten, und daher erscheine der Zoll angemessen. ergiebt fich, daß Gerbsäure ans Eichenrinde sehr teuer ist. Quebracho Die Begründung der Vorlage behauptet, die Möbelindustrie könne ist nicht nur ein billiger Stoff, sondern fördert auch die Schneigerbung. die Zollerhöhung tragen. Wenn man aber bedenkt, wie allenthalben Bei der ersten Verwendung erotischer Gerbstoffe sind Fehler gemacht höhere Zölle eingesetzt sind, so fann eine weitere Belastung unerträg- worden. Die Technit hat aber Fortschritte gemacht. Vor einigen lich werden, sowohl für die beteiligten Industrieen, die in ihnen be­schäftigten Arbeiter, wie für die Verbraucher. Als der Redner mit statistischen Ziffern nachweisen will, daß von diesen Zöllen nur die In Bosition 75 wird auf in der Längsrichtung gefägtes oder in Besizer großer Waldungen Vorteil haben, versucht der Vorsitzende Rettich, ihn daran zu hindern, indem er behauptet, andrer Weise vorgerichtetes, nichtgehobeltes Nuhholz: daß diese im allgemeinen Teil der Begründung stehenden Ziffern sich nur auf die Positionen 73 bis 75 beziehen.

weich: 0,50 M. für 1 Doppelcentner oder 3,00 M. für 1 Festmeter.

Bisheriger Saß war für

hart: 1,00 m. für 1 Doppelcentner oder 6,00 M. für 1 Festmeter,

tueich: 0,40 m. für 1 Doppelcentner oder

2,40 M. für 1 Festmeter.

hart ein Zoll von M. 1,25 für 1 Doppelcentner oder

10,- 1 Festmeter,

" 1

weich ein Zoll von M. 1,25 für 1 Doppelcentner ober 7,50 1 Festmeter

"

gelegt. Der bisherige Saß war ohne Unterschied, ob hart oder weich, 1 Mark für den Doppelcentner oder 6 Mart für 1 Festmeter. Auf chemischem Wege behandeltes Holz unterliegt einem Zoll­zuschlag, welcher beträgt

2,50 M. für 1 Festmeter oder

0,30

"

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1 Doppelcentner hartes Holz.

0,40

1

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weiches Holz.

Flöße unterliegen der Berzollung als Holz.

Nach kurzer Kontroverse muß der Vorfikende seinen Wider spruch zurüd ziehen und der Nedner trägt die entsprechenden Zahlen vor. Graduaner( Soc.). legt weiter dar, daß gerade der Kleinere Baner durch die Holzzölle geschädigt wird, während nur den großen Forstbesizern die Waldrente erhöht werden soll. Pachnicke( frf. Vg.) tritt dem Vorredner darin bei, daß die Holzzollerhöhung nur dem Fiskus und den Besitzern einiger großer Waldungen zu gute fäme.

Position 79 belegt Eisenbahnschwellen, mit der Art bear werden, weil auch für Möbel höhere Zölle vorgesehen seien. beitet, nicht gehobelt

aus hartem Holz 0,40 m. für 1 Doppelcenter oder

3,20

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1 Festmeter,

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.1 Doppelcenter oder

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1 Festmeter.

aus weichem Holz 0,40 2,40" Bisher galten folgende Säge: für hartes Holz 0,40 m. bezw. 2,40 m., für weiches Holz 1 m. bezw. 6 M. Auf chemischem Wege behandelte Eisenbahnschwellen unterliegen einem Zollzuschlag, welcher beträgt 2,40 M. für 1 Festmeter oder

0,30 0,40

"

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1

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1 Doppelcentner für hartes Holz. weiches Holz.

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Zu diesen Positionen beantragen Gradnaner und Genossen( Soc.) principiell gollfreiheit; event. die Säße der Handelsverträge. Dieselben betragen in Position 73 0,20 m. bezwv. 1,20 M., in Bofition 74.

für hartes Holz Mart 0,80 für 1 Doppelcentner oder

"

4,80

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1 Festmeter,

für weiches Holz

0,30

"

1 Doppelcentner oder

1,80

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1 Festmeter;

in Position 75

0,80

"

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1 Doppelcentner oder

4,80

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1 Festmeter ohne Unterschied, ob hart oder weich;

in Position 79 für

harte Eisenbahnschwellen Mark 0,30 beat. Mark 1,80,

weiche

0,80

4,80.

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Graf Kanin( f.): Die Zölle auf diese Holzarten könnten erhöht Baasche( natl.) weist darauf hin, daß die ärmeren Bevölkerungs­Klassen von diesen Zöllen nicht getroffen werden, da Möbel, die aus diesen feinen Holzarten hergestellt sind, von den Arbeitern nicht getauft werden.

Graduaner( Soc.): Die Möbelindustrie, ebenso wie die Klavier­industrie, sowie alle andre Holzbearbeitungs- Industrie werden durch die Zölle geschädigt. Der höhere Zoll für die Möbel kann dem exportierenden Möbelfabrikanten nichts nügen, wenn ihm das Pro­duktionsmaterial verteuert wird.

Pachnicke( frs. Vg.) erklärt, die Zollerhöhung im Jnteresse des deutschen Handwerks bekämpfen zu müssen.

Jahren teilte die Regierung mit, daß Versuche gemacht sind, die keine günstigen Resultate erzielt hätten. Diese Versuche sind vor 7 Jahren angestellt, seitdem hat die Technik große Fortschritte gemacht und dennoch findet sich das vor 7 Jahren abgegebene Gutachten noch in der Begründung der Vorlage.. 1895 versicherte der jetzige Handelsminister Möller, daß Quebracho nicht immer schlechtes Leder liefere. Hoffentlich hat Herr Möller jetzt der Regierung bewiescit, daß ihr abfälliges Urteil über Quebracholeder unbegründet war. des Produties ist Der beste Richter über die Güte der Weltmarkt. Seit Zunahme der Quebrachogerbung ist nicht nur der Import fremde Leder zurückgedrängt, sondern der Export ist gestiegen. Der handwerksmäßige Stunstgriff hat auch in der Gerberei der wissenschaftlichen Methode weichen müssen. Verwendung des Quebracho steigt auch der Verbrauch Fichtenrinde, die mit Quebracho zusammen verwendet wird. Der Preisrückgang für deutsche Eichenrinde ist nicht erst seit Einfuhr des Quebracho eingetreten. Die deutschen Schälwaldbefizer haben wenig sorgfältig gewirtschaftet. Als die Gerber anfingen, die Preise nach dem Gerbsäuregehalt zu bemessen, mußten die Preise für deutsche Eichenrinde zurückgehen.

Mit der

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Mit dem Quebrachozoll würde man unfren Konkurrenten auf dem Weltmarkt den größten Gefallen thun. Diesen wäre Gelegen­heit gegeben, die deutsche Lederindustrie vom Markte zu verdrängen.

Bröckmann( C.): Der Ertrag der deutschen Schälwälder sei von 18-19 Millionen auf 8-9 Millionen Mark zurückgegangen. Um diesen Ertrag wieder zu steigern, sei ein Schußzoll auf Gerbstoffe nötig. Redner beantragt: für Gerbrinden( 91) 1,50 M.; fir Quebrachoholz( 92) 7 M.; für die übrigen Gerbstoffe( 93) 3 W.; für flüssigen Gerbstoffertraft 14 M. und für festen Ertrait 28 W.

Stadthagen ( Soc.): Je mehr man die ausländischen Hölzer Staatssekretär Graf Posadowsky hebt hervor, daß er be= mit Zöllen belegt, desto mehr fördert man die Nachahmung der züglich des Quebrachos noch genau auf dem gleichen Standpunkt stehe, besseren Hölzer. Gerade dem Armen wird vorgeschwagt, er taufe den er vor Jahren in seinen Reden zur Geltung gebracht habe. Bei Mahagoniholz, während es in Wirklichkeit nachgeahmtes Holz ist. geordneten Betriebe des Schälwaldes lassen sich aus demselben Die Berteuerung des guten Holzes fördert die Berfälschung. Unter zweifellos höhere Erträge erzielen. Es gebe aber auch Hänge in Ablehnung des socialdemokratischen Antrages werden die Säße der imsren Gebirgen, die verrollen und versteinen würden, wenn sie Regierungsvorlage angenommen. Dann tritt die Mittags- nicht durch einen zur Zeit nicht rentierenden Schälwaldbetrieb unter Kultur würden. gehalten Es müsse darauf hin­paufe ein. gearbeitet werden, diese unrentablen Hänge mit Hochwald zu be­pflanzen. Aber es lasse sich nicht plöglich machen und darum sei ein Schutz geboten. Wolle man einen Zoll für Eichenrindenlohe, dann müsse man auch für Quebracho einen Zoll nehmen. Der durch die exotischent Gerbstoffe herbeigeführte Aufschwung der Lederindustrie Labe auch den Schälwaldbefizern Vorteil gebracht. Die Einfuhr der egotischen Gerbstoffe habe die Eichenrinde nicht verdrängt, sondern

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Nachmittags Gigung. Am Nachmittag sett die Kommission ihre Beratungen bei Position 80 fort. Zur Position 81( Naben, Felgen, Speichen) beantragen die Socialdemokraten Zollfreiheit.