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Aus den Nachbarorten.

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Wilhelm

schnell verlief. Jn Zuschrifteu an hiesige Tageszeitungen ist denn Montag gelegentlich der totalen Mondfinsternis ein besonderer Beobachtungs: erste Schläger habe nach seiner, des Zeugen, Meinung einen Boll­auch angezweifelt worden, daß die Tollwut thatsächlich vorhanden ge- abend stattfinden, wofür die genauen Zeitangaben noch bekannt gegeben bart getragen, doch will er das nicht bestimmt wissen. wesen sei. Hierzu wird mitgeteilt: Das Vorhandensein der Toll­ne Boli: Gebhardt( trägt nur einen kleinen Schnurbart. Bei dem zweiten wit wurde in erster Reihe durch das Auftreten der Der Kinderarzt Dr. Victor Cohn hat Brunnenstr. 192 eine Poli: Auftritte vor dem Gasthause hätten sich die Leute darauf beschränkt, charakteristischen Lähmungserscheinungen erkannt. Sie finit für franke Kinder errichtet. Sprechstunden unentgeltlich täglich von 11 ihn anzupacken, um ihm die Säbelscheide zu entreißen, hätten wohl fand bis 12 Uhr. ihre Bestätigung bei der später vorgenommenen Sektion des Kadavers auch den Säbel selbst haben wollen und hauptsächlich den Fest­durch den Befund des Kehlkopfes, dessen Lähmung fonstatiert wurde. genommenen befreien wollen, der sich aber selbst losgerissen habe. Nichtig ist, daß das Tier noch wenige Stunden vor dem Tode seinen Geschlagen hätte jedoch hierbei keiner der Angreifer. Herrn erkannte. Es ist dies eine ebenso seltene Erscheinung wie der In der Charlottenburger Stadtverordneten- Versammlung Zeuge Amtsdiener Schröder bestätigt im allgemeinen Sie schnelle Verlauf der Krankheit, doch sind gleichartige Erscheinungen vom Mittwoch ist der Konflikt zwischen Magistrat und Stadt- Angaben des Vorzeugen. Er giebt an, im Grase hätten nur vier schon in einzelnen früheren Fällen beobachtet worden. Jeder Zweifel verordneten über die Frage, wem die Geschäftsstelle der Versamm Personen gelegen, aber vor dem Gasthause seien es wohl etwa 20 Mann an dem Vorhandensein der Tollwut ist jedoch geschwunden durch das lung untersteht, zum offenen Ausbruch gekommen. Während die gewesen. Erkannt hat Schröder niemand, wohl aber dem einen den Ergebnis der bei den Kaninchen vorgenommenen Impfungen. Liberalen unter Führung des Stadtv. Dr. Crueger die Einsetzung Spazierstock weggenommen. Angegriffen hätten aber vor Hoffmanns Vierzehn Kellerwohnungen im Norden Berlins , welche durch Differenzen beantragten, stellte der Referent, Stadtv. Gleim den flogen gekommen und hätten auch beide getroffen, den Wachtmeister am Vierzehn Kellerwohnungen im Norden Berlins , welche durch einer gemischten Depntation von 15 Mitgliedern zur Beilegung der auch nur etwa acht Leute. Zwei Steine feien aus dem Dunkel ge­die Gewitterkatastrophe derartig in Mitleidenschaft gezogen sind, daß Antrag: 1. Gegen den Beschluß des Magistrats sofort Klage zu er Fuß und ihn am Auge. Es sei gerufen worden, er, Schröder, solle fie unbewohnbar geworden, mußten von den Mietern geräumt heben und den Stadtverordneten Vorsteher aufzufordern, das weggehen und wie er nicht gegangen sei, habe man ihn umzingelt, werden. Den Unglücklichen sind durch die Hauswirte oder durch Geeignete zu veranlassen; 2. falls der Magistrat seinen Beschluß vom ihm aber nichts zu Leide gethan. befreundete mitleidige Anwohner leerstehende Räume provisorisch 10. April zurückziehe, in einer gemischten Deputation über die An­zur Verfügung gestellt worden. Ueber 40 Geschäfte und industrielle gelegenheit zu beraten, um sie auf gütlichem Wege zu erledigen. er zur Zeit des fraglichen Vorfalls gar nicht zu den Streifenden, Bezüglich des Angeklagten Mieszinski wurde festgestellt, daß Betriebe find in dem Bezirk Brunnen-, Invaliden-, Garten-, Berg- im dem Magistrat Gelegenheit zur Zurückziehung seines Beschlusses sondern zu den Arbeitswilligen gehörte. Der Aufseher Eichelmann und Schönhauserstraße geschlossen, weil den Eigentümern die gesamten zu geben, soll mit der Absendung der Klageschrift bis zum bekundete, daß Mieszinski bis zum 15. oder 17. Mai jeden Tag Warenbestände und Anlagen vernichtet worden sind. Viele Kleinhändler 21. d. M. gewartet werden. Die Debattte gestaltete sich zu einer im Bruch gearbeitet habe. Es treten auch Arbeiter auf, die Abend haben ihre Verkaufsräume auf die Straße verlegt und auf den Bürger- stellenweise recht lebhaften und scharfen Auseinandersetzung mit dem für Abend mit ihm zusammen gewesen sind. Sie meinen, es sei steigen ihre Waren ausgebreitet. Von der Polizei werden den Leuten Magistrat. Das Resultat war die Annahme der Anträge Gleim in doch wohl undenkbar, daß ein Arbeitswilliger hingehen werde, um teine Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Uebrigens ist gestern auch namentlicher Abstimmung mit 41 gegen 10 Stimmen. Nur die andre Arbeitswillige zurückzuhalten. Der Sellner Meiling wollte mit den Wasserschäden- Ausverkäufen begonnen worden. Ein Wehl- Liberalen stimmten dagegen. Es wird nun Sache des Magistrats damals vor dem Hoffmannischen Gasthofe den Mieszinski erkannt und Borkosthändler in der Brunnenstraße verkaufte die naß gewordenen fein, ob er seinen Beschluß aufheben will. Thut er das nicht, so haben, meint aber in der Verhandlung, er könne sich geirrt Produkte, wie Hülsenfrüchte, Vogelfutter, Bucker uſtv. zu einem wird die Klage am 21. April eingereicht. Zwanzigstel des Wertes. Der Audrang zu der nach dem Hof be­haben, obgleich der Angeklagte früher dem Zeugen vorgestellt ist, legenen Verkaufsstelle war so gewaltig, daß die zu Hunderten den Beschlüssen der Versammlung berichtigten und festgestellten Etat. Bengin Manta hat den Angeklagten am Abend des 14. Mai Des weiteren nahm die Versammlung Kenntnis von dem nach und dieser damals behauptet hat, Mieszinski sei dabei gewesen. herandrängenden Käufer mur immer truppweise vorgelaffen werden Der Hauptetat schließt ab im Ordinarium in Einnahme und Aus- zwischen 8 und 9 Uhr in Hemösärmeln vor seiner Thür stehen schen. fonnten. An vielen Stellen sind die Wafferschäden- Ausverkäufe durch gabe mit 12 495 800., im Extraordinarium mit 7701 900. Sie wisse das Datum daher genau, weil ihr Mann an jenem Tage große rote Blakate angekündigt. Von den Sonderetats schließt der der Kanalisation im nachmittags in Grünewalde gewesen sei und sie an diesem Tage die Von der Revier- Polizei beschlagnahmt wurden gestern Ordinarium mit 939 900 Mark, im Extraordinarium mit Steuern bezahlt habe. zwei Leichen. Der 75 Jahre alte frühere Arbeiter Karl Baermel 1 467 700 M2. ab, der der Ladestraßen mit 23 300 M., der des Eine audre Frau und ihr Mann sind am 14. bis abends 101/2 wohnte für sich allein in dem Hause Fruchtstr. 43. Als ihn hier eine Lagerplages der Tiefbauverwaltung mit 573 300 m., der des Uhr mit dem Angeklagten Möhring zusammen gewesen. Sie Nichte besuchen wollte, fand sie keinen Einlaß und mußte die Elektricitätswerts im Ordinarium mit 381 435 M., im Extraordinarium will sich das Datum daher gemerkt haben, weil es gleich Wohnung mit Gewalt öffnen lassen. Der Greis war tot und bereits mit 331 500 M.; der Reingewinn der Gasanstalten ist auf 475 300 barauf geheißen habe, am Abend des 14. Mai folle erstarrt. Da er vorher nicht trant war, so nimmt man an, daß er Mart veranschlagt. Der beim Ordinarium des Hauptetats vor Möhring in Grünewalde den Gendarmen mit geprügelt an Altersschwäche gestorben ist. Zur Feststellung der Todesursache gesehene Dispositionsfonds für Nachbewilligungen stellt sich auf haben. Da habe sie gleich gesagt, das ist doch nicht mög wurde jedoch die Leiche nach dem Schauhause gebracht. Aus dem: 204 500 m. lich, wir sind doch mit ihm zusammen gewesen. Noch eine ganze felben Grunde wurde auch die 84 Jahre alte Witwe Pauline Uda Von den sonstigen Vorlagen, die die Versammlung annahm, ist Anzahl andrer Frauen haben Möhring am Abend und gegen Abend geb. Garzte aus der Kl. Hamburgerstr. 8 beschlagnahmt. Die alte nur zu erwähnen die betr. Einführung von fakultativem französischen in Plötzky gesehen, sogar bis gegen 11 Uhr mit ihm vor der Thür Frau fränkelte zwar schon einige Zeit vor ihrem Tode, doch konnte Unterricht an der Bürgermädchenschule und betreffend die Bewilligung gefeffen. Sie wiffen teilweise noch, daß am andern Tage der ganze die Todesursache durch bloße Besichtigung der Leiche nicht festgestellt von 6000 M. aus Anlaß des Fürsorge- Erziehungsgesetzes. Ort wegen des Vorgangs in Grünewalde aufgeregt war. Auch der Die Gemeindevertretung von Wilmersdorf befaßte fich in Arbeiter Braunsdorf ist am Abend des 14. Mai stundenlang mit Der in den Berliner Verbrecherkreisen sehr bekannte che ihrer Sigung am Donnerstagabend mit der Prüfung der Gemeinde- Möhring zusammen gewefen. malige Artist und Kunstreiter, Zuchthäusler Richard Wenzel, der wahlen vom März. Sie erklärte sämtliche vom Wahlvorstand pro­Die Namen der Beteiligten find dem Gendarmen von einem aus der Moabiter Strafanstalt f. 3. ausgebrochen war, nachdem er klamierten Wahlen, u. a. auch die unsrer Parteigenossen Hilpert gewissen Kutt genannt, der denn auch in dem Termin als Haupt­dort schon 10½ Jahr unfreiwilliger Muße genoffen, ist in 3widau und Schröder, für gültig und beschloß, die eingelaufenen belastungszeuge diente, aber einen derartig ungünstigen Eindruck endlich festgenommen worden. Er hat die Zeit der Freiheit zu Ein- Proteste zurückzuweisen. Unter diesen Protesten befindet sich einer, machte, daß er auf Antrag nicht nur der Verteidigung, sondern auch brüchen und Betrügereien in Halle, Harburg, Lüneburg , Gera , der von unsren Parteigenoffen eingereicht war, weil die Mehrheit des Staatsanwalts nicht bereidigt wurde. Eisenach , Leipzig , Dresden , Magdeburg , Zeiß, Altenburg , Reichenbach, des Wahlvorstandes die auf den Hauseigentümer Genoffen Meyer der Verhandlung auf Grund eines Urteils in einem andren Prozesse Der Verteidiger Rechtsanwalt Landsberg stellte im Laufe Dessau , Gotha und Köln benutzt und überführtermaßen 12 schwere gefallenen Stimmen mit der bedenklichen Begründung für ungültig und 2 leichtere Diebstähle, 13 Betrugsfälle mid 6 Unterschlagungen erklärt hatte, daß Meyer seine Steuerpflichten am Wahltage nicht fest, daß die Ursache des Streiks darin zu suchen war, daß die begangen. völlig erfüllt habe und daher nicht wählbar sei. Steinbruchsbesizer den Stundenlohn von 30 Pf., den sie tarifmäßig bis auf weiteres vereinbart hatten, eigenmächtig auf 25-27 Bf. fang gemacht hatte. herabsetzten, nachdem ein einzelner Steinbruchseigentümer den An­

werden.

Die Entwendung eines Kinderwagens rief am Mittwoch­nachmittag unter den Besuchern des städtischen Krankenhauses am Friedrichshain große Erregung hervor. Eine Frau, die einen in der Anstalt liegenden Angehörigen besuchte, hatte ihr Kind mitgebracht und den Wagen im Garten der Anstalt vor dem Bavillon Nr. I stehen lassen. Als sie nach der Besuchszeit mit dem Sinde wieder heraustrat, war der Wagen samt den Betten ver­schwunden. Die Diebin ist leider entkommen. Der Diebstahl ist da­durch möglich geworden, daß im Krankenhause am Friedrichshain beim Portier fein Raum vorhanden ist, um die zahlreichen Kinder­wagen, die von den Besucherinnen mitgebracht werden, sicher zu vers wahren. Kleinere Gegenstände( Körbe usw.) können hier gegen Marke abgegeben werden, aber die Kinderwagen werden allgemein bis zu den Krankenpavillons mitgenommen und stehen während der Besuchszeit unbeaufsichtigt im Garten.

Ueber einen Unfall im Hochbahnbetriebe sendet uns die Firma Siemens u. Halske folgende Mitteilung: Mittwochabend um 93/4 Uhr fand dadurch, daß beim Umsetzen eines Leerzuges an der Station Zoologischer Garten der Zugführer das Signal zum Zurück fetzen des Zuges in die Station nicht abwartete, die Entgleisung des Drehgestells eines Wagens statt, wodurch für die Strecke vom Rollendorfplatz bis zum Zoologischen Garten durch die eingetretene Beschädigung der Stromschienen und den damit verknüpften Kurz­schluß eine Betriebsstörung entstand. Bis zum Wittenbergplay fonute der Betrieb wieder um 1025 Uhr aufgenommen werden. Gestern früh begann der Betrieb von der Station Zoologischer Garten ab zur vorschriftsmäßigen Zeit.

den Tod in den Fluten der Havel gesucht hat nun doch der 11 Jahre Aus Furcht vor Strafe wegen erhaltener schlechter Censur alte Schüler Paul Buchholz zu Charlottenburg . Gestern hat man seine Leiche bei Gatow aus der Havel gelandet.

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Proletarierjugend. Zwei kleine Handelsleute", erst fünf und neun Jahre alt, trafen gestern, mit Pateten beladen, auf dem Bahn­hofe in Spandau ein; bevor sie aber ihren Geschäften" nachgehen fonnten, nahm sich ein Polizeibeamter ihrer an. Beim Verhör er­zählten sie, daß sie von ihrer Mutter fortgeschickt seien, um mit Briefpapier zu haufieren. Ihr Vater sei krank und zu Hause herrsche große Not; sie wollten deshalb versuchen, durch Handel etwas zu verdienen. Die beiden Burschen, Erich und August Ulrich mit Namen, hatten, wie die amtliche Nachfrage ergab, die Wahrheit gesagt. Die Familie wohnt in Neu- Weißensee, Heinersdorfer Weg 33. Mutter hat die Kinder bereits aus Spandau abgeholt.

Bociales.

Versammlungen.

Berichtigung. Der am Dienstag, den 15. April, im Vor wärts" veröffentlichte Bericht über die Gewerkschafts- Versammlung, welche am Dienstag, den 8. April, im Klubhaus zu Schöneberg tagte, enthält in Bezug auf die Diskussion die irreleitenden Worte: Frau Bäumler, Frau Meiling und Fräulein Jmle sprachen in abweichendem Sinne". Dadurch muß der Anschein erweckt werden, daß die genannten Rednerinnen die Kritik der entschieden reform­bedürftigen Arbeitsverhältnisse im Lokal Anzeiger" vers Die urteilt und die Notwendigkeit der gewerkschaftlichen Organisation für die Arbeiterinnen in Abrede gestellt haben. Ich sehe mich daher zu nachstehender Berichtigung genötigt: Die von Frau Gubela ge= leitete Versammlung sollte dem Zweck dienen, für einen alle Berufe umfassenden gewerkschaftlichen Frauenverein auf lokalistischer Grundlage Propaganda zu machen, das heißt also, den für bie in Betracht kommenden Branchen längst bestehenden

Enquete der italienischen Landbefizer- Organisationen. Die Landarbeiter- Streits in Italien haben die Landbefizer ver. Centralverbänden Konkurrenz zu machen. Diesen Zersplitterungs­anlaßt, den Ursachen derselben nachzuforschen. Von den Verbänden bestrebungen traten ich sowie auch die übrigen Rednerinnen und selbst In meinen Aus: der italienischen Grundbesitzer wurde eine Enquete eingeleitet, die die Referentin auf's entschiedenste entgegen. sich vernünftigerweise nicht nur darauf beschränkte, bei den Land- führungen forderte ich, wie selbstverständlich, die ziemlich zahlreich befizern Nachfrage zu halten, sondern auch den Arbeiter- Organi- erschienenen Frauen auf, ihren resp. Berufsorganisationen beizutreten. sationen Fragebogen zufandte. Von 2200 Fragebogen kamen nur Fanny Imle. 228 beantwortet zurück und zwar 201 von Arbeitgeber- Verbänden, In der Humanistischen Gemeinde, Niederwallstr. 12, in der Aula der Die Familientragödie in der Pallisadenstraße, über die mehr 33 von Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen und künstlichen Düngers Friedrich Werderschen Ober- Realschule, hält am Sonntag, vormittags fach berichtet wurde, hat jetzt ihren Abschluß gefunden. Wie wir und leider nur 54 von Landarbeiter- Verbänden. Trotz der geringen 10 Uhr, Herr Dr. Rudolf Benzig einen Vortrag über: Bölkerfrühling". feiner Zeit mitteilten, verschwand am 1. März d. J. die Bierkutschers- Bahl der Antworten hat die Untersuchung aufklärende Resultate er- Damen und Herren haben zu diesem Vortrag freien Zutritt. frau Luise Matuszewsti geb. Wolf, aus der Ballifaden- geben, und die Enquetekommission kommit zu Schlüffen, die um so nachm. 3 Uhr, Hafenheide 52/53: Generalversammlung. Verein der Kellner Berlins und Umgegend. Freitag, den 18. d.. straße 64/65 mit ihrem zweijährigen Töchterchen Agnes, nachdem sie bemerkenswerter sind, als diese vom Senator Eugenio Faina und von ihrem Mann, der mit einem Frauenzimmer in der Nachbarschaft dem Abgeordneten Pietro Carmine unter Zustimmung ultra­ein Verhältnis unterhielt, lange Zeit fortgejezt mißhandelt worden tonservativer Landbefizer verfaßt wurden. Die Enquetekommission war. Die unglüdliche Frau erklärte einer Freundin, die sie bei sich schreibt: aufnehmen wollte, fie werde für sich und ihr Kind schon ein Heim finden und ging dann weg. Wie die Aeußerung gemeint war, zeigte fich, als man am 7. d. Mts. die Leiche des kleinen Mädchens an der Friedrichsbrücke in der Spree fand. Jetzt ist auch die Mutter als Leiche wieder zum Vorschein gekommen. Sie wurde vorgestern am Lehrter Bahnhof aus dem Humboldthafen gelandet.

Straßensperrung. Die Schönleinstraße von der Boppstraße bis zum Kottbuser Damm wird wegen Umpflasterung vom 18. b. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt, ebenso die Kirchstraße von Alt- Moabit bis zur Moabiter Brücke vom

23. d. M. ab.

Selbstmordverfuch in einem Eisenbahneoupé. Der 23 Jahre alte Musiker Baul H. aus Königsberg i. Pr. bersuchte sich gestern früh während der Fahrt in einem Schnellzuge der Ostbahn in der Nähe von Müncheberg durch einen Revolverschuß in den Kopf zu töten. Der Schwerverlette wurde nach dem Eintreffen des Zuges auf dem Schlesischen Bahnhof nach dem Krankenhause am Friedrichs­ hain gebracht.

Montag, den 21. April, abends 8 Uhr findet im Bürgersaal des Rathauses ein Vortragsabend zu Gunsten der Frauenfrage- Bibliothek statt. Bortragende find Frau Elara Biebig und Frau Anna Ritter . Ginlaß farten a 1 M. find zu haben bei: Barschall, Kurfürstendamm , Nicolai, Potsdamer Brüde und Späthsche Buchhandlung, Königstr. 52.

Vermischtes.

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Die Landbesitzer und nicht weniger die ländlichen Arbeiter Zur Affaire des Pastors Diffelhoff in Trebbin . Je mehr organisationen erkennen, daß der Landarbeiterbewegung hauptsächlich die Beruntreuungen und Fälschungen von Diffelhoff aufgedeckt und wirtschaftliche Ursachen zu Grunde liegen, die in den Arbeits- festgestellt werden, um so rätselhafter wird es, daß sie nicht schon bedingungen und der speciellen Bodenbeschaffenheit der ver- längst aufgedeckt worden sind. Innerhalb zwei Jahren hat er rund schiedenen Landstriche ihren Ursprung haben. Das lebelbefinden 200 000 m. vergendet, in einem kleinen Ackerstädtchen von mir und die sich daraus ergebende Unzufriedenheit der Land- 2000 Einwohnern. Jedes Kind kannte dort die noblen Passionen arbeiter haben ihren Grund in allzu niedrigen Löhnen, über des Herrn Pastors. Man wußte, daß er die Offiziere während des mäßiger täglicher Arbeitsleistung int unbemessenen Stunden letzten Manövers in der dortigen Gegend in einem Hotel oder, wo die Anteilarbeit( mezzadria) besteht, in den ungenügenden splendid bewirtet hatte, daß er die Kindtaufen seiner Kinder in den Linden, int einem bekannten Lokal Teilen, welche dem Arbeiter zufließen. Ferner geben Grund zur Berlin , Unter Unzufriedenheit das Fehlen besserer Werkzeuge zur Stultivierung be feiern ließ; man sprach auch davon, daß er junge Mädchen reichlich sonders der Zuckerrübe, die Accordarbeit, Teillasten zur Bodenstener unterstügte, daß er wöchentlich mehrere Male nach Berlin fuhr, un wie hoher Mietszins der Häuser, Excesse der Befizer im Fordern be- sich dort zu amüsieren; man erzählte sich, daß er in einem sonderer Abgaben( Regalien), das Nichtinnehalten der geschlossenen Berliner Theater eine Loge für sich und seine Freunde abonniert Verträge nach den letzten Streits und das Fehlen der Verträge habe und in allen Vereinen und Klubs den Schiverenöter spielte, überhaupt." während er seine Frau, die Tochter eines westfälischen Pastors, Der Spiegel , den sich die Landbesitzer in den Schlußfolgerungen vernachlässigte. Alle diese Dinge waren bekannt und wurden be ihrer Enquete vorhalten, läßt an Klarheit fürwahr nichts zu wünschen sprochen, nicht minder seine Freigebigkeit. Wer Geld brauchte, pumpte den übrig, es bleibt ihnen nur, die Konsequenzen daraus zu ziehen. Herrn Pastor an, der stets eine offene Hand hatte und mit den blauen Wenig verschlägt es danach, wenn in den weiteren Folgerungen Scheinen nicht fargte. In dem Hotel, wo er verkehrte, pflegte er gegen die nebelhafte" Forderung der Socialisierung des Grund und oft die Zechen aller Bekannten zu bezahlen. Niemand fiel dies Bodens Front gemacht wird, und wenn den Socialisten der Vorwurf bei dem Pastor auf, der stets mit seiner reichen Erbtante in West­gemacht wird, die agrarische Bewegung auf das politische Gebiet falen renommierte. Nicht nur bei den Lebemännern galt Diffelhoff gelenkt zu haben. Der Schmerz der Herren ist verständlich, daß die viel, sondern auch bei den Frauen und besonders bei denen, die In der Lehrstätte NO.( Königstadt) der Volkshochschule Socialisten die Führer der Bewegung sind; aber ohne Socialisten fleißig seine Predigten besuchten. Er war ein ausgezeichneter Kanzelredner, Humboldt Atademie beginnen die Volkstümlichen Vortrags- gäbe es heute in Italien teine Landarbeiter- Bewegung, und auch mildthätig gegen Arme, leutselig gegen jedermann und stets hilfsbereit. reihen"( 6stündig) des Frühjahrsquartals Sonnabend, den 19. April, die Landbefiger haben sich niemals einen Augenblick entblödet, die Man rechnete es ihm sehr hoch an, daß er vor ungefähr Jahresfrist abends pünktlich 8 Uhr, im Stealgymnasium, Elisabethstr. 57/58. An Politit für ihre wirtschaftlichen Interessen auszubenten. eine bedeutend besser dotierte Pfarre ausgeschlagen und zu den diesem Abend werden folgende Reihen eröffnet: 8-88/ 4 Uhr: Kosten der Renovierung einer kleinen Kapelle, in der er dan Dr. D. Juliusburger. Zur Hygiene des Geistes; 9-93/ 4 Uhr: Mittwochabends predigte, wesentlich beigetragen hatte. Sehr bc­Dr. M. Runze. Philosophie und Christentum( III. Teil); dauert wird seine Frau mit ihren drei kleinen Kindern, denen man 914-10 Uhr: Dr. L. Hirschberg. Richard Wagners Musik­nichts gelaffen hat. Kaum die notdürftigste Kleidung ist ihnen ge­dramen( Lohengrin, Barcifal; mit vielen gesanglichen Erläuterungen). In dem Landfriedensbruch- Prozeß gegen die Steinarbeiter blieben. Am Montag, den 21. d. M. beginnt 9-93/ 4 Uhr: Dr. A d. Heil­von Gommern und Umgegend born. Die deutschen Kolonien( Land und Leute; mit Demonstrationen wurde selbst von dem Gendarmen Polaczek die Sache nicht so und Museumsbesuch). Der erste Vortrag jeder Reihe ist für Männer schlimm dargestellt, wie sie die Anklage schildert. Der Gendarm und Frauen frei zugängig. Die Hörgebühr für die ganze Reihe be- glaubt, der erste Angreifer fönne wohl Wilhelm Gebhardt gewesen trägt mir 50 Pf., für die Reihe über Richard Wagner 1 M.( wegen fein; er fann es aber nicht genau sagen. Bestimmt erkannt hat Klaviermiete). Alles Nähere bringt das Programm, das im von den Angeklagten der Zeuge mur Witt und zwar auch nur vor Bureau, Th. Fröhlichs Buchhandlung, Landsbergerstr. 32, unentgelt dem Hoffmannschen Gasthause. Es seien wohl im ganzen mur lich ausgegeben wird. 6-8 Personen, die ihn bedrängt hätten. Einen großen Haufen, Der Urania . Dr. B. Donath wird am Freitag im Hörsaal der Urania in der etwa im Dunkeln gestanden hätte, habe er nicht bemerkt. ber Taubenstraße einen Experimentalvortrag über: Moderne Telegraphte" Beuge will nur einen, den ersten Schlag, beim Graben erhalten halten. Auf der Urania- Sternwarte in der Invalidenst raße wird am nächsten haben, dann habe er blank gezogen und die Leute abgewehrt. Der Berantwortlicher Redacteur: Carl Zeid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin .

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Gerichts- Beitung.

Wetter Prognose für Freitag, den 18. April 1902. fchwachen südlichen Winden. Ein wenig wärmer, ziemlich trübe mit leichten Regenfällen und Berliner Wetterbureau.

Briefkasten der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends von 7 bis Uhr abends statt. 2. 100. Leider nicht!

2. 10. Rathaus- Adresse genügt.

Druck und Verlaa von Mar Bading in Berlin