pferd wieder nicht aus der Front herausziehen, es ging aber schließ- pro Jahr 50 Pf. Beitrag zu diesem herrlichen Streifabwehrfonds zu schuß, über den im November 1900 und am 19. Februar 1902 einlich. Der Rittmeister kommandierte alsdann Hürdenreiten. Es zahlen, deffen Verwaltung dem Centralvorstande in Berlin über gereichten und nicht zum Abschluß gelangten Lohntarif mit der sollte mit den Pferde über eine große Puppe gesprungen werden. fragen wurde. Anfangs war auch die Begeisterung groß und die Innung zu verhandeln. Der Vorstand der Filiale Berlin der VerDas Pferd parierte jedoch nicht. Der Rittmeister befahl ihm des- 50 Pfennigftücke wurden prompt und willig gezahlt. Mit der einigung der Maler 2c. wird beauftragt, an diesen Verhandlungen halb, wieder vom Pferde zu steigen. Der Unteroffizier Stüber Beit aber fam die Sache anders, die anfängliche Begeisterung ließ teilzunehmen. Die Versammelten verpflichten sich, für die Stärkung mußte sich auf das Pferd sezen. Der Oberstlieutenant jagte: Wir nach und mit ihr auch der Zufluß der Gelder. Die Meister auf und den Ausbau dieser Organisation zu wirken und ihre berechtigten werden nächstens die Unteroffiziere, die Remontepferde nicht reiten dem Lande und in kleinen Städten tamen zu der Anschauung, daß Forderungen zur Durchführung zu bringen. tönnen, einsperren lassen. im Ernstfalle doch nur die Meister in den großen Städten einen Der Zweigverein Berlin des Centralverbandes deutscher Der Rittmeister, der sehr laut sprach, war an diesem Tage nicht greifbaren Nuzen von dem Streikabwehrfonds haben würden, und Brauer( Sektion I) beschäftigte sich in seiner letzten Monatsaufgeregt. Am 21. Januar 1901 sei er nachmittags auf die stellten infolge dieser besseren Einsicht die Beitragszahlungen ganz versammlung mit Anträgen zum Delegiertentage. Vorsitzender Schwadrons- bezw. Regiments- Kammer kommandiert worden. Gegen ein. Jufolge dieser Steuerverweigerung brach im Heerlager der odapp als erster Redner brachte eine ganze Reihe Busaz resp. 4 Uhr nachmittags war der Dienst auf der Kammer zu Ende. Es Centralverbands- Bäckermeister eine grimme Fehde aus, infolgedessen Abänderungsanträge zu den verschiedensten Paragraphen des Statuts wurde alsdann gemeinschaftlich Branntwein mit Stirich getrunken. der Polizeipräsident von Berlin als obere Verwaltungsbehörde sich ein und begründete sie. Die Diskussion wurde paragraphenweise vor Hierauf sei er mit Hickel zu seinen Eltern Kaffee trinken gegangen. mehrfach in diesen häuslichen Streit einzumischen hatte. Schließlich genommen, und dann gleich über den betr. Paragraphen abgestimmt. Dort sei er etwa 10 Minuten geblieben. Hierauf sei er auf den riß auch diesem das Geduldsfädchen; er sperrte einfach den mittler- Bis auf einen wurden sämtliche Anträge als solche des Zweigvereins Korridor gegangen, um Drückeberger abzufangen. weile auf etwa 25 000 m. angewachsenen Streitabwehrfonds, deponierte Berlin zum Delegiertentage angenommen. Es verblieben noch 3 von Es wird hierauf beschlossen, eine die Gelder auf der Reichsbank und verlangte von dem Central- den vorliegenden Anträgen für die nächste Versammlung. In der Ortsbesichtigung verbands- Vorstande eine anderweitige Regelung dieser leidigen An- inzwischen vorgenommenen Delegiertenwahl wurden Hodapp vorzunehmen. Der Vorsitzende teilt mit, daß an dieser Besichtigung der Dinge, die da kommen würden, indessen gelegenkt. Mit Spannung harrten nun die Verbandsmitglieder und Tröger als Delegierte und Wirth und Heyder die Angeklagten, Berteidiger usw. teilzunehmen hätten und daß auch Darob verlor nun wieder die Bäcker- Innung zu Glauchau die Ge- wählt. Ferner wurde beschlossen, den auf Sammellisten für die nicht tamen. als Erfagleute gewählt. Bum 2. Schriftführer wurde Me to ge Privatpersonen, die Eintrittskarten befäßen, also auch die Vertreter bulb; sie machte furzen Prozeß und verlangte unter Klage- Androhung Bauanschläger eingegangenen 100 M. überschießenden Betrag, der der Presse, sich an der Besichtigung beteiligen fönnten. Es vom Centralverbands- Vorstande die Zurückzahlung der von ihr zum Agitationstommission zu überweisen. Um weiteres Geld für die werden mun die Ställe, ganz besonders aber die Reitbahn, Streikabwehrfonds geleisteten Beiträge. Das ging nun wieder dem Agitationefommission flüssig zu machen, sollen Sammellisten für diein der der Rittmeister erschossen wurde, besichtigt, ferner die Centralverbands- Vorstande wider den Strich. Derselbe schob den felbe ausgegeben werden. Hodapp verlas nunmehr den Brief der Stelle, von wo aus Scopeck die beiden Leute mit steifen müßen Polizeipräsidenten vor und erteilte der Junung Glauchan den diplo- Genossenschaft zur Gründung einer Parteidruckerei um Hergabe eines und schwarzen Mänteln vor dem Guckloch an der Bandenthür der matischen Rat, sie möge, wenn sie ihre Beiträge wieder haben wolle, Darlehns und teilte mit, daß auch die Brauer sich mit 1000 M. beReitbahn gesehen haben will, weiterhin das Guckloch, durch welches den Polizeipräsidenten von Berlin auf Herausgabe derselben ber- teiligen wollen. Gärtner forderte auch Private zur Hergabe von der tödliche Schuß gefallen sein soll, die Regimentskammer, die ehe- klagen, da dieser den schönen Streitabwehrfonds gesperrt habe. Ob Darlehn auf. Zum Schluß brachte Vogel noch eine Angelegenheit malige Wohnung des Wachtmeisters Marten und endlich der Korridor, diefer Rat befolgt werden wird, muß abgewartet werden. Auf dem des ringfreien Arbeitsnachweises vor, und forderte Streichung des auf dem Marten die Drückeberger abfangen wollte. Auf dem im August in Köln stattfindenden Verbandstage soll nun endlich die betreffenden Kollegen in den Listen. Korridor stellt Ober- Kriegsgerichtsrat Scheer ein längeres Sache geregelt" werden. Verhör mit Marten an. Ob er Kriegsge gerichtsrat cheer: Sie fagten, Sie wollten Drückeberger abfangen; da hätte es sich doch Herausstellen können, daß Sie selbst Drückeberger waren. Marten: Es Die Aussperrung der Bauarbeiter in Amsterdam und der ist ja fraglich, ob ich Anzeige gemacht hätte.( Große Bewegung.) sich daran schließende Streit im Baugewerbe sind durch einen Schieds- Brüssel, 18. April, 9 Uhr 53 Min. abends.( Privat Marten bemerkt des weiteren auf Befragen, er sei nicht zum spruch der zur Herstellung des Friedens eingefegten gemeinsamen Depesche des Vorwärts".) Socben begannen vor den Reiten gegangen, da er auf die Packkammer tommandiert war und Kommission beendet worden. Der Tarif wurde von den Unter- Ministerien Unruhen infolge Vorgehend der Polizei. In auch weil der Rittmeister sich freute, wenn er allein die Abteilung nehmern nicht anerkannt. Die Arbeiter haben bei diesem Kampfe der klerikalen Hochburg Brügge griff die Polizei socialiſtiſche tommandieren konnte. Auf die Frage, ob er auch an die nichts gewonnen, aber auch nichts eingebüßt. Stelle gegangen sei, wo der Karabiner gestanden Die Zimmerleute der Schiffswerft von San Marco fordern, hatte, bemerkt Marten: Wenn ich dahin gegangen bin, wie aus Triest gemeldet wird, eine 20prozentige Lohnerhöhung so ist es unbewußt geschehen. Es wird hierauf festgestellt, und wollen, falls diese nicht bewilligt wird, in den Streit eintreten. daß von der Stelle, wo Marten gestanden hat, bis dorthin, wo der Karabiner aufgestellt war, 12 Schritte Entfernung seien. Die Besichtigung dauert fast zwei Stunden. Sie soll bei Beleuchtung wiederholt und auch der Versuch gemacht werden, ob und wie es möglich sei, den Karabiner, mit dem der tödliche Schuß abgegeben wurde, in das Guckloch zu stecken und unbemerkt zu schießen.
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Gegen 7 Uhr abends wird die Sigung im Saale wieder er öffnet, aber sogleich wieder geschlossen und auf morgen 9 Uhr bertagt.
Partei- Nachrichten.
D
Ausland.
Die belgische Wahlrechts- Bewegung.
Manifeftanten an und verwundete 15 derselben.
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Brüssel , 18. April, 11 Uhr 10 Min. Nachts. In Loewen gab es fünf Tote. Die Gendarmen schoffen zweimal ohne vorherige Warnung. Die Menge erwartete den Die Zahl der im Ausstand befindlichen Hafenarbeiter in Präsidenten Schollaert, der aber nicht kam, obschon er erKopenhagen wird augenblicklich auf 500 geschäßt. Die Vereinigte klärt hatte, keine Furcht zu haben. In Brüssel ist augenDampfschiffahrts- Gesellschaft sandte Donnerstagabend Dampfer nach blicklich alles ruhig. England und Aalborg ab, die übrigen planmäßigen Fahrten wurden eingestellt oder verschoben. Die Arbeiterorganisation teilte teleBrüssel, 18. April. ( W. T. B.) Nach Schluß der Sizung graphisch der deutschen , englischen, schwedischen und norwegischen Hafenarbeiter Organisation mit, daß die Schiffe der Vereinigten der Repräsentantentammer begaben sich die socia Dampfschiffahrts Gesellschaft boykottiert seien, um die Ladung der- listischen Deputierten, denen sich ein Zug von ungefähr selben zu verhindern. tausend Personen anschloß, nach dem Volkshause, wo eine VerDer bereits angekündigte Maurerstreik in Malmö hat am ſammlung abgehalten wurde, in welcher der socialistische Abgeordnete 16. d. M. begonnen. Die Arbeit wurde bei sämtlichen zur Bau- Vandervelde das Bolt beschwor, auf den Wegen der Er hoffe noch, Aus dem Rheingau schreibt man uns: Ueber die Arbeit bei meistervereinigung" gehörenden Unternehmern niedergelegt. Nur die Gesetzmäßigkeit zu verharren. der letzten Reichstags- Ersatzwahl wurde am Sonntag in einer Partei- Maurerarbeiten an Folkets Hus und in Folkets Park werden fort- fügte Bandervelde hinzu, daß der König intervenieren werde, um der Angst des Volkes ein Ende zu Konferenz des 2. nassauischen Wahlkreises in Biebrich Bericht er- gesetzt. Die Zahl der Streifenden beträgt ca. 200, stattet. Dieselbe war von 10 Ortschaften durch 17 Delegierte besucht. Der ,, Dänische Arbeitsmanns- Verband hat in den letzten machen. Die Versammlung erteilte noch dem Beschlusse Mit Genugthuung fonstatierte der Kreisvertrauensmann Eul die bei Jahren recht bedeutende Vorteile für seine Mitglieder erzielt und des Generalrats der Arbeiterpartei wegen Fortsehung des allder letzten Wahl erzielten Fortschritte, trotz der Schwierigkeiten, mit damit zugleich den Beweis erbracht, daß auch die sogenannten un- gemeinen Ausstandes ihre Zustimmung und ging dann in größter denen wir allenthalben zu kämpfen hatten. Neben 10 000 Stalendern gelernten Arbeiter durch eine einheitliche Organisation ihre Lohn- Nuhe auseinander. wurden 360 000 Flugblätter verbreitet und 36 Versammlungen ab- und Arbeitsbedingungen in weitestem Umfange zu verbessern vergehalten, davon 12 im Freien. Ein Heer von 300 Personen, mögen. Im Jahre 1900 hatte dieser Verband für insgesamt 11 268 meist Arbeitslose, war während der Wahlzeit thätig, die gesamten Arbeiter Forderungen an die Arbeitgeber gestellt; 7621 Arbeiter erKosten für die Reichstagswahl belaufen sich auf 8000 M., wozu noch reichten die Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen ohne Kampf, 2400 M. für die Stadtverordnetenwahl kommen. Die Wahlen haben 3647 streitten oder wurden ausgesperrt, und von diesen erhielten mit einem Deficit von 861 M. abgeschlossen. Ueberraschend für 3237 ihre Forderungen ganz oder teilweise bewilligt, während nur viele Genossen tam die Erklärung des seitherigen Kandidaten des 410 nichts erreichten. Der Verband zahlte 1900 151 356,03 Kronen Wahlkreises, Genossen Dr. Quard, daß er mit Rücksicht auf seine Streifunterstützung aus. Im Jahre 1901 wurden für 9542 Arbeiter stetig wachsende Arbeitslast in Frankfurt selbst, namentlich im Stadt- Forderungen gestellt, wovon 8875 Vorteile erzielten. An Streitunterparlament, nicht mehr in der Lage sei, fich ferner noch dem Wahl- stügung wurden 137 272,48 Kronen ausgezahlt. Solch außer freise zur Verfügung zu stellen, und deshalb die Parteigenossen ersuchte, ordentlich gute Erfolge hat bis jetzt noch feine Organisation in sich nach einem andren Kandidaten umzusehen. Seinen Nachfolger Dänemark aufzuweisen vermocht. Die Gründung des Arbeitswerde er nach Kräften zu unterstützen suchen. Die Lage im Kreise manus- Verbandes" fand 1897 durch Zusammenschluß von drei damals sei eine derartige, daß er sich mit Ehren zurüdziehen könne. Die bereits vorhandenen Organisationen von Arbeitsleuten statt. Der Ronferenz, welche von der Erklärung überrascht wurde, bestellte eine Staffenbericht, der auf dem Kongreß von 1900 vorgelegt wurde, wies aus fünf Personen bestehende Kommission, die sich vorberatend mit in der Bilanz die Summe von 1 060 000 kronen und einen Kassen der Kandidatenfrage beschäftigen foll. Für den Wahlkreis ist der bestand von 54 585 Kronen auf. Rücktritt Quards ficher ein großer Nachteil und es dürfte auch schwer halten, einen geeigneten Kandidaten zu finden.
Polizeiliches, Gerichtliches ufiv.m - Die Frankfurter Polizei hat wieder mal eine hübsche Die Frankfurter Polizei hat wieder mal eine hübsche Schildbürgerei auf dem Gebiete der Staatsretterei vollbracht. Für Dienstagabend war im Gewerkschaftshause ein Vortrag des Real lehrers Schriftstellers Robert Seidel aus Zürich über Republikanismus
und Socialdemokratie angekündigt.
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Der Boeren- Krieg.
Bertagung der Friedens- Verhandlungen.
Der erste Lord des Schatzes, Balfour , kündigte im Unterhause an, die Verhandlungen in Südafrika seien auf drei Wochen unterbrochen worden, um den Vertretern der Boeren GeLegenheit zu geben, die Kommandos zu befragen.
In englischen Regierungsfreisen legt man bezüglich der Friedensverhandlungen noch immer einen gewissen Bessimismus an den Tag. Man fährt in der Preffe fort, zu versichern, daß dasjenige, was in Pretoria sich zutrage, nicht mit dem Namen Friedensverhandlungen bezeichnet werden könne. Trotzdem wird versichert, daß die Regierung am Mittwoch die Bedingungen erhalten hat, unter denen die Boeren Frieden schließen wollen. Der heutige Ministerrat wird sich hiermit beschäftigen.
Gegenüber den Auslassungen der Regierungsblätter bleibt der Die ,, Typographische Vereinigung" in Christiania , eine Abteilung des„ Norwegischen Typographenverbandes" hat beschlossen, unmittelbar bevorstehe. Auch die„ Daily Mail" erklärt, Daily Expreß " bei der Ansicht, daß der Frieden aus der norwegischen Arbeiterpartei( Socialdemokratie) auszutreten. Die Schwierigkeiten bei den Verhandlungen feien Diefer Beschluß wurde hauptsächlich durch die Anschaffung einer überwunden und eine Verständigung sicher. Die Hauptpunkte feien Segmaschine für„ Socialdemokraten" in der„ Arbeiter- Aktiendruckerei" bereits erledigt, während die Einzelheiten erst später geregelt werden herbeigeführt. Uebrigens find bei andren größeren Zeitungen in sollen. Die Boeren bätten die englischen Bedingungen Christiania schon seit längerer Zeit Segmaschinen im Gebrauch. wie es scheint, lassen sich auch die schwedischen Buchdrucker durch ihre Verbannungsproflamation. Milner sei so vom Zustandekommen angenommen, sogar diejenigen betreffend die Amnestie und die Die Versammlung hatte auch Antipathie gegen die Segmaschinen zu thörichten Beschlüssen ver- des Friedens überzeugt, daß er bereits einen australischen Sachdie polizeiliche Genehmigung erhalten. In letzter Stunde erhielt leiten. In Göteborg fand anläßlich der Anschaffung einer Seg verständigen berufen habe, um die stosten des Wiederaufbaues der aber der Vertrauensmann und Einberufer der Versammlung vom maschine durch die„ Areiterdruckerei" für die„ Ny Tid" eine Protest- berständigen berufen habe, um die Kosten des Wiederaufbaues der Polizeipräsidium einen Schreibebrief, worin ihm mitgeteilt wurde, daß Seidel als Ausländer nicht sprechen dürfe, und wenn versammlung von 200 Buchdruckern statt, die eine scharfe Resolution Farmen abzuschätzen. es doch geschehe, er ausgewiesen würde. Abends war die gegen das socialdemokratische Organ annahm und die Einstellung Versammlung mit einem Maffenaufgebot von Polizeiern besetzt, die Nur ein Redner Hob hervor, daß die Frage vom Standpunkt des der infolge jener Maßnahme arbeitslos gewordenen Seger verlangte Tekte Nachrichten und Depeschen. deutlich verrietén, daß sie auf eine Auflösung warteten. Aber es fam nicht dazu. Genoffe L. Opificius sprang in legter Minute ein Intereſſes der gesamten Arbeiterschaft beurteilt werden müsse. und hielt aus dem Stegreif" einen Vortrag, in dem er in seiner satirischen Weise unter dem Beifall der Versammelten die liebe
Eisenbahunuglück.
Krefeld , 18. April. ( B. H. ) Heute morgen erfolgte auf der Lohnbewegungen in Schweden . Die Steinhauer in Strede Krefeld- Uerdingen ein Zusammenstoß zweier GüterHalmstad sowie die Transportarbeiter dieser Stadt haben Polizei. verulfte. Seidel wurde beim Verlassen der Versammlung mit am 15. d. M. die Arbeit niedergelegt. Die Zahl der Streitenden ge. Der Materialschaden ist sehr groß; sieben wagen find vollständig zertrümmert. Ein Bremser wurde verlegt. Die frenetischem Beifall begrüßt. Das unbegreifliche Verbot der Polizei war beträgt ca. 500. Es handelt sich um Lohnreduktionen. In Helsing Verkehrsstörung ist bereits wieder beseitigt. für uns ein gutes Agitationsmittel für den 1. Mai, die Frankfurter borg haben die Schneider sowie die Maurer beschlossen, die Polizei aber hat sich in den Augen des Auslandes wieder mal Arbeit niederzulegen, wenn ihre Forderungen nicht bewilligt werden. gründlich bloßgestellt. Ein gleiches Verbot erging übrigens auch für In Malmö faßten die Maurer den gleichen Beschluß. eine am Mittwochabend im benachbarten Oberrad geplante Ver sammlung. Da Seidel auch in Köln a. Nh. zu sprechen gedenkt, bleibt abzuwarten, ob auch dort ein Polizeiverbot erfolgt. In Hessen , wo mehrere Versammlungen geplant find, wird der Schweizer wohl ungeniert sprechen dürfen.
Gewerkschaftliches. Berlin und Umgegend.
Achtung, Schloffer, Dreher, Schmiede! Der Streit bei der Firma Altmann dauert unverändert fort. Achtung, Kernmacher! Der Streik bei Ludwig Löwe dauert unverändert fort. Deutscher Metallarbeiter- Verband, Ortsverwaltung Berlin . Achtung, Täschner! In der Taschenfabrik von S. Markiwiz, Ritterstr. 76, haben die Täschner und Nieter wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Zuzug ist streng fernzuhalten.
Versammlungen.
Dinslaken ( Rheinproving), 18. April. ( W. T. B.) Auf der Gewerkschaft Deutscher Kaiser" plagte heute früh mit weithin hörbarem Knall ein Kessel, wobei zwei Mann schwer und einer leicht berletzt wurden. Elberfeld , 18. April. ( W. T. B.) Die Kriminalpolizei nahm Eine öffentliche Malerversammlung, die am Montag im in der vergangenen Nacht eine aus 8 Personen bestehende Gewerkschaftshause tagte, beschäftigte sich mit dem Berhalten der Falschmünzerbande fest, welche seit längerer Zeit falsche EinmarkInnung zu dem von den Gehilfen eingereichten Lohntarif. Dieser stücke in Umlauf gebracht hatte. Die zur Herstellung der falschen ift in einer Versammlung am 19. Februar beschlossen worden. Er Stücke erforderlichen Formen sowie eine Menge falscher Stücke wurden stimmt im wesentlichen mit dem früheren Tarif überein, nur statt beschlagnahmt. des seitherigen Minimallohns von 50 Pf. wird ein solcher von Dresden , 18. April. ( W. T. B.) Heute vormittag durchschnitt 60 Pf. pro Stunde gefordert. Um den ihr unbequemen Tarif die 32 Jahre alte Ehefrau des Schmiedemeisters Kippenhan in verhandlungen aus dem Wege zu gehen, hat sich die Malerimmung Löbtau ihren drei Kindern im Alter von 9, 3 und 1½ Jahren die hinter einen formalen Vorwand verschanzt. Sie hat der Gehilfen Kehle und tötete sich alsdann selbst. Das Motiv der Organisation durch Schreiben vom 13. März geantwortet: That dürfte in zerrütteten Vermögensverhältnissen Nach den Bestimmungen des bisherigen Tarifs hätten zu suchen sein. Aenderungen zu demselben durch den Gehilfenausschuß bis zum Kopenhagen , 18. April. ( W. T. B.) Die Hafenarbeiter und 15. November beantragt werden müssen. Diese Frist sei verstrichen, Seeleute in allen dänischen Häfen haben beschlossen, am 25. April die spätere Einreichung eines neuen Tarifs tönne nicht mehr be die Arbeit niederzulegen, falls nicht bis dahin eine Uebereinkunft rücksichtigt werden, und somit bleibe der alte Tarif( 50 Pf. Minimal mit dem Reederverein betreffend die Lohn- und Arbeitsverhältnisse lohn) noch weiter in Kraft. Die Gehilfen stehen dagegen auf dem der Heizer, Seeleute und Hafenarbeiter erzielt worden ist. Die Standpunkt, daß der alte Tarif, auf den die Immung fich jetzt be afenarbeiter, welche nicht dem Fischereiverband ruft, gar nicht mehr zu Recht besteht. Man habe schon im vorigen gehören, beabsichtigen bereits morgen in den Ausstand zu Jahre wegeu Aenderung dieses Tarifs gegenseitig unterhandelt, treten. nachdem er rechtzeitig gefündigt worden sei. fich aber nicht London , 18. April. Wie das„ Reutersche Bureau" vernimmt, einigen können und der alte Tarif sei somit außer Kraft getreten. ift die Nachricht, die Boerendelegierten feien auf Anregung von Uebrigens habe die Junung gar nichts getan, um ihre Mitglieder, englischer Seite hin zu den Berhandlungen gekommen, vollwelche weniger als 50 Pf. Stundenlohn zahlen, zur Innehaltung lommen irrig; die Delegierten hätten lediglich aus eigenem des Tarifs anzuhalten, was sie doch unbedingt hätte thun müssen, Antriebe gehandelt, und diese Thatsache werde als Beweis für ihr wenn sie meine, der Tarif sei noch in Kraft. Die Junung wolle sich aufrichtiges Bestreben angesehen, durch friedliche Verhandlungen zu eben nur den Verhandlungen über die berechtigten Forderungen der einer endgültigen Regelung zu gelangen. Gehilfen entziehen. Nach einer regen Diskussion wurde Petersburg , 18. April. ( W. T. B.) Wie die„ Nowosti" ans Der Streifabwehrfonds, welcher vor drei Jahren vom folgende Resolution angenommen: Versammlung pro- Schemacha melden, stieß man dort bei den Aufräumungsarbeiten Centralverbande deutscher Bäckerinnungen„ Germania " ins Leben ge- teftiert ganz entschieden gegen das Verhalten der Berliner Maler- im Tartarischen Bade auf fünf Frauenleichen. Die rufen wurde, hat sich zu einen Schmerzenstinde für den Verband Innung, aus deren Antwortschreiben vom 18. März die Abficht einer Störper hätten teine Verlegungen aufgewiesen und die Aerzte hätten ausgewachsen. Laut Verbandsbeschluß hatte jedes Verbandsmitglied Verschleppung hervorgeht. Die Versammlung beauftragt den Aus- festgestellt, daß die Frauen verhungert seien.
Die Lohntommission der Täschner.
Dentsches Reich.
Die Steinsetzer und Rammer sowie 20 Silfsarbeiter( im ganzen 56 Mann) in Harburg haben die Arbeit niedergelegt, weil die Meister sich weigern, den neuen Lohntarif anzuerkennen. Der alte Lohntarif läuft zwar erst am 1. Mai ab, da bis dahin jedoch die dringendsten Arbeiten erledigt sein würden, mußten die Leute den Arbeitgebern ihre Forderungen schon jetzt vorlegen, Die selben bestehen in dem Verlangen eines um 10 Pf. pro Stunde erhöhten Stundenlohnes.
Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin .
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