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Br. 108. 19. Jabrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 11. Mai 1902.

die Stadt St. Pierre vollständig zerstört ist. Der General Mainz   angeregt wurde, werde von Paeplow, dem Redacteur des Der Untergang von St. Pierre. sefretär meldet in seinem Telegramm noch, daß er von" Grundstein", der als Maurer ganz besonderen. Einblick in das Sub­dem Gouverneur und dessen Gemahlin keine dessen Gemahlin teine Nachrichten missionswesen, als Referenten behandelt werden. Es wird noch ver­Das Erdbeben, über das wir gestern im Depeschenteil berichteten, habe und daß es daher immer wahrscheinlicher wahrscheinlicher werde, langt, daß der Kongreß auch die Frage der Handwerkskammer   be hat auf der französischen   Antikeninsel Martinique   vierzigtausend daß sie ebenfalls umgekommen sind. Die Aufräumungsarbeiten handelt. Menschenleben vernichtet. Die Nachmittagsigung, welche wegen der Kommissionsberatungen Eine ganze blühende Stadt von haben, wie es in dem Telegramm weiter heißt, begonnen und zur erst um 3 Uhr eröffnet werden konnte, wurde beinahe lediglich dem 25 000 Einwohnern, St. Pierre, ist mit allem Lebenden völlig in Verhütung des Ausbruchs von Epidemien sind von den Behörden umfangreichen Bericht der Beschwerdekommission gewidmet. Sie hatte Flammen aufgegangen; wie dereinst Herkulanum nnd Pompeji, so Maßnahmen getroffen, daß alle aufgefundenen Leichen verbrannt einen überreichen Stoff zu bewältigen. Besonders in Bezug auf ist auch diese Stätte menschlicher Kultur bon Lawa und werden. Die Rettung der Bewohner der Umgegend von St. Pierre mehr oder weniger große Darlehen und deren Erlaß müsse eine Aschenregen verschüttet worden. Diesem auf den ersten wird durch Dampfer bewerkstelligt, welche sie nach Fort de France   Aenderung erfolgen. Die Kaffeler Angelegenheit habe den größten Augenolid unfaßbaren Ereignis läßt sich aus neuerer Zeit bringen. Da das große Lebensmitteldepot von St. Pierre vernichtet nur das Erdbeben von Lissabon   im Jahre 1755 gegenüberstellen, ist, Holt der Suchet" Lebensmittel von Guadeloupe. idas 30 000 Menschenleben vernichtete, und etwa die Katastrophe auf

New York  , 10. Mai. Die französische   Kabelgesellschaft teilt mit, daß ihr Dampfer" Pouyer Quartier" in Fort de Franee mit 450 Geretteten von St. Pierre eingetroffen ist. Der Dampfer sei fofort wieder zurückgegangen, um nach weiteren Ueberlebenden zu

der Sunda  - Insel Krakataua  , deren allerdings primitive Kultur 1888 durch ein Erdbeben zu Grunde ging. Wir lassen jetzt die Depeschen folgen, die von der Wucht des grauenhaften Naturercigniffes ein allerdings uur unvollkommenesofort Bild geben:

fuchen.

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Raum in Anspruch genommen. Die Einmischung des dortigen

Kartells verdiene die schärfste Zurückweisung. Ueber 80 000 M. feien verpumpt, davon nach Bremen   allein 36 500 M. Die Aufzählung der Einzelfälle, ihre Behandlung in der Kommission und im Plenum erübrigen sich, da ste öffentliches Interesse wohl kaum in Anspruch nehmen dürfen, Am Schluß der Sigung verabschiedet sich in warmen Worten J. Groß- Wien, da er morgen anderweit verpflichtet sei.

Meineidsprozeß Hillger und Genossen.

New York  , 9. Mai. Nach einer Depesche aus St. Thomas Die zu den kleinen Antillen gehörige Insel Martinique  ( auf der gleichnamigen dänischen Juſel) von heute schäßt man jest ist neben Guadeloupe  , die wichtigſte Beſigung Frankreichs   in die Zahl der auf Martinique   Umgekommenen auf 40 000. Westindien  . Ihre Größe beträgt 988 Quadratkilometer oder Ein weiterer Drahtbericht aus St. Thomas  , 9. d. M., meldet: 17,9 Quadratmeilen mit 175 863 Bewohnern, worunter 10 000 Landgerichtsrat Grodtte eröffnet die Sigung um 91/2 Uhr. Der Commandant berichtet, daß am Donnerstag um 1 Uhr nach Weiße, 135 000 Neger und Mulatten sowie 20 493 eingeführte Der folgende Zeuge, Superintendent Brück, erklärt, daß er auch mittags St. Pierre vollständig in Flammen stand. Er rettete von Arbeiter. Die start zerklüfteten Küften find von Korallenbänken nicht den geringsten Anhalt dafür habe, daß die Beschuldigungen, den Wracks im Hafen ungefähr 30 mehr oder weniger Verbrannte. Eine Abteilung wurde in Booten ausgesandt, um nach Ueberlebenden umgeben. Nach der Mitte zu erhebt sich ein Felsengebirge, das die früher Gegenstand der Anzeigen gegen Hillger waren, auf Wahr­zu suchen; sie konnte nicht in die Stadt eindringen, sah aber auf dem 1350 Meter hohen Vulkan Mont Pelée   und in dem drei- heit beruhten. Ebensowenig vermöge er Thatsachen zu befunden, den Quais Leichen liegen. Man glaubt, daß niemand von denen, die gipfeligen Pitons du Carbet mit 1207 Meter feine höchsten Spizen woraus der Schluß zu ziehen sei, daß Hillger Mitarbeiter der sich im Augenblick der Katastrophe in der Stadt erreicht. Der Krater des Mont Belée, aus dem die todbringenden Lichterfelder Zeitung" gewesen sei. Es sei ihm bekannt, daß Hillger Er habe ihn stets für einen aufhielten, entkommen ist. Der Gouverneur, der vor Lavamassen geschleudert worden sind, bildete vorher einen kleinen sowohl Freunde wie Feinde habe. dem Unglück in St. Pierre angekommen war, ist wahrscheinlich mit See. Sechs der Gipfel umschlossen erloschene Krater. Der nörd- wahrheits- und ehrliebenden Mann gehalten. lichste Teil der Insel gehört der Kalksteinformation an. Dieser Es gelangen dann diejenigen Artikel zur Verlesung, zu denent dem Obersten des Generalstabs und dessen Frau umgekommen. Der Kapitän des ohne Anter und Kette aus St. Pierre in Santa bultanische Ursprung setzt La Martinique   und die Antilleninseln ähn- der Angeklagte Hillger geständlich das Material geliefert hat. Er Lucia( auf der südlichen Nachbarinsel von Martinique  ) eingetroffenen lichen Ursprungs den Erdbeben sehr aus. Das schwerste davon war behauptet, daß er nur Notizen geliefert habe, die von einem andern Dampfers Roddam" mußte ins Hospital gebracht werden. Beinahe dasjenige vom 11. Januar 1839, das die Stadt Fort de France  , dann verarbeitet sein müßten. Der Angeklagte Klein erklärt, er ver­die gesamte Mannschaft des Dampfers ist tot oder schwer verletzt. Die Hauptstadt von La Martinique  , mit einem trefflichen Hafen möge fich nicht zu entsinnen, ob und in welchem Umfange Hillger und etwa 15 000 Einwohnern, fast vollständig zerstörte. Das gleiche Material zu den Artikeln geliefert habe. Der lettere räumt auf Befragen Elf Mann derselben find bei Saint Pierre über Bord gesprungen Schicksal suchte Fort de France   im Jahre 1841 nochmals heim, doch ein, daß er früher auch mehrere Artikel für den Lichterfelder Lokal­und ertrunken. Der englische   Dampfer Est", der gestern nacht Buchdruckereibefizer Unverdorben, Saint Pierre passiert hat, ist in Santa Lucia eingetroffen. Das war damals ein Cyklon die Ursache. Im Jahre 1851 traten wieder anzeiger" geliefert habe. Schiff war vollständig mit Asche bedeckt, obwohl es in einer Ent- vulkanische Erscheinungen auf. Auf dem Mont Pelée   bildeten sich der früher Redacteur des letzteren Blattes war, bestätigt, daß Hillger im Sodann trat Jahre 1897 ihm verschiedene Artikel gebracht habe, darunter namentlich ferming von fünf Meilen an der Küste vorbeigefegelt war. Es hatte zwei nene Krater, die Schlamm und Asche spien. Nuhe ein. zum Weihnachtsfeste 1897 einen mit Suum cuique" überschriebenen ein Boot ausgesetzt, dessen Bemannung so nahe als möglich ans Artikel, der, wie er vom Amtsvorsteher Schulz später gehört, ſeine Land zu kommen suchte, aber keine lebende Seele sah, sondern nichts Spize offenbar gegen diesen kehrte. Sillger habe ihn damals ver pflichtet, das Manuskript sofort zu vernichten. Hillger habe ihm öfter gesagt: was er ihm liefere, sei seine eigne Arbeit. In einem Falle hat der Zeuge einen Artikel aus Besorgnis vor lu Ein Honorar ist für die Artikel annehmlichkeiten abgelehnt. gezahlt worden. Der Artikel ,, Suum cuique" nicht glossiert die Launen, die Nicolas bei der Verteilung feiner Weihnachtsgaben oftmals zeige und hebt gegenüber den dürftigen reichen Gaben hervor, die gewiffe Leute zum Weihnachtsfeste erhalten und spricht von einem Goldregen", der sich über eine Persönlichkeit ergossen habe. Amtsvorsteher Schulz erklärt, daß ihm dieser Artikel das ganze Weihnachtsfest verdorben habe. Er habe ihn sofort nach der Lektüre auf sich beziehen müssen, da er

als Flammen.

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Die durch den jüngsten vulkanischen Ausbruch heimgesuchte Stadt Saint- Pierre ist der wichtigste Handelsplatz der Insel Martinique  . Die West India and Panama Telegraph Company hat der Sie ist an der Nordwestküste gelegen, hat enge Straßen mit hohen Häusern und zählte 1889 29 210 Einwohner. Saint- Pierre ist Sitz Wern Union Telegraph Company mitgeteilt, zwei Dampfer, welche eines Bischofs und hatte bedeutenden Handel, namentlich Zucker­nach der Unterbrechung des Kabels Depeschen für Martinique an Bord hatten, seien zerstört, und die Gesellschaft ist nicht im stande, ausfuhr. Von historischem Interesse ist der Ort nur insofern, als festzustellen, ob die Depeschen vorher abgeliefert worden seien. Die dort die Kaiserin Josephine  , Gemahlin Napoleons   1., geboren wurde. jenigen Depeschen, welche durch den gestern abend abgegangenen

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Stabeldampfer befördert worden seien, hätten über den Bestimmungs- Vierte Generalversammlung des Deutschen Holzarbeiter Baben, mit denen sich viele arme Leute zu begnügen haben, die

ort hinausgebracht werden müssen, da das Schiff nicht

gewesen sei, Martinique anzulaufen.

stande

Paris  , 9. Mai. Eine Note der Agence Havas" besagt: Der Minister für die Kolonien erhielt heute abend 6 Uhr von dem

Verbandes.

Mainz  , 9. Mai 1902.

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wie der Angeklagte auf wiederholte Aufforderung des Staats­

Die Freitags Sigung wurde eröffnet mit dem Bericht Generalsekretär der Regierung auf Martinique   awei Telegramme, der Revisionstommission über die Kaffenführung, den die, obwohl sie in Zeiträumen von über fünf Stunden ab- Schmidt- Berlin erstattete: Selbstredend konnten bei einer fo zu jener Beit gerade eine Gehaltserhöhung erhalten habe. gefchickt waren, zu gleicher Zeit eintrafen. In dem ersten Telegramm ausgedehnten Geschäftsführung nicht alle Einzelheiten eingehend ge- Angeff. Hilger behauptet, daß der Artikel Suum cuique" heißt es, daß die Verbindungen zwischen St. Pierre und Fort prüft werden, sondern man mußte sich mit Stichproben begnügen. zwar von seiner Hand geschrieben und dem Zeugen überbracht, de France unterbrochen seien, und daß ein Gerücht in der letzten Dabei haben sich keinerlei Monitas ergeben. Die Kommission habe thatsächlich aber von einem andren verfaßt worden sei. Der Stadt umlief, daß ein Ausbruch des Bulkans Belée St. Pierre es aber auch für ihre Pflicht gehalten, der Gehaltsfrage der Ver- Artikel sei absolut nicht auf Herrn Schulz gemünzt gewesen, sondern in Asche gelegt habe. Der Generalsekretär berichtet ferner, daß bands- Angestellten näher zu treten und beantragt: er in Abwesenheit des Gouverneurs, der sich an den Ort der" Der Verbandstag in Mainz   beschließt, zur Regelung der anwalts angiebt auf einen Baumeister Metsching in Lichterfelde  , statastrophe begeben habe, sämtliche verfügbaren Schiffe zur Gehaltsfrage folgendes festzustellen: Das Minimalgehalt der vom der ein besonders eifriger Agitator bei einer Schöffenwahl gewesen Unterstützung der Bevölkerung nach Fort de France   gefandt Verbandstage gewählten Vorstandsmitglieder beträgt jährlich 2040 M. fei. Herr Metsching soll auf Gerichtsbeschluß zum Montag als Zeuge habe. Das zweite Sabeltelegramm, das wenige Augenblicke Es steigt pro Jahr um 60 M. bis zur Höchstgrenze von 2400 m. geladen werden. nach dem vom Kommandanten des" Suchet" an den Marineminister Für die Hilfsarbeiter ist das Minimalgehalt 1800 M. pro Jahr. Es gerichteten aufgegeben ist, bestätigt, daß die Stadt St. Pierre ihre steigt pro Jahr um 60 M. bis zur Höchstgrenze von 2000 m." Zur Berlesung gelangt einer der bei dem Angeklagten Klein beschlagnahmten Briefe des Angeklagten Hillger. In demselben teilt Umgebung und die Schiffe auf der Reede durch den Feuerregen zer­Desgleichen beantragt die Kommission folgende Resolution: Hillger mit, daß er wieder sehr eifrig revidiert worden sei, man aber stört sind. L'Huerre teilt dem Minister für die Kolonien mit, daß Der Verbandstag ficht davon ab, zu der dem Gewerkschafts  - wieder nichts gefunden habe;" dies weise darauf hin, daß der neus Der Kreuzer Suchet" nur wenige Verwundete in Sicherheit bringen Kongreß unterbreiteten Vorlage betreffend die Versicherung der liche Artitel" blutig gesessen habe". Hierbei kommt ein andrer Toane. Er vermutet, daß die ganze Bevölkerung umgekommen ist, Angestellten gegen Invalidität, Witwen- und Waisen- Unterstützung Artikel zur Sprache, der sich auf den damaligen Pfarrer und erklärt, daß er ohne Nachrichten vom Gouverneur sei. Die Ver- Stellung zu nehmen, überläßt vielmehr seinen Delegierten zum am Kadetten- Corps Brück bezog und auch dem Angeklagten Hillger altung der Post und Telegraphie meldet, daß die Verbindung Gewerkschaftskongreß die freie Entscheidung in der Frage. Sollte zugeschrieben wird. Es wird darin mitgeteilt, daß Brück zum ersten 8.dischen Martinique   und der Außenwelt infolge eines Kabelbruches der Gewerkschaftskongreß die Versicherungskaffe errichten, dann über- Pfarrer außerhalb gewählt worden sei; daran wurden demselben aufgehoben sei. Sobald die Nachrichten bekannt wurden, setzte der tragen wir dem Ausschuß die Entscheidung, wie weit der Verband die besten Wünsche mit auf den Weg gegeben und insbesondere der Minister für die Kolonien die Flagge auf Halbmast. Hoffnung Ausdruck gegeben, daß er in seinem neuen Amte nicht London  , 10. Mai. Der Gouverneur in Santa Lucia tele- zur Beitragsleistung für seine Beamten sich verpflichtet." Die in dem Antrag niedergelegte kleine Erhöhung der Gehälter mehr unter dem Einflusse frömmelnder Heuchler zu leiden haben graphierte am 9. Mai: Ich empfing heute abend Nachrichten aus macht sich angesichts der Teuerungsverhältnisse notwendig. Man werde". Zeuge Superintendent Brück erklärt hierzu auf Befragen, St. Vincent. Es werden 30 Todesfälle gemeldet, doch ist der dürfe bei der Erörterung der Gehaltsfrage niemals übersehen, daß die daß er unter solchem Einflusse nicht zu leiden gehabt habe; er Bericht noch unvollständig. Obgleich der Ausbruch noch fortdauert, befoldeten Verbands funktionäre den technischen Beamten bürgerlicher habe sich seiner Zeit auf Wunsch um die bis dahin durch den greisen fuche ich nach St. Vincent zurückzukommen. Betriebe mindestens gleichzustellen seien und was die Versicherung Stephany besetzt gewesene Pfarrstelle in Groß- Lichterfelde   beworben, Paris  , 10. Mai. Der Minister für die Kolonien hat noch anlangt, so habe man sich auch gefragt, ob dies nicht in einer privaten es sei aber damals eine lebhafte Agitation gegen ihn infceniert keine Mitteilung der Namen der in St. Pierre Umgekommenen Gesellschaft sich bewerkstelligen lasse. Dies sei aber zu vorteil worden. erhalten. Der Senator Knight hat seiner Frau telegraphisch mit haften Bedingungen, wie sie von der Generalfommission geplant Einige zur Verlesung gebrachte Briefe zeigen, daß Hillger mit geteilt, daß er gerettet sei. Nach dem Telegramm desselben ist die wären, nicht der Fall. Es wird aber gut sein, wenn wir erst defini- dem Angeklagten Dr. Klein in sehr freundschaftlichem und intimen Ortschaft Morne Rouge unversehrt geblieben, und man hofft, daß sich tive Entscheidung über die Versicherungsform treffen, wenn der Verkehr stand und darin auch wiederholt Schulangelegenheiten berührt dorthin verschiedene Personen geflüchtet haben. Entwurf der Generalfommission vorliegt. Die Befürchtung, daß wurden. Der Angeklagte Dr. Klein erklärt auf Befragen des fied Der Ministerrat beschäftigte sich heute mit der Katastrophe auf die Unterstützungstaffe der Gewerkschaftsbeamten sich zu einer Kampf- Justizrats Sello, daß Freunde und Bekannte die von verschiedenen verarbeitet hätten, Martinique. Decrais bestätigte, daß die ganze Stadt organisation auswachsen werde, sei überflüssig. Von andrer Seite Seiten eingelaufenen Notizen zu Artikeln wird für die Bureaubeamten der Achtstundentag gefordert. Eine wenn er selbst durch Krankheit daran verhindert gewesen wäre. St. Pierre vernichtet ist. Der Finanzminister Caillaug ist weitere Unterstützung wird sich auf andrem Gebiete leider notwendig Der Angeklagte Hillger habe niemals in der Redaktion gearbeitet, ermächtigt worden, die nötigen Kredite zur Verfügung zu stellen. Ein machen. Genosse Schmidt, der bekanntlich wegen Majestätsbeleidigung aber es sei vorgekommen, daß demselben fertige Artikel nach Staatsbeamter begiebt sich morgen auf einem Staatsschiffe von Brest   3 Jahre verbüßt, hat durch die lange Strafe so sehr gelitten, daß seiner Wohnung geschickt worden seien mit dem Ersuchen, fein Urteil aus nach Martinique  ; derselbe überbringt eine Summe von es schon heute sich behaupten läßt, er werde leider auf seinen Bosten darüber abzugeben. Niemals feien von Hiflger Korrekturen vor­500 000 Fr. Der Gouverneur von Guadeloupe   ist ermächtigt nicht mehr zurückkehren oder eine ähnliche Stellung einnehmen tön- genommen oder Zusätze gemacht worden. Angell. Hillger ver­worden, alle notwendigen Ausgaben für den Transport und die nen. Von Röste wird mitgeteilt, daß die Maurerorganisation ihre fichert nochmals, daß er allerdings mehrfach dem Mitangeklagten Verpflegung der Ueberlebenden zu machen. Der Ministerrat be- Angestellten pro Mann mit 180 m. monatlich bezahle. Diese Summe fleine Notizen zugestellt habe, die auf Grund derselben verfaßten Es gelangt ein andrer schloß außerdem, daß zum Zeichen der Trauer die Flaggen auf den sollten wir mindestens auch aufwenden. Er selber erhalte 200 M. Artikel aber nicht von ihm herrührten. und wünsche, daß fie den andren Verbandsbeamten auch zu teil werde. Artikel zur Verlesung, worin die Ansicht vertreten wird, öffentlichen Gebäuden während dreier Tage halbmast gehißt werden Natürlich werde man die Versicherung der Beamten auch einführen daß die Schule nicht bom firchlichen, sondern bom follen. und die Gehaltsskala gegenüber dem Vorschlage der Revisions naturwissenschaftlichen Standpunkte aus geleitet werden Decrais ist beauftragt worden, dem Generalsekretär auf Martinique   tommission zu erhöhen. Andre Diskussionsredner meinen, daß müsse. Hillger soll Verfasser auch dieses Artikels fein, den Ausdruck des Schmerzes, von ganz Frankreich   über die schreckliche eine große Zahl Verbandsmitglieder mit einer Gehaltserhöhung sich welches von ihm bestritten wird. Der Mitangeklagte Dr. Klein nicht einverstanden erklären würden. Katafirophe zu übermitteln. Man werde sagen, jeder erklärt, daß er in betreff der Verfasserschaft keine Auskunft London  , 10. Mai. Heute ist folgende Depesche des Verbandstag bringe uns eine Erhöhung der Beiträge und dann einen zu geben vermöge, auf Befragen des Verteidigers, Rechtsanwalt Antrag auf Gehaltserhöhung. Daß die Gehaltsfrage jeden Höniger, meint er auch, daß Hillger, der der positiven Richtung Gouverneurs von Barbados   hier eingegangen: Gestern fand ein Verbandstag beschäftige, beweise, daß man von vornherein bei der angehöre, der Verfasser nicht sein könne. Es gelangen dann die heftiger Ausbruch des Vulkans Soufrière   auf St. Vincent statt. Festsetzung der Gehälter zu tnauferig gewesen sei. Die später Urteile zur Verlesung, welche in den früheren Beleidigungsprozeffen Laute, geschützdonnerähnliche Detonationen wurden um drei Uhr nach vorgenommene Abstimmung ergiebt die Annahme des vor- gegen Hillger gefällt wurden. mittags auf Barbados   gehört. Nachmittags um 5 Uhr trat stehend mitgeteilten Antrages und der Resolution Der Vorsigende bringt die beiden Anzeigen zur Sprache, welche früher Dunkelheit, begleitet von Donner unter Niedergang von sowie eines Zusatzautrages, der sich mit der Gehaltsfrage der Gau  - gegen den Rektor Hillger erstattet worden sind. In beiden Fällen Staub ein, der bis zur Nachtzeit andauerte. Heute vorsteher befaßt. ist das Ermittelungsverfahren eingeleitet worden. Hillger wurde be­Sodann kommt es zur Beratung über Punkt 7 der Tages: schuldigt, fich an Geldern, welche für die Schule bestimmt waren, morgen war Barbados   zolldick mit Staub bedeckt. Ich habe den ordnung: Stellungnahme aum Gewerkschaftsbereichert zu haben. In keinem der Fälle ergaben die Ermittelungen Gouverneuren auf den Hauptinseln der Kleinen Antillen   Telegramme tongreß. Leiperdt als Referent meinte, der Vorstand habe den genügende Anhaltepunkte zur Erhebung der Anklage, beide Verfahren gesandt und ihnen Hilfe angeboten. Der Gouverneur von Punkt auf die Tagesordnung gesetzt, damit durch die Aussprache mußten eingestellt werden. Dagegen wurde festgestellt, daß Hillger bei Dominica   telegraphierte an Chamberlain: Auf Martinique   fand ein darüber den Delegierten eine Direktive gegeben werde. So werde seiner Amtsführung eine kleine Unregelmäßigkeit begangen hatte, wofür er schrecklicher Vulkanausbruch statt. Es herrscht großes Elend. Mit wahrscheinlich die Schaffung eines Reichs- Arbeitersekretariats von der Regierung mit einer Ordnungsstrafe von 20 M. belegt Genehmigung des Grekutivrats fende ich sofort Lebensmittel. beschlossen werden und eine Reihe ähnlicher Fragen zur worden war. Die Verlesung sämtlicher Urteile und Schriftstücke, Hier ist alles ruhig. Erörterung kommen. Röste teilt mit, daß diese Erwartung welche auf die früheren Verurteilungen Hillgers Bezug haben, nimmt London  , 10. Mai. Dem Reuterschen Bureau" wird von berechtigt jei. Ein statistisches Jahrbuch sei geplant und ebenso müsse mehrere Stunden in Anspruch. Sodann wird der Schulrat Barbados   vom 9. d. Mts. gemeldet, daß auf der Insel St. Vincent die Stellung der Gewerkschaften an den Kartellen geregelt werden, Ed old vernommen. Er steht zum Angeklagten Hillger in einem eine vulkanische Eruption erfolgt sei, infolge deren auf Barbados   was Angesichts der Kaffeler Stellungnahme besonders brennend er entfernten verwandtschaftlichen Verhältnis und war dessen Vorgesetzter, scheine. Der Glasarbeiterstreik konnte überhaupt nur geführt werden, als Hillger bei der Gemeindeschule in Osterburg   angestellt war. Hillger Straßen, Bäume und Häuser zollhoch mit vulkanischem Staub be- weil die Kartelle die Opferwilligkeit der Arbeiter fofort in Anspruch hatte dort einen Streit mit der Polizei und wurde wegen Beleidigung zu deckt seien. Der Aschenregen dauert noch fort.. nehmen fonnten. Es müsse die Entwicklung der Kartelle in örtliche einer Geldstrafe verurteilt. Darauf beantragte der Magistrat beim Paris  , 10. Mai. In einem an den Kolonialminister ge- Bahnen gelenkt werden, eine Einwirkung derselben in die Streit Provinzial- Schulkollegium Hillgers Versegung. Der Zeuge bekundet, richteten, von gestern aus Fort de France   datierten Telegramm be- fragen der centralisierten Gewerkschaften dürfe nicht erfolgen. Auch daß Hillger damals gute Beziehungen gehabt habe. Der Zeuge vers stätigt der Generalsekretär des Gouvernements von Martinique  , daß bezüglich der Submissionsfragen, deren Erörterung von Baptist Weis- mag nicht zu beurteilen, ob Hilger ein zur Unwahrheit neigender

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