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Southamptons. Ja, der Absatz 6b, in dem von einer Einbeziehung| abhängigkeitspartei). Die Socialisten und Liberalen be-| fann man wieder rühmen, man habe die Gegner zum Schweigen ge­bracht im christlichen Kampf. britischer Häfen gesprochen wird, wohin der Trust von England aus halten beide 5 Size in Brüssel. -

wehrt ist.

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nicht selbst Verbindungen unterhält, läßt die Deutung zu, daß auch der Nach einer Meldung der Frankfurter Beitung" wählten von den Sachsen- Weimarsches Versammlungsrecht. Während in Verkehr nach gewissen außerhalb Englands gelegenen britischen Häfen, 14 neuen Wahlkreisen Verviers , Gent , Courtrai und Alost je einen Baffermanns Wahlkreis Jena- Neustadt die Parlamentsmüdigkeit also in den britischen Befizungen, den beiden deutschen Linien ver- Alerifalen, Soignies , Charleroi , Liège und Namur je einen Sozialisten. des Herrn Abgeordneten viel besprochen wird, sorgt die Behörde das Auch die Bestimmung, daß die Schiffe der Hamburg - Amerika - Im inneren Stadtteil Brüffels ergab sich ein Verlust für, daß das Kapitel der Versammlungs- Verbote immer Linie und des Lloyd auf ihrer Fahrt nach Nordamerika belgische von etwa 1000 Stimmen für die Socialisten und ein ebenso großer mehr agitatorischen Stoff erhält. So ist eine für den 25. Mai in Münchenbernsdorf geplante Versammlung nach berühmtem weimos häfen tünftig nicht berühren dürfen, bildet eine wesentliche Ein- Gewinn für die Klerikalen. Vandervelde erklärte diese Erscheinung rischen Muster verboten, trotzdem der in Aussicht genommene Redner, schränkung, für die das Zugeständnis des Trusts, so lange die damit, daß in Brüssel wie in Paris die Arbeiter bevölkerung der Kandidat des Kreises, Genosse Leutert- Apolda, bereits in einer deutschen Schiffe ihre Abfahrten aus französischen Häfen nicht ver- immer mehr nach der Peripherie zieht und das großen Anzahl Versammlungen dafelbft sprechen durfte.- mehren, nur zweimal wöchentlich seine Schiffe in jeder Richtung Centrum dem reaktionären leinhandel über­franzöfifche Häfen anlaufen zu lassen, taum als Erfah gelten fann. Läßt.- Der Absatz 10, daß eine Vereinbarung über die Frachtraten borläufig" nicht in Aussicht genommen ist, dürfte lediglich

Die Frage des Friedensschluffes

Herr Reichstags- Abgeordneter Semler. Aus Hamburg wird uns berichtet: Herr Semler, Schwiegersohn des Oberbürgermeisters von zur Beschwichtigung für die aus induſtriellen Kreisen geäußerten ist noch immer in der Schwebe. Am Montag oder Dienstag soll ein Hamburg und nationalliberal- agrarischer Abgeordneter für den zweiten Bedenken bestimmt sein, daß der Trust die Frachtpreise erheblich er­höhen werde. In Wirklichkeit wird dieses vorläufig" nicht allzu neuer Ministerrat stattfinden, in dem über die ständlich zu er- hannöverschen Wahlkreis Aurich , hat, wie bekannt, in seiner jungen Lange danern, denn bei seiner enormen Ueberkapitalisierung ist der wartende Antwort der Boerenführer auf die am Freitag nach Pres parlamentarischen Bethätigung bereits erstaunliche Zeugnisse politi­Aber Herr Semler übt die Trust, will er eine angemessene Verzinsung erreichen, unbedingt toria gesandte Note der englischen Regierung beraten werden soll. scher Unzuverlässigkeit abgelegt. darauf angewiefen, die Frachtsäße, zum wenigsten die Hinfrachten Die am Freitag abgesandte Note soll die endgültigen Friedens von ihm in der Politit ihm in der Politit bewährten Eigenschaften auch in von England nach Nordamerika , beträchtlich zu steigern. bedingungen der englischen Regierung enthalten haben. Die Be- seinem Privatleben, und bei der Rolle, die er glaubt im Vielleicht werden sich doch die beiden Linien noch dazu dingungen sollen infolge des Eingreifens Eduards VII. in die öffentlichen Leben spielen zu dürfen, fordert auch seine private verstehen müssen, etwas mehr über ihre Vereinbarungen zu Friedensverhandlungen ein beträchtliches Entgegenkommen Berufsgebahrung immer von neuem die Kritik heraus. Wir veröffentlichen, denn Graf Kanizz beabsichtigt im Reichstage beweisen. haben uns wiederholt gleich andren Berliner und Hamburger betreffs des Abkommens eine Interpellation einzubringen. Daily Mail" veröffentlicht ein Telegramm, worin berichtet Blättern mit dem Verhalten des Herrn Dr. Semler in der Die Kreuz- Zeitung " berichtet darüber: Es sollen namentlich nähere Mitteilungen über die von deutschen Schiffahrt- Gesellschaften mit wird, daß alle Schwierigkeiten, welche den Friedensschluß Schmilinstischen Nachlaßsache zu beschäftigen gehabt, in der Herr verzögern könnten, beseitigt seien und daß das Ende der Semler 39 000 Mart durch unberechtigte Machinationen einbehalten diesem Trust getroffenen Vereinbarungen soweit augängig erbeten werden. Feindseligkeiten von einem Tage zum andern zu erwarten hatte. Erst durch Klage wurde er genötigt, das ungerechte Gut sei. Auch nach einer Drahtmeldung des Daily Expreß " aus herauszugeben. Vor einer Verurteilung durch die Anwaltkammer Lissabon ist dort über Lourenco Marques die Nachricht eingetroffen, fonnte er sich nur erretten, indem er vor der Urteilsfällung in jenem daß der Friede thatsächlich gesichert sei.- Prozesse einen Vergleich mit den Klägern ermöglichte.

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Politische Meberlicht.

Berlin , den 26. Mai.

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Bur franzöfifchen Minifterkrise. Paris , 24. Mai. ( Eig. Ber.) Der chaotische Zustand des fran­ zösischen Parteiwesens tritt in Ministerkrisen Zeiten besonders fraß zu Tage. So auch wieder jetzt. Gegen jenen organischen Mangel des französischen Barlamentarismus scheinen auch die dreijährige Fortdauer eines und desselben Ministeriums und der Wahlsteg feiner Mehrheit wenig geholfen zu haben. Alle Welt stimmt darin über ein, daß die neue Stammermehrheit erst der Erziehung, des Drills bedürfe, um sich selbst zu erkennen und herauszufinden, um regierungsfähig zu werden. Den nötigen Drill aber hat das Inaugural- Ministerium der neuen Legislatur zu besorgen.

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Daher die Hoffnungen der geschlagenen Melinisten und die Be­Das alte Jn­fürchtungen der siegreichen Linksrepublikaner. triguenspiel der diversen Cliquen und ministerfähigen Persönlich­feiten macht sich wieder einmal breit. Für alle möglichen Kombinationen wird in den Wandelhallen der Kammer und in der Bresse Propaganda gemacht. Selbst der in Intriguen ergrante Freycinet, ein Politikaster, der nach einem Wort Clemenceaus alle Parteien betrogen hat, fühlt sich auf der Höhe der Situation als der Mann der Beschwichtigung": er läßt sich von Helfershelfern in empfehlende Erinnerung bringen. Barthou , der Kampf­minister des Innern im klerikalfreundlichen Kabinett Meline. hatte seine Ministerkandidatur schon im Beginn der Wahlperiode aufgestellt in einer Wahlrede, die eine friegerische Absage an den Melinismus und Nationalismus und ein Lobgesang auf die repu­blikanische Einigung"( natürlich unter Ausschluß der socialistischen Umstürzler) war. Seine übrigens seit zwei bis drei Jahren vorsorg­lich vorbereitete Mauferung die zweite in der noch kurzen Lauf bahn dieses jugendlichen Strebers- berechtigt ihn offenbar zur einigenden" Ministerpräsidentschaft. Aber den gleichen Anspruch darf Delcassé erheben, der Minister des Auswärtigen in sämt lichen drei Kabinetten der verflossenen Legislatur, in antidreyfusistischen und zuletzt dreifusistischen Kabinett Brision, im nationalistenfreundlichen und einfach gesinnungslosen Kabinett Dupuh und im Kabinett der republikanischen Verteidigung": eine Vielseitigkeit in Aktion, die alle Gegensäge in der Liebe zur vater ländischen Republik und zum alliierten garen verföhnt und auslöscht. Budem tehrt Delcassé gerade ans feiner zweiten Alliancereise zurück, ein zweifach Gesalbter des russischen Herru...

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Nur die Chefs der siegreichen Radikalen schieben sich merkwürdigers, aber erklärlicherweise nicht vor bezw. werden nicht vorgeschoben. Léon Bourgois ist fampfesmide, wie immer, obwohl er ſeit sechs Jahren sich nach seinem kurglebigen Scheinkampf- Ministerium ausruht. Und dann braucht man ihn für die Kammerpräsident­schaft. Er allein hat Aussicht, den Kandidaten der Rechten, den bisherigen Kammerpräsidenten Deschanel, zu schlagen. er sich bei Was den allen Brisson betrifft, so hat allen guten Absichten als unfähiger Regierungschef bewährt. Außer den zwei Genannten aber verfügen die Radifalen nur noch über teils notorisch unfähige, teils wenig bekannte Unterchefs. Es fehlt ja ihnen an Nachwuchs. Die talentvollsten Vertreter des Lestereu find unter die Links radikalen( die socialistischen Radi­talen") und noch zahlreicher unter die Socialisten des rechten Flügels gegangen. So spricht man denn von einem Ministerium Com bes. Der Träger dieses Namens ist Senator und war Minister des öffent­lichen Unterrichts im radikalen Kabinett Léon Bourgeois . Wird er von Loubet auserwählt, dann erfährt man vielleicht von seinem Borleben etwas mehr.

Etwas Ordnung in den Chaos wird die Kammerpräsidentschafts­wahl bringen, die als erste Kraftprobe von beiden Kampflagern vor­bereitet wird.

Die belgischen Wahlen

haben allem Anschein nach an der politischen Sitution so gut wie nichts geändert. Die alten Mandate find ohne Ausnahme in der Hand derjenigen Partei geblieben, die sie auch bisher innehatte, während von den 14 neu geschaffenen Kammerfigen die eine Hälfte in den Besitz der Klerikalen übergegangen ist, während die andre Hälfte von der Opposition: Socialisten, Liberalen und christlichen Demokraten, erobert wurde.

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Deutsches Reich .

Ueber eine Aenderung der Wahlkreis- Einteilung that der Centrums- Abgeordnete Reichsgerichtsrat Spahn in einer Vertrauens männer- Versammlung des Centrums in Bonn , der er als Vertreter des Streifes im Reichstage beiwohne, eine bemerkenswerte Acnßerung. Nach dem Bericht der Deutschen Reichs- Zeitung", des Bonner Centrumsblattes, erklärte er bezüglich des weiteren Verlaufs der 3olltarif- Verhandlungen:

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Aber, wie uns mitgeteilt wird, hat Herr Semler sich nicht zu überwinden vermocht, das gethane Unrecht völlig zu fühnen. Biels mehr hat er unter Anwendung eines Verfahrens, das einem Ehrens mann nicht ziemt, sich seinen Verpflichtungen noch immer zu ent­ziehen versucht und verstanden, so daß, wie vir hören, von neuem eine Anzeige gegen ihn bei der Anwaltfammer in Hamburg von den Geschädigten erstattet wird.

Im Vergleichstermin hatte Herr Semler sich zur Zahlung der gesamten vom Kläger geforderten Summe samt Zinsen und Klägerischen Kosten bereit erklärt. In dem darauf zwischen den Anwälten des Klägers und Semlers verfaßten Vergleichsprotokoll wurde jedoch wider wissen des Klägers und durch Mißverständnis seines Anwaltes eine niedrigere Summe eingesetzt. Der Kläger erfuhr erst verspätet von

Zweifelsohne werde die Regierung, wenn ein ihr genehmer Zolltarif nicht zu stande komme, die Handelsverträge nicht fündigen, sondern für jede Legislaturperiode verlängern. Ob in der nächsten Periode ein neues Zollgesch zu stande komme, hänge dann wesentlich von dem Ausfall der Wahlen ab. diesem ihm ungünstigen Vergleich und unternahm es durch einen Jedenfalls müsse man aber damit rechnen, daß mehr erneuten Appell an Herrn Semler, fein volles Recht zu erreichen. Socialdemokraten bis zu 70 Köpfen den In einer Unterredung am 2. Jantar 1901 gab Herr Semler zu, Reichstag einziehen werden.. Jezt sind uns die länd- daß ein Mißverständnis durch Schuld des klägerischen Anwalts vor­lichen Streise noch noch sicher, fommt es aber einer gelegen haben könne, er werde aber nobel sein und den Aenderung der Wahlkreis Gefeßgebung Rest der strittigen Summe- noch ca. 17 000. zahlen, sobald der können wir schon aus Achtung vor der die gegen ihn eingeleitete ehrengerichtliche Untersuchung beendet sein Verfassung uns auf die Dauer nicht entziehen dann wird die Kopfzahl der Bevölkerung eine stärkere Berüd­fichtigung finden zum Nachteil für die Landwirtschaft!" Es bleibt abzuwarten, wie weit sich diese Achtung vor der Verfassung" bei dem Centrum in die That umsetzt.­

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würde. Herr Semler ersuchte den Kläger , nur von einer Ver­folgung seiner Angelegenheit in der Presse jetzt abzusehen. Der Kläger vertraute auf diese Zusicherung Dr. Semlers und sah vor­läufig von jeder weiteren Verfolgung seiner Ansprüche ab. Als aber der Kläger nach Beendigung des Ehrengerichts­Der Kaiser wird während des Sommers, wie eine Zeitungs- Verfahrens gegen S. diesen an sein Versprechen mahnte, ließ forrespondenz mitteilt, nur ein paar Tage in Berlin , oder genauer Semler ihm durch seinen Rechtsvertreter am 3. Januar 1902 mit­im Neuen Palais zubringen. Bis zum Oktober wird er fast aus- teilen, daß er seiner Zeit sein Entgegenkommen betreffs Zahlung schließlich reisen. Als Reiseziele sind zu nennen: Marienburg ( Ein des Restbetrages davon abhängig gemacht habe, daß er die leber weihungsfeier). Schloß Cadinen , Nürnberg ( Museumsfeste)," Bonn , Riel( Regatta), Norwegen ( Nordlandfahrt), Bosen, Rominten( Jagd), zengung gewinne, daß ein Mißverständnis zwischen dem Kläger und Hubertusstock ( Jagd). Der zeitweilige Aufenthalt in Berlin ist durch dessen Bertreter vorgekommen sei, ein solches Mißverständnis sei die Frühjahrsparaden und den Empfang des Schah von Berfien aber nicht nachgewiesen. Semler lehnte rundweg jede Erfüllung veranlaßt. seiner Zusage ab.

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In welcher Zahl und Auswahl die Minister an diesen Reisen teilnehmen werden, ist aus der Mitteilung nicht zu ersehen. Dr. Kügler, der Präsident des Oberverwaltungsgerichts, ist, 56 Jahre alt, gestorben.

Er war erst seit einigen Wochen in diesem Amt, nachdem er aus der Verwaltung des Voitsschulwefens, deffen Rechte er allzu eifrig gegen Agrarier und sonstige Bildungsfeinde verteidigte, glidlidh hinaus, befördert" worden war.

Jetzt, nachdem diefer unbequeme Mann gestorben, rühmt ihm der Reichs- Anzeiger" große Verdienste und Tüchtigkeiten nach. Nur verwenden hat er sie nicht dürfen.- verwenden hat er sie nicht dürfen.-

Reiche Steuerdiebe, Als der Ruhrorter Landrat Kötter seinen geharnischten Erlaß an die wohlhabenden Steuerhinterzieher seines Streises gerichtet hatte, entrüstete man sich in der bürgerlichen Bresse nicht etwa über die schamlose Gaunerei der Leute von Besitz und Bildung, die also den Staat betrogen, sondern man schalt den indiskreten Landrat, der in so rücksichtsloser Weise die besten Patrioten verdächtigte". Ja, man deutete fogar an, der Herr Landrat habe ohne genügenden Anlaß seine öffentliche Erklärung abgegeben. Bur Rechtfertigung des Landrats teilt nun ein Blatt der Gegend mit, daß thatsächlich in dem Streife Steuerunterschlagungen in großem Stile stattgefunden hätten:

Es ist danach klar, daß Dr. Semler während der Dauer dee gegen ihn schwebenden Verfahrens vor der Anwaltkammer den läger durch Zahlungszuficherung hingehalten hatte, um nicht seine Lage in diesem Verfahren zu verschlechtern, daß er aber nach dem ( günstigen Ausgange des Verfahrens sich unter Bruch der unzweifel­haften Zusage den ihm obliegenden Verpflichtungen entzogen hat.

Bei der staatserhaltenden Rolle, die der nationalliberale Reichstags- Abgeordnete Dr. Semler zu spielen beliebt, bei der Hochmütigen Art, in der er erst jüngst wieder die Vertreter der so berechtigten Seemannsforderungen bekämpft hat, ist es geradezu ein öffentliches Interesse, zu zeigen, wie dieser Kämpe für Ordnung und Sittlichkeit" diese Ordnung und Sittlichkeit in seinem Privatleben bethätigt.

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Majestätsbeleidigungs- Prozeß. Vor der Elberfelder Straffammer Hatte fich am 23. Wai die Hauftererin Mathilde Franken von Elberfeld wegen Majestätsbeleidigung zu verantworten. Die F. war im Besitz zweier Kaiferbilder. Anläßlich eines Gespräches, welches die F. mit dem ihr jetzt feindlich gesinnten Händler Bernhard Sindern im Juli oder August v. J. führte, soll dieselbe über die Bilder gesprochen und hierbei mißfällige Aeußerungen über den Kaiser Bereits über 40 namhafte Steuerzahler des Kreises feien der gemacht haben, die Sindern dann der Staatsanwaltschaft hinter­Aufforderung des Landrates, die hinterzogenen Beträge nach brachte. Der Staatsanwalt beantragte 2 Monate Gefängnis. Das zuzahlen, gefolgt, und ein Einzelner habe beispielsweise an Staats- Urteil lautete auf Freisprechung, weil die fraglichen Aeußerungen stenern eine als Kapital verschiedenartig gedeutet werden konnten. Während der Verhandlung Summe nachgezahlt, die, folide angelegt, bedeutend über tausend Mark Jahres war die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit" aus­zine bringe. man Ueberhaupt mache in intereffierten geschlossen. Kreisen derart deutliche Zahlenangaben, specialisiert nach Staats-, Ein Fensterladen wegen Majestätsbeleidigung befchlag­Einkommen, Kirchen usw. Steuern, daß damit die Namen nahmt. Aus Magdeburg wird berichtet: Am Freitagmorgen der in Betracht kommenden Persönlichkeiten in greifbare Nähe ereignete fich in der Ottenbergstraße in der alten Neustadt ein eigen gerückt seien. artiges Vorkommnis. Vom Hause Nr. 37 wurde von einem Ber Das bedeutet also ganz gewaltige Steuerdiebstähle. Das Ein- treter der Polizeibehörde ein Fensterladen ausgehängt und als tommensteuer- Gesez sicht bekanntlich für dolose Hinterziehungen auch corpus delicti nach dem Polizeibureau gebracht. Wie wir erfahren, Gefängnisstrafen vor. Wird man einmal ein Erempel war an dem gefährlichen Fensterladen mit Kreide eine Majestäts­ftatuieren? Dieselben Leute geberden fich freilich entfeglich patriotisch, beleidigung angeschrieben. Wahrscheinlich, um den Thäter besser er wenn es gilt, neue Militär- und Marineausgaben zu schaffen; die mitteln und um Schriftvergleiche austellen zu können, mußte, wie ge­Bezahlung liegt aber dann auch den Armen ob, deren Hunger und schehen, verfahren werden. Sollte es nicht auch genügt haben, wenn die von unreiner Phantasie zeugende unflätige Bemerkung einfach Notdurft besteuert wird.- abgewischt worden wäre?-

Der Vicepräsident des Reichstage Graf zu Stolberg Wernigerode ist auf der Jagd von einem Unfall betroffen worden, indem ein Schuß sich nach rückwärts entlud und die Stirn des Schüßen verwundete. Man hofft, daß schlimmere Folgen nicht eintreten werden.-

Eine ,, Berichtigung". Wir erhalten folgende Buschrift: In Nr. 112 des Vorwärts", Ausgabe vom 16. Mai cr., ist in dem Bericht unter der Ueberschrift: Unparteiische Politit", betreffend die Gerichtsverhandlung in Sachen des Breslauer General- Anzeiger" gegen die" Volkswacht" zu Breslau folgendes behauptet:

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Am andern Tage hatte der Verleger dann den Verfasser vor­genommen und veranlaßt, schleunigst einen zweiten Artikel zu schreiben, durch den die Tendenz des ersten Artikels so weit als irgend möglich abgeschwächt und in ihr Gegenteil verwandelt würde";

ferner:

Die vorliegenden telegraphischen Meldungen lauten: Brüssel, 26. Mai .( W. T. B.) Nach den bisher vor­liegenden, aber noch nicht amtlichen Ergebnissen der gestrigen Wahlen wird die Regierung über eine Mehrheit von 22(?) Stimmen, Kampf mit geistigen Waffen. Im schwarzen Altendorf anstatt wie bisher von 20 Stimmen, verfügen. Die Katholiten bei Effen fand am Sonnabendabend eine öffentliche Versammlung erhalten 7 von den neuen Sitzen, und ebenso erhält die Opposition statt, bei welcher Gelegenheit die schwarze Gesellschaft wieder mal 7 Sige, die sich auf 4 Socialisten, 2 Liberale und 1 christlichen eine Probe von der Ueberlegenheit ihrer geistigen Waffen ablegte. Demokraten verteilen. Die neue Kammer wird, vorbehaltlich Bis zu Maßtrügen hat man es allerdings noch nicht gebracht, aber einer Nichtigstellung der bisherigen Resultate durch die amtliche Fest- adan brachte man zu stande, der den erwünschten Erfolg, die Ver­stellung der Ergebniffe, 94(?) regierungsfreundliche ammlung zur Auflösung zu bringen, schließlich erzielte. Genosse Reichstags- Abgeordneter Sachse war zu der Versammlung als 9teferent Statholiten zählen; die Opposition wird sich zusammen bestellt. Durch Lärmscenen sollte die Versammlung überhaupt hinter­sezen aus zwei christlichen Demokraten, 35 Liberalen trieben werden. Unfrem Genossen gelang es jedoch schließlich, sich Gehör 34(?) Socialisten und einem Unabhängigen, im zu verschaffen. Er lonnte fein Referat zu Ende führen. In der Dis­1. Der Verleger des Breslauer General- Anzeiger" hat den ganzen also aus 72 Mitgliedern bestehen. Die ausscheidenden Deputierten fussion sprach nur ein Genosse; obwohl unsrerseits vier Wort­der katholischen Partei find sämtlich wiedergewählt worden. Ju meldungen vorlagen, ließ mon drei Gegner, die geistige Führung Verfasser des fraglichen Artikels nicht veranlaßt, schleunigst einen den Arrondissements Charleroi und Soignies hat die Zahl der Echivarzen, zu Worte kommen. Als diese ausgeredet, stellten zweiten Artikel zu schreiben, durch den die Tendenz des ersten Artikels der socialistischen Wähler eine mertliche Abnahme die Schwarzen Schlußantrag, und als derfelbe abgelehnt war, io weit als irgend möglich abgeschwächt und in ihr Gegenteil vere erfahren, in Antwerpen find die Stimmen für die Liberalen zurück- gab einer der Toleranten " das Signal zu neuem Standal, wandelt würde. Der Herr Verleger hat den betreffenden Redacteur der auch 10 erfolgreich var, daß der überwachende nur auf die Abweichung von dem Programm des Brrslaner General Beamte die Versammlung auflöſte. So hatte man den Zweck er- Anzeiger" aufmerksam gemacht, worauf diefer sich zur Abfassung eines In Brüssel gewinnen die a tholiten für die Kammer reicht, die von ca. 1300 Personen besuchte Versammlung fonnte nicht weiteren Artikels als Fortsetzung des ersten bereit erklärte. einen neuen Sig. Der Abbé Daens( chriftlicher Demokrat) zu Ende geführt werden. Mit solchen geistigen" Waffen kämpft die 2. Die Beweisaufnahme vor Gericht hat die Richtigkeit der An­wurde in Brüssel gewählt und wahrscheinlich Théodor( Un- Gesellschaft, welche im Reichstag für Toleranz bramarbasiert. So I gaben der Volkswacht" nicht bestätigt, deshalb ist die Freisprechung

gegangen.

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Da die Beweisaufnahme die Richtigkeit der Angaben der Bolfswacht" ergab, sprach das Gericht die Volkswacht" frei." Diese Behauptungen entsprechen nicht den thatsächlichen Vers hältniffen und sind unwahr.