diesen Schritt noch nicht reif. Dann kommen noch Wahlrücksichten in Betracht. Die konservetive Parteileitung erhielt von ihren Vertrauensleuten, den sogenannten Wahlagenten, Nachrichten über die Unpopularität des Kornzolls in den größeren Städten.
Dies sind die Grundlagen, auf die die Gerüchte über den Widerruf des Kornzolls fich stügen. Als der Schazkanzler Sir Michael Hids Beach darüber befragt wurde, fagte er, es sei fein Princip, von derartigen Gerüchten teine Notiz zu nehmen. Und die„ Times" drücken ihre Meinung dahin aus, daß an einen derartigen Kleinmütigen Frontwechsel der Regierung gar nicht zu glauben sei. Jedenfalls ist es bemerkenswert, daß die Boll intereffenten schon auf das bloße Gerücht hin beim Schazkanzler für die Aufrechterhaltung des Finanzgesetzes eintraten.
All diese Unruhe und Ungewißheit deuten darauf hin, daß wir am Borabend wichtiger offizieller Ankündigungen stehen.-
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London , 29. Mai. Der Kabinett3rat, der noch gestern abend in aller Eile einberufen war, trat heute morgen zu einer Sigung zusammen. Auch der Kolonialminister Chamberlain war anwesend, obwohl er an einem Gichtanfall leidet.
Eofane Deutsches Reich. xx
Diese neuen Vorschriften sehen wie- Borsichtsmaß- 1 Durch Verfügung des Bezirkspräsidenten vom 20. b. M. wird in der Stadt Mezz bei den kommenden Gemeinderatswahlen regeln aus!-
Zur Charakteristik Bismarcks. Aus den in der„ Deutschen ( 15. Juni d. 3) nicht mehr wie früher in fünf Wahlkreisen, sondern Revue" veröffentlichten Denkwürdigkeiten des Admirals" v. Stoich einheitlich durch die ganze Stadt gewählt. Bu diefer Verfügung verdient ein Urteil über den Charakter Bismards Wiedergabe. Ueber mag wohl der Umstand mit beigetragen haben, daß die Arbeiterdie Militärkonvention mit Sachsen war Bismard mit Stofch in wählerschaft in zwei Bezirken in übergroßer Mehrheit sind, ein lebergewicht, dessen Vorteile nun durch die Nichteinteilung in WahlKonflikt geraten. bezirfe mehr wie aufgehoben ist.
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" Nach einigen Tagen"-fo erzählt Stofchließ mich Bismard fommen. Er hatte bisher in mir einen Mann gesehen, der offen seinem licher Seite aus angeboten wurde, lehnten wir rundweg ab. Nunmehr Ein ziemlich faules Kompromiß, das unfrer Partei von bürgerhohen Geiste und seiner restlosen Energie huldigte; und so lange find die Ordnungsbrüder, Innungskrauter und Bierbanfpolitifer unter ich für ihn, in feinem Streben nach Einverständnis mit dem Kron fich zusammengetreten, um das Fell so zu verteilen, daß sich jede Partei, pringen eine geluiffe Bedeutung besaß, hatte ich mich seiner Franzosen und Eingewanderte, eine Müge davon machen kann. größten Höflichkeit stets au rühmen. Jetzt war ich für Dieses Rompromiß ist aber für uns weit ungefährlicher, als es int ihn nur ein beliebiger Silfsarbeiter, und das mußte wirklichkeit aussieht; denn die Einigkeit unter diesen Kompromißich spüren. Er ließ mich ſizen und nahm mit mir meine Arbeit brüdern wird wohl bloß dauern bis zur endgültigen Aufstellung der durch, wie der Schullehrer das Opus eines Kandidaten. Da wird sich wohl mancher enttäuscht wegwenden, dummen und widerspenstigen 8öglings. E3 weil er nicht aufgestellt wurde. Außerdem soll dieses Kompromiß blicb tein gutes Haar daran. Er überschüttete mit dem alten Gemeinderat glatte Bahn schaffen, was sich diese mich mit der ganzen ülle seines Bornes, mit den spizigsten Pfeilen feines Spottes, von den ummahbaren würdigen Herren gewiß nicht so ohne weiteres gefallen laffen werden. Höhen seiner Ueberlegenheit, und demonstrierte, daß ich Stönig und fommen mun noch die Klerifalen nicht unerheblich in Betracht. Zwar auch sie werden also mit einer Liste herausrücken. Zu guterlegt Vaterland und das zufünftige Reich und den Kaiser schwer ge schädigt habe. Jeder Einwand wurde furz abgeschnitten; mir blieb machen sie den Kompromißrummel offiziell mit, werden aber wohl noch nichts übrig, als zu schweigen und abzugehen. Kurze Zeit darauf fo nebenbei etwas zu ergattern fuchen, umfomehr, wenn es ihnen nicht gelingt, bei dem allgemeinen Kuhhandel die andern Parteien über's wurde mir derselbe Vertrag 11 11 r stilistich Ohr zu hauen. So kann man denn wohl auf einen ansehnlichen a n einigen Stellen abgeändert- aus dem Reichtum an Kandidaten rechnen, und diese Ueberfülle kann uns Auswärtigen Amte durch Savigny wieder zugestellt mit dem Ersuchen, die beiderseitige Bollziehung zu ver- günstigenfalls die verlorenen Chancen wieder einbringen. Eranlaffen. Für mich ergab sich daraus die Frage, welchen Zweck die schwerend für unsre Agitation wirkt allerdings, daß wir kein Lotal geschilderte Scene gehabt habe; aber auch die Lehre, daß mir zur Verfügung haben zur Abhaltung von öffentlichen Versammähnliches nie wieder passieren dürfte. Und danach habe ich fortan ungen und die Gegner uns in den ihrigen wohl faum zum Wort gehandelt. Auch Bismarck hat die Sache nie vergessen. Er liebte es stets, seinen Mitarbeitern Beweise seiner Gewalt Unruhen auf dem Bismarck- Archipel . Eine detaillierte zu geben. Ihre Verdienste waren immer die feinigen; passierte Nachricht, die jetzt über die Ermordung der Frau des Ansiedlers aber ein Malheur, so war der Untergebene der allein Wolf in Baratava auf dem Bismarc- Archipel vorliegt, beweist, daß Schuldige, felbst wenn wenn er mur auf bestimmten Befehl es sich nicht um ein vereinzeltes Verbrechen, sondern anscheinend um gehandelt hatte. Als später der sächsische Vertrag eine deutschfeindliche Bewegung unter den Eingeborenen handelt. in der Oeffentlichkeit vielfach angegriffen wurde, sagte er, Zur Vorgeschichte des Verbrechens wird erzählt, daß bereits seit dieser Vertrag sei ihm erst nach der Vollziehung einem Jahre ernste Unruhen unter den südlich vom Karzinberge bekannt geworden." wohnenden Eingeborenen ausgebrochen gewesen seien. Die Straf Rechnen wir nun die 68 Ortschaften des Nassauer Bauerns Das ist nun einmal die Eigentümlichkeit solcher Heroen" der expeditionen, die gegen sie von dem deutschen Gouvernement unternommen. vereins und die 61 Ortschaften, in denen der Bund der Landwirte offiziellen Weltgeschichte: die Erfolge der andren annettieren worden seien, hätten wenig Erfolg gehabt, einmal habe sich die Polizeiorganisiert ist, so dürfte der Centrumsleitung wohl sie als die eignen Verdienste, ihre eignen Dummheiten legen truppe sogar fluchtartig zurückziehen müssen, ohne daß später diese weiter nichts übrig bleiben als die Kandidatur des sie den andren zur Last. So hat bekanntlich Bismard auch den von Schlappe wieder ausgewekt worden sei. Dieser Zustand soft die Rechtsanwalts Dr. Dahlem- Oberstein zurückzuzichen, was um fo ihm angezettelten täglich gescheiterten Kulturkampf später ab- Eingeborenen auffäffig gemacht haben. Ein alter verwegener Häuptnotwendiger erscheinen dürfte, als es nicht unbekannt gelieben ist, geschworen. miling Namens Tofilang sei plöglich wie das auch in verschiedenen daß in der Versammlung der Vertrauensmänner der Centrums andren Fälle: geschehen sei- mit älteren Befizansprüchen an das partei im Wahlkreise bereits eine starke Minorität sich für die Aufvon Wolf in Befiz genommene Land hervorgetreten und schließlich stellung des Herrn v. Graberg als Kandidaten ausgesprochen hat. hinterlistig über die Frau des Kolonisten hergefallen, wobei jie nebst Auch dürfte für das Centrum ferner noch zu erwägen sein, daß ihrem Säugling und mehreren schwarzen Arbeitern ermordet worden die Nassauer Bauern eine besondere Vorliebe für Rechtsanwälte sei. Seitdem feien 1500 Arbeiter verschiedener Plantagen aufgeboten nicht haben." worden, um die Aufständischen zu verfolgen und zu bestrafen. Schließ lich heißt es in dem schriftlichen Bericht:
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Bündlereinbruch in Centrumspolitik. Im Wahlkreise des verstorbenen Dr. Lieber haben die Landwirtsbündler die Fahne der Rebellion offen gegen das Centrum erhoben und es scheint, daß die Centrumsbauern gemeinsame Sache mit den bündlerischen Zollwucherfreunden zu machen gedenken. Die Vertrauensmänner des Bundes der Landwirte, deren es im 3. naffanischen Wahlkreise nach der D. T." in 61 Ortschaften giebt, haben einstimmig beschlossen, für den Hauptmann a. D. v. Graberg einzutreten, der zugleich der Erkorene des Naussaner Bauernvereins ist. Herr v. Graberg ist den Forderungen des Bundes der Landwirte noch mehr entgegengekommen als der offizielle Centrumskandidat Rechtsanwalt Dr. Dahlem und als der nationalliberale Kandidat Krawinkel. Eine Zuschrift aus dem Wahlkreise an die„ Deutsche Tageszeitung" führt aus:
Die schönseitige Politik der Versicherung unverföhnlicher Gegen fäße führt schließlich dazu, daß dem Centrum zu beiden Seiten gefährliche Rebellion erwächst. Dort empören sich die industriellen Arbeiter gegen den Bollwucher, hier die Landbefizer, denen der Bollwucher des Centrums noch nicht genügt.-
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Die
Der Zuckerobstruktion
wird von dem Bündler Organ mit größter Lebhaftigkeit das Wort geredet. Das Blatt erflärt die Argumente, die Posadowsky und Stichthofen gegen die Vertagung der Beratung geltend gemacht haben, für abfolut unftichhaltig." Wozu denn überhaupt Eile vonnöten sei? Die Ratificierungsurkunden der Brüsseler Konvention brauchten ja erft bis zum 1. Februar 1903 ausgetauscht zu werden, also tönne die Beratung gerne bis zum 1.Oftober ausgefeßt werden. Die Ver schleppung der Beratung fönne übrigens, bemerkt das Bündlerblatt hämisch, auch den Freunden der Vorlage nur angenehm sein, denn wie die Dinge augenblicklich lägen, sei es zum mindesten nicht unwahrscheinlich, daß die Konvention keine Mehrheit im Reichstag finde. An weiteren Verschleppungs- und Obstruktionsverfuchen wird es also aller Voraussicht nach nicht fehlen.
tommen lassen werden.
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" Die Eingebornen von Karavia, die wahrscheinlich Beziehungen zu einem Teil der Aufständischen haben, sind nach Herbertshöhe gekommen und haben unter den Vorwande, daß sie in Gefahr seien, Gewehre verlangt. Auf Order des Vicegouverneurs hin find denselben in diesen Tagen der Aufregung 65 Gewehre nebst Patronen aus gehändigt worden. Damit sind die Leute in ihre Heimat abgezogen ohne weißen Führer, so daß dieselben nach Belieben hausen und sich zu den Feinden der Weißen schlagen tönnen. Dieses von allen Weißen als höchst unklug bezeichnete Vorgehen der Verwaltung hat die bestehende, nicht unbegründete Unzufriedenheit unter den Weißen sehr gesteigert."
Die gute Tante! Die Boffische Zeitung" weiß auf unfre geftrigen Ausführungen über Tyrannei und Gewalt weniger als nichts zu erwidern. Sie wagt nicht einmal den Grundgedanken unfrer Darlegungen mitzuteilen: was unfre Urteile über die vulfanischen Ausbrüche des mißhandelten russischen Volkes mit nicht aus Gegnerschaft gegen die Buderinteressenten, sondern aus Gegen die Obstruktion wendet sich die„ Post". Freilich " Bossische Zeitung" begnügt sich, ihr Entsetzen auszusprechen, bangender Sorge um den Zollwuchertarif. Eine Verschleppung der daß nun auch der Vorwärts" den„ Meuchelmord verherrlichte". Der die baldige Verabschiedung der Frage am Herzen liege, und troftlose Zustände zu herrschen. Ein Teil der Eingeborenen scheint Budervorlage richte ihre Spize allzu deutlich gegen die Regierung, Nach diesem Bericht scheinen auf dem Bismarck- Archipel äußerst Und schwer besorgt um unser Schickjal jammert die Tante: " Der Vorwärts" wird mit seinem Artitel der„ Kons. Korresp." müsse infolgedessen verschnupfen! und allen Scharfmachern eine große Freude bereitet haben. Das aber entspräche am wenigsten einer politischen Gesamt- den Kriegspfad beschritten zu haben, um sich nicht einfach durch die Die Socialdemokratie mußte wissen, daß einflußreiche Kreise mur Tage, welche mit geradezu zwingender Gewalt auf die Ver- weißen Ansiedler des Landes berauben zu lassen. Der Ueberfall auf einen Vorwand zu neuem Umsturzgeschrei warten. Billständigung zwischen der schutzöllnerischen Reichstage- der Plantage des Kolonisten Wolf wird allerdings einfach als ihnen der„ Borwärts" einen solchen Vorwand schaffen? Einst mehrheit und der Reichsregierung über den Bolltarif- Meuchelmord dargestellt, wahrscheinlich handelte es sich aber weilen bezweifeln wir noch immer, daß die gesamte Social Entwurf hinweist." Die Reichspartei will es also mit der ja nur um eine Episode in einem jener blutigen Bertilgungskriege, die demokratie" die Gefühle der Leipz. Volksztg." und des„ Vorwärts" iegt so beliebten Kompromiß oder Gesch entpolitit versuchen: sich beim Zusammenstoß der Weißen mit Farbigen abzuspielen teile, und wir warten ab, wie sich die übrige Presse der Partei die Budervorlage joll bewilligt werden, damit die Regierung im pflegen. und ihre parlamentarische Vertretung zu der Angelegenheit stellen Punkte des Zollwuchers um so entgegenkommender ist.-
wird."
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Wir find ganz ruhig, wiffen wir doch, daß die Tante heldenmütig für uns streiten wird, wenn die Scharfmacher den blöden Versuch, den die Boffin" fürchtet, wirklich unternehmen sollten. Die tapfere Tante wird dann schon den Burschen zeigen, was für eine unsinnige, verbrecherische, gefährliche Aktion es wäre, aus folchen Anlaß Gewaltpolitit zu treiben! Sie wird uns schon schüßen, und mit der Hilfe werden wir über alles Umsturzgefchrei triumphieren. Bei dieser Gelegenheit feien ein paar Drudfehler in der gestrigen Rotia forrigiert. Im zweiten Abfag Beile 17 muß es statt vertrete" toertete", und am Schluß Beile 11 von unten deutsche Einheit und Freiheit heißen.
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Die Borfäure. Nach dem Beschluffe des Bundesrates bom 18. Februar foll befanntlich jeder Zusatz von Borsäure zu Fleisch und dementsprechend natürlich auch zu allen andren Nahrungs- und Genußmitteln, diese gesundheitsschädlich machen.
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Eine grundlose Tenunziation wegen Majestätsbeleidigung lag wieder einmal einer Auflage zu Grunde, wegen welcher am Montag gegen den Schuhmachergefellen Heinrich Körling Bankow vor der 4. Straftammer hiesigen Landgerichts II verhandelt wurde. St. arbeitete bis zum Herbste v. J. bei einem Schuhmachermeister in Bankow , geriet mit demselben jedoch in Streit und gab infolge dessen feine Arbeit auf. Aus Nache dafür wurde nun K. von seinem ehemaligen Meister wegen Majestätsbeleidigung denunziert und zwar wegen einer Aeußerung, welche St. schon vor längerer Zeit über den Staiser dem Meister und seiner Frau gegenüber gethan hatte, ohne daß diese irgend welchen Anstoß daran genommen hätten. Auch der Gerichtshof vermochte in der inkriminierten Aeußerung keine Majestätsbeleidigung zu entdecken und sprach infolgedessen Sörling von der ihn belastenden Anklage frei.-
Interessant ist an dem Bericht auch die Aeußerung der Un zufriedenheit mit den Maßnahmen des Gouvernements. Auch die 1500 Plantagenarbeiter scheinen von den Ansiedlern selbst bewaffnet und gegen die Eingeborenen geführt worden zu sein, so daß es sich aljo um einen irregulären und zügellofen Grenzfrieg handeln dürfte, bei dem es auf beiden Seiten keinen Pardon giebt. this Ausland. Schweiz .
Die schwarze Fahue erlaubt.
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Zürich , 27. Mai. ( Eig. Ber.) Bei der letzten Maifeier in Luzerno trugen Anarchisten eine schwarze Fahne herum, die trotz der Farbenverwandtschaft einen klerifalen Abgeordneten veranlaßte, im Kantonsrat die Regierung wegen der Duldung dieses Vorganges zu interpellieren. Saatsrat( Minister) Colombi erwiderte namens der Regierung, es sei, wie seiner Zeit in Genf und Zürich , nicht für anSächsisches. Bu einer Auseinandersetzung über das fächstiche gebracht erachtet worden, der Sache irgend welche Bedeutung beiDem gegenüber wird von beteiligter Seite eine Veröffentlichung and tags Wahlrecht kam es gelegentlich der Beratung über zulegen und Maßnahmen zu treffen, die als eine Beschränkung der des Professors Dr. Edmund D. v. Lippmann in der einige Petitionen in der betreffenden Kommission der 2. Kammer. Freiheit hätten angesehen werden tönnen. Das sind einmal recht vernünftige Ministerworte. Es ist " Chemifer Zeitung" vom 24. Mai bingewiesen. Dieser Ge- Die Petitionen wünschen eine Vermehrung der städtischen lehrte hat bei der Untersuchung von Citronenfäften, rohen 28a hitreise, gehen also anscheinend von Nationalliberalen aus, ja auch gar zu lächerlich, in jedem aubersfarbigen Tuche Citronen , Orangen( Apfelsinen) sowie einiger die bei dem jezigen Wahlsystem, das sie selbstmörderisch mitgeschaffen als dem der„ gutgesinnten Fahnen, fofort Hochverrat und Umsturz andrer Südhaben, sich schwer geschädigt fühlen. Der Minister des Innern gab zu erblicken. Stuhe und Besonnenheit zieren leitende Staatsbeamte früchte, intensive, oft sogar, wie er besonders hervorhebt, erstaunlich starte Reaktionen auf Borfäure erhalten. Aehnliches war dabei folgende Erklärung ab: bereits schon früher von Hopfen und manchem Rohzucker, ferner von mehr als hysterische Erregtheit und Kopflosigkeit. Weintrauben, Aepfeln, Birnen, Pflaumen und andren einheimischen Früchten bekannt. Man fragt sich in Fachkreisen erstaunt, wie es möglich sein soll, der allgemein daß allgemein stattfindende an haltende Genuß dieser Früchte, die zum Teil Borsäure in so erheblichen Mengen enthalten, trotzdem bisher von jedermann ohne Ausnahme als außerordentlich bekömmlich und die Gesundheit fördernd angesehen werden konnte, wenn in Wirklichkeit Borsäure bedingungslos gesundheitsschädlich wäre, wie doch der Beschluß des Bundesrates auf Grund des Gutachtens des ReichsGesundheitsamtes vorausgesezt hat.
Man hat eben in den Fachkreisen tein genügend entwickeltes nationales" Bewußtsein. Sonst würde man begreifen, daß alles gesundheitsschädlich ist, was vom Ausland tommt. Es steht mit dem amerikanischen Borsäurefleisch nicht anders wie mit dem nationalen Schwein- und Rindvich, das, wenn es diesseits der Grenze geboren ist, wohlbelömmlich ist, und wäre es noch so sehr verseucht; das aber auf deutsche Mägen tötlich wirkt, sobald es jenseits der Grenze auf die Welt gekommen ist, mag es auch terngesund sein.
Nach den Entdeckungen v. Lippmanns hat man nun den schönsten Grund, auch die Einfuhr von Südfrüchten als gesundheitsgefährlich" zu verbieten.
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Die Regierung verkennt nicht, daß die Vertretung, welche jegt in der Zweiten Kammer der städtischen Bevölkerung zugeteilt ist, deren Zahl und Steuerleistung nicht mehr gana entspricht. Es erscheint unthunlich, eine Abhilfe in dieser Beziehung zu erwägen, ohne daß nicht gleichzeitig auch noch andre Fragen wegen Kenderung des Landtags- Wahlrechts auf gerollt werden. Bu einer allgemeinen Revision oder Reform Der letzteren dürfte die Zeit aber vorläufig noch nicht gekommen sein. Dieser abwartende Standpunkt empfiehlt sich um so mehr, als es immerhin nicht leicht sein wird, an Stelle des jetzigen, gewiß nicht vollkommenen Wahlrechtes ein andres zu finden, welches allen berechtigten Interessen in aus reichender Weise Rechnung trägt."
Diese Erklärung zeigt von neuem, daß sich selbst die sächsische Regierung unter dem jezigen Wahlsystem, das die völlige Alleinherrschaft der agrarischen Konservativen herbeigeführt hat, nicht mehr behaglich fühlt.-
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In demselben Kanton Tessin schlägt die Regierung dem Kantonss rat eine Revision des Kirchengefeßes in dem Sinne vor, daß das irchengeläute bei allen Beerdigungen, auch bei den rein So ist's recht. Die bürgerlichen, obligatorisch sein soll. Gloden find Eigentum der Gemeinden, nicht der Kirche" oder der Geistlichen, und sie sollen daher allen Einwohnern, ob Juden, Heiden und Christen, auf dem letzten Wege das feierliche, flangvolle Ehrengeläute geben.-
Zur Minifterkrije. Nach einer Meldung der Frankfurter Beitung" aus Madrid hat Canalejas endgültig demissioniert, weil Sagasta fich weigerte, die Cortes zur Erledigung des Vereinsgesetzes einzuberufen. Der Ministerrat wird am Donnerstag die Lösung der Strijis beraten.- Eugland.
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Gegen den Brotzoll. Das Anti Brotzoll Komitee, das vor In der Zweiten Kammer ist eine Interpellation ein- einigen Monaten gewählt wurde, beginnt eine energische Thätigkeit gebracht worden, welche die Regierung auffordert, im Bundesrat zu entfalten. Es hat die Trade Unions , die Kooperativ- und Einlaufs Genossenschaften von Nord England zu einer Konferenz nach gegen den Toleranzantrag des Centrums zu stimmen. Die Erste Kammer stimmte dem Ergebnis des Vereinigungs- Manchester eingeladen. Eine andere Konferenz findet in einigen verfahrens in der Steuerreform bei. Danach soll das neue Tagen in Yorkshire statt. In dem Cirkular heißt es, daß, wenn die Einkommensteuer Gesez mit der von der giveiten Kammer in Aussicht stehende Checkstener die Geschäftsleute zusammengebracht befchloffenen Abstufung zunächst auf vier Jahre in Kraft treten habe, so müsse die drohende Brotverteuerung das ganze Bolt zus Der Kaiser und die Kriegervereine. Für die Begrüßung und die Vermögenssteuer als Ergänzungssteuer unter Beibehaltung fammenführen, denn durch sie würden tausende betroffen. In einem des Kaisers durch Striegervereine find neue Vorschriften erlassen der Grundsteuer höchft milde und vorsichtig" angewendet Flugblatt sind die Gründe angegeben, warum der Brotzoll zu beworden. Auf Wunsch des Kaisers foll fortab bei seiner Begrüßung werden.- tämpfen ist: er ist reaktionär und bedentet Rückkehr zum Schuzzolljedwede Kopfbedeckung, auch diejenige uniformierter Striegervereine, abgenommen werden; dagegen sollen die Träger von Militär- Deutschoth augetragen hat, berichten die„ Lothringer Nachrichten": wirtschaft gefährdet. Anstatt den Luxus trifft er die notwendigsten leber einen Grenzzwischenfall, der sich am Sonntag in system. Er ist zu verwerfen, weil er die gesunde nationale Finanzober Beamten- Uniformen in der für sie vorgeschriebenen Weiſe Danach wurde der lugemburgische Staatsangehörige Goury aus Lebensbedürfnisse der großen Maffe; er drückt schwerer auf die grüßen. Gewehre, welche vorzugsweise zum Gebrauch bei Billerupt bei dem Bersuche, die französische Grenze auf Umwegen Armen, als wie auf die Reichen. Noch haben die englischen Arbeiter Begräbnisfeierlichkeiten bestimmt sind, dürfen zur Begrüßung zu überschreiten, wahrscheinlich um Schmuggel zu treiben, von Beit, in legter Stunde ihren Einfluß auf das Barlament geltend zu des Kaisers nicht mitgebracht werden. Erscheinen Striegervereine in größerer Zahl, so sollen möglichst berittene französischen Grenzwächtern auf deutschem Boden machen, um die Brotverteuerung zu berhüten.- festgenommen und mißhandelt. Am folgenden Tage Rußland . Offiziere oder auch Gendarinen zur Unterstützung des Verbands- wurde er gegen 500 Frank Stantion freigelaffen. Das Amtsgericht borsitzenden herangezogen werden. Wenn Kriegervereine zu. Attentategerüchte cirkulieren in der englischen Presse. Eine Baraden vor dem Kaiser zugelassen werden, soll der für sie bestimmte Diedenhofen nahm gestern den Thatbestand an Ort und Stelle auf. Meldung aus Petersburg behauptet zu wissen, daß die im BarenGemeinderatswahlen in Mek. Man schreibt uns aus palaft zu Zarskoe Selo angestellte Epecialpolizei am Montag eine junge Frau verhaftet habe, bei der man in einem Handtuch versteckt
Blaz durch eine Drahteinzäunung gegen anderweitige Ver wendung gesichert werden.