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Br. 137. 19. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Polizeigehilfe Löffler.

Sonntag, 15. Juni 1902.

heide 21, eine Versammlung, in der Genosse 3ubeil über Beit- und Streitfragen spricht.

gehalten.... Heiß' mich nicht reden, heiß' mich schweigen, denn den Genossen Wilhelm Hinz, Berlin   S. 14, Prinzenstr. 66, mein Geheimnis ist mir Pflicht." zu richten sind und nicht an die Redaktion des Vor­Es ist sehr wohl möglich, daß das, was die Geheimnisträmerei wärts". Die Parteiblätter der genannten Kreise werden um Abdruck ersucht. Als am Sonnabend die erhigte Menge aus der drückenden des amtlichen Verfahrens so ängstlich verbirgt, eine Lappalie ist, die Die Lotal- Kommission. Schwüle des Gerichtssaales in die erfrischende Kühle des grauenden mit dem rätselhaften Tode Löfflers in teinem Zusammenhange Zweiter Wahlkreis. Dienstag ist bei Schnegelsberg, Hasen­Morgens strömte, wurde der Angeklagte Arthur Thomaschke steht. Wo bleibt aber die Oeffentlichkeit der Rechtspflege, wenn man in seinen Kerker zurückgeführt: von der furchtbaren Anklage des den abenteuerlichsten Vermutungen freien Spielraum läßt, vielleicht Mordes freigesprochen, darum doch nicht frei! Wegen Betruges bloß darum, weil ein paar Leute ihre unreine Wäsche nicht sehen Der Wahlverein des 6. Berliner   Reichstags- Wahlkreises ist er in einem früheren Verfahren mit sechs Jahren 3ucht- lassen wollen? Wenn wir uns mit der einseitigen Versicherung der( Schönhauser Vorstadt) hält am Dienstagabend 81/2 Uhr im haus rechtskräftig bestraft worden, und noch schwerer schleppt er an Behörde begnügen müssen, daß diese dunklen Geschichten mit dem Lokale Schönhauser Allee 101/2( früher Mierke) eine außerordentliche der Kette des lebenslänglichen Verbrechertums, zu dem ihn die Gesell Tode Löfflers in keinen Zusammenhang zu bringen seien? Daß die Generalversammlung ab. Tagesordnung: 1. Bekanntgabe der An­schaft und seine Erziehung verurteilt hat. Selbst um die letzte Behörde auch bei voller Unparteilichkeit irren fann, beweist ja dieser träge der Mitglieder von den Zahlabenden. 2. Diskussion. 3. Bes armseligste Freiheit, die des Todes, hat er vergebens gekämpft. mühevolle verfehlte Prozeß, der den Staat riesige Summen schlußfassung über die Auflösung des Vereins, eventuell Wahl einer Und doch schien er in diesem Augenblick in gewissem gekostet hat und nun zu dem Beweise geführt hat, daß Thomaschke Kommission zu weiteren Maßnahmen. 4. Verschiedenes. Das Mit­Sinne der Freieste von allen zu sein; denn er ist der Einzige ge- aller Wahrscheinlichkeit nach der Mörder Löfflers nicht ist! Gerade glied Meeste wird zu dieser Versammlung besonders eingeladen wegen wesen, für den die Löfflersche Mordsache durch den Wahrspruch der die einzige Lösung des Rätsels, die den ungeklärten Teil des That- feiner Ausführungen auf dem letzten Zahlabend des Bezirks 484. Mitgliedsbuch legitimiert. Geschwornen erledigt war. Die anderen aber erfüllte das bestandes mit Bestimmtheit als unerheblich erscheinen ließe, und die Schöneberg  . Parteigenoffen! Am Dienstag, den 17. Juni, drückende Gefühl, daß sie hier vor einem Rätsel ständen, dessen herbeizuführen die Kriminalpolizei so eifrig bemüht war, scheidet findet im 4. Bezirk die Neuwahl eines Stadtverordneten statt: Bon Lösung möglicherweise die einfachste und unscheinbarste sein damit aus der Reihe der Wahrscheinlichkeiten aus. unsrer Seite ist der Genosse Restaurateur Ernst Obst aufgestellt könnte, dessen halbverwischte Spuren aber in ein dunkles Gebiet der Es sollen Staats- oder Reichsinteressen sein, die der Polizei- worden. Es gilt nun, alles daran zu setzen, damit das Mandat in sonderbarsten, ja abenteuerlichsten Vermutungen führten. behörde ihr beharrliches Schweigen zur Pflicht machen. Ob aber unsren Händen bleibt. Die Gegner mit ihrem Kandidaten, dem Daß die lange Reihe der unaufgeklärten Morde oder Selbstmorde diese Behörde nicht ihr eignes, sozusagen persönliches Intereffe in Bäckermeister Polenz, versuchen diesmal alles mögliche, um, wie um einen neuen Fall bereichert sei, und die Berliner   Kriminal- diesem Falle mit dem öffentlichen Interesse identificiert hat, wird so sie sagen, den Ansturm der Socialdemokratie abzuschlagen. Auch der polizei in leidenschaftlicher Verfolgung einer vorgefaßten Meinung lange dahingestellt bleiben müssen, als eine Aufklärung dieser dunklen sogenannte Mieterverein hat den Gegnern seine vollste Unterstügung manches zu thun unterlassen hat, was zur Klärung der Sachlage Geschichte von ihr selbst verhindert wird. Es heißt, Löffler sei im zugesagt. Wollen wir nun, daß uns der Bezirk diesmal nicht ver­loren geht, so haben wir alle auf dem Posten zu sein und unfre dienen könnte, möchte weniger schwer ins Gewicht fallen, wenn nicht Spionagedienst thätig gewesen. Aber auch das ist bloß eine Kräfte zur Verfügung zu stellen. Die Wahl findet statt von 11 bis das Milieu, in dem sich dieser geheimnisvolle Fall abgespielt hat, ungewisse Vermutung, und es wäre mehr als merkwürdig, wenn 7 Uhr im Restaurant 8um Prinzen Heinrich", Grunes ihm ein geradezu brennendes öffentliches Interesse verliche. sich die Polizei zu einem so verantwortlichen Dienste eines Mannes waldstraße 27. Wem es am Tage der Wahl möglich ist, in den Denn was dieser Prozeß anfänglich zu sein schien und als was er bedient hätte, dessen Vertrauensunwürdigkeit niemand besser be- Nachmittags und Abendstunden mitzuhelfen, der finde sich bei damals in bestem Glauben von uns bezeichnet wurde: eine interne fannt war, als ihr. Klitsch, Merseburgerstr. 7 ein. Es ist unbedingt notwendig, daß Angelegenheit der Verbrecherwelt", ist er ganz gewiß nicht gewesen. Auf alle Fälle flafft hier eine bedenkliche Lücke. Gewiß ist in die Genossen sich zahlreich zur Verfügung stellen. Neben Gestalten aus den tiefsten Tiefen rauschten Erscheinungen von der harten Welt der Thatsachen zumal in unfrem Zustande eviger glänzendem Namen an uns vorüber der hochstapelnde Freiherr Kriegsbereitschaft der Fall nicht völlig undenkbar, daß ein ge v. Rothkirch und der zinsenfreudige Hauptmann v. Rhein  - heimnisvolles Verbrechen deshalb nicht erklärt werden kann, weil geldbedürftige Herren mit Schleppsäbel und Sporen seine Aufdeckung möglicherweise zu auswärtigen Berwickelungen tauchten auf und nebenan und mittendurch bewegte sich durch den führen könnte. Aber die Entscheidung in einem solchen tragischen die Berliner   Polizei, die Berliner   politische Polizei! Konflikt zwischen Politik und Gerechtigkeit dürfte nun und nimmer Es ist festgestellt, daß die übel beleumundete Klara Kretschmar ausschließlich und ohne Möglichkeit der Kontrolle in die Hand einer ihren geheimnisvollen Zwecken diente, und es ist zum Ueberfluß von einzelnen ausführenden Behörde gelegt sein. der Verteidigung die ungeheuerlich klingende Behauptung aufgestellt worden, daß auch der Wucher- Agent Löffler, der an die neun­gehn Jahre seines Lebens im Zuchthause und im Gefängnis gesessen hat, im Dienste des bekannten Kriminalkommissars Schöne ge­standen habe. Man sollte glauben, daß die Behörde die Gelegenheit, die ihr von der Verteidigung geboten wurde, gegen die Zumutung einer nur allzu begreiflich. solchen Kameradschaft entrüstet zu protestieren, mit offenen Armen auf­genommen hätte. Aber über Weisung seines Chefs verweigert der interessante Kriminalkommissar jede Auskunft und macht dadurch, was bisher einseitige, kaum glaubwürdige Behauptung gewesen ist, nahezu zur unumstößlichen Gewißheit.

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bei Obst, Meiningerstr. 8. Zu derselben haben auch die Frauen Dienstagabend 81/2 Uhr Versammlung des Wahlvereins beibst, als Gäste Butritt.( Näheres fiehe Inserat.)

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Wilmersdorf  . Mittwochabend 81/2 Uhr findet in Wittes Volksgarten, Berlinerstr. 40, eine außerordentliche Vereins­versammlung statt, in der Genosse Dr. Steiner über: Erdbeben und Vulkanausbrüche" sprechen wird. Gäste willkommen. Treptow  - Baumschulenweg. Mittwochabend 81/2 Uhr findet in Ackermanns Festsälen eine Volksversammlung statt. Referent Es ist aber wiederum auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, Reichstags- Abgeordneter Genosse Ledebour  . Montagabend daß das edle Paar Löffler- Kretschmar von dem sehr unternehmungs- Flugblattverbreitung. Treffpunkt bei Staffeld. Die regelmäßige luftigen Herrn Schöne im Stampfe gegen den inneren Feind" Mitgliederversammlung des Wahlvereins fällt aus. verwendet worden wäre. Für diesen Fall wäre die Schweigsamkeit Rummelsburg  . Die für Dienstag, den 17. d. M., angekündigte dieses aus Socialistenprozessen als sehr gesprächig bekannten Zeugen Voltsversammlung tann umständehalber nicht stattfinden; dieselbe findet aber am Montag, den 30. Juni, abends 81/2 Uhr, in Bellevue", Hauptstr. 2, bestimmt statt, und wird in derselben deutung des Wahlrechts und das preußische Landtags Wahlsystem" Reichstags- Abgeordneter Ed. Bernstein über:" Die sociale Be deutung des Wahlrechts und das preußische Landtags- Wahlsystem"

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Die Beweisaufnahme im Giftmordprozeß Thomaschte hat nichts beiviesen nichts gegen Thomaschte, nichts gegen die Kretschmar, nichts gegen Löffler, nichts gegen seine geheimnisvollen Hintermänner. Das aber sollte die Polizei selbst am besten wissen, daß, wo am wenigsten bewiesen ist, am meisten geglaubt, vermutet, ja selbst ungerecht verdächtigt wird. Es wird darum dahingestellt bleiben müssen, ob es wirklich dem Staatsinteresse entsprach, die Personalakten des mutmaßlichen Polizeigehilfen Löffler vor dem andringenden Lichte der Oeffentlichkeit so gefchäftig zu bewahren.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

referieren.

Friedrichsfelde   Karlshorst  . Die Vereinsversamm­I ung bei Haberland, Wilhelmstraße 38, ist bereits am Montag. Genosse Dr. We y I spricht über: Bernunftgemäße und hygienische Lebensweise der Arbeiter". Frauen haben Zutritt.

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Köpenick  . Dienstagabend 8 Uhr: Versammlung des Wahlvereins im Kaiserhof". Grünstraße. Referent: Genosse Kozle  .

Die Polizeigehilfin und Hauptbelastungszeugin Kretzschmar, die bon der Verteidigung für dringend verdächtig gehalten wird, selbst den Mord vollführt zu haben, schreibt im Sommer an den geheimnisvollen Herrn v. Rheinbaben ebenso geheimnisvolle Briefe. Sie erklärt die Unmöglichkeit, die Geheimnisse dieser Korrespondenz entschleiern zu können, mit ihrem schlechten Gedächtnis. Der dunkle Johannisthal  . Der Wahlverein hält seine Bersammlung ant Edelmann v. Rheinbaben weiß sich von der Vernehmung fernzu­Dienstagabend 81/2 11hr in Senftlebens Lokal ab. Bericht von der halten. Der vermutliche Polizeigehilfe und Zuchthäusler Löffler kombinierten Vorstandssitzung. Vereinsangelegenheiten. erzählt von feinen, tavaliermäßigen Verbindungen", die er neuer= Die nächste Lokal- Lifte erscheint am Sonntag, den Lichtenberg- Friedrichsberg- Wilhelmsberg. Der Wahlverein dings angeknüpft hätte, und niemand weiß anzugeben, 6. Juli 1902. Wir ersuchen daher die Mitglieder der Lokal- Lichtenberg hält am Dienstagabend 81/2 Uhr eine Versammlung in wer diese neu gefundenen feinen Kavaliere gewesen sind. kommission von Berlin   und Umgegend, Aenderungen Höflichs großem Saale, Frankfurter Chauffee 120, ab. Genosse Eine einwandfreie Beugin erklärt, daß der Verstorbene am und Neuaufnahmen bis spätestens Freitag, den 27. Juni 1902, P. John- Pankow spricht über die Thätigkeit des Reichstags. Nachmittage vor der Todesnacht von einem unbekannten Mann be- einsenden zu wollen: für Teltow  - Beeskow  " an den Genossen Frauen haben Zutritt. sucht worden sei und sich mit diesem sehr aufgeregt unterredet habe. Barnim  " an den Genossen Otto Riebe in Friedrichsfelde  , am Mittwochabend 8 Uhr im Lokale des Herrn Gericke, Nordbahn­Hermann Schliebig in Brik, Jahnstr. 2; für ,, Nieder- Der Wahlverein für Reinickendorf und Umgegend hält Die Polizeigehilfin Kretzschmar, die zur fraglichen Zeit in Löfflers Victoriaftr. 4; für Potsdam- Ost- Havelland" an den Genossen straße 11, Bur Tanne", feine Monatsversammlung ab. Genosse Wohnung gewesen sein muß, behauptet, von diesem Befuche nichts Albert Neue in Spandan, Jagowstraße 9; für Diverse R. Fendel referiert über:" Die Kultur und die Frauen." zu wissen. Und damit im Kreise dieser dunklen Tragödie auch das Orte" an den Genossen Gustav Stein in Wriezen   a. D., Frank­tragikomische Zwischenspiel nicht fehle, stellt sich heraus, daß der furterstr. 32, sowie für Berlin   an den Genossen Wilhelm Hinz, ewig pfändungsflüchtige Wucheragent Eduard Löffler mit einem Brinzenstr. 66, S. 14. Gerichtsvollzieher freundnachbarschaftliche Beziehungen unterhalten hat. In Sachen des Gerichtsvollziehers Richter II wird, so hat der Staatsanwalt mit unerschütterlichem Ernst versichert, das amt liche Verfahren seinen Lauf nehmen. Die viel weiteren, viel wichtigeren, viel dunkleren Verbindungen, die der Tote mit seinen Kavalieren und Kriminalkommiffarien unterhielt, werden durch das amtliche Verfahren der Zeugnisveriveigerung gefliffentlich im Schatten

Die Gründung

Tokales. Arbeiter- Radfahrer.

Als das Fahrrad auffam, stand es in der Arbeiterschaft durch­

Die Genossen werden ersucht, hiervon Kenntnis zu nehmen und die Einsendungen umgehend zu besorgen, da spätere Einsendungen nicht mehr berücksichtigt werden können. Nachträge tönnen in der Folge nicht mehr veröffentlicht aus nicht in hohem Ansehen. Man ahnte nicht, daß es für alle. werden. Vielfach ist es in den letzten Wochen vorgekommen, daß Bevölkerungsschichten ein wichtiges Verkehrsmittel werde und be­Buschriften in Lokalangelegenheiten" an die Redaktion trachtete das Radfahren als Sportfegerei. Und in der Erinnerung des Vorwärts" gesandt worden sind; wir teilen daher den Ge- an die harte Kampfzeit des Socialistengesetzes, die sich damals noch nossen noch mit, daß alle Anfragen und Zusendungen nur an geltend machte, wurden Leibesübungen, vom Turnen am Ende ab­

des Germanischen Museums und die beschränkt auch er sich. Auch König Ludwig I. von Bayern hat zwar in deutschen   Fürsten  .

der Vater und Vörgänger des mun im Sterben liegenden Sachsen­tönigs zwei Versammlungen präsidierte, die nicht ohne formelle Be­deutung waren für die Entstehung des Germanischen Museums, hierauf späteren Lebensjahren, als er seine Krone längst niedergelegt hatte, als das Museum schon lange bestanden, finanziell dem Institut aus der größten Not geholfen, aber er hatte sich, als er sich noch der Regierung seines Königreiches und des Verkehrs mit Lola Montez   erfreute, für die Schaffung eines Museums bloß sympathisch geäußert, aber nichts zur Verwirklichung dieser Idee beigetragen.

nicht umfangreiche Sammlung unterzubringen, standen nicht zur Ver

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gefallen lassen mußten, durch förmlichen Beschluß des Nürnberger Lokalausschusses in die Küche des Kupferstechers Petersens verwiesen zu werden. Selbst zusammenhängende Räumlichkeiten, um die damals fügung. Endlos währten die Verhandlungen darüber, ob ein Heumagazin, das für die königlich bayrischen Militärpferde diente und dessen bau­Man kann sich heute im offiziellen Deutschland   keinen Wohl licher Zustand fast an eine Ruine erinnerte, für die Zwecke des thätigkeitsverein, fein Pferderennen, feine Grundsteinlegung, fein Germanischen Museums abgetreten werden sollte. So tauchte be= Denkmal denken, ohne eine fürstliche Protektion, das gehört mum greiflicherweise der Gedanke auf, das Museum von Nürnberg   weg heute zum Stil. Wenn auch die Fürsten   dabei nicht mehr hergeben zu verlegen, da die bayrische Regierung es zwar an Neskripten und wie ihren Namen oder gelegentlich einmal ihre Anwesenheit, so 33 Jahre bedurfte es, bevor der Gedanke des Freiherrn   hier und da an einer Sympathiekundgebung nicht fehlen ließ, aber glaubt man doch ein großes Bugmittel gefunden zu haben, wenn v. Stein, eine Centralanstalt für die Wissenschaft deutscher   Ge- an jeder wirkungsvollen Unterstügung. Von Koburg   und Weimar  man eine fürstliche Person an die Spige eines Unternehmens stellt. schichte zu gründen, in bescheidenster Weise verwirklicht wurde. bewarb man sich um die Beherbergung des Museums. Die vielen Nebenzwecke, die bei Wohlthätigkeitsanstalten und bei Jn diese 33 Jahre fällt die aufopferungsvolle, niemals rastende Die Verhandlungen mit dem Koburger hatten etwas Tragi­sonstigen öffentlichen Thätigkeiten ins Auge gefaßt werden, stehen im Thätigkeit des Freiherrn v. Aufseß, die endlich zur Ver- tomisches an sich, Gustav Freytag   schieb an den Freiherrn   v. Auffeß engen Zusammenhange mit diesen Protektoraten. Es wäre einmal wirklichung dieser Jedee geführt hat, aber die deutschen   Fürsten   unterm 29. August 1853: Der Herzog von Sachsen- Koburg hat nüßlich, zu untersuchen, worin die Thätigkeit der Protektoren haben, außerdem was wir von dem Prinz Johann schon erzählten auf meine Schilderung der Großartigkeit und Vortrefflichkeit Ihres besteht und wie weit sie wirklich die Unternehmungen, als deren und außer einem Handschreiben des Königs Ludwig von Bayern, Unternehmens den Entschluß gefaßt, Ihnen eine freie Stätte anzu­Schützer sie ausgegeben werden, gefördert haben. Einen fleinen Bei- für die Schaffung dieses Museums nichts geleistet. Am 15. Sep- bieten. Der hochherzige Fürst ist jetzt ganz Feuer für diese Idee, er trag zu dieser Frage mögen die folgenden Zeilen bieten. Nun feiert tember 1830, also 18 Jahre vor seinem Rücktritt vom Throne, hat sich entschlossen, 9-10 000 Gulden auf die schnelle und würdige das Germanische Nationalmuseum   sein 50jähriges Jubiläum, eine 22 Jahre vor der thatsächlichen Schaffung des Germanischen Museums, Ausstattung der Gebäulichkeiten des Museums zu verwenden, er hat Feier, die im Geiste alle Freunde der Geschichtsforschung und hat König Ludwig I. von Bayern in einem Handschreiben an den seinen Aguaten, den Prinz Albert  "), von dem Plan benachrichtigt Geschichtsschreibung mit begehen. Auch diese Feier hat einen wesent- Freiherrn von Aufieß seinen Wunsch ausgesprochen, in Bayern   ein und derselbe hat in der königlichen Familie von England, wo man lich hösischen Charakter. Der deutsche   Kaiser, die deutsche   Kaiserin, vaterländisches Museum nach dem Muster des böhmischen in an allen nationalen Unternehmungen ein warmes Jnteresse hat, die leb­der König von Württemberg, der Regent von Bayern  , der Groß- Prag   gegründet zu sehen. Diese Sympathiekundgebung an hafteste Billigung gefunden." Man versprach ausreichende Räumlichkeiten herzog von Baden werden mit großem Gepränge in die Mauern den späteren Gründer des Museums, ist aber das einzige, auf der Veste Koburg   für ewige Zeiten zur unentgeltlichen Benuhung, der alten Stadt Nürnberg   einziehen, sie werden militärische was der bayrische König für für die Verwirklichung dieser besondere Protektion des Herzogs und aller seiner Angehörigen, die Revuen abnehmen und außerdem durch ihre Anwesenheit dem Jdee that, er hat nachher 500 Gulden für die Einrichtung zu Herstellung von Beamtenwohnungen und Gaftzimmern für Künstler Feste seinen Stempel aufdrücken. Wenn man dies weiß, sollte bewilligen versprochen, aber dann war es lange Zeit still von irgend und Gelehrte, Uebernahme von Uebersiedlungskosten. Das Museum man auch annehmen, daß die deutschen   Fürsten  , deren oberste einer Leistung des bayrischen Königshauses für diese großartige schien num in seinem Bestande gesichert, wenn auch Freiherr   v. Anffeß Vertreter in Nürnberg   das Fest begehen, an der Schaffung Anstalt. Nicht, daß etwa die deutschen   Fürsten von diesen Bestre- das geliebte Nürnberg   verlassen sollte. Der Großherzog von Weimar  der großen Nationalanstalt hoch verdient gewesen sind; in Wirklich bungen nichts erfahren hätten, beschäftigten sich doch die deutschen   erklärte sich unter ebenso günstigen Bedingungen bereit, das Museum feit aber ist davon gar keine Rede. Die Hohenzollern  , die als Geschichts- und Altertumsvereine vielfach mit den Plänen des Frei- auf der Wartburg   oder in dem großen St. Georgenkloster am Fuße Burggrafen von Nürnberg   in die Geschichte eingetreten sind, haben herrn v. Aufseß   und hat er sich doch unausgesetzt bemüht, immer des Burgberges zu Eisenach   unterzubringen. Man benachrichtigte dem Germanischen Nationalmuseum während der schweren Vor- wieder die Aufmerksamkeit der Fürsten   auf seine Lebensaufgabe zu dte bayrische Regierung von diesen beiden Anerbieten, man bereitungszeit und auch lange Jahre, nachdem es geschaffen war, gar lenten! Aber die deutschen   Fürsten  dem heutigen erklärte ihr, daß das Museum in Bayern   bleiben würde, tein Juteresse, nicht die mindeste Förderung zu teil werden laffen. fo großartig erscheinenden Institute gegenüber gleichgültig, wenn man ihm die dringlichsten Existenzbedingungen schaffen Das gleiche gilt von dem schwäbischen Königshause, wie von dem auch dann noch, als die deutsche   Bundesversammlung am wolle, aber all diese Bitten blieben unberücksichtigt und so Zähringerhause. Die Wettiner haben sich auch auf eine rein äußer- 28. Juli 1858 den Beschluß faßte, das Germanische Museum zu entschied man sich für die Ueberführung des Museum nach Koburg.  liche Protegierung beschränkt, von einer finanziellen Seite aber, Nürnberg   als ein für die vaterländische Geschichte wichtiges National- Freiherr von Auffeß reiste dorhin, um die Lokalitäten zu besichtigen die das Museum in der ersten Zeit noch weit notwendiger als internehmen der schützenden Teilnahme und wohlwollender Unter- und die letzten Abmachungen zu treffen. Merkwürdigerweise traf er heute bedurfte, vollständig abgesehen. Die Thätigkeit der Wettiner   stützung der hohen und höchsten Regierung zu empfehlen." Das aber den Herzog nicht an, alle möglichen Ausflüchte wurden gemacht, in der Vorgeschichte und in der Gründungszeit des Museums beschränkte Germanische Museum blieb ungeschüßt" und ohne Unterstügung! man zauderte und zögerte, stellte Anfragen, machte Reisen, erhielt fich darauf, daß der politisch mit Recht verrufene, als Ueberfeßer und Ja es fehlte so sehr an Räumlichkeiten für die Sammlungen, daß als Stommentator Dantes aber hervorragende Prinz Johann von Sachsen  , I die Frankfurter   Barlamentsatten in 23 Riften aulangten, fie fich's l*) Der englische Prinzgemahl, der Großvater Wilhelms II,

blieben