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Nr. 148. 19. Jabrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Bierte Generalversammlung

des Verbandes der deutschen Buchdrucker.

München , 26. Juni 1902.

Sonnabend, 28. Juni 1902.

schärfste zu antworten. Folgen wir dem Stuttgarter Kongreß, nehmer nicht ignorieren. Deshalb ist die Kompromißpolitik sprechen auch wir uns für den Frieden aus.( Beifall.) notwendig, wie sie auch für die Bartei oft notwendig ist. Engelbrecht Leipzig führt aus: In Leipzig sei fort Der Correspondent " ist seit 20 Jahren von der Partei angegriffen während gegen die Tarifgemeinschaft gehegt worden und es sei gut worden. Wir würden heute noch hundsgemeiner behandelt werden, gewesen, daß Reghäuser wie ein Bliz zur rechten Beit wenn ich nicht den Mut gehabt hätte, die Angriffe fest zurückzuweisen. In der heutigen Sigung wird der Bericht über den Ge- dazwischen gefahren sei. Wenzel habe der Buchdrucker- Gewerkschaft( Lebhafter wiederholter Beifall.) Die Angriffe auf den Verband wertschaftsfongreß entgegengenommen, in der Diskussion zu große Bedeutung beigelegt. Sie wäre überhaupt ohne die Unterziehen sich wie ein roter Faden durch die Parteigeschichte. Man hat soll dann die Haltung des Correspondent" mit bes stügung der Parteipreffe ganz bedeutungslos gewesen. Jetzt rüdten uns als rückständig, als königlich preußischer Ge: vertverein bezeichnet, sprochen werden. ja die Parteiblätter von der Buchdrucker- Gewerkschaft ab, aber etwas spät. gefragt, ob der Polizeipräsident unser Jubiläum mitfeiert. Man hat

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Massini giebt den Bericht über den Gewerkschaftskongreß. Strafeel war immer. Von der Parteipresse sei Döblin oft als Genosse dem Verband die Lebensfähigkeit abgesprochen, von Verfumpfung im Wichtig sei die Anwesenheit von Regierungsvertretern. Die General: mit Gänsefüßchen bezeichnet worden. Mit dem alten Härtel war Verbande geschrieben. Ich bitte also, nicht mit meiner Person zu tommission habe beim Reichsamt des Innern um Vertretung nach- fortwährend Krach. Selbst Gasch mußte sich fortgesetzt mit Auer operieren. Man hat uns den Klassenkampf- Standpunkt abgesprochen. gesucht und Graf Bofadowsky habe Bertreter entsandt. Das sei ein herumschlagen. Wir Leipziger Kollegen erklären hiermit unser volles Wir haben in unsern Tariflämpfen mehr Klassenfampf( geübt, als Fortschritt. Die Buchdrucker werden die Lehre daraus ziehen, daß Einverständnis mit der redaktionellen Leitung des Correspondent" die politische Partei zu kämpfen in der Lage ist. sie zu den nächsten Tarifverhandlungen auch einen Vertreter des durch Nerhäuser. Wir erkennen an, daß die Haltung Reghäusers Man hat sich hier über den Ton im" Correspondent " beschwert. Reichsamts des Innern einladen werden, um das ominöse Tele- ihre berechtigte Veranlassung hat, wir erkennen nicht an, Ich verweise auf den Ton auf dem Lübecker Parteitag zwischen gramm an Posadowsky aus der Welt zu schaffen. Der Leipziger Streit daß die Angriffe auf die Partei unrecht waren. Werden Parteigenoffen. In der Partei herrscht eine Unduldsamkeit, die an mit dem Kartell sei schon beim Rechenschaftsbericht besprochen worden. die Verhältnisse jetzt etwas beffer, so hat daran die mutige die finstersten Beiten des Mittelalters erinnert. Ich bitte Sie, Den Leipzigern brenne offenbar der Boden unter den Füßen, sie Haltung des Correspondent" den Hauptanteil. Noch einmal, wir meine Gesamtarbeit zu beurteilen. Ich habe nur das Gesamtinteresse möchten flein beigeben, aber sie können nicht. Einzelne Aeuße- find mit der Schreibweise des Correspondent" einverstanden, weil der Organisation vertreten. Ich will Frieden halten und hoffe, daß rungen auf dem Gewerkschaftskongreß zeugten eine Mißstimmung fie in den Verhältnissen ihre Erklärung findet.( Ruf: Leipziger Ver- meine heutigen Darlegungen die Partei veranlassen werden, sündige Brust zu schlagen Wie sich die gegen die Buchdrucker. Der Abg. Sachse führte die Erfolge der hältnisse!) Das sind keine Leipziger Verhältnisse. Döblin ist tein an die Buchdrucker darauf zurück, daß sie ihre Gemaßregelten so leicht in Leipziger . Die Tarifgemeinschaft ist auch keine Leipziger Angelegen- Dinge in der Zukunft gestalten werden, das wissen wir nicht. Es der politischen Parteipresse hätten unterbringen fönnen.( Ruf: Siehe heit. Soll Friede werden, so müssen die Feindseligkeiten zuerst in ist selbstverständlich, daß nicht alles, was ich gethan habe, Ihren un­Leipziger Volkszeitung") Der Mann ist Abgeordneter, er müßte der politischen Presse aufhören.( Beifall.) eingeschränkten Beifall finden kann. Ich bitte Sie aber, meine es wissen, er weiß es aber nicht: Herr Sachse ist dann sehr un­Rexhäuser Leipzig : Er weist auf die große Verantwortung Thätigkeit follegial zu beurteilen. Ich glaubte so handeln zu müssen gezogen gegen Rerhäuser geworden. Er hat schließlich sich wegen hin, die gerade der Redacteur des Buchdruckerblattes auf sich nehmen zum Besten unsrer Organisation.( Beifall.) feiner Infamie entschuldigen müssen. Das Verhältnis zwischen muß. Massini habe gesagt, der Stuttgarter Kongreß habe auf Hildenbrand Stuttgart : Rerhäuser sagte, die Parteipreffe Buchdruckern und Socialdemokratie sei vielfach erörtert worden. höherem Niveau gestanden, als der Frankfurter . Er sei gegenteiliger fei bemüht gewesen, ein Zerrbild von ihm zu entwerfen. Ich sage, Die Meinungen seien geteilt gewesen, aber die Mehrheit Meinung. Die Aeußerung Legiens in Frankfurt , daß, wenn eine Rerhäuser hat von der Partei ein Zerrbild entworfen. Nerhäuser ivar doch der Meinung, dab die Partei die Buch- andre Partei auch Arbeiterinteressen vertrete, tönne man auch mit hat hier viele Citate aus der Parteipresse gegen die Buch­drucker nicht mit demselben Maße messe, wie die übrigen ihr gehen, wäre in Stuttgart nicht möglich gewesen. In Stuttgart druder vorgebracht. Man könnte das dreifache Material für Arbeiter. Die hervorragenden Führer der Gewerkschafts - sah man zum erstenmal Regierungsvertreter. Ich halte es für einen die Buchdrucker zusammentragen. Er hat hier wieder gefliffentlich bewegung hätten nicht gegen die Buchdrucker gesprochen, soweit sie Fortschritt, daß auch einmal die Arbeiter das Ohr der Regierung Stimmung gegen die Partei gemacht, die gewiß noch recht gefähr­zu Worte gekommen seien, hätten sie für die Buchdrucker das Wort haben. Wie hat man nun diese Vertreter in der Parteipresse beliche Explosionen zur Folge haben wird.( Sehr richtig!) Nerhäuser genommen. Wir sind für den Frieden. Es wäre ja auch hirn- handelt. In der Schwäbischen Tagwacht" hat der Socialpolitiker vermißte bei Feuerstein den großen Bug". Ich frage Sie, wie verbrannt, gegen eine Partei vorzugehen, die sich stets der Arbeiter. Adolf Braun den Regierungsrat Hölzer in der taktlosesten Weise an- fleinlich hat heute Kollege Reghäuser operiert. Kleinlicher und interessen angenommen hat, aber die Partei folle auch die Buch- gerempelt. Was sollte denn der Mann machen? Sollte er ein niedriger ist in Lübeck nichts gesagt worden, als was er gestern drucker als Arbeiter betrachten. Der Aeußerung Bömelburgs, daß och auf die moderne Arbeiterbewegung ausbringen, sollte dem Kollegen Feuerstein gesagt hat. Auf Feuersteins sachliche- Be­Gewerkschaften und Partei eins seien, stimme ich geistig gewiß zu, er den Kongreß im Namen Posadowstys herzlich begrüßen? Ich bin merkungen antwortete Reghäuser mit der niedrigen Bemerkung, fie stimmt aber nicht in Bezug auf den praktischen gewerkschaftlichen überzeugt, der Kongreß hätte das mit Beifall begrüßt.( Heiterkeit.) Feuerstein habe nur seine Bisitenkarte bei Ignaz Auer dem Stampf. Insofern ging fie zu weit und hätte gerade vom Vor- Herr Bömelburg sagte am Schluß, nichts sei ihm schmerzlicher ges Barteivorstande abgegeben. Das ist eine so niedrige Ein­fizenden vermieden werden sollen. Der Kongreß habe den Frieden wesen als die Begrüßung der Regierungsvertreter. Er hätte den schätzung eines Kollegen, daß daß ich mich wundere, daß aufs Banier geschrieben, das solle auch die Generalversammlung Schmerz verhüten können, wenn die Regierung nicht eingeladen der Vorsißende die Bemerkung ungerügt gelassen hat. thun, dann werde die Debatte über den" Correspondent " auch keine worden wäre. Man hat meine Friedenserklärung in Stuttgart hier häuser will nun nichts davon wissen, daß die Leipziger Verhält­Bitterkeit hervorrufen. Sei man auf feiten der Partei friedlich ge- schon mehrfach angezogen. Ich habe nie einen andern Standpunkt nisse seine Stellung beeinflußt haben. Ich bin aber nach wie vor finnt, auf feiten der Buchdrucker werde es an gleicher Gesinnung vertreten. Wenn man uns ungeschoren läßt, werde ich die Partei der Ueberzeugung, daß diese Leipziger Verhältnisse die Hauptschuld nicht fehlen.( Beifall.) nie angreifen. Aber das ist nicht geschehen. Wenn ich die Angriffe daran tragen. Die Loslösung der Gewerkschaften von der politischen Wenzel Ludwigshafen meint, er habe das Gefühl ge- der Parteiblätter hier alle zusammentragen wollte, Herrn Feuerstein Bartei sagt Rerhäuser für die Zukunft voraus. Das können wir habt, daß die Buchdrucker in Stuttgart nicht so gut abgeschnitten würde auch als Parteigenosse die Galle überlaufen. Wir verlangen, ruhig der Entwicklung überlaffen. Heute ist es nicht not­haben, wie Massini es dargestellt habe. Er halte es für gut, daß unsre Organisation als so bedeutsam behandelt wird, daß wendig, daß wir Arbeiter, die wir doch im ganzen einer eine Verständigung mit den Mitgliedern der Gewerkschaft zu suchen, sie ihre inneren Angelegenheiten selbst regeln könne. Bei Gesinnung sind, uns zersplittern und unsre Kräfte schwächen. so sehr er die Gründung der Sonderorganisation verurteile. Die der Sonderorganisation bei uns handelt es fich nicht Jch bestreite ganz positiv, daß daß bei uns int Deutschland Mitteilung des Tarifausschusses an den Reichskanzler billige er, das um Leute, die irgend ein Gewerkschaftsprincip bertreten, ein Gegensatz zwischen Partei und Gewerkschaften irgendwie praktisch Telegramm an seinen Gehilfen Posadowsky war eine Dummheit. sondern einen politischen Radikalismus und Doktrinaris geworden ist. Ich halte es für natürlich, daß jetzt andre Verhält­Was den Correspondent " anlangt, so sei Rerhäuser ein tüchtiger mus, der mit gewerkschaftlicher Organisation nichts mehr zu thun nisse Blag greifen als unter dem Socialistengesetz. Heute befinden begabter Redacteur; habe er eine Dummheit oder Eselei begangen, so hat. Die Partei hat die Leute erst poussiert, zieht sich heute von sich die Gewerkschaften in einem Entwicklungsstadium. Da fliegen feien die traurigen Verhältnisse in Leipzig daran schuld. Es ist freilich ihnen zurück. Man liebt den Berrat, aber man verachtet den Ver- naturgemäß Spähne. Aber gerade deshalb ist es nicht notwendig, richtig, daß die Erbitterung großer Parteitreise, großer Arbeiterschichten räter. Heute haben die Leute den Einfluß verloren, deshalb läßt daß ein absichtlich so feindseliger Ton angeschlagen wird, zum großen Teil auf die Thätigkeit von Kollegen zurückzuführen ist, man sie auch in der Partei links liegen. Sollege Feuerstein hat von wie ihn Rerhäuser angeschlagen hat. Wir wollen nicht, daß der die in der Parteipresse Redacteure find.( Sehr richtig!) Andrerseits mir ein Kleinliches Berrbild gemacht. Ich soll über die Kirchturms- Correspondent" ein Stampforgan gegen die Socialdemokratie wird. habe ich das Gefühl, daß sich Rexhäuser zu weit nach rechts hat intereffen Leipzigs nicht hinausgucken können, ich soll, weil ich ans Reghäuser führte Aeußerungen aus der Partei gegen die Neutralität drängen lassen, die übrige Arbeiterschaft ungerecht behandelt. Ich der Partei ausgeschlossen bin, mich von allen Zielen der Partei ab- an. Die vielen Aeußerungen für die Neutralität unterschlug er. fage, die Thätigkeit Rerhäusers war schädlich für uns und unser gewandt haben. Nein, ich habe mein proletarisches Slaffenbewußt. So hat doch z. B. Bebel sich für die Neutralität erklärt. Rerhäuser Verhältnis zur übrigen Arbeiterschaft. Wir müssen Frieden haben, sein nicht verloren, ich bin kein kleinlicher Sterl. Ich fasse die Sache hat mit einzelnen Aeußerungen aus der Partei operieren müssen, nicht Frieden um jeden Preis, aber ich verlange ein weises Maß durchaus im großen an. Feuerstein hat hier die Frankfurter denn offizielle Partei- Aeußerungen unsrer Partei- Justanzen kann er halten, damit wir der übrigen Arbeiterschaft wieder näher tommen. Beitung", die gegen mich polemisiert hat, ins Feld ge- nicht anführen, die sich gegen den Verband richten. Die heutige ( Beifall.) führt. Bisher sagte man, die bürgerliche Presse lobt Rede Reghäusers war eine echte und rechte Kampfrede und zeugte Feuerstein Stuttgart : Ich stehe auf gleichem Standpunkt Neghäuser, so weit ist es schon mit ihm gekommen. Jezt ist es von geringer Friedensliebe. Ich erhebe meine Stimme namens wie Wenzel. Dem Referat Maffinis habe ich wenig hinzuzufügen. wieder nicht Recht, daß die Frankfurter Beitung" gegen mich weiter Mitgliederkreise, die verlangen, daß mit dieser Kampfpolitik Die Mehrheit des Gewerkschaftskongresses steht der Buchdrucker polemisiert. Man hat mir vorgeworfen, daß ich geschrieben habe, in mit dieser Gewerkschaftspolitik ein Ende gemacht werden muß. bewegung mit Verständnis gegenüber. Immerhin war eine Animo- Mainz ist das Endziel" zu Tode geritten worden. Ich habe mich Reghäuser sollte nicht bloß immer sagen: Man laffe mich ungeschoren, fität gegen uns nach politischer Richtung vorhanden, und ich bin der damit nur gegen die Radikalen à la Rosa Luxemburg wenden wollen. er sollte auch einmal sagen: Ich will die Partei ungeschoren lassen. Ueberzeugung, daß hier ein Wandel eintreten muß. Rerhäuser hat Ich habe auf die faulen Zustände in den Barteiredaktionen hin- Den Artikel gegen die Regierungsvertreter von Adolf Braun in erklärt, er wolle Frieden halten. Dieses Versprechen muß gewiesen. Mit Recht. Es tommen nirgends so viele Hinaus der Schwäbischen Tagwacht" konnte weder Feuerstein noch ich cen­die Grundlage der heutigen Verhandlungen sein. Das Urteil, graulungen vor wie in der Parteipresse. Die Redacteure verziehen furieren, er hat aber mit der ganzen hier erörterten Frage nichts zu daß die Broschüre anläßlich des 500. Geburtstages Gutenbergs in dann aus der einen Ecke in die andre des Reichs. Vielleicht ist es thun. Ich schließe mit ter wiederholten Mahnung an Rexhäuser einseitig subjektiver Weise gegen die Partei geschrieben sei, müsse er Ihrem Kollegen Feuerstein in den nächsten Jahren schon vergönnt, zum Frieden. ( Beifall.) bezüglich der von ihm citierten Stellen aufrecht erhalten. In den liche Erfahrungen zu sammeln, dann brauchen wir uns auf der nächsten Faber Berlin fonimit auf das Posadowsky Telegramm zu Angriffen auf die Kollegen- Parteiredacteure ist viel Boshaftigkeit im Generalversammlung darüber nicht zu streiten.( Heiterkeit.) Was sprechen, das eine völlig falsche Auslegung in Parteitreisen gefunden Spiel. Die Aeußerung Dominés, daß die Kollegen, die in Partei- nun die allgemeine Haltung des Correspondent " anlangt, fo fage habe. Man habe es fälschlicherweise als eine Huldigung für Bosas blätter kommen, radikal werden, um sich bei der übrigen Arbeiter- ich, die Politit kann nicht vermieden werden. Der Bafius im Statut, bolety ausgelegt, felicherweise are eine für Die Absendung geschah, um die Reichsbehörden schaft einzuschmeicheln, war einfach verächtlich. Nun zum Cor- der die Politik ausschließt, läßt sich nicht aufrechthalten. Politit ge- für die Beschlüsse des Tarif- Ausschusses zu intereffieren. Nicht an respondent": Ich beschwere mich nicht über den Ton und die Art hört in die Gewerkschaften, freilich keine Parteipolitif. Mit der die Personen, nur an die Behörden sind die Telegramme abgegangen. der Schreibweise. Ich beklage mich über die Tendenz, die Partei Socialpolitik müssen wir uns beschäftigen. Die deutsche Social- Das Telegramm und das Einladungsschreiben der Generalkommission in ihren Grundsägen lächerlich zu machen, gegen die Partei Stellung politit ist von der Socialdemokratie immer sehr gering eingeschätzt zum Kongreß würden sich ähnlich sein wie ein Zwillingspaar. Auf zu nehmen. Rerhäuser war früher überzeugter Socialdemokrat. worden, man hat den Arbeitern die Versicherungsgesetze dem Gewerkschaftskongreß seien die Buchdrucker, ohne Widerspruch zu Woher die Wandlung. Ich bin der Meinung, seine Wandlung hat nicht förmlich berefelt. Die Partei drängt die Arbeiter zum finden, zu den Satten geworfen worden. Herr Poetzsch, der das gesagt fachliche, sondern psychologische Ursachen. Wenn die Leipziger Dumm- Berzweiflungsstandpunkt. Bebel prophezeit den baldigen Kladde- habe, müsse wenig Ahnung von den Zielen der Buchdrucker- Organisation töpfe in einer schwach besuchten Versammlung Nerhäuser nicht aus- radatsch, andre Leute wenden sich gegen die Arbeitslosen haben. Rerhäuser habe Fehler gemacht, es hat die socialdemo geschlossen hätten, Rexhäuser würde heute so nicht gegen die Partei unterstützung, weil sie das Elend der Arbeiter nur verlängern. Da fratischen Mitglieder oft peinlich berührt. Die größeren Fehler Schreiben. Er hat selbst einmal geschrieben, er müsse aus dem Aus- muß ja die Meinung aufkommen, daß die Gewerkschaftsarbeit liegen bei einzelnen Partei- Organen, ich will nicht sagen der Gesamt­schluß die Konsequenzen ziehen. Die Konsequenzen find die, die wir Sisyphosarbeit ist. Andrerseits schreibt Franz Mehring in der Neuen partei. Nerhäuser befand sich in schwieriger Lage, er hat seine Auf­unter Schreibweise des Correspondent" rubricieren. Reghäuser ver- Beit" 1900, jeder kleine Arbeiterverein ist mehr wert, als ein Tugend gabe im großen glücklich gelöst. Es giebt Elemente, die den Gegen­tritt noch heute kollektivistische Theorien. Sein Verhalten gegen die parlamentarischer Hauptschlachten. Wenn schon ein kleiner Arbeiter- fazz zwischen Partei und Buchdruckern künstlich gefördert haben. Partei ist also unlogisch. Im Jahre 1899 hat Rerhäuser noch den verein soviel wert ist, wieviel Bedeutung muß dann unsre große Denen hätte die Partei von Anfang an das Handwerk legen sollen, Vorwärts" deshalb belobt, weil er die Selbständigkeit der Organisation haben? Ich bitte, Ihre Logit walten zu lassen.( Sehr aber diese Elemente sind in erster Zeit gehätschelt worden. Auch Redacteure, Gewerkschaftsbewegung anerkannt hat. Heute steht Rerhäuser auf richtig.) Es ist hier gesagt worden, ich solle die jungen Kollegen die ehemalige Kollegen sind, haben große Schuld an den Reibereien. dem Standpunkt, daß die Partei die Selbständigkeit der Gewerkschafts - besser für die Socialdemokratie erziehen. Ich drehe den Spieß um Wir verlangen Frieden im Correspondent ", wir verlangen aber auch bewegung untergraben wolle. Der Vorwärts ", das Hamburger und sage, die Parteipresse möge von uns nicht ein Berrbild Frieden in der Parteipresse. Echo" und andre namhafte Parteiblätter stehen auf dem Boden geben, daß junge Parteigenossen von uns abgeschreckt werden. Dorichu Frankfurt a. M. tadelt die Haltung des unsrer Tarifgemeinschaft. Rerhäuser hat selbst einmal geschrieben: Der Schwerpunkt der Arbeiterbewegung liegt heute in der Gewerkschafts- Correspondent" und seine Feindseligkeit gegen die Bartei. Viele Die Leipziger Volkszeitung " ist das einzige Organ, welches die Ge- bewegung; leider haben das die Gewerkschaften noch nicht recht brave Mitglieder seien in ihrer Parteizugehörigkeit schwer getränkt werkschaftsbewegung als Sysiphusarbeit bezeichnet. Dieses Urteil erkannt. Bisher waren die Gewerkschaften ein Spielball in den worden. Darüber aber sei man doch wohl einig, daß die Partei es war durchaus richtig. Es ist nicht wahr, daß die Partei den Gewerk- Händen der politischen Parteien. Wenn jetzt die stärker werdenden nicht verdient, heruntergerissen zu werden. Die Zustände in Leipzig schaften feindlich gesinnt ist. Ich weise darauf hin, daß für bürger- Organisationen sich emancipieren, so giebt das Anlaß zu Reibereien. feien höchst traurig. Viel ändern werde sich aber in Leipzig nicht, liche Blätter der Correspondent " eine wahre Fundgrube war, die Das ist auch ein Grund, weshalb es nicht glatt abgeht. Der deshalb folle man die Leipziger Hezergesellschaft möglichst ignorieren. Gewerkschaften gegen die Partei auszuspielen. Reghäuser Buchdrucker- Verband ist die stärkste Organisation und die selbständigste. Der Gewerkschaftskongreß habe dem Frieden das Wort geredet.

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ist dafür eingetreten, die Politik in die Gewerkschaften zu tragen, er Das ist den führenden Personen in der Partei ein Dorn im Reghäuser habe seine dort abgegebene Friedenserklärung heute wollte parlamentarische Berufsvertreter nach englischem Muster. Das Auge, daher die Feindseligkeit gegen den Verband, nicht gegen die wiederholt. Das berechtige zu guten Erivartimngen. verträgt sich doch nicht mit unsern Anschaumgen. Wir wollen nicht Personen Döblin und Nerhäuser. Die Führer wollen die Macht der Krasser Zwickau weist auf die Arbeiterknebelung in Sachsen Zustände wie in England, wo die Achtstundenbill gefallen ist infolge Organisationen nicht aufkommen lassen. In der großen Masse der hin, aus der sich der dortige Radikalismus erkläre. Die Tarif­der Abstimmung von Arbeitervertretern.( Rerhäuser ruft: So dumm politischen Parteigenoffen ist man heute noch der unschuldsvollen gemeinschaft habe bei diesen Radikalen die Meinung eines Battierens find wir doch nicht!) Ich sage nicht, die Gewerkschaften werden focial- Meinung, daß Partei und Gewerkschaften nebeneinander hergehen mit dem Unternehmertum, eine Bersumpfung der Gewerkschaft her­demokratisch sein oder sie werden nicht sein. Ich bin für Neutra- müssen. In Parteitreisen faßt man die Neutralität nur als taktische vorgerufen. Er bedaure den Ton der Stritit, aber auch die Gegen­lität, soweit sie durch das Statut festgesetzt ist. Aber ich stehe auf Frage auf; für mich ist sie eine principielle Frage. Heute fühlen äußerungen. Auf beiden Seiten sei gefehlt worden. Er fürchte dem Standpunkt, daß in ein Gewerkschaftsblatt keine Feindseligkeit fich unsre Gewerkschaftler noch als Parteigenossen. Aber mit dem nach der heutigen Rede Nerhäusers, daß der Kampf noch weiter die die socialdemokratische Partei, eine Arbeiter Wachstum der Gewerkschaften wird der Gegensatz zur Partei dauern werde.

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partei ist, gehört. Rerhäuser war nicht immer der An immer stärker werden. Die Partei hat ihre Ideale in der Che die Verhandlung auf Freitag früh vertagt wird, giebt der gegriffene, sondern auch manchmal der verlegende Angreifer. Theorie sie als Unternehmer in die Erscheinung Vorsitzende einen Protest des Genossen Scheidemann gegen die Be Ganz unangemessen war auch eine persönliche Polemik gegen Bebel, tritt, fommen sehr häufig Konflikte mit den Arbeitern vor. mertung Dominés bekannt, daß er sich aus einem Verbands funktionär dem der Correspondent " öden Klatsch und andre unschöne Dinge Das Wachstum der übrigen Gewerkschaften, der Hirsch- Dunckerschen zu einem Gegner des Verbandes entwickelt habe. nachgesagt hat. Ich bin der Meinung, diese Polemik gegen Bebel wie der christlichen, zwingt unsre Gewerkschaften zu einer andren ist erfolgt, um die ganze Partei zu treffen.( Widerspruch.) Die Haltung. Die Neutralität muß stärker gewahrt werden. Bernstein Aus München , 27. Juni, wird uns tetegraphiert: Nach Schluß Persönlichkeit Bebels verdient eine andre Behandlung. Auf dem hat sich in Lübeck in einer Weise über Bartei und Gewerkschaften der Debatte über den Correspondent " wurde auf Empfehlung Döblins Rexhäuserschen Wege kommen wir nicht weiter. Die Arbeiter haben geäußert, die ich fast völlig unterschreibe. Ich sage, das Endziel der die folgende, von Demuth Hamburg eingebrachte Resolution an­neben der gewerkschaftlichen Bewegung die politische Vertretung Evolution kann sich auf die Dauer mit dem Endziel der Revolution genommen: Die Generalversammlung erklärt, daß es dem Verband notivendig. Ich habe alle persönlich gehässigen Angriffe ver nicht decken. Ich habe Bebel schon einmal in einer Stonferenz der Buchdruder sowie seinem Organ und dessen Redacteur fernliegt, mieden. Die Aussprache würde mich völlig befriedigen, gesagt: Seien Sie eine socialistisch- radikale Reformpartei, erst dann der Socialdemokratie irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten; sie wenn Nerhäuser im Correspondent" Frieden mit der Partei werden unsre Differenzpunkte verschwinden. Wir werden auf die verlangt jedoch von der Partei und deren Breßorganen, daß diese halten würde. Selbstverständlich soll es ihm nicht ver- Bahn der Kompromisse gedrängt. Man kann die Arbeiter- fich ebenfalls aller Angriffe auf die Leitung des Verbandes sowie wehrt sein, auf Angriffe à la Leipziger Boltszeitung" aufs bewegung nicht umgehen, die Arbeiter können auch die Unter- feine inneren Angelegenheiten enthalten.