Nr. 156. 19. Jahrgang.

Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokallifte. Die Parteigenoffen und Sänger, die am Sonntag, den 13. Juli, in Eberswalde an dem Sängerfest teil­nehmen, machen wir darauf aufmerksam, daß der Pächter des Restaurants Bum Wasserfall" sich bereit erklärt hat, sein Lokal der socialdemokratischen Partei zu allen Veranstaltungen zur Ver­fügung zu stellen. Die Lotaltommission.

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Dienstag, 8. Juli 1902.

Verkehr unterhielt, fast ständig zehn Züge zu je zwei Wagen bereit Mann starb auf dem Wege zum Krankenhause im Nettungswagen an standen. Die freiwillige Sanitätstolonne hatte den Sanitätsdienst den Wirkungen des Giftes. auf dem Festplag übernommen, jedoch brauchte sie glücklicherweise nicht ernsthaft in Thätigkeit zu treten. Trotz des riesigen Verkehrs, die Schuhmacherfrau Latuste aus der Adolfstr. 22 über ihr einziges Traurige Folgen hatte eine Strafe, die am Sonnabendabend welcher auf dem Festplay herrschte, waren nur einige Ohnmachtsfälle Kind, den drei Jahre alten Sohn Arthur, verhängte. Der Junge war zu behandeln. fehr auf Süßigkeiten und Leckereien versessen und wurde sehr uns bahn von Oberschlesien nach Berlin zu befördern. Einen unheimlichen Fahrgast hatte am Sonntag die Eifen- geberdig, wenn man sie ihm nicht gab. Am Sonnabend wollte er Ein etwa durchaus Erdbeeren haben. Als er seinen Willen nicht durchsetzte, 16 Jahre alter Arbeiter Theodor Walla war in seiner Heimat weinte und ichrie er so laut als möglich. Nun wollte ihn Nicolai in Oberschlesien von einem tollwütigen Hunde gebiffen die Mutter dadurch bestrafen, daß sie ihn einen Augenblick in den Parteispedition im 2. Berliner Wahlkreis. worden. Man versäumte es, ihn zur rechten Zeit in geeignete Be- lofetraum einsperrte. Hier hörte der Kleine andre Kinder auf dem Durch Beschluß der am 4. d. M. in der Berliner Bockbrauerei Handlung zu geben. Erst gestern schickte man ihn nach Hofe spielen. Um ihnen zuzusehen, kletterte er in die Fensteröffnung, tagenden Parteiversammlung tritt am 1. August für den 2. Wahl: Berlin in die Tollwut Schußstation . Nun war es aber verlor das Gleichgewicht und stürzte aus dem vierten Stock auf den freis die Parteispedition in Kraft. Aus praktischen Gründen tamen schon zu fpät. Bei dem jungen Manne, den man of hinab, wo er mit zerschmetterten Gliedmaßen liegen blieb. mur folgende Straßen in Betracht: Alexandrinenstraße, Am Tempel- allein auf die Reise gesandt hatte, brach schon unters Verloren. Ein armer Laufbursche hat auf dem Wege von der hofer Berg, Arndtstraße, Barutherstraße, Bärwaldstraße, Belle wegs die Wutkrankheit aus. In Sorau wurde der Unglückliche der Wilhelmstraße nach der Flemmingstraße ein Bortemonnaie mit Alliancestraße, Bergmannstraße, Blücherstraße, Blücherplaz, Boech- Polizei übergeben, die ihm für die Weiterfahrt zwei Begleiter stellte 115,27 M. Inhalt verloren. Der Finder wird gebeten, gegen gute ſtraße, Boppstraße, Brandenburgstr. 1-17 und 64-82, Camphausen- und seine bevorstehende Ankunft in Berlin telegraphisch anmeldete. Belohnung den Fund an die armen Eltern, Jüdenstr. 43/44, 1 Treppe, straße, Chamisso- Play, Dieffenbachstraße, Fichtestraße, Fidicinstraße, Vom Bahnhof Friedrichstraße wurde Walla um 5/2 Uhr sofort nach zurückzuerstatten, da diese für den Verlust auflommen müssen. Friesenstraße, Fürbringerstraße, Geibelstraße, Gitschinerstr. 1-118, der Abteilung für Infektionstranke in die Charité gebracht. Seine Berliner Asylverein für Obdachlose. Im Monat Juni Gneisenaustraße, Golßenerstraße, Gräfestraße, Grimmstraße, Groß- Krankheit war aber schon so weit vorgeschritten, daß er ihr noch nächtigten im Männerasyl 20 732 Personen, wovon 10 754 badeten, beerenstraße 10-85, Hagelsbergerstraße, Hasenheide, Heimstraße, gestern abend erlag. im Frauenasyl 5082 Personen, wovon 1233 badeten. Hohenstaufen- Platz, Hornstraße, Jahnstraße, Johanniterstraße, Ban- Unfall. Am Montagnachmittag 1/23 Uhr stürzte von dem Gesperrt wird die Siegesallee zwischen dem Königsplatz und Johannistisch, Jüterbogerstraße, Stazzbachstraße, Kloedenstraße, fünf Stod hohen Neubau in der Katharinenstraße bei Bahnhof der Charlottenburger Chaussee einschließlich des Fahrdammes und Stopischstraße, Rottbuser Damm, Kreuzbergstraße, Lachmann- a lensee der 20jährige Dachdecker Ernst Kuhnert ab. Das Under Reitwege behufs Ausführung von Unterleitungsarbeiten für die straße, Landwigstraße, Lehuinerstraße, Lichterfelderstraße, Luifen- glück entstand dadurch, daß sich eines der an den Sparren ge- Straßenbahn vom 8. d. M. ab bis auf weiteres für Führwerke Ufer 47 bis Ende, Marheineke- Plaz, Mariendorferstraße, Mitten- nagelten aufrechtstehenden Bretter, hinter welche die Latten und Reiter. walderstraße, Möckernstraße, Morißstraße, Müllenhoffstraße, Nostiz- gelegt wurden, plöglich löste, und K. durch den Druck der straße, Plan- lfer, Prinz Auguft von Württembergstraße, Prinzen herabrutschenden Latten vom Gesims gestreift wurde und mit- Herr Georg Neumann und Herr Schwießelmann unterstüßen den Orgelfonzert. Frl. Marie Lindow, Frl. Dora Klose, der Cellist ftraße 1-16 und 103-119, Schenkendorfstraße, Schleiermacher famt den Latten in die Tiefe stürzte. Mit einer schweren Orgelvortrag, welchen Musildirektor Otto Dienel Mittwoch, den ftraße, Schönleinstraße, Sedan- Ufer, Siboldstraße, Solmsstraße, Kopfverlegung und doppelten Arm- und Beinbrüchen, sämtlich an 9. Juli, mittags 12 Uhr, bei freiem Eintritt in der Teltowerstraße, Tempelherrenstraße, Tempelhofer- llfer, Am Urban , der rechten Seite, wurde der Schwerverletzte mittels Krankenwagens Marienkirche hält. Urbanstraße, Wartenburgstraße, Waterloo- Ufer, Wasserthorstr. 1-76, nach dem Charlottenburger Krankenhause überführt. Es werden Kompositionen von Bach, Willibald Alexistraße, Wilmsstraße, Yorkstraße 1-34 und 58-90, Weidenweg 7. Er war nebst den andren dort Beschäftigten erst Dienel aufgeführt. St. wohnt Händel , Stradella, Haydn , Mendelssohn, Brahms , Kewitsch und Boffenerstraße, Büllichauerstraße. gestern bei den die Dachdeckerarbeiten ausführenden Gebrüder Malchow in Arbeit getreten. Eine Schutzvorrichtung war zwar im Bau begriffen, aber nicht zur rechten geit fertig.

Die Geschäftsführung steht unter der Kontrolle der Genossen, vertreten durch eine fünfgliedrige Beitungs- Kommission und die

Vertrauensleute.

Aus den Nachbarorten.

And Schmargendorf schreibt man uns: Das geringe Intereffe Wir richten an die Parteigenoffinnen und Genossen die Ein schwerer Zusammenstoß zweier Straßenbahnzüge unsrer rein bürgerlichen Gemeindevertretung für Einrichtungen, die dringende Aufforderung, eine recht eifrige Agitation für die Partei ereignete sich am Sonntagnachmittag gegen 614 Uhr auf der Linie nicht einzelnen Gemeindebeamten, sondern den Minderbemittelten zu gute spedition zu betreiben, um Abonnenten für die Partei- Beit- Blücherplatz- Tempelhof- Mariendorf. Mit Rücksicht auf den leb- fommen, ist wieder einmal flar erwiesen. Im April 1901 wurde fchriften zu gewinnen. Die Parteifpedition wird bemüht sein, haften Vorortsverkehr wurden von beiden Endpunkten mehrere Motor- das neuerbaute Gemeindeschulhaus bezogen. Im Mai d. J. so frühzeitig und pünktlich wie möglich den Vorwärts" wagen mit je einem oder zwei Anhängern abgelaffen, so vom erinnerte sich der Gemeindevorstand endlich des daselbst befindlichen und alle andren Parteischriften in die Hände der Abonnenten Blücherplatz die Motoren 1512 und 1953 mit je zwei Anhängewagen. Brausebades, und die Gemeindevertretung beschloß die Inbetrieb­zu bringen. Die Parteispedition befindet sich vom 1. August an Die beiden Züge fausten mit der üblichen Fahrgeschwindigkeit fiber fegung, sowie die Verabfolgung von Bädern auch an Erwachsene das Tempelhofer Feld; mitten auf demselben ist aber eine alte Mittenwalderstr. 30, vorn parterre, beim Genossen stelle, an welcher der erste Wagenzug unglücklicherweise halten gegen Zahlung von 10 Pf. pro Bad. Seit dem 3. Juni prangt im

Hermann Werner.

Die Vertrauensleute.

J. A.: Paul Scholz, Boffenerstr. 1. Rigdorf. Die Parteigenossen weisen wir auf die am Mitt­woch, den 9. Juli, abends 8 Uhr stattfindende Generalversammlung des Wahlvereins hin. Genosse Eduard Bernstein wird über die Ent­wicklung des Socialismus sprechen. Der Vorstand. Ober: Schöneweide. Mittwoch, den 9. Juli, abends 81/2 Uhr, findet bei Kaufholt die Generalversammlung des Wahlvereins statt, in der Genosse kogte einen Vortrag hält. An der Versammlung fönnen auch Frauen teilnehmen.

Tokales.

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Gerichts- Beitung.

mußte, weil jemand aussteigen wollte. Dies bemerkte der Führer Hause eine Bade- Ordnung. Das Bad aber ist am letzten Sonnabend, des unmittelbar nachfolgenden Straßenbahnzuges leider zu spät, die 16 Monate nach seiner Fertigstellung, noch nicht eröffnet gewesen. Bremse soll dann auch nicht ihre volle Schuldigkeit gethan haben, Niemand weiß, wann das geschieht, und kein Gemeindevertreter furz, der zweite Motor fuhr mit großer Bucht auf den letzten fümmert sich darum. Am Ort ist keine andre Badegelegenheit! Die Wagen( 393) des ersten Zuges auf und dieser schob sich in den vor fostspieligen Bedürfnisse im Rathause werden schneller befriedigt. im laufenden Anhängewagen Nr. 562, daß die Plattformen beider Fehlt es infolgedessen vielleicht an Kohlengeld für das Bollsbad? Wagen total zertrümmert wurden: sämtliche Ruppelungen und elektrischen Verbindungen wurden dadurch zerstört, die Fensterscheiben fielen flirrend herab und die Dächer der Wagen schoben sich in­einander. Es entstand eine furchtbare Banit, in den zum Glück nur mäßig besetzten Wagen. Ein Wunder, daß nur zwei Fahrgäste Ver Mit einem aufregenden Auftritt endete am Sonnabend dte legungen durch herabfallende Glasscherben erlitten hatten. Bald Schwurgerichtsverhandlung gegen den Schmied Gustav Gra sammelten sich Hunderte von Spaziergängern an, welche nicht übel bowski, welcher des Straßenraubes beschuldigt war. Der bereits Luft zeigten, den angeblich schuldigen Motorführer zu Ihnchen. Dieser 15 mal, darunter auch mit Zuchthaus vorbestrafte Angeklagte war entschuldigte sich, wie oben angedeutet, damit, daß die Bremse nicht eines Abends mit dem Tischler Falusch zusammengetroffen. Sie hatten funktioniert habe. Es dauerte eine gute Viertelstunde, bis man die zusammen gekneipt und Falusch wurde stark angetrunken. Der lettere Für die Dienstboten. Wenn man auf der Wohnungssuche Wagen, an denen sogar die Schutzbretter zertrümmert waren, wieder hatte behauptet, daß Grabowski, der sich erboten hatte, ihn nach Hause heute die modernen Neubauten betritt, ist man oft freudig über- notdürftig aneinander gekuppelt hatte. In Tempelhof wurden die zn bringen, ihn auf dem Hausflur zu Boden geworfen und ihn rascht, wie fürsorglich der Baumeister auf alle Bequemlichkeiten acht beschädigten Wagen nach dem Bahnhof in der Kaiserin Augustastraße feiner Baarschaft, etiva zwölf Mark, beraubt hatte. gegeben hat, die der Großstädter in einem Mietshause beanspruchen gebracht. Der An kann. Da ist die Küche mit einer praktischen Heerdanlage versehen, geflagte wurde von den Geschworenen schuldig gesprochen und Unglücksfälle im Straßenbahn Betriebe. Drei Personen vom es fehlt nicht die Gaseinrichtung für Beleuchtung und Kochzavede, verunglüdten am Sonntag im Straßenbahn- Betriebe durch eigne Staum hatte der Vorsitzende die Worte:" Zwei Jahre Zuchthaus Gerichtshof zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. in den Zimmern prangen hübsche Stuckverzierungen und der grobe Fahrlässigkeit. Nachmittags gegen 1/25 Uhr versuchte der Ulan ausgesprochen, als der Angeklagte mit bligartiger Geschwindigkeit Treppenaufgang ist hell und geräumig. gegen die alten Mietskasernen ist groß, besonders wenn es sich um dem Hause Alt- Moabit 133 auf den in voller Fahrt befindlichen unter dem Ausrufe:" Hund, ich mache Dich tot!" auf den Zeugen die alten Mieiskasernen ist groß, besonders wenn es sich um Ewald von der 1. Schwadron des 2. Garde- Manenregiments vor zum Anklageraum hinaussprang und mit erhobenen Fäusten und Wohnungen handelt, bei denen der Mieter über die in Berlin für Motorwagen Moabit - Marheineckeplatz zu steigen. Er glitt jedoch Falusch zustürzte. Beinahe hatte er ihn erreicht, als er vom Gerichts­Proletarier übliche Etube und Küche hinausgehen kann. Aus den Kreisen unsrer Leser, die solche höheren Ansprüche ab und geriet unter den Anhängewagen, dessen Näder über seine biener Thiel gepackt wurde. Es kam zu einem kurzen Ringen, dann ſtellen können, erhalten wir eine Zuſchrift, die auf einen vielfach wurde nach dem Garnison Lazarett geschafft. Der 77 Jahre es gelang deren vereinten Anstrengungen, den Rasenden unschädlich beobachteten Uebelſtand aufmerksam macht. Es betrifft das die alte Privatier Wilhelm Schneidewind, Pappel- Allee 5a wohnhaft, zu machen. Ich wollte ihm ja nur mit meiner Schmiedefauft eins Näume für die Dienstboten. So viel Sorge dem Baumeister die Herstellung einer tomfortablen Wohnung macht, für die Dienstboten sprang an der Ecke der Greifswalder- und Danzigerstraße von einem auf die Nase geben" meinte Grabowski bei seiner Abführung. muß er den elendesten Winkel aussuchen. Es genügt zur in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen der Linie Weißensee- Wegen Beschimpfung kirchlicher Einrichtungen und Ge­Charakterisierung, welche Achtung und Fürsorge der Dienstbote heute Dönhoffplaz ab, stürzte und erlitt eine Kopfverlegung. Er erhielt bräuche und Teilnahme an einem nicht genehmigten öffentlichen Auf­genießt, drei Fälle aus der uns übermittelten Buschrift wiederzugeben. versuchte die Frau Geh. Kanzlei Sekretär Leue, Danziger- fammer des Landgerichts II 17 Angeklagte zu verantworten haben. auf der Unfallstation II die erste Hilfe. Sonntagabend um 9 Uhr zuge werden sich am Mittwoch, den 9. ds. Mts., vor der II. Straf Unser Einsender schreibt: straße 3 wohnhaft, in Pankow zwischen den rangierenden Die Verhandlung wird im kleinen Schwurgerichtssaale stattfinden. Motorivagen 1774 und Anhängewagen 939 hindurchzulaufen. Es handelt sich um eine sogenannte Sartoffeln und Heringspartie", Sie geriet zwischen beide Wagen und erlitt eine Quetschung der welche am Bußtage des vorigen Jahres von dem Arbeiter Turns der Berunglückten, welcher Augenzeuge des Unfalles war, trifft das bundenen Aufzug foll- wie die Anklage behauptet linken Hüfte und Schlüsselbeinbruch. Nach Angabe des Ehegatten verein zu Adlershof veranstaltet worden ist. Bei dem damit ver Fahrpersonal an demselben keine Schuld. Heringen und Kartoffeln hergestelltes Kreuz vorangetragen worden

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ein aus

In zwei Wohnungen wurde mir auf die Frage nach dem Mädchenzimmer die Antwort: Hier im Hause schlafen die Mädchen auf dem Korridor, der ist ja groß." Auf dieselbe Frage wurde mir in einem andren Hause ein Loch in der Wand des völlig finsteren Sorridors gezeigt, der die frische Luft aus Küche und Stlofett bezog. Als Wandschrant hätte ich's allenfalls gelten laffen. In einem noch unbewohnten Neubau endlich war's ein Hänge- Durch einen Sturz vom Laufbrett hat der Kommandeur und der Träger mit einem chorhemdartigen Gewand bekleidet ge= boden, als offene Galerie in das Klosett eingebaut, mit diesem also des Engelbeckens" den Tod im Wasser gefunden. Der„ Kommandeur" wesen sein. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Victor Fränkt, hat einen einen Raum bildend. Das Mädchen schläft hier direkt im Klosett. war früher Tischler und der Sohn eines hiesigen Tischlermeisters. umfangreichen Entlastungsbeweis durch Zeugen und Sachverständige Sinzuzufügen ist da weiter nichts, als daß solche Wohnungen Mit seinem bürgerlichen Namen hieß er Paul Roppe. Seit 26 Jahren angetreten. vielfach mit Erker, Balkon oder gar Loggia versehen sind, das ist ja erwarb er seinen Lebensunterhalt durch Gelegenheitsarbeiten bei Ein trübes Bild aus dem kaufmännischen Leben wurde in sehr viel wichtiger. Schiffern, insbesondere auf Steinkähnen in der Gegend des Engel: einer Verhandlung vor Augen geführt, die gestern vor dem Schwur Nun wäre es gewiß ungerecht, dem Baumeister die Schuld für beckens. Sein Nachtquartier fand er auch stets auf Kähnen. Im gericht des Landgerichts I unter dem Borsiz des Landgerichts­folche Anlage beizumessen. Die wahren Schuldigen sind die Damen Laufe der Jahre gewann er eine gewisse Autorität über seine direktors Opig stattfand. Der Kaufmann Martin Regensteiner der Bourgeoisie, die für ihre Dienstboten teine anständigen Wohn- Leidensgefährten, die ihn seit langer Beit den Kommandeur des aus München befand sich wegen betrügerischen und einfachen Bankerotts räume bezahlen und deshalb nur selten höhere Ansprüche in der Be- Engelbeckens" nannten. Am Sonnabendmorgen stand er schon um auf der Anklagebant. Der Angeklagte hat früher mit seinem Bater ziehung stellen. Die sociale Rücksichtlosigkeit ist wohl nirgend so 3 ühr auf und half beim Steinetarren. Um 51/2 Uhr wollte er sich zusammen ein Schuhwarengeschäft en gros in Basing bei München groß als gerade bei den Frauen der Bourgeoisie gegenüber den auf ein Stündchen wieder hinlegen. Auf dem Wege zu feiner Schlaf betrieben. Im Anfange des vorigen Jahres trennte er sich von seinem Dienstboten. Die Damen würden sehr oft zögern, ihren Hund da stelle aber fiel er vom Laufbrett in den Kanal und ertrant. Seine Vater, begab sich nach Berlin und gründete hier am 1. Februar im einzusperren, wo sie ihren Dienstboten die Lagerstätte anweisen. Leiche wurde bald darauf geborgen und nach dem Schauhause ge- Hause Neue Friedrichstr. 36 ein Schuhwaren Engrosgeschäft unter bracht. Er will damals in Die Liste der stimmfähigen Bürger wird bekanntlich all­der Firma„ Deutsche Coqueline Werke". jährlich in der Zeit vom 15. bis 30. Juli offen ausgelegt, nachdem Am Tage vor seinem Polterabend erhängte sich der 55 Jahre Besige von 20 000 M. gewesen sein und nebenbei auf die Hilfe feines fie vom Magiftrat berichtigt worden ist. 8um 8wed biefer Be alte Buchdruckereibesitzer Mag Beher, Eigentümer des Hauses Lange- Baters gerechnet haben, der ihn auch mit bedeutenden Waren richtigung sind in der Zeit vom 1. April 1901 bis 31. März 1902 ftraße 92. Beyer, der sein Geschäft in der Markgrafenstr. 13 betrieb, sendungen unterſtüigt hat. Regensteiner betrieb das Geschäft in der dem städtischen Wahlbureau 905 340 Anmeldungen, 775 237 Ab: var feit fünf Jahren Witwer und wollte am Dienstag zum zweiten Weise, daß er mit allen möglichen Fabriken in Verbindung trat und melburgen und 10 687 Anzeigen über Verstorbene zugegangen. Bon mal heiraten. Am Montag sollte Polterabend gefeiert werden. große Posten Waren auf Kredit bezog. Zum Wiederverkauf bediente diesen Meldungen betrafen 1195 290 weibliche Personen und männ Sonntagmorgen um 51/2 Uhr fand ihn seine Schwiegertochter, die er sich Reisender, da der Absatz aber weit hinter den gehegten Er­liche Personen unter 24 Jahren, welche, da diese Personen von dem mit ihrem Mann bei ihm wohnte, in feiner Schlafftube als Reiche wartungen zurückblieb, so begann Regensteiner eine riesenhafte Reklame. Wahlrecht zur Stadtverordneten Versammlung ausgefchloffen am Bettpfosten hängen. Was den Mann in den Tod getrieben hat, Innerhalb weniger Monate gab er für 35 000 M. Annoncen auf. find, sofort an städtische Meldebureau Schon in den ersten Monaten machte der Angeklagte allerlei Schivierigs abgegeben weiß man nicht. wurden. Auf die im Wahlbureau geführten Personenblätter teiten, wenn er 8ahlungen zu leisten hatte, in der Zeit vom Juli Beim Gerüftaufstellen schwer verunglückt ist am Sonnabend bis November wurde er zweiundzwanzigmal verklagt. Die Staats­der wahlberechtigten Einwohner waren 495 974 Meldungen nachmittag der Bauarbeiter Scherwenty auf dem Grundstüd anwaltschaft zieht hieraus den Schluß, daß der Angeklagte es von zu übertragen. Für zugezogene und die im Laufe des Jahres wahl Alexanderufer 5. Der Mann stürzte, weil eine Leiter ausrutschte, vornherein auf Schwindel abgesehen hatte. Bereits im Juni schrieb fähig gewordenen Personen sind 74 252 neue Starten gefertigt worden, aus einer Höhe von anderthalb Stockwerken auf das Straßenpflaster der Angeklagte seinem Vater:" Die Herrlichkeit wird hier wohl nicht während 64 154 Karten verstorbener und aus Berlin verzogener herab und zog sich Brüche des Schädels, des Veckens und beider lange mehr dauern, im Falle eines Stonturses tritt meine Frau als wahlfähiger Personen fortgelegt wurden. Hiernach beträgt der Zu Arme zu. Troß dieser fürchterlichen Verlegungen war er noch bei Hauptgläubigerin auf." Am 26. November 1901, also nach zehn wachs der wahlberechtigten Personen 10 098. Außer den oben an Bewußtsein, als seine Arbeitsgenossen ihn in ein Krankenhaus monatlichem Bestehen des Geschäfts, wurde denn auch der Konkurs gegebenen 495 974 Meldungen sind die dem Wahlbureau ferner zu brachten. gegangenen Anzeigen über 3900 Bestrafte, 49 389 aus öffentlichen über das Vermögen des Angeklagten eröffnet. Es zeigte sich, daß Mitteln Unterſtüßte, 480 in Stonturs geratene und 199 unter Bor mundschaft gestellte Personen, die sämtlich nicht wahlberechtigt find,

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Eine Flaschenverwechselung hat dem 37 Jahre alten Silber die Bücher so mangelhaft und unordentlich geführt waren, daß es polierer Hermann Nizky aus der Mariannenstr. 26a den Tod ge- dem Bücherrevisor Doerd unmöglich war, eine Uebersicht über bracht. Nigth übernahm sein Geschäft, in dem vier Gehilfen und die Vermögenslage des Angeklagten zu gewinnen. Die Aussichten zugegangen. zwölf Arbeiterinnen thätig waren, erst vor sieben Wochen von seinem für die Gläubiger waren höchst trübe. Es kam nicht dazu, daß die Das 20. mitteldeutsche Bundesschießen besuchten am Bater, der es seit 23 Jahren betrieb. Am Freitaguachmittag legte Ehefrau Regensteiner als Hauptgläubigerin auftrat, denn sie hatte Sonntag bei der Eröffnung auf dem Festplatz in Schönholz er sich um 5 Uhr, gleich nach Feierabend, schlafen, weil er sich sehr sich von ihrem Ehemanne wegen seines unsoliden Lebenswandels 30 000 Personen. Eisenbahn und Straßenbahnen vermochten be- angestrengt hatte. Als er um 81/2 Uhr aufwachte, wollte er eine getrennt und die Ehescheidungsklage eingeleitet. Die Ehe ist jetzt sonders am Abend bei der Rückfahrt der Massen nicht den Andrang Flasche Selterwasser trinken, er griff aber in der Schlaftrunkenheit getrennt und ihr Mann als der allein schuldige Teil erkannt zu bewältigen, obwohl auf der Nordbahn 42 Extrazüge verfehrten eine Flasche mit einer giftigen Lösung, die er zum Silberpolieren worden. In den letzten Monaten vor dem Zusammenbruch und an der Endhaltestelle der Straßenbahn, die einen Zweiminuten- gebrauchte. Als er den Irrtum bemerkte, war es schon zu spät. Der hatte der Angeklagte große Posten Waren verschleudert, bevor