Einzelbild herunterladen
 

bei

D

"

16. Mai in

Der

der

A

Partei- Nachrichten.

Arbeiterfekretariate.

Nachstehend veröffentlichen wir die Adreffen der zur Zeit int Deutschland errichteten Arbeiterfekretariate. Die Veröffentlichung foll periodisch erfolgen; jedesmal bei Beginn eines neuen Quartals. Verzeichnisses zu unterstützen und von einer Adreſſenänderung uns Wir ersuchen die Interessenten, uns in der Vervollständigung des. rechtzeitig Kenntnis geben zu wollen. Arbeitersekretariate bestehen in:

Altenburg ( S.-A.), Unterm Schloffe 1. Altona, Große Bergstr. 204 I. Berlin SO., Engel- üfer 15.

Beuthen( O.-S.), Schießhausstr. 6.

Bremen , Osterthorstr. 26 I.

Breslau , Messergasse 18/19 I.

Darmstadt, Elisabethstr. 31.

Dortmund , 1. Kampstr. 73 I.

Frankfurt a. M., Am Schwimmbad 8/10.

Freiburg i. B., Engelbergerstr. 9 I.

Gera , Hospitalstr. 21 I.

Gotha , Erfurterstraße( altes Gerichtsgebäude.) Halle a. S., Geiststr. 21.

Hamburg , Gänsemarkt 35 II.

Hannover , Artillerieſtr. 13. Hildesheim , Judenstr. 5. Iserlohn , Karrenstr. 2.

Jena , Saalbahnstr. 3. Kiel , Gasstr. 24 part. Köln a. Rh., Poststr. 50.

Landeshut . Scht., Gasthof zur Sonne", I. gübed, Johannisstr. 46, part. Mannheim , S. 3, 10.

Mühlheim a. Main , Wiesenstr. 3.

München , Baaderstr. 1 I.

Nürnberg , Egydienplatz 22.

Posen, Breitenstr. 21. Stemscheid, Kölnerstr. 18.

Striegau , Ziganstraße.

Schweden . Geheimrat Lusensky sucht den Zoll mit seiner prozentualen Die nene Regierung und ihr Wahlrechts- Programm. Die Niedrigkeit im Verhältnis zum Wert des Produkts zu rechtfertigen. Hoffnungen, die man billigerweise auf einen Staatsminister seßen Der Schwerpunkt liege in den Positionen 545-47, da hier eine neue fam, der seine Berufung dem Fiasto feines Vorgängers in der Einteilung nach dem Wunsche der Interessenten vorgenommen sei; Wahlrechtsfrage zu verdanken hat, sind durch die endgültige Bu- die Berzollung nach dem Gewicht der einzelnen Stice treffe das sammensetzung des neuen Ministeriums nicht zerstört worden. Den Richtige. Bollfreiheit werde die deutsche Lederindustrie gänzlich ver­nichten, die amerikanische Produktion werde sie erdrücken. Berliner neuen Männern, die dem Ministerium Boström das Gepräge geben, Leberindustrielle, auch Schuhmacher, haben sich mit den Sägen des wird sowohl von liberaler als auch von socialdemokratischer Seite nachgesagt, daß sie Fähigkeit und Charakter befizen, Tarifs zufrieden erklärt, nehmen Sie diese Säge an. Graf Posadowery erklärt mit großer Bestimmtheit, die hohen um einer verhältnismäßig befriedigenden Lösung der Wahlrechtsfrage die Wege zu bahnen. Der neue Justizminister Berger Bölle auf Gerbstoffe könnten unter keinen Umständen aufrecht hat in seiner bisherigen Stellung als Justiziachverwalter( ein vom erhalten werden. Die hohen Säße für einzelne Pofitionen seien Reichstag gewählter Beamter, der die Richter und Beamten des bedingt durch die Einfuhr z. B. von Juchtenleder. Eine Reihe von Reiches zu überwachen und die Freiheit des Einzelnen zu schüßen Leder- Aktiengesellschaften haben feit Jahren keine Dividende gezahlt. hat) der herrschenden Bureaukratie manche Unannehmlichkeit be- Die Frage, ob wir Kompenfationszölle einrichten sollen, wird bejaht reitet, so daß die Erste Kammer ihn mit Amtsentsetzung bestrafen durch das gleiche Vorgehen andrer Staaten. Amerika und Rußland wollte. Sein Name als Justizminister," schreibt Social- haben höhere Zölle wie wir. Graf Kanik ist der Ansicht Baafches, daß der Zoll von 8 M. demokraten", ist eine Bürgschaft dafür, daß die Dumm heiten feines Vorgängers in dem Wahlrechts Vorschlage 34 Position 544 nicht gebraucht werde. So weit die Landwirtschaft an den Lederpreisen interessiert sei, müßte er sagen, daß Felle ein der Boströmschen Regierung nicht wiederholt werden." neue Kultusminister Karl v. Friesen, für die Landwirtschaft doch zu untergeordnetes Produkt fei, als daß der einer Bertreter Stockholms in der Ersten Kammer, gilt als moderat fie fich dafür start engagieren follte. Amerika gegenüber müsse man aufstellen, da es selbst liberal. Seine Berufung ist ebenso wie die Bergers als eine jeboch gewiffe hohe Bollfäge Der Dreimark Boll Herausforderung der stockkonservativen Majorität der Ersten Kanımer mit hohen Zöllen fich abschließe. anzusehen. Der neue Finanzminister Meyer ist wohl auf Siegen- und Schafleder fei handelspolitisch von keinem konservativ, doch es ihm mangelt nicht an Verständnis Wert. Vielleicht rechtfertige fich eher eine höhere Verzollung der für die Forderungen der Sein neuen Zeit. Name stand Sternstücke in Position 545. mit der Resolution, die am unter Graf Posadowsky ersucht, keine höhere Verzollung der Kern­Ersten Kammer für das allgemeine Wahlrecht ſtilde vorzunehmen, der Boll betrage 12 Prozent vom Wert. Redner angenommen wurde. Den Agrariern in der ersten Kammer hat giebt dann eine Reihe von Zahlen über die Dividenden verschiebener Meher oft scharf die Wahrheit gesagt, so daß seine Berufung ihnen Leberfabriken bekannt. Baudert erwidert Paasche, deffen Grfinde feien auch für Zoll­jedenfalls nicht angenehm ist. Hjalmar Branting schreibt über den Ministerwechsel:" Wir verstehen sehr wohl, daß diese Re- freiheit maßgeblich, nicht nur für die Herabfegung des Bolles. Die gierung nur einen ersten, noch recht schwachen Anfang zu Regierung fei noch nie in Verlegenheit gekommen, um ihre einem liberalen Regiment in unfren leitenden Kreisen bedeutet. Forderungen zu begründen, freilich feten die Gründe für bie ein Zoll offenbar über: Weder Herr Boström noch Herr Berger sind etwa Radikale" des- Bölle nicht stichhaltig. Auch wenn wegen, weil sie einsehen, daß die Wahlrechtsfrage nun auch flüssig sei, lasse man doch einen, wenn auch niedrigen Zoffint be­uns eine Lösung erfordert, stehen. Daß Lederfabriken teine Dividende zahlen, beweise nichts in derselben Richtung die sie im übrigen Europa schon lange genommen hat, und es ist für deren pretäre Lage; es komme darauf an, wie gewirtschaftet gar nicht ausgeschloffen, daß die Arbeiterschaft binnen furzem azu werde und wie die Gehälter oder sonstigen Vorteile der Aktionäre fommt, zweds Abwehr von Angriffen auf ihre Selbständigkeit beim beschaffen seien. Der Staatssekretär und Graf Kanig haben uns Abschluß von Arbeitsverträgen einen erbitterten Kampf wieder Länder, die hohe Bölle haben, wie Amerika , als Schreck­gegen diese radikale" Regierung aufnehmen zu gespenst vorgeführt. Warum nehmen Sie sich England nicht Das sind Hinweise, die die Zollschraube missen. Aber diese von unsrem Standpunkt aus gemachten Vor- zum Exempel? Unendliche treibe. behalte können unsren Blick nicht trüben für das neue Faktum, daß ins Ivir Jetzt übertrumpfen Amerika, wir zum erstenmal nach den Bollkämpfen mm in Schweden eine dann übertrumpft Amerika wieder uns und so fort. Wohin soll das Regierung erhalten haben, die im striften Gegensatz zu der ver- führen? Der immer mehr für den Export arbeitenden Schuhinduſtrie stockten Majorität der Ersten Kammer steht und sich auf die pertenere man das Rohmaterial, das hemme fie. Auch den Porte­mehr oder minder reform freundlichen Elemente im Lande zu stügen feuillern werde das Rohmaterial resp. Halbfabrikat verteuert, damit lege man dem zur Sunstarbeit sich entwickelnden Täschnerhandwerk fucht." einen Strick um den Hals. Der Lederzoll sei eine unzulässige Be­läftigung des konsumierenden Publikums, das beweisen die vielerlei Petitionen gegen die Erhöhung des Bolles. Die Echuhe des armen Mannes werden verteuert, dafür können wir nicht stimmen. Stadthagen beantragt zu Position 553, die besonders zu Die Parteileitung des Wahlkreises Wangleben hat zwei Portefeuilles und Portemonnaiewaren zu verarbeitenden Häute von Fischen oder Kriechtieren nur mit 10 Broz. des Bolliages zu ver- Fragebogen an die Bezirksführer übermittelt, durch welche eine zollen und begründet den Antrag im Interesse der Offenbacher und interessante Statistit herbeigeführt werden kann. Es soll die Zahl Berliner Portefeuille Industrie, die sich gegen die Zölle erklärt hat. der Industrie- und die der Landarbeiter. nach Geschlechtern ge= Beschlossen wird zu Position 544-3 M.( Vorlage); Position 545, trennt aufgenommen werden. Es soll ferner die Zahl der gelvert­ganze Häute, 30 W., Kernstüde 36 M.; Position 546-40 M.; fchaftlich organisierten Arbeiter, die Zahl der politisch Organisierten 547 50 M., 548 36 W., 549 80 m., 550 36 M., und die Zahl der Abonnenten der Volksstimme" für jeden Bezirk 551 50 M., 553 18 M., 552 50 M., 554 Des weiteren soll untersucht werden, 30 M.; berechnet werden. ebenso werden die zwei Anmerkungen nach der Vorlage an- groß die Zahl der Neu- Abonnenten pro Quartal ist, wie groß die Baht derjenigen ist, welche pro Quartal abbestellt hatten und wie Die Position 555 und 556 verden zusammengefaßt und legen viel Arbeiter gegnerische Blätter lesen. Es soll ferner Auskunft über auf Schuhe mit Holzfohlen 40 M., mit andren Sohlen das über öffentliche und Hausagitation erteilt werden und Baar im Gewicht von mehr als 1200 Gramm mit 85 M.; von die Stimmung. welcher die Agitatoren empfangen 600-1200 Gramm · 120 M.; von weniger als 600 Gramm werden. Sehr gespannt sind wir auf die Beantwortung der 180 M. Boll. Frage: Welche Gründe äußern die Arbeiter oder scheinen fie zu haben, aus denen heraus sie uns noch feindlich gefonnen find?" Ferner sollen die persönlichen Opfer an Geld, M. welche die Bezirksführer bringen, offen mitgeteilt werden. Socialpolitisch wichtig ist ferner eine Enquete über die Zahl der Klein, der Mittel- und der Großbetriebe im Handwerk und der Industrie und der Großbetriebe in der Landwirtschaft( Güter mit mehr als 80 Morgen). Von größter Wichtigkeit ist ferner die Zahl der unter 14 Jahre alten Kinder, die in der Industrie und Land­wirtschaft beschäftigt sind, um die Zahl derjenigen tonstatieren zu können, die nach der Meinung des Grafen Posadowsky, Glück haben, als Hirtenknaben" ein poesieumivobenes Dasein zu 30 M. fristen.

"

leber das Wahlrechts- Programm der neuen Regierung teilt Stocholms Dagblad" aus angeblich zuverlässiger Quelle mit, daß es darauf hinausgeht, jedem schwedischen Manne vom 25. Lebens jahr ab das Wahlrecht zuzuerkennen, wenn er der ihm obliegenden Wehrpflicht und Steuerpflicht gegen Staat und Kommune nach gekommen ist. Stadt und Land sollen gleiches Repräsentations­recht erhalten. Ferner soll das proportionale Wahlsystem eingeführt

werden.

Amerika.

Ein Sieg der venezolanischen Aufftändischen. Ein Tele: gramm aus Willemstad meldet: Die Aufständischen unter General Rolando siegten am 3. Juli zwischen Barcelona und Aragua über 3000 venezolanische Truppen unter den Generalen Modesta und Castro, dem Bruder des Präsidenten.

Lederzölle.

79. Sigung der Bolltarif Kommission.

Berlin , 8. Juli. Obgleich Graf Kanig äußerte, die Frage des Lederzolles komme für die Landwirtschaft nicht so sehr in Betracht, ist doch die Leder­industrie eine derjenigen Industrien, die in sehr nahen Beziehungen zur Landwirtschaft stehen. Deshalb treten die Agrarier auch für die hohen Zollsäge des Tarifs ein, trog der Anträge auf Herabsetzung verschiedener Zollpofitionen und trotzdem Petitionen aus Kreisen der Leder­industriellen sich gegen jede Zollerhöhung ausgesprochen haben. Bei den Lederzöllen wiegen aber die Interessen der Schuhindustrie vor. Den Interessenten dieser Industrie glaubte man durch höhere Zölle auf Schuhwerk für die Verteuerung des von ihnen benötigten Noh­produktes eine Beruhigung zu geben, aber das hebt den Schaden der Lederzölle nicht auf. Das wurde in der Debatte von der Opposition scharf hervorgehoben. Trotzdem fand die Vorlage An­nahme.

An Stelle des Abg. Neißhaus ist Bernstein in die Kommission eingetreten.

#

Eine Reihe von Betitionen find gegen die Leberzölle, die der Lederproduzenten dagegen wünschen Zollerhöhungen. Die Pofitionen 544-554, Leder aller Art, werden zur Be­ratung zusammengefaßt.

Die Position 544 belegt haf- und Ziegenfelle mit einem Zoll von 3 M.

Paasche und Müller Meiningen beantragen einen Boll von i M., die Socialdemokraten 8ollfreiheit. Ferner beantragt Müller- Meiningen :

.

"

-

-

genommen.

-

-WO

-

-

Die Socialdemokraten beantragen 8olfreiheit. Paasche beantragt:

Schuhe 2c.

Nr. 555 mit Holzsohlen

Nr. 556 mit andren Sohlen:

das Paar im Gewicht von mehr als 1200 Gramm im Gewicht von 1000 bis 1200 Gramm im Gewicht von 600 bis 1000 Granim im Gewicht von muter 600 Gramm Müller- Meiningen beantragt: Schuhe usw.

Nr. 555 mit Holzfohlen Nr. 556 mit andren Sohlen:

das Paar im Gewicht von mehr als 1200 Gramm das Paar usw.

-

30,-

70,- 120,-

180,-

"

240,-

"

"

50 M.

65

"

"

Stuttgart , Eßlingerstr. 17/19. Tuttlingen , Schaffhäuserstr. 24. Waldenburg= Altwasser. Wolgast , Krouviekstr. 4, part. links. Würzburg , Blumenstr. 12. Berlin , den 8. Juli 1902.

Der Parteivorstand. Kreuzbergstr. 30.

Ein böses Conto. Jm Monat Juni ist die Belastung des Strafcontos der Arbeiterbewegung eine recht hohe. Insgesamt wurde erkannt auf 14 Jahre, 1 Monat und 4 Wochen Gefängnis und 1042 Mart Geldstrafe. Unter den Betroffenen befinden sich mehrere Frauen, verurteilt wegen der Vorgänge bei der Arbeitseinstellung in den Steinbrüchen bei Gommern .

-

"

-

-

wie

das

Mit der Berichterstattung vom bayrischen Parteitage be fchäftigte sich am Sonntag auch eine Versammlung des" social­demokratischen Vereins in Würzburg . In der langen und sehr bewegten Diskussion wurde sowohl der Standpunkt der Fraktion als auch derjenige der Opposition in der Wahlrechtsfrage mit Verve ver treten. Schließlich gelangte aber die folgende Resolution ein­stimmig zur Annahme:

Die am 6. Juli in Würzburg tagende Mitgliederversamm lung des socialdemokratischen Vereins ist der Auffassung, daß die auf dem Parteitag bezüglich der Wahlrechtsresolution ents standenen principiellen Auseinandersetzungen nur der Gesamt­partei zum Nußen dienten. Die Versammlung ist der Ueber­zeugung, daß, wenn auch den gewählten Delegierten keine be stimmte Richtschuur bezüglich der Wahlrechtsresolution mitgegeben wurde, dieselben dennoch kraft ihrer eignen Ueberzeugung und Empfindung in erheblichem Maße zur weiteren Entwicklung der Wahlrechtsreform ihr gegebenes Mandat ausübten. Aus berech tigten Vertrauen zu ihren Delegierten erteilt die Versammlung denselben Decharge."

Calvinhac, der socialistische Abgeordnete fir Toulouse, ist

das Paar im Gewicht von 600 Gramm oder darunter 100 Bernstein begründet den Antrag auf Bollfreiheit. Man habe auf die in der Gerberei beschäftigten Arbeiter hingewiesen und ihre große Zahl als Argument für den die Industrie angeblich schüßenden Boll angeführt. In der Schuhwaren- Industrie würden aber 388 000 Arbeiter beschäftigt, in der Gerberei mur 43 000. Erschwere man der Schuhindustrie die Thätigkeit durch Erhöhung der Lederpreise, schädige man also viel mehr Arbeiter. Schon die Rücksicht auf die Produktion spreche gegen den Zoll, dann aber auch die Rücksicht auf die Konsumenten. Man begründe den goll mit Himveisen auf auf die Konkurrenz des Auslandes, aber die Ausfuhr sei ja gestiegen; bei leichten Schuhen sei die Ausfuhr etwas zurückgegangen, aber ebenso die Ein­fuhr. Der Druck des Auslandszolls komme ebenfalls nicht für den beantragten Zoll in Betracht. Troz hoher amerikanischer Zölle führen Nr. 545. bei einem Reingewichte des Stücks von mehr als 3 kg: wir doch viel nach Amerika aus. Redner erklärt die Bellpolitik ganze Häute mit anhaftenden Köpfen 2c.. 18,-. einzelner Länder gegeneinander. Die Entwicklung zum große Kernstücke 21,- fapitalistischen Betrieb sei eine schwerere Konfurrenz für viele Kleinere biefer Tage in Paris gestorben. Er war den ganzen Winter über Nr. 546. bei einem Reingewicht des Stüds von 1-3 kg: 24, Die Länder Unternehmungen, als die ausländische Konkurrenz. Nr. 547. bei einem Reingewicht des Stüds von weniger als 1 kg: schädigten sich durch die Zollschrauberei gegenseitig. Das finde auch durch Krankheit verhindert, an den parlamentarischen Arbeiten sich zu 30,-. feine Grenzen. Es sei eine Utopie, die Industrie in einem Lande beteiligen, glaubte nunmehr aber seine Thätigkeit als Abgeordneter Paasche führte handelspolitische Gründe für seinen Antrag an burch Bölle heben zu wollen, wo die Produktionsbedingungen uns wieder aufnehmen zu fönnen; er erlag nach wenigen Tagen an einem Bluterguß ins Gehirn. Calvinhac ist 1849 in Toulouse und meint, Schaf- und Ziegenfelle tämen zum guten Teil aus günstige sind. Italien . Die Herabsetzung des Bolles treffe die Prosperität der Die Verzollung von Schuhen und Stiefeln nach Gewicht sei geboren, war 1870 noch Student der Medizin und machte den Feldzug Er schloß fich der Kommune Lederproduktion nicht. widerfinnig, man branche nur an leichte Kinderschuhe und die schweren als Krankenpfleger bezw. Arzt mit. Molfenbuhr weist aus dem Statistischen Jahrbuch nach, daß Kanonenstiefel der Studenten usw. zu denken. Der ganze Zolltarif an, wurde am 8. Juni 1871 verhaftet, 6 Monate in Versailles interniert und dann vom Kriegsgericht zu einem Jahre die Einfuhr von Schaf- und Biegenfellen aus Italien so gering ist, leide an solchen Widersinnigkeiten. Mit unfren Anträgen auf Zoll­daß die Ziffern gar nicht angegeben sind, die Angaben des Vor- freiheit zeigen wir unfre Entschloffenheit, im Plenumi gegen diese Gefängnis verurteilt. Raum auf freiem Fuß, begann er mit großem Eifer für die Amnestie der Kommunarden zu wirken. 1887 wurde redners träfen also nicht zu. Redner tritt für Bonfreiheit ein. irrationelle Wirtschaftspolitik vorzugehen. Die Lederindustrie bedürfe des Bollschutes nicht, dieser Ansicht müßte Müller- Meiningen hält eine Herabsetzung der Zölle nach feinem er mit 56 000 Stimmen in die Deputiertentammer gewählt, der er doch auch die Kommission sein, denn fie babe ja die Antrage für geboten. Redner wendet sich ebenfalls gegen die Mo- feitdem ständig angehörte. Er war Mitglied der ersten socialdemo hohen Zölle auf Gerbstoffe, speciell auf Quebracho beschlossen, sie tive der Vorlage, meint aber, der Entwurf enthalte noch die günstigste fratischen Kammerfraktion, welche gebildet wurde, und ist stets Mit­müiffe also glauben, daß die Gerberei diese Lasten spielend tragen Abstufung bezüglich des Gewichts zolles. Die exorbitante Erhöhung glied derfelben geblieben. In Calvinhac verliert die französische könne. Aus den Motiven zum Entwurf gehe auch nicht hervor, daß des Bolles sei jedoch durch nichts gerechtfertigt. Die Einfuhr aus Socialdemokratie einen ihrer treuesten Anhänger und Verfechter der die Lederindustrie notleidend sei, denn in einem Teil der Motive Amerita, die auf gewisse Herren wie ein rotes Tuch wirkt, ist zurück- socialistischen Ideen. heißt es, ausländische Käufer erschienen auf dem deutschen Markt gegangen, unfre Ausfuhr nach Amerika überwiegt die Einfuhr aus und trügen zur Verteuerung des Leders und hinderten Amerika um das Zehnfache.

es,

decken.

den Bedarf an Leder mit mit inländischem Produkt zu Geheimrat Wermuth tritt für die Säße der Vorlage ein. Un Dann sollte man tonfequenter Weise einen Ausfuhr- gerechtigkeiten ließen sich bei der besten Abstufung des Gewichtszolles zoll statt einen Einfuhrzoll auflegen. Wie fönne die nur schiver vermeiden. Landwirtschaft flagen, wenn sie den inländischen Markt nicht ge- Molkenbuhr geht dem Gespenst der amerikanischen Konkurrenz" nügend mit Fellen versorgen fönnen? Dagegen würden die werk zu Leibe und giebt Erklärungen der Entwicklung der amerikanischen thätigen Klassen durch den Zoll getroffen, das Schuhwerk werde ver- Schuhindustrie. In Deutschland von Deutschen begründete Schuh tenert. Der Arbeiter müsse auch hier wieder die Laft tragen. Die fabriten sind vielfach als Amerikanische Schuhfabriken" bezeichnet Uusfuhr von Handschuhleder überwiege weit die Einfuhr, auch hierin worden. 642 Doppelcentner eingeführte amerikanische Schuhe drückten sei keine Notlage der Lederproduzenten ersichtlich, dagegen werde die Handschuhindustrie belastet.

M

Müller Meiningen meint, in Bezug auf die Thaten der Kommission treffe das Wort zu: Das ist der Fluch der bösen That, daß fie forwährend Böjes muß gebären. Erst haben sie die Gerb­stoffe verteuert, nun werde sie hohen Lederzöllen 2c. zustimmen. Aber das könne ihn nicht hindern, eine Ermäßigung zu fordern. Handelspolitische Momente fämen gar nicht in Betracht.

auf dem großen deutschen Markt nicht auf den Preis. Paasches Ausführungen feien also ganz hinfällig.

Zu Poſition 555 wird der Antrag Paasche angenommen. Position 556 wird nach der Vorlage angenommen. Schluß 2 Uhr. Nächste Sigung: Mittwoch 9 Uhr.

Polizeiliches, Gerichtliches ufiv.

,, Gleiches Recht für Alle." Der Arbeiter- Turnverein in lensburg hielt am Sonntag ein Kinderfest ab. Er kam dabei um die Erlaubnis ein, einen bei solchen Gelegenheiten am Orte üblichen Festzug für die Kinder in einem abseits vom Verkehr lie­genden Stadttheil veranstalten zu dürfen. Diese Erlaubnis wurde aus verkehrspolizeilichen Gründen versagt. Dagegen gestattete dieselbe Behörde um dieselbe Zeit dem christlich königstreuen Arbeiter- Bund" einen Feſtang durch die belebtesten Stadtteile! Es liegt wohl auf der Hand, daß die verkehrspolizeilichen Be­denken hier ihre Ursache nicht hatten in der Richtung, die der Fest­aug nehmen sollte, sondern daß der Polizei die janze Richtung" des

Vereins nicht past.

9

-Um ihr Versammlungsrecht kämpfen die Arbeiter von Königsberg mit der Polizei. Die Polizei versuchte der Arbeiter­schaft dieses wichtige Recht in legter Zeit dadurch zu schmälern, daß fie Versammlungen, welche in der Phönighalle", dem einzigen der

"