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darüber finden, ob er ein pflichttreuer Beamter ist oder ein ge- 18ufallsmehrheiten im parlamentarischen Interesse nicht für zwvedfinnungsloser Streber. Für das Fortwuchern des Klatsches mäßig.
in ihrem eignen Kreise find fie jedenfalls im vollen Um- Die Freifinnige Beitung" beschäftigt sich nun mit diesem anfang und allein verantwortlich. Ob sie es in demselben Umfang geblichen Centrumsplan und rühmt dabei ihre Leute, daß sie- im auch für die verheerende Wirkung des Klatsches in der breiten Gegensatz zu der Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit der SocialMaffe der mittleren und der unteren Beamten sind, demokraten die Geschäfte der Zollkommission durch Schweigen
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scheint in Breußen schon deshalb zweifelhaft, weil hier die fördern. Die Freifinnige Voltspartei halte diese Tattit der Socialimmer weiter gediehene tastenmäßige Abschließung und Ueber demokratie auch vom Standpunkt der Bekämpfung der Zolltarifhebung dem oberen Beamtentum allmählich fo gut wie jedes Ver. Borlage als eine sehr ungeschidte und unglückliche. Dieständnis und Erkenntnisvermögen für das politische und sociale felbe führt nur dazu, wie wir gestern schon bemerkten, die sonst Empfinden der unteren Beamtentlassen geraubt hat. Es tann immer mehr auseinander fallende Mehrheit der ihnen deshalb vielleicht entgangen sein, mit welchem Eifer Kommission wieder fester zu verbinden." gerade hier der Klatsch über den Kaiser aufgenommen und Man sollte es nicht für möglich halten: Es giebt also freifinnige weiter gesponnen wird, trop aller nach oben zur Schau getragenen Politiker", die immer noch nicht fapiert haben, daß der Zollhader Loyalität." der Mehrheit bloße Mache ist, um die Opposition in Sicherheit zu
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unbesehen zu schlucken, und so wird das im Wiener Gemeinderat in zwei Sigungen durchgepeitschte Projekt in dieser Session des Landtags zur Verhandlung nicht mehr fommen. Der Hauptgrund, aus welchem die Regierung Bedenkzeit fordert, fennzeichnet die Gewissenhaftigkeit, die das Projekt geboren, in schärfster Art. Die Einverleibung der Donaugemeinden soll bekanntlich des halb erfolgen, damit die Großkommune das linte Donau - Ufer fo weit beherrsche, wo es durch die Eingemeindung des zu bauenden Donau- Oder- Kanals Wert erhalten wird. Nun ist es, ganz abgesehen davon, daß der Bau dieses der ganzen Anlage nach höchst fragwürdigen Kanals noch in recht weiter Sicht steht, heute noch gar nicht klar, wo denn der Kanal in den Donaustrom münden werde, also auch nicht gewiß, ob die Einmündung noch in dem Gebiete erfolgen wird, das man jetzt gerade deshalb einverleiben Der Klatsch stellt die öffentliche Meinung dar in der dumpfen wiegen! Gerade die unanständige und gewiffenlose Hast, mit der will! Darauf ist Herr Lueger schon im Gemeinderat aufmerksam und feigen Unöffentlichkeit der Höfe und der Mandarinenkaste. Wo die Mehrheit jegt den Tarif durchzupeitschen sucht, beweist, daß die gemacht worden, aber in seiner naiv- gewiffenlosen Weise meinte er, die Wahrheit und die Kritik bersperrt ist, wird fie in Selbst- Mehrheit läng ist einig ist und nur noch auf den Moment wartet, er werde dann bald trachten", auch das weitere Gebiet einzu vergiftung zum Klatsch. Und die hämische, gemeine Lästerung ist wo sie den Strick zuziehen kann. Die Tattif des Freisinns ist so verleiben. Es ist nicht erstaunlich, daß sich die Regierung die Zwillingsschwester des kriechenden Lakaientums. In der Stickluft überaus geschickt und glücklich, daß er den Strid drehen hilft, der zu weigert, derlei Hirnrissigkeiten, dieses Einverleiben“ ins Blaue des Byzantinismus gedeihen die Majestätsbeleidigungen am feiner Aswürgung bestimmt ist.- hinein, mitzumachen. Dazu kommt noch, daß eine Reihe von ppigsten. Die ganze jänimerliche Berlogenheit unsres modischen Vom ollen ehrlichen Barth. Wir haben das Unglüd, uns Vorfragen gar nicht erörtert wurde, die aber, wenn nicht der Dieselben Beamten, die einen armseligen Trunkenbold als Verbrecher die Ungnade des Herrn Barth von der freifinnigen Bereinigung zuGrund zu unzähligen Konflikten gelegt werden soll, vorher ins Gefängnis schiden, wenn er eine dumme Aeußerung über den gezogen zu haben. In der„ Nation" kanzelt er die Störenfriede in erledigt werden müssen. Dazu gehört die Frage nach Kaiser gefallt, hören und verbreiten mit gieriger Lüfternheit un- der Koalition der gesamten Linten wie folgt ab: den Kosten des übertragenen Wirkungskreises der Agenten, sauberen Hofflatsch. Dieselben staatserhaltenden treuen Diener„ Die alten Phrafen von den Ordnungsparteien, die zusammens die die Gemeinden für den Staat zu besorgen haben, die Kosten ihres Herrn", die wider das ehrliche socialdemokratische Bekenntnis halten müßten, von der Solidarität aller bürgerlichen Parteien des Sicherheitsdienstes, der in Wien gegen Entgelt der Gemeinde zur Republik schäumend bezen, grinsen und höhnen insgeheim über gegenüber der Socialdemokratie werden wieder herzuhalten haben, vom Staate besorgt wird, der Frage nach dem Ausbau der Schulen das Idol des Monarchismus, das sie dem Volke bieten. Die das rote Gespenst wird in seiner ganzen Scheußlichkeit aufs neue und der Krankenpflege, die entweder der Staat oder die Groß- worden, die kriechen und schmeicheln, um, wenn sie unter sich find, alles, was die Socialdemokratie jemals an kollektivistischen Glaubens herrschende Gesellschaft ist ein Geschlecht von Kammerdienern gebeschworen werden, um die politischen Kinder einzuschüchtern; gemeinde übernehmen müßte, kurz alles, was durch die bloße Verum so dreister und ehrfurchtsloser flatschen zu können.- sägen und an umstürzlerischen Redensarten produziert hat, wird schiebung der Gemeindegrenze noch nicht gelöst ist. Nicht zum rampaDESER dem schreckhaften Philister vorgeführt werden. Sind die Nerven wenigsten mag aber bei der Regierung auch die Besorgnis mitwirken, daß durch die übermäßige Ausdehnung der Wiener Gebietsgrenze unfres liberalen Bürgertums start genug, um in solchem Getöse standzuhalten? Aber selbst wenn sie standhalten ift das Gewicht der städtischen Antonomie zu Ungunsten der staatlichen die politische Vernunft in der socialdemokratischen Partei Befugnisse ganz außerordentlich gesteigert würde. Man wird auch bereits so fräftig, um das Maulheldentum, das sich in dem" beständigen Donnern gegen die bei Hof den unverantwortlichen Bürgermeister nicht allzu mächtig große reaktionäre Masse aller bürgerlichen Barteien so wohl fühlt, zu zügeln? Die Socialdemokratie hat ja einen höchst bemerkenswerten Entwicklungsprozeß von bloßer revolutionärer Demonstrationspolitik zu einer erreichbaren Zielen nach strebenden Realpolitik durchgemacht; aber das tönende Wort und die flingende Schelle spielen zur höchsten Freude unfrer Reaktionäre noch immer eine gewaltige Rolle bei unsren Socialdemokraten. Die Vollen und die Ganzen, die tagtägliche fürchterliche Musterung über die verkommene liberale Bourgeoisie halten, haben noch immer einen starken Anhang und würden vermutlich ein Wahlfartell mit den bürgerlichen Freihändlern als verächtlichen Opportunismus unentwegt" bekämpfen. Man braucht nur einen Blick in den Vorwärts", das Centralorgan der deutschen Social demokraten, zu werfen, um zu erkennen, wie gering noch in den leitenden socialdemokratischen Kreisen jener moralische Mut ist, der dazu gehört, mit alten Parteiphrasen zu brechen. Allerdings giebt es in feiner Partei Centralorgane, die ernsthaften Neuerungen zus gänglich und Pflegstätten moralischen Mutes wären.
haben wollen.
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Offiziöse Chinawäsche.
Den Rechtfertigungsversuch der vertragswidrigen Occupation Tientsins durch die Khakimächte, für deren Dauer in erster Linie Deutschland die Schuld trifft, haben wir teilweise bereits in unfrem gestrigen Depeschenteile gebracht. Die offiziöse Notiz verIn christlichsozialen Kreifen Hofft man, die Sache im Landtag wahrt sich entrüstet gegen die illoyale Berichterstattung der andren in einer Specialfeffion im September zu Ende zu bringen. Ob sich Mächten gewesen sei. Sie erklärt schließlich, daß China ja nur Nationen, derzufolge Deutschland der Störenfried unter den die Regierung hierzu bereit finden wird, ist nicht ganz wahr die Bedingungen der Mächte zu erfüllen braucht, um soscheinlich, denn der Hauptgrund für die Vertagung: die Ungewißheit, wo der Kanal die Donau berühren wird, wird gleich wieder die Regierungsgewalt über Tientsin übernehmen zu im Herbst nicht minder bestehen wie jetzt. nicht dringlich ist und ohne den geringsten Schaden für Wien und fich die Situation. Nach furchtbaren Heimsuchungen, nach viel Diefer letzte Saß ist geradezu flassisch. Man vergegenwärtige für die einzuverleibenden Gemeinden sehr reiflich überlegt werden monatigem Schredensregiment erklären sich die Khakimächte, die antann, steht außer Zweifel. Herrn Lueger ist die Sache freilich aus einem ganz besonderen Grunde höchst dringlich geworden. Im geblich gekommen waren, um der chinesischen Regierung zu Hilfe zu September läuft nämlich das Mandat der christlichsocialen Gemeinde- kommen, bereit, mit dem offiziellen China Frieden abzuschließen. vertretung von Floridsdorf ab und die Neuwahlen müßten also jetzt andres übrig, als sämtliche demütigenden Friedensbedingungen zu Dem niedergeworfenen, vergewaltigten Lande bleibt schließlich nichts durchgeführt werden. Nun unterliegt es keinem Zweifel, daß der
Daß die Sache
fönnen.
isoliert sah, fühlte mehr
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Floridsdorf paralysiert werden! Wörtlich sagte der Bürgermeister gewissen Nachgiebigkeit veranlaßt. Seinen ruhmvollen Rückzug vor allem Bolte zu bewundern.
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Christlichsocialen da eine vernichtende Niederlage harrt, daß höchft bewilligen. In diesen Friedensbedingungen verpflichten fich Christlichsocialen da eine vernichtende Niederlage harrt, daß höchst die Shakimächte ihrerseits, sofort nach Abschluß des wahrscheinlich kein einziger von ihnen gewählt würde, die Gemeinde- iest stube den Socialdemokraten und Deutschnationalen anheimfallen müßte. Friedens alle ufurpierten Rechte an die chinesische Regierung Deshalb sollen diese Wahlen unter allen Umständen hintertrieben werden urd zugeben. Troy diefer eingegangenen Verpflichtung maßen und zu diesem Zweck planen die Christlichsocialen den unerhörten sich die Mächte das Recht an, in der Hauptstadt von Tschili noch Ach lieber Herr Barth, Sie mögen ja sonst ein fluger Herr sein, Gewaltstreich, mittels eines Landesgefeges die abgelaufenen Mandate Friedensvertrages die Rechte der Stadtverwaltung, der der andren allzu niedrig einzuschätzen. viele Monate lang nach Inkrafttreten des aber es ist kein Zeichen einer besonderen Klugheit, die Intelligenz für so lange zu verlängern, bis die Vereinigung mit Wien erfolgt Wie kann man den ist! Man hat da ein Beispiel, wie diese strupelloseste aller Parteien Steuereinziehung usw. auszuüben. Vergeblich protestiert China , ver- Leim so dick auftragen. Da bleiben auch die Blindesten nicht hängen. die„ Klinke der Gesetzgebung" zu ihren Parteizwecken zu gebrauchen geblich protestieren mehrere Mächte; verschiedene Nationen, in erster Sonst versuchten Sie durch Schmeicheleien die„ vernituftigen" Socialginie Deutschland, machen die Rückgabe unter souveräner demokraten einzufangen das war nicht unschlau jest juchen versteht. Mit der diesem Menschen eignen Schamlosigkeit hat Herr Ignorierung des Friedensvertrages von dem„ Eintritt völliger Ruhe Schade mur, daß uns immer der moralische Mut" fehlen wird, Lueger dieser Tage auch bekannt, was der eigentliche Zweck der Sie uns durch Beschimpfungen zu ifolieren und einzuschüchtern, Einverleibung der mit Wien in gar keiner Verbindung stehenden in China " abhängig. Als aber Deutschland sich immer Ihren Edelmut offen anzuerkennen und die freisinnige Bourgeoisie Bauerngemeinden ist: dadurch soll der Zuwachs der Arbeiter von es sich schließlich zu einer für die Partei der Selbstlosigkeit und der vollendet ehrlichen Lente deckt es jezt durch die Erklärung der Kölnischen Zeitung ", Aber wir werden unser Maulheldentum zu bessern versuchent. Es wurde gesagt, daß diese Einverleibung höchst notwendig daß die Chinesen ja ja sofort die Verwaltung Tientsins Ja, wir werden mehr thun: wir versprechen, nicht nur für den ift, aber daß Floridsdorf und die nächste Umgebung vollständig zurückerhalten könnten, wenn sie nur erst in diverse auch jetzt noch zu reifinnigen zu stimmen, sondern felber frei genügen würden, man sollte die kleineren Landgemeinden außer stellende Bedingungen willigten! Als ob nach Abschluß des finnig zu werden unter einer kleinen Voraussetzung: Sie Betracht lassen. Ich hatte mir aber gedacht, wenn man Friedensvertrags irgend eine Macht die Erfüllung der durch brauchen nichts weiter zu thun, als dafür zu sorgen, daß die geetwas macht, so soll es gründlich geschehen. Ich brauche auch die den Friedensvertrag zugesicherten Bedingungen von neuen demokratie eintritt. Wenn Sie diese Koalition zu stande gebracht famte Linfe" bloß in den Stichwahlen für die SocialGemeinden, die da draußen- find, sehr notwendig. Wenn in einem von China geforderten Konzessionen abhängig zu machen ein Recht haben dann werden wir den moralischen Mut" haben, Herrn Ort zu viel Soci sind, so muß man schauen, daß man in hätte! einem andren Qrt wieder mehr Bauern bekommt und Barth für einen Biedermann von seltener Ehrlichkeit zu erklären. die ganze Sache auf diese Art paralysiert. Man hat auch gefagt, daß man das jenseits der Donau gelegene Kaisermühlen zu dem neu einzuverleibenden Bezirk schlagen könnte, und ich bin schon deswegen auch befragt worden. Ich sage nur das eine, daß Kaisermühlen nach wie vor dem II. Bezirk angehören wird. Die Kaisermühlen helfen uns wieder ein bißchen gegen die Juden im Il. Bezirk; es muß allüberall ein gewiffes Gleichgewicht hergestellt werden. Den vielen Juden in dem einen Bezirk müssen wieder Christen im andern Bezirk entgegengestellt werden. Und wenn in der Leopoldstadt im Oktober dieses Jahres die große Schlacht( bei den Landtagswahlen) geschlagen werden wird, dann ist Kaiser mühlen die entscheidende Reserve; zum Schlusie tommen die schweren Reiter von Kaisermühlen und reiten die Gegner nieder.
Herr Lueger weiß wohl, was man Oestreich zutrauen darf, sonst würde er diese Bekenntnisse seiner schönen Seele nicht gewagt haben. Ob sonst noch irgendwo ein Bürgermeister möglich wäre, der sich damit brüstet, die wichtigsten Fragen der ihm anvertrauten Stadt
betrachten und zu behandeln?
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Daß Deutschland auch in diesem Fall das Karnickel war,' geht felbst aus der so günstig als möglich gefärbten Darstellung der Köln . 8tg." hervor. So aus folgendem Paffus:
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von der gesamten Linfen " auszureden, daß er von den Social Zunächst aber versuchen Sie es einmal, Ihrem Freunde Richter demokraten verlangt, in der Hauptwahl bereits freifinnig zu Rußland hatte sich ganz von den Verhandlungen wählen, damit es den Freifinnigen erspart bleibe, in der Stich zurüdgezogen, und die Nachricht, daß es erklärt habe, wahl gegen den Socialdemokraten zu stimmen. Er hat uns Niutschwang nicht vor der Rüdgabe Tientsins neulich ein paar Duizend Wahlkreise genannt, die durch unfre" weil wir nämlich und der Eisenbahn an die Chinesen räumen zu Schuld an die Reaktion" ausgeliefert feien wollen, scheint richtig gewesen zu sein. In der in diesen Kreisen unverschämterweise es gewagt haben, einen legten Zeit tauchten dann wieder auf, Deutschland suche die Kandidaten aufzustellen. Er namute u. a.: Oberbarnim, Bayreuth , Regelung dieser Frage zu erschweren. Die Frage drohte Sof. Kronach, Potsdam- Osthavelland, Westhavelland , Bauch- Belzig, zu verfumpfm so erfreulicher ist es, daß nunmehr die Königsberg i. d. Neum., Frankfurt a. D., Schweidnig Striegan, Vertreter der Mächte sich über Bedingungen Bitterfeld - Delitzsch , Löban, Cannstadt, Heilbronn , Gmünd, Hagenowgeeinigt haben, die als milde geschildert werden und wahr Gevesmühlen, Güstrow - Ribniz.fcheinlich einigen chinesischen Wünschen Rechnung tragen. Wie alle In diesen Kreisen erhielten bei der Hauptwahl 1898 die Social andren Mächte hat auch Deutschland nur Ursache, zu wünschen, das demokraten 108 200, die Freifinnigen nur 72748 Stimmen. Wir die baldige Annahme der Bedingungen durch glauben schon, daß es sich die Freifinnigen gefallen lassen, wenn die Chinesen die langwierigen chinesischen Abwir diese 108 200 Stimmen ihnen schenken. Wir sollen Selbstmord wicklungen ihrem Ende wieder einen Schritt üben, um die Freifinnigen zu Univerfalerben einzusetzen. Aber, Herr näher bringen werde." Barth mag uns verzeihen: Wir haben halt nicht den moralischen
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Also Rußland war gegen die vertragswidrigen Anmaßungen Mut, dem Manlheldentum zu entsagen, das ein solches Startell" als lediglich vom Standpunkte rohesten und plumpſten Parteivorteils zu der Mächte in Tientsin , desgleichen bekanntlich England und" boll und ganz" irrfinnig empfindet. Amerita. Wer bleibt da außer Deutschland schließlich noch Der gewaltige Germanifator der Ostmark, der Posener übrig! Oberbürgermeister Witting Witkowski giebt dies Geschäft auf, um wenn wir nicht irren zu seinem alten Beruf zurüc zukehren. Er legt demnächst feinen Bürgermeisterposten nieder, um in die Direktion einer großen Berliner Bank( Diskonto- Gesellschaft?) einzutreten.
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Die Mandarinen und der Kaiser. Unter dem Vorwand, gegen den Kaisertlatsch der jungbismardschen Fronde" zu lämpfen, bringen die Grenzboten" Betrachtungen, die die öffentliche Feststellung der Thatsache bezwecken, daß das gesamte höhere preußische Beamtentum antitaiserlich gesinnt sei. Es heißt da:
Wie aus dem Schlußfaz der offiziösen Auslassung ersichtlich, denkt man noch immer nicht an eine bedingungslose Erfüllung des chinesischen Friedensvertrages, wenn sich Deutschland auch bereits in die moralische Defensive gedrängt sieht. Hoffentlich ist die Niederlage der Gewaltpolitik bald eine vollkommene!-
Gegen das Zeblitzsche Kolonialfchacher- Projekt wendet sich lebhaft die Rheinisch- Westfälische Zeitung". Sie frägt:
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Germanisieren ist schön und edel und patriotisch, aber besser und rentabler ist so ein folides Bankgeschäft. Die erhabensten nationalen Güter bleiben doch die zins und dividendentragenden Papiere. Außerdem mag es einem gefcheidten Mann wie diefem, Herrn Witting, zu dumm geworden zu sein, unter dem unsinnigen Regime der Bülowfchen Kaninchenpolitik mitzuspielen.-
„ Wir kennen den Bann, worin die jung bismardsche Fronde gerade auch diese Partei gefangen hält, und wir hoffen deshalb vorläufig von ihr wie von den Parteien, wie sie jetzt find, überhaupt sehr wenig. Von dem preußischen Beamtentum aber verlangen wir unbedingt, daß es endlich diesen ganzen widerlichen Klatsch, wo er sich auch hervorwagt, mit dem Ernst zu bekämpfen sich aufrafft, zu dem es dienstlich, politisch und fittlich verpflichtet ist. Mehr als je ist Heute die furchtlose Vertretung ihrer eignen, sich auf die salus publica stigenden Ueberzeugung auch nach oben, auch dem Kaiser gegenüber Pflicht der hohen Beamten. Aber freilich, dazu müssen sie vor allem solche eigene Ueberzeugung haben und haben wollen. Ein Strebertum, das mit cinem Ohr nach den jeweiligen Wünschen des„ Chefs". des Herrn" horcht und mit dem andren ebenso gespannt auf die Partei- Interessen und die Partei- Chancen aufmerkt, um je nachdem es der persönliche Vorteil heischt, seine Meiming zu gestalten, wird für das Reich und Preußen ein Fluch. Die traurige Ueber handnahme des Klatsches über den Kaiser, wie ihn die Froude Das politische Verständnis des Freifinns verkrüppelt immer beziehe sich nicht auf den Stoff der Heiligtümer als solchen, seit Jahren pflegt, ist ein Anzeichen dafür, daß dieses Streber- mehr. Eine Korrespondenz für Centrumsblätter hat wieder einmal sondern auf diejenigen, denen diese Stoffe gedient hätten. Was tum schon viel weiter, als erträglich ist, um sich gegriffen im Interesse des Wuchertarifs den Gedanken einer Herabsetzung der verschlägt es also selbst, wenn die Stoffe in Wirthat. Täglich, in den Aemtern, in der Gesellschaft, im Bade tritt Beschlußfähigkeits- giffer des Reichstags erörtert. Die Social- lichkeit unecht wären. Für die Verehrung seien die Stoffe unsern Ministern, unsern wirklichen und andern Geheimräten, demokratie hätte an sich am wenigsten Anlaß, einer solchen Reform doch nur das sichtbare und greifbare Mittel, um zu unsern Regierungsräten und Assessoren dieser Klatsch nahe. Sie zu widerstreben; denn wir kämen dadurch in die Lage, in der denen zu gelangen, denen sie zugeschrieben würden. Besonders tennen ihn alle ganz genau, und aus ihrem eignen Ver- Majoritätsbildung zu unsern Gunsten leichter den Ausschlag zu bedeutsam sei die Aachener Heiligtumsfahrt als Glaubens. halten ihm gegenüber lann und soll jeder einzelne das Urteil geben. Aber wir halten die Erleichterung der Bildung derartiger bekenntnis in unfren Tagen. In unsren Lagen, in einer Zeit des
" Sollte hinter diejem jämmerlichen Rüdzugsplane etwa die Inspiration unfres Auswärtigen Amtes stehen? In der ersten Zeit der Kanaltämpfe, als Miquel noch Die Orgie abergläubischen Wahnes hat in Aachen am Sanalgegner war, war v. Beblitz sein journalistischer Interpret. Mittwoch ihren Anfang genommen. Viele Tausende nahen sich in sollte er diese Rolle jest auf einem andren Ehrfurchtsschauern jenen alten Lappen und rostigen Nägeln, die nach Gebiete weiterspielen? Sind etwa schon Schritte ge- der Centrumslegende direkt von der Person des Stifters der christthan, unfre zukunftsreichen Kolonien in Afrika England in die lichen Religion stammen sollen. Von der Berührung, ja dem Hände zu spielen, um uns vielleicht als„ Entschädigung" in Süd- bloßen Anblick diefer Reliquien" erwarten zahlloje„ Gläubige" amerila in konflikte mit der Union au stürzen? Es förperliches und seelisches Heil. Diese Schaustellung finstersten liegen allerlei Anzeichen vor, daß leitende Stellen Mittelalters erfährt von den Arrangeuren eine eigenartige trotz eines früheren Dementis doch dahin drängen, alle unfre Deutung. Der Weihbischof Dr. Fischer hielt eine Aus Chancen in Afrika gegen eine Taube auf dem Dach preis- sprache, in der er anknüpfte an die Worte des hl. Petrus, zugeben. die der Kaiser in seiner Rede auf dem Aachener Rathause citierte: An unsre zukunftsreichen" afrikanischen Kolonien glaubt die Es ist in keinem andren Heil, denn es ist kein andrer Name im Nth.- Westf. 3tg." wohl selbst nicht, ihre übrigen Befürchtungen find Himmel den Menschen gegeben, in dem sie selig werden sollen." dagegen keineswegs unbegründet. Irgend ein weltpolitischer Genie- Redner pries die Heiligtumsfahrt als eine Kundgebung des streich scheint thatsächlich im Gange zu sein.- Glaubens. In dieser Kundgebung an die Gottheit Christi sehe er die tiefere Bedeutung der Feier. Die Verehrung
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