Nr. 182.

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Vorwärts

Berliner Dolksblatt.

19. Jahrg.

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Telegramm Adresse: „ Bocialdemokrat Berlin

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Brutly- Straße 2.

Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Zur Erinnerung an Liebknecht. Wiederum jährt es sich, daß unser Alter so plötzlich für immer bon uns ging, und immer wieder empfinden wir die Lücke, die sein Tod in unsre Reihen gerissen, die unausfüllbar ist. Mit ihm ging ein Kämpfer von dannen, wie es unter uns keinen mehr giebt. Wer jahrzehntelang Seite an Seite mit ihm gefochten, weiß am besten, was er als Vor- und Mitkämpfer bedeutete. Stampf war sein Lebenselement, Tausenden von Gegnern die Stirn zu bieten seine Frende, und handelte es sich umi Situationen, in denen andre den Kopf verloren, dann war er auf der Höhe.

Wer den Alten im Kampfe fennen lernen wollte, mußte ihn in Lagen sehen, wie sie das Jahr 1870 und später das Socialistengefeß geschaffen hat. In Zeiten der größten Aufregung, wenn die Leiden­schaften in hohen Wogen gingen und ihn umtobten, da fühlte er sich wie ein Fisch im frischen Wasser und stellte seinen Mann. In solchen Augenblicken sah man ihn nie verlegen oder nur einen Augenblick zaudern, und stets prägte er für den vorhandenen Moment das richtige Wort.

Donnerstag, den 7. August 1902.

Expedition: SW. 19, Benth- Straße 3.

Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

erteilte Liebknecht den Ordnungsruf und drohte, daß, wenn er so weiter rede, werde er sich vom Hause autorisieren lassen, ihm das Wort zu entziehen. Was auch am nächsten Tage bei Fortsetzung der Debatte thatsächlich geschah.

so zeigte sich nach Sedan , daß er ein Eroberungskrieg werden solle. Der Sturz Napoleons als Kaiser und die Proklamierung der franzö­ sischen Republik am 4. September 1870 änderten auch mit einem Schlage die Stimmung in der Partei. Die Differenzen zwischen Braunschweig ( Sitz des Ausschusses der Neue stürmische Unterbrechungen traten ein, als Liebknecht für Eisenacher Partei) und Hamburg ( Siz der Kontrollkommission) auf den Friedensschluß sprach und dabei das französische Bolt ein der einen und uns in Leipzig auf der andren Seite war über Brudervolk nannte; sofort sauste aber auch der Hieb auf die Unter­Nacht verschwunden. Auf Liebknecht hatte die Proflamierung der brecher nieder:„ Es ist wahrlich ehrenhafter, der Bruder des fran­Republik einen solchen Eindruck gemacht, daß er mit Freudenthränen zösischen Volkes und der französischen Arbeiter zu sein, als der in den Augen in meine Wohnung gestürzt kam und mir die Nachricht Liebe Bruder" des Schurken auf Wilhelmshöhe ( Wo Napoleon zu verkünden. Und noch eine andre Wirkung hatte dieses Ereignis. gefangen saß.) Dieser Hieb riß sogar Herrn v. Schweizer zu einem Die parlamentarischen Vertreter des Allgemeinen deutschen Arbeiter Bravo! Bravo! hin. vereins und zwar beider Fraktionen Schweitzer, Hafentlever und Fritsche wie Mende, die in der Kriegsfrage sehr entschieden Stellung gegen uns genommen hatten, schlugen nunmehr ebenfalls um und traten mehr oder weniger auf unire Seite.

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Der Braunschweiger Ausschuß hatte sogar bereits am 5. Septbr. in einer schwungvoll geschriebenen Proklamation an die Partei für die Republik und gegen die Fortführung des Krieges so nachdrücklich sich ausgesprochen, ohne zu beachten, daß Braunschweig sich im Nord­deutschen Belagerungszustandsgebiet befand, daß Bogel v. Falden stein als Oberkommandierender seine Verhaftung und leberführung in Ketten nach Lözen anordnete. Dasselbe Schicksal traf Aug. Geib in Hamburg und Johann Jacoby und Herwig in Königsberg , weil fie ebenfalls für den Frieden und gegen die geplante Annegion von Elsaß- Lothringen sich erklärt hatten.

Unser Antrag wurde schließlich mit allen gegen vier Stiminen abgelehnt. Wer außer Liebknecht, Schraps, mir, noch dafür stimmte, ist mir nicht mehr erinnerlich.

Amüsanter verlief einige Tage später eine Sigung, in der die Verträge mit den süddeutschen Staaten auf der Tagesordnung standen. Es war unter der Hand im Reichstag bekannt geworden, daß gewisse hohe Herren im Versailler Hauptquartier es fertig ge­bracht hatten, den König von Bayern zu bestimmen, den deutschen Fürsten den Vorschlag zu machen, den König von Preußen als deut­ schen Kaiser auszurufen, und daß dieser Vorschlag Annahme ge­funden hatte.

Das Kriegsjahr 1870/71 stellte hobe Anforderungen an unfre Nerven. Was seit 1866 eine Frage der Zeit war, war endlich hereingebrochen. Bismard hatte es meisterlich verstanden, in dem ihm passenden Moment Napoleon zum Kriege zu provozieren und Es sollte minmehr ein Brillantfeuerwerk im Reichstag insceniert obendrein den Schein, der Provokateur zu sein, auf diesen zu werfen. werden, um diese hochwichtige Nachricht der Welt zu verkünden. Unter Die Aufregung, welche die Kriegserklärung erzeugte, läßt sich nur in der Majorität war verabredet, daß ein Mitglied der freikonservativen einen gewissen Vergleich stellen mit jener, die achtzehn Jahre später Unter diesen veränderten Umständen wurde wieder im November Fraktion eine diesbezügliche feierliche Anfrage an Herrn Delbrück , entstand, als derselbe Bismarck und seine Helfershelfer die Attentate der Norddeutsche Reichstag einberufen, um über dreierlei zu be- den Präsidenten des Reichskanzleramts richten solle, der dann einen der Hödel und Nobiling gegen die Socialdemokratie fruftifizierten schließen. Einmal um das Mandat des Reichstags, das schon im Brief Bismards mit der patriotischen Freudenbotschaft vortragen und ihr das Socialistengesetz als Mühlstein an den Hals zu September abgelaufen war, bis zum Kriegsschluß zu verlängern; werde. Das Weitere sollte sich dann finden. Aber die Komödie binden suchten. Doch war die Art der beiden Stürme dann um eine neue Kriegsanleihe zu bewilligen; endlich um die mit verpuffte schmählich. Weder entsprach die Art der Anfrage der grundverschieden. Im letzteren Fall richtete sich die ganze den süddeutschen Staaten abgeschlossenen Verträge, die an Stelle Feierlichkeit des Moments, noch wußte sich der Präsident des Reichs­Wut der fanatisierten Haufen ausschließlich gegen die Social des Norddeutschen Bundes den Deutschen Bund setzen sollten, fanzleramts in feine Rolle zu finden. Nachdem die Anfrage ergangen war, demokratie, im ersteren war es der Ausbruch eines patriotischen gutzuheißen. Wir tamen trotz der noch gegen uns sehr sprang Herr Delbrück , noch ehe er das Wort erhalten hatte, auf und Parorismus, bei dem der Haß gegen den bis dahin Europa be- feindlichen Gesinnung in weiten Kreisen, in gehobener Stimmung fuchte verzweifelt in allen Taschen nach dem Bismardschen Schreiben. herrschenden Dezembermann und das von ihm beherrschte Volt, den nach Berlin , entschlossen die entschiedenste Opposition gegen die Fort Als er es endlich gefunden hatte und im trockensten Bureaukratenton Erbfeind", zum unverholensten Ausdruck kam. setzung des Kriegs und die beabsichtigten Aunegionen zu machen. vorlas, machte der Vorgang einen so komischen Eindruck, daß das Liebknecht und ich brachten auch sofort einen bezüglichen scharf ganze Haus in sehr respektwidrige Heiterkeit ausbrach. Man kann formulierten Antrag ein, dessen Abdruck der Raum verbietet. Am sich vorstellen, wie diese Scene uns gaudierte. Bei der zweiten 26. November begann die Debatte, die von unsrer Seite durch mich Lefung der Vorlage am 9. Dezember ergriff dann Liebknecht das eröffnet wurde. Obgleich ich so ruhig wie möglich sprach, gab es Wort, um den Vorgang in seiner scharf gepfefferten Art zu die turbulentesten Scenen. Pfuirufe und Nufe: Hinaus mit ihm glossieren: Der neue Bund sei nur eine Versicherungsgesellschaft und ähnliche reguete es auf mich nieder. Die obligaten Ordnungs- gegen die Demokratie Die Krömung des neuen Kaisers wäre, rufe folgten. Laster und Braun- Wiesbaden kamen seitens der Gegner um ihr eine würdige symbolische Bedeutung zu geben, vorzunehmen In dem plötzlich zusammengetretenen Norddeutschen Reichstag , nach mir zum Wort und deckten mich zu, so gut sie es vermochten. dort dranßen auf dem Gendarmenmarkt. Das ist der passendste der berufen worden war, um für den bevorstehenden Krieg die erste Dann erhielt Liebknecht das Wort, der an jenem Tage eine seiner Ort für die Krönung des modernen Kaisers; denn dieses Kaiser­Anleihe zu bewilligen, hatten wir Liebknecht und ich die Er besten Reden hielt. Ihm erging es womöglich noch schlimmer als tum tann in der That nur durch den Gendarmen aufrecht erhalten flärung abgegeben, und der Stimme zu enthalten. Der Krieg sei mir. Simson, der als Jupiter tonans den Präsidentenstuhl inne werben." ein dynastischer und die notwendige Folge der Ereignisse des hatte, fand es für angemessen, Liebknecht dahin zu apostrophieren: Diese Ausführungen gaben wieder Anlaß zu einem neuen Sturm Jahres 1866, durch die Deutschland zerrissen worden sei; aber Sie dürfen jeden Gedanken hier aussprechen und ich bin der legte, der Entrüstung, zu dem üblichen Ordnungsruf und drastischen Bes dpnastischen Interessen zu dienen, dazu böten wir nicht die Hand. der jemand darin hindern möchte, aber er muß für eine Versamm merkungen Liebknechts zur Geschäftsordnung. Diese unsre Haltung hatte in- und außerhalb des Reichstages lung gebildeter Männer mindestens erträglich sein." Worauf Dies unser Auftreten im Reichstage wie die Haltung des die Leidenschaften gegen uns entfesselt. Persönliche Verumglimpfungen, Liebknecht prompt replizierte: Was die legte Unterbrechung des von Liebknecht redigierten„ Boltsstaat" Hatten im Hauptquartier zu fleinliche Verfolgungen und gehässige Anklagen folgten in heute Herrn Bräsidenten betrifft, so ist das, um keinen schärferen Ausdruck Versailles große Entrüftung erweckt und Rachegedanken hervorgerufen. taum begreiflichem Maße. Die rasche Niederwerfung der zu gebrauchen, das Verfahren eines Schulmeisters, welches Bei der Verhaftung des Braunschweiger Ausschusses waren, troß französischen Armee und die Gefangennahme Napoleons bei mich absolut nicht berührt, wohl aber diesen Reichstag, wenn einer von mir vorher an ihn gerichteten Warnung, teine Papiere Sedan änderten die Situation für uns. War bis dahin er es hinnimmt, daß man ihn zu einer Versammlung von Kindern aufzuheben, alle seit Jahren eingegangenen Briefe von Marg, der Krieg der großen Maffe als ein Verteidigungstrieg erschienen, herabsinken läßt." Stürmische Unterbrechungen folgten. Simson Engels, Liebknecht , mir und vielen andern gefunden worden. Jin

Daß dieser Krieg bestimmt war, die Bismarckschen Ziele, die notwendig der Demokratie feindliche waren, weiter zu ver­wirklichen, darüber waren wir uns flar. Aber diese Anschauung gegen den alles niederreißenden Strom blinder Leidenschaft zu vers teidigen, war schwer. Kein Wunder, daß in der eignen damals noch febr jungen Partei die Meinungen geteilt waren und dadurch unsre Situation nicht verbessert wurde.

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Aux Tuileries! 10. August 1792.

Von Wilhelm Liebknecht. *)

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Am 14. Juli der Jahrestag des Bastillensturms. Am 10. August der Jahrestag des Tuileriensturms. Am 14. Juli 1789 die Niederwerfung des morschen, abgestorbenen Feudalismus.

fonnte.

Am 10. August 1792 die Nied erwerfung der noch lebens­träftigen Monarchie, die Jahrzehnte nach ihrem Fall wieder auf­stehen und eine neue Aera der Schmach über Frankreich bringen Blutiger als der 14. Juli, war der 10. August noch in weit höherem Maße ein Tag des Voltes. Am 14. Juli hatte das Volk von Baris unter dem Einfluß. unter der Führung eines Camille Desmoulins und andrer hervor ragender Leitgeister gekämpft.

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Am 10. August kämpfte das Bolt allein, ohne Führer. einzig geleitet von dem Bewußtsein der revolutionären Pflicht und der revolutionären Notwendigkeit.

Und das macht die Größe des Tages.

Der 14. Juli vereitelte den geplanten Staatsstreich des Hofes und brach der Revolution Bahn, der die Schönredner der National­bersammlung nichts zu bieten hatten, als Phrasen.

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Nach dem siegreichen Bastillensturm allgemeiner Jubel, all- Wir können den Gang der Dinge hier nicht im einzelnen ver­gemeine Versöhnung. Der dritte Stand" Bürger, Bauern, Arbeiter, alles schwamm in einem Meer von Wonne das Ziel war erreicht, das goldne Zeitalter zurückgekehrt.

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Der Freudenrausch dauerte nicht lange. Bald schieden sich die Sieger je nach ihren Interessen, und die Besiegten rafften sich auf, nach der alten Macht dürstend, Rache und Verrat finnend.

folgen. Genug: systematischer Berrat von oben, Hochverrat und Landesverrat Complicität und Bourgeoisie, die mit dem Königtum gegen das Volk konspiriert und die Befestigung der Monarchie als Damm gegen die Revolution wünscht; Berkörperung des revolutio nären Gedankens im Arbeiter und Kleinbürgertum, das ihn weiter und weiter ausbildet; zurücktreten der Bauern, die mit ihren Das Bürgertumi, die aus dem Embryo rasch wachsende Barzellen erreicht haben, was sie erstrebt, und sich rüsten, den Bourgeoisie, war zufrieden" und wollte der Revolution num revolutionär gewonnenen Grund und Boden mit der Flinte zu ver Halt gebieten, während hingegen die zur revolutionären lasse teidigen. werdenden Arbeiter, von socialistischen Borahnungen erfüllt, die Im Juni 1791 zerschneidet die Flucht des Königs das letzte Band radikale Durchführung des Freiheits- und Gleichheitsprincips zwischen Bolt und Monarchie, und im Juli 1791 zerschneidet die forderten, und die Bauern dessen Verwirklichung praktisch Meyelei des Marsfeldes das letzte Band zwischen Volk und Bourgeoisie. in die Hand nahmen, indem sie die adligen Schlösser nieder- Das vaterlandslose Gefindel", der imbecile König und seine frivole brannten und den Feudalismus in der Person der Feudalherren tot- doch thatkräftige Frau, nebst dem gesamten noch übrigen Adel schlugen. fonspirierte mit dem Ausland, um durch die Söldnerhorden des ver­einigten monarchischen Europa Frankreich zu unterjochen und die Revolution zu bändigen.

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Da redet man viel von der glorreichen Nacht des 4. August ( 1789), die Frankreich vom Feudalismus befreite, und in welcher die Vertreter des Adels so großmütig auf ihre Vorrechte vers zichteten. Wohlfeile Großmut!

Dank der revolutionären Energie der Bauern, die feine Par lamentsbeschlüsse abwarteten, gab es in Frankreich am 4. August thatsächlich keine adligen Vorrechte mehr.

Die Nationalversammlung hatte zu dem fait accompli, au dem Geschehenen, mur Ja und Amen zu sagen.

*) Wilhelm Liebknechts große litterarische Lebens arbeit ist Die Weltgeschichte wird nicht von den Parlamenten gemacht, die nicht zum Lebens wert gereift. Von seiner Geschichte der französischen Barlamente sind nur die Bühne, auf welchen die hinter den Coulissen Revolution sind nur für ein schnell gestrandetes Lieferungswert ein angeordneten, bald von mehr oder weniger stümperhaften Staats­paar Anfangsbogen erschienen. In seinem Nachlaß finden sich ganze männern am grünen Tisch, bald vom souveränen Bolt auf der Ballen von Vorarbeiten: Auszüge, Umrisse, Bemerkungen, An- Straße gedichteten Stücke: Farcen, Komödien, Tragödien, je nachdem deutungen, Anfäge. Zum Gestalten des ungeheuren aufgespeicherten gespielt werden. Materials fand er keine Muße. Aber da er im Geiste der französischen Diesmal war's eine Tragödie die gewaltigste, welche bis Revolution lebte, war er jeder Zeit bereit und fertig, Frestoftizzen jetzt die Weltgeschichte aufzuweisen hat, und der Dichter war das aus der gewaltigen Bewegung zu entwerfen. Die oben abgedruckte Volt. Dichter und Akteur, was nicht bloß Schauspieler heißt, sondern Arbeit ist eine solche fühne und große Improvisation des Augenblicks. auch Handelnder, Mann der That. Sie ist in Zürich anfangs August 1881 niedergeschrieben und im Am 14. Juli geschlagen, erholte der reaktionäre Hof sich binnen „ Socialdemokrat" vom 11. August 1881 zuerst abgedruckt. Der weniger Monate von seiner Niederlage, und Anfang Oktober( 1789) zlühende Atem der Revolution weht in diesen wie nach dem Rhythmus wäre der neu vorbereitete Staatsstreich gelungen, hätte das Bolt fer Marseillaise stürmenden Sätzen. Die Wiedergabe am heutigen von Paris nicht gegen den Willen der zufriedenen Bourgeoisie am Lage dürfte ein willkommenes Gedenkblatt sein. 5. Oftober den König samt Familie als Geißel nach Paris geholt und unter Boltsaufficht gestellt.

Redaktion des Vorwärts".

Der Krieg wurde eingefädelt. Die französische Armee, von landesverräterischen Offizieren und Generalen befehligt, konnte den Armeen des Auslandes unmöglich widerstehen.

Die Nationalversammlungen die konstituierende wie die gesetz­gebende erwiesen sich der Situation nicht gewachsen.

Die Girondisten , welche 1792 ans Ruder( ins Ministerium) gelangten, wurden vom Hof und der Camarilla übertölpelt fie begriffen teils nicht das schmachvolle Spiel des vaterlandslosen Gefindels", teils hatten sie nicht den Mut, mit starter Faust die könig­lichen Hoch- und Landesverräter am Kragen zu nehmen.

Jm Juni 1792 glaubte der Hof die Fäden des Verrats so fest­gesponnen zu haben, daß Frankreich nicht entrinnen konnte: Die Maske ward abgeworfen, das Girondistenministerium zum Teufel gejagt.

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Darob grimme Entrüstung der rede- und ämterluftigen Girondisten . Um wieder ins Ministerium zu fommen, veranstalteten sie den Spaziergang des Volkes in die Tuilerien"( 20. Juni 1792). Hunderttausend Proletarier, die den König in seinem Schloß„ be suchten" und ihm und den Seinen kein Haar krümmten. Es war eine feierliche Warnung.

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Der verblendete Hof beachtete die Warmung des Bolles nicht. Hiobsposten vom Kriegsschauplatz zeigten, wie gut das Verrats gesponnen.

Die Nationalverfammlung that nichts.