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fociale, eine Klerikale, eine alldeutsche, eine jungczechische Arbeiter Er wünsche von ganzem Herzen den Segen Gottes zu der p In diesem Wortlaut befindet sich ein Irrtum. Es ist, wie beivegung"; die extremste Spießerpartei von Oestreich, die Deutsche weiteren glücklichen Entwicklung der Stadt unter den schönen und auch die 2. 8." bereits bemerkt hat, auffallend, daß die Volkspartei, hat ihren Arbeitervertreter", sogar die Fortschrittler, friedlichen Aussichten, die sich jetzt in Europa ent- auf kaiserliche Veranlassung vorgenommene und möglicherweise vom die unverfälschten Manchesterliberalen, haben in Brünn mit dem Kaiser selbst verfaßte Inschrift von einer Befihnahme Kiautschous sponnen, und die er lange zu erhalten hoffe. Schwindel Versuche angestellt. An Arbeiterparteien ist also tein Es soll doch schon immer in Europa friedlich ausgesehen Kiantschou nur auf 99 Jahre gepachtet ist. Auch die Besitznahme" spricht, während doch nach den Erklärungen der Regierung Mangel, fehlen ihnen freilich nur die Arbeiter. Diese Versuche haben. In mancher kaiserlichen Rede, auch in Thronreden und in der Karolinen und Marianen reduziert sich auf den Abschluß der bürgerlichen Parteien, die Bewegung des Proletariats zu Ausführungen der Regierungsvertreter wurde so oft die Friedlichkeit eines Handelsgeschäfts. Deutschland erstand bei der spanischen berfälschen, die Arbeiterschaft in die Botmäßigkeit bürger- der europäischen Lage gerühmt. Allerdings hat die Friedlichkeit Solonialpleite die Infelgruppen für 17 Millionen Mark, ein Geschäft, licher Parteiungen zu bringen, fallen nicht blos zeitlich früher nicht gehindert und wird jetzt nicht hindern, daß kriege: das der Kaiser im Gegensatz zu breiten Volksschichten für ein besonders mit der Gewährung des Wahlrechtes an die Arbeiter rische Rüstungen ohne Unterlaß fortbetrieben werden. glückliches zu halten scheint. zusammen, sondern sie sind eine unmittelbare Wirkung jener fünften Rurie, wodurch sich die Bourgeoisie die Arbeiter vom Halse geschafft hat. Da das Bürgertum durch die Privilegien in seinem politischen Besiz unangreifbar verschanzt ist, so hat es die Möglichkeit erlangt, sein Stimmrecht in der allgemeinen Wählerklasse zu verschenken; es ist ihm die Prämie für die Ueberläufer, der Kauf­preis an die Renegaten des Proletariats geworden. Die Verlogenheit des Wahlsystems ist die Quelle der Verlogenheit jener falschen Arbeiterparteien. Hoffentlich wird die Diskussion in Aussig ergeben,

daß ſich die Partei dieſe3 Zuſammenhanges bewußt ist. Die Debatte

über das Gemeinde- Wahlrecht, die vor zwei Jahren auf dem Grazer Parteitage geführt wurde, hat diese Erkenntnis noch ziemlich ver missen lassen.

Der Parteitag tritt in vergleichsweise politisch ruhiger Zeit zu­sammen, und so ist ihm vergönnt, ohne drängende Sorgen der Gegenwart den Weg für weitere Partei- Arbeit abzustechen. Möge ihm das ganz gelingen!

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Deutsches Reich .

Das Telegramm der Empörung. Die Centrumspresse be­schränkt sich, wie wir voraussahen, auf einen Anstandsprotest gegen den Kaiser. Sie läßt sich daran genügen, den bayrischen Partikularismus ein wenig zu stacheln. So bringt die Germania " eine Korrespondenz aus München , in der ausgeführt wird: Weit nachdrücklicher noch macht sich das Kaisertelegramm als Einmischung in innerbayrische Verhältnisse geltend. Der Kaiser spricht von einer Aktion der Wiehrheit des Landtags mit tiefster Entrüstung", mit Empörung", nennt sie schnöde Undankbarkeit" gegen den Regenten. Zu einer solchen Kritik ist der Kaiser in teiner Weise berechtigt, die Bundesstaaten sind in ihren inneren Angelegenheiten durchaus selbständig dem Reiche gegenüber und müssen schon die Ein= mischung des Reiches, aber noch viel mehr die des Kaisers zurück­weisen, der doch nicht der Bundesrat selbst ist, sondern lediglich das Präsidium desselben. Wir in Bayern halten daran= verbrüchlich fest und betrachten es als einen Wegweiser zum Einheitsstaat, wenn der Kaiser mit einer Kritik der innerbayrischen verfassungsmäßigen Institutionen hervortritt, die seiner Rom­petenz gänzlich fernliegen."

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Zum Besuch des Kaisers in Düsseldorf . Schwimm- Parademarsch. Was alles bei höfischen Festen an Huldigungen geleistet wird, zeigt folgendes uns mitgeteiltes Schreiben des faiserlichen Hofmarschall- Amtes: Ober- Hof- Marschall- Amt

Seiner Majestät

des Kaisers und Königs

B 971.

gamilys

Berlin , den 24. Juli 1902.

Daß die Besignahme" von Kiautschou mit den Daten der chinesischen Erhebung auf einem Steine steht, entspricht dagegen sehr gut dem historischen und fausalen 3= sammenhange. Ohne die Annektion Kiautichous keine Boxer­erhebung. Vermissen fönnte man die Verewigung der viel­besprochenen Sühnefahrt.-

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Bur Ehrung des Duellhelden Lieutenant Hildebrand in Gumbinnen teilt die B. 3." noch mit, daß die Eskorte, welche die vierspännige Gala- Equipage des Lieutenants begleitete, nicht aus Offizieren, sondern aus Mannschaften gebildet wurde. Man Dem Vorstand des Allgemeinen Schwimmvereins erwidere ich hat also fogar Mamichaften in Parade- Anzügen und ihre Pferde fir auf das Schreiben vom 15. d. M. ergebenst, daß der beabsichtigten diesen eigenartigen Dienst" der ungesetzlichen Duellfeier in Anspruch Huldigung Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten am genommen.

d. J. durch einen

15. Auguſt Schwimm- Parademarsch im Rheinstrom

Bedenken nicht entgegenstehen.

Behördliche Geheimniskrämerei. Vor einigen Tagen ist sämtlichen oberschlesischen Polizeibehörden, Gemeinde­vorstehern 2c. eine geheime Zuschrift von seiten der Regierung zugegangen, in welcher ihnen nach der Kattowiger Zeitung" mehr Zurückhaltung und Verschwiegenheit gegenüber der Presse empfohlen wird. Der Anlaß soll in Notizen liegen, die in letter Zeit in oberschlesischen Blättern erschienen sind und Sachen aus­plauderten, welche eigentlich nur die Verwaltungschefs angingen". Hier ist also das Bauchrutschen im eigentlichsten Sinne zur Sollten diese Notizen sich auf die Dienstbereitschaft der oberschlesischen Thatsache geworden. Behörden gegenüber Rußland beziehen?-

gez. Eulenburg. An den Vorstand des Allgemeinen Schwimm- Vereins z. Hd. des Vorsitzenden Herrn Tümena Düsseldorf.

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Ernstlicher Kampf.

angenommen.

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Der Kaiser und die Kunst. Das kaiserliche Entrüstungs­Daß das Eingreifen der Socialdemokratie in die preußischen telegramm an den bayrischen Prinzregenten ist trog der berühmten Landtags- Angelegenheiten sofort den Erfolg haben würde, in die faiserlichen Rede über die moderne Minstein- Kunst von unsrer ge­möglichkeit zu Boden fällt, Bewegung zu bringen, beweist eine gemäcen, kann ja angesichts der Marmorschwadronen der Sieges- Allee bleiern lastende Windstille, in der jegliche politische Entwickelungs- finnungstüchtigen liberalen Bresse als eine hocherfreuliche That kaiser­lichen Mäcenatentums gefeiert worden. Daß Wilhelm II. ein freigiebiger ängstigte Auslassung der" Post" zu unserm letzten Artikel über das preußische Wahlverfahren." Die Post" mahnt die konservative Ge- nicht gelengnet werden, ob aber diese gutgemeinte Gönnerschaft der folgschaft zu ungesäumter Wahlvorbereitung: Stunft irgend etwas nügt, ist eine ganz andre Frage. " Für die konservativen Parteien erwächst aus dem ange- in seiner impulsiven Art Stellung genommen. Man weiß, wie er Auch zu der zeitgenössischen Litteratur hat ja Wilhelm II. fündigten Vorgehen der Socialdemokraten die unabweisliche den Dichtermajor Lauff ausgezeichnet hat. Man weiß auch, daß er Verpflichtung, ihre Wahlorganisation überall und nament­lich auch in denjenigen Wahlbezirken, in welchen auf eine größere wegen der Aufführung der Weber" seine Loge im Deutschen Es liegt mun ein neues Dokument für die Anzahl von socialdemokratischen Stimmen in der dritten Abteilung litterarische Geschmacksrichtung des Kaisers vor. Wilhelm II. hat die gerechnet werden kann, so wirksam einzurichten, daß bei den widmung von Nataly v. Esch struths neuestem Romane nächsten Wahlen auch in der dritten Abteilung eine ausreichende Und die Verfasserin rühmt sich, daß der Kaiser Anzahl von Wählern der eigenen Partei sich an der Wahl be seit Jahren ein sehr gnädiges Interesse" an teiligt, um alle socialdemokratischen Bestrebungen zu Schanden zu ihren Büchern genommen habe, und daß nicht fie es machen. Noch trennt uns mehr als ein volles Jahr von den Neuwahlen zum Abgeordnetenhause, aber es empfiehlt gewesen sei, die die Widmung ihres jüngsten Werkes provoriert habe. sich dringend, mit diesen Organisationsvorbereitungen nicht Man sieht, des Kaisers Geschmacksrichtung weicht auch hier ganz bis zum letzten Augenblick zu warten, sondern die Vorbereitungen entschieden von dem sonst in litterarischen Streisen herrschenden Ge­rechtzeitig zu treffen, so daß, wenn im Herbste nächsten Jahres der schmac ab. Selbst ein Schriftsteller, der unlängst selbst einer per­Wahlapparat in Bewegung gesetzt werden muß, alles wohl flappt fönlichen Unterredung mit dem Staiser gewürdigt wurde, der Verfasser des und namentlich der für die Durchführung der Wahlen so wichtige" Jugend von heute und des" Flachsmann als Erzieher", hat vor fleine Dienst nach allen Richtungen hin sachgemäß eingerichtet ist. Bisher hat man sich vielfach bei den Landtagswahlen darauf noch gar nicht allzu langer Zeit unter dem allgemeinsten Beifall verlassen, daß der Ausgang der Wahlen völlig sicher ist selbst mit der deutschen Sprache auf dem gespanntesten Fuße lebende aller kritischen Kollegen das vernichtendste Urteil über die platte, und demzufolge ein ernstlicher sampf nicht stattfindet. Diefe Auffaffung wird man überall da, wo Socialdemokraten in Die Gunst des Kaisers fällt also auch hier auf eine Person, Unterhaltungs- Schriftstellerin Nataly v. Eschstruth ausgesprochen. Frage kommen, anfgeben und damit rechnen müssen, daß da näher, als daß zu allererst der Regent und die überall auch da, wo nach der vorherrschenden politischen Gesinnung deren Produktionen mit der Litteratur absolut nichts zu thun

Weiter bespricht die Germania " das, was sie das Geld= anbieten des Kaisers" nennt:

" Daß das ein Zug der Freundschaft und des Edelsinns des Kaisers sein soll, wer würde diese Absicht des Kaisers verkennen? Allein es kommt doch darauf an, wie es in der Oeffentlichkeit aufgenommen wird. Der Regent hat, wie zu erwarten war, das Auerbieten des Kaisers abgelehnt. Allein der Eindruck dieses Vorganges ist nichtsdestoweniger überaus peinlich. In welche Lage fommt dadurch das bayrische Königshaus gegenüber dem Volke? Wenn nun doch einmal die gestrichenen Summen durch das Eintreten einzelner aufgebracht werden sollen, was läge, Mitglieder des Königshauses ihre Beiträge gäben? Diese Wirkung des Kaisertelegramms haben die Berater des Kaisers offenbar übersehen. Das Königshaus hat mit seinen Gaben aus konstitutionellen Gründen zurückgehalten, um sich nicht an der politischen Lage zu beteiligen und nicht in die Parteipolitik verwickelt zu werden. Durch das kaiserliche Anerbieten ist nun das Königshaus mit dieser berechtigten Haltung beim Bolke in die schiefe Lage gebracht, daß es indirekt durch das Kaisertelegramm nach der Boltsauffassung eine Censurierung erfährt."

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Etwas schärfer spigt denselben Gedanken das bayrische Centrums­blatt, der Bayr. Courier":

man

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haben. der Ausgang des Kampfes nicht zweifelhaft sein fan, auf ernst­lichen Kampf gerechnet werden muß. Man wird also auch Die Reichstags- Erfahwahl in Kulmbach - Forchheim . Nach überall durch sachgemäße Organisation diesen Kampf vorbereiten einer Meldung des Wolffschen Depeschenbureaus wurden 15 669 müssen, sonst läuft man vielfach Gefahr, im entscheidenden Stimmen abgegeben. Zöllner( C.) erhielt 6099 Stimmen, Momente unangenehme Ueberraschungen erleben zu müssen. Faber( natl.) 3946 Stimmen, Wei Inbo ed( Bund der Landwirte) Diese Mahnung gilt insbesondere den Konservativen 3520 Stimmen, Deinhardt( Soc.) 1766 Stimmen, Wölfel beider Richtungen, welche erfahrungsgemäß in Bezug( Bayr. Bauernbund) 306 Stimmen, ungültig oder zersplittert sind auf die Wahlvorbereitungen besonders lässig zu 32 Stimmen. Hiernach ist Stichwahl zwischen Zöllner( C.) sein pflegen. Sie dürfen die Gefahr des Ein- und Faber( natl.) nötig. greifens der Socialdemokraten durchaus nicht unterschätzen und müssen die Ankündigung dieses Eingreifens als eine dringende Mahnung für sich anschen, in ihrerseits auch rechtzeitig den Wahlkampf so vorzubereiten. daß sie mit Sicherheit auf Erfolg rechnen können."

Die Zurüstungen der Konservativen werden beitragen, daß das gänzlich abgeſtumpfte Interesse der Bevölkerung an die wichtigen preußischen Landesfragen und an den Wahlen endlich erweckt wird. Die Socialdemokratie wird diese Situation zu nüßen wissen und Sorge tragen, daß es den Konservativen an unangenehmen Ueber­raschungen" nicht fehlen wird.-

Bayern .

Der Reichsbote" sucht durch eine Buschrift aus Posen den albernen Klatsch zu erneuern, als sei Löhning unmöglich" geworden, weil er als 58jähriger Mann mehrfach jungen Damen den Hof gemacht und ein 22jähriges Fräulein hat heiraten wollen.

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Die Wahlbeteiligung war diesmal um ein Weniges- einige Hundert Stimmen geringer, als 1898. Trogdem gewannen zwei Parteien Stimmen: das Centrum ca. 900, die Social­demokratie annähernd 300. Dagegen haben die National­liberalen mehr als 2000 Stimmen verloren, trotzdem der Freisinn, der 1898 3228 Stimmen erhalten hatte, diesmal, wahr­scheinlich um gegen den Zollwucher zu demonstrieren, auf die Auf­stellung einer Kandidatur verzichtet hatte! Wo die 3000 freisinnigen Stimmen geblieben find, ist völlig rätselhaft; es müßte denn sein, daß die infolge einer ganz wundersamen politischen Seelenwanderung für den Kandidaten des Bundes der Landwirte votiert hätten, der es ja auf ungefähr ebenso viele Stimmen gebracht hat, als freisinnige Stimmen diesmal durch die freisinnige Abstinenz obdachlos geworden waren.-

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Der Schatten, der dabei auf das Haus Wittels bach fällt, wird wohl auch von der bayrischen Regierung peinlich empfunden. Denn das Telegramm des Kaisers drängt geradezu die Frage auf, wenn mun einmal durch fürstliche Privathilfe die verlorenen Kunstpostulate des Landesbudgets ersetzt werden sollen, warum hat denn nicht das bayrische Königshaus, das ein erheblich größeres Hausvermögen befißt als die Hohenzollern , nicht selbst und zuerst die Mittel gegeben? Bugleich bitte ich Dich, die Summe, welche Du benötigst. Dir zur Verfügung stellen zu dürfen, damit Du in der Lage sei est, im vollsten Maße die Auf­gaben auf dem Gebiete der Kunst, welche Du Dir gesteckt hast, Fall Löhning. Die Regierung schweigt. Der Reichs- und zur Durchführung zu bringen", heißt es in dem Staisertelegramm. Königlich Preußische Staats- Anzeiger" fennt ebensowenig den Fall Das ist sonst nicht die Sprache, wie sie zwischen Löhning wie das Telegramm des Kaisers an den Prinzregenten von Fußtritte ein Aufmunterungsmittel. Der Sergeant Otto Souveränen herrscht, und unser Prinzregent ist in Hörning von der 4. Compagnie der Unteroffizier- Schule in Wirklichkeit ein Souverän, wenn Bayern auch durch die ver­Weißenfels war wegen vorschriftswidriger Behandlung und Miß­fassungsrechtliche Lage zur Fiktion verurteilt ist, daß der Regent handlung Untergebener angeklagt. Vor dem Kriegsgericht der achten nicht König in eigner Person sein kann. Wenn man Almojenier Division wurde ihm vorgeworfen, daß er am 26. Juni d. J. auf ist, dann kann gnädig und berablassend schenken. dem Scheibenstande eine Reihe Füsiliere seiner Compagnie, die wegen Der Absicht des Kaisers liegt es selbstredend völlig ferne, Die Bossische Zeitung" erinnert daran, daß nach dem Gesetz schlechten Schießens unter seiner Aufsicht nachzielen mußten, dadurch den Regenten und das Königshaus in eine solche delikate vom 27. März 1872 ein Staatsbeamter nur pensioniert werden vorschriftswidrig behandelte, daß er dieselben in Marsch, marsch!" Situation zu bringen, im Gegenteil, er wollte lediglich seiner fürst- fann, wenn er infolge eines förperlichen Gebrechens oder wegen auf dem Stande hin und her jagte und mehrmals über eine lichen und freundschaftlichen Gesimmung Ausdruck verleihen, aber Schwäche seiner förperlichen oder geistigen Kräfte zur Erfüllung 80 Centimeter hohe Barriere springen ließ. Dabei hatte das Volk empfindet anders und zieht seine Schlüsse unbeeinflußt seiner Amtspflichten dauernd unfähig ist". Geheimrat Löhning ist er den Füfilier Giehlen, der bei dem Springen über die Barriere durch solche Erwägungen. Und das Volksempfinden drücken wir aber durchaus körperlich und geistig bei bestem Befinden. Danach durch das unsinnige Treiben des Angeklagten zu Falle gekommen aus, wenn wir auch diese mißliche Seite des Kaisertelegramms hat die Angelegenheit auch eine Seite, welche die preußische Ober- war und sich verlegt hatte, viermal mit der Fußspike in das hervorheben." Rechnungstammer angeht. Diese muß die Zahlung von Gesäß getreten, daß am andren Tage noch blaue Flecke ficht­Die liberalen Zeitungen, welche zunächst die Angelegenheit Pension an einen Beamten, der durchaus dienstfähig ist, be- bar waren. Bengen bekundeten, daß das Hin- und Herrennen fein dadurch mildern wollten, daß sie das Telegramm aus einer politi- anstanden. richtiger Laufschritt gewesen, sondern alles durcheinander gelaufen fei. Die Mannschaften schen Auslaffung des Kaisers in die private Meinungsäußerung hätten fünf bis acht Mal eines Kunstfreundes umdeuteten, beginnen diese thörichte Ausflucht Die Cholerine soll nach den uns vorliegenden Nachrichten in Bosen wären ziemlich erschöpft gewesen. Giehlen sei infolge eines Ueber die Hungerepidemic in Posen meldet die V. 3." Strecke von 100 bis 150 Meter durchrennen müssen und aufzugeben. Die National- 8tg." beendet nach Citierung des Westf. Merkur " leider Fortschritte machen. In einem Hause der Wronkerstraße Stoßes, den ihm der Sergeant an die Schulter gegeben, mit dem follen nicht weniger als 38 Perionen erkrankt Schienbein gegen die Schranke gestoßen und dann gefallen, daß Die bedentlichste Wirkung des häufigen persönlichen Ein- fein. So meldet ein Poſener Blatt. Am 13. d. M. wurde eine ihm das Bein heftig schmerzte und er nicht mehr springen greifens des Kaisers in die öffentlichen Erörterungen würde es größere Anzahl von erkrankten Personen in das Stadtlazarett ein- fonnte. unsres Erachtens sein, wenn sich die Auffassung allgemein ver- geliefert. In der Familie eines Handwerksmeisters erfrankten, wie breitete, der das westfälische Centrumsblatt so zuversichtlichen uns mitgeteilt wird, sämtliche Familienmitglieder, die Gesellen und Ausdrud giebt: daß solche Stundgebungen teine Bedeutung für die bie Bolizeiberichte nicht das geringste über diese Lehrlinge, insgesamt 16 Personen. Es fällt in Posen auf, daß thatsächliche politische Entwicklung erlangen."

ihre Betrachtung also:

Von Wasserstraßen und Frieden.

Der Kaiser weilt in Düsseldorf . Auf eine Begrüßungs­rede des Oberbürgermeisters dieser Stadt erwiderte der Kaiser mit

einer Ansprache, in der er sagte:

" Düsseldorf ist eine von den glücklichen Städten, die ein Lied singen fönnten von der Nüglichkeit der Wasser straßen, und sei in der glücklichen Lage, sich der Vorteile, die der Wasserverkehr biete, zu erfreuen."

Nach einer andern Lesart sagte der Kaiser:" Düsseldorf ist eine von denjenigen Städten, die jeden von der Nüglichkeit der großen Wasserstraßen überzeugen müssen."

Obschon sich aber die konservativen Getreuen des Kaisers durch­aus nicht von der Nüglichkeit der großen Wasserstraße überzeugen fonnten, hat der Kaiser dennoch ihnen niemals ein Telegramm seiner Empörung gewidmet.

Weiter sagte er am Schluß seiner Ansprache:

Epidemie melden.

eine

Der Angeklagte gab vor, Giehlen habe sich aus Faulheit" Die Worte: Herr Sergeant, ich kann nicht hingelegt. Die Tritte habe er ihm nur versetzt, um ihn aufzumuntern, mehr, ich bin verlegt!"" wollte er nicht gehört haben. nochmals die Barriere zu nehmen. Der Vertreter der Anklage be­Ein Erinnerungsstein weltpolitischer Thaten ist auf Marsch mit dem Schießdienst gar nichts zu thun hatte. Solches tonte, daß das wüste hin und Herrennen im Marsch, Befehl des Kaisers im Leglinger Forst errichtet worden. Jagen und auch das Springenlassen über die geschlossene Barriere unweit des Dorfes Born findet man diesen weltpolitischen Ge: stelle sich als blokes Schleifen der Mannschaften dar. Das Treten dächtnisstein, er steht auf einer Anhöhe und ist weithin ſichtbar. Auf sei 3 weifellos als eine Mißhandlung Untergebener anzusehen, diesen Stein, der 1898 errichtet wurde, sind fürzlich auf kaiserlichen weshalb eine Strafe von Befehl folgende Daten eingemeißelt worden:

Die

Deutsche Besißnahme von Kiautichou erfolgte am 14. November 1897, der Karolinen und Marianen am 12. Oftober 1899,

bon Samoa am 1. März 1900. Einnahme der Taku- Forts 17. Juni 1900. Einnahme Betings 15. August 1900. Unterzeichnung

des Friedensschluß- Protokolls 7. September 1901.

3 Wochen mittleren Arrests

zu beantragen sei. Der Gerichtshof nahm als erwiesen an, daß der Angeklagte den Giehlen getreten habe, es war ihm aber zweifelhaft, ob eine beabsichtigte Mißhandlung vorlag. Jedenfalls, so hieß es in der Urteilsbegründung, sei nicht genügend erwiesen, daß der Angeklagte das Bewußtsein hatte, dem Untergebenen förperliches Mißbehagen zu verursachen. Der Angeklagte wurde nur wegen vorschriftswidriger Behandlung Untergebener zu 10 Tagen ge­linden Arrests verurteilt.

Aus der verbesserten Monarchie Reuß ä. 2. wird uns in Ergänzung unsrer früheren Mitteilung heute geschrieben, daß der Petitionssturm der Bevölkerung um Erweiterung der politischen Landesrechte bereits einen kleinen Erfolg aufzuweisen hat. Bisher