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3226 Karten.

3661 Karten, Nollendorfplatz mit 3247, Koitbuser Thor   mit merkte auf dem Hofe des Grundstüdes an einem Pfahl Blutflecke, I den juristischen Briefkasten einer hiesigen Zeitung unter Darstellung Stralauer Thor, das bei der Zählung noch End- wie wenn jemand sich die blutbesudelten Hände abgewischt hätte. des Sachverhalts um Rat, wie er sich zu verhalten habe und erhielt station war, hatte 2583 abgegebene Karten. Fast 2000 ankommender Wagner, der jegliche Schuld leugnete, wurde dorthin geführt, be- die Weisung, beim Magistrat Anzeige zu machen, wenn er es mit Fahrgäste zählen Schlesisches Thor und Möckernbrücke, über 2000 hauptete jedoch, daß dies Rostflecken seien. Ehe die Beamten ihn gutem Gewissen thun könne. Schmidt erstattete nun nicht bloß Oranienstraße. Die Benugung der zweiten Klasse, die im allgemeinen verhindern konnten, zog er, angeblich um sich die Flecke abzutragen, beim Magistrat, sondern auch bei der Staatsanwaltschaft Anzeige. den sechsten Teil des gesamten Verkehrs ausmacht, steigt auf einzelnen sein Taschenmesser und stieß sich die lange Klinge blizschnell in den Es wurden Ermittelungen angestellt, die zu Gunsten des Haltestellen bis fast zu einem Drittel. Unterleib. Er vermochte jedoch noch ziemlich festen Schrittes nach dem Juweliers Lübke ausfielen und darauf die Anzeigenden Amtsgefängnisse Nowawes zu gehen, brach aber vor dessen Thür ohne zur Verantwortung gezogen. Die Verhandlung fand unter mächtig aufammen. Er wurde nun nach dem Oberlin- Krankenhause ge- Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Wie aus der Urteils­schafft. Unter Wagners Arbeitszeug wurde ein Etui gefunden, worin verkündigung hervorging, hatten die Angeklagten, die vom Referendar sich die goldene Uhr der Toten befand. Der Maler, der in zweiter Ehe Wittte, als Vertreter des Rechtsanwalts Dr. Schwindt, verteidigt lebt und in letzter Zeit arbeitslos war sein jüngstes Kind ist erst wurden, ihre Bezichtigungen aufrecht erhalten, der Zeuge Lübke vier Monate alt ist ein übel beleumundetes, Subjekt, der sich von hatte aber unter seinem Eide bestritten, daß ein seiner Frau, einer Wäscherin, ernähren ließ. An dem Mordtage wahres Wort an der Sache sei. Der Gerichtshof hatte dem Zeugen will W. angeblich nach Berlin   gefahren sein, um Arbeit zu suchen; Lübke Glauben geschenkt. Mit Rücksicht darauf, daß der Zeuge wenigstens hat er dies verschiedenen Einwohnern von Nowawes   sich die schweren Ünannehmlichkeiten bei Ausübung eines Ehren­erzählt, wahrscheinlich um sich so ein Alibi zu verschaffen. In einem amtes zugezogen hatte, verurteilte der Gerichtshof den lichten Augenblick hat W. im Krankenhause erklärt, daß er die Uhr Angeklagten Ehemann Schmidt zu einem Jahre Gefängnis von einem Kameraden geschenkt bekommen habe, dessen Namen er bei sofortiger Verhaftung, die Ehefrau Schmidt zu einem Monat jedoch nicht nennen wollte. Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte je sechs Monate be­

Unter dem Verdacht, den Mord bei Plöhensee begangen zu haben, wird gegenwärtig im Potsdamer   Gerichtsgefängnis der 30jährige Malergehilfe Lemmer aus Gumbinnen   fest­gehalten. Am 17. August wurde er von dem Gendarm Regelin in Nowawes   als Landstreicher verhaftet. Es stellte sich heraus, daß Lemmer   an seiner Weste erhebliche Blutspuren hatte, auch ein voll ständig zerkragtes Gesicht aufwies. Beides soll von einem Sturz von einer Treppe herrühren, doch glaubt man seinen Angaben nicht recht, weil Lemmer   für den Mordtag, den 14. August, sein Alibi nicht nachweisen kann und es feſtgeſtellt wurde, daß derselbe, von Sonnenburg kommend, zu der fraglichen Zeit in der Umgebung von Blößensee gewesen ist. Remmer, welcher in Nowawes   umher­vagabondierte, lebt von seiner Frau, die in Spandau   wohnt, schon seit Jahren getrennt.

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Die Höhe der geraubten Summe hat bisher infolge der eigen- antragt. Das Urteil sol durch eine hiesige Zeitung veröffentlicht artigen Gewohnheiten der Frau Ihmer noch nicht ermit ermittelt werden werden. sid mannil nid

tönnen.

Vermischtes.

Die

Chinafranz. Durch einen Schnitt in den Hals wurde die un­verehelichte Martha Tronete, wie erst jetzt zur Anzeige ge- Last gelegt, die gleichfalls die Ermordete betreffen. Seitdem die Dem Maler Wagner werden auch noch andre Strafthaten zur kommen ist, von einem Mann schiver verlegt. Das Mädchen, das Tochter Wagners bei der Justizrätin im Dienst war, wurde bei ihr Eisenbahnunglück. Aus Magdeburg   wird vom Montag unter polizeilicher Aufsicht steht, benutzt zu ihren Zusammenkünften dreimal eingebrochen. Diese Einbrüche dürfte der Vater verübt haben, da früh berichtet: Der Schnellzug 9, welcher heute morgen von Braun­eine Wohnung in der Mulackstraße. Hier traf sie in der Nacht zum er wußte, daß bei der Einsiedlerin etwas zu holen war. Frau Jßmer schweig mit 10 Minuten Verspätung abging, ist gegen 6 Uhr bei 28. Juli mit einem Mann zuſammen, der ihr plöglich einen schlief deswegen in der Nacht schon nicht mehr, sondern paßte, in einen Sch an de lab entgleist, vermutlich durch Radreifenbruch. tiefen Schnitt mit einem Messer in den Hals beibrachte, ehe Schlafrock ihres verstorbenen Mannes und mit einer Pfeife versehen, beiden Maschinen liegen quer über den Geleisen, der Gepäckwagen ist fie sich dessen versah. Die Veranlassung dazu war ganz eigenartiger auf jedes Geräusch. Merkte sie etwas, so pfiff fie laut zum Fenster zertrümmert. Beide Geleise sind gesperrt. Der Verkehr wird durch Natur. Die T. sollte am 28. Juli in einer Gerichtsverhandlung als hinaus. In der Mordnacht muß sie dennoch überrumpelt worden sein. Ümsteigen aufrecht erhalten. Beugin auftreten, und der Zuhälter Chinafranz" den Bei­namen hat er wegen seiner Teilnahme am chinesischen Feldzug hatte allen Grund, ihre Aussage zu fürchten. Die Kriminalpolizei bermutet mun, daß in Zuhälterkreisen das Er­scheinen des Mädchens vor Gerichts verhindert werden sollte und zu diesem Zweck das Die T., die sofort eine Unfallstation aussuchen mußte, nahm trotz der Verwundung den Termin war und mußte dann in einem Kranken­haus Aufnahme finden. Die Anzeige unterblieb zunächst auf Be­treiben der Wirtin, die ihre Wohnung zu den Zusammenkünften hergab, ist aber jetzt erfolgt. Die Verletzte will den Thäter, dessen Beschreibung fie gegeben hat, sofort wieder erkennten.

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Attentat angezettelt wurde.

Sittlichkeitsverbrechen. Eine kaum glaubliche Dreiftigkeit be­vies am Sonntag ein Lüftling in dem von Ansflüglern start be­fuchten Vorort Schönholz. Der Bursche, welcher sich schon mehrere Tage daselbst herumgetrieben haben soll, hatte beim Restaurant Borussia- Part" ein faum fünfjähriges Mädchen mit Obst an sich gelockt und in die nahe gelegene Heide verschleppt, wo er sich an dem Kinde vergehen wollte. Gein Treiben wat ines von Besuchern des Lotals beobachtet worden, welche ihn unbemerkt verfolgten und dingfest machten, so daß der Unhold nicht zur Ans­führung seines abscheulichen Planes tam. Nachdem er eine Tracht Prügel vom empörten Publikum erhalten, wurde der Bursche verhaftet. Wegen Blutschande wurde gestern der 26 Jahre alte Arbeiter Friedrich Birthahn aus Heiligensee   verhaftet. Er hat bis vor zwei Jahren zu seinen drei Schivestern, von denen die älteste jetzt 17, die jüngste 14 Jahre alt ist, unerlaubte Be­ziehungen gehabt.

In Steinheid  , Sachsen Meiningen  , find Sonntagabend durch eine Feuersbrunst 13 Wohnhäuser mit Nebengebäuden ein­geäschert worden. 22 Familien, meist arme Arbeiter und Glasbläser, find obdachlos geworden.

Grubenunglück. Im Wetterschachte der Gabrielenzeche in Starwin bei Troppau   erfolgte Sonntagmittag eine Explosion schlagender Wetter. Von sechs daselbst beschäftigten Maurern wurden vier schwer verlegt zu Tage gefördert; zwei werden Meldungen aus Karwin wurden infolge der Explosion in der vermigt. Das Schachtgebäude ist demoliert. Nach weiteren Gabrielenzeche zwei Mann getötet, drei schwer verletzt und drei ver­schüttet. Das Maschinengebäude des Wetterschachtes ist zerstört, der Ventilator und die Grube sind unversehrt.

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Auf dem Bahnhof Schulzendorf ist Sonnabendabend 10 Uhr der Malergehilfe Paul Adler beim Verlassen des Zuges schwer verunglückt. Adler, der Dunckerstr. 15, Hof, 2. Stfl., 2 Treppen rechts wohnt, wollte mit einem Kollegen und seinen beiden Söhnen, von denen der älteste 18, der jüngste 15 Jahre zählt, seinen Schwager in Heiligensee   besuchen. Man benutzte die Kremmener Bahn   und stieg auf dem Bahnhof Schulzendorf aus. Adler war noch auf dem Trittbrett, als der Zug sich bereits wieder in Bewegung setzte; der Unglückliche fiel herab und fam unter die Räder des Zuges. Er wurde schwer ver­lezt hervorgezogen. Die Infaffen des Wagens schreiben das Unglück einzig dem Umstande zu, daß der Zug bereits nach ganz überraschend furzem Aufenthalt wieder in Bewegung war, obgleich der Stations vorsteher hätte bemerken müssen, daß die Passagiere durchaus noch nicht den Wagen verlassen hatten. Es wurde aus Tegel   ein Arzt herbeigerufen; als der Herr auf der Unglücksstätte ankami, stellte sich heraus, daß weder Verbandszeug noch sonstige Hilfsmittel Bon der Nenen Zeit"( Stuttgart  , Diez' Verlag) ist soeben das vorhanden waren, der Arzt mußte darauf wieder zurückkehren, um 47. Heft des 20. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben Von Mar das Notwendigste herbeizuholen. Es verging so wohl eine Stunde, bis dem Verunglückten die erste Hilfe zu teil wurde. Er blieb während der Adler. ganzen Zeit bei Besinnung und jammerte vor Schmerzen. Weinend über die Lage der Angestellten und Arbeiter in den Verkehrsgewerben. innstanden ihn seine beiden Kinder. Als Adler endlich verbunden Bon Max Grunwald  . Notizen: Schulen für nerventrante Kinder? war, wurde er mit dem halb zwölf nach Berlin   fahrenden Zuge Feuilleton: Maurice Maeterlinc. Von Henriette Roland Holst.  ( Fort: zurückbefördert und nach der föniglichen Klinik in der Ziegelstraße fegung.) nebracht. Hier wurde ihm sofort der völlig zerschmetterte linte Fuß abgenommen. Hoffentlich giebt eine Untersuchung Aufklärung dar über, wem die Schuld an dem entsetzlichen Unglück zuzuschreiben ist.

2110

Eingegangene Druckschriften.

wir hervor. Das öftreichische Chaos und seine Gutwirrung. Bischof Ketteler als Socialpolitiker. Ein Beitrag zur ultra­

montanen Arbeiterpolitik. Von August Erdmann.

Die Untersuchungen

Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchs handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 M. pro Quartal zu beziehen. In der Zeitungspreisliste der Postanstalten ist die Neue Zeit" unter Nr. 5389 eingetragen, jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft fostet 25 Pf. Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung.

Von der Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen

( Stuttgart  , Diet' Berlag) ist uns soeben die Nr. 18 des 12. Jahrgangs zu­gegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Aufruf der Vertrauensperson. Zur Frauenfonferenz in München  . Die Organisation der Wiener   Heimarbeiterinnen. Von Adelheid Bopp. Feuilleton: Ein Arbeitssport. Bon Eugenie

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Frauenbewegung.

Selbstmord aus Eifersucht. Vor den Augen Hunderter von die Primus"-Katastrophe von der Elve in frischer Erinnerung, und Dampfer- Zusammenstoß auf dem Tegeler Sec. Noch ist Zuschauern machte gestern nachmittag in der Nähe des Restaurants schon wieder ist von einem ähnlichen Unglück, wenn auch von Wilhelmsgarten bei Ober- Schöneweide ein junges Mädchen den weniger Bedeutung. zu berichten. Es war, wie uns von beteiligter Versuch, sich in der Spree zu ertränken. Die 22jährige Arbeiterin Seite gemeldet wird, am Sonnabendabend 3/49 Uhr, als der Bertha Richter hatte mit ihrem Bräutigam, dessen Freund und der dem Schiffseigner Karl Holz   in Tegel   gehörige, einige 60 Per Schwester des letzteren einen Ausflug unternommen. Wiederholentlich sonen fassende Dampfer" Grebin  " von Tegelort nach Tegel  ( Voll- Die Frauenorganisation in den Gewerkvereinen. Von Fanny Imle. Iam es hierbei zwiſchen ihr und ihrem Bräutigam, der fich angeblich werk) seine Fahrt machte. Alle Lichter waren vorschrifts: Aus der Beweging. zu sehr mit der Schwester seines Freundes beschäftigte, zu Eifersuchts: mäßig angezündet, so daß das Schiff deutlich erkennbar war. Jacobi. Notizenteil: Frauenarbeit auf dem Gebiet der Industrie, des scenen, in deren Verlaufe das Mädchen mehrfach mit Selbstmord In der Nähe der kleinen sog. Liebesinsel" steuerte der von Tegel   Handels und Berkehrswesens. Gewerkschaftliche Arbeiterinnenorganisation. drohte. Als sich die vier jungen Leute am Eprec- Ufer in der Nähe her kommende, der Spandauer   Dampfschiffahrts- Gesellschaft gehörige Adressenverzeichnis der Bertrauensperson der Genoffinnen. Sociale Gesetzgebung. Frauenstimmrecht. des genannten Restaurants befanden, lief die St. etwa 8 Meter weit tiefendampfer Neptun" nach der engen Stelle am Scharfenberger Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer in das Wasser hinein und warf sich, da ihr die Fluten auch hier nur Wehr zu. Vorschriftsmäßig gab angesichts des entgegenkommenden 10 Bf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Reichspoſt- Zeitungsliste bis zur Brust reichten, nieder. Augenzeugen gelang auch, die sich Schiffes der Grebin  " ein Signal, aber Neptun" antwortete für 1902 unter Nr. 3051) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne beftig gegen Rettung Eträubende an das Ufer zu ziehen. Das Bad zunächst nicht; einen Moment darauf gab lekterer ein entgegen Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf. scheint auf das Liebespaar versöhnend gewirkt zu haben, denn es gefegtes Signal, als der Grebin  " erst gegeben hatte, und Der Wahre Jacob" hat foeben die Nr. 18 seines 19. Jahrganges begab sich sofort nach dem Bahnhof Johannisthal  . dieser mußte ein gleiches Signal zurückgeben und auch ent erscheinen taffen. Wiederum mußte er einem verstorbenen Parteigenossen von der alten Garde einen Nachruf widmen, und zwar einem, der ihm be: gegen feinem ersten Beichen den Kurs ändern. sonders nahe stand, seinem alten Mitarbeiter May Kegel, dessen in Neptun Führer will das erstgegebene Signal würdiger Weise gedacht wird. Dem Aufsatz ist ein wohlgelungenes Porträt nicht gehört haben. Infolge dieser verschieden ver: desselben beigegeben. Aus dem sonstigen Inhalt der Nummer heben wir einander, indem der Grebin  " vom Neptun" schräg an schwere Prüfung", sowie die Illuſtrationen Aus England"," Warum fiſchen standenen Signale gerieten die beiden Schiffe an die beiden farbigen Bilder Die Kunstförderer in München   und Eine rechter Seite vor der Maschine scharf angerannt diese Leute?" und Pfarrerstöchinnen beim Stellenwechsel" hervor. Der und leck wurde. Die acht im Grebin  " im Vorderteil sigenden tertliche Teil der Nummer bringt noch die Gedichte Rudolf von Bennigsen  ", Baffagiere( die Kajüte war zum Glück leer geblieben) wurden über- Frei ist der Burich"," Fürsten- Entrevuen"," Das Kinderspielzeug"," Kultur­einandergeworfen, sie gerieten in begreifliche Aufregung und riefen arbeit", Miniſterpech, Der Parteilose" und außer einer Anzahl fleinerer satirischer Prosabeiträge noch die Novellen Der Kinderglaube" von Dr. um Hilfe, die auch sofort vom Neptun" geleistet wurde. Alle acht Ludwig Frank   und Kinder" von Clara Müller  . Der Preis der 10 Seiten Personen sowie die drei Schiffsmannschaften, Führer Heidenreich, starten Nummer ist 10 Pfennig. Heizer und ein Bedienungsmann, wurden auf den Neptun" genommen. Bevor dieses noch geschah, hatte man natürlich angesichts

Mit 2500 Mart entwendeter Gelder ist der 25 Jahre alte Comptorist Emil Kaufmann   aus Elberfeld   entflohen. Au scheinend treibt er sich in Berlin   umher. Er ist mittelgroß, trägt einen kleinen Schnurrbart, einen dunklen Anzug und gelbe Schuhe. Verloren gegangen sind Sonnabendabend zwischen 11 und 12 Uhr in der Rügenerstraße die zwei Mitgliedsbücher des Verbandes der Möbelpolierer Nr. 219 und 329. Der Finder wird gebeten, die Bücher bei Maaß, Brunnenstr. 96, abzugeben. Etwaige Unkosten werden vergütigt. Orgelfonzert. Der Orgelvortrag in der Marienkirche am Mittwoch, den 27. August, mittags 12 Uhr, wird ausgeführt von Herrn Musikdirektor Dienel, Fräulein Margarete Heinrich, Fräulein Margarete Henning, Fräulein Lucie Delschläger, Herrn Friz Groffe, Cellist, und Herrn Schießelmann. Bach, Händel, Mendelssohn, Becker, Rheinberger  , Dienel u. a. sind auf dem reichhaltigen Programm vertreten. Der Eintritt ist frei.

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Der Verein von Freunden der Treptow- Sternwarte( E.-B.)" besichtigt am Sonntag, den 31. August, mittags 12 Uhr, unter Führung von Herrn Dr. Z a che die, Geologische Wand" im Humboldthain. An Ort und Stelle findet ein Vortrag statt; von 2-5 Uhr nachmittags wird mit dem Riesen- Refraktor auf der Treptow   Sternwarte die Venus beobachtet, welche jetzt als schmale Sichel zu sehen ist. An meldungen zum Vercin nimmt das Bureau der Treptow  - Sternwarte entgegen.

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11107

Der

des drohenden Zusammenstoßes Gegendampf gegeben, doch bei der schnellen Fahrt ohne besonderen Erfolg. Es sollte nur noch ver­sucht werden, den sinkenden Grebin  " mittels Bugsier­einen an Land zu sehen, aber vergeblich, die Taue rissen und innerhalb 5-8 Minuten war das Schiff in dem 10-15 Meter tiefen Wasser versunken. Die Passagiere des Grebin  ", die nach Tegel   wollten, wurden von Neptun" nach Tegelort gebracht und abgesetzt, wo sie von erlittenem Schreckt sich zunächst erholen mußten. Körperlichen Schaden scheint niemand erlitten zu haben, doch ist der Verlust verschiedener Kleidungs- und Schmuckgegenstände sowie Geldtasche des Heidenreich zu beklagen. Die Vernehmung der Schiffsmannschaften seitens der zuständigen Behörden ist bereits erfolgt, und die Hebung des Grebin  " soll baldigst in die Wege ge­leitet werden.

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Gerichts- Beitung.

Marktpreise von Berlin   am 23. August 1902 nach Ermittlungen des tgl. Polizeipräsidiums. Kartoffeln, neue, D- Ctr. Rindfleisch, Neule 1 kg

Welgen, gut

D. Gir

milfel

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gering Joggen, gut

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mittel gering

weißte, gut

mittel gering

* pafer, gut

14,55 14,50 14,49 14,45

14,44 14,40 15,50 15 20 15,10 14,90 14,80 14,60 20,00 19,- 18,90 17,90 17.80 16,90 5,32 4,32

do. Bauch Schweinefleisch Kalbfleisch Hammelfleisch Butter

Eier Karpfen

mittel gering

Aale Bander

Michistroh Hel Eibsen

7,

5,-

40,

25,

Hechte Barsche Schleie Bleie

Speiset ohnen

50,-

25,-

Krebse

Linien

60,-20,-

ab Bahu.

* frei Wagen und ab Bahn.

7-14­1,80 1,20 1,50 1,10

"

"

1,80 1,30

1,80 1,20

"

1,80 1,30

2,60 2,--

4.80 2,60

60 Stut

1 kg

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1.40

2,20 1,40

2,60

2,80 1,40

2,40 1,40

1,80 0,80

2.80

1,40

1,40 0,70

per Sto.t 18,- 3,-

Feuerbericht. In den letzten 24 Stunden hatte die Wehr mehrere kleine Brände abzulöschen. Sonntagnachmittag 1 Uhr wurde sie nach der Kommandantenstraße 68 gerufen. Hier war in einer Marquise ein kleines Fener entstanden, das in der Hauptsache mur Gerümpel zerstörte. Kleidungsstücke und Möbel gingen kurz darauf in der Flensburgerstraße 53 in einer Schlafftube in Flammen auf. Abends 9 Uhr hatte die Wehr in der Swinemünderstraße 39 einen Brand abzulöschen, der den Fußboden und die Balfenlage ergriffen Der Zeuge Lübke. Eine unsaubere Geschichte beschäftigte hatte. Kurz vorher hatten Plan- Ufer 25 Gardinen, Fenster zc. in einer gestern die 7. Ferienftrafkammer des Landgerichts   I in längerer Wohnung Feuer gefangen, dessen Ablöschung indes bald erfolgen igung. Unter der Anklage der versuchten Erpressung, des sehr fleinen Warenangebotes verkehrte der Getreidefrühmarkt in recht konnte. Niedergedrückter Rauch war der Grund einer Alarmierung, der verleumderischen Beleidigung und der wissent die gegen 7 Uhr nach der Alten Jakobstr. 61 erfolgte. Ein Küchen- lich falschen Anschuldigung hatte sich der Buchbinder brand mußte in der Nacht zum Sonntag in der Gontardstr. 2 be­feitigt werden. Sonnabendabend gegen 10 Uhr waren in der Friedrichstr. 35 Regale, Kisten 2c. in einem Laden in Brand geraten, doch gelang es der Wehr, die Flammen in furzer Zeit zu er stiden. Außerdem hatte die Wehr in der Zwischenzeit noch Alarmierungen von der Andreasstr. 16 und der Oranienstr. 119 zu verzeichnen, die jedoch nur auf geringfügige Anlässe zurückzuführen

waren.

Aus den Nachbarorten.

Produktenmarkt vom 25. Auguft. Getreide. Jm Einklang mit den höheren Privatmeldungen aus Nordamerika  , sowie unter Einwirkung fefter Saltung. Mittags wurde die Tendenz jedoch wieder etwas schwächer auf matteres Destreich- Ungarn  . Das Wetter macht, obwohl es ſeit vor: gestern nicht geregnet hat, noch immer einen veränderlichen, unzuverlässigen Eindruck, doch neigt man an der Börse vorwiegend zu der Annahme, daß größere Niederschläge für die nächste Zeit nicht zu erwarten sind. Die Preise für Weizen, Roggen und Mehl waren gut behauptet, das Geschäft lag außerordentlich still. Hafer und Mais blieben fest, da die Ankünfte zur Deckung des vorhandenen Bedarfes nicht ausreichen; Lieferungen waren schwach behauptet. Rüböl nachgebend. 38,70 wt. wurden 70er lofo, wie auch Septemberlieferungen gehandelt.

Bernhard Schmidt, wegen der beiden ersteren Vergehen dessen Ehefrau Bertha Schmidt zu verantworten. Im Januar d. J. war der Ehemann Schmidt längere Zeit im Krankenhause. Seine Familie geriet in Not, worauf die Ehefrau Schmidt sich mit der Bitte um Unterstützung an die Armenkommission wandte. Der Juwelier Lübke er­hielt als Vorstandsmitglied der Armenkommission den Auftrag, sich über die Verhältnisse der Bittstellerin zu erkundigen und besuchte sie zu dieſem Spiritus ging gegen letzte Notierung um 60 Pf. zurüd. Mit Zwede in ihrer Wohnung. Als Schmidt aus dem Krankenhaus W. herausfam, erhielt er Mitteilung von diesem Besuche und sein noch Schluß für Getreide: Nach vorübergehender weiterer Abschwächung erholt. schulpflichtiger Sohn fnüpfte hieran Angaben, aus denen Schmidt den Schluß ziehen zu müssen glaubte, daß zwischen Lübke Briefkasten der Redaktion. und seiner Ehefrau unlautere Sachen vorgekommen seien. Wie Schmidt vor Gericht erklärte, will er von seiner Ehefrau das Geständnis erhalten haben, daß sein Verdacht gerecht­fertigt sei. Die Ehefrau Schmidt richtete dann im Auftrage ihres Ehemannes an Lübke ein Schreiben, worin sie ihm mitteilte, daß ihr Ehemann von dem Vorgefallenen Kenntnis erhalten. Er möge Schritte thun, einen Vergleich mit ihm herbeizuführen, den richtigen Die Verhaftung Wagners, der am 27. Juni 1860 zu Berlin   ge- Weg werde er schon finden. Der Adressat war nicht wenig erstaunt boren ist, erfolgte, wie weiter berichtet wird, Sonntagvormittag. über den Inhalt des Schreibens. Er ließ die Ehefrau Schmidt zu Seine Tochter hatte bei der Ermordeten einen Tag gedient und war sich kommen und bat um Aufklärung. Das Ende der Auseinander­in Unfrieden wegen schlechter Behandlung und mangelhafter Kost seßung war, daß Frau Schmidt ein ihr von Lübke diktiertes Schreiben aus dieser Stellung geschieden. Das war der Polizei bekannt ge- auffezte, worin sie erklärte, daß zwischen ihnen nichts vorgekommen worden, und am Sonntagmorgen begaben sich mehrere Potsdamer sei, was das Licht der Oeffentlichkeit zu scheuen brauche. Der Ehe­Kriminalbeamte nach der Wohnung des W. Einer der Beamten be- Imann Schmidt wollte sich hiermit nicht begnügen. Er bat durch jos#od estjoslus

Der Ranbmord in Potsdam  . Wie aus Potsdam   gemeldet wird, ist der Maler Otto Wagner   aus Neuendorf bei Pots­ dam  , der Vater des letzten Dienstmädchens der Justizrätin Jymer, wegen dringenden Verdachts, den Mord an der Frau begangen zu haben, von der Kriminalpolizei verhaftet worden. Bei seiner Festnahme machte Wagner einen Selbstmordversuch, verwundete sich jedoch nur leicht.

Wir bitten bei jeder Anfrage eine Chiffre( zwei Buchstaben oder eine Zahl) anzugeben, unter der die Antwort erteilt werden soll, und die letzte abonnements quittung beizulegen. Fragen ohne folche werden nicht beants wortet und schriftliche Antwort wird nicht erteilt. Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends von 7 bis 1hr abends statt. M. S. G. Unterstützungsbund der Schneider, Bureau Engel- Ufer 15, Gewerkschaftshaus. Mehrere Parteigenossen. Zum Fall Löhning". Auf anonyme Anfragen können wir Antwort nicht erteilen. K. G. 1. und 2. An das Direktorat des Museums der landwirtschaft: lichen Hochschule zu Berlin  , Invalidenſtr. 42.

Rob. Mahlke. Ihre Anfrage wird am besten mündlichen in unsrer juristischen Sprechstunde beantwortet.