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Nr. 205.

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Erscheint täglich außer Montags.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

19. Jahrg.

Die Insertions- Gebühe beträgt für die fechsgespaltene Solonet. geile oder beren Raum 40 Pfg., für politische und gewertschaftliche Bereinss und Versammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Bleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inferate für bie nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Die Kartellfrage.

1. Der Zweck der Kartelle.

beginnt sich zu ansehnlicher Breite auszuwachsen.

Mittwoch, den 3. September 1902.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.

Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.

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Lebensmittel- Kartellen und Trusts, die Vernichtung oder das abficht- die Unterkommission die Redaktion der Beschlüsse erster Lesung be­liche Verderbenlassen allzu reicher Vorräte. sorgen und am 22. soll die zweite Lesung beginnen. Dieser sich aus der Thätigkeit der Kartelle klar ergebende Zweck Mit stürmender Plöhlichkeit wurde die Sühne an den paßt indes den Lobrednern der Kartelle schlecht in ihre Argumentation;

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Uebrigens stellt jetzt die Köln . 8tg." die Meldung, daß auch der Lieutenant Hildebrandt selbst zur Disposition gestellt sei, in

Abrede.

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Centrumsart. Der Centrums- Abgeordnete Schmitt, Bers

treter für Mainz - Oppenheim im Reichstage, hat nach der Köln . Boltszeitung" auf eine Einladung zu einer focialdemokratischen Versammlung behufs Besprechung über die Fleischteuerung geant­

wortet:

Die rasche Zunahme der Kartelle, ihr wachsender Einfluß auf denn ist der Zweck des Kartells lediglich der Nutzen der Unternehmer Gumbinner Offizieren vollzogen. Die Frankf. Zeitung" bie Entwicklungsrichtung der Industrie wie auf die Wirtschaftspolitik und die Produktions- und Absakregelung nur eins der Mittel, diesen erfährt aus Berliner militärischen Kreisen, daß, nachdem der Bericht der Regierung haben in letzter Zeit der öffentlichen Meinung immer nutzen zu erreichen, so folgt daraus weiter, daß von den Kar- in Berlin eingelaufen war, die Betreffenden telegraphisch zur Ein­wieder neuen Stoff zur Beschäftigung mit ihrem Treiben und mit tellen die Regelung nur so weit getrieben wird, reichung ihres Abschiedsgefuches aufgefordert wurden. ihrer Stellung im Wirtschaftsleben geboten. In den Berichten kauf als dies ihrem Nußen dient. Und thatsächlich lehrt denn Die Ratgeber des obersten Kriegsherrn scheinen aljo teine Zeit männischer und induſtrieller Verbände, in Zeitungen und Fach- auch die bisherige Erfahrung, daß in Zeiten flotten Geschäfts- gehabt zu haben zur Ueberlegung, ob nicht der Eindruck, den die zeitschriften: überall wird das sogenannte Kartellproblem erörtert, ganges, wenn die Preise steigen, die Kartelle ebenso wie die un- ichnelle und plögliche Begnadigung Hildebrandts in und selbst die sich ſpeciell mit ihm befassende wissenschaftliche Litteratur fartellierten Unternehmungen fröhlich darauf los fabrizieren, un- ihnen hervorrufen mußte, als mildernder Umstand in Betracht ge= bekümmert um die drohende Ueberproduktion. Oft fördern 30gen werden könne. Zu den legten Veröffentlichungen dieser Litteratur zählt die vor sogar die Kartelle die letztere, indem fte, gestützt auf ihre ungefähr 14 Tagen im Verlage von Dunder u. Humblot erschienene machtmittel, einerseits die Ausführung kleiner Aufträge ab führten, wird dem B. T." aus Ostpreußen noch geschrieben: Ueber die Vorgänge, welche zur Verabschiedung der Offiziere Schrift, Ueber Startelle" des östreichischen Nationalökonomen lehnen und ihre Kunden dadurch zur Erhöhung ihrer Bestellungen Die Idee der feierlichen Eskortierung Hildebrandts soll bon Dr. Joseph Grunzel. Vom Standpunkt des Kartellfreundes nötigen, und indem sie audrerseits ihre Abnehmer zwingen, ihnen Hauptmann v. Frankenberg und Oberlieutenant Rumbaur bereits geschrieben, sucht sie den bisher von den Kartellen zur Begründung ihren Bedarf lange vor dem Gebrauch in Auftrag zu geben, häufig vor der eigentlichen Abschiedsfeier ausgedacht worden sein; ihrer Politik vorgebrachten Gründen und Argumenten wissenschaft - 1-2 Jahre vorher, also zu einer Zeit, wo es noch völlig unmöglich der Hauptmann war Chef, der Oberlieutenant Führer je lichen Gehalt und präcise Fassung zu geben, gelangt aber gerade einer Batterie. Vermutlich haben die Genannten Mannschaften dadurch wider den Willen ihres Verfassers dazu, die Schwäche dieser ist, die Marktlage zu übersehen. Gründe und ihre Unstichhaltigkeit nachzuweisen. Aus diesem Verhalten soll den Kartellen kein Borivurf gemacht und Pferde aus beiden Batterien zur Eskorte herangezogen. Têten­Als vor einigen Jahren die Kartell- und Syndikatsbildungen duktion. Die Verteidiger der Kartelle brauchen jedoch, um deren soll zum Vorwurf gemacht worden sein, daß er, nach dem Abschiede werden: der Gewinn ist nun mal das Motiv der kapitalistischen Pro- reiter der Eskorte war Lieutenant Georgee, welcher zum Train ver setzt worden ist. Dem Abteilungskommandeur, Major Dyckerhoff, zuerst in der volkswirtschaftlichen Litteratur Beachtung fanden, sahen volkswirtschaftliche Nüglichkeit nachzuweisen, einen vom Sonderprofit aus dem Stafino Heraustretend und den Aufzug erblickend, denselben nicht nur die Volkswirtschaftler der socialethischen Schule, sondern der Unternehmer getrennten edlen" Zweck. Und sie erhalten ihn, nicht inhibiert hat; der Regimentskommandeur endlich soll darin auch manche Halb- und Viertelsocialisten in den Kartellen, indem sie einfach das Mittel als 3wed fegen und gefehlt haben, daß er am andren Tage die Urheber des Arrangements Syndikaten und Trusts Organisationen zur Aufhebung der bis- erklären, das Ziel der Kartelle sei die gemeinsame Rege- nicht bestraft hat, obgleich ihm das seitens des Garnisonsältesten, herigen Anarchie der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Die von den Kartellen und Trusts in Angriff genommene Regelung der nationalen ung der Produktion und des Absages- natürlich zum Generalmajors Stamm, nahegelegt wurde." allgemeinen Besten. Produktion, so hieß es, werde in ihrer Wirkung dahin führen, den Wie Herr Professor Grunzel bei diesem Definitionskunststüd Schwankungen der Konjunktur vorzubeugen und eine gewiffe verfährt, ist recht interessant. Zunächst schildert er die nachteiligen Stabilität der Marktverhältnisse herzustellen. Damit würde auch Folgen der freien Bethätigung der individuellen Kräfte" in die Krise, das bisherige Schreckgespenst der kapitalistischen modernen Wirtschaftsgetriebe, preist als Heilmittel die gemein­Produktionsweise, verschwinden. Einige besonders reich mit Phan- wirtschaftliche Organisation", identificiert diese kurzer Hand mit der taste ausgestattete Schriftsteller fanden sogar, daß durch diese neuen Startellorganisation, und folgert dann, wenn man einer gemeinwirt­triebkräftigen" Bildungen die bislang dem Kapitalismus drohenden schaftlichen Organisation das Wort rede, dann hätte jedes Gefahren überwunden seien, und konstruierten sich allerlei Ver- artell durch seine bloße Entstehung den Beweis jüngungs- und Verewigungstendenzen der kapitalisüben Produktionseiner Notwendigkeit erbracht. Darauf wird die Frage Die jetzige Fleischteuerung bedauere auch ich lebhaft und be­weise. fämpfe fie, wo und wie ich mir kann, weil ich der Ueberzeugung bin, daß sie hauptsächlich durch unnötige strenge Maß­Wie mit so manchen andren, hat auch mit diesen Eintagstheorien aufgeworfen:" Was ist ein Kartell?" und als sein gwed unter nahmen der Regierung künstlich herbeigeführt ist und die hereingebrochene Strife ziemlich aufgeräumt. Gerade in jenen der Begründung, nicht alle Startelle träfen Breisfeftfegungen, furz­die Lebenshaltung besonders des wirtschaftlich schwächsten Teiles beiden europäischen Ländern, in denen die industrielle Startellie weg die gemeinsame Regelung der Produktion und des Absages" der Konsumenten ohne stichhaltigen Grund ungerechtfertigt be= rung am weitesten vorgeschritten ist, in Deutschland und Oestreich, Damit ist an die Stelle der Profitvergrößerung glücklich die lastet." hat die Kerise eingesetzt und die größte Ausdehnung erlangt; und Produktionsregelung als Zweck des Kartells konstituiert: ein Es ist recht löblich, daß der Abg. Schmitt also die Fleischnot gerade jene Industrien, in deren einzelnen Branchen die Kartelle und guter Anfang auf dem Wege zur Erweisung der allgemeinen anerkennt, bedauert und bekämpfen will. Aber gänzlich unrichtig ist Syndikate die weiteste Herrschaft über den einheimischen Markt es, der Regierung alle Schuld für die Schwierigkeiten in der Nützlichkeit der Kartelle, denn iver leugnet heute geivonnen hatten, die Eisen- und die Kohlenindustrie, wurden am noch, Fleischversorgung zuzumeffen. Das Centrum ist vor allen daß die regellose Produktion schwere Gefahren für schwersten durch fie getroffen. Anstatt als ein Förderungsmittel der gesamte Wirtschaftsleben das andren schuldig! Durch seine Unterstügung allein konnten die heraufbeschwört. Allerdings scheint unnötig strengen Maßnahmen der Regierung" zur Verwirklichung Anpassung an die durch die Krise veränderte Marktlage erwiesen sich dieser schöne Zweck nicht recht im Einklang mit den monopolistischen gelangen. die Kartelle vielmehr als Antrieb zu weiterer Fortsetzung der Ueber- Bestrebungen der Kartelle und mit ihrer Preispolitik zu stehen; doch produktion. Denn die Roh- und Halbstoffverbände zwangen ihre Herr Professor Grungel weiß sich zu helfen. Maffenerkrankungen infolge der Fleischnot. Aus Erfurt Er erklärt einfach: wird uns gemeldet: Die hier herrschende Fleisch not und enorme Abnehmer, die sie vorher durch Bedrohung mit wirtschaftlichen Zwar schwebe manchen Kartellen das Monopol als Ideal vor, aber Fleischteuerung haben auch schon dahin getrieben, daß Fleisch Nachteilen fast gewaltsam zum Abschluß langfristiger Lieferungs- darauf käme es gar nicht an, sondern darauf, ob für die Durch zum Verkauf und Verbrauch kommt, das Massenerkrankungen ge­verträge getrieben hatten, zur Abnahme der früher in Auftrag ge- führung des Kartellzwecks das Monopol notwendig fei. Davon könne zeitigt hat. Bei einem großen Teile der Anwohner der hiesigen gebenen Warenmengen zu den damals vereinbarten hohen Preisen. jedoch keine Rede sein; es genüge vollständig, wenn die vereinigten Thomasstraße, vor allem auch bei Arbeitern einer dortigen Sie nötigten also die ihre Roh- und Halbstoffe verarbeitenden Firmen durch das Produktionsquantum, welches sie repräsentieren, Schuhfabrik und der Eisenbahnwerkstatt find Erkrankungs­die auf den Gemuß des Industriezweige trotz der vorhandenen Ueberfüllung des Marktes, die oder durch das Ansehen, welches sie in ihrer Branche genießen, oder erscheinungen aufgetreten, die auf Produktion mit Verlust fortzusetzen und dadurch den Markt noch mehr durch das Vertrauen, welches ihnen die Konsumenten entgegen zurückgeführt werden. Die Eisenbahnwerkstatt giebt deshalb einer bestimmten Stelle bezogenen Schweinefleisches zu überlasten. bringen, in der Lage sind, den Markt im Sinne der beabsichtigten schon durch Anschlag bekannt, daß vor dem Genusse, rohen Dieses Ergebnis der regulativen" Kartellthätigkeit, wie fo Regelung zu beeinflussen". Und selbst wenn ein Startell alle Betriebe Schweinefleisches gewarnt werde. In der Stadt herrscht infolge manche neuerdings im amerikanischen Trustwesen hervorgetretenen eines Industriezweiges umfasse, befäße es noch immer kein Monopol, dieser Erkrankungen eine starke Erregung.- Mißstände haben die Lobreden der Kartellbewunderer merklich herab- weil ja die Möglichkeit einer neuen Konkurrenz fortbesteht". gestimmt. Soweit lettere nicht einfach mit dem Einwand antworten, Eine seltsame Logit, die aber für Herrn Grunzel das Gute hat, die hervorgetretenen Fehler seien teine notwendigen Eigenheiten der das sie ihn glauben läßt, der von ihm konstruierte 8wed der Kartelle, sondern nur anfängliche Jugendmängel, vermeiden sie es in Startelle" fei etwas Wirkliches, nicht bloß eine naive Verwechslung ihren neueren Schriften, die Kartelle ohne weiteres als Organisationen des Zweckes mit dem Mittel. Hinzustellen, durch die das kapitalistische Produktionssystem geregelt wird. Meift wird nur von Regulationstendenzen oder von den auf eine Regelung gerichteten Zwecken der Kartelle gesprochen. Bu denen, welche lettere Variation vorziehen, gehört auch Professor Grunzel.

erklärt.

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Politische Mebersicht.

von

Eine richtige Bemerkung berichtet ausnahmsweise die Deutsche Tageszeitung", indem sie zur Verabschiedung der Gum­binner Offiziere schreibt:

Wenn die Veranstalter einer solchen Feier nicht im Heere bleiben können, dann können unsres Erachtens auch solche Offiziere nicht mehr dem aktiven Heeresverbande angehören, welche beispielsweise sich grober Mihhandlungen ihrer Unter­gebenen schuldig gemacht haben."

Die bösen Bayern . Voll Zorn und Trauer berichten einige Chauvinisten Blätter:

Berlin , den 2. September. Leider haben die Konservativen früher stets Soldaten mißhandlungen möglichst milde betrachtet und die Socialdemokratie Freifinnd- Beschwörungen. Die Liberalen find äußerst un- niemals unterstützt, wenn sie die Entlassung der Soldatenschinder Ueber den wirklichen Zwed, den die Unternehmer mit gehalten, daß die Socialdemokratie in ihren Erörterungen forderte. der Gründung von Kartellen und Syndikaten verfolgen, kann über die fünftigen Reichstags- und Landtagswahlen, anstatt den kaum ein Mensch, der sich die Motive und Absichten der Gründer Liberalen uneingeschränkte Hilfe zu erweisen, in erster Linie die Belohnter Kanalrebell. Dr. Baarth, der frühere, wegen seiner Abstimmung in der Kanalfrage zur Disposition gestellte ansieht, im Zweifel sein: der Zweck besteht in der Erlangung wirte eignen Interessen vertreten will. schaftlicher Vorteile. Bestätigt wird das durch die Thatsache, daß in Die Vossische Zeitung belehrt nud beschwört uns, bei andrat des Kreises Posen- Ost, ist, wie nach dem" Pos. Tagebl." Beiten normaler Geschäftsverhältnisse nur wenig Kartelle entstehen; den Landtagswahlen unsern Borstoß nicht gegen die bürgerliche in beteiligten Kreisen verlautet, zum Nachfolger des in den Ruhestand meist erfolgt die Kartellbildung unter den Drud einer herein inte, sondern gegen die Agrarier und die Ultramontanen zu getretenen Ober- Regierungsrats Bayer ausersehen.- richten"; wir sollen die Freisinnigen schlechtweg unterstützen, nicht um brechenden Krise oder in Perioden raschen wirtschaftlichen Auf- der Freifinnigen willen, sondern um ein ausreichendes Gegengewicht schwunges. Im ersten Fall treibt die Unternehmer das Motiv zur gegen die bisher regierenden Parteien zu schaffen", es müsse sich um Kartellierung, dem Druck auf den Markt gemeinsam entgegen die Zurückdrängung der Rechten, nicht um die Erreichung social­zuwirken, im legteren Fall die Lockung, durch den Zusammenschluß demokratischer Mandate handeln! sich eine bessere Ausnugung der Hochkonjunktur zu sichern. Der- Der Freifinn ist unsres aufrichtigen Beileids gewiß, daß er artige Vorteile sind aber meist die Bezugskartelle bleiben hier also offen um fremde Hilfe zu bitten sich nicht scheuen darf. Die außer Betracht nur durch die Herstellung und Erhaltung einer Socialdemokratie war auch stets bereit, das kleinere llebel" zu wählen. Aber es geht wohl zu weit, die größte Partei Deutsch­gewissen Preislage für für die von den Kartellen produzierten lands und Preußens aufzufordern, fie folle lediglich für den Freifinn oder in den Handel gebrachten Erzeugnisse zu erlangen, und da der in den Kampf gehen. Gewiß wird unsre Partei alles vermeiden, Preis im heutigen Wirtschaftssystem durch Angebot und Nachfrage was eine mögliche Stärkung der konservativen Neaktion herbei. bestimmt wird, ergiebt sich als Mittel zum Zweck eine Einwirkung führen kann. Doch das ist nur dann möglich, wenn der Freisinn auf diese beiden Faktoren in ihrem Verhältnis zu einander. dasselbe Bestreben bethätigt, wenn er, wie es seinen Grund­Die gewöhnliche Art der Einwirkung besteht in Produktions- sätzen doch wohl entspricht, auch das Recht der Social­einschränkung. Abschiebung größerer Warenmengen nach den Aus- demokratie auf Vertretung im Landtag anerkennt. Landsmärkten und Festsetzung bestimmter Preise und Verkaufs- Zur Stellungnahme zu den Zollbeschlüffen der Reichstags­bedingungen; doch finden sich neben diesen noch manche andren Kommission wird die Centrumsfraktion auf den 16. d. M. Formen, z. B. die Einteilung der in- und ausländischen Absaßgebiete einberufen. Da soll die Richtung gewiesen werden, wie das große in bestimmte Rayons und Zuweisung dieser an die einzelnen Be- Mogelgeschäft zwischen der Regierung und den Mehrheitsparteien zu triebe, hin und wieder auch, vornehmlich bei den amerikanischen günstigem Abschluß gebracht werden kann. Am 18. d. M. soll dann gekommen.­

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Die bayrische Gesandtschaft in Berlin flaggt am Sedan­tage nicht mehr. Wir haben die gleiche Wahrnehmung bereits im vorigen Jahre gemacht, jedoch nahmen wir Anstand, damals auf diese auffällige Thatsache hinzuweisen, da, wie wir glaubten, aufällige Umstände die Unterlassung der Flaggenbiffung veranlaßt hätten. Heute haben wir uns überzeugt, daß die Ge= sandtschaft den nationalen Festtag wiederum unbeachtet läßt, obwohl andre in der gleichen Straße belegene deutsche Gesandt schaften ihre Teilnahme daran durch die hochgezogene Fahne be funden. Hiernach ist anzunehmen, daß das eigentümliche Verhalten der bayrischen Gesandtschaft auf generelle Weisung zurückzuführen ist."

Es ist zu schrecklich, daß die Bayern aufhören, die Erinnerung

eines unseligen Strieges alljährlich neu zu eriveden.

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Neunundvierzig ehemalige Boerenkrieger deutscher Nationa lität, darunter 3 Offiziere, die zum größten Teil seit langer Zeit auf St. Helena in englischer Gefangenschaft gewesen waren, find Montagnacht mit dem Reichspostdampfer Herzog" in Hamburg an­