mit Ruttke verheirathen.
Eine alte Schuld, die der Weinreisende B. mit dem Straf
romane. Es freut uns aufrichtig, daß das auch die„ Germania" des Landgerichts I verantworten sollen. Dieselben sind beschuldigt, I Feuermann wegen feines schroffen Auftretens zur Rede. einsteht. am 30. Dezember 1891 den Viktualienhändler Joseph Biste in Hierbei soll Krüger dem Feuermanne den Vorwurf gemacht haben, Köpenick ermordet zu haben. Letzterer, welcher von seiner Frau daß derselbe betrunken sei und Ruff soll hinzugefügt haben, das Die verschwundene Droschke Nr. 1220, über welche wir getrennt lebte, betrieb Grünauerstr. 70a ein Viktualiengeschäft. sei er schon beim Königstädtischen Theater gewesen, als er früher neulich berichtet, hat sich wiedergefunden. In der Nacht zum 18 die Ladenjalousien weder am 31. Dezember noch am Neujahrs - dort Dienst hatte. Diese Bemerkungen führten die Genannten 28. v. M. meldete sich bei dem Besizer derselben, Fuhrherrn B., tage emporgezogen wurden, drang man gewaltsam in den Laden wegen Beleidigung auf die Anlagebant. Die Verhandlung ergab, ein Dienstmann, der ihm die Mittheilung machte, das vermißte und fand den Biste ermordet auf dem Bette liegend vor. Eine daß der Angefchuldigte Ruff sich in der Person des Feuermanns Fuhrwerk sei ihm in dieser Nacht von einem Kutscher übergeben Wunde zeigte sich an der linken Schläfe, der Schädel war zer geirrt hatte, Strüger bestritt, die Aeußerung gethau zu haben. worden, mit der Anweisung, dasselbe an Herrn B. abzuliefern. trümmert, so daß das Gehirn herausquoll, und die ganze Die Beweisaufnahme fiel zu Ungunsten der Angeklagten aus. Das Pferd befand sich in einer ganz jämmerlichen Verfassung, Situation, in welcher die Leiche gefunden wurde, deutete darauf Der Staatsanwalt beantragte eine Geldstrafe von je 30 M., der und auch die Droschte war übel zugerichtet. Es hat den An- hin, daß Biste, als er in ruhigem Schlafe gelegen, mittels eines Gerichtshof erkannte auf je 15 M. Geldstrafe. fchein, als ob der Kutscher, der übrigens den Spißnamen der Beiles erschlagen worden sein mußte. Es lag ein Raubmord " Bigeunerbaron" führt, sonst aber als nüchterner Mensch bekannt vor, denn aus dem Schreibsekretär und aus der Ladenkasse ist, plöglich irrfinnig geworden ist und in diesem Zustande Spriß- war alles Geld bis auf wenige Pfennige gestohlen wor- richter zu begleichen hatte, führte denselben gestern vor die fahrten in der Umgebung Berlins gemacht hat, bis es ihm ein- den, ebenso fehlte Biste's filberne Uhr mit goldener 87. Abtheilung des Schöffengericht. Vor 6 Jahren, am 1. Juni fiel, das Fuhrwert durch den Dienstmann zurückzuschicken. Bon Rette, ferner verschiedene Bittualien, Zigarren, Süßigkeiten, 1886, wurde der Angeklagte von einer Stettiner Firma als Fleischwaaren und andere Verkaufsgegenstände. Der Verdacht Reisender engagirt. Es wurde ihm ausdrücklich zur Bedingung Nicht weniger als fünf uglücksfälle durch Ueberfahren mordeten wohnenden Maurer; dessen Unschuld stellte sich jedoch erst am Schlusse eines jeden Monats von den für die Firma Nicht weniger als fünf uglücksfälle durch Ueberfahren der Polizei richtete sich zunächst auf einen in der Nähe des Er gemacht, daß er sein auf monatlich 150 Mark festgesetztes Gehalt auf der Straße sind am 30. März vorgekommen und zur amt bald heraus, und wenige Tage nach dem Morde faßen die beiden eingezogenen Geldern fürzen und in Abrechnung bringen dürfe. lichen Anzeige gebracht worden. Vor dem Hause Linienstraße 230 Angeklagten als die Thäter hinter Schloß und Niegel. Der Am 15. November befand der Angeklagte sich auf der Tour, gerieth Nachmittags ein sechsjähriger Knabe unter die Räder Berdacht wurde durch eigenartige Umstände auf fie gelenkt. als er von seinem Chefs die Kündigung zum 1. Januar erhielt. eines Geschäftswagens und erlitt bedeutende Quetschungen an beiden Beinen. Zu derselben Zeit wurde ein Schmiedemeister Jahre eine vierjährige Buchthausstrafe verbüßt hat. Ruttke ist ein übel beleumundeter Mensch, der erst im vorigen Der Angeklagte fragte an, ob er die angefangene Tour nicht beEr ist enden solle. Er erhielt die Aufforderung, sofort nach Stettin vor dem Hause unter den Linden 1 von einer Droschke über Steinträger und hatte eine Wohnung bei der in der Müggel zurückzukehren, um Rechnung abzulegen. Da der Angeklagte aud fahren und anscheinend schwer am Unterleib verlegt. Vor dem heimerstr. 3 wohnenden Wittwe Gräveniz inne. Das Haus, schließlich als Reifender engagirt war, so hielt er sich nicht für Hause Blücherstraße 49 wurden zu derselben Zeit zwei Knabenheimerstr. in welchem der ermordete Biste wohnte, ist von dem verpflichtet, dem ersten Theile der Aufforderung nachzukommen, von einer Kutsche überfahren und schwer verleßt. Am Schöne Hause Müggelheimerstr. 3 durch den Dahmefluß getrennt er blieb vielmehr in seiner Heimath Elbing und fandte von dort berger Ufer, nahe der Potsdamer Brücke, gerieth gegen Abend und die Kriminalpolizei tombinirte, daß Ruttle vielleicht seine aus die Abrechnung. Hierbei brachte er sein Gehalt bis zum eine alte Frau unter die Räder einer Droschke und wurde am Hand im Spiele gehabt und etwa auf dem Wasserwege zum Januar in Abzug und in diesem Berhalten erblickten seine Chefs Kopf so schwer verletzt, daß sie nach der Charitee gebracht werden Biste'schen Hause gelangt sein tönnte. Dazu fam, daß Ruttle, eine Unterschlagung. Da der Beschuldigte sich nach dem Ausmußte. Abends wurde ein Knabe vor dem Hause Manteuffel welcher der Polizei zeitweilig als Vigilant gedient haben soll, lanbe begeben hatte, so founte erst nach seiner Rückkehr straße 110 von einer Droschte überfahren und erlitt so schwere Berlegungen im Gesicht, daß seine Ueberführung nach dem gerade für die Mordnacht durch die falsche Anzeige über einen gegen ihn eingeschritten werden. Er behauptete im Termine, Krankenhause Bethanien erforderlich wurde. in Mahlsdorf geplanten Einbruch die Polizei nach dorthin ab- daß er sich in seinem guten Recht befunden habe, wenn er zulenten suchte und daß er etwas demonstrativ gerade um die das ihm zustehende Gehalt sofort in Abzug brachte, dies sei Eine längere Verkehrsstockung verursachte gestern Vor- Mordzeit seine Absicht fundgegeben hatte, sich zum Antritt einer ihm auch von zwei Anwälten, die er namhaft machte und die ihn erkannten mittag gegen 11 Uhr an der Ecke der Leipziger - und Mauerstraße gegen breimonatigen Gefängnißstrafe zu er vorher um Rath angegangen, bestätigt worden. Der Staatsder Zusammenstoß dreier Wagen: Der Omnibus der Linie stellen. Genug: Die Kriminalpolizei nahm Veranlassung, anwalt fonnte ebenfalls nicht einsehen, warum die Handlungsbei der Wittwe Grävenih Hausfuchung zu halten, weise des Angeklagten als Unterschlagung angesehen werden solle, Spittelmarkt- Schöneberg Nr. 206 und der Geschäftswagen des Schlächtermeisters Lindemann, Liebigstraße 5, waren mit dem fand dabei aber eigentlich Verdächtiges nicht vor. Dagegen führte derfelbe habe jedenfalls feine rechtswidrige Absicht gehabt, er be Pferde- Eisenbahnwagen 941 zusammengefahren, so daß die drei das Auffinden mehrerer ungewöhnlich langer Männerftrümpfe auf antrage deshalb dessen Freisprechung. Der Gerichtshof war derFuhrwerte eine fast unentwirrbare Masse bildeten. An der be- die gewünschte Spur. Durch Befragen der Frau Biste stellte sich selben Meinung wie der Staatsanwalt und erkannte nach dessen zeichneten Ecke hielt vor einem Neubau ein mit Ziegelsteinen be- nämlich heraus, daß der Ermordete genau so lange Strümpfe Antrage. ladener Arbeitswagen; zwischen diesem und dem Pferdebahn zu tragen pflegte und die vorgefundenen Strümpfe zweifellos aus Eines recht verwerflichen Betruges hat sich der Schlächterwagen verfuchten der Omnibus und der Geschäftswagen hindurch dem Eigenthum desselben herrührten. Ernst Ruttke wurde des geselle Paul 3aremba schuldig gemacht, welcher gestern der zufahren. Dabei gerieth der letztere derart zwischen den Omnibus halb verhaftet, und am 4. Januar wurde auch die Angeklagte 91. Abtheilung des Schöffengerichts aus der Untersuchungshaft und den Pferdebahnwagen, daß er fest eingeteilt und theilweise Schütt zur Haft gebracht. gertrümmert wurde. Der Kutscher des beschädigten Fuhrwerks, Christiane Schütt, welche aus der mecklenburgischen Stadt vorgeführt wurde. Der Angeklagte kauft Siegelringe, an denen Alles echt ist, mit Ausnahme des Steins und des wie Gold Namens Neumann, flog bei dem Unprall in hohem Bogen auf Waren stammt, ist erst 20 Jahre alt, war seit dem Herbst 1890 in glänzenden Metalls. Es giebt Fabrikanten, welche diesen werthdie Straße, woselbst er bewußtlos liegen blieb. In einem be- Röpenick als Wäscherin thätig und wohnte Gartenstr. 22 in eigner lofen Dingern ein Aussehen zu geben wiffen, als fei es solide nachbarten Hausflur, wohin man ihn gebracht, erholte er sich Wohnung. Sie war die Geliebte des Ruttke, befand sich zur Waare. Wie der Angeklagte zugab, hat er solche Ringe in einem später wieder. Er hatte eine flaffende Wunde an der rechten Zeit der That in anderen Umständen und wollte sich demnächst Laden in der Alten Jakobstraße gekauft. Der theuerste„ mit Schläfe davongetragen. An dem Omnibus wurde eine Fenster- aus Köpenick verschwunden und nach Waren abgereift, um sich ihm beschlagnahmt wurden, weniger. Mit diesen Kleinodien Unmittelbar nach dem Morde war sie einem prachtvollen Stein" foftete ihm 75 Pf., die übrigen, die bei fcheibe eingedrückt, die Infaffen aber kamen mit dem bloßen die zur Berehelichung nöthigen Papiere au besorgen. Rurz vor begab Baremba sich nach den Herbergen. Von den jungen ihrer Abreise hatte sie sich noch ein neues Plüschjacket gekauft Gefellen, die soeben von auswärts eingetroffen waren, hatte Ueber die gestern schon gemeldete Entdeckung und Auf- und dabei ein Goloftück in Bahlung gegeben. Die Bolizei nahm Mancher einen Muttergroschen mitgebracht. Mit fundigem hebung einer Falschmünzer Werkstatt an der Marienkirche Veranlassung, auch in der Wohnung der Schütt Haussuchung ab Blick wußte der Angeklagte diese Leute ausfindig zu machen. Er erfährt eine Lokalforrespondenz noch Folgendes: Die Verhafteten zuhalten, und diese war von Erfolg gekrönt. Man fand zunächst entwickelte dann eine große Beredsamkeit, um seine Ringe als sind der Schlossermeister Julius Philipp und sein Freund Namens in der Küche deutliche Anzeichen dafür, daß Ruttle und echt goldene" an den Mann zu bringen und bei der Unerfahrennach der That einen Theil Des 2. Philipp betrieb eine Schlofferei, die früher in der Prinzen- feine Braut gleich heit seiner Opfer soll es ihm auch häufig gelungen sein. Er bestraße und dann bis jetzt im Hause Bischofstr. 8 belegen war. bei Biste geraubten Fleisches in aller Gemüthlichkeit Dieses Grundstück führt nach dem Marienkirchhof durch, und verzehrt zu haben scheinen. In der Afche des Kochherdes wurden gnügte fich mit einem Preise von 8-4 Mark, wobei er stets beträgt hier die Nr. 7 um Marienkirchhof; die dort seit dem 500 Mart in Gold vorgefunden, ferner entdeckte man die Uhr theuerte, daß nur die bitterste Noth ihn zwinge, sich von dem Werthstück" zu trennen. Die Käufer sahen schon nach 1. Oktober v. J. bestehende Schlosserwerkstatt Philipps war durch des Ermordeten, im Bette der Schütt drei Risten Bigarren, eine 24 stündigem Tragen, daß sie betrogen waren, das Metall nahm eine Bretterwand in zwei Abtheilungen geschieden, deren fleiuere, Menge Süßigkeiten, leere Kaffeefäcke, Wolle 2c. 2c. Nach diesen eine schwärzliche Färbung an. Da der Angeklagte den Schwindel nach der Straße zu belegen, als„ Privatkontor" mit verbotenem Entdeckungen wurde die Schütt, als sie am Montag, den 4. Ja gewerbsmäßig betrieben, erkannte der Gerichtshof auf eine Eingang bezeichnet war. Die Fenster hatte B. weiß angestrichen, nuar, Nachmittags, aus Waren zurückkehrte, bei ihrer Ankunft Gefängnißstrafe von 2 Monaten. um jeglichen Einblick durch Unberufene zu verhindern. Die auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin zur Haft gebracht. Die Gefängnißstrafe von 2 Monaten. Schlosserei selbst ging nicht sonderlich, so daß der einzige felbe hat zunächst jede Betheiligung Zwei Professoren standen sich gestern auf der Abtheilung Arbeiter in derselben, ein sechszehnjähriger Lehrbursche, nicht be- felbst entschieden bestritten und sich der Hehlerei für Privatklagen am hiesigen Schöffengericht gegenüber und zwar schäftigt werden konnte; desto mehr aber hatte Ph. selbst zu schuldig bekannt. Sie behauptete, daß in der Nacht der der bekannte Prof. Dr. H. W. Vogel von der technischen Hochthun, der sich den ganzen Tag in feinem Privatkontor, wo sich Mordthat gegen 2 Uhr Ruttke in ihre Wohnung gekommnen schule als Kläger und Prof. Dr. Bruno Meyer als Angeklagter. die Falschmünzer- Wertstatt befand, ausbielt und häufig den fei und ihr die geraubten Sachen mit dem Bemerken zum Ver- Dem Kläger stand Rechtsanwalt Dr. Ballien zur Seite, der Besuch des W. empfing. Die mit großem Geschick betriebene stecken übergeben habe, daß sie nach nichts fragen und auch nichts Angeklagte war mit einem ganzen Stoß dicker Bücher an GerichtsFalschmünzerei scheint nicht nur die beiden Sozien, sondern auch fagen solle. Später, als an einigen ihrer Kleidungsstücke Blut- ftelle erschienen. Im Jahre 1890 fand hierselbst eine Ausstellung noch andere Personen, wie verlautet, sehr anständig ernährt zu sprigen entdeckt wurden, hat sie sich zu einem umfassenden Ge- von Momentbildern des Herrn Muybridge statt, welche fast von haben. Philipp führte ein großes Haus, hielt Dienstmädchen und ständniß bequemt. Danach will fie am 29. Dezember Gelegenheit der gesammten Presse gut fritisirt wurden und den Beifall von ließ Frau und Kinder mit besonderem Aufwand gekleidet gehen, gehabt haben, zu bemerken, daß Biste Geld besaß. Sie will Männern, wie Professor Knaus, Prosessor Menzel, Professor so daß es den Hausgenossen auffiel. Der Vertrieb des falschen hiervon dem Ruttke Mittheilung gemacht und mit demselben den Becker und Anderen fanden. Nur zwei Stimmen, nämlich Geldes wurde ganz systematisch ausgeführt. Pferdebahn- und Plan gefaßt haben, den Biste zu ermorden. Nach der Darstellung die des Dr. Stolze und des Prof. Dr. Bruno Meyer wurden in Omnibusschaffner erhielten vorwiegend in den Abendstunden das der Schütt find Beide am 30. Dezember, Abends, au Biste ge- der Photographischen Zeitung und den Photographischen NachAus Anlaß dieser unfalsche Geld, meistens zweimartstücke, in Zahlung; ferner wurden gangen, haben mit demselben bis gegen 10 Uhr gezecht und dann richten im absprechenden Sinne laut. fleinere Geschäftsleute, bei welchen Ph. und sein Genosse, sowie erklärte Ruttke, daß er nach Hause gehen wolle. Thatsächlich günstigen Kritiken machte Prof. Dr. Vogel in einem Artikel der verschiedene, noch nicht ermittelte Helfershelfer Waaren für ge- ist er aber nur bis auf den Flur gegangen, wo er sich versteckt Wiener Photographischen Korrespondenz die Bemerkung, daß ringe Beträge entnahmen, start geschädigt und endlich wußten die gehalten hat. Die Schütt hat dann den Biste in fein Schlaf- beide Auffäße aus derselben Feder stammten. Dr. Stolze widerBetrüger auch dadurch viel falsches Geld anzubringen, daß fie zimmer begleitet und als derselbe eingeschlafen war, hat sie die legte diese Ansicht in ruhiger und fachlicher Weise, Professor häufig ihre Falschstücke gegen Gold bei Kaufleuten und In- Korridorthür geöffnet und Ruttke eingelassen. Nach ihrer Be- Dr. Meyer fiel aber über den Professor Bogel in einer Weise her, bustriellen, die Kleingeld zur Auszahlung von Löhnen u. f. w. hauptung soll der Lettere alsdann mit einem von Hause mit die den Vorsitzenden des Gerichtshofes wiederholt zu Ausdrücken brauchten, umwechselten. Da der Vertrieb des Geldes nicht auf genommenen Beil, welches später in die Dahme geworfen worden des höchsten Erstaunens veranlaßt. Der Angeklagte veröffentlichte einen Stadttheil beschränkt war, vielmehr in ganz Berlin vor- ist, den tödtlichen Streich vollführt haben, während Ruttke gerade nämlich in einer Beilage zur Weimarischen Photographen genommen wurde, so wollte es der Polizei lange nicht gelingen, im Gegentheil behauptet, daß die Schütt den Schlag mit dem Beitung unter der Ueberschrift Haltet den Dieb" eine an den bie Falschmünzer zu ermitteln, und es wäre auch jetzt noch nicht Beil ausgeführt hat. Die Schütt schien einmal die Absicht zu kaiserl. Rath Schrank in Wien gerichteten offenen Brief, welcher möglich gewesen, wenn nicht ein Verwandter des Ph. diesen vers haben, die That auf sich allein nehmen zu wollen, um ihren Ge- von schweren Beleidigungen des Prof. Bogel geradezu stroht. liebten zu entlasten, bei ihrer Bernehmung vor dem Unter. Er wirft demselben u. A. Feigheit, Frechheit, Schwielen im rathen hätte. fuchungsrichter in Berlin hat sie aber ihr erstes Geständniß Gehirn, Gewohnheitslügen und andere schöne Dinge vor. Ein wiederholt. früher angefest gewesener Termin mußte wegen Nichterscheinens des Angeklagten vertagt werden; der damals gefaßte Beschluß des Schöffengerichts, den Angeklagten zum nächsten Termine sistiren au laffen, brauchte nicht ausgeführt zu werden. Prof. Vogel behauptete, daß dieser unerhörte Artikel der Ausfluß des Hasses und der Rachsucht sei, die Dr. Bruno Meyer feit langer Zeit gegen ihn hege, letterer machte Andeutungen über Entschleierung eines dunklen Geheimnisses" vor Gericht, behauptet, die Wahrheit feiner Mittheilungen beweisen zu tönnen und erhob fchließlich die Gegentlage, die er auf verschiedene Vorkommnisse stüßte. Dem Gerichtshof blieb Nichts übrig, als die Verhandlung zu vertagen und dem Professor Dr. Meyer aufzugeben, binnen bestimmter Frist seine Widerklage genau zu begründen.
Schrecken davon.
Here Otto Richter, Schlosser, Mariendorferfir. 19, bittet uns zu fonstatiren, daß er mit dem in der gestrigen Nummer erwähnten Einbrecher gleichen Namens nicht identisch ist, was hiermit geschieht.
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beins.
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an dem Morde
nur
Die Verhandlungen gegen das Mörderpaar wird der Landrichter Meyer als Vorsigender leiten, die Anklage wird durch den Ersten Staatsanwalt a demann, der damit in seinem neuen Amte zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit tritt, ver
treten werden.
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"
Polizeibericht. Am 31. v. M. Morgens versuchte ein Mädchen in feiner Wohnung, in der Mittenwalderstraße, sich mittels Schwefelsäure zu vergiften. Nach Anwendung von Gegen- Eine Verlegung des Briefgeheimnisses führte gestern mitteln wurde es schwer trant nach dem Krankenhause am Urban den Kaufmann Rünger vor die 128. Abtheilung des Schöffengebracht. Im Thiergarten, nahe der Luifen- Insel, brachte sich gerichts. Der Angeklagte war früher mit einem Kaufmann HülsBormittags ein unbekannter, etwa 35jähriger Mann mittels berg affoziirt. Der Letztere schied aus und trat bei einer anderen Revolvers einen Schuß in die Schläfe bei und mußte schwer ver- Firma ein. Einige Zeit später wurde bei dem Angeklagten ein legt nach der Charitee gebracht werden. Gegenüber dem Hause an Hülsberg adressirter Brief abgegeben. Rünger nahm denselben Schiffbauerdamm 12 wurde Mittags in der Spree die bereits an, öffnete ihn auch und nahm von dem Inhalt Kenntniß. Im start verweste Leiche eines unbekannten Mannes angeschwemmt. Termine wollte der Angeklagte seine Berechtigung zum Deffnen Abends lief ein 5jähriger Knabe vor dem Hause Weinstr. 5 des Briefes aus seinem früheren Sozietätsverhältniß herleiten, der gegen einen Geschäftswagen, wurde überfahren und erlitt außer Gerichtshof belehrte ihn aber, daß er unter allen Umständen das einigen leichteren Verlegungen am Kopf einen Bruch des Schlüssel- Briefgeheimniß zu wahren habe. Es wurde nach dem Autrage Vor dem Hause Brunnenstr. 94 wurde zu derselben Zeit des Staatsanwalts auf eine Geldstrafe von 100 M. erkannt. Boziale Lteberlicht. eine Frau von einer Kutsche überfahren und am Fuße so be deutend verlegt, daß sie nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht Sinter den Koulissen des Belle Alliance Theaters Achtung, Bildhauer! Es ist dringend geboten, falls werden mußte. In der Nacht zum 1. d. M. wurde ein obdach- spielte sich am Abende des 2. September vorigen Jahres eine Kollegen auf Annoncen oder sonst wie in Stettin Engagement Tofer Arbeiter in der Danzigerstraße, zwischen der Weißenburger fleine Szene ab, welche gestern vor der 128. Abtheilung des erhalten, sich vorher zu vergewiffern, daß neben genügendem Lohn und Hochmeisterstraße, mit einer schweren, anscheinend von einem Schöffengerichts noch ein Nachspiel fand. An jenem Abende hatte auch das Reisegeld gezahlt wird, damit es ihnen nicht so geht, Falle herrührenden Verlegung am Unterschenkel aufgefunden und der Feuerwehrmann Rire zum ersten Male in einem Theater wie es vier Stollegen aus Berlin ergangen ist, denen, lals fie in nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht. Dienst. Er hatte während der Vorstellung hinter der ersten Stettin ankamen und in Arbeit treten wollten, erklärt wurde, Rouliffe Aufstellung genommen und wachte darüber, daß der daß sie nicht anfangen tönnten, weil ein Theil der Arbeit von Raum zwischen der ersten und zweiten Roulisse nicht von den den Konkurrenten weggeschnappt worden wäre und sie sich einige Darstellern benutzt wurde, um auf die Bühne zu gelangen. Nach Wochen gedulden müßten, bis das Uebrige zugerichtet wäre. muß diefer Raum einer polizeilichen Vorschrift Die Kollegen waren demnach gezwungen, wieder abzureifen. ftets frei bleiben, wohl um den Feuerwehrleuten ungehindert Die Differenz bei Herrn W. Engelbrecht in Rönigsberg ein Einschreiten zu geftatten, falls dies auf der Bühne ist beigelegt. nöthig sein sollte. Der Schauspieler Preybilsti taunte diese BerGiner jener Genfationsprozesse, wie sie sich leider nur zuordnung nicht, er stellte sich zwischen die erste und zweite häufig im Kriminalgerichtsgebäude zu Moabit abspielen, wird Roulisse und wartete auf sein Stichwort. Der Feuerwehrmann heute wieder einmal daselbst verhandelt werden und den großen wies ihn fort und, wie Herr Prezybilsti behauptet, in einem Schwurgerichtsfaal zum Mittelpunkt des Interesses weiterer Streife fchroffen Tone. Der Lehtere wandte sich Beschwerde führend an machen. Diesmal handelt es sich nicht um ein Rapitalverbrechen, ben auf der entgegengesetzten Seite der Bühne postirten Ober- Sächsische Einkommenstatistik. Das letzte Heft der Zeits welches auf Berliner Boden in die Erscheinung getreten, viel Feuermann Dierwaldl, erhielt aber nur den Bescheid, daß der schrift des töniglich fächsischen Statistischen mehr bildete unfer Nachbarstädtchen Köpenick den Schauplatz für Feuermann feine Instruktion schon kennen würde. Nun fette Bureaus" enthält die neueste fächsische Einkommens die Blutthat, welche der Arbeiter" Ruttke und deffen Ge- Der Schauspieler den Regiffeur Ruff und den Theater- Sefretär ste u er Statistit Darnach betrug im Jahre 1890 das ges liebte, unverehelichte Chriftiane Schütt vor dem Schwurgericht Krüger von dem Borgefallenen in Kenntniß, und diese stellten den fammte besteuerte Einkommen nach Abzug der Schuldzinfen
Gerichts- Beitung.
Mordprozeß Ruttke.
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Die Buchdrucker Bukarests find im Rampfe um den Neunstundentag siegreich gewesen. 14 Buchdruckereien führten den Neunstundentag ein, 5 bewilligten 91/2 Stunden und Lohnerhöhungen.