Nr. 214.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
19. Jahrg.
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Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt 1, Nr. 1508.
Im Junkerjoch.
Sonnabend, den 13. September 1902.
Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.
Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
verhältnismäßig fleines Maß zurückgedrängt wird". Wenn jedoch Der italienische Parteikongref hinzugefügt wird, daß die Lebenshaltung der Geldlohn beziehenden ist trotz heftiger Zusammenstöße im großen und ganzen friedlich und Familien erheblich schlechter sei als der andren, muß man befriedigend verlaufen. Besonders erfreulich ist, daß es nicht nur dahinter ein großes Fragezeichen machen. Es wird viel zu feiner Spaltung innerhalb der Partei gekommen ist, sondern daß In den Landwirtschaftlichen Jahrbüchern", welche zugleich Archiv mehr den ländlichen Arbeitern erst dann besser gehen, nach Ansicht der Führer der beiden, Tendenzen" der innere Zusammendes preußischen Landesökonomie- Kollegiums sind und von Dr. Thiel, wenn der Junker ebenso wie der Industrielle gezwungen wird, den halt der Partei durch die Auseinandersetzungen des Parteitages Ministerialrat im preußischen Landwirtschaftsministerium heraus Breis der gekauften Ware Arbeitskraft bar zu erledigen und nicht stärker und inniger geworden ist als zuvor. Die Genossen Ferri gegeben werden, find jetzt die Resultate der Enquete vollständig in Naturalien, wobei sich tausend Gelegenheiten finden, den Arbeiter und Turati gaben der Ueberzeugung Ausdruck, daß künftige Auszusammengestellt worden, welche die pommersche Landwirtschafts- übers Ohr zu hauen. einandersetzungen minder zugespißt sein würden, als es leider bei kammer über die Verhältnisse der ländlichen Arbeiter Die Angaben über die Geldlöhne wird man gut thun, mit den Erörterungen über die zu befolgende Tattit der Partei der Fall in Pommern veranstaltet hat. Die Beantworter der großer Vorsicht aufzunehmen. Die höchsten Geldlöhne finden sich gewesen war. Fragebogen sind Gutsbefizer, Verwalter, Juspektoren größerer nach der Enquete auf Rügen und einzelnen Gütern des vor- Daß diese Erklärungen, die die Genossen am Schlusse des ParteiGüter; nur in geringer Bahl bäuerliche Wirte und gar pommerschen Festlandes, die abfolut niedrigsten Geldlöhne in Hinter tages abzugeben sich gedrungen fühlten, mehr waren als gutgemeinte teine Arbeiter. Man hat es also mit einer durchaus einseitigen, pommern und zwar etwa in den Kreisen Belgard bis Lauenburg. rhetorische Wendungen, beweist der ganze Verlauf der Diskussionen im jamferlich- großagrarischen Interesse erfolgten Fragebeantwortung„ Während im Regierungsbezirk Stralsund Lohnsätze bis über die beiden„ Tendenzen". Die Vertreter der beiden Richtungen zu thun, und man darf getrost annehmen, daß die Lage der ländlichen zu 2 M. und darüber vorkommen und 75 Pf. bis 1 M. erkannten offenbar, daß die Unterschiede ihrer beiderseitigen AufArbeiter in Pommern noch weit schlechter ist, als sie sich in der in einem großen Teil des Landes als normal angenommen faffungen in principieller und taktischer Hinsicht denn doch nicht so schönfärberischen Beleuchtung der Erhebung darstellt. werden kann, stoßen wir in den intensiv wirtschaftenden Kreisen des groß waren, wie man zeitweilig angenommen hatte, und daß zum Das jezige Arbeitsvertragsverhälnis zwischen dem ländlichen Regierungsbezirks Stettin vielfach auf einen Tagelohnfaz von 50 Pf., mindesten nicht der geringste Grund vorliege, fünftig getrennte Unternehmer in Pommern und den Arbeitern hat sich aus den der in den nordöstlichen Kreisen des Regierungsbezirks Köslin bis Wege zu wandeln. Ueber die kollektivistischen Principien herrschte alten Herrschaftsverhältnissen heraus entwickelt, die den Arbeiter auf 30 Bf. Herabfinkt."..." Die Geldlöhne spielen nur auf wenigen natürlich nur eine Meinung, aber auch in der Bewertung der socialunter der Knute des Junkers sahen. Ist nun auch die alte" Erb- Gütern, speciell Vorpommerns und Rügens , die Hauptrolle, wo politischen Reformen, der politischen und ökonomischen Organisationen, unterthänigkeit", unter der, wie uns Knapp schildert, gerade die allerdings Gesamteinkommen bis zu 500 m. in barem Gelde in furz in den Fragen der Taktik, stellte sich eine allzugroße Abweichung pommersche ländliche Arbeiterbevölkerung so entsetzlich gelitten hat, einzelnen Fällen erreicht werden. In der großen Mehrzahl der der Ansichten keineswegs heraus. Wenn es auch dadurch, daß der eine längst aufgehoben, so haften dem heutigen Arbeitsverhältnis doch Fälle dürfte sich das Gesamteinkommen in barem oder andre Redner zur Pointierung seiner Ansichten eine be= noch überall die alten patriarchalischen" Schlacken an. Auch ohne Gelde kaum höher als 250 M. pro Familie stellen." sonders schroff und einseitig klingende Formulierung wählte, die Fuchtel der„ Erbunterthänigkeit" schaltet und waltet der Unter solchen Umständen begreift es sich, daß viele Fragebeantwortungen zu einem vorübergehenden Mißverständnis tam, so klärte sich dieser Junker heute schrankenlos über die Arbeitskraft eines befreiten" davon zu sagen wissen, daß von den Tagelöhnerfamilien über- Fertum doch bald wieder auf. Den Klassenkampf- Charakter der Schollensklaven und zwingt ihn, im Gutsbesiger- Interesse zu einem schüssige Nahrungsmittel teils verkauft werden. Da die Be- Partei betont denn auch die schließlich zur Annahme gelangte elenden Proletarierleben. arbeitung über den Eigenkonsum der Familien nur einzelne Kompromiß- Resolution, die im übrigen befagen will, daß die Partei allgemein gehaltene Angaben bringt, so deutet obige Thatsache an, ebensowohl revolutionär wie reformerisch sei, revolutionär in ihren daß viele Tagelöhnerfamilien ihren Konsum auf das Mindestmaß be- Bielen und in dem Geist, der Grundtendenz ihres Wirkens, schränken, ja, vielleicht direkt hungern, um noch Naturalien verkaufen reformerisch aber insofern, als sie auch die praktische Gegenwarts. arbeit durch sociale Reformen als eines Mittels zur Erreichung des Fürwahr, es ist ein Hungerleben, welches der ländliche Tage- Endziels nicht verschmäht. Die Annahme dieser Resolution bedeutete für keine der beiden Richtungen eine Niederlage.
Arbeiter ist, daß sie nicht als einzelne Personen arbeiten sondern
Auf der großen Mehrzahl pommerscher Güter wird, wie die Enquete feststellt, zunächst ein Stamm festangestellter Arbeiter, Tagelöhner und Deputanten beschäftigt. Das Charakteristikum dieser das Ausbeutungsrecht über die ganze Familie hat. Der Familien- töhner unter der Fuchtel des Junkers führt. unter dem abgeschlossenen kontraktlichen Verhältnis, der Gutsbesitzer 3 können und so sich bares Geld verschaffen. vater bezieht den Lohn für seine gesamte Familie.
Politische Mebericht.
Dieser Logn wird nur zu einem kleinen Teile in barem Gelde bezahlt, der größere Teil in Naturalleistungen, weil letzteres dem junterlichen Interesse besser entspricht. Auf solche Weise tann schlechtes Land und können geringwertige Naturalien als ArbeiterBerlin, den 12. September. entlohnung verwertet werden, und wie sehr unter solchen Verhältnissen der Arbeiter der Geprellte ist, geht schon aus dem stillen Bürgerliches und socialistisches Zeitungswesen. Kampfe hervor, den der Bearbeiter der Fragebogen mit den Be- Im legten August- Heft der Zeitschrift Der Türme r" findet antwortern derselben hatte. Die Herren Junker und ihre Leute sich ein bemerkenswertes Urteil über die bürgerliche und die socialzeigten nämlich bei der Fragebeantwortung das ausgeprägte Be- demokratisce Presse, das wir hier wiedergeben dürfen als Zeugnis, wie der von kapitalistischen Einflüssen nicht verwirrte unparteiische streben, den Wert der als Lohn gegebenen Naturalien über den Beobachter unsrer Breßzustände denkt und„ Der Türmer" geht davon Marktpreis hinaus zu normieren, um auf solche Weise hohe Arbeits- aus, daß die große Mehrzahl der bürgerlichen Zeitungen außer löhne " herauszubekommen. ordentlich viel Raum habe für politische Kannegießereien aus Fürstenbegegnungen, aber die wichtigsten Erscheinungen oft gänzlich verschweige. Warum? Naummangel ist es nicht. Vielmehr Warum? Raummangel ist es nicht. Vielmehr sagt die Zeitschrift:
Auf den Gütern wird den Tagelöhnern ihr Geldlohn als TageJohn bezahlt. Diese Arbeiter nehmen nur einen Teil des Jahres, etwa 70 bis 100 Tage, am Ausdreschen des Getreides teil. Während dessen zahlt ihnen der Junker eine geringfügige Tantieme des Erdrusches. Für die übrige Zeit bezieht dieser Arbeiter pro Tag nur einen mäßigen Satz baren Geldes".
Der Tagelöhner liefert dem Junker auch den Hofgänger". Meist ist's sein halberwachsener Sohn oder Mädchen, hie und da auch ein gemieteter Fremder. Sie haben ständig, gegen einen noch geringeren Tagelohujah", auf den Gütern zu arbeiten.
Aber auch die Frau des Tagelöhners, die doch mit der Bestellung der eignen Wirtschaft genug zu thun hat, muß noch einen Teil des Jahres in der gutsherrlichen Wirtschaft thätig sein. Während der Ernte ist sie halbtägig für den Gntsherrn thätig und wird auch noch zu Arbeiten im Herrenhause und im Park herangezogen. Wie angestrengt die Frau ausgebeutet wird, geht daraus hervor, daß sie in vielen Berichten Hinterpommerns geradezu als zweiter Hofgänger bezeichnet wird.
Einzelne Arbeiten, wie Kunstdünger- Streuen ze., wird von den Gutsbefizern im Accord bezahlt. Doch ist das hierdurch erzielte Eintommen nicht sehr bedeutend."
Unter solchen Umständen spielen dann die Naturallieferungen die größte Rolle im Einkommen dieses Landproletariers, des TageLöhners.
Der erste Teil dieser Naturalleistungen ist der Dreschanteil. Aus dem Umstande, daß er den Geldverdienst der ganzen Familie mitunter um ein Bedeutendes übersteigt", geht wieder hervor, wie niedrig der Geldlohn ist. Ferner werden dem Arbeiter von der GutsHerrschaft Strecken Landes überwiesen, die er ganz oder teilweise selbst bewirtschaftet; ein Stück Gartenland und ein nach der Fruchtfolge wechselndes, meist von der Gutsherrschaft selbst mitbestelltes Aderstüd. Daß es der wenigst ertragreiche Boden ist, versteht sich ganz von selbst. Wo die gnädige Gutsherrschaft den Boden besser verwerten taun, ist sie sofort bei der Hand, das Deputatland durch ein festes Kartoffeldeputat zu erseßen und sich so ihr Land zu erhalten. Ebenso ist es mit dem Viehfutter. Für die Kuh und 1 bis 2 Ziegen liefert die Gutsherrschaft das erforderliche Futter. Kann sie ihre Futtermittel oder die eignen Ställe besser verwenden, so ersetzt sie die Futterlieferung durch das Milchdeputat.
So ist schon dafür gesorgt, daß der Tagelöhner nicht mehr betommt, als er zur Fristung eines elenden Proletarierlebens bedarf. Wo der Geldlohn eine bescheidene Höhe erlangt, fintt sofort die Naturalleistung, und wo der Tagelöhner sich auf dem eignen Acer in Nebenarbeit den Unterhalt erwerben muß, ist der Geldlohn niedrig. Auch die Bearbeitung der Enquete giebt zu, daß wo der Geldlohn anwächst, vielfach die Naturallieferung ganz oder größtenteils verschwindet und die Urproduktion aus Ader und eignem Bich auf ein l
Sofern wir den Kernpunkt der Diskussion über die Frage „ revolutionär" oder„ reformerisch" richtig erfaßt haben, handelte es sich auf der Ferrischen Seite ein stärkeres Betonen des Endziels, des, wie es Ferri selbst einmal nannte, socialistischen Evangeliums", der Socialkritik von höchster Perspektive aus; auf der Turatischen Seite um die ökonomische Organisation des Proletariats, die progressive Hebung der Arbeiterklasse und eine gefchickte Ausnutzung der politischen Konftellation. Daß diese Gegenüberstellung der Tendenzen künstlich zugespitzt und nicht erschöpfend ist, brauchen wir nach dem oben Gesagten nicht weiter zu betonen. Beide Richtungen zeigten sich erfreulicherweise gegeneinander tolerant, beide waren darüber einig, daß es sich um eine Art Arbeitsteilung handle, daß sich schließlich beide Tendenzen ergänzen und durchdringen müßten. Und eine ehrliche gegenseitige Toleranz und Würdigung würde in der That die gedeihliche Entwicklung der italienischen Socialdemokratie verbürgen.
Bejagter Stoff ist nämlich unbequem, höchst unbequem, gräßlich unbequem! Er behandelt Mißstände in der Ge- Erfreulich ist es auch, daß der Antrag, den Parteivorstand völlig fellschaft, der Rechtsprechung, der Armee, der aufzuheben und den einzelnen Sektionen volle Autonomie der OrganiBeamtenschaft, furz, gerade in den Kreisen, in denen das sation und der„ Tendenzen“ zu verleihen, abgelehnt wurde. Der hochpatriotische, loyale und unentwegt gefinnungstüchtige Blatt ge- romanische Charakter scheint der Centralisation zu widerstreben, lesen wird, und denen wohl auch der Herr Verleger augehört. nichtsdestoweniger halten wir die Centralisation für die Vorbedingung Manchmal mag's dem armen Breßmenschen, der schließlich auch ein Herz im Leibe hat und des" Bornes der freien Nede" noch nicht ganz ver- nicht nur der Aktionskraft, sondern auch der ideellen Einheitlichkeit. Luftig gegangen ist, manchmal mag's dem armen Teufel wohl Daß auch innerhalb einer centralisierten Partei die einzelnen in den Fingern jucken, eine solche fezzerische Mitteilung seinen Settionen sich frei bethätigen können, und daß unter der straffen Lesern vorzusetzen und das nötige Salz hinzuzuthun. Aber der Centralisation die geistige Freiheit nicht zu leiden braucht, beweist Gedanke an den Kündigungsparagraphen läßt am besten die deutsche Socialdemokratie. Die absolute solche aufrührerische Wallungen gegen die Autorität der gott- Autonomie der Einzelglieder aber würde zweifellos die gewollten" Staatsordnung, die geheiligte Majestät des zahlungs - Schlagfertigkeit einer Partei lähmen und das Gefühl der fähigen Bublifums und des nicht minder zahlungsfähigen engen Zusammengehörigkeit lockern, ohne der geistigen Ent
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Inserenten" im Reime ersticken.
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Aus diesen und ähnlichen Gründen, die ich hier nur flüchtig wickelung der Partei irgendwelche größeren Dienste zu leisten. andeuten konnte, hat sich ein geradezu verhängnisvolles Uebel Daß vielmehr bei einem lockeren Föderalismus auch der Austrag von entwickelt. Es ist dahin gekommen, daß man der social- Meinungsverschiedenheiten nur zu leicht den Charakter verbitternder demokratischen Presse freiwillig ein Monopol auf die persönlicher Rivalität annimmt, beweist die Parteigeschichte eines Aufdeckung und Kritik einer ganzen Reihe öffentlicher Miß- andren romanischen Landes. Wir hoffen deshalb, daß auch unsre stände eingeräumt hat und fort und fort weiter ein italienische Bruderpartei Mittel findet, um sich eine Organisation zu räumt. Für den wahrheitsliebenden Leser ist es that schaffen, die die Geschlossenheit und Aktionsfähigkeit der Partei ersächlich kaum noch möglich, fich ein Bild von den wirklichen hält und verstärkt. Vorgängen und Zuständen auf gewiffen Gebieten zu bilden ohne Zuhilfenahme der socialdemokratischen Preffe, insbesondere des Vorwärts". Welche Wirkungen von dieser Thatsache auf die weitesten Kreise ausgehen müssen, welche schier unwiderstehliche Waffe dadurch der Socialdemokratie in die Hand Zu den preußischen Landtagswahlen. gedrückt wird, brauche ich hier wohl ebensowenig weiter auszu- Zu unsrem Bericht über den Vortrag, den Genosse Singer malen, wie den ausgiebigen Gebrauch, den sie von dieser Waffe am letzten Dienstag in dem Wahlverein des IV. Wahlkreises( Ost) mit immer größerem und was vom„ bürgerlichen" Standpunkte über 1903 ein Jahr der Wahlen" gehalten hat, wird uns mit der am tiefsten zu beklagen mit moralisch berechtigtem Bitte um Veröffentlichung geschrieben, daß der Redner in längeren Erfolge macht. Von Fällen, die sich gar nicht mehr totschweigen, Ausführungen die Stellung der Partei zu den preu verfälschen oder verschleiern lassen, und von einzelnen wenigen Bischen Landtagswahlen behandelt hat. Ausnahmen unter den„ gutgefinuten" Blättern abgesehen, ist es ausschließlich die socialdemokratische Presse, die das Schtvert der Kritik über gewissen öffentlichen Wißständen handhabt, selbst verständlich im Sinne und zu den Zwecken der Partei.
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Die Meinung des Genossen Singer geht dahin, daß es sich jetzt nicht mehr um die Frage handle, ob wir uns bei diesen Wahlen beteiligen, sondern daß nur noch darüber diskutiert werden könne, auf welche Weise dies zu geschehen hat. Aber auch bei der Diskussion hierüber müsse an dem Beschluß des Parteitages, eigne, also social. demokratische, Wahlmanns- Kandidaten aufzustellen, als unumstößliche Grundlage festgehalten werden.
Welch eine erschreckende Fülle solchen Materials bringt fast jede Nummer des Vorwärts", und wie wenig wissen die meisten bürgerlichen Blätter davon zu berichten! Dadurch aber, daß man dann die socialdemokratischen Redacteure, die solche Ueber die Frage, wie sich unsre Wahlmänner bei der Wahl Mißstände aufdecken, auf dem Wege oft sehr eigentümlichen der Abgeordneten zu berhalten haben, äußerte sich der ,, Nechtens" mitentehrenden Gefängnisstrafen belegt, erhöht Redner, daß es dem Beschluß des Parteitages entspräche, man nur ihr Ansehen, stempelt sie zu Märtyrern und gewinnt wenn hierbei ebenfalls überall, wo socialdemokratische Wahl ihnen schließlich die Sympathien auch solcher Kreise, die ihren männer vorhanden sind, zunächst für einen Parteigenossen Bielen sonst völlig fernstehen, Recht und Gerechtigkeit aber unter als Abgeordneten gestimmt würde. Erst wenn Stichwahlen allen Umständen und jeder Partei gegenüber gewahrt notwendig werden, bei denen unsre Partei nicht in Frage wissen wollen." tommt, tönne, nach Ansicht des Vortragenden, davon die Nede fein, für das kleinere Uebel" vermutlich den Freisinn