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Br. 217. 19. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 17. September 1902.

Parteitag

der deutschen   Socialdemokratie.

München  , 15. September 1902. Nachmittags- Sizung.

23 11hr. Den Vorsitz führt Singer. Eingegangen sind wieder verschiedene Begrüßungstelegramme, darunter ein solches vom Sekretariat des internationalen Komitees durch Sekretär Servh.

Den Kassenbericht erstattet nunmehr

"

Gerisch:

was

die Frage entstehen kann, ob sie das gesamte Parteivermögen bis protestiert gegen diese Kündigung, die er als Resultat von allerlei zum legten Pfennig daran sezen will oder einen großen wirtschaft Machinationen ansieht. Mit dieser Beschwerde sind wir gestern nicht lichen Krach in der Partei heraufbeschwören will, der jedenfalls von fertig geworden, ich werde Ihnen später darüber berichten. sehr schlimmen Folgen sein müßte. Ich male nicht zu schwarz. Es Die Revisionen der Parteikasse, der Buchhandlung und des Partei­ist in der That bei solchen Gründungen ein geschäftlicher Optimismus Organs" Vorwärts" usw. haben nie zu Monitas Veranlassung ge­in der Partei vorhanden, der uns sehr leicht in eine unangenehme geben. Ich beantrage Decharge.

Situation bringen könnte. Ich würde es für eine Pflichtverlegung Zum Schluß muß ich mein tiefstes Bedauern zum Ausdruck halten, wenn ich nicht die Parteigenossen, die an solchen Gründungen bringen über den schweren Verlust, den wir erlitten haben durch den Berantwortlichkeit teilnehmen, eindringlich darauf hinweisen wollte, daß sie stets auf die Tod unsres Veteranen Megner.( Die Anwesenden erheben sich von bor der Gesamtpartei Rücksicht nehmen. ihren Plätzen.) Wir, die wir die Kleinarbeit der Controleure mit Ich habe diese Ausführungen ganz besonders mit Rücksicht auf die ihm zu erledigen gehabt haben, wissen am besten, welchen treuen vielen Anträge gemacht, die eine Unterstützung von Breßunterneh- und braven Genossen wir an ihm verloren haben. Die Partei wird mungen bezwecken. Ich wiederhole: ich male nicht zu schwarz, sein Andenken ehren.( Bravo  !) sondern wünsche mur, daß die Partei vor Schaden bewahrt wird. ( Beifall).

Den Bericht der Controleure erstattet Meister:

Vor

Die Debatte wird eröffnet.

verwendet würden.

Wolf- Bochum:

hierzu vorliegende Antrag ist hinter dem Rücken der Organisation an den Parteitag gebracht worden. Bei dem Antrag 3, der Protest einlegt gegen die Versicherung der Partei- Angestellten durch den Vor stand, find die Antragsteller, Parteigenossen in Berlin   VI, von durch­Bartei als solche eine Einbuße durch solche Beitragsleistungen für aus idealistischen Motiven geleitet worden. Sie glauben, daß die den Verein Arbeiterpresse" erleiden kann. Der Genosse Kröhn, der diesen Antrag befürwortete, wollte mit seinem Antrag nur der Partei dienen. Ende werden würde, Er fürchtete, daß es eine Schraube ohne wenn Parteigelder zu solchen Zwecken Das Gefühl der Empörung hat dann die Parteigenossen dazu bestimmt, dem Antrag ohne weiteres zustimmen. Man war der Anschaung, daß den im Dienste der Partei thätigen Genossen, die alle Abend erst um 2 bis 3 Uhr spät von Bersammlungen usw. nach Hause kommen, die auch einmal in die sie nicht so tontrollieren können wie ein Redacteur, mindestens die Hände des Staatsanwaltes geraten können durch ihre Neden, dasselbe Recht zustehe. durchaus nicht notwendig innerhalb der socialdemokratischen Partei. Man hält derartige Unternehmungen für Sie stehen mit dem alten Geist der Partei in Widerspruch. Frohme- Hamburg  :

Die Zahlen des Kassenberichts liegen Ihnen im Bericht des Partei­Singer bittet, auf die auf die Presse, auf Agitation und auf vorstandes vor. Des Grundes, warum wir noch einen verhältnismäßig Taktik bezüglichen Anträge, die doch noch gesondert zur Verhandlung guten Abschluß erzielt haben, hat Auer schon gedacht. Die wirtschaftliche tommen, möglichst wenig einzugehen und über die Polenfrage be= Krise mußte naturgemäß auf die Beitragsleistung ungünstig einwirken. sonders zu debattieren. Wir haben uns mit verschiedenen Beschwerden beschäftigt. Zu­Die nur auf freiwillige Beiträge angewiesene Partei befindet sich in weit nächst mit der des Korrektors am, Vorwärts", Vieth, der eine Gehalts­Der Parteitag ist mit diesem Vorschlag einverstanden. weniger vorteilhafter Lage als die Gewerkschaften mit ihrer festen nachzahlung von drei Wochen verlangte. Nach genauer Prüfung sonderen preußischen Landtages beziehende Resolution befürworten, Agfter- Pforzheim will eine sich auf die Einberufung eines bes Organisation. Zu den Beiträgen kommen die Erträge der Partei- mußten wir die Beschwerde zurückweisen. Bieth wollte eine neue, wird aber von Singer darauf aufmerksam gemacht, daß der Partei­unternehmungen. Diese Einnahmequellen dürfen unter feinen Um- näher begründete Beschwerde diesem Parteitag unterbreiten, ständen verstopft werden. Ich bedaure deshalb, daß selbst Berliner   hat mir aber feiner Zeit geschrieben, daß er davon Abstand nehme. tag sich bereits gestern abend dahin entschieden habe, diese Frage Genossen in ihrem Antrag 52 vorschlagen, kurzer Hand zu dekretieren, Dann hatten wir uns zu befassen mit dem recht unangenehmen den preußischen Genossen zu überlassen. daß der Neue Welt- Kalender für 30 Pf. verkauft werden solle. Wenn 8wist im sechsten Berliner   Wahlkreise. Leider hatten die Berliner  auch dieser Kalender nur eine kleine Einnahmequelle bildet, so sollte Genossen keine Neigung, sich unsrer Entscheidung zu fügen. Als es Wir Bochumer   waren mit den Beschlüssen bezüglich der Gründung doch auch diese nicht in ihrem Ertrag vermindert werden. Weiter zu einer Katastrophe zu kommen schien, wurde die Angelegenheit eines Centralorgans für Rheinland   und Westfalen   keineswegs ein­Tag vor der Antrag der Wandsbeker   Genossen, die selbst ihre Ver- glücklicherweise durch eine freie Kommission aus Berliner   Genossen verstanden, wir wurden erst zur Beratung hinzugezogen, als die pflichtunen gegenüber der Partei sehr prompt erfüllt haben, die Frage und Genossinnen, dem Parteivorstand, der Fraktion und den Sache schon perfekt war, und da erklärte ich ausdrücklich, daß wir es gesondert zu behandeln: Wie stärken wir die Finanzen unsrer Controleuren beigelegt. Die Berliner   Delegierten lächeln mir zu; dem Parteivorstand nicht verdenken können, wenn er unter solchen Partei?" Wenn auch nach unserm gestrigen Beschluß diese Frage ich hoffe, daß es über Nacht nicht wieder anders geworden ist. Umständen seine früheren Versprechungen uns gegenüber nicht auf­nicht als besonderes Thema behandelt werden soll, so muß sie doch( Heiterkeit.) Eine weitere Beschwerde ging von dem Genossen Jahn recht erhält. Die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit eines besonderen natürlich von uns erörtert werden. Bereits in Lübeck   ist darauf aus. Er war Berichterstatter am, Borivärts"; aus gewissen Gründen Blattes für Bochum   hat auch der Parteivorstand anerkannt. Es aufmerksam gemacht worden, daß der Wahre Jakob", die Neue waren Preßkommission und Redaktion sich darüber einig, daß er seine ist richtig, daß der Parteivorstand für uns große Zuschüsse geleistet Zeit" und die Gleichheit" mummehr völlig auf Rechnung des Partei- Thätigkeit einstellen müsse. Die Gründe, die geltend gemacht hat, aber wir haben die Schulden, die sonst das Dort­borstandes, der Gesamtpartei hergestellt und vertrieben werden. Der wurden, waren auch für uns maßgebend; wir waren nicht munder Blatt gemacht hatte, auf unser Contoüber " Wahre Jakob" hat im Rechnungsjahr 1901 einen Reinüberschuß in der Lage, dem Wunsche von Jahn Rechnung zu tragen. nommen. Jetzt haben unsre Genossen sich dahin entschieden, daß von 20 023,45 M. ergeben, gewiß ein erfreuliches, wenn auch noch Eine Beschwerde der Genossen Gizinger und Herrmann in sie ihr Blatt aus eigner Straft halten und sich nicht auf den Partei­steigerungsfähiges Resultat. Aber der Wahre Jakob" hat von jeher Nürnberg   richtete sich dagegen, daß die Einberufung eines von ihnen varstand verlassen wollen. Unfren Verbindlichkeiten werden wir zwei Geschwister gehabt, die sich rechts und links liebend an ihn ge- gewünschten Schiedsgerichts abgelehnt wurde. Die beiden Genossen später nachkommen. Wir haben es gewagt, das Blatt zu gründen, hängt haben. Diesen ist er von jeher eine Stütze gewesen. Das waren seiner Beit in Nürnberg   aus dem Verein ausgeschlossen weil sich das für unsren Wahlkreis als notwendig herausstellte. Die hat sich auch jetzt nicht geändert. Durch diese beiden Schwestern worden und in einen andern Verein eingetreten. Der Parteivorstand Einnahmen im Kreise sind schon erheblich gestiegen, und wir wird der Reinertrag des Wahren Jakob" wesentlich vermindert. hat selbst Stellung zu dieser Frage genommen und ihnen brieflich haben Hoffnuna. das Deficit in einigen Jahren zu decken. Was die Die Neue Zeit" hat mit einem Deficit von 10 305 M. ab- mitgeteilt, daß beide noch Mitglieder der Partei feien, wenn sie Beschwerde aus Bochum   betrifft, so wurde die betreffende Stellung geschlossen( Hört! hört!), die Gleichheit" mit einem Deficit von selbst sich als solche bethätigen. Die Controleure mußten diese ausdrücklich nur auf eine bestimmte Zeit vergeben. Der Genosse 4480 M. Es ergiebt sich also nur ein Reinüberschuß von einigen Auffassung teilen und sind der Ansicht, daß sich die beiden Bewußte das, als er die Stellung annahm; wir hielten ihn einer Unter­tausend Mark aus diesen drei Blättern. Nun ist es ja klar, daß wir schwerdeführer noch als Parteigenossen zu betrachten hatten. stüßung nicht für würdig. Der Parteivorstand war nicht genügend bei der wissenschaftlichen Revue noch auf absehbare Zeit mit Zuschuß Die Redaktion der Sarja" beschwerte sich, weil die Redaktion informiert. zu rechnen haben werden. Aber das Deficit tam verringert werden, des Vorwärts" ihr angeblich nicht den gewünschten Raum zur Ver­Kiefel- Berlin   VI: einmal durch eine Vermehrung der Abonnentenzahl und zweitens fügung stellte. Wir stellten nun zunächst fest, daß die Vorwärts­dadurch, daß die Parteikolporteure und die Expedienten in Partei- Redaktion bei der Sache ganz unbeteiligt war. Die betreffenden des 6. Berliner   Wahlkreises zu thun gehabt haben. Er hat aber Meister hat erwähnt, daß die Controleure auch mit den Genossen geschäften die Abbestellungen rechtzeitig beim Verlag anmelden, Anordnungen waren vom Parteivorstand getroffen worden. Was nicht gesagt, daß es sich nur um einen Teil der Genossen dieses damit dieser nicht so unendlich viel Hefte zurück bekommt. Bei der diese Anordnungen selbst betrifft, so find wir der Ansicht gewesen, Wahlkreises handelte. verhältnismäßig geringen Auflage der Neuen Zeit" beträgt daß die Genossen der Sarja" mit dem ihnen zur Verfügung ge- fich dem Schiedsspruch der Controleure gern angeschlossen. Der Die übergroße Mehrzahl der Genossen hat die Zahl der zurückgesandten Hefte im letzten Jahre nicht weniger stellten Raum recht wohl zufrieden sein konnten. Außerdem ging als 17 770. Diese Zahl könnte bei allseitigem guten Willen wesent- die Beschwerde so verspätet ein, daß sie schon aus diesem Grunde lich herabgemindert werden. Es ist doch eine Unvernunft sonder hinfällig war. gleichen, wenn wir erst das teure Papier, Druck und Buchbinder- Ferner lag eine Beschwerde den Genossen in arbeit bezahlen und hinterher Zehntausende von Heften als Maku- Bochum. Ein dortiger, in Notlage befindlicher Genosse hat fatur fortwerfen müssen. Bezüglich der Gleichheit" würde uns eine vont Parteivorstand eine zweimalige Unterſtügung von 150 und verhältnismäßig geringe Steigerung der Abonnentenziffer schon 100 M. erhalten. Der betreffende Genosse hat dann eine Stellung über den Berg hiniveghelfen. Bon unsrer Genoffin Bettin erhalten; es ergaben sich jedoch Mishelligkeiten, so daß von beiden fann nicht mehr verlangt werden als sie schon leistet, Teilen der Wunsch ausgesprochen wurde, er möge aus dieser Stellung fie thut das menschenmögliche, und noch zu thun wieder austreten. Die Genossen in Bochum   waren num der Ansicht, übrig bleibt, müssen die Genossen selbst thun. Ich habe daß sich der Parteivorstand verfehlt habe, indem er sie vor Be eine weitere Anregung zu Vorwärts" ver- willigung der Unterſtüßungen nicht befragt hat. Die Controleure geben: Der öffentlicht allmonatlich eine Barteiquittung, den Fleißigen zur Ehre haben aber die Beschwerde zurückgewiesen, da sie den Vorstand nicht und den Faulen zur Nachahmung. Nun lefen aber nicht alle Partei für verpflichtet halten, solche Erfundigungen einzuziehen, wenn, wie in genossen den Vorwärts", die große Masse ist vielmehr auf die diesem Falle, ihm die Sachlage und die Person genan bekannt ist. Provinz- Parteipresie angewiesen. Nun habe ich die Bemerkung ge- Die Bochumer   glaubten, solche Erkundigung habe unter allen Um­macht, daß sich eine Anzahl dieser Blätter anscheinend zu vornehmständen zu erfolgen. Das ist ein Irrtum. Wenn dem Vorstand die Dünkt, um die Quittungen zu veröffentlichen. Diese bleiben 8 bis Verhältnisse nicht genau bekannt sind, holt er sich stets Auskünfte 14 Tage liegen und werden schließlich nach 8 bis 14 Tagen ein. Aber in diesem Falle handelte es sich um einen alten Genossen, in einem verhunzten Auszug in die Blätter eingestopft, der dem Vorstand sehr genan bekannt war und infolgedessen wiesen die sonst für alle möglichen andren Sachen Platz haben. wir die Beschwerde zurück. Die Bochumer   gaben sich damit aber Auf diese Weise werden die Parteigenoffen nicht angeeifert, nicht zufrieden und unterbreiteten uns ihre Beschwerde nochmals. Beiträge zu leisten. Und sehen Sie sich doch nur die verschiedenen Kurz vor dem Parteitag erhielten wir noch einmal genau denselben Anträge an, die populäre Flugblätter und Schriften für die Brief, den wir bis heute aus Mangel an Zeit noch nicht erledigen wichtigen Punkten nicht. Das ist allerdings nicht die Schuld des Der Bericht des Parteivorstandes befriedigt mich in manchen Agitation verlangen. Aber diese Sachen kosten doch Geld, und konnten. Vorstandes, die Schuld liegt vielmehr bei andern Stellen. Es ist wohl deshalb sollte die Presse dazu beitragen, indem sie die Quittungen Eine weitere Beschtverde Tag von den Genoffen in Mülhansen mit Recht zu verlangen, daß die Vorstandsberichte ein eingehendes und er­in vollem Umfange abdruckt, die Genossen anzucifern, damit sie sich vor. Sie hatten vom Vorstande vergebens die Stellung einer schöpfendes Bild von der ganzen Parteibewegung geben. Das war alle an den Beiträgen für die Parteikasse beteiligen. Ganz besonders Kaution zur Herausgabe einer Tageszeitung 20 000. ver bei den Berichten nicht der Fall. Was besonders fehlt, sind Angaben bemerkenswert war das Verhalten verschiedener Blätter bei der langt. Auer hat die Sache schon eingehend behandelt. Der Stand- über die Stärke der einzelnen socialdemokratischen Organisationen. belgischen Sammlung. Hier war es ihnen besonders leicht gemacht, punkt der Controleure deckt sich mit dem des Vorstandes. Der Vor- Nichts ist wichtiger, als eine solche Statistik. Sie soll nicht nur uns, indem die Quittung die Beiträge aus Berlin   und die aus der stand ist nicht berechtigt, und die Controleure erst recht sondern auch der Oeffentlichkeit zeigen, wie mächtig die Organi Provinz getrennt auswies. Nicht einmal den Auszug über die nicht, solch ungeheure Summen für einzelne Bezirke festzulegen. fation, wie weit die innere Erstarfung der Partei vorgeschritten ist. Brovinzbeiträge hat man da gebracht, und die Folge war, daß wir mit Parteigeld ist Pulver, das jeden Augenblick zur Hand sein muß. Ich weiß wohl, daß sich der Vorstand die erdenklichste Mühe gab, einer Flut von Anfragen überschüttet wurden von den Genossen, die Für Elsaß- Lothringen   ist außerordentlich viel und gern gethan worden, solche Angaben zu erhalten. Diese Mühe war aber umsonst. Es ist wiffen wollten, ob ihre Beiträge an die richtige Stelle gelangt seien. weil man der besonderen Situation dort Rechnung getragen hat. doch unerhört, daß solche Anregungen nicht besser befolgt werden. Die Parteipresse sollte immer und immer wieder anfeuern, um die 19 000 M. find hergegeben worden in der Hoffnung, daß nun nichts Auch auf finanziellem Gebiet kann es nicht so weiter gehen, wie Parteifinanzen zu stärken. weiter gefordert, sondern das Kapital verzinst werden würde. Für bisher. Wir müssen leider die Beobachtung machen, wie das Gros Eine genaue Uebersicht über den Stand der Parteipreffe fann Straßburg   find zu einer Kaution 12 000 m. gegeben worden, der Parteigenossen die finanziellen Leistungen an die Partei als ich leider nicht geben. Es sind diesmal so viele Verlage mit der jegt verlangen die Straßburger weiter 8000 m., weil fie etwas recht Nebensächliches betrachten. Es ist gewiß nichts dagegen eingeforderten Auskunft zurückgeblieben, daß ich keine Statistik auf das Blatt nach der Stadt verlegen wollen. Würden den zu sagen, wenn die Gewerkschaften immer höhere finanzielle An­stellen konnte. Nur die allgemeine Tendenz läßt sich feststellen, und Mülhaufern die 20 000 m. gegeben, dann wären 40 000.forderungen an ihre Mitglieder stellen. Wenn sich aber Genossen die ist nicht erfreulich. Die Einnahme aus Abonnements und allein in Elsaß- Lothringen   festgelegt. Das geht nicht, so wünschens- unter Verufung darauf von ihren Verpflichtungen gegen die Partei Inseraten sind zurückgegangen. 6 Tageblätter haben ihren Besit- wert auch es sein mag. Man muß sich einschränken und warten, bis drücken, so ist das nicht recht. Sehr zu tadeln ist auch die große stand an Abonnenten behaupten können, 16 Blätter haben die winzige die eigne Kraft so weit reicht. Die Kontrollkommission hat gestern Masse Ileiner Vereine und die Vereinsmeierei, die unter den Parteiz Biffer von 6130 Abonnenten hinzugewonnen, 15 Blätter aber haben 5800 die Beschwerde der Mühlhauser abgelehnt. genossen eingerissen ist. Wir müssen dahin wirken, daß die einzelnen Abonnenten verloren. Im verflossenen Jahre hat die Parteipresse neues Dann hat sich die Kontrollkommission noch mit einer Beschwerde Organisationen in entsprechender Weise ihrer moralischen Beitrags­Terrain also nicht erobert. Die Wirkung der Krisis auf eine Reihe des Gauvorstandes für Nordbayern zu beschäftigen gehabt. Der pflicht nachkommen. Leider wird sich wohl ein Modus nicht finden von Vorlagen war ebenso unerfreulich. In guten Jahren neigen Gauvorstand ist der Ansicht, daß in der Kassenführung des früheren laffen, der es erlaubt, die Organisationen nach Maßgabe ihrer Stärke die Genossen leicht zu Gründungen. Wie so manches andre ist auch Gautassierers Roßkopf Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind. Be au Leistungen an die Parteikasse heranzuziehen. Aber ihrer moralischen die Art, wie Geschäfte gegründet werden, nicht befier geworden. weise dafür aber hat er nicht anführen können. Ein Vermittelungs- Pflicht sollten sich alle Genossen bewußt sein. Der Wahlkreis Die älteren Genossen werden sich noch erinnern, wie es früher war. versuch ist vergeblich geblieben. Roßkopf will die Bücher nicht aus Altona   gehört gewiß nicht zu den flauen Zahlern. Wir sind Da genügte eine Handquetsche, ein Mann repräsentierte in seiner liefern, was ihm als großes Bergehen angerechnet wird. Er aber doch 811 dem Entschluß gekommen die Beiträge Person das gesamte Setzer, Drucker- und Expeditionspersonal. So erklärt, daß er, einem alten Gebrauch folgend, nachdem die Gau- zu erhöhen, um so die Mittel zu gewinnen, daß wir größere Beträge ärmlich diese Geschäfte aussahen, so terngesund war ihre Grundlage. Tonferenz stattgefunden, Bücher und Belege verbrannt habe. an die Parteikasse abliefern können. Wir müssen bedenken, daß wir Sie konnten sich organisch entwickeln, nie waren sie der Partei eine Die Revisoren bestreiten, daß dies Uebung gewesen sei. Jetzt außer durch die bevorstehenden Wahlen auch noch in andrer Weise Last und ein Gegenstand der Sorge. Es war eine Freude zu sehen, find Rechnungen präsentiert, zu denen die Belege fehlen sollen. in Zukunft belastet werden. Es kommen Landtags- und Kommunal­wie diese Geschäfte sich nach und nach zu rechten Stügpunkten der Ju einem uns weiter zugegangenen Schreiben wird uns mitgeteilt, wahlen 2c. und wenn wir da nicht rechtzeitig für die Parteikasse Partei entwickelten. Nun hat die Partei mit ihrer Ausdehnung daß Roßkopf zugegeben habe, daß eine Summe von 200 m., die er sorgen, werden alle Gelder für diese Zwecke verwendet. Es giebt auch großen geschäftlichen Kredit gewonnen und damit ist bereits erhalten habe, nochmals in einer Rechnung präsentiert worden eine ganze Anzahl von Wahlkreisen, die Vertreter in den Reichstag  die Unternehmungsluft der Genossen so gestiegen, daß sei. Darauf haben wir den Genossen in Nürnberg   den Rat geschicken, aber nicht einmal so viel Beiträge an die Parteikasse ab­fie häufig alle geschäftliche Vorsicht außer acht Tassen. geben, den erforderlichen Instanzenweg zu benutzen und das Weitere liefern, als diese Abgeordneten an Entschädigungen erhalten. Dieser Daher haben eine Anzahl von Blättern eine Schuldenlast aufgehäuft, selbst zu veranlassen. an deren Deckung aus eignen Mitteln in absehbarer Zeit nicht zu Nun hat uns noch beschäftigt der Cigarrenarbeiter Kerl in ist. Ich richte die Aufforderung an die versammelten Delegierten, in Zustand ist abzustellen, wenn nur der nötige gute Wille vorhanden denken ist. Man ist damit der Entwicklung bedeutend vorausgeeilt. Delmenhorst  , der seine Wiederaufnahme beantragt. Kerl, der seiner diesem Sie in ihren Streisen zu wirken.( Sehr richtig!) Dann wendet man sich am letzten Ende immer wieder an die Partei. Beit ausgeschlossen worden war, war Redacteur des in Delmenhorst  Dafür bietet der Kassenbericht viele Beispiele. Es sind nun aber erscheinenden Blattes gewesen. Die Parteigenossen glaubten, er habe Adolf Brann- Nürnberg manche Geldquellen, die Jahr für Jahr geflossen find, mit einem eigenmächtig, die bei seiner Entlassung ftrittige Geldfrage geregelt. begründet den Antrag Nürnberg   betreffend die Auskunft des Vors Male versiegt. Aufmerksamen Parteigenossen ist diese Thatsache nicht feil hatte früher niemals gegen seine Ausschließung protestiert. Er standes über die Duchführung früherer Parteitagsbeschlüsse. Wir entgangen. Bei andren Genossen aber hat sich eine eigenartige, giebt an, es sei ihm eine zweite Verhandlung, nachdem er an der sind nicht so unbescheiden, Auskunft über alle bisher gefaßten Be­romantische Vorstellung vom Rentamt" Herausgebildet; fie meinen, ersten nicht habe teilnehmen können, verweigert worden. Wir haben schlüsse zu verlangen, obwohl auch das sehr wünschenswert wäre, man brauche in die Staffe nur ein paar Pfennige hineinzuthun und uns für inkompetent erklärt, jemanden, der gegen seine Ausschließung sondern wir wollen nur alljährlich wissen, was ans den Beschlüssen könne doch wie beim Esel streck dich" die Goldstücke mir so heraus- überhaupt keine Einwendungen erhoben hat, wieder aufzunehmen. des letzten Parteitags geworden ist. Wir gehen von dem Gedanken holen. Ich stehe nicht an auszusprechen, daß, wenn immer nur der Wir haben ihn darauf verwiesen, sich in Delmenhorst   zur Wieder aus, daß viele Beschlüsse auf Parteitagen gefaßt werden, nur, un glühende Wunsch maßgebend ist, das Ziel möglichst schnell zu er aufnahme zu melden. Werde ihm diese verweigert, könne er die nicht gehalten zu werden, wie ein boshafter Manu einmal fagte. reichen, wenit man nicht immer fühl erwägt, wenn die Partei- Justanzen in Anspruch nehmen. Das wird aufhören, wenn in Zukunft immer gezeigt wird, wie leicht Partei sich in der bisherigen Weise weiter engagieren sollte, immer Endlich hat uns der bereits erwähute Herr Vieth kurz vor dem Beschlüsse gefaßt und wie schwer fie ausgeführt werden. Unaus­in so mwverhältnismäßiger Weise, über die verfügbaren Mittel hinaus, Parteitage noch eine sehr umfangreiche Beschwerde eingereicht, weil führbare Beschlüsse wird man dann verhindern, und die Anträge daß dann allerdings sehr leicht einmal für eine spätere Parteileitung es notwendig geworden war, ihni seine Stellung zu fündigen. Er werden auch ernster bekämpft werden, wenn man weiß, daß

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