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geben

Konkurrenzunternehmungen unterstützen könne. Das Deficit hat es stigung empfing, ihrer auch nicht unwürdig war. Auch die Bochumer  [ 1896 und Paris   1900 feiert die deutsche   Socialdemokratie den 1. Mai Ihnen angethan, und Vollmar hat den Schluß daraus gezogen, daß Genossen sind erst später zu einer andern Auffassung gekommen. als das Weihefest der Arbeit, gewidmet den Klassenforderungen des die Neue Beit" in der Deronte sei. Ich wundere mich, daß von Was den Vorschlag Frohmes betrifft, so halte auch ich es für Proletariats und dem Weltfrieden. Als die würdigste Feier des Der andrer Seite fein Wort der Aufklärung gekommen ist. So bin ich wünschenswert, daß festgestellt wird, wie viel organisierte Partei- 1. Mai betrachtet die Partei die allgemeine Arbeitsruhe. teen Aber es es den Genossen schuldig. Das Deficit der Neuen Beit" ist keine genoffen wir in Deutschland   haben. Aber eine solche Statistik werden Parteitag macht es daher den Arbeitern und Arbeiterorganisationen den andren Kundgebungen für die allgemeine neue Erscheinung, auch nicht in der mitgeteilten Höhe. Die Neue wir in 10 Jahren noch nicht komplett haben. War es doch nicht zur Pflicht, Beit" hat seit der ersten Stunde ihres Erscheinens bis heute noch einmal möglich, wie ich schon ausführte, von den wenigen Partei- Arbeitsruhe am 1. Mai einzutreten und überall da, wo die Möglich­teinen Jahrgang gehabt, in dem sie nicht Deficit gemacht hätte, und verlagen Angaben über die Auflage der Parteipreffe zu erhalten. teit für Arbeitsruhe vorhanden ist, die Arbeit am 1. Mai ruhen zu ich fürchte, das wird auch in der Zukunft so bleiben. Die Höhe des Was soll da erst geschehen, wenn wir uns an Tausende von lassen." Deficits hat differiert, im ersten Jahre betrug es mit den Einführungs- Leuten zu wenden haben. Es sollte mich sehr freuen, went Ich bitte dieser Resolution Ihre Zustimmung geben an wollen. foften 16 000 m. Der niedrigste Betrag ivar 7000 W. Wir haben wir eine solche Statistik bekämen, aber die Erfüllung dieses Wisches Die Diskussion hierüber wird eröffnet. in del Jahre mit 12, 11, 10, 9 tausend Mark Deficit gehabt. 10 000 m., können wir wohl auf lange Zeit vertagen. Den Antrag 94 des das wäre ja die Mittellinie. Deshalb ist es ganz falsch, von einem Genoffen Emmel, betreffend bie Raution für die Müllhauser Volks­Windhoff- Düsseldorf Rückgang der Neuen Zeit" zu sprechen. Der Abonnentenstand der zeitung", bitte ich dringend abzulehnen. Es handelt sich da nicht begründet den Antrag 59. Die Maifeier hat auf den Parteitagen Neuen Zeit" ist gewiß heute nicht so hoch, wie er gewesen ist. bloß um die Genehmigung der Kaution von 20 000 M. Wenn das immer die wenigste Beit in Anspruch genommen. Ich bin mum ber Aber es dreht sich dabei um wenige hundert Abonnenten. Ihr Blatt bisher bestehen komite, so doch nur, weil es ein Kopfblatt ist Meinung, daß die Partei mit der Durchführung ihrer Beschliffe Abonnentenstand beträgt heute 8400( erifch: 8200), aber über und die Herstellungskosten sehr niedrig find. Wenn das auf ernſt machen muß. Es gentilat nicht, Bersammlungen abzuhalten und 4000 ist sie noch nie hinausgefkommen. Ein Nachweis dafür, daß hört, werden auch die Kosten höher. Den Antrag 98 des Feste zu feiern. Um Nemedur zu schaffen, ist es angebracht, daß seit dem Bestehen der Socialistischen Monatshefte" die Neue Zeit" Genossen A. Hoffmann bitte ich dagegen anzunehmen. von den Genossen in den einzelnen Orten mehr geschicht. In wesentlich gelitten habe, läßt sich absolut nicht führen. Noch in liſt nötig, daß auch ber arteiten beruferlegter CB Radiant gich manchen Orten Weſtfalens   ist von einer Maifeier gar nichte zu keinem Jahre hat die Neue Zeit" ihr Papier, ihren Druck und Say wenn er genötigt ist, sich gegenüber unüberlegter Gründungen ab- spüren. Würden die Genoffen energisch eingreifen, dann müßte bie aus den Erträgnissen bezahlt, auch in der Glanzperiode nicht. lehnend zu verhalten. Nun noch einige Worte zu dem Antrag, wo große Mehrzahl der Arbeiter, die bei den Wahlen für die Social­Redaktion und Mitarbeiter fraßen die Einnahmen aus dem Abonnement nach für die nächste Zeit genaue Abrechnungen über die" Nene Zeit" demokratie stimmen, auch für die Arbeitsruhe eintreten. Resolutionen auf. Auch die frühere Gesellschaft mit Diez zusammen hat immer im Berichte des Vorstandes aufzunehmen sind. Das sollte eigentlich sind oft weiter nichts als Beschlüsse, die auf dem Papier stehen. diesem Jahre geschehen. Als aber über diese Müller- Görlig 002 nous n eigentum, mm ist sie es auch de jure. Frage entschieden werden sollte, waren nicht alle Mit­

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Ich hoffe, daß diese Darstellung doch den einen oder andern glieder des Vorstandes beisammen und da Meinungsverschieden ist ebenfalls mit der Art, wie die Maifeier jegt in vielen Städten Delegierten beruhigen wird. Wenn Sie das Deficit jetzt schon in heiten darüber bestanden, so unterblieb diesmal noch die begangen wird, nicht einverstanden. Er nimmt aber nicht den Aufregung setzt, was würde erst geschehen, wenn die Socialistischen Aufnahme. Nächstes Jahr wird der Vorstandsbericht genaue Standpunkt der Düsseldorfer   ein, sondern ist entgegengesetzter Meinung. Monatshefte" nicht mehr benutzt werden dürfen, und alle die zahl- Nachweisungen über die Neue Zeit", die. Gleichheit" und den Durch die Annahme noch so vieler scharfer Resolutionen werden wir reichen Mitarbeiter ihre wahrlich recht langen, ich sage nicht lang- Wahren Jakob" ebenso enthalten, wie bisher über den Vorwärts". teinen Schritt weiterkommen. Speciell wir in Schlesien   können von weiligen Artikel nicht mehr in den Monatsheften" abdrucken dürften, Ich kann aber hente schon bekannt geben, daß im Rechnungsjahre unfren Gewerkschaftsorganisationen nicht verlangen, daß sie auf Ein­wenn dieser ganze Anprall von Manuskripten die Neue Beit" träfe. 1901/1902 für die Redaktion der Neuen Beit" 17 500 m. aufführung der Arbeitsruhe am 1. Mai drängen. In der Mitte der 90er Jahre Das Verdoppeln des Umfanges reichte nicht aus, und für das Be- gewendet wurden. Davon entfielen 10 000 M. auf die Redaktion, wurde die Erwartung ausgesprochen, daß die Maifeier durch die zahlen einer teuren Revue fehlen unsern Arbeitern die Mittel. Das die natürlich aus mehreren Personen besteht, und 7000 W. auf die Schaffung starter gewerkschaftlicher Organisationen zu ermöglichen sei. Deficit würde mindestens auf die doppelte Höhe steigen.( Hoff- Mitarbeiter. Was über die früheren Deficite zu sagen ist, hat Auer Die Organisationen sind inzwischen stärker geworden, aber gernde mann: die Neue Zeit" soll nur nicht boykottiert werden.) schon ausgeführt. das Gegenteil der gehegten Erwartung ist eingetroffen. In Breslau  hat Bebel gesagt, daß die Berliner   Genossen die Durchführung der Maifeier den Gewerkschaften überlassen. Ich halte das für richtig und würde deshalb empfehlen, den letzten Teil der Resolution Fischer wegzulassen und es den Gewerkschaften zu überlaffen, ob sie die Arbeitsruhe einführen wollen. Wenn das geschieht, so bin ich über­zeugt, daß wir in einigen Jahren die Maifeier nicht mehr durch Arbeitsruhe begehen werden. Ich schließe mich der Meinung Mehrings an, daß unser bestes Agitationsmittel die Wahlen sind.

Es ist auch nicht überraschend, daß die Neue Zeit" sich in dieser Lage heute noch so wie am ersten Tage befindet. Das ist das Schicksal aller Revuen, die nur für bestimmte Zwecke erscheinen und nicht auf das Sensationsbedürfnis einer großen Leserzahl berechnet find. Sie teilt das Schicksal mit allen ihren Kolleginnen, die Socialistischen Monatshefte" nicht ausgeschlossen. Ich stehe der Firma Edelheim und den Herausgebern der" Monatshefte" nicht so nahe, um zu wissen, wie es in ihren Büchern aussieht; aber Gerüchte laufen doch um, die die Meinung, Edelheim habe die Partei mit seinen Büchern überschwemmt und mache Niesengeschäfte, als recht falsch erscheinen lassen dürften. Ohne in die Details eingeweiht zu fein, bin ich überzeugt, daß die Firma Edelheim sehr froh wäre, wenn sie das Deficit für die Socialistischen Monatshefte" nur in dem Maße zu decken hätte, wie wir mit Fug und Recht das Deficit

Es wird zur Abstimmung geschritten.

v. Elm zieht seinen Antrag infolge des von Gerisch gegebenen Aufschlusses zurück. Zunächst wird den Partei- Instanzen auf Antrag der Kontroll­kommission e in stimmig Decharge für die Geschäftsführung des lezten Jahres erteilt.

Der Antrag 98( gestern irrtümlich als 98a mitgeteilt) wird an genommen, Antrag 58 a abgelehnt, Antrag 58b dem Vorstand zur Erwägung überwiesen, Antrag 1( Nürnberg  ) abgelehut. Von den Anträgen zur Polenfrage gelangt die Resolution der Genossin Luxemburg  ( 91) in Verbindung mit dem Amendement Bebel ( 95) zur Annahme.

Die Anträge 12, 13, 14 und 15 sind dadurch erledigt.*) Auf Vorschlag von Singer wird der vorgerückten Zeit wegen der nächste Punkt der Tagesordnung, Bericht über die parlamentarische Thätigkeit, nicht mehr in Angriff genommen, sondern noch einige fleinere Angelegenheiten erledigt.

Ebert Bremen

Pfannkuch:

zugehen, wie ich einige Worte dazu sagen. Ich bitte, diesen Antrag Da es der Referent unterlassen hat, auf den Antrag 59 eins abzulehnen und schließe mich dem Gedankengang des Vorredners an. Die Maifeier wurde durch einen internationalen Beschluß festgesetzt. wir Deutschen   rechnen es uns nicht als besonderes Verdienst Ale" alter Sampige toiſe möchte ich zum Schluß noch einige daß wir die Maifeier in einer weiße zur Durchführung gebracht Borte an Sie richten. Es ist sentimental, aber wenn es mich drickt, haben, wie sie unfrer Arbeiterbewegung würdig ist; wir marschieren muß es heraus. Ich kann nicht verschweigen, daß es mich schmerz­an in dieser Beziehung an der Spige aller Nationen. An den Be­schlüssen zu rütteln, halte ich für zwecklos. Aber ich meine, lich berührt, wenn auch diesmal wieder, wenn auch nicht in der Schärfe wie auf dem Parteitag in Hannover  , von der Richtung, die erstattet den Bericht der Beschwerdekommission, der die Beschwerde wir sollen auch nicht weiter gehen, als es die wirtschaftlichen Vere von den andern als die besonders zielbewußte und unentivegte" des Genossen Jahn- Berlin   überwiesen wurde. Jahn war als Behältnisse erlauben, mit denen wir im Augenblick sehr zu rechnen hingestellt wird, immer wieder direkt oder indirekt der Ton an- richterstatter für den Vorwärts" und auch rednerisch für die Partei haben. Immerhin ist es gut, wenn auch der ideale Standpunkt zum geschlagen wird: Wenn es nicht anders ist, dann muß der Bruchthätig. Er erkrankte später und es war ihm nicht mehr möglich, Ausdruck gebracht wird und deshalb empfehle ich die Annahme der eintreten, dann müssen wir auseinandergehen, dann mag es heißen: feinen Verpflichtungen zur Zufriedenheit der Parteigenossen nachzu- vorgeschlagenen Resolution. hie rechts, hie links, so kann es nicht weitergehen."( Lebhafte tommen, so daß er seines Postens als Berichterstatter für den Vor­Paul Hoffmann- Hamburg Burufe von allen Seiten der Versammlung.) Ich stehe seit 30 Jahren wärts" enthoben wurde. Er hat sich später beschwerdeführend au bittet ebenfalls, den Antrag 59 im Juteresse des Ansehens der Mais Gegen diese Ent: feier abzulehnen. Alle Ermahnungen mußen nichts, so lange nicht scheidung wurde Beschwerde beim Parteivorstand erhoben, dieser die wirtschaftlichen Verhältnisse die Arbeitsruhe erlauben. Sogar bet die Entscheidung bestätigt. Darauf hat sich Jahn an die bei uns in Hamburg   ist es vorgekommen, daß einzelne Gewert Controleure gewandt, die ihn jedoch ebenfalls abwiesen. Nun ist er schaften infolge der schlechten Verhältnisse die Arbeitsruhe nicht durch­an den Parteitag gekommen. Was die Beschwerdeschrift an sich be- suführen empfahlen. trifft, so ist ste in einer Form gehalten, daß sie schon deswegen nicht geeignet wäre, berücksichtigt zu werden. Wir haben uns aber daran bittet um Zustimmung zu der Resolution. Die Maifeier soll auch natürlich nicht gestoßen. Aus dem Material jedoch, das uns Pfann in Zukunft so begangen werden, wie es die Partei bisher gethan fuch für den Vorstand und Meister als Vertreter der Controleure bat. Man hat ja schon hören müssen, die Partet werde schließlich vorlegte, sind wir zu der Entscheidung gekommen, der Beschwerde froh sein und es werde ihr ein Stein vom Herzen fallen, wenn sie nicht stattzugeben. Die Entscheidungen der Partei- Instanzen find die Maifeier auf die Gewerkschaften abwälzen tonne und nicht mehr durchaus gerechtfertigt und es muß gefagt werden, daß sich der Vor- durchführen brauche. Pfannkuch hat ganz recht, wenn er verlangt, stand gegen Jahn durchaus nobel benommen hat. Ich beantrage, daß die idealen Zwecke festgehalten werden müssen. Ich stimme dem die Beschwerde zu verwerfen. Genossen Winter zu, daß die Maifeier in Schlesien   selbstverständlich Pfannkuch- Berlin  : zur Zeit nicht durch Arbeitsruhe zu begehen ist; aber das beweist doch nichts gegen die großen Industriccentren.

den Wahlverein des 3. Wahlkreises gewendet, der jedoch die Entscheidung der Breßtommission billigte.

Veyer Leipzig  

in der Partei, ich nehme für mich in Anspruch, so gut und so weit meine Kräfte reichten, im Dienste der Partei zu allen Zeiten und unter allen Verhältnissen meine Pflicht erfüllt zu haben, fo gut wie alle andren. Da thut es weh, wenn einem immer wieder, wenn auch nur durch die Blume, zu verstehen gegeben wird: Ihr fömmt nicht mehr mit, das ist eine andre Richtung. Ich meine, für die Beurteilung des Mannes kommt doch vor allen Dingen in Betracht, wie er in Zeiten der Gefahr, wo es auf den Mann antam, sich bewährt hat. Da möchte ich doch an meine alten Kampfgenossen einmal die Frage stellen, an diejenigen, die mit solchen Drohungen immer spielen: Wann und wo seid Ihr in der Bresche gestanden, um mit Aufgebot der legten Kraft die Partei und ihre Intereffen zu vertreten, und ich war nicht in Eurer Mitte?( Wiederholte Teb­hafte Burufe.) Wann und wo hat es einen Kampf gegeben, in dem mein Blut sich mit Eurem Blut nicht gemischt hätte? Was ich hier für mich ausspreche, spreche ich auch für viele andre aus. ( Lebhafte Zustimmung.) Diese Art und Weise, immer mit Jahn bedurfte unfres Erachtens dringend der Erholung. Sein folchen Drohungen zu fommen, das ist nicht wohlgethan. Ich für nervöier Strantheitszustand ging jedoch nicht so weit, daß ihm irgend mich würde sie vielleicht nicht besonders ernst und tragisch nehmen, eine Parteiinstanz die Parteithätigkeit untersagt hätte. Die Sache Die heutigen Reden zeigen, daß es mit der Maifeier vielfach ich für mich empfinde sie zwar unangenehm, aber ich würde sie er ist so: Die Berliner   lehnen es ab, die Verantwortung für die agita- nicht mehr so genan genommen wird, wie früher, daran können auch tragen, wie wir alle miteinander eben uns gegenseitig ertragen torische Thätigkeit Jahns zu übernehmen, und soweit wir uns aus die leidenschaftlichsten Reden nichts ändern, sie scheitern an den wirt­müffen, aber derartige Dinge führen zu Mißverständnissen nach außen eigener Wahrnehmung ein Urteil bilden fonnten, ging dieses dahin, schaftlichen Verhältnissen. Es kommt darauf an, möglichst imposante und sind deshalb für Parteigenossen nicht wohl angebracht.( Sehr daß die Partei die Verantwortung für die fernere Thätigkeit Jahns Demonstrationen zu veranstalten und daß am Abend wenigstens richtig.) Ich sage: ich nehme diese Drohungen nicht so tragisch, ich nicht mehr übernehmen kann. Seine moralischen Berpflichtungen für ordentliche Versammlungen veranstaltet werden, als wenn die Feier, glaube nicht daran. und damit will ich das fernere Fortkommen Jahns hat der Parteivorstand bis zum wie es vielfach der Fall ist, als ein ganz gewöhnliches Vergnügen Ich befinde mich da schließen in der Situation des Burschen, dem sein Deandl untren Hebermaß erfüllt und ich empfehle den Antrag der Beschwerde ausartet. Die Sache sollte auf dem internationalen Kongreß be­werden will und der zu ihm sagt: tommission. sprochen werden.

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Auf oamal auseinanda, Deanst, bis melt net thoa,

Lebn wir weita beieinanda,

Schau, was thatst denn alloa?

( Stürmischer, lang anhaltender Beifall.)

Es folgen persönliche Bemerkungen. Rosa Luxemburg  : Ich bin nicht aus einer polnischen Organi­sation ausgeschlossen, sondern nur von eben jener Sondergruppe, der ich aber nie angehört habe. Weiter möchte ich als Vertreterin der Stadt Rawitsch   dem Genossen Auer sagen, daß man sich dort mit der Abficht trägt, ihn zum Ehrenmitglied von Rawitsch   zu er­nennen.( Heiterkeit und Bravo  !)

Die Beschwerde Jahns wird dem Antrage der Kommission ent­sprechend als unbegründet verworfen.

Singer schlägt mun vor, den Punkt Maifeier noch zu erledigen, selbst auf die Gefahr hin, daß die Verhandlungen heute etwas länger dauern.

Der Parteitag ist damit einverstanden. Hierzu gehört der Antrag 59.**)

Richard Fischer- Berlin  :

Ich glaube, der Gegenstand, der uns hier beschäftigt, ist einer von denen, wo einfach eine Resolution unterbreitet und angenommen wird. In unsrer Stellung zur Maifeier hat sich seit dem legten Jahre ohnehin nichts geändert und ich kann deshalb wohl darauf verzichten, diese nochmals eingehend zu begründen. Ich schlage Ihnen folgende Resolution vor:

Kautsky  : Auer wird mir zugeben, daß ich wiederholt den Wunsch ausgesprochen habe, er möge mitarbeiten, aber jedesmal glaubte ich aus seinen Bemerkungen herauszuhören, daß er mir" In Üebereinstimmung mit den Beschlüssen der Internationalen feine Gegenliebe schenkt. Immer fagte er, er sei fein Schriftsteller, Arbeiterkongresse zu Paris   1889, Brüffel 1891, Zürich   1893, London  er passe nicht unter die Kirchenväter. Die Antwort mag scherzhaft gewesen sein, ich habe sie aber ernst genommen. Nach seinen heutigen*) 1. Parteigenoffen in Nürnberg  : Den Parteivorstand Erklärungen muß ich sagen, daß ich ihn mißverstanden habe. Ich ersuchen, in seinem Rechenschaftsbericht Auskunft zu geben, was er nehme ihn beim Wort, und er kann sicher sein, daß er von uns jetzt und die Reichstagsfraktion zur Durchführung der früheren Parteitags­so getreten wird, daß ihm hören und Sehen vergeht.( Heiterfeit.) beschliffe gethan haben. Adolf Hoffmann  - Berlin  : Ich habe nicht gesagt, daß ich die Anträge 58a und 58b find in der Vorlage nicht enthalten. Meinungsäußerung einschränken will, sondern mich nur gegen einen Die Resolution zur Polenfrage lautet in der beschlossenen Boykott der Neuen Zeit" durch die Genossen gewandt.( Alljeitige Faffung: Zustimmung.) Der Parteitag erklärt: Da die ökonomischen und politischen Adolf Braun  - Nürnberg  : Gegen die Summe persönlicher Be- Interessen des polnischen wie des deutschen   Proletariats im Deutschen  merkungen, die Auer mir freundschaftlichst gewidmet hat, mich zu Reiche die gleichen sind; da ferner die Socialdemokratie es für ihre wenden, ist mir unmöglich. Ich nehme nur eine heraus. Die von Pflicht erachtet, die polnische Arbeiterklasse auch gegen die Unter­mir an Auer gesandte einzige Zeitungsmimmer enthält einen Artikel, drückung ihrer Nationalität zu schützen, und dieser Pflicht stets nach der die Antwort auf seinen Brief war. Wer mit Auer hackeln will, Kräften nachgekommen ist; da endlich die Socialdemokratie ihre muß gefaßt sein, ein Opfer seines laugenscharfen Witzes zu deutschen   und polnischen Mitglieder stets als vollkommen gleich­werden. Ich habe mitgelacht, mehr wie irgend einer auf dem berechtigt betrachtet und behandelt und die Agitation unter dem Parteitag. polnischen Proletariat materiell und moralisch in fräftigster Weise unterstützt.

Gerisch

erhält das Schlußwort zur Debatte über den Kassen­bericht:

Kolb- Karlsruhe  :

Wels- Berlin  :

Taufende von agitatorisch thätigen Personen sind mit uns der Ueberzeugung, daß es so nicht weiter gehen tann. Ich begrüße es mit Freuden, daß hier zum erstenmal auf einem Parteitag die Diskussion darüber augeschnitten wurde. Es muß die Möglichkeit geschaffen werden, die Wege zu ebnen, daß die Gewerkschaften die Sache in die Hand nehmen. Es muß damit aufgeräumt werden, daß die Partei für die Konsequenzen der Arbeitsruhe zu sorgen und alljährlich Taufende für Gemaßregelte herzugeben hat. In England fümmert sich kein Wiensch darum, und wir brauchen uns nicht zu schämen, wenn wir die Thatsachen offen besprechen.

Fischer- Berlin

erhält das Schlußwort: Der Düsseldorfer   Antrag ist unanmehu­bar, weil er in sich den Gedanken birgt, als ob unsre Resolutionen interitationalen Kongreffen der Gedanke der Arbeitsruhe viel präciser nur platonische Bedeutung hätten. Eins steht fest: daß seit den zum Ausdruck gekommen ist. Wenn Wels die Resolution durchsicht, wird er finden, daß es sich nicht um einen platonischen Beschluß handelt, sondern daß wir die Verpflichtung übernehmen, den Beschluß des internationalen Stongresses zur Durchführung zu bringen. Wollen wir das nicht, so müssen wir an den Amsterdamer Kongreß einen entsprechenden Antrag stellen. Geschicht das nicht, so müssen wir die Feier so begehen, wie es unsrer Stellung würdig ist. Ich bitte, die Resolution anzunehmen.

der

Die Resolution wird mit großer Majorität augenommen, Antrag 59 dagegen abgelehnt.

Die Versammlung vertagt sich auf Mittwoch. Schluß 7 1hr.

Witterungsübersicht vom 17. September 1902, morgens 8 Uhr.

Barometer­

ftand mm

Wind:

richtung

Windstärke

Wetter

Temp. n. T.

5° 4° R.

Stationen

Barometer

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richtung

Windnärte

Wetter

Temp. n. 6.1

160 Do 122

4 bedeckt 3

so muß die Absonderung einer polnischen Gruppe, der Stationen " Bolnischen Socialistischen Partei", die sich in einen Gegensatz zur Gesamtpartei gestellt hat, als ein ungerechtfertigtes Vorgehen an­gesehen werden. Swinemde. 753 SW 5 bedeckt 12 Haparanda 755 NO Der Parteitag verurteilt scharf die von der Gruppe Polnische Hamburg 753 WSW 4 HIb. bed. 11 Petersburg 756 SSO 2 bedeckt 11 Socialistische Partei" provozierten Doppelfandidaturen in Ober- Berlin   755 S 4 blb. bed. 13 Cort 765 NW schlesien   und ersucht den Parteivorstand, nochmals den Versuch Frantf./M. 760 23 2 bedeckt 12 Aberdeen  zu machen, eine Verständigung zwischen den streitenden Parteien München 5 wolfig 14 Paris 763 S herbeizuführen, die im Interesse der gesamten Sozialdemo- Wien  -bedeckt 14 fratie liegt. Wetter Prognose für Donnerstag, den 18. September 1902. Ziemlich kühl und veränderlich, vorherrschend wolkig mit Regenschauern und frischen westlichen Winden. Berliner Wetterbureau.

Ich werde Sie nicht lange in Anspruch nehmen, sondern habe mur einige thatsächliche Richtigstellungen zu machen. Es ist von Genossen Wolff bestritten worden, daß die Bochumer   Genossen früher Die mit der Gründung eines Centralblattes einverstanden waren. Sache ist so, daß den Bochumer   Genossen vom Parteivorstand mit­geteilt wurde, daß der jetzige Zustand nicht mehr länger aufrecht erhalten werden könne. Sie waren damit auch einverstanden, äußerten sich auch nicht dagegen, und erst in der letzten Zeit haben sie dagegen Einspruch erhoben. Richtig zu stellen ist ferner in**) 59. Parteigenossen in Düsseldorf  : Die Barteigenossen der Bochumer   Ünterstügungsangelegenheit, die auch den Controleuren des ganzen Reiches find verpflichtet, energischer als wie bisher für vorlag, daß der betreffende Genosse zu der Zeit, da er die Unter die allgemeine Arbeitsruhe am Tage des 1. Mai einzutreten.

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