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Graf Posadowsky   tritt für Wiederherstellung der Regierungs­borlage ein.

Der Antrag Herold wird angenommen, die Zoll­freiheit auf Heringe beseitigt und 3 M. Zoll nach der Vorlage fest gesezt.

Zu Position 131, Milch und Rahm  , beantragt Herold für Milch 4 Mart, für Rahm 20 Mart 3oIl. Der Zoll sei nicht drückend für die Konsumenten. Er, Redner, beantrage jetzt eine Mark mehr gegen früher, aber in den Handelsverträgen fönne auf 3 M. zurückgegangen werden, soviel sei zum Schuße dieses Produkts nötig. Speck   betont, daß die Landwirtschaft nur geringen Nußen von dem Zoll habe. Man sollte der Agitation gegen landwirtschaftliche Bölle durch derartige Anträge nicht neue Nahrung geben. Aber weil diefer Boll als handelspolitisches Kompenfationsobjeft dienen könne, stimme er dafür. Redner beantragt Bollfreiheit für 5 Kilo Milch für Grenzbewohner. Geheimrat Wermuth und der bayrische Bundesratsbevollmächtigte b. Geiger treten für Wiederherstellung der Regierungsvorlage ein. Stadthagen   erörtert die zolltechnischen Schwierigkeiten. Das Centrum raube mit seinem Antrage den Zollbeamten die Nachtruhe und die Sonntagsruhe, denn die Milch erfordere sofortige Boll­abfertigung, sonst verderbe sie. Die künstliche Verteuerung dieses not­wendigen Nahrungsmittels habe den häßlichsten agrarischen Charakter. Der beantragte Boll betrage 40 Proz. des Milchpreises, bei Rahm  gar ca. 100 Proz. Damit fördere man die Milchverfälschung, es fei also ein Milchverfälschungs- Zoll. Spahn tritt für den Antrag ein, Müller- Sagan wendet sich dagegen. Der Antrag Herold wird abgelehnt, die Wiederherstellung der Regierungsvorlage beschlossen. Die Abschnitte C, D und E werden ohne Diskussion an­genommen. Schluß 144 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 9 Uhr.

Aus Industrie und Handel. Zur Erneuerung des Siegerländer   Roheisen Syndikate wird der Köln  . Volksztg." von sachverständiger Seite aus dem Siegerlande berichtet:" In den legten Tagen wußte die Köln  . 3tg." zu melden, daß die Schwierigkeiten bezüglich der Verlängerung des Roheisen- Syndikats jetzt fast ganz gehoben zu ſein schienen, indes der Abschluß des Vertrages voraussichtlich noch so lange sich hin­ziehen werde, bis auch der Vertrag innerhalb der rheinisch- west­fälischen Gruppe des Roheisen- Syndifats erneuert und eine Ver­ständigung mit demselben erzielt worden sei.

Ausland.

Die Rabinputer, Spanner und Plattenanffeger faßten in Die Schneider in Kempten   befinden sich in Differenzen mit ihrer gestrigen kombinierten Versammlung den Beschluß, überall dort, den Arbeitgebern. Es handelt sich um einen bedeutend reducierten wo die Nabigpuz-, Lugino- und sogenannten Rauharbeiten nicht im Lohntarif, der von seiten des dortigen Arbeitgeberverbandes den Stundenlohn von 80 Bf. pro Stunde, sondern noch im Accord aus- Gehilfen vorgelegt wurde. Der Tarif follie am 22. d. M. in Kraft geführt werden, heute, Donnerstag früh die Arbeit niederzulegen. treten. Nach einem Bericht der betreffenden Arbeiter soll der befinden sich nunmehr schon seit vier Wochen im Streit. Es handelt Tarifs 5 bis 6 M. betragen. Die Bleiglaser, Glasmaler und Messingglafer Berlins   wöchentliche Lohnausfall bei eventueller Einführung dieses famosen sich für die Unternehmer nicht nur um Ablehnung unsrer bescheidenen Forderungen, sondern sie wollen uns ihre Gewalt fühlen lassen. Ein großer Teil unsrer Kollegen erhielt schon vor dem Streit 62 Pf., die haben die Arbeit niedergelegt, weil die Unternehmer sich weigern, Rohrlegerstreik in Schweden  . Die Nohrleger in Göteborg  übrigen mit wenigen Ausnahmen 57 Pf. die Stunde. Den Arbeits- auf eine geringe Lohnerhöhung einzugehen. Die Unternehmer haben gerade um diesen handelt es sich bei den Unternehmern hauptsächlich. zahlen. nachweis hatten wir schon seit drei Jahren in unsren Händen, aber sich gegenseitig verpflichtet, nicht mehr als 33 Dere Stundenlohn zu Bekanntlich hatten dieselben beschlossen, ihren Bedarf an Leuten nur durch den Nachweis der Innung zu beziehen, und dieser Beschluß bis 900 Arbeiter und Arbeiterinnen der Spinnerei- Abteilung der Textilarbeiterstreik in Schweden  . In Göteborg   haben 800 wurde gerade von den größeren Firmen in letzter Zeit strikte zur Gamlestadens Fabrik wegen Maßregelung eines ihrer Kollegen die Durchführung gebracht, so daß man beobachten konnte, wie Arbeit eingestellt. gerade zu der Zeit, als die Arbeitslosigkeit in Berlin   eine er chreckende war, in den Fachblättern fortwährend versucht wurde, Weber fort; mit Como   stehen noch 28 Ortschaften im Streif. In In Como   und den umliegenden Orten dauert der Streit der Leute bon zu beseitigen, stellten wir an den Unternehmerverband die Forderung Arbeit wieder aufgenommen. außerhalb heranzuziehen. Um diesen Zustand 6 Dörfern haben die Streifenden, beeinflußt von den Priestern, die auf Anerkennung unsres Arbeitsnachweiſes.

Versammlungen.

Laut Beschluß vom September 1900, welcher außer von uns noch von 7 Herren der Lohnkommission des Arbeitgeberverbandes, den Herren Karl Jost, Otto Vittali, Jos. Scheerer, Paul Förster, Didden u. Busch, Georg Engel   und Herrn Nowotni unterzeichnet ist, bei Wernau  , Schwedterstraße, seine regelmäßige Versammlung ab. Der Wahlverein des sechsten Kreises hielt am Dienstag mußten nunmehr die beiderseitigen Kommissionen verhandeln. Das Daselbst sprach Genosse M. Schütte über das Leben und Treiben, geschah aber nicht. Wir wurden, anstatt zur Verhandlung geladen sowie das traurige Ende der beiden Polizeispiel Lessing und zu werden, von dem Vorsitzenden, Herrn Georg Röhlich, und dem 23olff. Eine Diskussion schloß sich an den beifällig aufgenommenen gar nicht gefragten Herrn Obermeister der Innung rundweg ab gewiesen und uns zur regen Benutzung der Glaser- Junungsnachweis Arendsee an die am 7. Oftober stattfindende Generalversamming. Vortrag nicht an. Unter Verschiedenes" erinnerte der Vorsitzende empfohlen. in welcher die Berichterstattung von der Provinzialkonferenz und dem Ferner ermahnte er die Anwesenden, Parteitag zu erfolgen hat. noch mehr wie bisher für die Verbreitung des Vorwärts" zu wirken und in Anbetracht der kommenden Wahlen eine rege Agitation im engeren Kreise zu betreiben.

In der vierten Woche befinden sich unsre Kollegen nunmehr im Kampf. Die Begeisterung ist trog der begreiflichen Entbehrungen größer als zu Anfang. Die Herren Unternehmer suchen in der letzten Nummer des Diamant" Leute in Massen. Wir bitten alle Stoffegen, sich nicht verlocken zu lassen und uns nicht in den Rücken zu fallen, sondern uns nach Kräften in jeder Weise zu unterstützen, denn unser Sieg ist auch Euer Sieg. Alle Anfragen und Sendungen find an unterzeichnete Kommission zu richten. Wir bitten dringend alle arbeiterfreundlichen Blätter, insbesondere die von Süddeutschland  , der Schweiz  , sowie von Oestreich und Ungarn   um Abdruck. Die Lohnkommission der Bleiglaser, Glasmaler und Messing glaser

Hollmannstr. 33, Restaurant Hensel.

Die Graveure und Ciseleure hielten ihre ordentliche Ver­fammlung am 16. September ab. In derselben sprach Brückner über unsre Stellungnahme zu den Juduftrieverbänden. Er trat für eine bedingte Aufnahme der Gold- und Silberarbeiter in unsern abgelehnt wurde. Eine vom Kollegen Siewert gestellte Gegenresolution, welche die Aufnahme der genannten Berufskollegen in unfren Verband entschieden ablehnt, wurde mit übergroßer Mehrheit an genommen.

Berband ein und empfahl eine entsprechende Resolution, welche jedoch

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Die Lohnkommiffion der Bauarbeiter schreibt uns: Die Arbeitsverhältnisse auf den Neubauten der städtischen Irrenanstalt in Buch wurden schon im vorigen Jahr in der Steglik. In einer am Sonntag abgehaltenen öffentlichen Ber Diese Meldung, welche jedenfalls die Wünsche der Leitung des Berliner   Stadtverordneten- Versammlung besprochen. Besonderen sammlung erstattete der Obmann Bericht über die Thätigkeit der Syndikats wiedergiebt, und deren Ursprung leicht zu erraten ist, Anlaß zur Kritik boten die niedrigen Löhne, welche der Unternehmer hiesigen Gewerkschafts- Kommission der Bauarbeiterschutz- Kommission. stellt die Thatsachen vollständig auf den Kopf und hat in den Lindner den Bauarbeitern zahlt, denn die Folge dieser schlechten Ent- Das finanzielle Ergebnis bei ersterer war folgendes: Im Jahre 1901 großgewerblichen Kreisen des Siegerlandes nicht wenig über- lohnung war die, daß die Bauten oft wegen Arbeitseinstellung still betrug die Einnahme 802,84 m., die Ausgabe 586,73 M.; während rascht, zumal es bekannt ist, daß die Schwierigkeiten betreffs liegen mußten. Den socialdemokratischen Stadtverordneten, welche im laufenden Jahre bis jetzt 550,60 M. eingenommen und 405,94 M. einer Verlängerung des Roheisen- Syndikats gegenwärtig größer diese Verhältnisse zur Sprache brachten, wurde von gegnerischer Seite ausgegeben wurden. Von der Schugkommission wurden der Polizei­find als zuvor. Die bisherigen Schwierigkeiten, welche bekannt vorgehalten: Die Berliner   Arbeiter hätten ja nicht nötig, in Buch behörde in ca. 30 Fällen Mitteilung von Mängeln auf Bauten ge­lich in dem Streit gipfelten, den die reinen" mit den zu arbeiten, Es gäbe in der Umgegend von Buch Leute genug, die macht, worauf stets sofort Abhilfe geschaffen wurde. Aufs schärfste gemischten" Hochofenwerfen wegen Anrechnung des Selbstverbrauchs mit den dort gezahlten Löhnen zufrieden wären. Das ist jedoch, gerügt zu werden verdient jedoch die polizeiliche Praxis, dem führen, scheinen vorläufig zurückgetreten zu sein; nunmehr sind aber wie an einem Beispiel gezeigt werden kann, durchaus nicht der Fall. Unternehmer den Namen des Beschwerdeführers neue Schwierigkeiten dadurch entstanden, daß die Birkenbacher Hütte Zwei Firmen, die in Buch Bauten aufführen, beschäftigen fast zu nennen. Die Polizei- Organe scheinen nicht zu bedenken, daß das ihren Wiederbeitritt versagt, während die Agnesenhütte, deren Beitritt nur Arbeiter aus der dortigen Gegend, aber auch diese Arbeiter sind durch den betreffenden Personen wirtschaftliche Nachteile zugefügt werden. von den andren Hütten bedungen wird, entschieden abgelehnt hat. mit Recht unzufrieden mit den geringen Löhnen, welche die Der Punkt der Tagesordnung: Neuwahl des Obmannes, der durch Die allgemeine Ungunst der Verhältnisse, insbesondere der durch den Firma Lindner zahlt. Da alle Vorstellungen um Aufbefferung der Amtsmüdigkeit des Genossen Döhring veranlaßt war, erledigte fich beispiellosen Ridgang des Schweißeijengewerbes hervorgerufene Löhne teinen Erfolg hatten, so haben die Betreffenden am 8. 6. M. nach längerer Debatte dadurch, daß der bisherige Obmann sich bereit Mangel an Roheisen- Aufträgen hat die einmal vorhandenen Gegen- die Arbeit eingestellt. Dieselbe ist bis jetzt noch nicht wieder erklärte, fein Amt bis zum Jahresschluß weiter zu verwalten, nach­fäße wesentlich verschärft, so daß eine ganze Anzahl von Hütten, uns aufgenommen, weil Herr Lindner feinen Ersatz für die Streifenden dem die Versammlung ihm ihr volles Vertrauen ausgesprochen hatte. Aus der Mitte der Versammlung wurden die Lohn- und Arbeits­zufrieden mit der Leitung des Syndikats und in der Voraussicht finden konnte. Die Bauarbeiter, welche bisher einen Stundenlohn von des doch in nicht ferner Zeit eintretenden Zusammenbruches, es 35 Pf. befamen, beanspruchen 40 Pf., und die bisher mit 45 Bf. entlohnten verhältnisse in der Gärtnerei von Metz   einer Kritik unterzogen. Die mit Freuden begrüßen würden, wenn das Syndikat nicht wieder Träger fordern 50 Pf. Herr Lindner erklärt, seine Abschlüsse mit der Firma zahlt bei elfstündiger Arbeitszeit einen Tagelohn von 1,50 M., zu stande fäme. Bei dem großen Vorsprung, welchen Flußeisen Stadt Berlin   gestatten ihn nicht, die geforderten Löhne zu zahlen. und für diesen Hungerlohn müssen sich die Arbeiter noch eine Bes infolge seiner Billigkeit und seiner allmählich verbesserten Es wäre doch wünschenswert, wenn einmal an zuständiger Stelle handlung gefallen lassen, die durchaus nicht anständig genannt Beschaffenheit gegenüber dem dem teueren Schweißeisen in den untersucht würde, ob die Behauptung des Herrn Lindner auf Wahr  - werden kann. legten Jahren gewonnen hat, ist es undenkbar, daß das Roheisen heit beruht, und ob er wirklich so niedrige Preise bekommt, daß er Syndikat mit Erfolg noch weiter bestehen kann, um so weniger, als in solcher Weise die Löhne drücken muß. Glaubhaft erscheint es vorauszusehen ist, daß bei dem verminderten und von den großen nicht, denn die Firma Schneider aus Französisch- Buchholz  , die eben­Stahlwerken durch eigne Erzeugung zu deckenden Verbrauch von falls an der Bauausführung in Buch beteiligt ist, zahlt anstandslos Schweißeisen die Syndikatshütten dauernd mit mindestens 50 Broz. die von den Arbeitern geforderten Löhne. Was diefe Firma kann, das Einschränkung arbeiten müßten." muß doch der Firma Lindner auch möglich sein. Es ist dringend zu fordern, daß die städtische Verwaltung in Zukunft bei der Vergebung von Laurahütte. In der heutigen, in Königshütte abgehaltenen Bauarbeiten nur solche Unternehmer berücksichtigt, die nicht Lohn Sigung des Aufsichtsrats der Vereinigten Königs- und Laurahütte drückerei treiben, um tonfurrenzfähig zu sein. Diese Forderung ist legte die Direktion den Abschluß für das Geschäftsjahr 1901/02 umsomehr gerechtfertigt, als durch den berechtigten Ausstand der bor  . Der Bruttogewinn betrug nach Deckung aller Geschäfts- Bauarbeiter auch die Handwerker zum Feiern gezwungen find. Im unkosten und der Obligationszinsen 6 243 444,26 M. Nach Ab- vorliegenden Fall find mehr als 40 Maurer und eine Anzahl Stein- Ünter Verschiedenes" teilte Sonnenburg mit, daß die letzte fezung der ordentlichen und außerordentlichen Abschreibungen metzen durch den Bauarbeiterfireit arbeitslos geworden. Grund von den Anlagewerten in Höhe von zusammen 3000 314,81. genug, daß sich die bauausführende Behörde um diese Angelegenheit verbleibt ein Reingewinn von 3 243 129,45 M., von welchem nach fümmert. Kürzung der statutenmäßigen Tantiemen zuzüglich des Vor- Nadler! Bei der Firma Heinze in Lichtenberg  trages aus dem Vorjahre 3 082 902,97 M. zur Verfügung find wegen Lohnabzuges in Höhe von 10 Broz. Differenzen ent­bleiben. Der Aufsichtsrat wird der am 29. Oftober statt- standen. Zuzug von Nadlern ist streng fernzuhalten. Das Streit findenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende objekt ist ein Drahtzaun, 2 Meter hoch, 180 Meter lang, für das von 10 Proz. des Aktienkapitals an die Aktionäre und von dem Gesundheitsamt in Charlottenburg  . Bei der Vergebung dieser Arbeit verbleibenden Rest Zurvendungen an die auf den Werken zu Gunsten hat die Firma Heinze 7 M. pro Quadratmeter gefordert. Zwei der Beamten und Arbeiter bestehenden Pensions- und Unterstützungs- andre Firmen forderten 11 m. und 10,50 m. pro Quadratmeter. tassen aus Anlaß des 100jährigen Jubiläums der Königshütte in Wenn sich so die Unternehmer unterbieten, ist es kein Wunder, wenn Höhe von 300 000 m., außerdem an mehrere andre Wohlfahrts- den Kollegen Abzüge gemacht werden. einrichtungen, Kirchen und Waisenhäuser in Höhe von 45 853 M. vorschlagen.

Friedrichshagen  . Der Arbeiter Bildungsverein hielt am 20. d. M. feine Mitgliederversammlung ab, in welcher als erster Punkt der Tagesordnung behandelt wurde:" Welche Maßnahmen hat die Gesundheits- Kommission zur Herbeiführung besserer sanitärer Verhältnisse im hiesigen Orte getroffen?" Won sämtlichen eingeladenen Kommissionsmitgliedern war nur Genosse Sonnenburg erschienen, welcher in ausführlicher Weise die Aufgaben und Thätigkeit der Kommission darlegte. Es wurden von 261 besichtigten Grundstücken 232 als den polizeilichen Vorschriften nicht genügend befunden und circa 400 Aufforderungen erlassen. Hierauf berichtete Kramm als Delegierter von der Kreis- und Provinzialkonferenz.

Gemeindevertreter- Sigung den von unsren Genossen und andren Vertretern gestellten Antrag Antrag betreffend betreffend Stellungnahme der Gemeindevertretung zur Aufhebung des Bieh- und Fleisch- Einfuhr­verbots, ohne ihn gehört zu haben, als nicht in den Rahmen der Gemeinde- Aufgaben gehörig, einfach mit Uebergang zur Tages­ordnung erledigt hat. Vorher hatte man einen Antrag eingebracht, fämtlichen Bureaubeamten, Gemeindevorsteher mit einbegriffen, 20 Proz. Gehaltszulage zu bewilligen, weil die Wohnungsmieten und Lebensmittel jetzt so teuer find. Bei den Arbeitern der Ges meinde war man noch nicht so fest überzeugt, daß sie unter der jezigen Kalamität zu leiden hätten, da hat man erst in Aussicht ge= stellt, daß man demnächst eine Aufstellung vorlegen werde, wonach der färgliche Rohn aufgebessert werden könnte. Der Antrag betreffs der Gehaltserhöhung wurde einem Ausschuß überwiesen, und wird da von unsren Genossen die richtige Würdigung erhalten. Lehte Nachrichten und Depeschen. Die Aussperrung der Klempner Hamburgs   ist durch deren Organisation am Dienstag als beendet ertlärt worden, jedoch Sverdrups Nordpol  - Expedition. Kriftiania, 24. September.  ( W. T. B.) Aftenposten" meldet: ist der Zuzug von Klempneri, Metalldrückern, Installateuren und Russische   Getreide- Ernte. Ueber den Ausfall der diesjährigen Rohrlegern uach Hamburg   noch fernzuhalten, da noch 110 an der Sir Clemens Markham, der Präsident der Britischen   Geographischen  Ernte im europäischen   Rußland   wird amtlich mitgeteilt: Die Weizen- Aussperrung Beteiligte arbeitslos sind. Jeder Versuch der Arbeit- Gesellschaft, hat an Dr. Hans Neusch ein Schreiben gerichtet, in er Sverdrups Expedition als die glücklichste und erute übertraf den Durchschnitt der letzten Jahre; der Ertrag an geber, den vor zwei Jahren anerkannten Lohntarif zu durchbrechen, welchem Roggen übertraf im Durchschnitt ebenfalls das Mittel der legten foll zurückgewiesen werden. Die Aussperrung hat beste arktische Expedition zur Untersuchung von Land zeichnet und meint, die Expedition werde die wertvollsten Jahre; die Haferernte fiel mittelgut aus; der Ertrag an Gerste ivar 14 1/2 Wochen gedauert. Ergebnisse haben, die jemals von einer solchen Expedition seit um einiges besser. Der Gesamtertrag der diesjährigen Weizenernte Franklin erreicht worden seien. Die Expedition Sverdrups und beträgt 810, der Roggenerute 1325, der Hafereinte 750 und der Jiaachiens umfaßten zufammen 372 Reisetage, in welcher fie 3000 Gerstenerute 375 Millionen Pud. englische Meilen zurückgelegt und 1500 Meilen neuentdecktes Land durchquert hätten. Außer diesen Expeditionen seien noch andre wichtige Reisen unternommen worden. Sverdrup habe Kane, Hayes, hall, Greely   und Baldwin überflügelt.

Metallarbeiter- Verband, Ortsverwaltung Berlin  . Achtung! Former! Die Kollegen von Grunauer haben die Rheinisch Westfälisches Coakssyndikat. Der Rheinisch- Arbeit niedergelegt. Zuzug fernhalten. Westfälischen Zeitung" zufolge wird nach einem Rundschreiben des Deutscher Metallarbeiter- Verband  . Ortsverwaltung Berlin  . Coatssynditats für Oftober eine Fördereinschränkung von 27 Prozent Deutsches Reich  . erforderlich. Bezüglich der am 1. Oktober notwendigen Umlage er­scheint es geboten, zunächst die Umlage von 4 Prozent auf 6 Prozent zu erhöhen.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Kühnemänner haben ihren Arbeitsnachweis in der Gartenstraße wieder geöffuet. Dazu schreibt uns der Vorstand des Metallarbeiter- Verbandes:

Ausgesperrt haben die vereinigten Aluminiumschlagermeister von Nürnberg  , Fürth   und Schwabach   ihre sämtlichen Gehilfen und Beschneiderinnen.

In der Kistenfabrik von Robert Bähr in Leipzig   ist dem Arbeitgeber von den dort beschäftigten Gehilfen ein Lohntarif unter­breitet worden, der jedoch mit dem Bemerken abgelehnt worden ist, daß lieber die ganze Fabrik leer stehen könnte. Die Gehilfen haben hierauf die Arbeit eingestellt.

be=

Marburg  , 24. September.  ( B. H.  ) Wie die Hessische Landes­Die Verschmelzung der beiden Textilarbeiter- Organizeitung" meldet, hat Professor Orth- Göttingen gestern die Berufung sationen( Deutscher   Textilarbeiter- Verband und Niederrheinischer nach Berlin   als Nachfolger Rudolf Virchows angenommen. Unbequem ist uns diese Maßnahme nicht gerade gewesen. Da Weberverband) ist, wie unsre Leser wissen, auf der General- Ver- Wien  , 24. September.  ( W. T. B.) Die Beratungen über den die Herren zweifellos davon eine andre Wirkung erwarteten, als sie sammlung des letzteren Verbandes beschlossen worden gegen den Ausgleich, an denen die beiderseitigen Ministerpräsidenten und die thatsächlich erzielten, haben sie sich eben genötigt gesehen, die vor Widerspruch einer starken Minderheit. Bekanntlich bezeichnet die Stefiortminister teilnahmen, dauerten heute von 10-1 und von 14 Tagen getroffene Maßnahme wieder rückgängig zu machen. Selbst Opposition im Niederrheinischen   Weberverband den Beschluß der 4-1/ 28 1hr. Am Vormittage wurde über den autonomen Zolltarif wollten sie eine große Aussperrung nicht vornehmen. Wir ließen Generalversammlung als nicht dem Statut entsprechend. Wie uns und am Nachmittage über finanzielle Fragen verhandelt. Die Kon­uns nicht zu einem Generalausstand drängen und so war eben die aus Krefeld   geschrieben wird, hat sich am vergangenen Sonntag die ferenzen werden morgen fortgesezt. einer Konferenz, welche von einer Anzahl Schließung des Nachweises ein Lufthieb, der uns keinen Schaden Opposition auf Commentry  , 24. September.  ( W. T. B.) Dem hier tagenden aufügte. Filialen beschickt war, wieder als Niederrheinischer Weberverband Kongreß der französischen   Grubenarbeiter ging heute nachmittag aus daß dort 8000 Es war uns auch nicht unbekannt geblieben, daß eine Reihe tonstituiert. Man hat auf dieser Konferenz einen neuen Haupt- Dorignies die telegraphische Mitteilung zu, neuen Fach- Grubenarbeiter in den Ausstand eingetreten sind. von größeren Firmen, die Arbeiter brauchten, während der Sperre vorstand gewählt und die Herausgabe eines Brüffel, 24. September.  ( Frankf. 8tg.") Die Arbeits des Nachweises Leute ohne den Nachweisschein einstellten. Auch soll Organs beschlossen. Gleichzeitig soll gerichtlich gegen einen der es nicht ohne Einfluß auf die schnelle Aufhebung des vor 14 Tagen Vereinsbeamten, welcher sich weigert, Kasse und Vereinsutensilien, geber der Gasindustrie lehnten die Forderungen gefaßten Beschlusses gewesen sein, daß Herr Kühnemann die er im Besiz hat und welche er am 1. Oktober dieses Jahres an der Arbeiter ab. Der Streit zum 1. Oktober ist damit univer­meidlich geworden. felbst Leute brauchte und für Herrn Kühnemann war es den Textilarbeiter- Verband abliefern wollte, vorgegangen werden. denn doch nicht gut angängig, gleich verschiedenen Großbetrieben, So hat also der Verschmelzungsbeschluß nicht die gewünschte, Peking  , 24. September.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus".) den Beschluß zu umgehen. für die beteiligten Arbeiter so notwendige Einigung zur Folge ge- Vicefönig Tieng mit zwei Bataillonen Shanfi- Garde traf außerhalb Uebrigens ist für Dreher auch jetzt der Nachweis habt. Es scheint, als sollten die Organisationsstreitigkeiten unter den der Mauern von Tschengtufu auf die Boyer und schlug sie. Das noch geschlossen. Herr Sühnemann braucht jedenfalls keine Webern am Niederrhein   ärger werden als zuvor. Das ist gerade in chinesische Auswärtige Amt erklärt, dies militärische Vorgehen gegen Dreher. Intereffe der betreffenden Arbeiter lebhaft zu bedauern. die Rebellen stoße auf teinen ernsten Widerstand. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin  .

Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.