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dieser Paragraph bestehen bleibe. Seit der ersten Lesung genügender Weise erfolgt sei. Der Schlächtermeister Lewy habe bei

Bansche tritt für Ursprungszeugnisse ein und empfiehlt den Antrag Spahn.

Graf Kanitz ist für die Beſchlüſſe erster Lesung, wird im Falle

der Ablehnung aber für den Antrag Spahn stimmen.

Brömel ist gegen Ursprungsattejte.

Singer: Die Politik des Grafen Kanit habe verzweifelte Singer: Die Politik des Grafen Kanit habe verzweifelte Aehnlichkeit mit dem Jungen, der fich freut, daß ihm die Hände erfroren sind, weil ihm sein Bater keine Handschuhe gekauft hat. Der Antrag Spahn könne doch nicht als eine Art Warnsignal auf­gestellt werden, von solcher Geschmacherei müjje man sich fernhalten. Ju Interessenfreisen werde das die Ansicht hervorrufen, daß es abgemacht sei, in das etwaige Gesetz solle eine ähnliche Bestimmung doch auf genommen werden.

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Lewyschen Schlafzimmer

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3euge weiß nichts

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Adolf Lewy sein Alibi Hitten sich Handelstorporationen 2c. gegen denselben gewendet und einer Aussage im Januar 1901 befundet, daß bis dahin sein nachgewiesen habe. Dieser Nachweis sei nicht einmal in der gericht petitioniert. Merkwürdig sei es wieder, wie die Nationalliberalen Schlachthaus überhaupt noch nicht durchsucht worden sei. Bei dem lichen Verhandlung gegen Masloff als festgestellt erachtet worden. diese den Handel belästigende Politik fördern, denn die Bestimmung Masloff- Prozeß habe sich auch herausgestellt, daß inzwischen Staatsanw. Kan zow: Ist es wahr, daß der Zeuge in Bezug auf führe geradezu zu Einfuhrverboten und sei geschaffen, die Zoll die Räucherkammer des Lewy verändert worden sei und einen Zeugen sich dahin geäußert hat: Dem kann man ja nicht einnahmen noch zu steigern. Außerdem müsse diese Bestimmung zu daß man bei der Durchsuchung in den Räucherkeller lediglich hinein- glauben, dessen Bruder ist katholischer Geistlicher, und gerichtlichen Prozessen führen, kurz, sie öffne der Schikane Thür und geleuchtet habe. Der Zeuge erklärt, daß er bei den Haussuchungen der wird ihm wohl den Glauben an Nitualmord beigebracht Thor, belästige Handel und Verkehr in bisher ungekamuter Weise seinen Leuten einen gewissen Spielraum lassen müsse und nicht in haben." Diese Behauptung hat unter dem Schutze der parlamen­und erschwere schließlich den Abschluß von Handelsverträgen. Diese jedem einzelnen Fall dabei sein könne. Bei der fraglichen Durch- tarischen Immunität der Abgeordnete Werner aufgestellt.- Zeuge Frage fönne nicht dadurch entschieden werden, daß sich einige suchung habe es sich in erster Linie um Recherchen nach dem Pack Wehn bestreitet diese Behauptung mit großer Entschiedenheit. Parteien zusammenseßen und durch ein Kompromiß Anträge irgend papier   gehandelt. Angefl. Bruhn macht darauf aufmerksam, daß Rechtsanwalt Dr. Hahn wünscht Auskunft darüber, ob dem Zeugen welcher Art glücklich glauben lösen zu können. Die Ursprungs- bei der Haussuchung vor dem bekannt geworden, daß von einzelnen Personen darauf hingearbeitet atteste werden Repressalien andrer Staaten hervorrufen, es ist not­worden sei, den Verdacht auf christliche Personen zu lenken, wendig, sie durchaus abzulehnen. Graf Pojadowsky warnt ebenfalls vor Einführung der Ursprungs- für müſſe doch der Bürgermeister Deditius als Polizeiverwalter ver- Dienſte des Ullſteinſchen Verlages und des Dr. Leipziger nach Halt gemacht worden sei, weil Frau Lewy krank gewesen sei. Da- insbesondere, ob ihm bekannt sei, daß Schiller   und Rauch im atteste. Die Bestimmung habe in Handelstreisen die größte Be­Zeuge: Das wisse er unruhigung hervorgerufen, wie aus Eingaben an die Regierung antwortlich gemacht werden Der Angeklagte richtet ferner eine Reihe dieser Richtung hin thätig waren. feststehe. Es werde auch die Beunruhigung andrer Staaten hervor von Fragen an den Zeugen, ob er in verschiedenen Fällen Mit nicht, er möchte doch aber fragen, in welchem Auftrage Herr gerufen, das beste sei, diese Bestimmung glatt zu streichen. Wolle wie Unsinn!"" Quatsch!" und dergl. begleitet habe. Der Zeuge von, daß der Kriminalinspektor Braun Berichte des Schiller als gerufen, das beste sei, diese Bestimmung glatt zu streichen. Wolle teilungen und Anzeigen in der Winterschen Mordsache mit Ausdrücken Werner aus Landsberg   a. W., Herr Wienecke usw. dort thätig waren? Rechtsanwalt Dr. Hahn: Weiß der Zeuge etwas da man das nicht, dann möge man vorläufig den abbestreitet dies. Bei einer Erwähnung des Polizeisergeanten Preuß Unterlage für seinen Bericht benust hat?- schwächenden Antrag Spahn annehmen. Spahn empfiehlt seinen Antrag. bei dieser Auseinanderſegung erklärt der Zeuge u. a.: Polizeisergeant Unterlage für seinen Bericht benutzt hat? Preuß ist gerade derjenige gewesen, der den Verdacht auf Hoff- davon. Als Zeuge wird sodann mann, den er( 8euge) selbst gar nicht geteilt habe, lenkte. Kriminalinspektor Braun Ich war erstaunt, daß er später ganz anders sprach. Rechtsanwalt vernommen. Auch er berichtet eingehend über seine in Stonit ent Sonnenfeld: Hierzu muß bemerkt werden, daß anderseits der wickelte Thätigkeit, die bei den dortigen Verhältnissen außerordentlich Verdacht gegen den Plath von einem gewissen Gehrte erhoben schwierig gewesen sei, weil normale Recherchen fast unmöglich waren. worden sei. Dadurch werde das Märchen zerstört, daß Juden den Andernfalls wären die Erfolge wahrscheinlich größer gewesen. Er selbst Verdacht auf alle möglichen Personen gelenkt hätten, um ihre eigne jei absolut unbefangen nach Konig gekommen und habe unbefangen alles geprüft, was ihm von hüben und drüben entgegen gebracht Schuld zu bemäntein. wurde. Rechtsanwalt Simons: Ist der Zeuge ein Der Zeuge legt dann dar, daß zunächst eine Thäterschaft des Hoffmann ausgeschlossen erschien, wenn man es als positiv fest­Feind der Antisemiten- Bewegung? stehend erachtete, daß der Mord zwischen 2 und 4 Uhr passiert sein Beuge: Reineswegs. Ich bin in einer großen Provinz müsse. Eine solche positive Feststellung liege aber nicht vor. Im stadt gerade deshalb nicht gewählt worden, weil ich als Antisemit Laufe seiner Recherchen sei er immer mehr zu der Ueberzeugung verschrien war. Ich bin weder Antisemit noch Philosemit. Rechts gekommen, daß nicht Mord, auch nicht einmal Totschlag, sondern anwalt Simons: Ist Ihnen bekannt, daß Sie in Strehlen   den Körperverlegung mit tödlichem Erfolge vorliege Spitznamen Antisemitentöter" hatten? 3euge: Das habe ich und daß eine große Reihe von Verdachtsmomenten gegen aus der Staatsb.- 3tg." erfahren, bisher war mir nichts bekannt. den Schlächtermeister Hoffmann vorliegen. Winter ( Heiterkeit.) Verteidiger: Ist Ihnen bekannt, daß in habe mit der Ama Hoffmann verkehrt, er habe sich mit Strehlen   eine Bewegung gegen Sie bemerkbar war? 3euge: ihr zahlreiche Rendezvous gegeben, die Intimität sei so weit Nein. Verteidiger: Ist Ihnen bekannt, daß in Stonis eine gegangen, daß sich die beiden jungen Leute durch Pfeifen Gegnerschaft gegen Sie besteht? Zeuge: Der Bürgermeister bestimmte Zeichen gaben, Winter sei von Hoffmann wegen dieses einer fleinen Stadt, in dessen Person sich die verschiedensten seines Verkehrs mit der Anma Hoffmann bedroht worden, letzterer 60. Geburtstag des Reichstags- Abgeordneten Meister. Der Vor- Funktionen vereinigen, müßte ein Engel sein, wenn er nicht Gegner habe seine Lehrlinge am Abend des 11. März gleich nach dem figende der Controleure der socialdemokratischen Partei, unser Genosse hätte. Abendbrot entlassen, es sei von Zeugen mitgeteilt worden, daß an Meister, wird heute 60 Jahre alt. Seit etwa 40 Jahren ist Meister Rechtsanivalt Hahn kommt darauf zurück, daß Herr Caspary jenem Abend ein furchtbarer, aus dem Hoffmannschen Grundstücke in hervorragendem Maße in der Gewerkschaft und seit den 60er Jahren eine Buße von 5000 M. beanspruche, und fragt den Zeugen, ob kommender Gestank, der vielleicht vom in gleicher Weise auch im politischen Leben thätig. Seit bald zwei nicht die Bewegung gegen die Juden schon älteren Datums sei. Verbrennen von Kleidungsstücken Jahrzehnten ist er Vorsitzender des Verbandsausschusses des All- Der Zeuge beſtätigt dies.- Staatsanwalt Kanzow: Ift nicht wahrnehmbar gewesen 2c. 2c. gemeinen deutschen Eigarrenarbeiter- Vereins. In den 60er Jahren wurde die Agitation gegen die Juden durch die" Staatsbürger- Zeitung" Verbindung mit zahlreichen, den Hoffmann belastenden Zuschriften Kurz, diese Belastungsmomente, in er Mitglied des allgemeinen deutschen   Arbeitervereins, hat wesentlich zu wesentlich vergrößert worden? Zeuge: Ja. Staatsantvalt der Gothaer Einigung beigetragen, ist seit 1884 Reichstags- Abgeordneter, Sanzow: Hat nicht eine Gratisverteilung der Staatsb.- Zeitung" feien für ihn maßgebend gewesen, um den Schlächtermeister Hoff­war seit der Mitte der 80er Jahre Mitglied des Vorstandes der social stattgefunden? Der Zeuge bejaht dies. Nach seiner Kenntnis mann der That dringend verdächtig erscheinen zu lassen und seine demokratischen Partei. Die Anführung dieser Daten zeigt, welch haben sogar Bewohner des Drtsarmenhauses gratis dieser Richtung hin im wesentlichen auf das vorhandene Akten­vorläufige Festnahme anzuregen. Er sei bei seinen Recherchen nach fruchtbare und mühevolle Arbeit unser Meisterscherzhaft der Nummern der Staatsbürger- Zeitung" erhalten. Angefl. Bruhn König von Hannover genannt geleistet hat. Möge das in bestreitet entschieden, daß er die Erregung gegen die Juden hervor material und auf die vorliegenden Bezichtigungen einer Reihe von rüftigster Agitationsarbeit auf dem gelverkschaftlichen und politischen gerufen. Die Erregung sei eine dauernde geworden, als Hoffmann Personen angewiesen gewesen. Er habe den Schlächtermeister Hoffmann kommen lassen und nachdem er ihn und seine Tochter vernommen, habe Gebiete noch heute schaffende Geburtstagskind der Partei noch viele verhaftet wurde. Die Zusendung von Nummern der Staats­er namentlich aus der völligen Unbefangenheit der Anna Hoffmann doch bürger Zeitung" sei anläßlich der Wahlen erfolgt. Jahrzehnte erhalten bleiben. Bürgermeister Deditius: Die eigentliche Bewegung gegen recht erhalten lasse. Hoffmann sei dann auch sofort nach dieser Ver­die lleberzeugung gewonnen, daß sich der Verdacht gegen ihn nicht auf­die Juden habe sich gezeigt, als die anfangs April statt­findende Ersatzwahl zum Abgeordnetenhause in Aussicht stand. Man nehmung auf freien Fuß gesetzt worden. Man habe darauf in nahm damals an, daß politische Gründe dabei obwalteten und Konig die Finte gebraucht, auszusprechen, daß die Entlassung bloß Centrum und Polen   die Bewegung veranlaßten. Unter den Wahl- würde, was die herrschende Erregung noch sehr vergrößerte. Gr eine vorläufige sei und Hoffmann bald wieder verhaftet werden männern befanden sich nämlich 41 Juden, die immer mit den habe von beiden Seiten alle Mitteilungen entgegengenommen und Konservativen sich vorbehalten, selbst zu prüfen, was er daraus verwerten könne, auch von Schiller und Rauch seien ihm folche Mitteilungen geworden. Nach seiner Kenntnis seien die letzteren thätig gewesen, um die Behörden zu unterstügen, während andrerseits ein leberwachungs­Komitee bestand, welches sofort konterkarierte. Angell. Bruhn bestreitet diese Behauptung.

Müller- Sagan tritt für Streichung des§ 7a cin. Der Antrag Spahn wird angenommen. Darauf wird die Sigung vertagt.

Nächste Sigung Donnerstag 9 Ühr.

elinds dau

Parteinachrichten.

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Mit den Verhandlungen des Parteitages in München   beschäftigten sich Parteiversammlungen in Bremerhaven  , Bramsche  , Breslau   und Chemnitz  . Die Besprechungen bewegten sich, von kleineren Aus­stellungen abgesehen, in zustimmendem Sinne. Außer in Bremer  haven, wo eine Zustimmungsresolution angenommen wurde, faßte man keine Beschlüsse.

Die Parteigenossen Bommerns beschlossen auf ihrem Brovinzial­parteitage die Erfezung des Vertrauensmanes durch eine Agitations­tommission für die Provinz.

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und Deutschen   stimmten, und da soll dann, wie angenommen wurde, die Bewegung eingesetzt haben, um dies zu verhindern. Die jüdischen Wahlmänner haben aber doch gewählt, aber allerdings unter dem Genoffe Adolf Hoffmann  - Berlin   hat die Kandidatur Schutz der Gendarmen. Die Erregung sei dann bei der Ver­für den 11. hannoverschen Wahlkreis abgelehnt, haftung Hofmanns noch größer geworden. Auf Befragen des da der von den Einbecker   Genossen mit seinem Einverständnis Borsigenden erklärt Bürgermeister Deditius, daß unter Auf Antrag des Staatsantvalts wird der umfangreiche Bericht geftelite Antrag, eine Kreistonferenz einzuberufen, welche die den 11 000 Einwohnern in Konig damals 481 Juden waren. Diese des Kriminalinspektors Braun an den Ersten Staatsanwalt vers Kandidatur bestätigen und eine einheitliche Wahlagitation schaffen Zahl ist seitdem auf etwa 350 zurückgegangen. Rechtsanwalt lesen, in welchem er seine Ansichten über den Mord, seine Wahra foll, von einer Versammlung des Osteroder   Wahlbereins abgelehnt Dr. Hahn: Die Staatsbürger- Zeitung" habe bei ihren jämt- nehmungen und die ift. Genosse Hoffmann hält unter solchen Umständen ein gedeihliches lichen Artikeln immer wieder die Warmung vor einer Heye gegen und einheitliches Zusammenarbeiten zum Besten der Partei für aus die Juden ertönen lassen. geschlossen.

Der Koniker Mord vor dem Berliner   Gericht. Das Hauptinteresse konzentrierte sich in der Sizung am Mittwoch auf die Vernehmung des Bürgermeisters Deditius aus

Konik.

Auf Antrag des Staaatsanwv. Sanzo w und unter Widerspruch der Verteidigung gelangen die Aufzeichnungen des Tagebuchs zur Verlefung. Sie zeigen, daß die polizeilichen Recherchen fortgesezt nach allen Richtungen hin stattgefunden haben und auch der gegen Juden und speciell gegen Adolf Lewy geltend gemachte Verdacht zu Er­hebungen nach dieser Richtung hin geführt hat. Die Aussagen der einzelnen in dem Vorverfahren vernommenen Zengen und die dabei gemachten Beobachtungen sind in dem Tagebuch sehr eingehend auf gezeichnet worden. Zur Charakteristik des ermordeten Ernst Winter werden in dem Tagebuch die Aussagen zahlreicher Mitschüler des­selben und mehrerer weiblicher Personen wiedergegeben, wonach Ernst Winter in sittlicher Beziehung einen Lebenswandel geführt habe, der im Mißverhältnis zu seiner Jugend gestanden und daß er wiederholt mit öffentlichen

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Die Bernehmung des Zeugen Deditius ist hiermit beendet. Der nächste Zeuge ist Kriminalkommissar Wehit. Er ist am 25. März nach Konig gekommen und hat dort die Recherchen auf genommen. Es sei alles Erforderliche geschehen und die Wahrheit Juden gegenüber abgestoppt worden; im Gegenteil, es sei viel zu sei geradezu auf den Kopf gestellt, wenn man behaupte, es sei den viel gegen die Juden unternommen worden. Die Recherchen seien die Idee, daß ein Schlächter der Thäter sein müsse, sei nach allen feineswegs lediglich gegen christliche Bersonen geführt worden. Auch Richtungen hin verfolgt worden.

Vorladung der betreffenden Koniter Geschwornen

Verdachtsmomente gegen Hoffmann bezeichnet, es heißt auch darin, daß der Kommissar von dem darlegt. In dem Berichte werden die letzteren als ganz erdrückend jeden gebildeten Christennenschen beschämenden Gedanken eines Blutmordes von vornherein Abstand genommen habe. Auch über die älteste Tochter des Hoffmann, jetzige Frau Martha Lehmann, anwalt Dr. Hahn Veranlassung zu der Frage geben, wieso der verden   in dem Bericht einige Bemerkungen gemacht, die dem Rechts­Soiminalkommissar ohne eigne Nachforschungen und ohne Nachprüfung aussprechen konnte. Die stattgehabte Voruntersuchung gegen Hoffmann so schwere Verdächtigungen gegen ein völlig intattes junges Mädchen sei der gröbste Mißgriff in dieser ganzen Angelegenheit.- Zeuge Handenen Andeutungen über den Ruf der Martha Hoffmann in Braun erwidert, daß er nur die in den gerichtlichen Akten vor­seinem Verichte verwertet habe. Vorsitzender, Landgerichtsdirektor

werden?

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politisch behandelt

schen Mordsache entwickelte Thätigteit einen umfangreichen Bericht Zeuge Kriminalkommissar Wehn hat über seine in der Winter an den Ersten Staatsanwalt erstattet, der vollständig zur Verlejung gebracht wird. Auf Vorhalt des Rechtsanwalts Dr. Hahn bestreitet der Zeuge über Frl. Martha Hoffmann verbreitet waren, es sei Veranlassung Opis: Zweifellos ergebe sich aus den Akten, daß solche Gerüchte Kommissar Wehn, daß er die Frau Winter bei einer Gelegenheit genommen worden, denselben nachzuforschen und es sei festgestellt ungehörig behandelt habe.. Er tritt auch der Behauptung entgegen, worden, daß dieselbe völlig intakt sei. Bei diesen ganzen Gerüchten daß angeblich er und Kriminalinspektor Braun sich an Ort und sei doch als mildernder Umstand zu betrachten, daß das junge Stelle gar nicht davon überzeugt hätten, ob die Wahrnehmungen, die Mädchen, als es von Konig weggegangen war, in Danzig   aus uns Masloff gemacht haben wollte, objektiv möglich waren. Solche verdächtiger Veranlassung einen Frauenarzt habe aufsuchen müssen. objektiven Feststellungen seien in sehr sorgfältiger Weise erfolgt. Es Rechtsanwalt Simon ist gleichfalls erstaunt, wie es möglich sei auch besonders versucht worden festzustellen, ob die Aussage der war, auf Grund solcher ungeprüften Gerüchte hin einen Antrag auf Dirnen verkehrt Schwiegermutter des Masloff, Frau Roß, richtig sein könne. Diese Berhaftung zu stellen. Präs.: Wir haben doch von dem Zeugen Habe. An einer Stelle des Tagebuches wird als Ergebnis der bis- habe behauptet, sie habe von der Straße aus bemerit, wie Lewys schon genügend gehört, welche Umstände ihn bewogen haben, um herigen Ermittelungen" hingestellt: Für einen Ritualmord in der Nichte, Helene Lewy, mit einer Lampe in der Nacht vom 11. März den Verdacht gegen Hoffmann als begründet erscheinen zu lassen. Synagoge spricht nur ein Angstschrei, der von zwei verschiedenen aus dem Lewyschen Steller herausgekommen sei. Er und seine Kollegen Staatsanwalt St anzow: Hat der Angeklagte Bruhn nicht zu dem Parteien gehört worden ist. Der Verdacht gegen das Hoffmannsche hätten festgestellt, daß das Bemerken eines Lichtscheines unter den Beugen gesagt: Sie werden nicht weiter fomunen, wenn Sie die Haus tann als ganz beseitigt erscheinen, ebenso der Verdacht gegen behaupteteit Nebenumständen nicht möglich war. Als später die Ge- Sache nur nach der polizeilichen Seite behandeln, sie muß auch das Lewysaje Haus. Das Tagebuch stellt als möglich hin, daß schwornen in Konitz   in großer Zahl die Okularinspektion vor­Winter mit einem Frauenzimmer sich eingelassen habe und von nahmen, haben infolge eines besonderen Zufalls die Geschwornen einem Zuhälter, mit dem er Streit bekommen, getötet sein könnte. zu können geglaubt, daß der Lichtschein doch bemerkbar sei. Zeuge Braun: In einem Gespräch habe ihn der Aus dem Tagebuch geht weiter hervor, daß 12 bis 14 beherzte Lente Rechtsanwalt Dr. Hahn und Angeklagter Bruhn halten Angeklagte Bruhn nahegelegt, daß er doch auch der Frage näher treten solle, ob nicht Ritualmord vorliege. Er habe ihm darauf er­eine Nachtwache eingerichtet hatten, die die verschiedensten Punkte eventuell eine widert: Das hat mit der Politik nichts zu thun, für mich handelt besezten und sorgfältig auf etwa fich ereignende Vorgänge achteten, daß verschiedene Absuchungen des Mönchsees statt­es sich nur um den Thäter, ganz gleich ob er Jude oder Christ ist." gefunden haben und cine Reihe Augell. Bruhn: Der Zeuge hat in seinem Bericht betont, daß von Angaben der ver- für nötig. Der Vorsitzende erklärt, daß all' dies noch weit schiedensten Personen registriert und weiter verfolgt worden sind. abseits von der hier zu verhandelnden Anklage liege. Es sei doch ein gebildeter Mensch an einen Ritualmord nicht glauben könne. Bürgermeister De ditius erklärt auf Befragen, daß er allen An- nicht angängig, daß hier alle Differenzen, die sich in den ver Dann hält er mich wahrscheinlich nicht für einen gebildeten regungen willig Folge gegeben habe. Es sei sogar soweit gegangen, schiedenen Prozessen ergeben haben, erörtert werden. Auf Menschen; an seinem Bericht aber kann auch kein gebildeter daß man dem Ansuchen, sich mit der Psyche des verstorbenen Ernst Befragen des Verteidigers bestätigt der Zeuge Wehn, daß, als Mensch glauben. Präs.: Es giebt doch, wie dem Angeklagten Winter in Verbindung zu setzen, nachgekommen sei. Die betreffende er nach Słoniz tam, ihm die sorgfältigen Aufzeichnungen des bekannt sein wird, eine ganze Anzahl von Personen, die die Bürgermeisters Deditius bekannt waren, und daß ein Verdacht gegen Ansicht des Zeugen über den Ritualmord teilen. Angeklagter Hellseherin den Fleischermeister Hoffmann auszuschließen sei. Diese seine eigene Bruhn: Aber ebenso viele mindestens, die meiner Ansicht sind.- habe Gelegenheit gehabt, ihre abenteuerlichen Weisheiten von sich Ansicht begründe sich aber darauf, daß der Mord zwischen Zeuge Braun: Ich bin im Orient, im Kaukasus  , unter Juden zu geben. Präsident Landgerichts- Direktor Opis: Sie weisen 2 und 4 Uhr passiert sein müsse, während Kriminal- Inspektor groß geworden, aber nie etwas von einem Ritualmord gesehen oder also wohl den Vorwurf von sich, daß Sie ein Parteigenosie Braun diese Zeit bis auf 7 Uhr ausdehnen zu können glaube. gehört. Angeflagter Bruhn: Hat der Kriminalkommissar Braun der Juden seien und alles, was die Juden belastete, mit Aus- Rechtsanwalt Dr. Hahn macht darauf aufmerksam, daß seiner nicht mit dem jüdischen Agenten Rauch Skat gespielt?- 3euge: brüden, wie Quatsch" und dergleichen abgewiesen haben. Beuge Beit von dem Pfarrer Bönig die Anzeige erstattet worden sei, daß Jawohl! Angeklagter Bruhn behauptet, daß der Zeuge Brau Deditius: Das ist absolut unwahr. Ich habe in der Fleischermeister Eisenstädt aus Schlochau  , von den behauptet es gewesen, der durch die Verhaftung Hoffmanns die Erregung in zahlreichen Fällen Gelegenheit gehabt, die Recherchen auch wurde, er sei am Tage der That in Konig gewesen, gerade am Konig hervorgerufen habe. Rechtsanwalt Dr. Hahn läßt aus gegen die Juden zu führen und ich habe ja auch die 11. März im St. Borromäus- Stift, wo er als Kranker aufgenommen den Allten feststellen, daß das Verfahren gegen Hoffmann wegen forgfältige Durchsuchung der Synagoge angeordnet. Unter den worden war, gefehlt habe. Es sei auffallend, daß der Zeuge als erwiesener Unschuld eingestellt worden sei. Zeuge Braut vielen Angriffen, denen ich ausgesezt worden bin, rührt mindestens Kriminalist nach der angedeuteten Richtung hin keine weiteren behandelt dann noch das Thema der bei der Leiche des Winter feft­der dritte Teil von jüdischer Seite her. Die jüdischen Ein- Recherchen angestellt habe. Zeuge Wehn bestreitet dies. That gestellten Blutleere und führt aus, daß er gleich von Anfang an sich wohner hatten es mir übel genommen, daß die Synagoge sächlich sei dem Schußmann Beyer der Auftrag geworden, im in Gegensatz zu dem ersten erbärmlichen" ärztlichen Gutachten durchsucht worden war. Es ist mir wie allen in dieser St. Borromäus- Stift Ermittelungen anzustellen, in welcher gesezt habe. Der Vorsitzende rügt diesen Ausdruck und bittet den Sache thätigen Beamten Das Resultat war, daß die Zeugen, sein Temperament zu zügeln. gegangen; jie konnten machen was Nacht Eisenstädt   gefehlt habe. Zenge Braun erklärt, er sie wollten, sie hatte immer abfällige Kritiker auf der einen oder Frage mindestens unaufgeklärt blieb. Rechtsanwalt Sonnen habe nur sagen wollen, daß das erste Gutachten durch die oberen andern Seite. Rechtsanwalt Dr. Hahn vermißt im Protokoll fe I'd glaubt aus den Aften bestätigen zu können, daß das Fehlen Gutachten feine Bestätigung gefunden habe. über die Durchsuchung der sämtlichen Geschäfts- und Wohnräume" des Eisenstädt gerade am 11. März nicht nachgewiesen worden sei. Hier wird die Verhandlung abgebrochen und die Fortsetzung des Lewy. Er behaupte, daß die Durchsuchung in durchaus un Angell. Bruhn tritt der Behauptung des Beugen entgegen, daß auf Donnerstag 9 Uhr vertagt.

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