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Es ist schwer anzunehmen, daß Herr Adolf Wagner  , der Schwärmer für Brotwucher und indirekte Steuern, nicht selbst weiß, daß unsre herrschende Klasse zwar die Steuerschen gegen die den Massenkonsum gerichteten Steuern nur zu leicht überwindet, nicht aber auch die Scheu vor der eignen Steuerbelastung.-

te besitzenden und wohlhabenden Klassen. Vor allem forderte er sich keiner Beleidigung beivußt war, erklärte in ruhigem Tone, er auf, die falsche Steuerscheu" zu bekämpfen. habe keine Veranlassung, hinauszugehen, und blieb auf seinem Blazz fiken. In dem Moment, da Reiß sich seinen Bekannten wieder zu wandte, schlug Ruf den Reiß von rückwärts mit der Hand ins Gesicht und zwar so stark, daß Reiß blutete. Ein Erividern des Schlages durch Net wurde durch das Dazwischentreten Dritter verhindert. Da Ruf be. diesem Vorfall völlig nüchtern war, stellte Reiß eine Pistolenforderung, die am Dienstag früh zum Austrag tam, wobei Reiß durch einen Schuß in den Unterleib derart schwer verletzt wurde, daß er noch am selben Abend im städtischen Krankenhause star b.

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von

ca.

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Ausland.

Der Generalstreik in Genf  .

Dänemark  .

Gute Zeiten für die Landwirtschaft. Der Preis für 100 Pfund Schlachtgewicht für Grira- Klasse- Schweine der großen Genossenschaft­Schweineschlächterei im Amt Aalborg   betrug Ende September in den Jahren

man

1899: 1900: 1901: 1902:

32 Kronen.

41

"

45

"

50

.

"

Die Schweinepreise sind gegenwärtig höher als jemals. Be­rechnet eines das Schweines Schlachtgewicht auf 130 Pfund, so beträgt der Preis jetzt 65 Str. gegen nur 41,60 Mr. im Jahre 1899. Der Bauer nimmt also für ein Schwein jezt 23,40 Kr. mehr ein, als vor 3 Jahren. Der dänische Landwirtschafts­

fricden!

Rußland.

Der Staats- Rechenschaftsbericht für das Finanzjahr 1901-1902, der dieser Tage den Mitgliedern des Reichstages zugestellt wurde, giebt in trübes Bild von der finanziellen Lage des dänischen Staates. Zwar steht einer Einnahme Millionen eine Ausgabe von kaum 77 Millionen gegenüber, so daß ein Ueberschuß von ca. 20 Millionen herauskommt. Da aber 30 Millionen der Ein­nahmen durch die Staatsanleihe vom 15. Oktober 1901 aufgebracht wurden, so bleiben thatsächlich die Einnahmen um etwa 10 Millionen Wie es auch um die anarchistische Streif- Agitation in Genf   minister hatte also guten Grund zu sagen: die Landwirt­hinter den Ausgaben zurück. Der Rückgang der Einnahmen wurde stehen mag, Thatsache ist es jedenfalls, daß fast die ganze Arbeiter- chaft habe nie o gute Zeiten gehabt als gerade hauptsächlich durch die Krise verursacht. Die Zölle haben mur schaft Genfs mit Begeisterung in den Generalstreit eingetreten ist. ießt. Dagegen sind teure Beiten für die Arbeiter, 42 Millionen statt der erwarteten 42 Millionen eingebracht. Am und ebenso bestimmt geht aus den Berichten hervor, daß die auch in Dänemark  . Im Frühling und Sommer dieses Jahres kaufte schwersten hatten die Eisenbahnen unter der Kriſe zu leiden. Sie Regierung mit rigoroser Strenge gegen die Ausständigen vorgeht darunter beim Kleinhändler, je zt muß man 50-54 Dere man in Kopenhagen   noch das Pfund Speck für 45 Dere und haben statt eines im Budget angesetzten Ueberschusses von und namentlich im Abschieben unliebsamer Ausländer Außer 1 Million ein Deficit von 225 000 kronen ergeben. Das ist das ( 56-60 f.) dafür zahlen. Das ist in einem Lande, das ordentliches leistet. Ob durch ein besonneneres Maßhalten erste Mal, daß die Staatsbahnen mit einem Deficit ab­feine Lebensmittelzölle fennt, ein enormer Preis. In Berlin  die Leidenschaften sich nicht eher beschwichtigen ließen? Mögen geschlossen haben. Die Summe der Ausgaben blieb hinter der im Budget festgesetzten zurück. Zwar hat der Kriegsminister zehnmal Anarchisten hinter dem Generalstreit stehen, durch Massen muß man allerdings 90 Pf. oder gar 1 M. für das Pfund Speck fein Budget um ca. 400 000 str. überschritten und 10 651 000 Sr. ausweisungen, Sprengen von Demonstrationszügen, militärisches zahlen, und damit geben sich unsre Junker noch nicht einmal zu ausgegeben, dagegen aber wurde an den Ausgaben für öffent- Massenaufgebot und dergleichen scharfmacherische Manöver vermag liche Arbeiten gespart. Für Eisenbahnarbeiten wurden statt man eine irregeführte Menge zu allerlegt zur Vernunft zurück­Bäuerlicher Racheatt. leber givei sensationelle politische Morde der bewilligten 11 nur 7 Millionen ausgegeben; für Bahnanlagen zuführen. Die Regierung wird es zum guten Teil sich selbst zu­zuschreiben haben, wenn die Streifenden bei einer angeblich falschen berichten, nach der V- 38tg.", Lemberger Blätter aus Russisch- Polen. ftatt 4 nur 2 Millionen; für andre Arbeiten statt 3 nur Lattik verharren und es möglicherweise zu tumultuarischen Scenen Es soll sich dort besonders in der Gegend von Lublin   seit einiger 2 Millionen Kr. Der dänische Staat hat also nicht- wie die Stadt Zeit eine nationale Bauernbewegung bemerkbar gemacht haben, Kopenhagen   seine Arbeiten, um der großen Arbeitslosigkeit Es liegen heute folgende Nachrichten vor: der die Behörden große Aufmerksamkeit zuwandten. Wiederholt wurden entgegenzuwirken, beschleunigt, sondern vielmehr durch übel au Genf  , 10. Oktober.  ( Meldung der Schweizerischen Depeschen nach den Dörfern unweit des Städtchens Wawolnica   aus Lublin  gewandte Sparsamkeit zur Förderung der Arbeitslosigkeit bei- Agentur") Heute vormittag veranstalteten die Ausständigen einen Polizeibeamte geschickt. Dieser Tage begab sich auch ein Polizei­getragen. Umzug durch die Stadt mit umflorten Fahnen, wurden aber von wachtmeister mit einem Geheimpolizisten nach dem Städtchen dem Militär auseinandergetrieben. Es kam dabei zu Fauftschlägen Wawolnica   und nahm in den Nachbardörfern von Wawolnica ein­Die Haussuchungen waren außer­und Kolbenstößen. Einige Personen wurden leicht verlegt. Einzelne gehende Haussuchungen vor. Kaufläden sind geschlossen. Der Einfluß der Anarchisten auf die ordentlich gründlich und sollen die Bauern infolgedessen sehr er­Bewegung wird immer offenkundiger. bittert haben. Abends wollten sich die Beamten nach W. zurück­begeben. Am nächsten Tage fand man nicht weit von W. auf freiem Felde den Polizeiwachtmeister und den Polizei- Agenten als Leichen. Der Polizei­Agent war durch einen Schuß, der ihn in den Rücken getroffen, Die Angestellten der städtischen Gas, Wasser ermordet worden. Der Polizeiivachimeister war vorher anscheinend und Elektricitätswerte beschlossen bei geschlossenen Thüren erdrosselt und dann in eine seichte Lache geworfen worden, aus der mit großer Mehrheit die Fortsetzung der Arbeit. Die Aus- aber der Leichnam noch teilweise hervorragte. ständigen veranstalteten gestern abend gegen die Straßenbahn- entfalteten eine eifrige Thätigkeit, um die Mörder ausfindig zu geſellſchaft eine Kundgebung, doch wurde der Platz ohne nennens- machen, und verhafteten zahlreiche Bauern. Aber es fehlt von den werten Zwischenfall vom Militär gefäubert. Es wurden zahlreiche Mördern jede Spur. Ausländer ausgewiesen und sofort abgeschoben. Namentlich sind viele Italiener von dieser Maßregel betroffen.

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Die hefüschen Landtagswahlen. In Mainz   hat der Vorstand der freifinnigen Partei einstimmig beschlossen, bei der bevorstehenden Landtagswahl keine eignen Kandidaten aufzustellen, sondern die Socialdemokraten zu unterstützen.

Zur Fleischteuerung. Die Stadtverordneten- Versammlung von Offenbach   a. M. lehnte am Donnerstag nach heftiger, zwei Stunden währender Debatte einen Antrag der Fleischer- Inmung auf Aufhebung des Octrois für Schlachtvieh in nament licher Abstimmung mit 22 gegen 13 Stimmen( 12 Socialdemokraten und 1 jetzt in das bürgerliche Lager Abgeschwenkter) a b. Für den Fall der Aufhebung des Octrois wollte die Fleischer- Inmung den Preis des Schweinefleisches um 5 Pf. und den für Rindfleisch um 4 Pf. pro Pfund herabjezen und dies bis 1. April 1903 garantieren event. auch bei Verbilligung des Viches noch weiter mit den Fleisch­preifen heruntergehen. Eine Verteuerung während dieser Zeit sollte nicht stattfinden.

Man ersieht aus dem Anerbieten der Fleischer, in welcher Weise der Konsument durch die indirekten Steuern belastet wird.

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Aus dem Wahlkreise Stöckers. Die Zollwuchergefahr hat selbst jene Gegenden der socialdemokratischen Agitation erschlossen, die bisher am weitesten in der Aufklärung zurüdgeblieben find.

fommt.

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Aus Anlaß der Kundgebungen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, bei denen mehrere Personen, unter ihnen einige Soldaten, verletzt und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen wurden, beschloß die Regierung ein weiteres Truppenaufgebot.

leber eine am Donnerstag stattgehabte imposante Ver­sammlung berichtet die Frankf. 3tg.": Eine von über 10 000 Per­jonen besuchte Boltsversammlung beschloß einstimmig die Fortsegung des Generalstreits. Alsdann zog eine Menge von mindestens 30 000 unter Demissionsrufen gegen das Trambahn- Direktionsgebäude. Die Demonstration verlief ohne Zwischenfall.

Italien  .

Die Urbarmachung der Sümpfe.

Zu diesen Kreisen gehört das Königtum Stöders, Siegen, in dem bei den 1898er Wahlen, obwohl der Streis industriell entivickelt ist, mur 393 socialdemokratische Stimmen abgegeben wurden, während Herr Stöcker in der Hauptwahl 10 551, in der Stichwahl 12 099 Stimmen erhielt. Eine offizielle Notiz meldet aus Italien  , daß sich die Regierung Stürzlich fand nun in Siegen eine Voltsversammlung statt, entschlossen hat, die Initiative zur Urbarmachung der Sümpfe in der Genosse Haberland aus Barmen über den Brot und zu ergreifen. Es sollen bereits im Monat Oftober in der Fleischwucher" referierte. Die Stöckerianer waren erschienen, an südlichen Provinz Apulien   die Arbeiten in Angriff genommen und ihrer Spike Dr. Burkhardt, um dem Einbruch der Umstürzler ent- einer der Hauptfümpfe der Ländereien von Otranto   trocken gelegt gegen zu wirken. Während der scharfen Angriffe auf das Stöckersche werden. Wir wiesen neulich in unsrem Artikel Drohende Massen­Christentum der Brotverteuerung wurden die Christlich- Socialen arbeitslosigkeit" auf die tiefeinschneidende Bedeutung der wiederholt recht lebhaft. Aber der socialdemokratische Redner fand Urbarmachung der Sümpfe Italiens   hin. Aber nicht ur, andrerseits stürmischen Beifall, den die Stöckerleute in der nach- daß der Arbeitslosigkeit auf Jahre hinaus gesteuert wird, folgenden Diskussion so wenig zu beeinträchtigen vermochten, daß Italien   würde sich bei rationeller Durchführung der Urbar­fie ihn vielmehr noch durch ihre Ausführungen steigerten. Sie machung ganze Provinzen ohne Schwertstreich und ohne Blut­ernteten, wie uns aus Siegen berichtet wird, Hohn und Spott. Gin vergießen erobern, die wertvoller wären als alle Massaua und chriftlich- socialer linternehmer führte sich so unmanierlich auf, daß er Tripolis  . Diese hohe kulturelle That würde auch vom hygienischen aufgefordert werden mußte, den Saal zu verlassen. Schließlich wurde Standpunkte zu begrüßen sein, denn sie würde das grassierende llebel die Resolution gegen den Zollwucher zum Schmerz der Christ der Malaria an der Wurzel fassen. Uneingeschränktes Lob zollen lichen angenommen. Mit einem Hoch auf die internationale Arbeiterbewegung wurde die Versammlung geschlossen, die gute Hoff nungen für die Wahlbewegung erwedt.

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die Socialisten der Regierung, daß sie endlich die von ihnen seit Jahren propagierten Ideen und Wünsche zur Ausführung bringt. Spanien  .

Gemeindewahlen in Bayern  . Es wird mrs geschrieben: Eine Gibraltar  , 9. Oktober. Infolge der von den spanischen   Behörden feine Gesellschaft hat sich zu den Gemeindewahlen in Würzburg  zusammengefunden. Nationalliberale, Centrum, und Demokraten angeordneten Schließung des in der spanischen   Grenzzone ge= schlossen einen Patt mit einander, um durch eine gemeinsame legenen socialistischen Klubs kam es heute nachmittag zu Kandidatenliste den Ansturm der Socialdemokraten auf das würzeren Rutheftörungen, wobei die Socialisten auf die Polizei schossen. Diese erwiderte das Feuer. Fünf der Ruhestörer burger Rathaus abzuwehren. follen getötet und mehrere verwundet sein. Die Der Widerfimm des bayrischen Gemeinde- Wahlrechts, das nur Socialisten machten darauf einen Angriff auf das Stadthaus und gegen eine hohe, von den Minderbemittelten schwer zu erschwingende andre Gebäude, wurden aber von den Truppen zerstreut. Man Gebühr, neben andren, nur bei den Besitzenden im größeren Maß­fürchtet nene Unruhen. stabe vorhandenen Voraussetzungen, erworben werden kann, wird durch die Aufstellung der Wählerliste in der Stadt

ablehnt.

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England.

England und Japan  .

London  , 7. Oftober.( Eig. Ber.)

of trefflich illustriert. Nach diesen Listen sind mir 1300 Bürger vorhanden, die berechtigt sind, aus ihrer Mitte diejenigen Leufe zu ertüren, die sie für würdig und befähigt halten, die Geschicke der Es zeigt sich immer deutlicher, daß der am 30. Jamiar 1902 Stadt zu lenten. Dabei zählt Hof ca. 35 000 Einwohner und bei der letzten Reichstagswahl gaben von etwa 7000 Wählern abgeschlossene Vertrag zwischen England und Japan   für die Ge­4700 ihre Stimmen ab, wovon 2693 auf den socialdemokratischen staltung der ostasiatischen Verhältnisse von großer Bedeutung werden Kandidaten entfielen. Wie die Art Volksvertretung", die aus wird. Die japanische   Politik ist darauf gerichtet, China   zu re­jolcher Wahl hervorgeht, beschaffen ist, fann man leicht ermessen. organisieren und es den modernen Verhältnissen, d. H. dem Kultur­In Nürnberg, dem Hauptsitz der Socialdemokratie in ideal der herrschenden Klassen Europas   anzupassen. Es ist kein Bahern, find die Gemeindewahlen auf den 22. November hohes Kulturideal, denn es besteht in einer starken Armee uitd Flotte festgesetzt. Auch hier Commit in der Zahl der Wahl- und in der ungestörten Ausbeutungsfreiheit des Proletariats und der berechtigten die ganze Ungerechtigkeit dieses Wahlsystems freniden Nassen. Dennoch ist es im socialpolitischen Interesse Europas   zu zum Ausdrud. Es sind deren etwas über 10 000 von un­gefähr 270 000 Einwohnern, die Nürnberg   gegenwärtig zählt. wünschen, daß die Bemühungen Japans   von Erfolg gekrönt sein 1900 bei der Reichstags- Ersatzwahl wurden von 55 600 Reichstags- möchten. Nur eine japanische   Vorherrschaft in Ostasien   könnte dem Wahlberechtigten in der Stadt 35 800 Stimmen abgegeben, wovon 21 400 preußischen und russischen Humentum einen Riegel vorschieben. der Socialdemokrat erhielt. Trotz ihrer lleberzahl sind die Social- Fünf- bis sechshundert junge Chinesen studieren bereits in Tolio, bemokraten in der Stadtverwaltung gar nicht vertreten, weil die jedoch scheinen gewisse Intriguen zu spielen, um diesen Erziehungs­freifinnig- liberale Gesellschaft, die darin das Ruder führt, alle Wahl- plan zu durchkreuzen. Die Mandschu- Dynastie fürchtet den revolu­rechtserleichterungen für die Arbeiter unter den schäbigsten Ausflüchten tionären Einfluß japanischer Staatsideen. Daß England den japanischen Plänen in Ostasien   Vorschub Zum Kapitel des Dnellwahnsinns wird uns aus Baden vom leisten will, geschieht gewiß nicht aus humanitären Beleggründen. 9. Ottober geschrieben: Großes Aufsehen erregt im ganzen Lande England ist imperialistisch gesättigt; seine Politik ist deshalb die ein Duell mit tödlichem Ausgang, das am Dienstag Aufrechterhaltung des status quo in Ajien und Afrika  . Zu diesem früh in Karlsruhe   zwischen zwei Studierenden statt­fand. Der auch in diesem Falle äußerst geringfügige Anlaß zu der Becke braucht es ein ſeeſtarkes Japan  , um vereinigt mit ihm den blutigen Affaire war nach den Mitteilungen der Tagespresse der Flotten Rußlands  , Frankreichs   und Deutschlands   das Gleichgewicht folgende: Der stud. jur. Reiß aus Karlsruhe   saß in der Nacht halten zu können. Japan   hat das Eingreifen dieser drei Mächte im vom 28. zum 29. September d. 3. mit zwei Bekannten im Café, Jahre 1895 nicht vergessen. Um derartigen Vorkommnissen für die um seine Macht im Stillen an einem benachbarten Tisch der stud. rer. ing. Ruf aus Landau   Folge vorzubeugen, sowie ( Pfalz  ), mit dem Studenten 3. Letzterer, mit Reiß bekannt, fühlte Ocean geltend machen zu können, ist Japan   jetzt beschäftigt, ich dadurch verletzt, daß Reiß ihn früher einigemale nicht gegrüßt seine Flotte zu stärken. Heute wird in London   eine japanische Aus hatte, und ersuchte Reiß zwecks Aufklärung mit ihm in einem Neben- leihe von 5 Millionen Pfo. Sterf.( über 100 Millionen Mart) auf Reiß lam dem Ersuchen nach, und beide kehrten bald darauf nach einer resultatkos verlaufenen Aussprache gelegt, die ohne Zweifel von Erfolg sein wird. Diese Anleihe wird Ausbau der Flotte verwendet werden. Gleich­hauptsächlich zum an ihre Tische zurüd. zu feinen beiden Bekannten zeitig wird aus Yokohama   gemeldet, daß die japanische   Legation in wieder Platz genommen hatte, die int Hinblick auf Zugehörigkeit des 3. zuni Karls- London   zum Range einer Gesandtschaft erhoben wird. Die Stärkung der japanischen Seemacht und der engere Anschluß ruher S. C. und mit Rücksicht auf frühere Vorfälle: Was sich diese Starlsruher Corpsstudenten doch alles einbilden!"" Reiß Japans an England zeigen, daß der Stille Ocean noch lange nicht hatte diese Aeußerung für seine Bekannten berechnet und hielt es russisch wird, ebenso wenig wie der Atlantische bald deutsch  ) wird. für ausgeschlossen, daß sie an einem Rebentisch gehört werden Die japanische Anleihe und das Abkommen der englischen   Regierung fomnte. Nuf will jedoch diese Aeußerung gehört haben und zwar mit der Cunard- Gesellschaft bilden vielleicht eine Antwort auf den in der Form: Was sich diese dummen starlsruher Corpsſtudenten Abschiedsgruß Kaiser Wilhelm II.   an den zaren in Reval  : Der doch alles einbilden!" und fühlte sich hierdurch als Angehöriger des Karlsruher S. C. beleidigt. Er trat deshalb an den Tisch des Admiral des Atlantischen Oceans an den Admiral des Stillen Reiß   heran und ersuchte diesen, mit ihm hinauszugehen. Reiß, der Deeans."-

raum zu verhandeln.

Reiß äußerte dabei,

nachdem er

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Partei- Nachrichten.

Arbeitersekretariate.

Die Behörden

Nachstehend veröffentlichen wir die Adressen der zur Zeit in Deutschland   errichteten Arbeiterfefretariate. Die Veröffentlichung soll periodisch erfolgen, jedesmal bei Beginn eines neuen Quartals. Wir ersuchen die Interessenten, uns in der Vervollständigung des Verzeichnisses zu unterstützen und von einer Adressenänderung uns rechtzeitig Kenntnis geben zu wollen. Arbeitersekretariate bestehen in:

Altenburg  ( S.-A.), Unterm Schlosse 1. Altona, Große Bergstr. 204 I. Berlin   SO., Engel- Ufer 15.

Beuthen( D.-S.), Schießhausstr. 6.

Bochum  , Johanniterstr. 22.

Bremen  , Osterthorstr. 26 I. Breslau  , Messergasse 18/19 I. Caffel, Wildemannsgasse 20 II.

Darmstadt  , Elisabethstr. 31.

Dortmund  , 1. Stampftr. 73 I.

Frankfurt   a. M., Am Schwimmbad 8/10. Gera  , Hospitalstr. 21 I.

Gelsenkirchen  , Hochstr. 53.

Gotha  , Erfurterstraße( altes Gerichtsgebäude).

Halle a. S., Geiststr. 21.

Hamburg  , Gänsemartt 35 II.

Hannover  , Artillerieſtr. 13.

Harburg   a. Elbe  , Erste Bergstr. 72. Iserlohn  , Karrenstr. 2.

Jena  , Saalbahnstr. 3.

Kiel  , Gasstr. 24 parterre. Köln   a. Rh., Poststr. 50.

Landeshut   i. Schl., Gasthof zur Sonne", I. Lübeck, Johannisstr. 46, part.

Mannheim  , S. 3, 10.

Mühlheim   a. Main  , Wiesenstr. 3.

München  , Baaderstr. 1 I.

Neu- Ruppin  , Karlstr. 13.

Nürnberg  , Egydienplatz 22. Bosen, Breitenstr. 21. Remscheid  , Kölnerstr. 18. Striegau  , Ziganstraße. Stuttgart  , Eglingerstr. 17/19. Tuttlingen  , Schaffhäuserstr. 24. Waldenburg- Altwasser.

Wolgast  , Kronwiefstr. 4, part. links. Würzburg  , Blumenstr. 12. Berlin  , den 8. Oftober 1902.

Der Parteivorstand. Streuzbergstr. 30.

Um Manfred Wittich   ist in Leipzig   ein Streit entstanden, ber nicht nur an sich sehr bedauerlich ist, sondern auch in recht unerquid­licher Form ausgetragen wird. Unter der Chiffre A. R., Hinter der man Wittichs Witve, eine geborene Anna Rothe sucht, ist im Verlage des Genossen Lipinski in Leipzig   in Form einer fleinen Broschüre cin Lebens- und Charakterbild Wittichs erschienen. Auf den beiden lezten Seiten der Broschüre werden Vorwürfe gegen die Leitung der Leip­ ziger   Partei erhoben, daß sie Wittich gegenüber rücksichtslos verfahren sei, ihn in Not gelassen habe, und daß dies zu seinem Zusammen­bruch beigetragen habe. Wittich sei gleich bei dem Eintritt Schön­lants in die Redaktion des Leipziger Parteiblattes von diesem in tränkender Weise behandelt worden und deshalb aus der Redaktion ausgetreten. Als freiem Mitarbeiter habe man ihm seine Arbeiten dann meist unter allerlei Vorwänden zurückgeschickt. lants Tode hätte Wittich sich wieder bemüht, zur Leipziger Bolts­aber am Ende Zeilenhonorar geboten und da auf diese Weise seine Beitung" in ein festes Verhältnis zu kommen, man habe ihm letzten Hoffnungen fehlgeschlagen feien, sei er, der schon frank war, vollends zusammengebrochen.

Nach Schön­

Man kann sehr zweifelhaft sein, ob es besonders taktvoll war, diese Dinge überhaupt an die Oeffentlichkeit zu bringen, umsomehr, als darin auch gegen Schönlant Beschuldigungen erhoben werden, gegen die dieser sich nicht mehr verteidigen kann. Um so bedenklicher wird das aber, wenn die Darstellung zwar einen Teil Wahrheit, aber doch nicht die ganze Wahrheit giebt. Wer solche Vorgänge behandeln will, muß den Dingen möglichst objektiv gegenüber stehen, will er nicht einseitig und dadurch unwahr werden. Es ist menschlich begreiflich, daß die Witive des einem tragischen Schicksal verfallenen Mannes ganz einseitig für ihn Partei ergreift, aber die Wahrheit kommt dabei eben doch zu kurz.

Daß die Leipziger   Parteigenossen auf diese Vorwürfe antworten mußten, ist selbstverständlich. Sie thun das in einer vom Agitations­komitee unterzeichneten längeren Erklärung in der Leipziger Bolts­zeitung" vom 9. Oktober. Tarin werden die Vorgänge seit Wittichs Austritt aus der Redaktion gleichfalls geschildert, natürlich ab­

weichend von der Darstellung der Broschüre. Es wird bestritten, daß