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1879 bollständig zu Recht berurteilt| erklärt. Sie sind bereits seit einem Jahre gelverkschaftlich organisiert angeführt. Diese sollen nicht nur die unprofitabelsten, sondern auch worden sei, auch sei er zweifellos der Urheber des und der Sih ihrer Gewerkschaft ist in der Arbeitsbörse. Die Proles bom technischen Standpunkte aus die rückständigsten sein. Das Briefes an den Vorwärts". Welche Absicht der An- tarier, die für die Erheiterung der feinen Welt zu sorgen haben, Interesse der Konsumenten aber erheische eine schleunige und das der geklagte hierbei gehabt habe, sei dunkel. Wenn er auch ein leben vielfach in ärmlicheren Verhältnissen wie Tagelöhner. Zahl Steuerzahler eine rififofreie Jnangriffnahme der Betriebe. Auch raffinierter und mit allen Hunden gehetzter Mensch sei, so lasse sich reiche Musiker haben einen monatlichen Verdienst von kaum 70 bis die progressistische Reform" haut in die Kerbe der fleritalen doch nicht nachweisen, daß er es auf eine in der Luft schwebende 80 Frant, und wenn es gut geht, verdienen sie noch etwas hinzu Blätter. Sie, deren Leute nicht laut genug um Verstaatlichung des Entschädigung vom Justizfiskus abgesehen habe; deshalb müsse er von durch Notenabschreiben. Die Gewerkschaft fordert die Aufstellung Eigentums der Klerisei schreien können, hat in der Verstaatlichung der Anklage des versuchten Betruges freigesprochen werden. Anders eines festen Tarifs: 6 Frant pro Vorstellung für die Solisten, 5 und der Minen ein Haar gefunden. stehe es jedoch mit dem groben Unfug. Der Angeklagte habe sicher 4 Frank für die ersten und zweiten Orchestermusiker, ferner die darauf gerechnet, daß der„ Vorwärts" seinen Brief veröffentlichen Bezahlung der Nachmittagsvorstellungen und der Repetitionen. Die würde, und dadurch habe das Publikum beunruhigt werden müssen, Forderungen wurden bewilligt von der Oper und der Komischen weil der Gedante an eine möglicherweise früher erfolgte Verurteilung Oper, vom Theater Sarah Bernhardt und von drei Konzertdirektoren. eines Unschuldigen thatsächlich für jedermann eine beunruhigende Alle anderen Direktoren, die sich ebenfalls in einer Gewerkschaft Wirkung hervorbringe. Das Urteil lautete deshalb auf sechs zusammengeschlossen haben, lehnen vor allem jede Unter Wochen Haft. handlung mit der Musiker Gewerkschaft ab. Taher der Streit. Der Kampf gilt also zugleich der Wahrung des Koalitionsrechts. Die Direktoren hoffen auf Streitbrecherdienste ausländischer Musiker und auf die gelbe" MusiferSaint- Saëns, Mitglied der Akademie der schönen Künste. Gewerkschaft. Diese hat zu ihrem Schutzpatron den Komponisten
Damit durch diese ihre Stellungnahme das vrogressistische Janusgeficht nicht allzudeutlich zum Vorschein kommt, verschanzt sie sich hinter einen hervorragenden Industriellen", den sie versuchen läßt, durch die detaillierte Erzählung der Fabel von den größeren Betriebskosten, von der größeren Ausbeute 2c., ihren Lesern das Verstaatlichen zu verleiden.
Personen.
Innerhalb einer sehr kurzen Zeit sind schon 30 Ansuchen um Konzessionen eingereicht und morgen dürfte ihre Zahl auf 50 geſtiegen sein. Unter den Nachsuchenden befinden sich sehr illuſtre Welches nun auch das Schicksal des Antrags sein wird: die Sache, die er behandelt, und die Diskussion werden dem Socialismus mur Vorteile bringen. Auf die Debatte in der Kammer darf man füglich gespannt sein.
Aktien beider Gesellschaften um ca. 5 Broz. in die Höhe. Die Meldung dieses Vertrages trieb heute an der Börse die
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Hat die bürgerliche Presse recht, wenn sie sagt, daß der Staat unfähig sei, Betriebe zu übernehmen, weil er zu langsam und zu teuer arbeite, so beweist dies nichts gegen die Verstaatlichung, Aus Induftrie und Handel. sondern nur gegen den Staat, den sie verteidigt, und sie stellt damit Die Kontinentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen hat der klerikalen Regierung ein Zeugnis aus, wie es die mit einem englischen Konsortium einen Vertrag über die Erbauung Socialisten nicht schlechter schreiben können. Sie hätte konsequenter- einer ungefähr zehn englische Meilen( 2% deutsche Meilen) langen Der Kampf um das Koalitionsrecht in Dänemark .„ Det weise nur eine bessere Organisation des heutigen Staates zu ver- Schwebebahn abgeschlossen, die in London nach Langeschen Patent forenede Dampffibselskab" hatte bekanntlich die Route nach Horsens langen und alles wäre gethan. Die ſocialiſtiſche Linke wird ihr errichtet werden soll. Das Projekt soll noch in der diesjährigen in Jütland eingezogen, weil es meist nicht möglich war, dort uns dazu immer ihre Unterſtüßung leihen. Die„ Reform" wird schon Session eingeholt und alsdann sofort mit der Ausführung begonnen organisierte Arbeiter zum Löschen und Laden der Schiffe aufzus durch die Thatsachen der letzten Tage widerlegt. werden. Der Bau wird auf 2 Millionen Pfund Sterling veranschlagt. treiben. Nachdem sich nun in jener Stadt auf Betreiben der Arbeit. Für die Benutzung der Langeſchen Patente, die der Kontinentalen geberorganisation eine sogenannte Hafenarbeiter- Zunft gebildet Gesellschaft gehören, erhält diese eine Vergütung, ferner fällt der hatte, tam am Dienstag zum erstenmal wieder ein Schiff jener Schuckert- Gesellschaft die Hälfte der Lieferungen an elektrischen Gesellschaft dorthin. Es fanden sich jedoch nur 6 zünftige HafenMaterialien 2c. zu, und zwar sind ihr die gleichen Preise zugesichert, arbeiter zum Löschen des Schiffes ein und das waren noch dazu ungeübte Leute. Die Mannschaft des Schiffes wurde dann zu dieser welche die Konkurrenz erhält. Arbeit herangezogen. Die Bevölkerung ergriff gegen die Streikbrecher Partei. Aus diesem Anlaß wurden 3 Personen verhaftet, darunter der Vorsißende des Hafenarbeiter- Verbandes. In Horsens , Getreide- Ernte der Vereinigten Staaten von Amerika . wo die Hafenarbeiter- Zunft auf Betreiben der Arbeitgeber- VerDas Ackerbau- Departement der Regierung zu Washington hat am einigung" gebildet wurde, ist die Handelsvereinigung" gegen das Staatliche Arbeitslosen- Statistit. In dem Budget für statistische 10. d. M. seinen Oktoberbericht über die Ernte der Vereinigten Staaten Treiben von Det forenede Dampftibselskab". Mehrere GeschäftsZwecke schlägt das Departement des Innern einen Ausgabeposten von Amerika im Jahre 1902 veröffentlicht. Der Bericht enthält leute haben sich geweigert, die mit dem Schiffe dieser Gesellschaft für die Veranstaltung statistischer Erhebungen über die Arbeitslosig- eine vorläufige Schäßung des Sommerweizen- Ertrages, der sich angekommenen Waren anzunehmen, so daß sie wieder mit nach keit vor. Zur Herbeischaffung des Materials sollen die Arbeitgeber- danach auf 246 874 000 Bushel stellen soll. Da eine Schäzung des Kopenhagen genommen werden mußten. In Odensa auf fünen und die Arbeiter- Organisationen herangezogen werden. Die Leitung Winterweizen- Erträgnisses schon im August erfolgt war, fann man fand am Mittwoch eine große Protestversammlung gegen die von der und Bearbeitung übernimmt das statistische Bureau des Staates. nun die voraussichtliche Weizenernte der Vereinigten Staaten im Handelsvereinigung geplante Errichtung einer Hafenarbeiter- Zunft Erhebungen über die Zahl der arbeitslosen und der be- Jahre 1902 mit 620 895 000 Bushel berechnen. Die Erträge des statt. Zur Vermittlung zwischen den Parteien und zur Wahrung schäftigten Arbeiter in den wichtigsten Erwerbszweigen sollen Mais- und Haferbaues versprechen, soweit sich nach den bisherigen des Koalitionsrechts der Arbeiter wählte die Versammlung eine erstens alle Monate veranstaltet werden, ferner zwei- Nachrichten schäßen läßt, mit 2 352 776 000 Bushel und 988 632 000 Kommission, der unter andern auch der Bürgermeister angehört. mal im Jahr, wahrscheinlich im Februar und August, ein Bushel einen ganz bedeutend größeren Umfang au erreichen, als im gehendere Erhebungen gleicher Art, wobei Alter, Familienstand, Vorjahre. Fachausbildung des Arbeitslosen, sowie Ursache und Dauer der Auf Grund der vorliegenden Regierungsberichte berechnete die Arbeitslosigkeit berücksichtigt werden, und drittens sollen alle zehn Produktenbörse zu New York die voraussichtlich zu erntenden Mengen Jahre in Verbindung mit einer Volkszählung vollständige Zählungen der verschiedenen Feldfrüchte folgendermaßen: der Arbeitslosen und Untersuchungen der damit in Verbindung stehenden Verhältnisse vorgenommen werden. Im bevorstehenden Finanzjahr glaubt man mit Rücksicht darauf, daß ein Teil der Arbeit Frucht von den Organisationen geleistet wird, ein andrer von den ständigen Weizen. Beamten im statistischen Bureau, mit einer Summe von 6500 Kronen Mais. auszukommen.-
Der„ renige Sünder"
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Voraussichtliche Ernte 1902 Anbaufläche Ertrag 1000 Acre 1000 Bushel 44 247 620 895 94.870
Ernte 1901 Ertrag 1000 Bushel 748 460
Anbaufläche 1000 Acre 49 895 91 350
2 352 776
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ein abgefeimter Gerste
Hafer. Roggen Buchweizen.
28 655
988 632
28 541
1978
33 626
1987
4661
135 169
805
14 329
4 299 811
Schwindler.
Vor der 4. Straffammer des Landgerichts I. hatte sich gestern der frühere Kaufmann Gustav Kästner aus Dresden unter der Anklage des versuchten Betruges zu verantworten. Dem Prozeß liegt folgende Vorgeschichte zu Grunde:
1 522 520 736 809 30 445 109 933 15 125
Zum Rohrleger- Streit. Wir erhalten folgendes Schreiben, dessen Ton den Verfasser kennzeichnet und schon aus diesem Grunde der wörtlichen Wiedergabe tvert ist:
Auf Grund des§ 11 des Gesetzes über die Presse verlange ich die fofortige Aufnahme folgender Berichtigung zu der Berichterstattung in der heutigen Nummer des„ Borwärts" über den Streik der Rohrleger und Helfer:
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Am 29. März d. J. erhielt der„ Bortvärts" einen mit dem Poststempel Leipzig versehenen anonymen Geldbrief mit einer EinTage von 225 Mark. In einem beigefügten, mit der Schreibmaschine hergestellten Schreiben wurde auf folgenden Vorfall aus dem Jahre 1878 Bezug genommen: Ein Kaufmann Kästner, damals in Leipzig , jetzt in Dresden wohnhaft, hatte von Berlin aus nach seiner ebenfalls in Leipzig wohnenden Frau einen auf 25 150 M. deklarierten Geldbrief abgeschickt. „ Es ist nicht wahr, daß ich auf dem Gewerbegericht mit drei Dieser Brief enthielt jedoch feinerlei Wertpapiere, sondern nur 15 Bogen leeres Konzeptpapier. Mitgliedern der Lohnkommission der Rohrleger zu einer VorK. hatte damals Ersatzansprüche an den Postfiskus gestellt mit besprechung zusammengetreten bin. Ich bin einer Einladung des der Begründung, daß die angeblich von ihm abgeschickte Summe jeden Gewerbegerichts- Direktors Herrn v. Schulz gefolgt, habe jedoch sein falls auf der Post dem Briefe entnommen sei und man daselbst Anerbieten abgelehnt, mit der ebenfalls von ihm geladenen und wertloses Papier hineingelegt habe. Bei der Untersuchung ergab erschienenen Lohntommission zu verhandeln und habe mich dann fich allerdings, daß der Brief einen feinen, wieder verklebten Längs- entfernt, ohne eine Lohnkommission gesehen zu haben. Danach ist schnitt an seiner unteren Seite aufwies. Weitere Ermittelungen es auch unwahr, daß mir die Lohnkommission irgend eine Erklärung Hochachtend führten jedoch zur Verhaftung des Kästner, weil er im abgegeben hat." Verdacht stand, mit dem Geldbrief ein raffiniertes Betrugsmanöver bollführt zu haben, um sich durch die zu erwartende Entschädigung
Ludwig Grün, Ingenieur, Obermeister der Innung.
vom Posisiskus einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen. Der Herr Obermeister legt anscheinend großen Wert darauf, daß Thatsächlich wurde K. auch im Jahre 1879 auf Grund eines fest- fein schroffes Verhalten der weitesten Deffentlichkeit bekannt wird. gefügten Indicienbeweises wegen versuchten Betruges zu zwei Jahren Daß dies seinem Ansehen in den Augen borurteilsfreier Leute förderlich ist, kann man gerade nicht sagen. Gefängnis verurteilt, die er berbüßte.
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Der Vorwärts" veröffentlichte in seiner Nr. 75 vom 30. März den Wortlaut des rätselhaften Briefes unter der Stichmarke„ Ein reuiger Sünder?", übersandte jedoch das Driginal mitsamt den einliegenden 225 M. der Staatsanwaltschaft zur weiteren Verfügung.
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Sociales.
Bürgerliche Demskratie und Arbeiterinteressen.
Ein lehrreiches Beispiel zur Beurteilung der bürgerlichen Demos fratie vom Standpunkte der Socialpolitik bietet gegenwärtig die Stadt Mülhauseni. Els. Bekanntlich haben dort unsre Parteis genossen in Gemeinschaft mit den bürgerlichen Demokraten auf Grund eines Wahlkompromisses seit kurzer Zeit die Herrschaft in der Gemeindeverwaltung. Vor einigen Tagen hat nun der Gemeinderat auf socialdemokratischen Antrag als erste Bethätigung seines focialpolitischen Programms beschlossen, daß die Arbeitszeit der Gemeinde- Arbeiter nicht mehr wie 9%. Stunden betragen soll und daß ein Mindestlohn von 3 M. pro Tag zu zahlen ist, während für die Notstandsarbeiten, für welche ein vorläufiger Kredit von 20 000 M. bewilligt wurde, ein Mindestlohn von 2,60 M. gezahlt werden soll. Die Beschlüsse wurden allerdings schon gegen verschiedene demotratische Stimmen gefaßt, obwohl das demokratische GemeindeWahlprogramm folgende Forderungen enthält:
Einführung eines Mindestlohnes für die von der Stadt beschäftigten Arbeiter.( Aufstellung besonderer Lohntarife für ge= lernte und ungelernte Arbeiter.) Festsetzung eines MagimalArbeitstages für die städtischen Arbeiter. Sicherung des Koalitionsrechtes der in den städtischen Betrieben beschäftigten Arbeiter.
Rechtzeitige Fürsorge für die Arbeitslosen.
Der Beschluß, der doch nur dem eignen Programm der Herren entspricht, ist kaum gefaßt, und schon wird er ihnen leid; fie möchten ihn wieder aus der Welt schaffen. Für die nächste Sigung des Ges meinderats haben 17 Demokraten, die sämtlich an der Abstimmung teilnahmen, darunter auch solche, die für die socialdemokratischen Anträge gestimmt haben, folgenden Antrag eingereicht, den man ganz kennen lernen muß, um bürgerliche Demokraten als Socialpolitiker würdigen zu können:
In Erwägung, daß der Beschluß des Gemeinderats vom 24. Oftober 1902 betr. die Festsetzung eines Mindestlohnes für die städtischen Arbeiter und die Notstandsarbeiten unter Umständen gefaßt worden ist, welche nicht den gesetzlichen Vorschriften ents sprechen, so ist jener Beschluß als nicht bestehend anzusehen. Wir beantragen deshalb:
Aufhebung der am 24. Oftober 1902 unter 3iffer 3 und 4 gefaßten Beschlüsse und Ernennung einer Specialkommission zwecks Beratung der Lohnfrage für die städtischen und die sogenannten Notstandsarbeiten.
Dieser Kommission sind vom Bürgermeisteramt folgende Unterlagen vorzulegen:
1. Wie viel Arbeiter beschäftigt die Stadt durchschnittlich? 2. In welche Fachkategorien zerlegen sich diese Arbeiter? 3. Wie steht es mit der Leistungsfähigkeit der städtischen Ars beiter? In welchen Altersklassen befinden sich dieselben? Werden nicht Arbeiter beschäftigt, welche nicht mehr arbeitsfähig sind und anderweitig versorgt werden müssen? 4. Aus welchen Mitteln kann eine Lohnerhöhung der städtischen Arbeiter bestritten werden?
Um das zu verstehen, muß man allerdings wissen, daß sofort nach Bekanntwerden des Beschlusses die Presse des Mülhausener Großunternehmertums eine Hetze dagegen begann, die deutlich die Sorge um die Rückwirkung eines solchen Beispiels auf den privaten So schrieb der dortige Expreß":
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Jetzt nach 24 Jahren kam der erwähnte Brief an den Vorwärts", worin sich der anonyme Verfasser als den wirklichen Thäter Die Etuisarbeiter Hamburgs, welche im Buchbinderverbande bezeichnete und damit gleichzeitig behauptete, daß Kästner seiner Beit organisiert sind, befinden sich, wie bereits mitgeteilt wurde, in einer unschuldig verurteilt worden sei. Er bat den Vorwärts", die bei Lohnbewegung. Gefordert wird die neunstündige Arbeitszeit, ein gefügte Summe von 225 M., die ihm noch als Rest von jenem Minimallohn von 24 M., 10 Proz. Bulage für diejenigen, die bereits Diebstahl verblieben sei, dem vielleicht zu ermittelnden Kästner oder den Minimallohn haben, 331 Broz. für Ueberzeitarbeit, Bezahlung deffen Erben auszuhändigen, oder, falls dies nicht möglich wäre, der Feiertage, 50 Proz. für Sonntagsarbeit. Für Arbeiterinnen den Betrag der Parteitasse zuzuführen. Dieses Anfinnen im ersten Halbjahre 9 M., dann 12 M. und nach einem Jahre an den„ Vorwärts" bezeichnete er zum Schluß als den lezten Wunsch 13,50 M. Minimallohn. Diese Forderungen wurden von den eines Lebensmüden, der sein früher begangenes Unrecht durch diese Fabrikanten mit der Begründung abgewiesen, daß sie nichts mit Mitteilung zum Teil wieder fühnen wolle. einem Buchbinder- Verband zu thun haben wollen und auch nichts bewilligen werden. Die Arbeiter haben verschiedene Male versucht, eine Einigung mit den Fabrikanten herbeizuführen, es ist ihnen jedoch nicht gelungen. Die von den Arbeitern eingereichte Kündigung ist am gestrigen Sonnabend abgelaufen und der Ausstand hat seinen Die von der Staatsanwaltschaft eingeleitete Untersuchung hatte Anfang genommen. Die Fabrikanten suchen durch Zeitungsinserate in mum ein ganz überraschendes Ergebnis, denn in der gestrigen andren Städten Streifbrecher. Der Buchbinder Verband ersucht Gerichtsverhandlung wurde zur Evidenz festgestellt, daß fein deshalb, darauf zu achten, daß niemand auf solche Inserate reflektiert andrer als der Angeklagte Gustav Kästner Kästner selber und der Zuzug nach Hamburg ferngehalten wird. der Urheber des Briefes an den Vorwärts" Die Ehre des Unorganisierten. Ein Maurer in Breslau , der gewesen ist. Auch an die" Sächsische Arbeiter- Zeitung" hat er nachträglich ein ähnliches anonymes Schreiben gerichtet. Der foeben auf einem Bau angefangen hatte, wurde von einem dort Staatsanwaltschaft in Berlin überreichte er später persönlich ein beschäftigten Berufsgenossen gefragt, ob er dem Verbande angehöre. Schreiben, worin er sich als den Verfasser des" Vorwärts"-Briefes und der Fragesteller ließ sich zu einigen derben Worten hinreißen. Der Gefragte entgegnete, er wolle vom Verbande nichts wissen, bezeichnete; er will jedoch von einem Unbekannten zu jenem Schritt Das war gewiß nicht schön, und hätte besser unterbleiben sollen, gezwungen worden sein. In der Verhandlung jedoch bestritt er ent- wenn auch bekanntlich die Maurer unter sich an einer etwas derben schieden, irgend etwas von dem Briefe zu wissen und sagte, er habe Ausdrucksweise keinen Anstoß zu nehmen pflegen. Anders stand dem Staatsanwalt absichtlich die Unwahrheit geschrieben, um seiner Verhaftung zu entgehen. Durch es jedoch mit dem Feinde der Organisation. Der war in diesem eine Beugin, Frau Deutsch , wurde aber nachgewiesen, daß der An- Falle so empfindlich, daß er die Arbeit wieder verließ und seinen geklagte ihr den an den„ Vorwärts" adressierten Brief Gegner wegen Beleidigung vor Gericht 30g. Wenn sonst jemand in Dresden mit der Bitte übergeben hat, ihn an irgend einem andren bon einem streitfüchtigen Mitmenschen in der kränkendsten Weise beliebigen Orte zur Post zu bringen. Frau Deutsch , die früher für ausgeschimpft wird, und deshalb gerichtliche Sühne verlangt, dann Kästner gearbeitet hat, ist darauf nach Leipzig zu ihrem Schwieger- muß er den Weg der Privatflage beschreiten, was für den Kläger fohn gefahren und hat dort den Brief auf das Postamt getragen. oft mit erheblichen Umständen und Kosten verknüpft ist. Der Hierfür sind ihr vom Angeklagten 15 M. geschenkt worden. Einen empfindliche Feind der Organisation aber hat es besser. Seine Ehre breiten Raum in der Verhandlung nahmen noch mehrere Manipu ist ein so wertvolles Ding, daß der Staatsanwalt ihre anEine Mülhausener Korrespondenz der Straßburger Post" lationen ein, die der Angeklagte gegen die Versicherungsgesellschaften gebliche Verlegung im öffentlichen Interesse berVictoria" und„ Urania " vollführt hat, um eine Versicherungsprämie folgte, und die Anklage gegen den Beleidiger erhob, der denn schrieb sogar, daß die socialdemokratische Gemeindevertretung" direkt auch zu einer Geldstrafe von 30 M. vom Schöffengericht ver- auf einen Ausstand der Arbeiter in den Privatbetrieben hinarbeite. in beträchtlicher Höhe zu erlangen. urteilt wurde. Wieweit den fleinbürgerlichen Demokraten nachträglich um Nach der Beweisaufnahme beantragte der Staatsanwalt wegen versuchten Betruges 1 Jahr Gefängnis ebent. wegen groben Unfugs Interesse als vorliegend erachtet hätte, wenn der Fall umgekehrt Programms, mag dahingestellt bleiben. Als kleine Geschäftsleute Wir glauben nicht, daß der Staatsanwalt ein öffentliches ihren eignen Profit bange geworden ist bei der Ausführung ihres 6 Wochen Haft. Der Angeklagte habe jedenfalls die Absicht gehabt, läge, wenn nämlich das Verbandsmitglied beleidigt worden wäre durch den Brief an den Vorwärts" ein Wiederaufnahme- Verfahren durch den, der vom Verbande nichts wiffen wollte. Aber die Streit sind sie jedoch in dem start großindustriellen Mülhausen sehr aba in der früheren Geldbriefangelegenheit zu erwirken, um sich dadurch brecher und natürlich auch alle sonstigen Elemente unter den hängig von den Großkapitalisten. Das hat, ebenso wie es gleich nach in den Besiz der zu erwartenden Entschädigungssumme zu setzen. Der Verteidiger. Dr. K och bestritt jedoch, daß aus juristischen ja dem heutigen Staat als besonders nüßliche Elemente, und die demokratischen Helden und damit eine Krisis in der Gemeinde- BerDer Verteidiger Dr. Koch bestritt jedoch, daß aus juristischen Arbeitern, die von ihrer Organisation nichts wiffen wollen, gelten der Wahl die Mandatsniederlegung von 10 eben erst gewählten Gründen eine Verurteilung erfolgen könne. waltung beranlaßte, sicher erheblich dazu beigetragen, daß die Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten wegen groben Staatsgewalt muß sich deshalb schon für sie ins Zeug legen. Unfugs zu 6 Wochen Haft. Bei der Urteilsverkündung führt
Ausland.
,, Es giebt hier zahlreiche Tagelöhner und Fabrikarbeiter, die nur 2,20 bis 2,40 M. pro Tag verdienen. Diese Arbeiter haben jeden Vorteil, ihr bisheriges Arbeitsfeld zu verlassen und in städtische Arbeit zu treten, wo sie mindestens 2,60 M. als Tages lohn erhalten. Es wird auch genügend Leute geben, die sie darauf aufmerksam machen werden, und der Gemeinderat wird durch fein Votum eine Arbeitskrise herbeiführen, die laut eignem Ge ständnis der Socialisten(?) gegenwärtig nicht vorhanden ist. Nach dem schon erwähnten Bericht des Bürgermeisters zählt man im laufenden Betriebsjahre im Mittel 101 Beschäftigungslose, die Notstandsarbeiten verrichten; man wird aber leicht deren 500 erhalten. Die Notstandsarbeit wird also, anstatt eine Unterstügung zu sein, eine Ermutigung zum Verlassen der bisherigen Arbeit werden."
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" Demokraten " jeht versuchen, den ersten schüchternen Anfang zu der Vorsitzende, Landgerichts- Direttor Oppermann aus: Das Ein Mufiterstreif. Paris , 30. Oftober.( Eig. Ber.) Die feiner arbeiterfreundlichen Gemeindepolitik wieder rückgängig zu Gericht habe die Ueberzeugung gewonnen, daß der An- Pariser Theaters und Konzertmusiker haben für heute den Streit machen.