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Nr. 285. 19. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

230. Sigung. Donnerstag, den 4. Dezember 1902, ( Schluß der Donnerstags- Sitzung).

Am Bundesratstisch: Graf v. Posadowsky.

Die zweite Beratung des Zolltarif- Gesetzes wird bei§ 1, 1 fort­gefeßt. Abg. Gothein( frf. Bg.) beschwert sich, daß ihm feine Zeit ge­Lassen sei, die Stenogramme zu forrigieren. Dazu müsse Zeit außer halb der Sitzungszeit gewährt werde. Er habe das Recht, auf Ber­tagung.

Abg. Freiherr v. Sehl( natl.): Die ungenauigkeit der Steno­gramme hängt mit der Länge der Gotheinschen Rede zusammen. Ein und dasselbe Organ ermüdet die Stenographen.

Sonnabend, 6. Dezember 1902.

werden und dieser Beschluß muß auf feine often bei die der Wichtigkeit der auf dem Spiele stehenden Interessen enta allen seinen Wählern verbreitet werden.( Stür- spricht.( Beifall bei den Socialdemokraten.) mischer Beifall bei der Mehrheit.) ( Während der Ausführungen des Abg. Hoch hat Staatssekretär Abg. Bebel( Soc.): Wenn einmal die Herren die Geschäfts- Graf Bofadowsky am Bundesratstisch Blaz genommen, auch Schatz­ordnung ändern, empfehle ich Ihnen noch folgende Bestimmung: sekretär Freiherr von Thielmann läßt sich auf ein paar Augenblide Wer in frivoler Weise den Sitzungen des Hauses fernbleibt, im Saale sehen.) um seinen Bergnügungen nachzugehen, verliert sein Mandat, weil er in frivoler Weise seine Pflicht nicht erfüllt.( Stürmischer Beifall bei der Opposition.) Dazu gehören Sie, Herr Hehl zu Herrnsheim . ( Stürmischer Beifall bei der Opposition.) Vicepräsident Büfing ruft Bebel zur Ordnung.

Abg. Bebel( fortfahrend): Herr von Hehl hat sich auf den Vorwärts" berufen; aber dieser hat festgestellt, welche Ausdrücke auf der rechten Seite des Hauses gefallen find. Als vorhin die Herren drüben Singer im Chor: Jude runter! Jube raus! zuriefen, hat err Kropatfched den Tatt gefchlagen, Herr Kropatscheck, der durch sein lautes Riefen die Verhand Lungen hier stört, wie ich es noch von keinem an ständigen Menschen gehört habe.

Vicepräsident Büsing ruft Bebel zur Ordnung. ( Stufe rechts: Bum zweitenmal! Ruf links: Denunzianten!) Jch rufe Sie zum zweitenmal zur Ordnung und mache sie auf die Folgen aufmerksam. ( Stürmischer Beifall rechts.)

Vicepräsident Graf Stolberg: Außer dem Antrag Hoch sind ein gegangen ein Antrag Stockmann, die Pofitionen 263-315 zur nochmaligen Erörterung und schriftlichen Berichterstattung an eine Kommission zu verweisen und ein Antrag Dr. Spahn auf Ueber­gang zur Tagesordnung über beide Anträge. Abg. Dr. Spahn begründet turz seinen Antrag, Abg. Dr. Stock. mann( p.) spricht ebenso furz dagegen.

Die Abstimmung über den Antrag Spahn ist auf Antrag Singer eine namentliche; sie ergiebt die Annahme des Antrags mit 211 gegen 72 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen. Um 12 Uhr 35 Minuten beginnt

Abg. Dr. Beumer( natl.) das Referat über die Pofitionen 316 bis 344( Farben und Farbwaren, Firnisse, Lace, Kitte). Er beendet fein Referat um 12 Uhr 47 Minuten.

Abg. Dr. Stockmann( Sp.) stellt den Antrag auf Verweisung der Bofitionen an eine Kommission.

Abg. Stadthagen ( Soc.): An Zwischenrufen wird gerade" auf Seiten der Mehrheit Empörendes geleistet. Dem Abg. Heine ist vorhin von einem nationalliberalen Abgeordneten zugerufen worden: Kann man denn da oben nicht eine hinhauen?( Pfui- Rufe links.) Mir felber ist zugerufen worden: Frecher Judel( Liebermann b. Sonnenberg meldet sich zum Wort.( Heiterfeit.) Die Herren find so feig, sich nicht zu melden, sie thun es im allgemeinen Gewühl. Einen ehrlichen anständigen Menschen können diese Abg. Dr. Spahn( C.) beantragt einfache Tagesordnung darüber. Leute damit nicht beleidigen.( Bravo links.) Ich finde die An Abg. Bebel( fortfahrend): Man hat wieder darauf verwiesen, Vicepräsident Graf Stolberg: Wir kommen zur Abstimmung. griffe des Abg. b. Heyl gegen Herrn Gothein unerhört. Die Mit- daß Singer der Aufforderung des Präsidenten, den Plaz zu vers Abg. Stadthagen( Soc.): Ich bezweifle die Beschluß­glieder der Minderheit sind von den Herren der Mehrheit zur Ueber- lassen, nicht Folge gegeben hat. Ich glaube, bom Abgeordneten fähigteit des Hauses. nahme der Referate geradezu gedrängt worden.( Sehr richtig.) Der Roeren ist die betreffende Bestimmung der Geschäftsordnung so aus( Das Haus ist fast leer, Vicepräsident Graf Stolberg Redner verlangt möglichst schnelle Borlegung der am t gelegt worden, daß kein körperlicher Zwang, sondern nur ein verwendet sich zu den Schriftführern und fonferiert mit ihnen längere lichen Abstimmungslisten, damit man sehen könne, ob Abg. fchärfter Ordnungsruf damit beabsichtigt sei. Singer ist der Zeit. Während deffen spielen die Gloden und die Stodmann für seinen eignen Antrag gestimmt Aufforderung des Präsidenten mur darum nicht abgeordneten kommen vom Mittageffen allmählich in den Saal. habe. nachgekommen, weil er das Gefühl hatte, daß ihm das Die Socialdemokraten fordern den Präsidenten durch lebhafte Zu Abg. Bebel: Auf allen Seiten des Hauses find böfe Ausbrüde bitterste Unrecht geschehen sei. Da wir der gleichen Aufrufe auf, sich über den Zweifel an der Belußfähigkeit zu äußern. in dieser erregten Debatte gefallen, das ist die Folge der Art und fassung waren, haben wir ihn in seinem Verhalten Weise, in der in der Sie jetzt gegen alle sonstige Drdnung die bestärkt.( Sehr richtig! links.) Berhandlungen führen. Aus der Mitte der Antisemiten find Abg. Ulrich( Soc.) kommt auf einen Zwischenruf der Rechten Ausbrüde gegen meine Parteigenoffen Wurm und Stadthagen zurüd, der auf die Notiz der Germania " angespielt hatte, er gefallen, wie fie stärker und niedriger in diesem Hause sei in der bekannten Sigung vom 27. November betrunken gewesen. noch nicht erlebt sind. Es ist so weit gekommen, daß ein Ab- Er fei über den Vorwurf, den die aus den Fingern gesogene Be geordneter von der äußersten Rechten bis in unfre nächste Nähe ge- hauptung enthalte, für jeden, der ihn kenne, erhaben. Er wolle fommen ist und sich uns gegenüber an die Stirne gefaßt hat. Man nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Die Herren mögen in fich sagt, er habe diese provozierende Handbewegung nur gemacht, weil gehen und sich fragen, ob ein folches Verhalten fair sei oder nicht. er annahm, wir würden die Faffung verlieren und uns thätlich an( Beifall links.) ihm bergreifen.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Es war Abg. v. Kardorff( Rp.) erhält das Wort zu seinem Referat über das ein Herr, der in seinem sonstigen Beruf stets über die Pofitionen 245-262( Wachs, Fettsäuren, Barraffin, Kerzenstoffe, die Roheit der Socialdemokratie rafonniert. Lichte, Seifen 2c.). Die Abgg. Stropatscheck und Gothein hatten sich zur Geschäftsordnung gemeldet, ihre Meldung ist aber vom Vicepräsidenten Büsing überhört worden. Präsident Graf Ballestrem schlägt nunmehr dem Haufe die Ver­tagung vor.( Es erfolgt lein Widerspruch.)

Herr v. Hehl scheint noch nicht einmal zu wissen, daß die Stenographen nur zehn Minuten lang jede Stunde stenographieren, also ihnen ganz gleich fein muß, ob ob ein abgeordneter givei Stunden oder weniger spricht. Diese Unkenntnis liegt vielleicht darin, daß Herr v. Heyl so selten hier im Hause an wesend ist. Wenn selbst die amtlichen Stenographen des Ab­geordnetenhauses versagen, so beweist das, daß schon eine sechs fündige Sigung zu lang ist. Aber für sie gelten ja teine Vernunft gründe. Gestern nahmen Sie jedenfalls an, daß wir heute durch die 27 Berfammlungen berhindert sein würden. Ich kann Ihnen verraten, daß wir gestern noch nach 10 Uhr eine Fraktionsfigung hatten und beschlossen haben, daß keiner von uns eine Einladung zu einer dieser Ver iammlungen annimmt. Wir sind also noch immer drei Rafenlängen voraus.( Heiterkeit.)

Vicepräsident Büsing teilt mit, daß das Resultat der Abstimmung

vorliegt.

Abg. Liebermann v. Sonnenberg: Herr Stadthagen hat sich über Handbewegungen von der rechten Seite des Hauses getroffen gefühlt. Er darf nicht voraussetzen, daß die unnachahmlichen Gesten, bie seine Masse feit Jahrtausenden auszeichnen, auf die rechte Seite des Hauses übergegangen sind.

Vicepräsident Büsing: Von der Rasse eines hier anivefenden Abgeordneten haben Sie nicht zu sprechen. Ich rufe Sie zur Ordnung. ( Stürmische Heiterkeit.)

Abg. Liebermann v. Sonnenberg: Herr Stadthagen hat das probociert, er durfte von der Erziehung im Pferdestal sprechen, ohne zur Ordnung gerufen zu werden.

Es folgen noch persönliche Bemerkungen zwischen dem Abg. Kropatscheck und dem Abg. Bebel.

Abg. Kropatscher giebt zu, den Taft geschlagen zu haben, er will es aber zu den rhythmischen Ausrufen der Linken Zur Geschäfts­ordnung!" gethan haben. Rächste Sigung: Freitag 10 Uhr.( 1. Beschwerde des Abg. Bebet über den Ordnungsruf in der Sigung am 3. Dezember. 2. Fort fetzung der heutigen Beratung. Schluß 11 hr.

231. Sigung.

Freitag, den 5. Dezember 1902. 10 Uhr. Am Bundesratstische: Stommiffare.

Auf der Tagesordmung steht zunächst die Beschlußfassung über den Protest des bg. Bebel gegen den ihn vom Vicepräsidenten Grafen Stolberg am 3. Dezember erteilten Ordnungsruf, weil er die Erklärung des Grafen Pofabowsky als, unpaffend" zurückgewiesen habe.

Die Beschlußfaffung besteht in einer Abstimmung, die auf Antrag Singer( Soc.) eine namentliche ist. Der Einspruch des Abg. Bebel wird mit 188 gegen 68 Stimmen bei 4 Stimmienthaltungen zurückgewiesen, der Ordnungsruf ist also vom Hause als berechtigt anerkannt.

Präsident Graf Ballestrem: Wir haben gestern das Referat ge­hört über die Positionen 245-262. Der Abg. Wolfenbuhr be­antragt, diese Bofitionen zur schriftlichen Berichterstattung an die Kommission zu verweisen.

Abg. Molkenbuhr( Soc.) begründet ausführlich die Notwendig keit, daß über die genannten Positionen( Fette, Dele, Wachs und unter Verwendung von Fetten, Delen, Wachs hergestellte Waren) schriftlich berichtet werde.

Vicepräsident Graf Stolberg: Das Bureau fann sich nicht einigen.( Als Schriftführer fungieren die Abgg. Himburg, Krebs, Cegielski und Dr. Hermes. Große Unruhe links und ers neute lebhafte 8urufe: Hammelsprung.) Endlich er­Klärt

Vicepräsident Graf Stolberg: Nachdem eine genügende Anzahl von Abgeordneten im Saale anwesend ist, sind die Schriftführer einig, daß das Haus beschlußfähig ist.( Unruhe links.) Die nunmehr erfolgende Abstimmung ergiebt die Annahme des Antrages Spahn.

Abg. Gothein: Ich habe keinen Antrag auf Verweisung von Positionen an die Kommission gestellt, da mir doch bekannt war, daß Herr Stockmann das seinerseits thun würde. Ich halte aber doch das Referat des Herrn Dr. Beumer für ein sehr dürftiges und möchte ihn bitten, verschiedene Punkte aus den Sommissionsverhandlungen, die er übersehen hat, noch zu ergänzen. Redner geht ausführlich auf den Inhalt einzelner Positionen ein.

Vicepräsident Graf Stolberg: Herr Abgeordneter, ich mache Sie darauf aufmerksam, daß die Frage der Zurückverweisung der Bofitionen an die Kommiffion bereits abgeschlossen ist. Sie können jezt nur noch dem Wunsche Ausdruck geben, daß der Referent seinen Bericht ergänzt.

Abg. Gothein: Das thue ich ja auch. Wenn ich dem Referenten flar machen will, daß sein Referat nicht ausreichend war, fo muß ich doch auf die Punkte, die er übersehen hat, cingehen. Ich habe doch nicht die Verpflichtung, dem Herrn Referenten unter vier Augen ein privatissimum zu halten.( Sehr gut! links.) In seinen weiteren Ausführungen wird Redner dann nicht mehr unterbrochen.

Abg. Stadthagen ( Soc.) weist ebenfalls eingehend auf ver schiedene Punkte der Kommissionsverhandlungen hin, die der Referent in seinem Bericht übersehen habe, und ersucht den Referenten, diese Punkte in einem Nachtragsreferat ergänzen zu wollen.

Darauf erstattet

Abg. Lurz( C.) den Bericht über die Pofitionen 345-367 des Tarifs( Aether, Alkohol, ätherische Dele, künstliche Niechstoffe, Parfümerien und fosmetische Mittel, fünftliche Düngemittel, Spreng­stoffe, Schießbedarf und Bündwaren). Dics Referat währt von 1 Uhr 29 Minuten bis 1 Uhr 57 Minuten.

Abg. Dr. Stockmann( p.) beantragt Burüdberweisung dieser Bofitionen an eine Kommission, Abg. Dr. Spahn( C.) Uebergang zu: Tagesordnung darüber.

Der Antrag Dr. Spahn wird in namentlicher Ab­Stimmung mit 194 gegen 78 Stimmen bei einer Stimmenthaltung

angenommen.

Abg. Hoch( Soc., zur Geschäftsordnung) bemängelt die 2üdent> haftigkeit bes Referates und erwähnt verschiedene Punkte der Kommiffionsverhandlungen, auf die der Berichterstatter nicht eingegangen fei. Er vermist befonders eine genaue Wiedergabe der Stommiffionsverhandlungen über den Zoll auf Superphosphate.

Vicepräsident Büsing: Sie haben sich zum Wort zur Geschäfts­ordnung gemeldet, um eine Bitte auszusprechen auf Vervollständigung des Berichtes. Das Wort zur Geschäftsordnung hat Ihnen erteilt werden müssen. Ich mache aber darauf aufmerksam, daß es vom Referenten abhängt, ob er geneigt ist, die gewünschte Ver­vollständigung zu geben. Daß Sie aber lange Auseinandersetzungen aus den Beratungen der Stommiffion geben, das halte ich meinerseits nicht für zulässig!( Bravo ! rechts.)

Abg. Hoch: Ich werde mich entsprechend Ihrer Anweisung ver­halten. Wenn ich aber den Referenten um weitere Auskunft bitte, so muß ich doch natürlich klar machen, was ich meine. Vicepräsident Büfing: Was zur Begründung der Sache, zu der Sie sich gemeldet haben, gehört, darüber muß ich mir allein das Urteil vorbehalten.( Brabo! bei der Mehrheit.)

Bicepräsident Büsing: Herr Stadthagen hat keinen Abgeordneten genannt, während Sie sich direkt gegen den Abg. Stadthagen wenden. Abg. Liebermann v. Sonnenberg: Herr Stadthagen hat es damals als Feigheit bezeichnet, wenn sich der nicht melde, der Jube gerufen habe. Ich habe gerufen: Sehen Sie min, daß die Juden unser Unglück sind, da kommt ein Jude nach dem andren". Herr Bebel hat von bösen Worten gesprochen, die von Antisemiten gerufen feien. Welche waren das denn, will Herr Bebel es nicht sagen?( Abg. Bebel: Nun, Juden runter!) Ja, Herr Bebel, Jude ist in der That ein böses Präsident Graf Ballestrem: bg. Dr. Stodmann beantragt, Bort in Deutschland geworden.( Große Heiterkeit rechts.) Wenn dieselben Positionen zur nochmaligen Erörterung und schriftlichen man die Geschäftsordnung ändern will, muß man anfangen Berichterstattung an eine Kommission zu verweisen. Abg. Dr. Spahn mit§ 60, ber dem Präsidenten das Recht erteilt, beantragt Uebergang zur Tagesordnung über diesen Antrag. einen Abgeordneten aus dem Saale zu verweisen. Man hat Abg. Dr. Spahn( C.): Ich bitte Sie, meinem Antrag zu angenommen, daß diese Bestimmung genügen würde( Sehr gut! rechts), zustimmen. daß ein Deutscher darauf ohne weiteres eingehen würde. Ich darf ein be- Abg. Dr. Stockmann( Np.): Mein Wutrag bezivedt lediglich, zu stimmtes Wort nicht in den Mund nehmen, aber ich glaube, daß verhindern, daß nachher noch von der Linken die Verweisung der dies Wort die Erklärung zu dem Verhalten giebt, daß wir heute Positionen zur Erörterung" diese Worte fehlen im Antrag erlebt haben.( Sehr gut! rechts.) Darum soll man diese lex Wolfenbuhr beantragt wird. Ich selbst halte das Referat meines imperfecta, ben§ 60, zuerst ändern und dem Präsidenten die Boll- Freundes v. Kardorff für durchaus genügend, bitte aber die Herren, macht erteilen, wenn es nicht anders möglich ist, die in aus die durch die Ansführungen des Abg. Moltenbuhr überzeugt sein weifung so vollziehen laffen zu können, wie man durch sollten( Sehr gut! redits), gegen den Antrag Spahn zu ftinumen. einen Hausdiener einen zudringlichen Hausterer( Seiterfeit und Beifall rechts.) hinaus wirft.( Bravo ! bei den Antisemiten und rechts.) Die Abstimmung über den Antrag Spahn ist auf Antrag Abg. Heine( Soc.): Es ist mir berichtet worden, daß cin Herr Singer( Soc.) eine namentliche; sie ergiebt die Annahme Abg. Hoch bittet den Referenten um weitere Vervollständigungen von den Nationalliberalen, dessen Berson mir wegen seiner konstanten des Antrages mit 207 gegen 71 Stimmen bei zwei Stimm- feines Berichtes speciell in Bezug auf Bulverzölle. Abwesenheit aus diesem Hause, noch gar nicht befannt war, eine enthaltungen. Abg. Stadthagen ( Soc.) äußert weitere Wünsche an den Bericht­Bemerkung über mich gemacht haben soll, die allem was Ordnung In Vertretung des Abg. Dr. Müller- Sagan( frf. Bp.) erstattet erstatter um nachträgliche Darstellung einiger Vorgänge aus der und Sitte dieses Hauses erheischt, durchaus widersprach. Ich habe darauf Kommission. auch erfahren, daß die eignen Barteigenossen dieses Herrn ihn schon Um 2 Uhr 32 Min. beginnt vorgenommen haben. Ich will mur erklären, daß derartige Aus­Abg. Antrick( Soc.) fein Referat über die Positionen 368-388 drücke auf die zurüdfallen, die sie anzuwenden belieben ( Glühstrümpfe, Leim, Strcofot, verdichtete Gafe, Chloroform, künft­und mich in feiner Weise berühren. Außerdem habe ich den Herrn liche Süßstoffe, Balfame, Arzneiwaren und sonstige pharmazeutische nachher gefehen und gehört und nach dem wie er sich da Erzeugniffe, Geheimmittel). Der Berichterstatter macht im Eingang betragen hat, muß ich annehmen, daß er in einem Zustande Abg. Hoch( Soc.): So sehr ich die Tüchtigkeit des Referats an folgende Bemerkungen: Ich gestehe nach dem Schicksal mehrerer war, wo er nicht mehr recht wußte, was er that erkenne, so ist es doch für einen Referenten ganz unmöglich, bei einer meiner Vorgänger, daß ich bie Tribüne mit einem gewissen und rebete.( Sehr wahr! links.) Zusammenfaffung so zahlreicher wichtiger Positionen in einem mündlichen Grauen betreten habe.( Heiterkeit.) Man wird das verständlich Abg. Dr. Kropatscheck( f.): Herr Bebel hat vorhin offenbar mich Berichte alle in Betracht kommenden Gesichtspunkte darzulegen. Der finden. Da auch diejenigen meiner Vorgänger, die ausführ­gemeint, er hätte ruhig meinen Namen nennen fönnen. Ich hatte Antrag v. Kardorff bezieht sich auf die endgültigen" Beschlüffe der licher berichtet haben, keine allfeitige Bufriedenheit borgestern, als die Stimmen gezählt wurden, das Bedürfnis, mit Kommiffion. Die Beschlüsse der Kommission waren aber bei diefen erregt haben, so werde ich mich bemühen, die Verhandlungen cinem der Herren von der Linken, z. B. Herrn Fischbeck, zu sprechen, Pofitionen gar feine endgültigen"; man hat in der Kommission der Kommission möglichst eingehend darzustellen. und als ich bei den Socialdemokraten vorbeiging, hörte ich ein ganz ausdrücklich auf eine ausführliche Beratung in weiter ich trotzdem etivas vergessen sollte, so möchte ich diejenigen, wundersames Getöse. Ja hörte, wie einige der Herren Socialdemo- Lesung verzichtet und sich die endgültige Stellung die sich dafür interessieren, doch um alles in der Welt fraten fortwährend in rhythmischem Tone fagten: Debatte, Debatte, für die zweite Plenarlesung vorbehalten. Um fo not bitten, hier vorzutreten und ihre Aussehungen an Debatte. Ich drehte mich um und mit der von Herrn Bebel er wendiger ist das Vorliegen eines schriftlichen Kommiffionsberichtes meinem Referat vorzubringen. Ich bin im Gegensat wähnten Handbewegung an die Stirn fagte ich: Sind Sie verfür das Plenum. Der Sodazolt insbesondere ist von der zu meinen Vorgängern sehr gern bereit, über alle Bor. rüdt?( Große Seiterfeit rechts.) Wenn die Herren das mit Be Stommiffionsmehrheit mur provisorisch angenommen worden; gange Auskunft zu geben( Bravo ! links.) Während des wußtsein gethan haben, dann erlaube ich mir tein Urteil über ein das ift doch ein diretter Widerspruch mit dem Seferats feeren sich die Bänke der Mehrheit fast ganz. folches Verhalten.( Lebhaftes Bravo! rechts.) Antrag v. Sardorff. Die Deffentlichfeit hat ein Um 8 Uhr 30 Minuten find anwesend 5 Nationalliberale,

Abg. Dr. Müller- Meiningen ( frs. Vp.) den Bericht der Kom­mission über die Positionen 263-315( chemische Grundstoffe, Säuren, Salze und sonstige Berbindungen chemischer Grundstoffe). Der Referent beginnt seinen Bericht um 11 Uhr 8 min. und beendet ihn um 11 11hr 50 Min.

Wenu

Abg. Frhr. Heyl zu Herrnsheim( natl.): Ich habe nur behauptet, Recht auf fachliche, materielle Behandlung dieser wichtigen 10 Centrumsabgeordnete und etwa 15 Mitglieder der Rechten. Auf daß Herr Gothein sich an sehr heftigen Ausrufen beteiligt hat. Man Fragen, fie hat ein Recht auf Klarstellung diefer Berhält den drei Sofas, die sich im Saale befinden, liegen je zwei Ab­muß unterscheiden zwischen Zwischenrufen, die so gemacht werden, nisse. Die Soda- Weltproduktion liegt in den Händen einer einzigen geordnete im tiefen Schlaf. Ein besonders der Erholung bedürftiges daß nur der Nachbar sie hört, und Zwischenrufen im Chor, wie sie Interessentengruppe; eine einzige Firma, Solvay u. Co., produziert Mitglied der äußersten Rechten hat sich lang ausgestredt und

die Linke gethan hat. Nach dem Zeugnis bes Vorwärts" ist be eine da drei Viertel der gesamten Weltproduktion. Von den riesigen Bros zum Schuge gegen das elektrische Licht das Geficht mit dem Taschen.

im Chor gerufen worden: Mäuberbande! Zuhälter!( Rufe rechts: fiten, die dieser Firma durch den Sodazoll zufallen, erhalten die tuch bedeckt.

Bfui!) Ich laffe mir das nicht mehr gefallen.( Stürmisches Arbeiter nicht mehr als einen Hungerlohn. Ich bitte Sie deshalb 4 Uhr. Die Präsenzziffer der Nationalliberalen ist mittlerweile Bravo! bei der Mehrheit. Wir müssen die Geschäftsordnung ändern dringend, meinem Antrag auf Burüdverweisung der Positionen 285 auf 20 gestiegen, bafür haben sich von den Konservativen 5 entfernt, ( Stürmisches Bravo! bei der Mehrheit.) nach französischem Muster.( Soda) und 290( Chlorkalf) zur schriftlichen Berichterstattung an die das Centrum ist in unverminderter Schwäche vertreten. Wenn ein Abgeordneter den andern beleidigt, muß er auf min- Bollkommission zuzuftimmen. So viel an meiner Partei liegt, find Um 4 Uhr 15 Minuten schließt Abg. Antrid fein Referat destens drei Tage von der Sigung ausgeschloffen wir gern bereit, diese Fragen mit der Gründlichkeit zu behandeln, mit folgenden Worten: Ich muß um Entschuldigung bitten, wenn