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Sie es 1 zum b. zur geborgte schwarze Stutte zu ziehen( Heiterkeit), aber fte war schon die am schwersten unter diesem Tarif leiden müssen. Sie haben es Anträge zum Antrage v. Karborff zur Tagesordnung damals sehr fadenscheinig und Herr v. Kardorff war noch dazu so ja durch die schlimmsten Vergewaltigungen des Parlamentarismus überzugehen. Es sind dies die Abänderungsanträge Barg taktlos, fie etwas zu lüften. Heute, nachdem der wahre Charakter fertig gebracht, den Tarif durchzupeitschen, zum Schaden des Landes! mann, Haußmann Böblingen, Röside Dessau und die des Antrags Kardorff offenbar ist, hat Herr Sattler im Verein der Indem wir das mit Bedauern ansehen, sind wir doch noch stolz beiden heute verlesenen Anträge der socialdemokratischen Fraktion. Berliner Nationalliberalen versucht, wenigstens der Eitelkeit der un- darauf, daß wir den Ehrenschild des Liberalismus blank gehalten Abg. Spahn( C.): Ich bitte um Annahme meines Antrags. zufriedenen Parteigenossen draußen im Lande zu schmeicheln, indem haben.( Lebhafter Beifall links. Höhnisches lärmendes Gelächter( Bravo ! bei der Mehrheit; lautes Gelächter links.) er ihnen die Führerrolle Klarmachte, die die Nationalliberalen bei bei der Mehrheit.) Präsident Graf Ballestrem: Das Wort gegen... wird nicht dem ganzen Vorgehen gespielt haben wollen. Mir scheint es aber verlangt. doch sehr zweifelhaft, ob damit seine Parteigenossen im Die Abstimmung über den Antrag Spahn ist auf Antrag Der Uebergang zur einfachen Tagesordnung wird mit 202 gegen Strauſe erklärt, etwas Nabulistischeres wie die Begründung der Zu Verhinderung der fachlichen Beratung vorwerfen, sich im Irrtum befinden. über den Antrag v. Kardorff und dann die Abstimmung über den vorstandes, wie der Vicepräsident des Abgeordnetenhauses, Herr nur sagen, daß die Herren, die mit so viel Emphase der Mehrheit eine 119 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen beschlossen. Präsident Graf Ballestrem schlägt vor, nunmehr die Abstimmung lässigkeit des Antrages Kardorff sei ihm noch nicht vorgekommen. Herr Bebel hat herzbewegende Klagen darüber angestellt, daß man so veränderten§ 1 des Tarifgesetzes vorzunehmen. Hat doch eine so anerkannte Leuchte der Wissenschaft wie Professor die Linke so schlecht behandelt habe. Es hat aber die erste Lesung

Abg. Liebermann v. Sonnenberg( Antis.):

Da ich nicht genau weiß, ob der Ausdruck Heuchelei" parlamen­Lande über ihre Gewissensbedenken hinwegkommen werden. tarisch zulässig ist, wenn man ihn auf einen Abgeordneten anwendet. Hat doch ein fo so hervorragendes. Mitglied des Partei­

Singer( Soc.) eine namentliche.

Liszt gesagt, es handele sich hier nicht nur um eine Rechtsverlegung, 9 Sizungen beansprucht, die zweite 38, die Kommiffiosberatung 112, Teilung der Abstimmung in der Weise, daß über alle Abg. Dr. Barth( fef. Vg.) beantragt zur Geschäftsordnung eine sondern auch um eine Verlegung von Treu und Glauben.( Hört! so daß zusammen 159 Tage über den Zolltarif beraten worden ist. Abänderungen, die im Antrag Kardorff an den Kommissions­hört! und Sehr richtig! links.) In der That können wir einer Dabei hat die Linke den Löwenanteil für sich gehabt. Wenn ich den beschlüssen über die Zollfäße vorgenommen werden, besonders Mehrheit, die uns in der Kommission erst vorgeredet hat, in der zweiten Lesung wird ja alles ex fundamento beraten werden, und Bolltarif für etwas Gutes hielte, würde ich von der Socialdemo- abzustimmen. Ich begründe dieses Verlangen mit dem§ 52 der zweiten Lesung wird ja alles ex fundamento beraten werden, und fratie und der Freifinnigen Vereinigung, die sich unter Hintansehung Geschäftsordnung, der bisher von den Herren( zur Mehrheit) noch dann hinterher diese Beratung abschneidet, überhaupt nie mehr etwas ihres Parteivorteils an die Socialdemokratie angeschlossen hat, glauben. Nun fagen Sie, Sie hätten nicht anders gekonnt. Wenige fagen: Sie sind ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will nicht umgestoßen ist.( Sehr gut! links. Unruhe bei der Mehrheit.) Wochen vorher aber hat Herr Sattler davon gesprochen, der Tarif komme und stets das Gute schafft. Ihnen allein hat die Regierung es zu wenn über ihre Zulässigkeit zweifel entstehen, so entscheidet bei § 52 besagt: Die Teilung der Frage tann jeder einzelne verlangen. nicht zu stande, weil die Mehrheit nicht wolle. Man hat ja nicht verdanken, wenn sie diesen Zolltarif erhält. Wie ernst es der Social- Anträgen der Antragsteller, in andern Fällen der Reichstag.( Abg. einmal den Versuch gemacht, eine Verständigung über demokratie mit ihren Klagen war, beweist z. B., daß bei der ersten die geschäftliche Behandlung im Seniorenkonvent namentlichen Abstimmung nach dem Verfahren der lex Aichbichler b. Kardorff meldet sich zur Geschäftsordnung zum Wort.) Der An­herbeizuführen. Dafür, daß wir thatsächlich Obstruktion getrieben Herr Bebel sich bitter beklagte darüber, daß ein Schriftführer, statt die tragsteller hat sich ja eben gemeldet. Meines Erachtens kann aber haben, ist auch nicht der geringste Beweis beigebracht worden. Und. über die Zulässigkeit der Trennung ein Zweifel nicht bestehen, auch durch ihre häufige Wiederholung wird die Behauptung doch nicht Bettel selbst in Empfang zu nehmen, sie von den Abgeordneten gleich beim Präsidenten nicht. Sachlich will ich zur Begründung hinzu­in die Urne hätte werfen lassen. Und dabei wollte gerade ein zum die Vorgehen ein Entschuldigungsmäntelchen umhängen zu können. Wir Worte einfügen: Die Mitglieder haben eigenhändig die Abstimmungs- herabsetzungen gegenüber den Kommissionssäßen einverstanden sind, haben nicht einmal bei den wichtigsten Positionen unser farten in die Urne zu legen." Auf dem socialdemokratischen Parteitag während sie im übrigen den Antrag Kardorff aufs äußerste be­aufs äußerste be­Writtagessen im Stich gelaffen, wie nach der Erklärung des farten in die Urne zu legen." Auf dem socialdemokratischen Parteitag tämpfen. Herrn Sattler die Nationalliberalen bei der lex Heinze. Die zu Halle 1890 wurden 40 Redner mundtot gemacht. Als 1891 in Präs. Graf Ballestrem: Der Präsident kommt hier gar nicht in Mehrheit aber ist Schritt für Schritt auf ihrem ungefeßlichen Erfurt das veränderte Programm beschlossen wurde, sprach nur Herr Bege weitergegangen. Wenn jetzt nach 5 Minuten der Präsident Liebknecht , dann wurde das Programm en bloc angenommen. Frage. Wenn Zweifel entstehen, hat der Antragsteller, im übrigen Das Haus zu entscheiden. genötigt ist, diesen Geschäftsordnungsredner das Armesünderglödlein( ört! hört! bei den Antisemiten.) Dieselben Herren beschweren sich Abg. v. Kardorff( Rp.): Jch widerspreche dieser Teilung. zu läuten, so ist damit der Parlamentarismus direkt ins Lächerliche hier über Abschneidung der Debatte. ( Aha! links.) Ich bin dankbar dafür, daß man auch einen Gegner des An­gezogen.( Sehr wahr! links.) Der Vertreter der reaktionären Mehr­Präs. Graf Ballestrem: Jetzt sind keine Zweifel mehr vorhanden. heit, ich meine Herrn Bassermann,( Heiterfeit!) meinte, es sei im trages v. Kardorff von der Rechten das Wort verstattet. Wir sind wir kommen zur Abstimmung. Beide Abstimmungen sollen nament­vaterländischen Interesse unbedingt notwendig, aus diesem Wirrwarr Gegner des Antrages v. Kardorff, weil wir ihn für gefchäfts- lich sein. Während der Abstimmung über den Antrag Kardorff, der herauszukommen. Der Wirrwarr ist aber erst durch den Ent ordnungsmäßig unzulässig hielten. wurf herbeigeführt. Hätte man den Zolltarif zu Fall gebracht, so aufgegeben, die von den vornehmsten Organen der Landwirtschaft strauß auf den Platz der Schriftführer geſtellt. In dem Antrag Kardorff sind Forderungen der Landwirtschaft hundertsten nach dem Aichbichlerschen Verfahren, wird ein Blumen­hätte man auch den Wirrwarr beseitigt. An der Abstimmung über den Antrag Kardorff beteiligen fich Ueber der Winterlandschaft unsres Wirtschaftslebens schwebt als unbedingt notwendig zum Schuße der Landwirtschaft erklärt 329 Abgeordnete, davon stimmen mit" Ja" 184, mit Nein" 136, Ueber der Winterlandschaft unsres Wirtschaftslebens schwebt worden sind. Die wenigen entgegenkommenden Worte des Herrn der Abstimmung enthalten sich 9 Abgeordnete.( Abg. Thiele[ Soc.]: heute der Pleitegeier. Dieser unsinnige Zolltarif wird die Not aufs Reichskanzlers werden nicht viel zur Beruhigung im Lande beitragen. Eine Mehrheit, die nicht einmal für sich beschlußfähig ist!) schlimmste verschärfen. Ich erinnere Sie daran, wie oft die Regierung selbst die ver- hat es gefagt, aber die Thaten sind bisher ausgeblieben. Wir frauen auch Gesetzes, die ebenfalls eine namentliche ist. Die Abstimmung er Wir glauben ja, daß er ein gutes Herz für die Landwirtschaft hat, er Es folgt die Abstimmung über den ganzen§ 1 des Zolltarif­schiedensten Kommissionsbeschlüsse für unannehmbar, für un­Durchführbar erklärt hat. In der Begründung der Vorlage der Regierung nicht die Nerven zu, um gegenüber einer stürmischen 9 Stimmenthaltungen. wird z. B. ausgeführt, daß sich ein äußerlich erkennbarer Unterschied Beitungsmache fest zu bleiben, wie sie sich erst vor kurzem in der famosen giebt die Annahme des§ 1 mit 182 gegen 136 Stimmen bei zwischen Futter- und Braugerste nicht aufstellen lasse.( hört! hört! Die geringen Zollerhöhungen, welche die Kommission zum Schuße Zolltarif- Gesezes beendet. Abg. Dr. Spahn schlägt vor, die Be­Fleischnot- Erregung geltend machte. Vor allem bedauern wir, daß Präsident Graf Ballestrem: Damit ist die zweite Lesung des links.) heute aber erklärt sich die Regierung mit einer der Gärtnereien beschlossen hat, auch wieder als Kompenſations- ratung über die Petitionen und Refolutionen erst nach der dritten Differenzierung des Gerstenzolls einverstanden! In der Kommission hat Herr Möller einen Quebrachozoll von 7 w. für objekte dienen sollen. unamnehmbar erklärt. Ebenso ist die Zollerhöhung für Raps für un­Was die vorliegenden Anträge anlangt, so würden wir für Lesung vorzunehmen. Dagegen erhebt sich tein Widerspruch. Ich schlage vor, die nächste Sigung abzuhalten am Sonnabend, annehmbar erklärt worden- aber sie steht im kompromi! einzelne stimmen, müssen also, wenn über alle gemeinsam zur Tages- vormittags 10 Uhr, mit der Tagesordnung: Dritte Beratung des ordnung übergegangen wird, dagegen stimmen. Im einzelnen Minister Möller sagte, daß die Zollerhöhungen für Holz würden wir für die gollermäßigungen für Industriezölle des Antrages Bolltarif- Gesezes. Auch hiergegen erhebt sich kein Widerspruch. und eine Mehrheit finden könnten.( hört! hört! links.) Nichtsdestoweniger Bonin- Bahrenbusch stimmen, sowie auch für den Antrag des Abg. Hehl Ich schließe die Situng. wird jezt auch alles dies unerhörte Zeug im Ramsch mit an- Herrnsheim , der Lösung des Meistbegünstigungsvertrages zu all den genommen! Gegen die Kommissionszölle für Blumen und Küchen- Ländern verlangt, die deutschen Waren nicht volle Reciprocität in Bezug auf Bollgesetzgebung und zollamtliche Behandlung gewähren. gewächse iſt Herr v. Richthofen in die Schranken geritten. Er sagte, Zu den umfangreichen Amendements Albrecht kann ich keine Stellung daß die deutsche Regierung die italienische keinen Augenblick darüber im Zweifel lassen würde, daß sie derartige Zölle nicht annehmen nehmen, ich kenne sie nicht, aber ich stimme dagegen.( Heiterkeit.) tönne. Was hat es denn für einen 3wved, solche hohen Zölle hier Schließlich liegt noch eine Resolution Albrecht vor, die den Reichs einzusehen? Für unannehmbar erklärt worden sind auch die kanzler um baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfs ersucht, durch den die gewerbliche Zuchthausarbeit verboten wird. Diese Resolution Zölle auf Pflastersteine und Chaussee Baumaterial. Der liegt im Interesse des Mittelstandes, für den wir auf Grund unfres Staatssekretär des Innern erinnert fich vielleicht noch an die erregte Debatte, die er darüber in der Kommission mit Programms eintreten. Der Socialdemokratie gebührt zweifellos das Berdienst, daß der Zolltarif zu stande kommt, die Regierung und der einem nationalliberalen Herrn hatte. Denken Sie ferner an alle die Verwendungsanträge, die die Regierung so häufig für unannehmbar Reichstag müssen ihr also auf irgend eine Weise den Dank dafür ab­erklärt hat. Was soll man noch von einer Regierung halten, die herrn zu ernennen( Heiterkeit rechts), so bitte ich Sie, den Dank statten. Da es nun nicht möglich ist, Herrn Singer zum Kanimer­ein paar Wochen vorher alles für unannehmbar erklärt hat und sich der Socialdemokratie dadurch abzustatten, daß Sie die Resolution heute fagen lassen muß: laudabiliter se subiecit! Wer sich auf eine solche Regierung verläßt, der ist in der That verlassen.( Sehr Albrecht annehmen.( Bravo ! bei den Antisemiten.) gut! und lebhafte Zustimmung links.) Man hat einmal den Unter­schied zwischen freien und gegängelten Völkern dahin präcisiert, daß die ersteren für ihre eigenen Fehler, die andren für die Fehler ihrer Leiter auffommen müßten. Ich fürchte, daß unser armes deutsches Vaterland für die Fehler leider aufkommen muß.( Lebhafte 14 Stimmenthaltungen. Zustimmung lints.) Wir haben ja gar keine selbständige Regierung mehr. Wir haben nur eine Regierung in den Händen der kon fervativen Partei. Unser ganzer Berwaltungsapparat ist so konservativ durchfeucht( Große Unruhe und Gelächter rechts), daß schon eine un­gewöhnliche staatsmännische Kraft dazu gehörte, um in langer Zeit aus diesem Zustande herauszukommen.( Wiederholte Zurufe bei der Mehrheit: Zur Sache! Zolltarif! Zolltarif!)

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Hierauf geht ein Schlußantrag der Mehrheit ein.( Lebhaftes hört! hört! links.) Auf Antrag Singer ist die Abstiminung darüber eine namentliche, sie ergiebt die Annahme des Schlusses der Diskussion mit 195 gegen 113 Stimmen bei

Schluß 5 hr.

Berichtigung. Im gestrigen Bericht des Vorwärts"( Schluß der Referate) ist der Abg. Bod als Redner genannt; es war der Abg. Ged. Auch hat Geck nicht über Kinderspielzeug, sondern über Christbaumschmuck gesprochen.

Hus der Frauenbewegung.

Arbeiterinnen Berlins , wahret Eure Rechte!

Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter erlassen sind, werden viel­Die Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung, die zum Schutze der fach seitens der Unternehmer nicht beachtet und die Rechte der Arbeiterinnen werden oft gekürzt.

Das Gesetz bestimmt:

Die Arbeitszeit dauert für Arbeiterinnen über 16 Jahre 11 Stunden täglich, mit einstündiger Mittagspause; an Vorabenden von Sonn­und Festtagen nur 10 Stunden, und es muß die Arbeitsstätte an diesen Tagen bis spätestens 51% Uhr verlassen sein.

Ausstellung von Zeugnissen. Die Arbeiterin hat das Recht, ein Beugnis über Art und Dauer ihrer Beschäftigung zu verlangen; be fondere Merkmale, welche die Schädigung der Arbeiterin zur Folge haben können, sind ungesetzlich und zurückzuweisen.

Abg. Autrick( zur Geschäftsordnung): Jch fonstatiere, daß durch Jugendliche Arbeiter von 14-16 Jahren dürfen täglich nur die Annahme des Diskussionsschlusses seitens der Mehrheit das 10 Stunden mit einstündiger Mittagspause sowie je stündiger Wort, daß der Führer der Mehrheit, Herr Baffermann, hier ab- Frühstücks- und Vesperpause beschäftigt werden. gegeben hat, gebrochen worden ist( Sehr richtig! links.) und daß ich laffen der Arbeit sind 3. B.: Unfittliche Angriffe der Unternehmer Kündigungen und Entlassungen. Gründe für sofortiges Ver dadurch verhindert worden bin, weitere Ausführungen zu machen. Abg. Röside- Dessau( frf. Vg.): Durch den Schluß der Debatte oder ihrer Vertreter, Thätlichkeiten, grobe Beleidigungen, un­bin ich verhindert worden, einen durchaus fachlichen Antrag zu be- regelmäßige Lohnzahlung, bei Accordarbeit nicht ausreichende Be­Die Konservativen sind viel flügere Leute( Abg. Dr. Dertel ruft: gründen. Die Mehrheit ist damit von neuem von schäftigung usw. Die Kündigungsfrist beträgt 14 Tage; sie kann durch gegen­Sehr richtig! Heiterkeit!) als die Industriellen. Die Industriellen einem jahrelangen Brauch des Hauses abgewichen und hat gezeigt, verlassen sich immer noch auf die Regierung; die Konservativen daß fie felbst die fleinlichen Mittel nicht verschmäht, die Ber - seitige Vereinbarung ausgeschlossen werden. Wenn Kündigungsfristen haben das nie gethan. Sie haben sich stets nur auf die eigne Energie abschiedung der Vorlage so schnell als möglich zu erreichen. Meine bestehen, müssen fie für beide Teile gleich sein. und darauf verlassen, daß sie den ganzen Verwaltungsapparat bis Freunde empfinden je länger um so größere Genugthuung darüber, zum Gendarmen herunter in ihren Händen haben. Unter ihrem daß es ihnen gelungen ist, die Mehrheit zu veranlassen, ihr wahres Einfluß hat die Regierung diejenigen im Stiche gelassen, die ihres Antlitz zu zeigen( Lachen bei der Mehrheit, Sehr gut! links), und das Schutzes am meisten bedürften: die kleinen Leute und die Arbeiter. mit dem deutschen Volte zu beweisen, daß diese Mehrheit nicht nur Es ist nicht richtig, daß die Leute durch Erfahrung flug werden. reaktionär bis auf die Knochen ist, sondern auch vor den brutalsten Sie machen dieselbe Dummheit immer wieder.( Abg. Dr. Dertel Gewaltakten nicht zurückschreckt.( Bravo ! links. Glocke des Präfi­lacht.) Auch Sie, Herr Dertel, rechnen darauf, daß Ihre Wähler denten.) dieselbe Dummheit wieder machen und Sie aufs neue Präsident Graf Ballestrem: Sie dürfen der Mehrheit dieses wählen.( Seiterfeit und Sehr gut! links.) Man sagt: die Geschichte Hauses nicht vorwerfen, daß fie vor brutalen Gewaltakten nicht ist eine Lehrmeisterin. Sie sollte es allerdings sein. Wenn man zurückschreckt.( Links: Aber wahr bleibt's doch!) aber die intelligenten Gesichter der Herren ansieht, die Abg. Wolfenbuhr: Auch mir ist durch den Schluß der Diskussion man nur bei ganz besonderen Haupt- und Staats das Wort abgeschnitten. Freilich haben Sie( nach rechts) durch die attionen hier im Reichstag zu sehen bekommt That bewiesen, was ich mit Worten thun wollte, daß Sie eine ( Große Unruhe rechts), fo fommt man zu der Auffassung, daß diese sachliche Beratung der Vorlage verhindern wollen. Herren sich nicht besonders viel mit geschichtlichen( Beifall links.)

Strafgelder. Bestimmungen über Lohnabzüge in Form von Strafgeldern müssen in der Fabrikordnung, die sichtbar aushängen muß, bekannt gegeben sein. Die Verhängung jeder Strafe muß der Arbeiterin ohne Verzug mitgeteilt werden.

vorrichtungen, Maschinen und Gerätschaften find so einzurichten und

Hygienische und Schuhmaßregeln. Arbeitsräume, Betriebs­

Arbeiterinnen, achtet darauf, daß diese zu Eurem Schuße er­

werden.

zu unterhalten, daß die Arbeiterinnen gegen Gefahren für Leben und Gesundheit geschützt sind. Es ist für genügend Licht, reine gute Luft, Beseitigung von Staub und Abfällen zu sorgen; ebenso find Schußvorrichtungen an Maschinen anzubringen. In Anlagen, deren Betrieb es mit sich bringt, daß die Arbeiterinnen sich umkleiden und Forschungen abgeben. Auch der Reichskanzler und die Abg. Baffermann( natl.): Auf die Bemerkung des Abg. Antrick nach der Arbeit reinigen, müssen ausreichende, für beide Geschlechter Staatssetretäre haben offenbar die bösen Erfahrungen, die bösen Erfahrungen, die habe ich zu erwidern, daß ich in keinem Stadium der Verhandlungen getrennte Ankleide- und Waschräume vorhanden sein. Bedürfnis man in England seiner Zeit mit dem agrarischen Schutzzoll erklärt habe, wie lange die Beratung über den Antrag v. Kardorff anstalten müssen in genügender Zahl vorhanden und so eingerichtet gemacht hat, nicht genügend verfolgt. Die agrarischen Bollerhöhungen ausgedehnt werden soll.( Oho! links. Sehr richtig! bei den sein, daß Sitte und Anstand nicht verlegt werden. haben in England zu einer vermehrten Gewaltthätigkeit der ländlichen Nationalliberalen.) Arbeiter, zur Zunahme der Unsittlichkeit geführt. Der Agrar- Schutz- Abg. Beckh- Koburg( fri. Vp.): Durch den Schlußantrag bin ich lassenen gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt und innegehalten zoll in England ist schließlich aufgehoben worden in erster Linie im verhindert, die Intereffen der deutschen Spielwaren- Industrie und Interesse nicht der Konsumenten, sondern der Landwirtschaft. Aus des deutschen Hopfenmarktes zu vertreten. Wir weisen darum von neuem darauf hin, daß nachstehende Siesen Erfahrungen haben Sie( nach rechts) nichts gelernt. Sie Abg. Singer( Soc.): Es ist richtig, daß der Abg. Bassermann Personen bereit sind, um es den Arbeiterinnen zu ermöglichen, ohne sind schlimmer als die Bourbonen, die nichts gelernt und nichts feine Erklärung über die Dauer der Diskussion des Antrages Nachteile für ihre Eristenz auf Beseitigung der Mißstände in den vergeffen haben.( Gelächter, rechts.) v. Kardorff abgegeben hat. Er hat aber gefagt, es werde beim Arbeitsstätten hinzutvirken, wahrheitsgetreue Beschwerden entgegen Eine fachliche Diskussion ist nicht mehr möglich. Antrage von Kardorff Gelegenheit sein, über alle Einzelheiten zunehmen und für schleunigste Abhilfe Sorge zu tragen. Die Guillotine kommt ja im nächsten Moment. Wenn wir jetzt etwa zu debattieren, und jeder werde in der Diskussion zu seinem Rechte Die Namen der Beschwerdeführer werden streng geheim ge­weitere Zusatzanträge stellen wollten, so hätte das nur den Erfolg, kommen.( Sehr richtig! links. Widerspruch bei den Nationalliberalen.) halten! daß Sie( zur Mehrheit) in der nächsten Sigung noch einen Abg. Fusangel( E.): Herr Bebel hat hier einen Artikel aus der Beschwerden nehmen entgegen: Frl. Baader, Bellealliance weiteren Antrag auf Abänderung der Geschäftsordnung ein- Westdeutschen 3tg." citiert. Die daran geknüpften Bemerkungen straße 95, S. III. Frau Bauschke, Rostockerstr. 46, Quergeb. I. brächten, mit dem Sie eine neue Guillotine errichteten. waren aber zum Teil irrtümlich. Ich bin nicht Chefredakteur, Frau Dr. Weyl, Lothringerstr. 67, I. Frau Lutz, Waterloo- lifer 9, Mehrfache Rufe: Sehr richtig! rechts.) Ihnen( nach sondern Verleger des Blattes und habe als solcher auf die Redaktion im Laden. Frau Mesch, Lychenerstr. 3, linker Aufg. IV. Frau Ties, rechts) ist es ja ganz egal, was aus dem Parlamentarismus wird, nur einen beschränkten Einfluß. Ich habe den Artikel nicht ge- Blumenstr. 63, I rechts. Frl. Heidemann, Alte Jakobstr. 118. IV. tenn Sie nur Ihren Wählern das Geschenk mit nach Hause bringen, schrieben, sondern erst durch den Abg. Bebel von ihm Stenntnis Frl. Grünberg, Stöpniderstr. 8b, IV. Frau Jeche, Nigdorf, Steinmetz­as Sie ihnen zu Weihnachten versprochen haben, aus den Taschen erlangt. Der Vorwurf des Terrorismus bezog sich auch nicht auf straße 120, Sof I. er Aermsten im Lande!( öhnisches anhaltendes Ge- die Frattion, sondern auf gewisse Versammlungen, in denen aller- Sprechzeit jeden Mittwochabend von 7-9 Uhr. fächter bei der Mehrheit) Man sieht es ja, sowie von der dings gegenteilige Meinungen in nicht gerade schöner Weise nieder- imben. Borm. 9-1 und nachm. 6-8 1hr. Gewerkschafts- Bureau, im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15, Guillotine die Rede war, da waren Sie plöglich bei der Sache! gekämpft worden sind. Sie freuen sich, wenn die Rede ist von der Not des Volkes! Es ist Abg. Bebel: Jch habe nicht behauptet, daß Serr Fusangel den Die Gewerbe- Inspektions- Assistentinnen Frl. Reichert, Engel­nen alles gleichgültig, wenn 1tur die Intereffen der Artikel geschrieben hat. Ich halte aber aufrecht, daß sein Inhalt fo, Ufer 4, Frl. Kummert, Georgenfirchplatz 21, Frl. v. Bennigsen- Förder, Großgrundbesitzer gewahrt werden.( Lebhafte Zustimming links, wie ich ihn angegeben, gelautet hat. Herr Fusangel wird übrigens Prinzen- Allee 88, find für Arbeiterinnen allein jeden Donnerstag große Unruhe rechts.) Für uns aber ist es ein Stolz Gelegenheit haben, den Inhalt des Artikels kennen zu lernen, da cr von 7-8 Uhr abends und jeden ersten Sonntag im Monat von gewesen, daß sich im deutschen Bürgertum noch eine Partei morgen im Vorwärts" abgedruckt werden wird. 9-10 1hr vormittags zu sprechen. gefunden hat, die hier gekämpft hat für das Wohl der Armen Präsident Graf Ballestrem teilt mit, daß ein Antrag des Abg. im Lande, für das Wohl des deutschen Arbeiters, des kleinen Beamten, Dr. Spahn( C.) vorliegt, über sämtliche Abänderungs­

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