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Politische Uebersicht.

Berlin , den 15. Dezember.

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Frankreich .

Der Ausstand in Marseille .

( Die Socialdemokraten und die Mitglieder der Freifinnigen Ber-[ kommenden Atamans steht ein fleines Sofatenpikett, das die Aufmerk- Nowoje Wremja" ist überzeugt, daß das Regierungs­einigung haben nach der Gesamtabstimmung den Saal verlassen.) famkeit der Menge auf sich zieht. Ueberall, wo ich nur Menschen communiqué in den weitesten reisen im höchsten Präs. Graf Ballestrem: Meine Herren! Es ist mir ein Herzens- sprechen hörte, sah ich, daß die Ereignisse die ganze Aufmerksamkeit Maße eine beruhigende Wirkung haben werde, obgleich bedürfnis, Ihnen allen ein recht frohes und gesegnetes Weihnachts - fesseln. Heute ist es in den Straßen leer, auf den Anschlagsäulen die Lage auf dem Balkan als eine kritische anerkannt werden müsse. fest und ein recht glückliches neites Jahr zu wünschen.( Beifall.) find drohende Bekanntmachungen des Atamans. Alle Restaurants- ,, Swet" findet, daß das Communiqué niemand bedrohe; Schluß der Sizung am Sonntag, den 14. Dezember, 4.40 Uhr sind geschlossen. Vor zwei Stunden nahm ich eine Kutsche und fuhr die& age auf dem Balkan schließe aber ernste Kom­morgens. Dauer der Sizung: 18 Stunden 40 Minuten. hinaus. Die Umgegend ist hier und da mit Polizei- und Kosaten- plikationen nicht aus; die erste Nolle in dieser Frage pifetts bestreut. Je näher wir zu dem Versammlungsort tommen, gehöre historisch und könne keinem andren gehören als Rußland. desto unruhiger wird mein Kutscher; er macht darauf aufmerksam, daß gestern ein Pferd angeschossen worden sei. Ich beruhigte ihn. In einer gewissen Entfernung von der Menge verlasse ich mit meinem Freund die Kutsche und wir gehen zu Fuß weiter. Die Menge steht Marseille , 13. Dezember. Der Ausstandsausschuß hat an alle Die Bilanz der französischen Herbst- Session. auf dem Feld. Unweit der Menge befindet sich eine tiefe Schlucht. Korporationen einen Aufruf erlassen, in welchem er in scharfen Aus­Militär sehe ich hier überhaupt nicht. Die Zahl der Versammelten drücken gegen die Entfaltung von Polizei und Militärmacht Ein­Paris, 10. Dezember.( Eig. Ber.) Die parlamentarische Mühle fällt mir schwer zu bestimmen. Man sagt, es feien viele Tausende... spruch erhebt und alle organisierten Arbeiter auffordert, den hat wieder einmal fast zwei Monate lang leeres Stroh gedroschen. Die Vorhut der Menge ist um die Leiche eines gesterner Bajonetten mit unerschütterlicher Energie Widerstand entgegen Selbst der anscheinend so lebhafte antiklerikale Eifer hat nichts i chossenen Arbeiters bersammelt. Der Tote trägt zusetzen. Schließlich wird der gesamte Arbeiterstand aufgefordert, weiter gezeitigt als die kleine strafgesetzliche Flicnovelle zum Vereins- einen weißen Kittel und ein blaues Hemd. Das Volk umringt ihn überall sofort die Arbeit einzustellen, und es wird der General­gesetz. Diese Novelle ist überhaupt die einzige bedeutsame definitive mit einer dicken Wand; es ist schwer, zu ihm zu kommen. Die Stim- ausstand proklamiert. Leistung beider Kammern in der Herbst- Session. Selbst die mung der Menge ist eine freundliche. Alle sind aufgeregt, aber jeder Marseille , 14. Dezember. Auf den Quais herrscht Ruhe. Die Genehmigungsgesuche der Kongregationen find noch nicht einmal in giebt dem andern Weg. An der Leiche spricht ununterbrochen ein gestern getroffenen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung Angriff genommen worden. Vor Thoresschluß hat die Deputierten- junger Arbeiter. Er ruft nicht zur Revolte, er ist aber auch nicht werden beibehalten. In den Docks arbeiten mehrere Arbeiter. Zahl­furchtsam in den Ausdrücken; er spricht darüber, wie die reiche Arbeitervereinigungen hielten heute vormittag Versammlungen kammer noch die Zuckerreform nebst der Brüsseler Zucker- apitalisten das Blut der Menschen trinken und der Arbeiterbörse ab, die völlig ruhig verliefen. Gaillard ist konvention votiert. Sonst wären nur noch ein paar gesetz- daß der Getötete garnicht an dem Streitbeteiligt an Stelle Rivellis zum Sekretär des Matrosen- Syndikats ernannt geberische Anläufe, gute und schlechte, seitens des Senats zu gewesen ist. Er war ein einfacher Arbeiter und ist bloß vorbei­erwähnen. Keine auf der geduldigen Tagesordnung" stehenden gegangen. Der Redner ist der Sohn des Getöteten. Er spricht größeren Reformen sind auch nur zur Beratung gestellt immerfort und aus seinen Worten begreife ich, daß die Streikenden worden: weder der im Senat in der Sommer- Session bereits an- die Leiche den Behörden nicht ausgehändigt haben. Auf der andren geschnittene Gefeßentwurf über die zweijährige Dienstzeit, noch giebt ihr dann und wann Geld, das ihm das Publikum zukommen Seite der Leiche steht die Tochter des Getöteten. Der Bruder über­die Unterrichtsreform, noch das Achtstunden- Gesez für die Berg - läßt. Schon auf dem Wege hierher erzählte man uns, daß vorgestern Frff. 3tg." aus Brüssel zufolge lehnten alle Sektionen der Kammer die Keine progressive Einkommensteuer. Einem Telegramm der arbeiter, dessen möglichst schleunige" Annahme im Senat zum Besten der Streifenden große Spenden eingelaufen seien, daß von Hektor Denis vorgeschlagene progressive Einkommensteuer ab. von der Regierung vor dem Generalstreik versprochen worden war, einer aus der" Intelligenz" 1000 Rubel geschenkt habe, eine Dame Der Entscheid war vorauszusehen. Gleich den deutschen Klerikalen noch die ebenfalls schleunigst in Aussicht gestellte Reform des 100 Rubel, 20 Rubel follen viele gegeben haben. Der Kutscher erziehen auch die belgischen die Besteuerung des Hungers der Be­Pensionsgesetzes für die Bergarbeiter, noch gar erst die allgemeine zählte auch, daß gerade in dem Moment, wo die Führer des Streiks steuerung der Reichen und Reichsten vor. Altersversicherung und die Reform der Militärjuſtiz. die Unterstübungen berteilten, der Befehl auseinanders Niederlande . Der Senat faulenzte, wie immer, sozusagen grundsäglich, zugehen gegeben und gleich darauf auch gefchoffen zielbewußt, durch das träge Nichtsthun jede Reform verschleppend. schossenem Fuß weggeführt worden sei. Der Redner sprach von Solt worden sei. Er hat auch gesehen, wie eine Dame mit zer­Die Kammer vertrödelte ihre Zeit plans und sinnlos, so daß wie darität. Er machte die Versammelten darauf aufmerksam, daß am bisher, ein halbes Jahr nach Beginn der Legislatur, nicht einmal vierten Tage des Streits die Verwaltung der Werkstätten sich habe mit den Mandatsprüfungen fertig geworden ist. Erst gegen willig gezeigt, die Forderungen der Streifenden zu erfüllen; in letter Ende der Session hat sie die Werkzeuge der gesetzgeberischen Minute habe sie sich aber anders besonnen, die Behörden haben der Arbeit, die ständigen Kommissionen, zu stande gebracht. Zu alledem Verivaltung anbefohlen, den Streikenden nicht nachzugeben, da sonst hat sie das Budget für 1903 in der außerordentlichen" Session, die ein gefährliches Beispiel geschaffen werden könnte. ordnungsmäßig gerade der Budgetberatung gewidmet sein müßte, nicht einmal in Angriff nehmen können.

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Bei der vollständigen Desorganisation der gesetzgeberischen Arbeit wurde desto mehr Zeit auf die Interpellationen verthan, die nüz lichen und die unnüßen, während dieselben in der früheren Legislatur in der Regel nur an einem bestimmten Tag in der Woche beraten

wurden.

Man sieht, der reformeifrig sein sollende Regierungs, bloc" hat sich bisher ganz unfähig gezeigt, seinen Eifer in Thaten umzusetzen. Sollte das nur unfähige Schlamperei sein? Jedenfalls hat auch die Regierung nichts gethan, um den unbeholfenen Bloc" in Be­wegung zu setzen. Die Nationalisten aber dürfen froh sein, daß der " Bloc" durch sein Nichtsthun ihre Geschäfte viel besser besorgt als sie selber durch ihre tölpelhafte demagogische Opposition. Letztere entlud sich wieder einmal in talt berechneten Fisch weiber- Ausfällen in der Schlußsizung der Kammer anläßlich der zweiten, nicht der letzten, Interpellation über die Humbert Affäre. Die ertlarvten nationalistischen Gasschwindler suchten ihre Tugendhaftigkeit zu reparieren durch verleumderische An­schwärzung ihrer politischen Feinde, trotzdem die Humberts ihre Gaunerei auf klerikal- patriotischer Grundlage aufgebaut haben und Herr Humbert ein ehemaliger boulangistischer Abgeordneter ist. Aber freilich sorgen Regierung und Regierungsmehrheit dafür, daß die vergiftete Waffe den Nationalisten nicht so bald aus den Händen gewunden wird. Sie denken ja nicht daran, mit der gerichtlichen Fäulnis aufzuräumen, die allein die zwanzigjährige Gaunerei und die schließliche Entwischung der Gauner ermöglicht hat.-

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Deutfches Reich.

Eine Kandidatur Liszt . Die freisinnigen Vertrauensmänner des Reichstags- Wahlkreises Büllichau- Kroffen- Schwiebus haben ein­stimmig den Beschluß gefaßt, Herrn Professor v. Liszt , dem be­fannten Strafrechtslehrer an der Berliner Universität, die Kandidatur anzubieten.

Der Wahlkreis war seit 1898 durch den liberalen Abgeordneten Nechtsanwalt Fahle vertreten. Fahle hat die Wieder annahme abgelehnt. Die Wahl Liszts dürfte als gefichert gelten.

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worden.

Nizza , 13. Dezember. Die eingeschriebenen Seeleute von Nizza , Villefranche und Beaulieu haben sich dem Ausstaud angeschlossen. Belgien.

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in

ist der Ausfall der Stichwahl im dritten Amsterdamer Wahlkreise. Ein glänzender Wahlfieg der Socialdemokratie linser Parteigenoffe Troelstra wurde mit 3397 Stimmen gegen 2595, die für den Liberalen abgegeben wurden, gewählt. An der Wahl beteiligten sich also 5992 Wähler, das sind 84 Proz. der Wahlberechtigtent des Kreises, 1015 mehr als bei der Hauptwahl. Von diesem Mehr an Stimmen erhielt Troelstra über 900, der Liberale mur über 100. In allen sechs Wahlbureaus des Kreises erhielt unser Parteigenosse die Majorität. Im Juni 1901 unterlag unser Parteigenosse Henri Polat- der diesmal auf die Kandidatur zu Gunsten Troelstras verzichtete Rußland und die macedonischen Unruhen. Amsterdam III mit 2111 Stimmen gegen 2531 dem liberalen Kandi­Der Regierungsbote" beröffentlicht folgendes Com- daten. Die Socialdemokratie hat also seitdem geradezu erstaunliche muniqué: Laut Nachrichten aus der östlichen Türkei schließt die Lage Fortschritte gemacht. Der Ausfallder Wahl ist denn auch eine leber­auf der Balkanhalbinsel nicht die Möglichkeit ernster Sto.plikationen raschung und bittere Enttäuschung für die bürgerliche Reaktion, die aus. Dank rechtzeitig ergriffenen Maßregeln und dem Eintritt des fich der Hoffnung hingab, auch jetzt, wie vor kurzem im neunten Winters ist anzunehmen, daß die Gährung in Macedonien einst misterdamer Kreise, mit vereinten Kräften ihren Mischmasch sprechen viele Anzeichen dafür, daß die steigende Unzuflasse nochmals den Wiedereintritt in die Kammer zu verwehren. Bei weilen teine weitere Verbreitung findet. Dennoch kandidaten durchzubringen und dem bewährten Streiter der Arbeiter­Friedenheit orthodoxer Unterthanen unter dem der zum politischen Denken erwachten Arbeiterschaft ganz Hollands Drud verschiedener Komitees einen allgemeinen Aufstand aber hat die Wahl Troelstras lebhafte Freude und Begeisterung im Frühling hervo.zurufen geeignet ist. Diese beängstigenden hervorgerufen und das ist leicht erklärlich, wenn man erwägt, Erscheinungen fonnten nicht verfehlen, Rußlands Aufmerksamkeit wie schtver es bei dem erbärmlichen Wahlrecht in Niederland zu erwecken, das von alters her für das Schicksal der verwandten unsren Genossen gemacht ist, einen der Ihren ins Parlament Stämme besorgt ist. Die russische Regierung hat der Pforte zu bringen. Konumen doch in Amsterdam III auf einen entsprechende Vorstellungen gemacht, um einem Arbeiter, der das Wahlrecht besitzt, zwei Arbeiter, die kein Wahlrecht weiteren Umsichgreifen der Unruhen über die ganze Balkanhalbinsel haben! Daraus möge man auch fermessen, welche Ausbreitung die beauftragt, nach Prüfung der örtlichen Zustände über die Mög- Wahlfieg zu gewinnen und den achten Socialdemokraten vorzubeugen, und hat den russischen Botschafter in Konstantinopel focialdemokratische Gesinnung gewonnen haben muß, um solchen lichteit sofortiger Einführung administrativer in die Kammer zu entsenden. Reformen in Macedonien zu berichten und ohne interlaß der türkischen Regierung deren Durchführung empfohlen zum Zweck der Verbesserung der Lage der orthodoren Bevölkerung. Lord Rosebery über das neue Schulgesetz. Indessen ist nicht außer acht zu lassen, daß, solange Unruhen Aondon, 10. Dezember. Eine Deputation der Vertreter der in diesem Gebiete vorhanden sind, die der türkischen Re- Nontonformisten( freie Sekten) begab sich am 8. d. M. zu Lord ständische Unterthanen zu ergreifen, administra- Schulgesetz geschaffen würde. Einer der Redner, der nonkonformistische gierung Anlaß geben, Maßregeln gegen auf Rosebery, um mit ihm die neue Lage zu besprechen, die durch das tive Reformen und vollkommene Beschüßung der Be Führer Dr. Clifford, erklärte, daß sich die Sekten gegenwärtig ver­ölkerung vor Uebergriffen der Beamten sehr binden, um die 3ahlung der Schulsteuern zu ber= schwierig sind. Demnach iſt die erſte und Hauptbedingung für weigern. In diesem Entschlusse handelten sie nicht als Non­Erfolg nach dieser Richtung das Aufhören der Agitation fonformisten, sondern als freie Bürger, die für Gewissensfreiheit einträten. der Komitees in Macedonien, da sie den von ihnen Die Antwort Lord Roseberys lautete: Was freiheitliche Grund­beabsichtigten patriotischen Zweck nicht erreichen, sondern die Be- fäße betrifft, so hat das Land vom Oberhause völkerung nur von friedlicher Arbeit zurückhalten und sie zu ver- nichts zu erwarten. Aber wer ist schuldig, daß jetzt die hängnisvollen folgenschweren Schritten hinreißen. Die russische Freiheit verlegt wird? Bei den Hauptwahlen im Jahre 1895 gab Regierung hatte wiederholt Veranlassung, ihre Ansicht über die das Land den Konservativen eine überwältigende Mehrheit, ebenso macedonische Frage auszusprechen. Sie hat jeden Versuch der bei den Wahlen im Jahre 1900. Jedermann kennt die Grundsäße flavischen Stämme zu gewaltthätiger Veränderung der durch inter der Konservativen. Man weiß, was von ihnen zu erwarten ist. nationale Vereinbarungen garantierten Lage auf der Balkanhalb- Das Land wußte, daß sie eine Schulvorlage ein insel verurteilt. Diefer Ansicht ist die russische Regierung auch bringen werden. Ich bin kein Nonkonformist; ich gehöre der gegenwärtig; und angesichts dessen erachtet sie es als zived Hochkirche an, dennoch war ich von der Vorlage aufs höchste entsprechend, von neuem der serbischen und der bulüberrascht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Vorlage einzubringen, garischen Regierung wohlmeinenden Rat zu die die konstitutionellen Grundlagen unfres Landes untergräbt, geben und sie auf die Notwendigkeit hinzuweisen, die in ihrem schien mir fast unmöglich. Ich bin nicht für eine Steuer­eigenen Interesse gefährliche Agitation zu ver verweigerung. Aber da ich nicht Nontonformist bin, kann ich den hindern und zur Wiederherstellung der Ruhe auf dem Balkan Umfang und die Tiefe Ihrer Erbitterung nicht ermessen. Aber ihrerseits beizusteuern. eines ist mir flar: nehmen die Nonkonformisten diese

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England.

Mißhandlungen an Bord der Schwalbe". Wegen Mißhandlung Untergebener hatte sich vor dem Kriegsgericht der ersten Marine Inspektion in Kiel der Bootsmannsmaat Sch. von der Besatzung der aus Ostafien heimgekehrten Schwalbe" zit verantworten. Der Angeklagte hatte sich die Vergehen, wegen deren er vor Gericht stand, auf der Heimreise, als der Kreuzer vor Palermo anferte, zu Zum Schluß fann die kaiserliche Regierung, welche nicht wenig Maßregel ruhig hin, so sind sie als politische Schulden kommen lassen. Als die Mannschaften in Palermo Urlaub Beweise ihres steten Wunsches, die besten Beziehungen mit der Macht verloren. Ich habe so viele Dinge in den letzten Jahren erhalten sollten, um ans Land zu gehen, und der Wach Türkei zu unterhalten, gegeben hat, nicht umhin, die Hoffnung ruhig hinnehmen sehen, daß in mir oft die Frage aufsteigt, ob nicht offizier die Leute gemustert hatte, trat der Maat auf einen Ober- auszudrüden, daß die Regierung des Sultans die der alte Geist Großbritanniens eine bedeutende Schwächung erfahren hat. matrofen und einen Oberfignalgast zu und zerriß ihnen nötigen Maßregeln zur Unterdrückung jeglicher Ich meine nicht in der äußern Politit, sondern in den innern das Halstuch. Am 2. November war der Angeklagte Gewaltthätigteiten ergreifen und die Bedeutung der Angelegenheiten des Landes. Unterwirft sich das Land diesem Schul­etwas angetrunken. In diesem Zustand vergaß er sich derart, daß er freundschaftlichen Vorstellungen Rußlands zu Gunsten der gefeße, so können wir zwar noch immer in äußren Fragen eine große mehrere Matrosen mißhandelte. Einem trat er heftig ins Kreuz, christlichen Bevölkerung Macedoniens schüßen maritime, militärische oder diplomatische Macht bleiben, aber auf schlug ihn in den Nacken und verfolgte ihn durch mehrere wird, dessen schnellmöglichste Beruhigung als bestes Mittel er- eire innere freiheitliche Entwickelung wäre sehr wenig Hoffnung vor­Abteilungen. Ein paar Gipsfiguren, die sich der Matrose in scheint, der Entstehung gefährlicher Komplikationen für die otto- handen. Das Princip der Schulvorlage geht viel tiefer. Sollen die Palermo gekauft und auf sein Spind gestellt hatte, schlug manische Regierung vorzubeugen. Schulen ganz aus öffentlichen Mitteln unterhalten und ganz von der der wütende Maat in Stücke und warf die Trümmer über Bord. Kirche beherrscht werden und sollen unsre Mitbürger ohne Protest Einen andern Matrosen hat er mehrfach geprügelt, angeblich aus Birshewhia. Wiedomosti" betrachten das Com- dieses Gefez annehmen, so wäre damit der Beweis erbracht, Scherz. Im ganzen wurden fünf Fälle erwiesen, von denen muniqué des" Regierungsboten" als wichtigstes Dokument daß wir politisch entarten. Sie haben nichts vom der Gerichtshof zwei als Mißhandlung und drei als der letteren Zeit, das von internationaler Be Oberhause zu erwarten, auch nichts vom Unterhause. Es bleibt uns vorschriftswidrige Behandlung charakterisierte. Der Angeklagte deutung sei. Es bedeute Rußlands festes Wort, welches sicherlich nur übrig, an das Land zu appellieren." Diese Antwort Roseberys entschuldigte sich damit, er habe bei dem schlechten treit über dessen Grenzen hinaus vernommen würde. Rußland dürfe erregte viel Aufsehen. Die konservativen Blätter sind sehr un Wetter auf der Heimfahrt sehr schweren Dienst gehabt, auch sei gewiß auf die Zustimmung der andren Mächte rechnen. Es gehe mit zufrieden und geben ihm zu verstehen, daß er seine politische Zu­fein Amt hierdurch den Leuten gegenüber sehr erschwert Oestreich- Ungarn im Sinne der Konvention von 1897 bor. Die funft kompromittiert hätte. worden. Der Vertreter der Antlage beantragte gegen Pforte fönne nicht mehr in der Hoffnung auf die Uneinigeit und den Maat bier Wochen Mittelarrest. Das Gericht Der Taff- Vale- Prozeß. London , 11. Dezember.( Eig. Ber.) Der das Mißtrauen zwischen den Mächten der Erfüllung ihrer Ver­aber die besonders schwierigen Bordverhältnisse auf dem Kleinen pflichtungen ausweichen; sie würde in solchem Falle wiffent Prozeß der Taff- Vale- Eisenbahngesellschaft gegen die Gewerkschaft Die Schiffe und das hierdurch erschwerte Amt als Milderungsgrund in lich Ereignissen, die dem Ottomanreiche gefähr der Bahnangestellten begann am 3. Dezember in London . Gesellschaft flagte auf einen Schadensersatz von 25 000 Pfd. Sterl. Betracht und erkannte mir auf vierzehn Tage Mittel- lich würden, entgegengehen. arrest.- Herold" schreibt: Die Kundgebung der russischen Regierung( 500 000 m.) So hoch schätzt sie die Summe, die sie durch den beansprucht Interesse schon wegen des Zeitpunktes der Veröffents Streit der Bahnangestellten im Monat August 1900 erlitten hat. Die lichung, sodann wegen der besonders energischen Haltung, Gesellschaft erwirkte bekanntlich den Entscheid der Lordrichter, daß die welche darin von der russischen Politik gegen die wühlende Gewerkschaft korporativ für den von ihren Beamten hervorgerufenen Arbeit des Komitees" auf dem Balkan eingenommen wird. Streik verantwortlich sei. Ueber das Ergebnis des Prozesses läßt Ebenso ersichtlich ist der Ernst, den das Auswärtige Amt in der sich noch nichts voraussagen. Erst heute sollen die Zeugenaussagen Reformfrage felbst zeigt, dann die Mahnungen an die für die Kläger zum Abschluß gelangen, worauf die Zeugen der An­Türkei, auf deren Wirkung alles ankommt, sowie die Betonung der geklagten folgen werden. Die Presse enthält sich jeder Meinungs­Gemeinsamkeit der russischen Aktion mit der östreichischen. äußerung, da in England über schwebende Prozesse nichts veröffent­licht werden darf. Afien.

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Ausland.

Nach dem Blutbad von Rostow .

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Dem Briefe eines Mannes, der am Tage nach dem Blutbad in Rostow dort ankam, entnehmen wir folgende Stellen: Gestern bin ich nach Rostow gekommen. Nicht nur die Ein­wohner von Rostow , auch die Passagiere, die auf den legten Stationen vor der Stadt einstiegen, waren überzeugt, daß es heute zu einem Nowosti" fagen: Weder Rußland noch Destreich wünschen, Zusammenstoß mit dem Militär und den Streifenden kommen wird. daß die macedonische Frage zum Kriege führe; beide Mächte Von dem Militär sprachen auch die in der Stadt verbreiteten feien bemüht, für die orthodoxe Bevölkerung der europäischen Ein Lebenszeichen des totgefagten Mullah. Das Reutersche Proklamationen des Komitees. Man sah schon durch das Fenster Türkei ein normales Leben zu erlangen. Die slavischen Balkan- Bureau" meldet aus Berbera vom 10. Dezember: Der Mullah hat des Wagens Kosakenhaufen. Es wußte aber niemand etwas Bestaaten müßten fich nach der Konvention mit Destreich ein zweites herausforderndes Schreiben an die stimmtes. Der Novembertag ist kurz und ich hatte noch nicht Zeit Ungarn von 1897 richten, wenn nicht, so nahmen sie die Verant Engländer gesandt, in welchem er auf die Notwendigkeit des gehabt, mit meinen Bekannten zu sprechen und zu begreifen, was wortung auf sich. Dieses beziehe sich auch auf die Pforte. Ruß- Friedensschlusses hinweist, aber die Abtretung eines Hafens an der eigentlich vorgeht, als die ganze Stadt in eine furchtbare Gemüts- land und Destreich- Ungarn hätten mit Warnungen und freundschaft- nördlichen Küste, die Anerkennung seiner Einflußsphäre und die Bes belegung tam. In den Hauptstraßen begannen verschiedene Fuhrlichem Rat nicht gefargt. Die Pforte müßte im eignen seitigung der Erschwerung der Waffeneinfuhr verlangt und sich der werke mit Verwundeten zu erscheinen, unweit des Bahnhofs sah ich Interesse wirksame Maßregeln zur Beseitigung Leichtigkeit rühmt, mit welcher er sich Feuerwaffen zu Leichen mit Blut begossen. Vor der Wohnung des nach Rostow ge- der Unzufriedenheit treffen. verschaffen bermöge.-