Nr. 293. 19. Jahrgang.
Die Brandtsche Millionen- Erbschaft
vor Gericht.
Ziveiter Tag.
Nachdem Rechtsanwalt Dr. Schwindt und Rechtsanwalt Simons cinige Fragen an den Zeugen gerichtete, findet eine Bause statt.
Lokales.
Die Beugin Witwe Johanna Brandt giebt an, daß ihr verwartete Ernte. Zwar fluteten auf den Straßen ungeheure MenschenDer silberne Sonntag brachte den Geschäftsleuten nicht die erstorbener Ehemann von der Eschweger Linie abstamme und vorausIn der heutigen Verhandlung ist die durch den Vorsitzenden sichtlich mit dem Angeklagten Brandt verwandt sei, wenn sie auch mengen, und besonders stark war das Gewühl in der Leipzigerstraße, erfolgende Berlesung des vom Angeklagten Brandt geführten Aus- nicht angeben könne, in welchem Grade. Sie bekundet, daß sie sich wo sich, ebenso wie in der Oranien- und Rosenthalerstraße, die Massen gabenbuches von Interesse, welches die Einnahmen und Ausgaben Auswärtigen Amt begeben habe, um sich nach dem Stande der auf polizeiliche Anordnung die Ein- und Ausgänge getrennt, die Zufür die Betreibung der Brandtschen Erbschaftssache enthält. Danach Erbschaftsangelegenheit zu erkundigen. Sie sei von dem Geh. Hof- tehrs in der Leipzigerstraße war ein beträchtliches Aufgebot berittener im März 1895 mit der Chefrau des Angeklagten Brandt nach dem bor den Warenhäusern stauten. Hier war der Andrang so groß, daß hat der Angeklagte bis zum 4. September 1896, d. H. dem Termin, rat 2003 empfangen worden. Nachdem sie sich zu erkennen ge- und Fußschuhleute erforderlich, auch mußte der Straßenzug für den gänge mehrfach geschlossen werden mußten. Zur Regelung des Vervon welchem an er Bevollmächtigter sowohl der Eschweger als auch der Ascherslebener Brandts wurde, ein Bauschquantum von 15 000 geben, habe Geh. Hofrat Loos gesagt:„ Sie sind die Mark angesetzt und dann Monat für Monat seine Auslagen traße. Reichen Sie nur Ihre Papiere ein, dann haben Sie in acht schäften gemacht wurden, waren trotz des Riefenverkehrs gering, und Frau bont dent Erbberechtigten Brandt aus Wagenverkehr gesperrt werden, und es wurde das Befahren nur für der Koppen Straßenbahnwagen gestattet. einzeln specificiert. In diesem Straßenbahnwagen gestattet. Die Umfäße, die in einzelnen Getommen zahlreiche Bosten vor, die lauten: Zeche mit Gehlsen, Auslagen für Wochen Geld! Sie haben das Geld von dem holländischen Staate blieben erheblich gegen die des Vorjahres zurück. Gehlsen, an Gehlsen usw. Darunter befinden sich Posten von 200 34 fordern!" Bald darauf sei die Zeugin nach Amsterdam gereist. und 900 M. Besonders groß sind die Spesen für die Reisen, die Sie sei von einer Behörde nach der andren gelaufen. Schließlich Streitigkeiten um die Innungszugehörigkeit sind, wie die Geder Angeklagte nach dem Haag, Amsterdam usw. gemacht hat, habe man sie nach dem Archiv verwiesen. Hier habe ihr ein Bewerbe- Deputation des Berliner Magistrats in ihrem jetzt veröffentferner die Spesen für Beschaffung alter Urteile holländischer Gerichte, amter, den sie für einen expedierenden Sekretär gehalten, den lichtem Jahresbericht für 1901/02 hervorhebt, immer noch recht für Uebersezung von Urkunden usw. Für seine eigene Thätigkeit Band III der Brandtschen Abrechnungsakten häufig, weil die Entscheidung der Frage, ob ein Betrieb als handhat sich der Angeklagte monatlich 200 M. berechnet. Danach hat der gezeigt und mit ihren eignen Augen habe sie darin den Vermerk ge- triebsinhaber innungspflichtig ist oder nicht, immer wieder angefochten iverfs- oder als fabrikmäßig anzusehen ist, und ob hiernach der BeAngeklagte an Ausgaben gebucht: vom Jahre 1893 bis zum funden, daß Graf Douglas einmal 25 000 und dann noch 5 Millionen 4. September 1896 15 490 m., pro 1897 6062 20., 1898/99 7793 M. Gulden erhalten habe. Der holländische Beamte habe ihr dann wird. Auf einen Fall weist der Vericht besonders hin, um zu zeigen, Das ist eine Gesamtsumme von 29 256 M., der bis zum gefagt, fie möchte doch die holländischen Behörden in Ruhe lassen hatte einen Betrieb fabritmäßig und daher die Inhaber für nicht wie schwer die Entscheidung manchmal ist. Die Gewerbe- Deputation Jahre 1900 eine Einnahmesumme von 1094 M. gegen und sich lieber an das Auswärtige Amt in der Wilhelmstraße innungspflichtig erklärt. Die in Betracht kommende Innung wandte über steht. Danach hätte der Angeklagte von der Erbschaftsmasse wenden. noch 28162 M. zu fordern. Er erklärt auf Befragen des Präsidenten, daß er die vom Jahre 1896 ab von ihm im Interesse der Sache ge machten Aufwendingen aus dem Gelde seiner Frau, seiner Schivester und seiner Söhne bestritten habe. Die 200 7. monatlich habe er sich einstweilen nur angeschrieben, aber keineswegs erhalten; die ganze Summe würde nach seiner Ansicht dermaleinst zunächst von der gesamten Erbschaftsmasse abzuziehen sein. Richtig fei es, daß er vor etwa zehn Jahren manifestiert habe, trotzdem habe er mit Hilfe seiner Verwandten die Auslagen machen können. Er habe, wie er weiter auf Befragen zugiebt, eine Beitlang monatlich 400 M. für zwei Mann" angefeßt, die zweite Person sei die Mitbevollmächtigte Frau Johanna Brandt gewefen. Was den Schriftsteller Gehlfen
"
Der Gerichtshof behielt sich die Beschlußfassung über diese An
träge vor.
Hierauf wird
-
Anklagebehörde gefälscht
vom
sich mit einer Beschwerde an den Oberpräsidenten. Dieser erklärte den Betrieb für handwerksmäßig und hob die Entscheidung der Gewerbe- Deputation auf. Die Betriebsinhaber wandten sich nun an fabrikmäßig anzusehen sei. Daraufhin mußte der Oberpräsident seine den Handelsminister, und dieser entschied, daß der Betrieb doch als eigene Entscheidung wieder aufheben und bestimmen, daß die Betriebsinhaber nicht innungspflichtig seien. Die Gewerbe- Deputation lagt, daß in dieser Frage immer noch eine Rechtsunsicherheit bestehe, die nicht nur von den beteiligten Gewerbetreibenden, sondern auch von ihren Angestellten als lästig empfunden werde. Für die Angestellten handelt es sich hierbei um die Beurteilung ihrer Zugehörig feit zur Jmmungs- und Ortskrankentasse und der Zuständigkeit bes Innungs- Schiedsgerichts oder des Gewerbegerichts.
straße durch eine Baukommission hat vorgestern stattgefunden und erDie Besichtigung der Brandstätte der Gasanstalt in der Müllervorzüglich erhalten geblieben ist. Im dritten Stockwerk zivar waren geben, daß trotz der furchtbaren Glut des Feuers die Hintermauer die Mauern rijjig, und mußten durch Mannschaften der Feuerwehr niedergelegt werden, dagegen haben sie im giveiten und ersten Stock wert wenig gelitten, und selbst die Deckenlagen des ersten Stockes und Stellergeschosses bedürfen zum Teil keiner Erneuerungen. So noch umherliegenden Trümmermassen und Wiederherstellung des Gefind denn am Sonnabend gleich die Arbeiten zur Beseitigung der bäudes aufgenommen worden. Das Gebäude wird jedoch nicht neu aufgeführt, sondern nur die noch vorhandenen Deckenlagen werden renoviert und überdacht werden. Für die notwendige Gaserzeugung des Bezirks genügt vorläufig noch die etwas verkleinerte Anlage, Anfang des Jahres 1904 wird die im Bau befindliche Gasanstalt
Dolmetscherin Fräulein v. 5. Plög überfegt. Die Urkunden sind wertzeichen nicht mehr berücksichtigt. 5 Millionen Gulden erhalten habe. Die Urkunde wird von der vom 1. Januar 1903 ab werden Anträge auf Umtausch alter Bost
Es ist daher anzuraten, den
Sie fagten: in einem Abrednungsbuch? Präs: Wo sollen alle dieje Angaben also gestanden haben ein Aftenstück, wo„ Band UI" darauf stand. 3engin: Es war Termin in der Schönknechtschen Sache ist eine Anzeige von Herrn Bräs.: Nach dem Gehlsen gegen Unbekannt" erstattet worden. In derselben wird darauf hingewiesen, daß Sie Ihre Mitteilungen aus dem Band III der Aften des Auswärtigen Amtes nur durch Bestechung erhalten haben könnten.. Nun hat hier der Angefl. Brandt behauptet, der betreffende Beamte habe Ihnen die Alten in Ihre Wohnung gebracht. 3eugin: Das ist ein Mißverständnis. Präs.: Wiederholen Sie noch einmal, wann Sie den Band III gesehen haben wollen.- Beugin: Ausgangs 1895. Ferner wird der Wirkliche Geh. Nat Hellwig als Zeuge verbetreffe, so habe sich dieser mit ihm in Verbindung gefekt und sich nommen. Er läßt sich auf Befragen des Vorsitzenden dahin aus: Hochbahn- Scherereien. Vor einiger Zeit berichteten wir über ein erboten gehabt, litterarisch für die Brandtschen Erben thätig zu sein. Ich habe viele Jahre an der Spizze der 3. Abteilung des Aus- meriwürdiges Stück Diensteifrigkeit, das sich ein Angestellter der Er habe sich dabei als der„ Reichsglöckner" vorgestellt und in der wärtigen Amtes, der sogenannten Rechtsabteilung, gestanden, wo Hochbahn einem Fahrgast gegenüber hatte zu sajulden tommen lassen. Reichsglocke" auch Artikel über die Sache geschrieben. Er gebe zu, daß auch die Brandtsche Erbschaftssache bearbeitet worden ist. Jch Der Passagier hatte wegen lleberfüllung der dritten Wagenklasse sich Gehlsen ihm sehr teuer zu stehen gekommen sei. Epäter habe derselbe kann auf das Bestimmteste versichern, daß Graf Douglas ein Zuschlagbillet gelöst und damit den Wagen zirciter Klasse ihn im Stich gelassen und ihn sogar nach dem Schönknechtschen Prozeß durch Vermittelung des Auswärtigen Amtes aus der Nachlaß- bestiegen, war dann aber von einem Controleur wegen angeblichen denunziert. Der Vorsitzende fragt den Angeklagten, woher dieser, masse auch nicht einen Pfennig erhalten hat. Betruges auf eine Polizeitvache geschleppt worden. Trotzdem der der doch manifestiert habe, zu den großen Mitteln gekommen fei, Geheimer Hofrat Ernst v. Wildenbruch wird dann als Zeuge Fahrgast zur Evidenz dem Beamten llar machte, daß er die Hochdie er in der Erbschaftsangelegenheit verauslagt haben will. Der aufgerufen. Er bekundet, daß er nur vorübergehend und vertretungs- bahn in feiner Weise gefchäbigt habe, erhielt er doch eine StrafAngeklagte erwidert, daß sowohl seine Ehefrau wie seine Söhne daß in dem Abrechnungsbuche ein Bermerk gewesen sei, wonach eine schwerlichkeiten einer gerichtlichen Entscheidung auf sich nehmen, um weise das Decernat in der Brandtschen Sache gehabt habe. Davon, verfügung auf zwei Mark. Der Geschädigte mußte erst die Bedie Mittel dazu hergegeben hätten. Staatsanwalt Liebenow hält es für wenig glaubwürdig, daß die Ehefrau des Angeklagten noch über Auszahlung aus der Erbschaft erfolgt sei, wisse er nichts. Er kenne von der unberechtigten Polizeistrafe loszukommen und freigesprochen Mittel verfügt haben soll, er beantragt, die Steuerbehörde um Auseinen Band III gar nicht. Excellenz v. Hellwig tritt vor. Ich zu werden. Man darf nun wohl erwarten, daß die Hochbahnfunft darüber anzugehen, zu welchem Steuerfaße Frau glaube, ich kann dies aufklären. Alle Aften einer bestimmten Gattung Berwaltung endlich davon abläßt, ihre Fahrgäste mit unnügen Brandt damals eingeschätzt war. Der Verteidiger Dr. Thiele er- führen die Nummer der Abteilung III und ebenfalls das Aftenstück, Placereien zu quälen. bietet sich dem gegenüber zum Beweise dafür, daß die Ehefrau das die Brandtsche Erbschaft betrifft. Dieses hat einen neuen weißen UlmBrandt damals Eigentümerin einer Hypothef in Höhe von 20 000 m. schlag erhalten, weil der frühere ſchadhaft war, und daher mag sich wohl die gewesen sei, die bei einer Bank hinterlegt war. Mär von den umgehefteten Aften gebildet haben. Der Inhalt des tenſtüdes iſt unverändert geblieben. Angeft. Brandt zum Zeugen v. Wildenbruch: Herr Geheimrat, Sie haben doch selbst gejagt, daß der Brandt aus der Koppenstraße sei. 3euge( ent Graf Sholto Hugo Douglas rüftet): Das soll ich gesagt haben? Ich kenne Sie ja gar nicht. als Zeuge vernommen und bekundet folgendes: Er habe seiner Zeit Herr Zeuge, Sie stellen dies in Abrede und das genügt. Angefl: Ich halte meine Behauptung dennoch aufrecht. Bräs: einen Portier Simon gehabt, einen sehr braven Mann, der eine Zenge Justizrat Sriger Halberstadt : Vor einigen Jahren ber geborene Brandt zur Frau hatte. Dieser hätte ihm eines Tages handelte ein Agent der Brandtschen Erben, Schwarzhaupt, mit ihm mitgeteilt, daß er durch seine Frau zu einem großen Vermögen und dabei sei eine Urkunde produziert worden, welche ein gewisser kommen werde und allerlei Papiere darüber habe. Ilm dem Mann König beschafft haben sollte. Der Zenge überreicht diese Ürkunde, vielleicht darin dienstbar sein zu können, habe er sich die Papiere welche nach Ansicht der mal zur Durchsicht geben lassen und sei fofort arg enttäuscht worden, denn er habe gesehen, daß es die alte Seeschlange war, die die Deffentlichkeit schon wiederholt beschäftigt hatte. Die ihm überreichten von einer holländischen Behörde herrührende Beurkundung, daß am falles die Anstalt III durch die anderen städtischen Gasanstalten die Deffentlichkeit schon wiederholt beschäftigt hatte. Die ihm überreichten ist. Dieselbe ist vom 5. Mai 1901 datiert und enthält die angeblich in Tegel in Benugung genommen, und in der Zwischenzeit nötigenPapiere seien keine Dolumente gewesen, sondern einige Aufzeich 1. nungen, denen er gar keinen Wert beilegen konnte. Was für Papiere 1 April 1869 auf Reklamation eines rechtlich legitimierten unterstützt werden. es waren, könne er nicht sagen, er glaube, daß er fie dem Portier Deutschen , Douglas, 30 Millionen Gulden ant das deutsche Simon zurückgegeben habe. Nachher habe er Jahre lang von der Auswärtige Amt ausgezahlt worden seien. Cine andre Ablauf der Frist für den Umtausch der alten Bostwertzeichen. Sache nichts gehört, später tauchte sie wieder auf und der Amtsrichter Bengen dem Gericht überreichte Urkunde ist vom 16. November 1900 Die im Reichs- Postgebiet und in Württemberg bis Ende März gültig Eigendorf, der damals Vormundschaftsrichter war, habe ihm einmal datiert und in holländischer Sprache abgefaßt und bezeugt, daß gelesenen Bostwertzeichen werden gegen solche mit der Inschrift angedeutet, daß an der Erbschaftssache doch wohl etwas daran sei. Herr Heinrich Douglas im Jahre 1868 25 000 Gulden und 1869 Deutsches Reich " nur noch bis Ende Dezember d. J. umgetauscht. Als Vertreter von Calbe - Aschersleben habe er sich dieser Sache annehmen zu müssen geglaubt, und nachdem einmal ein Uhrmacher Schmidt, ein ihm sehr sympathischer Mann, zu ihm gekommen und mit ihm über serause macht darauf aufmerksam, daß schwerlich ein holländisches 3 bewirken. Dies kann bei den Postschaltern und bei den LandJustizrat Umtausch der etwa noch vorhandenen alten Postiverizeichen baldigst die Angelegenheit Rüdsprache genommen, sei er im Jahre 1892 nach dem auswärtigen Amte gegangen und habe dort Erfundigungen Stantonalgericht eine solche Urkunde in deutscher Sprache ausstellen briefträgern geschehen. Die Poſtanſtalten werden die Frankierung über den Stand der Angelegenheit eingezogen. Seines Wissens werde. Staatsanw. Liebe now beantragt, die beiden Urkunden auf von Sendungen mit alten Postwertzeichen bis zum Ablauf der Umhabe er mit Excellenz Hellwig darüber gesprochen, aber die Auskunft alle Fälle zu beschlagnahmen. Es liege hier offenbar eine grobe tauschfrist nicht beanstanden. Dagegen werden die nach Ablauf der erhalten, daß die ganze Sache längst verjährt und für die Urkundenfälschung vor, und die beiden Urkunden würden für das Frist etiva vorkommenden alten Postwertzeichen als ungültig beangeblichen Erben gar keine Aussicht auf Erfüllung ihrer spätere Verfahren von Bedeutung sein. Die Thatsache der Fälschung handelt werden. Hoffnungen vorhanden sei. Auch vom Justizministerium habe gebe schon aus folgendem Umstand hervor: In der einen Urhunde Der Kampf gegen den Imsiurz ist gestern abend bei einem Fest, er eine vollständig negative Auskunft erhalten. Später seien dann werde der Graf Douglas mit Vornamen Heinrich genannt, während welches die Große Berliner Straßenbahn ihren Angestellten mündliche, schriftliche und gedruckte Anschuldigungen gegen ihn er durch einen Irrtum der Graf Douglas mit dem Vornamen Heinrich vom Eisenbahnminister Budde betrieben worden. er Hugo Sholto heiße. Nun sei im Adreßbuch von 1900 aus Anlaß der Umwandlung des elektromotorischen Betriebes gab, hoben worden. Diese begannen mit dem Drohbriefe der Frau Trimpler Herr Budde im Jahre 1894, dann folgte 1895 eine Anzeige ging ihn bei der bedacht worden und so haben denn die Fälscher das Adressbuch zur hielt auf dem Fest int Friedrichshain eine volltönende Staatsanwaltschaft, welche ohne Erfolg blieb und die Angelegenheit and genommen und danach einfach den falschen Namen heraus- Nede, in welcher er die Augestellten aufforderte, nicht nur wurde dann auch wiederholt in der Deffentlichkeit behandelt. geschrieben. in allen Lebenslagen Treue zur Gesellschaft, sondern auch zu ihrem Schließlich fam der Prozeß der Frau Timm gegen ihn Der im Zuschauerraum auvesende Privatier Schwarzhaupt Staiser zu halten; vor allem aber sollten die Angestellten eingedenk auf Herausgabe der Urkunden. Es sei schon auffällig gewesen, daß Erbschaftsangelegenheit thätig gewesen und ist auch mit einer ihm zu erwehren hätten. Die Rede flang mit einem Hoch auf den Kaiser wird als Zeuge vorgerufen. Er ist seit dem Jahre 1886 in dieser sein, daß sie sich der Mächte des Imst urges mit aller Straft die flägerische Seite nach 27 Jahren plößlich ganz genau wußte, vom Amtsgerichtsrat Eigendorf f. 3. ihm ausgestellten Legitimation aus. Zum Schluß verteilte der Herr Minister eine erfleckliche Anzahl welche bestimmten Urkunden dies gewesen seien, während sie vorher nach Holland gereist. dies nicht wußten. Diese neue Behauptung sei Dort habe er die umfangreichsten Recherchen Orden und Allgemeine Ehrenzeichen. Hoffentlich sind nur Angestellte volle Phantasie angestellt. Die. beiden Urkunden habe er von dem Makler Nichard damit bedacht worden, die beim Straßenbahner- Streit von 1900 sich König in Halberstadt erhalten, welcher sagte, er habe die Dokumente als gut sind erwiesen haben. gewesen. Man habe ihm zwei Eide zugeschoben. Den ersten Eid, von einem Beamten, des Grundschuldamts in Amsterdam erhalten. daß er die Urkunden nicht erhalten habe, habe er nicht geleistet, da- Diese Urkunden seien ihm so wichtig erschienen, daß er Eine merkwürdige Dhrfeigen- Geschichte war von uns berichtet gegen habe er den Eid dahin geleistet, daß er die Urhunden nicht sie dem Justizrat Krüger zur Aufbewahrung übergab. worden. Nach den Angaben einer Zotalforrespondenz sollte auf dem hinter sich habe und nicht ivisse, wo sie geblieben sind. Polizei- Inspektor Beder aus Aschersleben , dessen Ladung am Sonn- Bahnhof Charlottenburg ein Fahrgast, der sich als Assessor einer Der Vorsitzende stellt folgende Fragen an den Zeugen: Herr abend beschlossen wurde, ist erschienen. Der Angeklagte Brandt Eisenbahn- Direktion auswies, einen dienstthuenden Beamten geZeuge, Sie werden wissen, daß Ihnen der Vorwurf gemacht wird, hatte behauptet, daß der Zeuge ihm noch in lezterer Zeit Mit- ohrfeigt haben. Nunmehr findet die Angelegenheit eine überraschende Gelder aus der Erbschaftsmaise erhalten zu haben? Haben Sie teilungen gemacht habe dahingehend, daß Graf Douglas ein Auflärung. Die Königl. Eisenbahn - Direttion Berlin schreibt nämlich): etwas erhalten? Beuge: Nicht das mindeste! Präs. Der mal 25 000 und ein zweites Mal 5 Millionen Gulden von Assessor Schlichting von der königl. Eisenbahn - Direktion Hannover Die Untersuchung hat ergeben, daß der Fahrgast sich als RegierungsAngeklagte Brandt behauptet, daß dies 1868 und 1869 in Amsterdam der Erbschaft abgehoben habe. geschehen sei. Im Jahre 1868 hätten Sie in Amsterdam von der Erklärungen des Zeugen geht hervor, daß er nur von einem ausgegeben Aus den etwas gewundenen und auf Verlangen des Stations Vorstehers Schuldbank 25 000 Gulden erhalten und da der Appetit bekanntlich Gerücht gesprochen hat. Er hält es für ganz unmöglich, für ganz unmöglich, sich durch einen auf diesen Namen ausgestellten Dauerfahrtausweis mit dem Essen kommt, hätten Sie ein Jahr später gar fünf daß er sich in dem vom Angeklagten behaupteten Sinne ausgesprochen legitimiert hat. Es ist aber weder bei der tgl. Eisenbahndirektion Millionen Gulden erhoben. Sind Sie 1868 und 1869 in habe. Rechtsanwalt Dr. Schwindt produziert einen von dem Hannover noch in der übrigen Staatseifenbahnverwaltung ein Assessor Amsterdam gewesen. Beuge: Ich bin noch nie in Beugen an den Angeklagten gerichteten Brief, in welchem 11. a. steht, Schlichting beschäftigt. Sieraus ergiebt sich, daß der Fahrgast sich Amsterdam gewesen. Präsident: Aber vielleicht sonst baß die Publikation noch zurückgehalten werden solle, denn die Sache einen falschen Namen beigelegt, und zum Ausweis sich eines geHolland mal gestreift, mich aber nie dort aufgehalten. Bräf. zurüdfehrten. Der Zeuge will diesen Brief gar nicht auf die den Thäter, der auch noch andre gefälschte Urkunden zu befizen Haben Sie auch sonst nie Gelder aus der Erbschaftsmasse erhalten, Broschüre, sondern auf eine andre von dem Angeklagten beabsichtigte scheint, zu ermitteln." etwa als Bestechungsgelder, Schweigegelder u. dergl.? 8euge: Veröffentlichung bezogen wissen. Er beziehe sich außerdem auf ein Nein, niemals! Ich weise das unter meinem Eide zurück.- Präs.: von Frau v. Meurs gestiftetes Legat. Es wird angedeutet, daß Sie 1893 im Gefolge Se. Majestät in Holland Rechtsanwalt Simons behauptet nach den Angaben seines Beuge: Nie. Bräf.: Sie wissen, Herr Zeuge, daß Klienten, daß der Zeuge im Juli hier in Berlin mit den beiden Angeflagte auch darauf hinweist, day i Ihren Angeklagten im Brälaten" gesessen und davon gesprochen habe, daß Vermögensverhältnissen eine große Veränderung sich vollzogen habe. Graf Douglas zum Vergleich bereit sei, und so gethan habe, als ob Bitte, wollen Sie sich auch hierüber äußern. Zeuge: Ich kann er im Auftrage des Grafen fpreche. darauf hinweisen, daß schon mein Vater zu den wohlhabendsten legtere. Der Zeuge bestreitet das Leuten in der Proving Sachsen gehörte und der höchste Steuerzahler Hier wird die Verhandlung abgebrochen und auf Dienstag ibar. Nun ist es doch kein Geheimnis, daß ich das Kaliwerk 10 Uhr vertagt. Leopoldshall für 121 Millionen Mark verkauft habe und die Aftien jest 200 stehen. Ich bin event. bereit, jeden Pfennig meines Vermögens nachzuweisen.
-
-
29
wo in Holland ? Zeuge: Auf der Durchreise habe ich wohl würde sofort geregelt werden, wenn S. und st. aus Amsterdam fälschten Papiers bedient hat. Es ist bisher nicht möglich gewesen,
ivaren.
der
-
-
11
-
Der herrliche Eissport lockte am Sonntagnachmittag wieder viele Taufende nach dem Wüggelsee hinaus, der größten Fläche, die ihm in der Umgebung von Berlin zur Verfügung steht. Das kernige Eis ist jetzt schon ungefähr einen Fuß start. Eine ganz leichte Schneebecke, die den Sport nicht hindert, hat das gute, daß sie allen denen, die sich dem blanken Stahl nicht mehr anvertrauen wollen, einen festen Halt flir den Fuß giebt. So benusten am Sonntag auch viele Spaziergänger die Eisbede zu einem Abstecher von Friedrichshagen nach den Müggelbergen und Nahnsdorf und umgefehrt. In einem leichten Nebel stand die warme Sonne über den weißen Eis- und Schneefelde und zauberte auf der unübersehbaren Fläche mit ihrem dunklen Gevinmel ganz phantastische Bilder hervor. Die Segelschlitten und die Schlittschuhfegler, die sonst