vler Tagen ausdrücklich in die Trauertage einbezogen. Sicherlich| Wie wir nämlich erfahren, beabsichtigt der Dr. De hike, der jenen nur brauchen als Mitglieder in den Centrums- Wahlberein ein entspricht es ganz besonders dem Empfinden aller fönigstreuen Saz verfaßt hat, in Klein- Tschirne ein Kreisblatt zu gründen und schreiben zu lassen. Staatsbürger, daß die Weihe des Beiseßungstages nicht durch zu leiten. Er mußte also feinem neuen hohen Chef, mit dem er geräuschvolle Veranstaltungen gestört werde." Das Strafmaß bei auch sonst allerlei Eigentümlichkeiten teilt, unbedingt einen Be- Der von uns bereits gemeldete Uebergriff eines Kriminalbeamten Schutz vor Schuhleuten. München , 14. Januar. ( Eig. Ber.) Ülebertretungen ist dasselbe wie im Reglement vom 7. Oftober 1797. fähigungsnachweis vorlegen. Das ist ihm denn auch gut gelungen; Es geht aus diesen Bestimmungen hervor, daß die vormärzliche er versteht es bereits fast so gediegen wie fein Vorbild, der große gegen eine von Wien zugereiste Dame, die er zu einem Souper animierte und dann verhaften ließ, wurde von der Polizeidirektion Kabinettsorder nicht sowohl gemildert als verschärft werden soll. Pückler, als Angeklagter des volksparteilichen Verrats, die Sach- dementiert. Unser Münchener Parteiblatt weist dieses amtliche Zwar wird die Frist auf vier Tage abgekürzt, da aber auch am verständigen und Richter zu beschimpfen. Dementi als unberechtigt zurück und nennt auch den Namen des Beisetzungstage getrauert" werden soll, so werden es in der Regel Freifinnige Zeitungs- Polemik. Das Organ Eugen Richters Beamten, der die Verhaftung veranlaßte. fünf Tage sein. Die Abkürzung ist also recht unwesentlich. Dafür jammert wieder einmal über die„ nichtswürdige" Weise, wie wird aber jetzt jede öffentliche Luftbarkeit" auch ohne Musik der Freifinn von der Socialdemokratie bekämpft werde. - Es herpönt. schreibt:
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Wir sehen feinen Grund zu einem solchen Eingriff in die Gewerbefreiheit ein. Wer in solcher Zeit ernste Trauer empfindet, der wird ohnehin keine Neigung verspüren, an Luftbarkeiten teilzunehmen. Weß Herz aber unbekümmert bleibt und zu Luftbarkeiten neigt, der wird auch außerhalb der Bühne und der Musikhalle fein Vergnügen finden. Die„ Landestrauer" bedeutet eine schwere Schädigung der zahlreichen Theater- Proletarier, die nicht nur für die fünf Tage feinen Lohn erhalten, sondern deren Kontrakte in der Regel auch die Klausel enthalten, daß der Vertrag im Fall längerer Landestrauer für aufgehoben erklärt ist. Wilrde man aber selbst dem Staate was wir nicht an erfernen das Recht zugestehen, daß er in solchen Fällen für einen gewissen äußeren Ernst des Landes zu forgen habe, so bleibt das allgemeine Verbot fünstlerischer Darbietungen gleichwohl ungerechtfertigt, ja finnlos. Es ist nicht einzusehen, warum die Aufführung von Shakespearefchen Tragödien und Beethovenschen Sinfonien die Landestrauer stören sollte, während es jedem frei steht, in irgend einer Kneipe fich einen lärmenden Rausch zu verschaffen. Die Leichen feiern selbst pflegen ja auf die Weihe der Musik nicht zu verzichten, und wenn diese öffentliche Musik", wie aus dem Wortlaut des Gesetzes geschlossen werden könnte, nicht auch verboten sein sollte, so begreift man nicht, warum nicht auch sonst die Kunst sich regen darf. Es liegt eine grobe Mißachtung der Kunst darin, daß man sie derart mit ordinären Lustbarkeiten" auf eine Stufe stellt.
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Daß übrigens die Polizei nicht in allen Fällen so rücksichtslos vorgeht, beweist eine weitere, von der Münch. Post" mitgeteilte Geschichte. Vor einiger Zeit wurde einem Herrn während der Parademusik Der Vorwärts" selbst berichtet, daß der aus Berlin requirierte von einem Köter die Hofe zerrissen. Die Eigentümerin des Tierchens socialdemokratische Stadtv. Hoffmann seine Rede gegen den Kan- wollte sich darauf schleunigst vom Schauplatz drücken, wurde aber von dem didaten Mommsen in der letzten Versammlung geschlossen habe: Herrn gestellt. Da die Dame sich aber nicht entschuldigte, sondern noch " Ich kämpfe gern mit politischen Gegnern, je schärfer sie sind, dazu unhöflich wurde, rief der Herr einen Schußmann herbei, um den desto besser. Aber Gegner müssen es sein, die wissen, was sie Namen der Dame feststellen zu lassen und da stellte es sich denn wollen. Mit politischen Eunuchen habe ich nichts heraus, daß man es mit der Tochter des Ministerpräsidenten Grafen gemein. Sprach's und verließ mit 800 Wählern unter Crailsheim zu thun hatte. Die Dame wurde dann nicht etwa Hochrufen auf die Socialdemokratie den Saal. Mit solchen zur Polizei geführt, sondern nach einiger Zeit erhielt der Herr mit Gemeinheiten bramarbasiert der„ Vorwärts" auch noch. der zerrissenen Hose einen Brief mit der höftlichen Bitte, sich im darin, daß Genoffe Hoffmann den Herrn Bankdirektor einen politi- mals entschuldigte, womit die Sache aus der Welt geschafft war. Die Nichtswürdigkeit" und" Gemeinheit" besteht augenscheinlich Balais des Ministers einzufinden, der fich wegen des Vorfalls vielschen Eunuchen genannt hat. Ein Eunuche ist ein fünstlich geschlechts- Vergleicht man diese beiden Polizeigeschichten, fo muß man zu los gemachter Mensch. In die Gattung der politisch Geschlechtslosen der Anschauung kommen, daß die Leiter der öffentlichen Ordnung reihte sich Herr Mommsen aber selbst dadurch ein, daß er stets er- handeln nach dem Grundsaße: Höflich nach oben, brutal flärte, sich zu feinem Programm bekennen zu können. Be- nach unten!- leidigt das Wort Eunuche das Zartgefühl der Freis. 3tg." so sehr? Nichtswürdigkeit" und Gemeinheit sind doch auch keine falon fähigen Ausdrücke! Das auf den Vorwärts" gemünzte schmugige Lumpengesindel" der freisinnig- volksparteilichen Brest . Ztg." hat die " Freis. Stg." allerdings schamhaft unterschlagen.-
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Scheußliche Soldatenschinderei. Der Schleswig- Holsteinischen Volts- Beitung" wird aus Nendsburg berichtet:
Am Freitag, den 9. Januar, spielte sich vor dem von Altona hierher detachierten Striegsgericht eine Verhandlung ab, die ein wahrEinen Beitrag zum studentischen Duellblödsinn haft grauenerregendes Bild aus dem Innenleben der Kaserne lieferte die Verhandlung gegen den stud. chem. Ruff vor dem entrollte. Angeklagt war der Unteroffizier Grosse von der dritten im Duell erschossen zu haben. Nach dem Eröffnungsbeschluß wurde folgendes zur Last gelegt: Im vergangenen Monat wurde er Karlsruher Schwurgericht, der angeklagt war, den stud. jur. Reiß Compagnie des Trainbataillons Nr. 9 ins Rendsburg . Ihm wurde Ruff beschuldigt: 1. in der Nacht vom 28. zum 29. September 1902 eines Tages vom Rekruten Pröwe während des Dienstes im Café Bauer in Karlsruhe den stud. jur. Karl Reiß mittels eines um die Erlaubnis zum Austreten gebeten. Der Unter hinterlistigen leberfalls vorsätzlich förperlich mißhandelt und an der Gesundheit beschädigt zu haben, indem offizier verweigerte es dem Manne, worauf dieser in die unfeine an denselben, angenehme Lage versetzt wurde, nach zweimaliger erfolglofer Aufforderung Notdurft in ihm hinauszugehen, von hinten feitwärts dem an die hojen zu verrichten. Nach beendigtem Dienst einem Tische fizenden Reiß plötzlich und unerwartet mit ließ der Unteroffizier die Mannschaften, mit Iopfpeitschen Der bereits seit etwa einem Jahre fertiggestellte, wegen des voller Wucht einen derartigen Schlag ins Gesicht ver bewaffnet, in der Stube antreten und gab ihnen den Befehl, Ausgleichs mit Ungarn aber bisher noch nicht veröffentlichte neue feßte, daß Reiß fofort heftig aus der Nase blutete, einige Augen- den Mann durchzuprügeln. Nachdem dies geschehen, östreich ungarische Zolltarif wird, wie der Handels- blice nichts mehr fah, ihm Rase, Lippen und Augen anschwollen und kommandierte der Unteroffizier: Mannschaften' raus- das Schwein bertrags- Verein aus zuverlässiger Quelle erfährt, schon in eine Ader im Auge playte; 2. Am Dienstag, den 7. Oktober v. 3. bleibt hier!" Hierauf 30g der Unteroffizier fein Seitenden nächsten Tagen den beteiligten Barlamenten vorgelegt werden. bei den Schießständen auf Gemarkung Ettlingen seinen Gegner, den Der deutschen Regierung ist er bereits zu vertraulicher Kenntnis- stud. Reiß, im 3weikampf tötete. Der Angeklagte erklärte, gewehr und befahl dem armen Menschen: Hose runter, fris nahme behufs Vorbereitung der Handelsverträge übermittelt worden. daß der Zwischenfall im Café dadurch entstanden sei, daß sein das aus, was Du gemacht haft." Als der Mann sich sträubte, gab Die Eingangszölle sind fast durchweg zu einer enormen Höhe Freund 3iefer, der mit ihm am Tisch gesessen habe, den mit ihm sein Beiniger einen Schlag mit dem Seitengewehr, worauf zwei Freunden eingetretenen Reiß zur Rede gestellt habe, der Soldat in seiner Todesangst dem Befehl Folge Teisteie gefteigert worden. weil er ihn( Ziefer) nicht gegrüßt habe. Als Reiß nach dem und feinen Kot hinunterwürgte. Er mußte sich Gespräch mit Zieser wieder auf seinen Blaz zurüdgekehrt sei, mittelbar darauf darauf erbrechen und nun Die Bespigelung des ,, Vorwärts". zwang ihn der habe er seinen Freunden gesagt; Was sich diese Unmensch, auch das Erbrochene auszueffen. Der Vorfall ist von Die bürgerliche Presse hat in den letzten Wochen solche Massen dummen Karlsruher Corpsstudenten nicht alles herausEntrüstung gegen die Socialdemokratie verbraucht, daß ihr an- nehmen!" Er habe wegen dieser Aeußerung Reiß zur Rede Zeugen beobachtet worden, die menschliches Empfinden genug besaßen dic man weiß, was sie in der Kaserne ristierten scheinend die Entrüstungsfähigkeit überhaupt versiegt ist. Streuz- gestellt und ihm, als er trotz seiner wiederholten Aufforderung keine Beitung"," Bost"," Berliner Neueste Nachrichten"," Reichsbote", aber Wiene gemacht habe, ihm Satisfattion zn geben, einen Schlag ins Scheufätigkeit zur Anzeige zu bringen. Zu der Verhandlung waren auch die liberalen Blätter wie„ Berliner Tageblatt"," Boffische Gesicht versetzt. Dieser Schlag sei keineswegs mit besonderer 5 Unteroffiziere und 8 Mann als Zeugen geladen. Was fie bekundet Zeitung", National- Zeitung" finden kein Wort über den von uns ent- Heftigkeit geführt worden, auch sei es kein hinterlistiger Ueberfall, haben müssen, geht aus dem Urteil hervor, das gegen den Unterlarvten Bestehungsversuch. Selbst der amtliche Polizeibericht ver- fondern seiner Ansicht nach das einzige Mittel gewesen, das Ren- offizier wegen schweren Mißbrauchs der Dienstgewalt auf schweigt den schweren Unfall zweier polizeilichen Amtsbrüder. Auch contre zu einem forpsburschenmäßigen vorläufigen Abschluß zu 1 Jahre Gefängnis und Degradation erkannte. Die lofalanzeigerliche Parteilosigkeit" gleitet schonend und stumm bringen. Das Ehrengericht habe dann bestimmt, daß ein Der so grausam Mißhandelte mußte als unbrauchbar" über das Miggeschickt ihrer Freunde hinweg. Pistolenduell mit zweimaligem Kugelwechsel auf 16 Meter vom Militär entlassen werden. Ob die„ Unbrauchbarkeit" eine Die Volts 8eitung" bemerkt: Distanz stattzufinden habe. Es spielte sich dann folgendes Frageund Antwortspiel zwischen dem Angeklagten und dem Vorsitzenden Folge der unmenschlichen Behandlung war, entzieht des Gerichtshofes ab: sich unfrer Kenntnis. Bors: Bestand zwischen Ihnen und Reiß denn nun irgend Fahnen- Konkurrenz. Aus München berichtet das Heroldsche ein feindliches Verhältnis, das zu einer Verschärfung Depeschen- Bureau: Wie wir aus bester Quelle erfahren, soll es bei des Rencontre führte? Angekl: Nein, wir haben nie etwas miteinander vorgehabt, da wir uns ja kaum von diesem unliebsam bemerkt worden sein, daß der Beſizer der lezten Anwesenheit des Prinzregenten in Berchtesgaden kannten. Bors.: Aber Ihre beiden Corps standen des Grand Hotels neben nur einer bayrischen Flagge noch miteinander in Verruf?- Angefl: Das ist richtig.
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„ Das Rechtsgefühl aufs äußerste empörend aber ist es, wenn der Versuch gemacht wird, solche Nachrichten durch Verleitung eines in einer Bertrauensstellung befindlichen ehrlichen Mannes zum Vertrauensbraich gegen bar zu gewinnen. Es wird fürwahr die höchste Zeit, daß dieses System der polizeilichen Informationsbeschaffung sobald wie möglich aus der Welt hinaus reformiert wird. Eine schwere Gefährdung von Treu und Glauben ist die Begleiterin dieses Systems, in dessen Verurteilung sich alle Welt einig ist."
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Die„ Germania " spricht fanft von einem schweren Mißgriff", der von keiner Seite gebilligt werden" könne. Eine doppeldeutige Wendung. Grämt das Blatt sich über den Mißerfolg der Polizei?
Wenn es wahr ist, was unlängst ein Sachverständiger der bürgerlichen Journalistik behauptete, daß nämlich in allen Redaktionen Bertrauensleute der Polizei figen, die sogar den Kollegen als solche bekannt sind, so begreift man, daß die bürgerliche Presse das Verfahren der Polizei für ganz selbstverständlich und darum nicht für weiter erwähnenswert hält. Entrüstung wird das gehört anscheinend zu den Berufspflichten der Kollegen von Polizeispiteln nur gegenüber der Socialdemokratie
produziert!-
Ministerielle Wahlhilfe?
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Bors.: Und wenn dieses Verrufsverhältnis nicht be- 3 wei deutsche Flaggen gehigt hatte. Der betr. Hotelier wurde standen hätte, so würde sich jedenfalls ein andrer, harmloserer Samit, daß er noch vom letzten Besuch der Kaiserin im Besitz derselben zur Rede gestellt und erklärte das Hissen der beiden deutschen Flaggen Ausgang der Sache ergeben haben? Angell.: Jawohl, dann würde Reiß kaum feinen beleidigenden Ausdruck gebraucht und gewesen sei. Hoffentlich wird kein Krieg zwischen Preußen und Bayern ausich ihn darüber nicht in dieser Form zur Rede gestellt haben. Borf.: Haben Sie sich an jenem Abend nicht überlegt, daß es brechen ob der welthistorischen Frage, ob der Hotelier in Berchtesvielleicht besser gewesen wäre, mit der Erledigung der gaden fünftig nur eine schwarz- weiß- rote Fahne hissen soll oder ob Sache bis zum nächsten Morgen zu warten?- Angell.: er durch Hinzufügung einer zweiten weiß- blauen Flagge die bayrische Ebenbürtigkeit anerkennen wird. Nein, ich mußte nach dieser Aeußerung irgend etwas unternehmen, um mir als Mitglied des Karlsruher S. C. Satisfattion zu verschaffen und zu diesem Zived wählte ich den Schlag ins Gesicht. Es ist ein recht belustigender Streit, den die Kartellbrüder In der weiteren Verhandlung ergab sich, daß der Angeklagte jeglicher Schattierung vor jeder Reichstagswahl aufführen; Ruff ar. Abend vor dem Duell ein Vergnügungs- belustigend, weil einmal jede Partei der andern dies oder lokal, das Kolosseum, aufgesucht hatte, ebenso sein im jenes Mandat abzujagen sucht, noch ergötzlicher aber darum, Duell gefallener Gegner, der infolge des Durchschwärmens veil die Zahl der unter die Kartellbrüder der Nacht verspätet auf dem zum Duell bestimmten Plaze erschien. teilenden Mandate immer geringer wird. Von den in Sachsen zu Ruff motivierte feine eigenartige Vorbereitung zu dem Waffengange vergebenden 23 Mandaten befigt jetzt schon die Socialdemokratie 12, mit den Worten:" Es ist doch allgemein üblich, sich vor um die übrigen elf streiten sich die drei Parteien der Konservativen, einem Duell zu zerstreuen." Ferner wurde festgestellt, daß Nationalliberalen und Antisemiten, obgleich von diesen elf stuff der Corpsstudent und Vicewachtmeister bereits eine Mandaten fünf( Löbau , Meißen , Pirna , Mittweida , Limbach und Reihe von Vorstrafen erlitten hatte, nämlich wegen Körper- Blauen, ja fogar als sechster Annaberg ) reif find, der Socialdemo verlegung und groben Unfugs 15 M., wegen Beleidigung 20 M., und fratie noch zuzufallen. Unter solchen Umständen muß die Eiferzwei weitere Polizeistrafen wegen groben Unfugs. süchtelei unter den Kartellbrüdern doppelt lächerlich erscheinen. Schließlich, tvenn dann die Wahlen näher rücken, erfaßt sie alle die große Angst vor der Socialdemokratie und die Streitart wird begraben.
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Gegen die Wahl des Abg. Bolz in Saarbrücken , dessen Mandat vom Reichstag für ungültig erklärt wurde, hat die Centrumspartei wieder einen ausführlichen Wahlprotest eingereicht, der die alten Klagen über schamlose Wahlbeeinflussungen seitens einzelner Bergbeamten wiederholt. Jm Königreich Saarabien pfeift man aber auch nach Stummis Tode auf Reichstagsbeschlüsse und Wahlmoral. Interessant ist eine Protestbehauptung: daß der Minister des Innern felber als Wahlagitator für den Stummschen Schüßling Bolz eingetreten Gegen Ruff wurde schließlich auf 3 Jahre Festung er ist, insofern er in Bezug auf den Bolzschen ultramontanen Gegenkanditaten Dr. Muth fich geäußert haben foll:„ Wenn ich Muth Die Vorstrafen des Ruff beweisen, wie er bisher sein studentisches Ein allerliebstes Bild aus dem Leben der studentischen Jugend! Die Vorstrafen des Ruff beweisen, wie er bisher sein studentisches als Beigeordneten( für St. Johann; als solcher war er gewählt) Leben ausgeloftet. Gin Arbeiter, der seinem Jugendübermut liberalen in Leipzig , wie die Sächi. Nat.- Lib. Corr." sagt, Am Montag hat der Landes- Ausschuß der sächsischen Nationalbestätige, dann läßt er sich als Gegenkandidaten gegen Bolz auf dergestalt die Zügel hätte schießen lassen, wäre wahrscheinlich nicht lange und wichtige Beratungen gepflogen. Der Ausschuß stellen. Als Zeugen für diese Behauptung ist der Minister mit minimalen Geldstrafen weggekommen. Und beschloß, den zu Dresden am 13. Dezember vorigen Jahres selber sowie der Abg. Dr. Bach em benannt. Herr Bachem ist welches moralische Verantwortlichkeitsgefühl spricht aus der von den Vertretern der andren Parteien( also auch zwar seit den letzten Reichstagsvorgängen gerade kein klassischer Thatsache, daß diese Herren am Vorabend eines Duells, dessen vor den Antisemiten, diesen fürchterlichen Feinden des Liberalismus!) Zeuge, aber in diesem Falle wäre seine eidliche Bestätigung der tragischer Ausgang mit Bestimmtheit vorauszusehen ist, sich in einem vorgelegten Entwurf eines Kartellvertrages abzus Protestbehauptung doch ein intereffanter Beleg für die Grundsäße, Tingeltangel auf ihr würdiges Thun vorbereiten und dort den Mut zu Lehnen. Aber in der Hoffnung, daß diese andern Parteien sich zu weiterem Entgegenkommen bereit finden lassen werden, hat der Ausnach denen der preußische Minister des Innern die Wahlen der einem vorbedachten Morde sammeln! Bürgermeister und Beigeordneten der Kommunalverwaltungen be- unser Strafgefeß gemäß der Klassenmoral, der es entstammt, den foll also fortgeschachert werden. Aber die Kazbalgerei wird schließlich Das Urteil felbft konnte nicht wesentlich anders ausfallen. Da schuß den Vorstand zur Fortsetzung der Verhandlungen ermächtigt. Es stätigt oder ihnen die Bestätigung versagt. Totschlag mit zweierlei Maß mißt und für den Proletarier, verstummen vor dem Appell des Kampfes gegen die Socialdemokratie. der im Rausch oder im Wutdelirium einen Gegner niederstößt, Gine andre Frage ist es, ob die Wähler der Nationalliberalen Der verlassene Kardorff. Der heißblütige Herr v. Kardorff Buchthausstrafe vorfieht, während es für den Angehörigen der diesem Startell ihre Stimmen geben werden, da in ihm die hochhatte nicht nur für seine Person den Austritt aus dem Bunde der besigenden und gebildeten Klassen, der mit( agrarische, handelsvertragsfeindliche Richtung überwiegt. Eine fomische Nüance mehr hat diesmal der Kartellzwift aufLandwirte erklärt, sondern auch für seine ganze Partei das Gleiche faltem Blute, wenn auch unter Wahrung der mittelalterlichen Zweikampfsformalitäten, seinen Gegner ins Jenseits schickt, nur zuweisen, da die Antisemiten formell in das Kartell aufgenommen angekündigt. Die Reichsparteiler aber find nicht geneigt, Festungsstrafe verhängt, so war auch in diesem Falle trok werden sollen, die sich auch alle mögliche Mühe geben, diese Anbon Herrn b. Kardorff berpfändete Wort berpfändete Wort einzulösen. aller Frivolität des Ehrenhandels" nur eine Verurteilung zu der erkennung สิน erwerben. Man weiß, daß die Antisemiten Die freitonservativ reichsparteiliche Fraktion sowohl des Abgeord- feudalen, amüsanten Kavaliershaft der Festungsstrafe möglich. netenhauses wie des Reichstages hat sich vielmehr dahin entschieden, borläufig sich Reserve gegenüber dem Bunde der Landwirte aufzuerlegen, später aber eine gründliche Abrechnung abzuhalten und den Bund scharf anzugreifen.
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ihre Rolle in Sachsen ausgespielt haben, soweit eine selbständige Erwerbung von Mandaten in Betracht kommt, und Einen ganz neuen Rechtsgrundfas propagiert die bayrische daß die Konservativen die Antisemiten, ja auch die Nationalliberalen Centrumspresse. Vor einigen Monaten hielt der ultramontane nur noch als Gruppen in Rechnung ziehen, die bei selbständigem Landtagsabgeordnete Pfarrer Hebel eine Rede, wobei er aus einem Vorgehen eine Stimmenzersplitterung herbeiführen, deren Ergebnisse Die letteren meinen Ein sehr komischer Beschluß. Erst will man die Wahrhilfe des ihm zugegangenen Brief eine Stelle verlas, in der die bahrischen von den Konservativen gefürchtet werden. Prinzen in bedingter Form als preußische Lakaien bezeichnet wurden. nämlich, jede, auch die kleinste Stimmen zersplitterung müsse der Bundes haben, dann aber wird man auf ihn schimpfen!- Wegen Beleidigung von Mitgliedern des landesherrlichen Hauses leitete Socialdemokratie zu gute kommen. Bekanntlich war dies auch die Der Stil der Volkspartei ". Die, Breslauer Zeitung", daraufhin der Staatsanwalt ein jetzt eingestelltes Ermittelungsverfahren Ansicht des in politischen Dingen durchaus nicht weitsichtigen verbte Eugen Richter nachläuft, hatte unlängst von den Social- ein. Darüber regt sich nun die Centrumspresse mächtig auf; fie storbenen Königs Albert, der mehrfach die bürgerlichen Barteien zu demokraten als von den schmugigsten und elenden entrüftet sich, daß es der Staatsanwalt gewagt hat, gegen ein Mit- gemeinsamem Borgehen gegen die Socialdemokratie aufgefordert hat. Lumpen" gesprochen, mit denen man sich nicht verbinden könne. glied der Centrumsmajorität vorzugehen. Man scheint also zu Aber es fragt sich, ob diese Berechnung richtig ist und nicht vielmehr das Jetzt meint die Breslauer Zeitung", sie habe nicht die Social- beanspruchen, daß eine ultramontane Gesinnung Straflosigkeit sichert. ob Startell und größere dauernde demokratie, sondern die Redakteure des Vorwärts" ge- Dagegen werden aber wohl die Herren Rechtsanwalte energisch Vorteile der Socialdemokratie bringt. Sicherlich hat meint, die allerdings rüde Patrone und moralische Lumpen" seien. Einspruch erheben; denn in Zukunft tönnten dann alle kriminellen daß nun auch die Antisemiten in das Kartell Die Ausrede ist zwar Schwindel, aber wir laffen sie gern gelten. I Persönlichkeiten auf einen Rechtsbeistand verzichten, da sie sich doch werden sollen, symptomatische Bedeutung.
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