ein
Handel der Schuhgebiete auch im Jahre 1901 größer gewesen, als| Streits der Flaschenmacher ganz besonders viele Opfer aus- gewünscht, daß diejenigen Kollegen, welche im Besik von Material in irgend einem der Jahre vor 1900. Für die Beurteilung der ge- suchte. Eine große Zahl tüchtiger und intelligenter Arbeiter, über die Bewegung von 1885 bis 1887 find, es dem Vorstand im samten wirtschaftlichen Entwicklung der Schutzgebiete ist es von Er- die bei dieser Gelegenheit als Opfer der Unternehmerwillfür auf die Bureau, Stralauerstr. 48, zur Einsicht übergeben. heblichkeit, daß die geringfügige Abnahme ihres Handels gegenüber Straße geworfen wurden, mußten sich im Auslande ein Unterkonimen Die Arbeiter der mechanischen Schuhwaren- Fabriken befaßten sich dem Vorjahr ausschließlich auf die Einfuhr entfällt, deren Um- suchen, wenn sie nicht daheim, wo ihnen die Möglichkeit des Er- am Montag in einer gutbesuchten öffentlichen Versammlung mit der fang nicht lediglich von der wirtschaftlichen Prosperität der einzelnen werbes verschlossen war, im Elend verkommen wollten. Die gegenwärtigen Arbeitslosigkeit und den Lohnabzügen. Weber Gebiete, sondern daneben auch von anderen Momenten, z. B. der Brutalität der Flaschenfabrikanten hat aber noch eine für dieselben führte aus: Von allen gelernten Arbeitern ginge es den SchuhEinfuhr von Material für öffentliche Bauten, abhängig ist. Während recht unangenehme Folge, an die sie im Eifer der Verfolgungswut machern sicher am traurigsten. In einzelnen Fabriken verdienen die Einfuhr der Schutzgebiete um etwa 3 Millionen Mark zu jedenfalls nicht gedacht haben. Mit den vertriebenen Arbeitern hat die Schuhmacher überhaupt nicht über 18 M., und rückgegangen ist, hat die Ausfuhr um 1866 000 M. zugenommen auch die deutsche Flaschenindustrie einen Teil ihres Absatzgebietes Wochenverdienst von 24 M. gehöre in ganz Berlin schon zu und damit die Zunahme der Vorjahre noch um etwas über- verloren. Dafür liefert der nachstehende Brief, den einer der Aus- den Seltenheiten. Die Arbeit werde immer mehr Saisonarbeit, die troffen Der in den Zahlen der Ausfuhr zum Ausdruck kommende wirt- gesperrten an die„ Sächsische Arbeiterzeitung" geschrieben hat, einen Stabilität im Arbeitsverhältnis schwindet, daher werden die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Arbeiter auch stetig schaftliche Fortschritt der Schußgebiete tritt auch in den" Ich befinde mich auf der Reise nach Monterey in Mexiko . höhere. Ueberstunden in fast unbegrenzter Zahl und Sonntagsarbeit Finanzen der Schutzgebiete in Erscheinung. In dem Stats- Wir sind 47 Flaschenmacher mit 40 Frauen und Kindern. Es sind bilden während der Saison die Regel. Sind dann durch maßloſe voranschlag für das Rechnungsjahr 1903 konnten die eignen die ganzen von den Flaschenfabrikanten ausgesperrten und von Ort ueberstundenarbeit die Lager gefüllt und die Abnehmer befriedigt, Einnahmen bei allen Schußgebieten außer Ostafrika höher angefeßt zu Ort gehezten Flaschenmacher dabei. Die deutschen Flaschen- so heißt es für die Arbeiter einfach wochenlang aussehen oder werden, als in den Vorjahren, während auf der andern Seite bei fabrikanten verlieren dadurch ein großes Abfazgebiet; denn dort ihnen winkt das Straßenpflaster. Um die Jahreswende herum sind den meisten Schußgebieten ein geringerer Reichszuschuß in Anspruch fommt eine große Glasfabrik in Betrieb. Borläufig nur eine Wanne, die meisten Fabriken 14 Tage bis 6 Wochen geschlossen gewesen und genommen wird; für Togo wird im Gegensatz zu den letzten vier die zweite Wanne( Behälter, worin die Glasmasse geschmolzen wird) ca. 800 Arbeitslose lagen auf der Straße, noch gegenwärtig find Jahren ein Reichszuschuß überhaupt nicht gefordert. Bei der Be- wird aber demnächst fertig. Die Glasfabrik in Gerresheim lieferte ant 500 Schuhmacher arbeitslos. Die flaue Zeit benutzen die urteilung der Höhe des Reichszuschusses, der für 1903 auf etiva bis jetzt jährlich ca. 16 Millionen Flaschen nach dort. Diese werden Fabrikanten dann aber regelmäßig zu Lohnreduktionen. In faſt 15 Millionen Mark für die sämtlichen Schuhgebiete in Afrika und aber von jezt ab dort fabriziert. Das schadet nichts; so mußte es allen Fabriken sind in letzter Zeit Abzüge von 5, 10 und mehr der Südsee angefeht ist( gegen 17 bezi. 19 Millionen Mark in den kommen die Glasbarone wollen es nicht anders. Prozent gemacht worden, ja in einer Fabrik betragen dieselben auf Jahren 1902 und 1901), und bei der Vergleichung des Reichs- Die Glasfabrikanten haben damit wieder einmal eine sonder einzelne Arbeiten sogar 20 bis über 50 Prozent. Trotz alledem zuschusses mit den eignen Einnahmen der Schutzgebiete darf nicht bare Art Patriotismus gezeigt: sie nahmen die Ausgesperrten haben die Fabrikanten noch den Mut, von ihrem Wohlwollen den außer Acht gelassen werden, daß einmal die sämtlichen Ausgaben nicht wieder in Arbeit und trieben sie dadurch ins Ausland. Arbeitern gegenüber zu sprechen und zu schreiben, wie sie solches für militärische Zwecke, die anderwärts in die Etats des Mutter- Na, das schadet nichts. Wir zerschneiden das Tischtuch nicht. durch ihre zweifelhaften, leistungsunfähigen Fabrik Krankenkassen Landes eingestellt werden, in dem deutschen Etat als Ausgaben der wir gründen in Monterey eine Filiale der deutschen Glasmacher- und durch den in rigoroser Einseitigkeit geleiteten Arbeitsnachweis Schutzgebiete gebucht werden; daß ferner der Reichszuschuß heran- Union in Toluca( Meriko). Viele Grüße an unsre Freunde und Ge- bethätigen. Diesen willkürgelüften der Fabrikanten müſſe ſchließlich gezogen wird zur Bestreitung der einmaligen Ausgaben für noffen usw." Meliorationen und produktive Anlagen, die anderwärts und im mal wieder energisch entgegengetreten werden, obwohl nicht die AbReichsetat selbst nicht aus den laufenden Einnahmen, sondern durch die Aufnahme von Anleihen gedeckt zu werden pflegen. Die Be rücksichtigung dieser Verhältnisse dürfte ein zutreffenderes und günstigeres Bild von den Opfern geben, die das Reich für feine Schutzgebiete vorläufig noch bringen muß, als die bloßen Zahlen des Reichszuschusses. Die obigen Zahlen stellen nicht etwa den Handel der Schutzgebiete mit Deutschland dar, sondern beziehen sich auf den Gesamt: handel. Das deutsche Zollgebiet ist an diesem mit noch nicht zwei Fünfteln beteiligt, und zudem besteht auch noch ein großer Teil der deutschen Einfuhr nicht aus Handelswaren, sondern aus Lebensmitteln für die Beamten und die Schutztruppe, aus Materialien zum Eisenbahnbau und zur Errichtung von Regierungsgebäuden usw. Bringt man diese Einfuhr für Regierungszwecke in Abzug, so ergiebt fich, daß Deutschland ungefähr doppelt so viel für die Verwaltung feiner Schutzgebiete ausgiebt, als der Handelswert seiner dorthin exportierten Waren beträgt.
Kohlen und Coaksversand aus dem Ruhrbezirk. Auch in der Tezten Woche war der Versand von Kohlen, Coats und Briketts aus dem Ruhrbezirk ein recht lebhafter. Es find nach der Rhein . Westf. Zig." vom 16. bis intl. 22. Jan. 108 368 D.- 2." zu 10 Lounen mit Kohlen, Coats und Briketts beladen und auf der Eisen bahn versand worden, gegen 88 909 Doppelwagen in demselben Zeitraum des Vorjahres bei gleichen Arbeitstagen. Es wurden dem nach vom 16. bis 22. Januar des Jahres 1903 auf den Arbeitstag 3243 und im ganzen 19 459 Doppelwagen oder 21,9 Proz. mehr gefördert und zum Versand gebracht, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Holzarbeiter. In der Lurusmöbelfabrik von Wezig in Döbeln bei Leipzig find Differenzen ausgebrochen, weil die Arbeiter sich keine Lohnherabsetzung gefallen lassen wollen.
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In den Adler- Fahrradwerken zu Frankfurt a. M. sind ernste sicht bestehe, in einen Streit einzutreten. Immerhin aber dürfen die Differenzen ausgebrochen. Eine Kommission, welche mit der Arbeiter nicht länger mit verschränkten Armen zusehen, wie ihre Direktion wegen der schlechten Behandlung seitens des Meisters und Arbeitsbedingungen und ihre Lebenshaltung von Tag zu Tag weiter um Lohnaufbesserung verhandeln wollte, wurde gemaßregelt verschlechtert werden. In der Diskussion wurde unter anderm erDie beteiligten Kollegen erklärten sich solidarisch und haben ebenfalls wähnt, daß die Heim- und Frauenarbeit auch in der Schuhwarendie Arbeit niedergelegt. Wir ersuchen, den Zuzug von Schlossern Industrie immer mehr überhand nimmt, und daß heute schon die und Drehern nach Frankfurt a. M. strengstens fernzuhalten. Firma aase das Dutzend Paar Lackschuhe für 3 M. Lohn außer Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. Sem Hause herstellen läßt. In der Fabrik selbst wird durch die Die Ortsverwaltung Frankfurt a. M. Zwickmaschinen- Arbeit eine Leistung von 3500 Paar pro Woche verlangt, während bislang von denselben Arbeitskräften nur 2100 Paar fertiggestellt wurden. Alle Redner waren sich darin einig, daß der Ausbau der Organisation mit vermehrter Energie in die Hand genommen werden müsse, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Die Graveure und Giseleure in Annaberg- Buchholz im Erzgebirge Eine dahingehende Resolution, in der außerdem noch ein in" Schuh haben am Sonnabend, den 24. Januar, nachstehende Forderungen und Leder" erschienener Schimpfartikel gegen die Schuhmachereingereicht: 1. Berkürzung der täglichen Arbeitszeit auf neun Organisation gebührend gewürdigt wurde, fand einstimmige AnStunden( einschließlich Frühstücks- und Besperpause). 2. Einführung nahme. Verband der Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen. eines Minimallohnes für Ausgelernte bis zu einem Jahre 20 M. Wochenlohn; für diejenigen, welche bereits einen höheren Sazz ver- Am 23. Januar fand die Generalversammlung der Filiale I statt. dienen, 10 Broz. Aufschlag. 3. Für Ueberstunden 25 Broz. Aufschlag. Borisch gab folgenden Kassenbericht vom 4. Quartal: Einnahme 4. Einschränkung der Lehrlingszahl, so daß in Zukunft auf zwei 4585,50 M. Ausgabe: An die Hauptkasse 1777,62 M., Reise- UnterGehilfen nur ein Lehrling kommt. Da die Unternehmer nicht stigung 138,30 M., Arbeitslosen- Unterſtüßung 1783 M., Umzugsdas nötige Entgegenkommen zeigten, haben am Montag sämtliche fosten 255,80 M., Unterstützung für Gemaßregelte 84 M., 12 Broz. Kollegen die Arbeit nicht wieder aufgenommen. für örtliche Ausgaben 546,50 t., Gesamtausgabe: 4585,50 W. Bur Kollegen! Es ist nunmehr unsre Pflicht, dafür zu sorgen, daß Weihnachtsunterstüßung für arbeitslose Stollegen waren 768,40 M. Auf Antrag wurden die jeglicher Zuzug nach dem Streitgebiet unterbleibt. Bedenkt, daß gesammelt, ausgezahlt wurden 657 M. Aus dem von Borisch gegebenen unire dortigen Kollegen bei einer zehn und elfstündigen Staffierer einstimmig entlastet. Arbeitszeit oft nur einen Wochenlohn von 10, 12 und 18 M. nach Jahresbericht war zu ersehen, daß trotz der anhaltenden Krise die Hauſe tragen. Die dortigen Kollegen sind im Durchschnitt am Mitgliederzahl der Filiale von 902 auf 940 gestiegen ist. schlechtesten von uns entlohnt, deshalb müßte man voraussetzen, verschiedenen Firmen versuchten Lohnfürzungen find durch feftes daß sich kein Arbeitswilliger" findet, um den Kollegen in Zusammenhalten der Kollegen mit Erfolg zurückgewiesen worden. ben Rüden zu fallen.altet jeden 8uzug feru! In den Vorstand wurden folgende Kollegen gewählt: 2. Borfizzender Der Centralvorstand. Fisch; 1. Schriftführer Fatschel, 2. Weser ; Hilfskassierer Wengler; Zum Beisiger Hoffmann, Lambert, Dähn; Revisor Arndt. Schluß wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: In Erwägung, daß die Firma W. Hagelberg, Attien- Geſellſchaft, fortgesezt versucht, Lohnabzüge für geplagte Steine zu machen und bie Kollegen, welche sich derartige ungesetzlichen Abzüge nicht gefallen lassen, aufs Pflaster wirft, beschließt die Generalversammlung der Filiale I: Da die Firma bei der mündlichen Verhandlung erklärte, auf Schadensersatz beharren zu müssen oder die Betreffenden zu entlassen, die Sperre über die Firma W. Hagelberg Aktiengesellschaft zu verhängen."
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Der transatlantische Schiffahrtstrust. Nach einer Korrefpondenz des„ Berl. Börsen- Courier" aus New York hat der Morgansche Dampfertruft weitere 10 Broz., gleich 5 Millionen Dollar, von den 50 Millionen, die von dem bekannten Morgan- Syndikat garantiert worden sind, eingefordert, um die Summe als Anzahlung auf eine Bereicherung seiner Flotte um nicht weniger als 12 der größten Die Schriftgießer in Offenbach haben heute ihren Arbeitgebern Dampfer zu verivenden. Vier derselben sind augenblicklich in Forderungen eingereicht auf Einführung einer Arbeitszeit von Camden , New Jersey , im Bau begriffen, zwei werden in Sparrow 8 Stunden, Gewährung eines Minimallohnes von 27,50 M. und Boint, Maryland , konstruiert, während 6 Dampfer in Groß- Durchführung einer Lehrlingsskala. Die Antwort der Arbeitgeber britannien gebaut werden. Die meisten, wenn nicht alle neuen wird bis nächsten Sonnabend erbeten. Dampfer werden die Flagge der Atlantic Transportation Line, welche ein Glied der Dampferkombination ist, führen( die ameri kanische Flagge mit Rücksicht auf eine etwaige Schiffssubsidien- Bill). Die Totalausgabe für die genannten Schiffe wird 24 bis 30 Mill.
Dollar betragen.
Der Ausstand bei E. J. Post in Köln- Ehrenfeld ist durch einen Schiedsspruch des Einigungsamtes, den sowohl die Firma wie die Arbeiter anerkannt haben, beendet worden. Die Accorblöhne werden um 7-8 Prozent erhöht, die Organisation der Arbeiter wird an erkannt und ein neuer Arbeiterausschuß gewählt. Der Betrieb ist in vollem Umfange wieder aufgenommen worden.
Die Forderungen der Brauer an die Brauerei Erlivein u. Schult heiß in Erlangen sind bewilligt worden und die Differenzen dadurch zur Zufriedenheit der Arbeiter erledigt.
Die Maurer in Apenrade haben an ihre Unternehmer die Forderung gestellt, einen Stundenlohn von 45 Pf. zu zahlen. Bisher betrug der Lohnfas 40 Pf. Die Arbeitgeber sind zu Unterhandlungen mit der Lohnkommission bereit.
Die Maler in Wandsbeck haben mit der Innung das Ueberein fommen getroffen, daß der Hamburger Lohntarif auch in Wandsbeck Geltung haben soll.
Verfammlungen.
Textilarbeiter- Berband. Die Filiale Berlin I hielt am 24. Januar eine Mitgliederversammlung ab. Die Abrechnung vom 4. Quartal 1902 ergab eine Einnahme inkl. Bestand von 1363,37 M.; Ausgabe 999,11 M.; Bestand am Schluß des Quartals 364,26 M. Der Kaffierer wurde entlastet. Der Vorfißende teilte mit, daß für die ftreifenden Weber in Meerane 594,45 M. auf Listen gesammelt wurden. Hierauf wurde Gosemärker, gegen dessen Wahl als Fachfommissionsmitglied der Färber in der Generalversammlung von feiten des Kollegen Wilhelm Quast Protest erhoben wurde, wieder als Mitglied der Fachkommission der Färber gewählt und das Verhalten Quasts in dieser Sache auf das schärfste verurteilt.
Der Fachverein der Tischler hielt am 21. Januar seine Generalversammlung ab. Den Kaffenbericht gab Kunisch. Die Einnahmen im 3. Quartal betrugen mit Bestand 1889,17 M., die Ausgaben 1417,04 M., Bestand 472,13 M. Den Vorstandsbericht gab Ewert. Die Vorstandswahlen hatten folgendes Resultat: Hürtler 1. Vorsitzender und Vertrauensmann, Greulich 2. Vorfigender. Bubner und Girke Schriftführer, Bordesch Revisor. In den Ausschuß wurde Braun gewählt. Im Arbeitsnachweis meldeten sich 123 Arbeitslose feit dem 1. Juli, vermittelt wurden 67. Die Mitgliederzahl stieg auf 397 am Schlusse des Jahres.
Achtung, Metallarbeiter! Der Zuzug von Drückern nach Dresden ist fernzuhalten, weil dort Lohndifferenzen vorliegen. Die Sperre über die Gießerei Eitner dauert fort. Des gleichen der Streit beiseifer u. Schmidt. Bei letztgenannter Firma ist es uns bis jetzt möglich gewesen, den Zuzug von auch mur einigermaßen leistungsfähigen Kräften fernzuhalten. In legter Zeit wird uns aber das Streitpostenstehen durch die Polizei ungeheuer erschwert. Es wird unsern Kollegen ohne jede sichtbare Ver anlassung die ganze Johannisstraße verboten. Wer sich weigert, dem unberechtigten Verlangen nachzukommen, wird zur Bache gebracht. Dabei verhalten sich unsre Boften so ruhig, daß jemand, der ahmungslos durch die Johannisstraße geht, gar nicht weiß, daß Zu einer großartigen Kundgebung gegen die Vorkommnisse, hier etwas los ist. Jedesmal aber, wenn unsre Kollegen von welche sich in letzter Zeit im deutschen Reichstage ereignet haben, den Schuyleuten angefahren werden, entsteht ein Auflauf, so daß gestaltete sich die am Montag im Charlottenburger Volkshause abman sagen kann, wenn die öffentliche Ruhe und Ordnung, in deren gehaltene Protestversammlung. Schon vor acht Uhr mußten fämt Interesse die Schußleute angeblich dastehen, gestört wird, dann haben liche Tische und Stühle aus dem Saale und von der Galerie entdie Schutzleute selber daran schuld. Diese Erschwerung des Streit- fernt werden, um für die herbeiftrömenden Massen Raum zu schaffen. In Mariendorf tagte am Sonntag eine sehr stark besuchte postenstehens kann uns ja selbstverständlich nicht abhalten, unsre Anwesend waren circa 2500 Personen und viele Hunderte, die feinen Pflicht zu thun, und kann auf die Fortführung des Streits teinen Einlaß mehr fanden, mußten umkehren. Das Referat über das öffentliche Gewerkschaftsversammlung, die einen guten agitatorischen Einfluß ausüben. Trotzdem aber werden wir gezwungen sein, uns Thema:" Was steht auf dem Spiel?" hielt Reichstags- Abgeordneter Erfolg hatte. Nach einem Vortrage des Genossen Schulz und einer nächstens wegen der Belästigung durch Schutzleute zu beschweren. Paul Singer. In packender Weise ging Redner auf die regen Distuffion nahm die Versammlung eine Resolution an, welche Deutscher Metallarbeiter- Berband. Ortsverwaltung Berlin . Kämpfe unserer Fraktion anläßlich der Beratungen des Zolltarifs fich für die Notwendigkeit der politischen und gewerkschaftlichen ein und beantwortete dann die Frage des Themas dahingehend, daß Organisation ausspricht und die Arbeiter auffordert, sich bei den Die Streifabrechnungskommission der Barbiere ersucht uns mit sehr Ernstes auf dem Spiele steht, nämlich: die Wolfsfreiheit, das nächsten Reichstagswahlen im Sinne der Socialdemokratie zu bezuteilen, daß fie folgenden Beschluß gefaßt hat: Es ist nach dem vor- Wolfsrecht und die Bolkswohlfahrt. Dieses zu verhindern, sei un- thätigen. handenen Material nicht möglich, eine vollständige Abrechnung zu erläßliche Pflicht eines jeden Arbeiters überhaupt eines jeden Staats
liefern, da die Liſten während des bei dem Streik entstandenen bürgers, der sich noch seiner Menschenrechte bewußt it. inter Letzte Nachrichten und Depefchen.
Wirrwarrs nicht mehr vollständig waren. Die Kommission stimmt braufendem Beifall schloß Genosse Singer seine zweistündigen Ausdaher der von der Lohnkommission gelieferten Abrechnung zu, nachführungen mit dem Hinweis darauf, daß bei den kommenden Wahlen dem das Material nochmals eingehend geprüft worden ist. nicht nur die Wähler selbst, sondern auch die jüngere Generation Frankfurt a. M., 27. Januar. ( B. H. ) Aus der Pfalz wird der Die Arbeiter der Faßfabrik von Ihlenburg u. Krüger in Ober- sowie die Frauen und Mädchen des Proletariats träftig Hand an- Frankfurter Beitung" gemeldet: Das am Sonntag in verschiedenen berg i. d. 9. haben am 21. Januar einmiültig die Arbeit ein- legen mögen, um den herrschenden Klaffen, die bereits dem Maras- Drtschaften der Borderpfalz wahrgenommene Erdbeben hat sich gestern gestellt. Schon am 10. Januar sahen sich die Arbeiter gezwungen, mus verfallen, den gebührenden Denkzettel zu geben. vor und nachmittag wiederholt. Besonders in den Ortschaften ihre Kündigung einzureichen, die Differenzen wurden aber in Güte Gegner meldeten sich auf die wiederholte Aufforderung des Kandel , Maximiliansau und Pforz war die Erschütterung so groß, wieder beigelegt. Herr Ihlenburg hatte sich durch Unterschrift zu stürmischen Hochrufen auf die Socialdemokratie und den Genossen sprangen, die Fenster flirrten und die Leute erschreckt auf die Vorsißenden nicht zum Wort. Die Versammlung endete mit baß ganze Häuserreihen erzitterten, die Thüren aus den Schlössern folgendem verpflichtet: 1. Einstellung fämtlicher von ihm gemaßregelten Arbeiter an ihre alten Arbeitsstellen, 2. Anerkennung der Singer. Straße liefen. Organisation, und 3. Aufbesserung der Löhne für jugendliche Ar- Der Verein zur Wahrung der Interessen der Maurer hielt am Der Brand in einem Londoner Jrrenhause. beiter unter 18 Jahren. Diesen Bedingungen ist aber der Firmen- Sonntag eine Mitgliederversammlung ab. träger nicht nachgekommen. Im Gegenteil, Vorgänge spielten sich Tagesordnung wurde das Andenken der verstorbenen Mitglieder Frankfurt a. M., 27. Januar. ( B. H. ) Einem Telegramm der ab, die obigen Bestimmungen direkt ins Gesicht schlugen, worauf reh, Maß und Schröder in der üblichen Weise geehrt. Frantf. 8tg." aus London zufolge werden seit dem Brande in die einmütige Einstellung der Arbeit erfolgte. Die Arbeits- Sierauf hielt über: Vortrag angelegenheiten, wie Löhne, Behandlung 2c., insbesondere die Preise deutung geheimer Gesellschaften in alter und neuer Zeit". Coleney Hatsch 72 Irrfinnige vermißt. Von den Krankenpflegerinnen für Accordarbeiten, spotten jeder Beschreibung. Herr Ihlenburg Ein Antrag, dem Berliner Gewerkschaftskartell noch 1500 m. zu den ist keine umgekommen. Die meisten Patientinnen begriffen die Gefucht Arbeitskräfte von außerhalb. Der Betrieb ruht vollständig. Stosten der in Berlin stattgefundenen und unterstützten Streits zu fahr nicht und verbrannten in ihren Betten. Zuzug von Böttchern, Schneidemüllern ist streng fernzuhalten. Bon der Pest.
Die Lohntommission.
Deutfches Reich.
einen Reuter
Vor Eintrit in die
" Die Be
überweisen, wurde angenommen. Eine lebhafte Debatte entspann sich über die Frage: Was Was geschieht mit demjenigen Mit
gliede, welches nach wiederholter Einladung des Ausschusses Frankfurt a. M., 27. Januar. ( B. H. ) Nach einer Londoner vor demselben nicht erscheint? Hierzu wurde folgender Antrag Depesche der Frankfurter Zeitung " wird den„ Central News" aus Die Glasflaschenfabrikanten führen bekanntlich in ihren Betrieben angenommen: Erscheint das Mitglied nicht, so ist der Ausschuß Durban gemeldet, daß bis zum Sonnabend 27 Todesfälle und ein scharfes Regiment. Jede selbständige Regung der Arbeiter wird berechtigt, auf Grund ſeiner Informationen und der Zeugenaussagen 43 diagnoſticierte Erkrankungen an Best, sowie zwei verdächtige Fälle unterdrückt, und wer es wagt, für die Arbeiterorganisation ein- den Fall zu entscheiden und der nächsten Versammlung das Resultat tonstatiert wurden, 13 Krankheitsfälle sind in Behandlung. Die zutreten, der wird ohne Rücksicht auf die Straße gesetzt, und der zu unterbreiten. Das betreffende, beim Ausschuß nicht erschienene
Ring der Fabrikanten verschließt solchen Aufwieglern" für immer Mitglied hat nicht das Recht, in dieser Versammlung seine An- Staffern fliehen in wilder Panit aus Stadt und Umgebung. Die die Arbeitsstätten. Allgemein bekannt ist ja, daß sich gelegenheit zur Erörterung zu bringen, sondern die Bersammlung für die Eingeborenen reservierten Eisenbahnzüge find überfüllt und die Rücksichtslosigkeit der Fabrikanten der Fabrikanten anläßlich des letzten entfcheidet auf Grund des Resultats des Ausschusses. Es wurde Hunderte von Kaffern fliehen die Straßen entlang. Berantwortl. Nedakteur: Carl Zeid in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlaasanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.