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Nr. 43. 20. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Am Bundesratstische: Graf v. Posadowsky  . Die zweite Lesung des Etats des Reichsamts des Innern wird fortgesetzt beim Titel, Staatssekretär".

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Freitag, 20. februar 1903.

Ein andrer Vers, der zur Zeit der Schweinenot gedichtet ist, werden. Die Agrarier haben dem Verbot des Getreide- Terminhandels wurde erst nach wiederholten Beschwerden freigegeben: am allereifrigsten zugestimmt. Graf Kanit hat verlangt, daß im Ach, hinter einem Schweine Da laufen viele Leute, Denn Börsenausschuß die Mehrheit nicht von Börsenmännern gebildet werde. 262. Sigung. Donnerstag, den 19. Februar 1903, so ein Tier ist jetzt' ne Seltenheit, Ja, wenn noch ein'ge Jahre Wie würde es ihm aber gefallen, wenn in den Landwirtschafts­nachmittags 1 Uhr. Zeigt man das letzte im Panoptifum." fammern nicht sachverständige Landwirte die Mehrheit bilden sollten? Ich erwähne noch, daß Oskar Wildes Salome", die in Stutt Herr Dr. Crüger hat bereits die Aufhebung des Verbots des gart mit großem Erfolge aufgeführt ist, dem hiesigen Kleinen Getreideterminhandels und die Beseitigung des Börsenregisters ver­Theater" verboten worden ist. langt. Die Spekulation haben Sie durch die Aufhebung des Neuerdings muntelt man noch von einem viel höheren Terminhandels nicht beseitigt, im Gegenteil die Spekulation hat Abg. Eickhoff( fr). Vp.) beschwert sich über die dilatorische Be- Censor. In gut eingeweihten Kreisen erzählt man sich von den noch mehr um sich gegriffen. Der Kauf von Effekten ohne Kapital Handlung der Anmeldungen von Warenzeichen beim Reichs- Hoftheatern ganz merkwürdige Dinge. Mir ist aus einer sehr guten auf Stredit ist an sich ebenso wenig verwerflich wie der Patentamt. Zur Eintragung eines einfachen Warenzeichens werde Cuelle angedeutet worden, daß die Nachrichten über Wilden- Kauf von Landgütern mit einer Anzahlung von noch nicht 5 Proz. oft ein ganzes Jahr gebraucht. Die Verfügungen des Reichs- bruchs König Laurin" und Richard Strauß  ' dra- Dagegen brauchte man nicht das schwere Geschütz des Ver­Patentamis feien auch vielfach so widerspruchsvoll, daß sich der matisches Sinngedicht Feuersnot  " thatsächlich wahr bots des Terminhandels aufzufahren.( Sehr richtig! links.) Auf einfache, schlichte Fabrikant keinen Vers daraus machen könne. Die Verfügungen feien oft bureaukratisch, um nicht zu sagen pedantisch. fchwunden. Warum? sind. Diese besten Werke sind vom Repertoire des Hoftheaters ver- Grund der Vorschläge des Frankfurter   Bantiertages bin ich über­Das Patentamt verwerfe grundsäßlich solche Wortzeichen, die Wegen das will ich nicht anführen. zeugt, wäre eine Mehrheit hier im Hause für eine Novelle zum auf eine hervorragende Eigenschaft der zu schützenden Ware hin- egen diefes noch höheren Censors! Was find das für muderische Börsengesetz zu finden. Wenn auf der Rechten auch einige Bank­Rückständigkeiten! Der Geist des Wudertums geht wieder um. direktoren fäßen, dann würden diese wirklich Sachverständigen bald weisen. Dabei sei es aber nicht einmal konſequent. Redner führt Er hat sich auch darüber empört, daß der Kaiser den Vor- einsehen, daß das, was Sie da geschaffen haben, nicht der Erhaltung mehrere Beispiele an für das Widerspruchsvolle der Patentamis­Entscheidungen. So sei einer Firma die Eintragung des Wort- lesungen des Professor Delitzsch   über die neuesten assyriologischen wert ist. Aber Sie denken nur daran, wie Sie die Börse noch mehr zeichens Bahnbrecher" verweigert worden, obgleich es doch keinen Forschungen beigewohnt hat, eine Thatsache, die das deutsche Bürger- tnebeln können.( Bravo  ! links.) Hinweis auf Eigenschaften einer Ware enthalte. tum mit Freuden vernommen hat. Es ist höchst bedauerlich, daß hier die Maulwürfe schon wieder an der Arbeit sind. Freilich, oft weiß man nicht, woran man ist; einerseits wind von allerhöchster Stelle

Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( frs. Vp.)

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Abg. Gamp( Rp.):

Staatssekretär Graf Posadowsky  :

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Der Differenz- Einwand ist keine Folge des Börsengefeßes, fragt an, wie es mit der Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes die Freiheit der Forschung proklamiert, und gleichzeitig erfolgen sondern er war schon nach dem Landrecht möglich und ist ebenso nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch statthaft; das Verbot auf dem Gebiete des Kohlenhandels stehe, wie dem Ausstellungsschwindel höchst reaktionäre Maßregeln gegen die deutsche Kunst und den des Terminhandels in Getreide und Bergwerks begegnet werde und ob die Einbringung eines Gesetzes zum Schutze Liberalismus. Ich appelliere an den Reichskanzler, dessen litterarische werten hat durchaus nüßlich gewirft; besonders des deutschen   Kunstgewerbes in Aussicht stehe. Redner wünscht Ansichten ich zu kennen glaube, daß es anders werde. Seine die Landwirtschaft ist damit sehr zufrieden. Die Ver­weiter ein Reich 3- Theatergefes vor allem mit Rücksicht auf Minister, das sind zum Teil Philister.  ( Heiterkeit.) Die Theater- tretung dieser landwirtschaftlichen Interessen sollten Sie( nach die Theatercensur und die Regelung der Gebühren des cenfur ist eine Beleidigung des deutschen   Volkes. die principielle Berechtigung der Censur will ich bei der Geschäfts- räumen, so wahr der Reichskanzler kein Philifter ist!( Beifall links.) Das Börsenregister war nicht an sich anrüchig, sondern ist erst durch Kündigungs- und Entlassungsverhältnisses im Theaterwesen. Auf Theatergesetz muß mit diesem vormärzlichen Ueberbleibsel auf- links) doch uns überlassen; wir vertreten ja auch nicht Ihre Inter­essen. Herr Mommsen beurteilt auch das Terminregister ganz falsch. lage nicht eingehen. Die thatsächlichen Zustände auf dem Abg. Dr. Crüger( frs. Vp.): die Börse selbst diskreditiert worden. Erhalten werden muß nur das Gebiete der Censur in Preußen beweisen allein schon, daß ein großzügiges Reichs- Theatergesetz, das die Ich möchte eine Censur im wirtschaftlichen Leben Termingeschäft, das auf effektiven Lieferungen beruht. Censur abschafft, besprechen, die Censur, die gegenüber der Börse geübt wird. Der Abg. Dr. Spahn( C.): Man sollte die specielle Diskussion über dringend notwendig ist. Die Theatercensur gehört zur Gewerbe- preußische Handelsminister hat vor einigen Tagen im Abgeordneten- die Reform der Börsengesetzgebung doch zurückstellen, bis die Ordnung, zur Gewerbepolizei, der Reichstag   ist also ganz haus erklärt, Preußen sei für die Fragen der Börsengesetzgebung von den verbündeten Regierungen in Aussicht zweifellos in dieser Frage zuständig. In den letzten nicht zuständig, man möge die Sache im Reichstag zur Sprache gestellte Vorlage dem Reichstage zugegangen ist. Wochen hat sich der preußische Theatercensor wieder dem Gelächter bringen. Ich frage die Regierung, wie weit die Reform des Abg. Dr. Haffe( natl.) fragt an, ob das Gefetz über Erwerb der Welt ausgesetzt. Im letzten Moment der Generalprobe zu Börsengefeßes gediehen ist und in welcher Richtung fie fich und Berlust der Reichs- und Staatsangehörigkeit Bernsteins D'Mali im Deutschen Theater in Berlin   wurde plöblich bewegt. Darüber, daß das Börsengesetz einer Revision bedarf, bestehen fertiggestellt sei oder in welchem Stadium es sich befinde. verboten, während eines Gebets einen Walzer zu spielen.( Hört! keine Meinungsverschiedenheiten mehr, auch nicht auf agrarischer Seite. Abg. Dr. Dahlem( C.) wünscht erhöhten Schutz der rheinischen hört!) Das ist ein ganz bekannter Theatertrick. Als der Direktor Es hat über diese Frage auch eine Konferenz im Handelministerium Lachsfischerei. meinte, es sei doch ein Novum, daß so im letzten Moment der Generalprobe gegen ein Stück vorgegangen werde, antwortete der stattgefunden, in der dieRevisionsbedürftigkeit des Börsengefezes ebenfalls Censor mit dem gepflügelten Worte: Was die Behörde anordnet einmütig anerkannt worden ist. Trotzdem werden die Wünsche der Die Theatercensur ist zur Zeit lediglich Landes­Ich kann deshalb hier auf einzelne Fälle ist immer ein Novum".( Heiterkeit.) Jezt wird statt des Walzers Webers Handelskammern immer noch nicht erfüllt. Was würde die Rechte angelegenheit. Das Theater hat die Aufgabe, entweder harmlose Aufforderung zum Tanz.  - bekanntlich auch ein Walzer- gespielt.( Seiter- agen, wenn etwa die Wünsche der Landwirtschaftskammern in der nicht eingehen. teit.) Von dem Dreherschen Stück Das Thal des Lebens", das auch von selben Weise ignoriert würden? Kennzeichnend ist ein Vergleich der Unterhaltungen zu bieten oder unsern Willen, unser Gefühl zu Haltung der Regierung zum Zolltarif und zum Börsengefeß. Man idealisieren, auf ein höheres Niveau zu heben, um uns der Censur verboten ist, halte ich nicht allzuviel. Aber kräftig ersieht daraus, daß bei uns die verschiedenen wirtschaftlichen Stände tampffähiger zu machen gegenüber den Beschwerden des Lebens. protestieren muß ich doch gegen die Begründung des Censurverbots nicht mit dem gleichen Maße gemeffen werden. Die Gefeßgebung Man kann gewiß von der dramatischen Kunst nicht verlangen, feitens des Oberverwaltungsgerichts und im preußischen Abgeordneten des Reiches wirkt geradezu auf eine Schädigung des Handelsstandes daß sie alles in rosenfarbenes Licht taucht, daß sie eine ideale Welt haus. Das preußische Oberverwaltungsgericht erklärt in seiner Ent­scheidung: Gerade jetzt ist mit Rüdsicht auf die bedauerlichen Bor- hin. Einzelne Bestimmungen des Börsengesezes haben direkt eine un- barstellt, die in Wirklichkeit nicht eriſtiert. Sie soll ja das Leben gänge am fächsischen Hofe eine öffentliche Aufführung besonders be- haben zwar keine Mißstände an der Börse vorgefunden, aber sie zu besuchen, fenne aber doch den Inhalt mancher dramatischen moralische Geschäftsgebarung zur Folge gehabt. Die Börsenkommissare schildern, aber ich muß sagen, ich habe keine Zeit, das Theater denklich."( Hört! hört!) Was ist das für eine Logit? Ich follte doch meinen, daß gerade die hochbedauerlichen zu haben Gelegenheit gehabt, die schädlichen Folgen des Börsengesetzes Stüde   ob die moderne Litteratur dieses Ziel immer erreicht, stände in Dresden   zur Evidenz bewiesen haben, daß wahre Gesezes fast ganz unterbunden. Dabei haben die Agrarier selbst in zweifelhaft sein, zu beobachten. Der Getreidehandel wird durch die Auslegung des ist mir zweifelhaft. Man kann vielleicht sogar manchmal Sittlichkeit mit Bietisterei und Frömmelei nicht das mindeſte zu ihren Kornhaus- Genossenschaften den Befähigungsnachweis erbracht, wo sie vielleicht mit Recht hätte geübt werden ob die Censur da geübt wird, thun hat.( Sehr wahr! links.) Das klägliche Beginnen des Vereins daß fie nicht im stande sind, den Getreidehandel selbst können. deutscher   Fürstinnen zur Hebung der Sittlichkeit ( Sehr richtig!) Die Censur ist aber eine rein Präsident Graf   v. Ballestrem( unterbrechend): Herr Abgeordneter, Spekulation getrieben, während der Terminhandel zu übernehmen. Die Kornhaus Genossenschaften haben felbst polizeiliche Maßregel, die die Aufgaben, die man von ihr das gehört wohl nicht zum Reichsamt des Innern!( Große Börse gerade wegen der Spekulation verboten wird. der erwartet, nie wird erfüllen können.( Lebhafte Zustimmung Das Börsen- lints.) Der beste Censor ist der gute Geschmack des Heiterkeit.) Abg. Müller- Meiningen  ( fortfahrend): register hat nicht die Spekulation gehemmt, sondern den unreellen gebildeten Publikums( Sehr richtig! links) und man Spekulanten die Wege geebnet.( Sehr wahr! links.) Eine durch könnte dringend wünschen, daß sich dieser Cenfor heute manchmal Ich muß diese Sache vorbringen zur Begründung meines An- greifende Revision des Gesetzes ist auch von dem Börsenausschuß, energischer bemerkbar machte. trages auf Einbringung eines Reichs- Theatergesezes.( Staats: bem maßgebende agrarische Persönlichkeiten angehören, für not- Die heute gepflogenen Debatten über die Reform der Börsen­sekretär Graf b. Posadowsty und auf einen Wint wendig erklärt worden. Ebenso muß das Stempelsteuer- Gefeß gefeßgebung werden wiederholt werden müssen, wenn die Novelle desselben auch der sächsische Geheimrat Fischer revidiert werden. Der Herr Handelsminister meinte, wir sollen die zum Börsengesetz wirklich vorliegt. Die Novelle liegt in Form mit den übrigen Bundesratsvertretern berlaffen öffentliche Meinung beeinflussen. Beim Zolltarif- Gesetz hat eines preußischen Antrages bereits dem Bundes den Saal) Der preußische Minister des Innern sagte im Abgeord- fich die Regierung nicht gescheut, im Interesse der Agrarier rate bor  . Es sind aber auf Grund einer Konferenz im preußischen netenhause: Es handelt sich hier darum, daß vor 100 oder 150 Jahren der öffentlichen Meinung entgegenzutreten. In Bezug auf Handelsministerium neue Erhebungen über die Wirkung in einem Zweige unfres preußischen Königshauses künstlich versucht das Börsengesetz wird die öffentliche Meinung mur durch des Börsengefeßes angestellt worden, deren Abschluß zuerst sei, eine Nachfolge auf unleaterem und unfittlichem Wege zu erzielen. eine fleine Anzahl von Leuten aus blindem Haß gegen abzuwarten sein wird. Daß die Börsengesegnovelle noch in ( Hört! hört! und Heiterkeit.) Daß das nicht in das Volk hinein- das mobile Kapital irregeführt. Ich hoffe, daß die Regierung dieser Session dem Reichstage vorgelegt werden könnte, ist voll­gebracht werden darf, ist in einem monarchischen Staat felbst- endlich die Revision der Börsengesetzgebung energisch in die Hand kommen ausgeschlossen. Die verbündeten Regierungen halten die verständlich.( Heiterkeit links.) Es hat aber hier nicht einmal der nehmen wird.( Bravo  ! links.) Börse keineswegs für eine schädliche Institution, sondern für eine wirt­Dichter selbst gewu daß der Markgraf   in dem Stück in einer ver­Abg. Graf Kanik( f.): schaftliche Notwendigkeit. Die Börse muß sich in geordneten ruhigen wandtschaftlichen Beziehung zum Hohenzollernhause steht. Das hat der Selten ist ein Gesez so eingehend vorbereitet worden, wie das Zeiten so rasch und kräftig entwickeln, daß sie auch in kritischen Herr Minister erst in das Stück hineingelegt.( Heiterkeit.) Das Stück Börsengesetz. Der Herr Borrebner hatte also kein Recht zu behaupten, Beiten ihren Verpflichtungen, namentlich im internationalen Geld­enthält im Gegenteil eine Verherrlichung des preußischen Staates, das Gesez sei aus blindem Haß entstanden. Eine Revision verkehr, nachkommen kann. Hoffentlich werden wir uns über alle der der Held des Stückes des Gesezes ist nach mancher Richtung allerdings strittigen Fragen einigen. ist, eilt auf preußisches Gebiet, als auf eine Stätte der Freiheit. notwendig. So ist es nicht richtig, daß jetzt im Börsenausschuß Die Bekämpfung der Ausverkäufe könnte einmal Das war freilich nicht das heutige Preußen.( Sehr gut! links.) die Börsenelemente überwiegen, denn die Börse ist ein Institut, das durch Beschränkung derselben auf eine bestimmte Zeit erfolgen. Dem Das Cenfur- Verbot hat hier wieder einmal eine Riesenreklame für der Allgemeinheit zu dienen hat und nicht einzelnen Streisen des steht aber die verschiedene Masse und Art der zum Ausverkauf ge­ein Stück gemacht, das sonst von dem guten Geschmack des Publikums Voltes. Die Börsentreise verlangen so viel, daß die Regierung gar langenden Waren entgegen. Auch das öst reichische System sehr bald vom Repertoire entfernt worden wäre. Der schlimmste Streich, den die Censur seit langem begangen nicht in der Lage ist, ihre Forderungen zu erfüllen. Vor allem wird der behördlichen Prüfung und Genehmigung von Ausverkäufen hat gegen das Börsenregister Sturm gelaufen. Ich bedaure das sich nicht sehr bewährt. Die Erörterungen über diese Materie hat, aber war das Verbot des Heyseschen Dramas Maria von sehr, denn der Zweck desselben ist, illegitime Zeitgeschäfte zu find im Gange, und es wird sich zeigen, ob man wenigstens Magdala  ." unterdrücken. Aber die Herren wollen gerade das unberufene gegen gewisse Auswüchse der Ausverkäufe mit verschärften Straf­Ein großes Blatt hat das Stück mit Recht einen Hymnus auf Publikum zum Börsengeschäft heranziehen, deshalb wird gegen bestimmungen etwas ausrichten kann. Die Revision des Gesetzes die Menschen umgestaltende Kraft Chrifti genannt. In Hamburg  , das Börsenregiſter agitiert. Ich gebe zu, daß wer den Differenz über die Staatszugehörigkeit ist in Vorbereitung, die Auf­Bremen, Stuttgart   ist das Stück ohne weiteres aufgeführt worden, einwand erhebt, ein Schuft ist, warum werden aber nicht einfach die fassungen der verschiedenen Refforts find aber hierauf ganz außer­während es bei uns das religiöse Gefühl des Publikums verletzen soll. Leute, welche den Differenzeinwand erheben, vom Börsenbesuch für ordentlich verschieden. Doch ist die Hoffnung nicht ausgeschlossen, In Amerika   hat das Stück vor auserkorenem Publikum aus pietistischen immer ausgeschlossen? Heute werden aber auch Leute, welche wegen daß das Gesetz noch in der nächsten Session eingebracht wird. Kreisen eie wahrhaft erhebende, erschütternde Wirkung ausgeübt. Abg. v. Standy( f.): Der Herr Abg. Müller- Meiningen ver Baul Heyse selbst hat sich in einem Schreiben an den Kieler Goethe- Betruges verurteilt sind, wieder zur Börse zugelassen, wenn sie die ( hört! hört! langte reichsgesetzliche Aufhebung der Theatercensur. Zur Begründung bürgerlichen Ehrenrechte wieder erlangt haben. bund schar über das Vorgehen der Censur geäußert. In diesem rechts.) Den Getreide- Terminhandel haben wir abgeschafft, weil hat er sich speciell auf preußische Vorgänge bezogen. Ich gehe auf Schreiben, das in seinem Wortlaut abzudrucken kein Berliner   Blatt biefer einen beträchtlichen Druck auf die Getreidepreise ausgeübt hat. Diese Beschwerden und auf die Angriffe gegen den Minister Freiherrn  gewagt hat, heißt es: Er müsse es tief beklagen, daß zwei Minister eines sich christlich nennenden Staates die Aufführung eines Dramas Unter diesen Manipulationen haben die Landwirte im ganzen Lande v. Hammerstein hier nicht ein, weil ich der Ansicht bin, daß dies vor gelitten. Nicht die Agrarier haben die Abschaffung des Getreide das preußische Abgeordnetenhaus gehört. Ich kann dem Herrn unterfager, in dem die jittliche Macht des Christentums den höchsten Terminhandels zuerst verlangt, sondern zwei nichtagrarische Herren Abgeordneten gegenüber nur im Namen meiner Freunde betonen, daß Triumph feiert, und daß sich Richter in Berlin   finden, die durch aus dem Centrum: Herr Fuchs, Kaufmann in Köln  , und Herr wir principiell eine Theatercensur für notwendig ihr Urteil eine fo widersinnige Verfügung bekräftigen Schwarze, Amtsgerichtsrat in Lippstadt  . Es ist behauptet worden, halten. Die Polizei hat lediglich ihre Wachsamkeit bewiesen; mit ber unglaublichen Begründung, das Stüd enthalte daß das preußische Kriegsministerium sich für die hoffentlich wird sie das auch in Zukunft thun.( Beifall rechts. einen Angriff auf die Religion. Wenn Herr b. Hammer wiederherstellung des Getreide- Termin handels Damit schließt die Diskussion über den Titel Staats­stein onsequent wäre, müßte er auch Goethes" Faust" Schillers; Räuber"," Rabale und Liebe", Shakespeares Königs intereffiere, weil es nur in dieser Form möglich fei, im Striegs- sekretär". Der Titel wird bewilligt, ebenso debattelos eine falle das Land mit ausländischem Getreide zu versorgen. Ich bezweifle Reihe weiterer Artikel. dramen verbieten. Warum thut er das nicht?( Burufe links: Weil die Richtigkeit dieser Nachricht, denn ebenso wie der Terminhandel er sich schämt!) Ja, er fürchtet sich vor der öffentlichen Meinung viel Getreide in das Land hineinbringen kann, hat er umgekehrt Beim Titel Kosten der Maßregeln gegen die Reblaus­Krankheit 1000 M." begründet Gir tem sehr anständigen Charakterdarsteller von gutem Rufe auch oft die Tendenz, das Land von Getreide zu entblößen. Wir wurde der Vers gestrichen: haben 1870/71 unfern Getreidebedarf ohne Terminhandel gedeckt und dem Abg. Dr. Deinhard( natl.) eingebrachten Antrag: Abg. Dr. Blankenhorn( natl.) einen von ihm im Verein mit Sie dachte an nichts Böses werden das auch in Zukunft thun können. Die Börsenstempelsteuer hat Mindererträge gebracht, weil sie Der Reichstag   wolle den Reichskanzler ersuchen, nach Maßgabe ( Seiterkeit.) Darin wurde eine Gotteslästerung gefunden, weil der mit zu hohen Beträgen angefegt worden ist. Es ist aber feineswegs bes§ 5 des Reichsgefezes bom 3. Juli 1888 die erforder­lichen Maßregeln zu treffen, der Gefahr zu begegnen, Ram  , Jefu hineingezogen sei.( Heiterkeit.) Einer Soubrette wurde das Börsengesetz an diesem Minder- Steuerertrag schuld. In dem nicht gestattet, ein Couplet mit dem verfänglichen Titel Die Taube" Jahr nach Inkrafttreten des Börsengeſetzes hat sich der Ertrag des bei der dortigen Ausführung des angezogenen Gesezes die Reblaus­die dem deutschen   Weinbau dadurch droht, daß in Elsaß- Lothringen  zu singen; unter dem Titel la paloma" aber durfte sie es fingen. Börsenstempels um 4 Millionen Mark gehoben. Krankheit in folcher Ausdehnung auftritt, daß die Gebiete mehrerer Das verstand wahrscheinlich der Censor nicht.( Heiterkeit.) Ferner Abg. Büsing( natl.): Auch meine politischen Freunde entziehen Bundesstaaten von den zu ergreifenden Maßregeln betroffen und ist es hier nicht gestattet, auf dem Theater von der serbischen sich nicht der Erkenntnis, daß das Börsengesez von 1896 teil- durch dieselben geschützt werden müssen. Redner macht in der Königin Draga Maschin zu sprechen, weil sie zu weise recht betlagenswerte Wirkungen gehabt hat. Diese Hauptsache die Winzer selbst für die Verseuchung der Neben den gekrönten Häuptern gehört.( Heiterkeit.) Wirkungen sind nicht vorauszusehen gewesen. Meine politischen verantwortlich. Redner bittet den Antrag anzunehmen. Stomisch ist die Beanstandung der Verse eines sehr beliebten Freunde find daher bereit, an einer Kenderung der Börsengesetzgebung Staatssekretär Graf v. Pojadowsky: Das sicherste Mittel Konifers: mitzuwirken. gegen die Phyllorera ist die Ausrodung, aber dieses würde, mir bie hat, elsaß  - lothringische Regierung mitgeteilt der Schaden der Neblaus Ich teile die pessimistischen Auffassungen des Kollegen Dr. Crüger, größere Kosten verursachen, als daß wir die Novelle zum Börsengeset in dieser Seffion kaum mehr beträgt. Andrerseits könnte die zu zahlende Entschädigung Winzer erhalten werden. Durch die bestehende Börsengefeßgebung ist aber manchen zur Lünstlichen Züchtung er Reblaus veranlassen, wie in Amerika   die auf die Tötung von unfrem Nationalwohlstand großer Schaden wachsen, darum sollte selbst am Ende dieser arbeitsreichen Seffion Selapperschlangen ausgefeßte Prämie die Einwohner zur künstlichen diese von allen Parteien gewünschte Reform noch vorgenommen Züchtung von Schlangen veranlaßt. Ich werde eine Kommission

Futsch war sie, ach herrjeses!

Miß Duncan tanzt im hiesigen Opernhaus, Doch vor dem Tanze zieht sie die Strümpfe aus. Im allgemeinen findet das nicht statt, Weil manche Tänz'rin Hühneraugen hat."

Dir betreffende komiker mußte die Bilder, die er zu diesen Versen

34 zeigen pflegte, erst dem Censor mehrfach unterbreiten, ehe dieser Milde walten ließ.

Abg. Mommsen( frs. Vg.):

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