3rt! Bei den Socialdemokraten.) Das genügt wohl!( Rufe bei den Socialdemokraten: Dja!) Die Behauptungen des Herrn Nettich werden in Mecklenburg nur lächelndes Erstaunen hervorrufen. Dr. Sattler hat seinen Zuruf in dem Sinne ausgelegt, den ich ihm nachfühlen kann. Aber nicht Worte, sondern Thaten beweisen, und Dr. Sattler hat sich immer gegen die Hebung des Volksschulwesens in den polnischen Landesteilen Preußens gesträubt. Wenn die Nationalliberalen für Volksschulen dasselbe Interesse wie für die Börse hätten, hätten wir heute in Preußen eine bessere Volksschule.( Dho! bei den Nationalliberalen.) Staatssekretär Graf v. Posadowsky :
Hamann und mich des Meineids im Tausch- Prozeß be-| fannten Fremden wurden entweder verhaftet oder des Landes verzichtigte und von der Staatsanwaltschaft die Erhebung der Anklage wiesen, und das Militär besetzte alle öffentlichen Plähe. Jetzt ist der Belagerungszustand wieder aufgehoben, aber noch gegen uns forderte. In der That hielt es der Oberstaatsanwalt Drescher für viele Socialisten leben im Eril oder schmachten in den Gefängnissen. Der Generalstreik ist natürlich verloren und die Unternehmer triumangemessen, in bezug auf meine Person dem Verlangen des geflüch- phieren; die Unterdrückung und Ausbeutung der Arbeiterklaffe hat teten Polizei- Agenten Normann- Schumann nachzukommen und eine sich verschärft. Auf der einen Seite haben die brutalen Maßnahmen Bernehmung eintreten zu lassen. Das Endresultat war, daß der der Regierung aber nicht vermocht, die socialistische Bewegung niederOberstaatsanwalt mich in Kenntnis setzte, daß zu einer Weiter zuschlagen, das Centralorgan der Partei hat jogar einen großen führung der Untersuchung wegen Meineids keine Veranlassung vor- Aufschwung von Abonnenten zu verzeichnen und alle Partei- Organe liege, er aber auf Grund des von mir beigebrachten Beweismaterials entfalten eine energische Thätigkeit, um die Scharte wieder ausdie Untersuchung wegen Majestätsbeleidigung gegen Normann- Schumann zutveßen. Die Anarchisten aber fahren fort, die socialistische Partei Ein Mitglied dieses hohen Hauses hat einmal das geflügelte eingeleitet habe und mich ersuche, ihm das bezügliche Beweismaterial zu beschimpfen und zu verleumden. Wort gesagt, vom Bundesratstisch höre man nichts wie Schweigen. zu überlassen. Polizeiliches, Gerichtliches ufw. ( Heiterkeit.) Das möchte ich diesmal nicht. Die Abwesenheit des Diese Untersuchung schwebt bis heute, weil Normann- Schumann Wegen Beleidigung eines Knappschaftsarztes wurde der ber mecklenburgischen Bundesrats- Bevollmächtigten scheint mir ent schuldbar. Er konnte unmöglich voraussetzen, daß bei diesem für gut fand, Deutschland fern zu bleiben und nur heimlich antwortliche Redakteur der Bergarbeiter- Zeitung", Genosse LeimTitel über die Volksschule in Mecklenburg gesprochen werden würde. und zu hierher nach Berlin zurückkehrt. So erst im Oktober peters, zu 300 M. Geldstrafe verurteilt. ( Widerspruch bei den Socialdemokraten. Sehr richtig! rechts.) vorigen Jahres. Die Reichs Schultommission hat nur die einzig im militärischen Interesse liegende Aufgabe zu prüfen, ob die das Berechtigungszeugnis zum einjährigen Dienst gewährenden Bildungsanstalten den an sie zu stellenden Anforderungen genügen. Das mecklenburgische Volksschulwesen steht weder mit der Reichsverfassung noch mit der Reichs- Schulkommission in irgend einem Zusammenhange.( Zustimmung rechts.)
Noch ein kleiner staatsrechtlicher Gykurs.
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es
ab
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Gewerkschaftliches.
Hiernach ist also sonnenklar, daß die immer wieder von NormannSchumann erhobene Beschuldigung wider mich die ein Teil der schweizer Presse wiedergab-, ich hätte einen Meineid begangen. Zur Warnung für Auswanderer teilt das Hamb . Echo" foleine grobe Verleumdung ist. Normann- Schumann weiß, genden Fall mit: Ein junger Hamburger, Paul Sch., der vor einiger daß die Staatsanwaltschaft seine Denunziation als haltlos zurück- Beit in New- York eingewandert und arbeitslos war, meldete sich im gewiesen hat, Herr Stöcker aber hat sich zum Kolporteur dieser verflossenen Herbst auf nachfolgendes Inserat in der„ Staatszeitung " groben Verleumdung gemacht, indem er sie gestern im Reichstag hin:" Männer, 200 deutsche, polnische, ungarische, slawische, für Kohlengruben, auch 10 Maschinen- Läufer; beständige Arbeit; guter Bei der Gründung des Deutschen Neiches haben die einzelnen wiederholte. Lohn. Kommt sofort reisefertig. J. Herb, 2 Carlisle Str., nahe Bundesregierungen auf ganz bestinumt abgegrenzte SouveränitätsDer Abg. Stöder mußte sich sagen, daß diese Beschuldigung Rector Str." Bei der genannten Schiffs- und Arbeitsagentur wurde rechte zu Gunsten des Reiches verzichtet. Weder Bundesrat noch Normann- Schumanns eine Verleumdung ist, weil, wenn auch nur dem Arbeitsuchenden eröffnet, daß die Chesapeake u. Ohio Coal Co. Reichstag können beliebig diese Voraussetzungen der Gründung des ein Schein von Wahrscheinlichkeit für diese Beschuldigung vorhanden tüchtige Leute für ihre in Fayette County , West- Virginia , gelegenen Reiches verändern. Falls der Bundesrat solche Beschlüsse faßt, gewesen wäre, die Staatsanwaltschaft längst die Verfolgung meiner" Rush. Run"-Kohlengruben brauche. Der Agent versprach ihm anwird es stets nur mit Zustimmung desjenigen Einzelstaates Person beantragt hätte. geblich einen Tagelohn von 5-6 Dollar, wöchentliche Auszahlung, geschehen, um dessen Rechte es sich im speciellen Falle handelt. ( zurufe bei den Socialdemokraten: Na, na, na! Aber Herr Stöcker hat seine moralische Qualität selbst am besten freie Hinreise und nach zwei Monaten Arbeit freie Rückreise. Sch., Heiterkeit.) Bitte, weisen Sie mir Fälle nach, wo das nicht der Fall gewesen ist gewertet, als er von meinem Freund Singer zu einem Widerruf der lange Zeit arbeitslos gewesen, ließ sich überreden und wurde mit einer Reihe Andrer von der Agentur nach West- Virginia gesandt. Es wird gar nicht daran gedacht, durch ein Reichsgesetz eine feiner Beschimpfung aufgefordert, erwiderte: Aus Briefen, welche der Mann seitdem an seinen in Nr. 1016 Verkehrsordnung für Automobile zu erlassen, sondern derartige Be„ Wenn Herr Singer von mir fordert, ich soll konstatieren, daß Ave. A. lebenden Bruder, Mar Sch., schrieb, geht klar hervor, wie schlüsse werden durch lebereinstimmung der Bundes- ich den Abgeordneten Bebel nicht des Meineids für fähig halte, so es ihm in Wirklichkeit erging, und sei dies zur Warnung hier mitstaaten gefaßt. Es sollen durch solche Uebereinstimmung für alle will ich das sehr gern thun, wenn die Herren erklären, geteilt. Er schreibt, daß, trotzdem er nun schon nahe an zwei Monate Bundesstaaten gleiche Grundsätze festgestellt und übereinstimmende daß sie mich dessen auch nicht für fähig halten." in den Gruben arbeitet, es ihm noch nicht möglich war, auch nur Polizeiverordnungen erlassen werden. Das ist keine Aenderung der einen Cent bares Geld zu bekommen. Die Company hat ein WertReichsverfassung. Ich halte es aber für ganz ausgeschlossen, daß etwa das Volksschulwesen der Kompetenz des Bundesrates unterstellt In dem Prozeß, der zwischen mir und Normann- Schumann markensystem eingeführt, welche den Bergleuten anstatt baren Geldes würde.( Lebhafte Zustimmung rechts.) Preußen wäre der schwebt, handelt es sich nicht um die Frage: ob ich einen Meineid gegeben werden. Diese Marken werden nur in den„ Company Stores" angenommen und haben anderswvo keinen Wert. erste Staat, der dagegen lebhaften widerspruch erheben geschworen habe diese Frage ist entschieden, sondern darum, ob ich Arbeiter sind dadurch gezwungen, alle ihre Bedürfnisse in den GesellNormann- Schumann bezichtigte, der Verfaffer der berüchtigten Hunnen schaftsniederlagen bei erhöhten Preisen einzukaufen, wodurch die Abg. Dr. Sattler( natl.): Wohnt Dr. Herzfeld in Kamerun oder briefe zu sein, die von Luzern nach China gesandt wurden, um von Company einen doppelten Profit aus der Arbeitskraft ihrer Anauf einer weltfremden Insel, daß er behaupten kann, ich hätte die dort nach Deutschland verbreitet zu werden. Auf die Klage, die gestellten erzielt. Sein Tagelohn, so behauptet er, war niemals, wie Hebung der Volksschule in den polnischen Landesteilen verhindert? Normann- Schumann hierüber gegen mich erhob, habe ich mit der versprochen, 5 bis 6 Dollar, sondern nie höher als 2 Dollar pro Oder hat er sich in die mecklenburgischen Verhältnisse so verrannt, Gegenklage auf seine immer wiederholten Verleumdungen gegen Tag, und ist die Höhe des Lohnes von der Härte der Kohlen abdaß er nichts von dem bemerkt, was in Preußen vorgeht? mich geantwortet. hängig. Wenn die Kohlen hart sind, kann ein Arbeiter kaum genug ( Heiterkeit.) Was meinen Zwischenruf anlangt, so verbitte ich mir verdienen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Sch. war in die Unterstellung, als hätte ich ihn auf die Verhältnisse der VolksSchöneberg, den 19. Februar 1903. letterer Zeit kränklich und der harten Grubenarbeit nicht gewachsen. schule bezogen. Er wollte deshalb nach New- York zurück. Aus diesem Grunde ver fuchte er, wie er schreibt, zu wiederholten Malen, von der Gesellschaft sein Guthaben von 30 Dollar in barem Gelde zu bekommen, doch so oft er auch mit seiner berechtigten Forderung vor die Beamten der Company trat, wurde ihm bedeutet, daß er ja kein Geld brauche, da er ja alles, was er nur immer wünschen möge, in den Gesellschaftsniederlagen mit den Marken kaufen könne. Auf Ellis Jsland erklärt
würde.
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Das genügt zur Beurteilung des Herrn Stöcker.
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Parlamentarisches.
Budget- Kommission.
A. Bebel.
Die
Die
Abg. Dr. Pachnicke( frs. Vg.): Auch Fürst Bismard hat die Rechte der Einzelstaaten stets ängstlich gewahrt. Trotzdem lag ihm der Gedanke einer mecklenburgischen Verfassung teineswegs fern. Er wurde in den siebziger Jahren einmal ungeduldig und gab dem mecklenburgischen Regierungsvertreter zu verstehen:„ Nun macht aber endlich, daß ihr vom Fleck kommt. Ich Debatte über die Militär- technische Hochschule. Die Sigung am Freitag wurde vollständig ausgefüllt mit der kann dem Drängen des Reichstages und der öffentlichen Meinung Militärverwaltung wies darauf hin, daß die Bedeutung der Technik man freilich, daß keine Einwanderer mehr nach den Gruben in Westnicht länger widerstehen. Auch das Centrum hat doch im vorigen für die Armee eine sehr große sei und immer größer werde. Neben Jahre durch den Abg. Kirsch erklärt, falls Mecklenburg in kirchlichen der allgemeinen Technik habe sich im Laufe der Zeit eine besondere Dingen nicht endlich fortschreite, müsse man an eine Einwirkung von Militärtechnik herausgebildet, die umfangreiche Sondergebiete umReichswegen denken. Tiche Niveau des Offiziercorps unfrer technischen Waffen, dem Forts fasse. Mit Rücksicht hierauf sei es notwendig, daß das wissenschaftentsprechend, gehoben werde und schritt und der hohen Bedeutung der allgemeinen Technik daß außerdem für jeden einzelnen militärischen Zweck eine gewisse Zahl von
wir in einem Klassenstaat leben, denn für die höheren Schulen haben wir ja schon ein Gesek, das Minimalforderungen enthält, für die Volksschule aber will man nichts thun.( Sehr wahr! bei den Socialdemokraten.) Staatssekretär Graf Posadowsky wiederholt seine Erklärung, daß die Reichs- Schulkommission lediglich darüber zu wachen habe, daß die Schulen, welche das einjährig- freiwillige Berechtigungszeugnis gewährten, ein bestimmtes Mindestmaß von Kenntnissen vermittelten. Das liegt auf einem ganz andren Gebiet als Mindestforderungen in Bezug auf die Gehaltsverhältnisse der Lehrer. Für eine Erweiterung der Befugnisse der Reichs- Schulkommission besteht nicht die geringste Aussicht. Vor allem wird der größte Bundesstaat Preußen dafür nicht zu haben sein; die Verhältnisse in den einzelnen Staaten sind zu verschieden. In Preußen bemüht man sich seit 30 Jahren vergeblich, ein Volfsschul- Gefeß zu schaffen.
Virginia gesandt werden würden, allein, wie aus der Eingangs wege, sich die Opfer ihres Ausbeutungssystems in andrer Weise zu citierten Anzeige hervorgeht, finden die Kohlenbarone Mittel und
verschaffen.
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des
Abg. Dr. Herzfeld( Soc.): 90 Proz. der Lehrer in den polnischen Landesteilen verstehen kein polnisch. Was hat Herr Sattler und feine Partei gethan, um diesen Zustand zu beseitigen? Die Klassen find überfüllt, vicle Kinder müssen Fahre lang auf Aufnahme warten. In unsre gestern abgedruckte Buschrift hat sich ein Drudfehler Was hat Herr Sattler und seine Freunde dagegen Offizieren in bester Weise ausgebildet werden. Deshalb soll eingeschlichen. Statt Bäckermeistern" muß es heißen Backmeistern dieses Betriebes". Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin errichtet werden. Die Dauer ersten Satz der Berichtigung wollen wir nicht mehr eingehen da wir Im übrigen: Herr Goldacker berichtigt. aber wie. Auf den des Studiums an der neuen Anstalt soll auf drei Jahre bemessen uns dazu schon gestern erklärt hatten. werden. Jedes Jahr sollen 50 Offiziere angenommen werden, so daß abend, Daß am Sonntag Abend dem zweiten Streits, alle Schichten sich schließlich die Zahl der Hörer auf 150 belaufen iverde. voll besetzt gewesen seien, erklären wir trog der Berichtigung für jährlich ca. 311 000 W. betragen. Für das nächste Jahr find 115000 m. schärfen. Er weiß doch wohl noch, daß am genannten Abend fünf Die dauernden Ausgaben für diese Anstalt werden vom Jahre 1906 unwahr. Wir wollen Herrn Ziemann das Gedächtnis ein wenig an dauernden Ausgaben und außerdem als einmalige Kosten für bis sechs Gefellen, die teilweise schon zu arbeiten angefangen hatten, Bearbeitung der Entwürfe zu einem ballistischen Laboratorium nach furzer Zeit die Arbeit wieder hinwarfen und ihre Papiere 10000 M. gefordert worden. Die Centrums- Abgeordneten Gröber Aenderung der Benennung dieser Anstalt in:" Anstalt für militär- Mann. Hierauf stürzte der Buchhalter, Herr Ziemann, angſterfüllt und Spahn traten für die neue Anstalt ein, schlagen aber eine zurückverlangten. Abends, kurz vor 9 Uhr, als eben gerade wieder drei Mann weggegangen waren, arbeiteten im Betriebe ganze neun technische Lehrzwecke" vor, weil dadurch festgelegt werde, daß sich zu dem Schuhmann vor der Thür mit den Worten:" Herr der Unterricht in dieser Anstalt nur auf die Fragen der Militär- a chtmeister, Herr Wachtmeister, was soll denn technik erstrecken dürfe. Der Kriegsminister erklärte sich mit dieser das noch werden, die holen uns ja die ganzen entsprechende Erweiterung der technischen Hochschule in Charlotten- ware!" Kann sich Herr Ziemann wirklich nicht mehr entsinnen? Aenderung einverstanden. Abg. Paasche will lediglich eine zwed- Leute weg; da haben wir morgen ja wieder keine burg. Unabhängigkeit der Lehrer, wie sie bei einer militärischen Ober- haben wir nicht bestritten; doch hat von den 44 Streikenden Die Freiheit der Wissenschaft erfordere die völlige Daß vom Montagabend an sich genügend Streitbrecher fanden, leitung nicht möglich sei. Durch die Erweiterung der technischen ich noch nicht ein einziger zu StreitbrecherHochschule werde sowohl die Entwicklung dieses Instituts gefördert biensten herbeigelassen. als auch das von der Heeresverwaltung erstrebte Ziel in der besten Waise erreicht. Diesen Ausführungen schließen sich andre Redner an. Fortsetzung der Debatte am Dienstag.
Abg. Sattler( natl.): Auf die Verhältnisse in den polnischen Provinzen gehe ich nicht ein. Im übrigen bleibe ich dabei, daß meine Partei stets für die Interessen der Volksschule eingetreten ist. Damit schließt die Diskussion. Persönlich bemerkt
Abg. Nettich( f.): Auf Herrn Pachnickes Nede konnte ich schon deshalb nicht antworten, weil ich fie nicht gehört habe. Im übrigen rede ich, wenn ich will und schreibe wenn ich will.( Heiterkeit links.) Wenn aber Herr Pachnide aus meinem Schweigen etwa Zustimmung herauslesen sollte, so lege ich dagegen Verivahrung ein. Der Titel wird bewilligt.
Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Sonnabend 1 Uhr. Schluß 6 Uhr.
Erklärung.")
Durch Unwohlsein verhindert, den Sigungen des Reichstags in den letzten Tagen beizuwohnen, war es mir auch unmöglich, den niedrigen Verdächtigungen, die in der gestrigen Sigung der christliche Hofprediger a. D. Abg. Stöcker gegen mich schleuderte, gebührend zu antworten.
Partei- Nachrichten.
Parteipresse. In die Redaktion der Märkischen Volfsstimme" tritt an Stelle des nach Nürnberg übersiedelten Genossen Eberhard Genosse Berner- Berlin ein.
Unser Parteigenosse Stadthagen befindet sich, wie aus einer foeben von ihm eingetroffenen Mitteilung hervorgeht, so wohl, daß er in den nächsten Tagen wieder nach Berlin zurückkehren wird.
Aus der argentinischen Arbeiterbewegung.
ader wird doch nicht behaupten wollen, daß Geheimräte oder andre Weiter soll das Geschäft nicht zurückgegangen sein. Herr GoldLeute verwöhnten Gaumens seine Kundschaft bilden, denen es völlig gleich ist, wie er mit seinen Leuten umspringt? Nein, die Kundfchaft dieses Herrn besteht fast nur aus Arbeitern und diese haben ihm schon deutlich fühlen lassen, wie sie über ihn und die Maßregelung denken.
Wenn sich das Geschäft noch gehoben hat, warum bemühte sich Herr Goldacker so krampfhaft, dem Publikum mittels der Plakate Ünrichtigkeiten aufzutischen? Er hat dieselben auch schleunigst wieder einziehen müssen, denn er sorgte damit nur noch für größeres Bekanntwerden seines Vorgehens. Herr Goldader mag sich drehen und wenden, wie er will. Wir sagen abermals: Die Entlassung unfres Vertrauensmanns war eine Maßregelung und infolge Nichtbeachtung dreier Paragraphen des Vertrages vom 12. d. M. ein grober Vertragsbruch.
Die socialdemokratische Partei von Argentinien hat ihren Kampf Die Arbeiterschaft Berlins aber bitten wir, uns in diesem Kampfe nach zwei Fronten zu führen, einmal gegen die reaktionäre Regierung, gegen Unternehmerwillkür ihre moralische Unterstügung zu teil werden Obgleich nun die Parteigenossen Reißhaus, Wurm, Ledebour und ein andermal gegen die Anarchisten. Die letzteren sind in ziemlich zu lassen. Singer dem Hofprediger a. D. genügend dienten und ihm antworteten, großer Anzahl in den Gewerkschaften vertreten. Im November v. J. Der Vorstand des Bäckerverbandes. was geantwortet werden mußte, sehe ich mich doch noch zu einer sach- war gelegentlich des großen Ledermarktes in Buenos Aires , in dem Die Arbeiter der Firma Mix u. Genest haben gestern abend den lichen Darstellung der behandelten Angelegenheit veranlaßt, weil die Exportgeschäfte erledigt werden, ein Streit der Träger und Bericht der Kommission entgegengenommen. Betriebsdirektor Müller diese nur von mir gegeben werden kann. Backer ausgebrochen; sie forderten die 9stündige Arbeitszeit( anstatt 14) Zeit zu Zeit notwendig seien. Von dem humanitären Standpunkt, Auf Grund einer Reichstags- Rede, die ich in der Session 1896 bis und Anerkennung der Gewerkschaft. Die Hafenarbeiter und Fuhr- hat der Kommission erklärt, daß Ueberstunden in dem Betriebe von leute unterstützen den Streit, indem auch sie die Arbeit niederlegten. Der die Arbeiter bewege, zu Gunsten arbeitsloser Kollegen die leber1897 hielt, wurde ich durch die Oberstaatsanwaltschaft als Zeuge im Da die öffentliche Meinung den Streifenden sehr günstig war, so stundenarbeit abzuschaffen, könne fich die Direktion nicht leiten laffen. Tausch- Prozeß vorgeladen. Ich sagte vor Gericht unter Eid aus, wäre der Ausstand zweifellos zu Gunsten der Arbeiter entschieden was die Behandlung seitens der Meister anbelange, so sei diesen was ich bereits in meiner Neichtags- Rede erwähnt hatte, daß die worden. Da kamen die Anarchisten dazwischen, verübten mehrere Hezereien und Treibereien, die in der ersten Hälfte der neunziger ummüße und widerfinnige Gewaltthätigten und forderten durch nicht zu berargen, wenn sie Arbeiter, von denen sie in Versammlungen angegriffen werden, einfach entlassen. Thatsächlich ist denn Jahre gegen den Kaiser, den Neichskanzler Grafen v. Caprivi und Flugblätter die Arbeiter zum Generalausstand auf. Die Folge auch wieder ein Kommissionsmitglied von seinem Meister durch Abdaß das geängstigte Spießbürgertum die Re- züge derartig drangfaliert worden, daß es seine Entlassung nehmen den Staatssekretär Freiherrn v. Marschall in Scene gesetzt wurden, davon war, daß das gierung zu Maßnahmen gegen die Die Arbeiter drängte. in dem sehr einflußreichen und gut bezahlten Agenten der Socialisten suchten zu retten, was zu retten war; in einem mußte. Nach lebhafter Aussprache beschloß die Versammlung, daß, politischen Polizei Normann- Schumann Manifest forderten sie die Arbeiter auf, den Beschluß bezüglich des wenn von heute( Sonnabend) ab die Ueberstunden Hauptstüße gefunden hätten, der in dem in Paris Generalausstandes aufzuheben und sandten eine Delegation an den nicht im Fortfall kommen, abteilungsweise dieerscheinenden Memorial Diplomatique" entsprechende Korrefpon- Präsidenten. Die lettere wurde nicht empfangen und bei den Ar- selben zu verweigern sind. beitern drangen die Vorstellungen der Socialisten ebenfalls nicht
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denzen veröffentlicht habe. Die Konferenz der Gesellenausschüsse, Normann- Schumann fand es für angemessen, noch während oder durch. In der Nacht vom 22. November votierte die Kammer das unmittelbar nach Abschluß des Tausch- Prozesses Deutschland zu ver- Heimatsgesetz", ein Ausnahmegejezz gegen die Arbeiter. Danach die am 15. d. M. im Gewerkschaftshause tagte und in der laffen und sich auf seine Luzerner Villa zurückzuziehen. Von hier aus fonnten alle verdächtigen" Fremden des Landes verwiesen werden. 38 Jnnungen durch 180 Ausschußmitglieder vertreten waren, verbreitete er alsdann ein gedrucktes Pamphlet, in dem er den Am nächsten Tage wurde über Stadt und Provinz Buenos Aires beschäftigte sich in ihrem ersten Teile mit der Vornahme einer und Santa Fé der Belagerungszustand verhängt, die socialistischen Statistit über das Lehrlingswesen in Berlin . Herr Dr. Groffe erFreiherrn b. Marschall, den Geh. Regierungsrat Zeitungen wurden verboten, ihre Druckereien, das Boltshaus, die läuterte einen den Anwesenden zu diesem Zwecke vorliegenden Frage*) Durch ein Versehen unsrerseits verspätet. D. R.
Bureaus der Gewerkschaften und der politischen Partei wurden von bogen in eingehendster Weise. Nach lebhafter Diskussion erklärte der Polizei durchsucht und geplündert. Alle als Socialisten be- Iman sich mit der Vornahme der hierzu notivendigen Arbeiten ein