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fcheinen. Auch Herr Fischbeck fehlte, der im Vorjahre nachträglich| Die Verhinderung der Krankenkassen- Novelle beabsichtigen die bei dem noch so dick aufgetragenen Lob früherer diplomatischer die Verteidigung der städtischen Krankenanstalten Berlins über- Konservativen in dem ihnen üblichen socialpolitischen Eifer. Aktionen hat er niemals auch nur eine Miene verzogen. nahm und dabei allerdings nicht glänzend abgeschnitten hatte. Die Rouf. Sorresp." zeigt deutlich ihr Bedauern, daß die Be­Herr Speck v. Sternburg soll nach der Nordd. Allg. Ztg." nicht Wieder war es dem alten Herrn Langerhans überlassen, für gründung der Vorlage erklärte, die Selbstverwaltung der Kaffen jene tomischen Renonmistereien gesagt haben, die ihm der New die Stadtverwaltung einzutreten. Er ging dabei von dem Irrtum solle nicht geschmälert werden. Die Kreuz- Zeitung " aber fagt: aus, daß Genosse Antrick Vorsitzender der Berliner Filiale der Nun hat aber der Bundesrat auch noch die Krankenkassen - Yorker Berichterstatter des Mosse - Blattes untergeschoben hatte. Die Organisation der Krankenpfleger sei. Genosse Singer flärte ihn Novelle zur Vorlage gebracht. Auf deren Verabschiedung Nordd. Allg. 3tg." bemerft: Nach einer amtlichen Erklärung des Freiherrn wird man aber wohl selbst in Regierungskreisen nicht rechnen. über diesen Irrtum auf und betonte, daß die Aerzte eigentlich dank- Denn diese segt eine ausführliche Kommissions Der Gesandte b. Sternburg sind diese Zweifel gerechtfertigt. bar sein müßten, wenn diese Fragen hier im Reichstage zur Sprache machte seine Mitteilung nicht unter vier Augen dem Bericht­beratung voraus, und da keine Partei mit dem Entwurfe erstatter des Berliner Tageblatts", sondern in Gegenwart gebracht würden. Der Antrickschen Kritik schloß sich der füddeutsche völlig einverstanden ist, sondern da allenthalben der Wunsch be­mehrerer amerikanischer Preßvertreter. In keinem Volksparteiler Hoffmann Hall und im gewissen Sinne auch steht, die Vorlage so gründlich wie möglich zu verbessern", wird der von diesen Herren ihren Blättern übermittelten Berichte fanden Herr Schrader an, der für eine bessere Ausbildung der ihre glatte Erledigung nicht ermöglicht werden können." Die Konservativen drohen also bereits mit Obstruktion. Die­sich die beanstandeten Wendungen in der vom Berliner Krankenpfleger und für eine Einschränkung ihrer Arbeitszeit eintrat. jenigen Parteien aber, welche die Novelle, so geringe Verbesserungen Tageblatt" gebrachten Form." Im weiteren Verlaufe der Sigung wurde die Wurm sie auch nur bringt, durchgeführt sehen wollen, werden, so ist zu frankheit der Bergleute und die Maßnahmen zu ihrer Be- wünschen, in der Lage sein, den konservativen Verschleppungsversuch tämpfung ausführlich besprochen. Hier lag eine Resolution unsrer zu verhindern.- Fraktion vor, die die Entsendung von Aerzten und die Bereitstellung von Reichsmitteln zur Unterstützung der im Ruhrkohlenrevier bereits bestehenden Kommission zur Bekämpfung dieser Geißel der Bergleute forderte. Genosse Sachse verlangte die Einsetzung von Arbeiter­Kontrolleuren und die Aufklärung der polnischen und deutschen Arbeiter über die Gefahren dieser Krankheit. Herr Hilbď mühte sich um den Nachweis, daß die Bergwerksdirektionen bereits jetzt alles thäten, was zur Bekämpfung der Krankheit dienen könne. Natürlich erklärte er sich gegen Arbeiterkontrolleure in den Gruben. Sein Vorschlag, versuchsweise die Berieselung einer Grube wieder einzustellen, weil dies Grubentvasser zur Verbreitung der Krankheit beiträgt, wurde von dem Minister Möller trotz starker Bedenken acceptiert. Es besteht nämlich die Gefahr, daß die Einstellung der Berieselung zu gefährlichen Kohlenstaub- Explosionen führt.

Die Debatte wird Dienstag fortgeführt.

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Deutfches Reich.

Der Wahltermin. Zu den Zeitungsmitteilungen, daß die Reichstagswahl schon in der ersten Juniwoche stattfinden solle, sagt die Nordd. Allg. 3tg.": Wie wir hören, ist ein Termin für die be­vorstehenden Reichstagswahlen noch nicht festgesetzt worden, da sich das Ende der Arbeiten des Reichstags noch nicht mit Bestimmtheit absehen läßt.

Die Ansehung des Wahltermins vor den 16. Juni hat nicht ge­rade die Wahrscheinlichkeit für uns. Dadurch würde eine Auflösung des Reichstags und eine Einberufung des neuen Reichstags binnen 90 Tagen nach der Auflösung nötig werden.-

,, Regierungsdienst für die Socialdemokratie".

Da General Budde im preußischen Abgeordnetenhause gegen den Um sturz" im Stile des Kafernenhofes losfuhr, erscholl ihm mehr als der übliche Beifall aus den konservativen Reihen. Die Beifalls­demonstration für den Minister, der jeden socialdemokratischen oder frei getverkschaftlicher Anschauungen verdächtigen Eisenbahn- An­gestellten aus dem Dienst jagt, bedeutet zugleich eine Demon­stration des Mißfallens gegen Regierungsstellen des Reiches.

Die Behandlung, deren sich der Reichskanzler und sein Stellvertreter Graf Posadowsky der Socialdemokratie gegenüber jüngst zu befleißigen schienen, ist der konservativen Reaktion nicht geheuer. Und rücksichtslos, wie diese Reaktion stets auftritt, fobald eine Regierung ihr irgendwie zu entschlüpfen sucht, ergeht sie sich andauernd in heftigen Angriffen gegen die Unter­stützung, welche die Regierung der Socialdemokratie leihe.

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Die Konservative Korrespondenz erklärt die Aeußerungen des Grafen Posadowsky und der württembergischen Regierung zu der Beschichtung des Stuttgarter Gewerkschaftskongresses für sehr nebensächlich"; damit sei doch nur der Schein gerettet". Das offizielle Organ der konservativen Partei führt dann aus:

Wenn die Regierungen bei Versammlungen revolutio­nären Charakters nur auf Aeußerlichkeiten Wert legen und Kommissäre in derartige Versammlungen schicken, die in amtlicher Eigenschaft sich die dort betriebene Klassen­heze ruhig anhören, so muß das eine Irreführung der Anschauungen über das Wesen der Socialdemokratie zur Folge haben. Ja, ein solches Verhalten muß schließlich dazu führen, daß es die Angestellten in Staatsbetrieben für ein ver dienstliches Werk halten, die socialdemokratische Gewerkschafts­betwegung zu fördern...

Speck v. Sternburg das Mosse- Blatt desavouieren wollte, so brauchte Dies Dementi ist immerhin recht eigentümlich. Wenn Herr er sich doch nicht auf das negative Zeugnis der amerikanischen Journalisten zu berufen, sondern er konnte ganz einfach erklären, Wilhelms II. Sendschreiben an Hollmann. Das Drgan der die ihm zugeschriebenen Wendungen überhaupt nicht gebraucht zu protestantischen Orthodorie und der Kaiserin, der Reichsbote", haben. Statt dessen beanstandet er nur die Form" des Berichts trägt eine große Freude über die theologische Epistel des Kaisers des Berl. Tagebl." Den Inhalt des Interviews will Herr Speck zur Schau. Der Kaiser habe sich in das Centrum des evangelischen also nicht bestreiten? Bekenntnisses" gestellt, und aufatmend fügt das Blatt hinzu: Offiziöse Raivetät. Die Nordd. Allg. 3tg." glaubt aus unsrer Das evangelische Volk weiß nun wieder, daß der Kaiser in Bemerkung zu dem amerikanischen Anarchistengesek­seinen heiligsten Angelegenheiten mit ihm denkt und fühlt, und Entwurf, daß wir trok der Wolffschen Meldung nicht einmal daß er sich durch die Irrlehren der modernen Theologie glauben könnten, daß sich gewisse Bestimmungen, z. B. die, daß keine nicht beirren läßt. Das gereicht uns allen zu großer person, die einer geordneten Regierung verneinend gegenüberstehe", dankbarer Freude, und wir wollen fortfahren, Gott zu bitten, daß naturalisiert werde, in dem Gesetzentwurf befänden, darauf schließen erhalten und daß er ihn segnen wolle für dieses gute Bekenntnis zu dürfen, daß der Vorwärts" gegen die übrigen Bestimmungen des Entwurfs nichts einzuwenden habe! Der Zweck dieser Wenn der Reichsbote" nur zufrieden ist! Was würde der tindischen Notiz ist uns wirklich rätselhaft. Glaubt die Nordd. Unglückselige nun anfangen, wenn Wilhelm II. etiva die An- Alig. 3tg." unfre Bemerkung für ein internationales Anarchistenabkommen fruttifizieren zu können? Die Stellung­schauungen Friedrichs II. hätte? Wie würde diese Schichung aufnahme der Socialdemokratie zu Ausnahmegesetzen sollte doch selbst sein monarchisches Gefühl wirken. Stühl, fast ironisch schreibt hingegen die katholische Kölnische Blatt unbillig, daß wir die amerikanische Regierung nicht auch gegen der Nordd. Allg. 3tg." bekannt sein. Oder findet es das offiziöse Volkszeitung:

vor aller Welt."

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Wenn nämlich Jesus Christus der Sohn Gottes, d. H. auch die übrigen Unglaublichkeiten des Eitwurfs bis auf weiteres in selbst Gott ist und zu diesem Glauben bekennt der Kaiser sich Schutz nehmen? Dann mag fie das der deutschen Regierung aufs in diesem Briefe wieder dann ist der logische Schluß unab­dann ist der logische Schluß unab- Kerbholz setzen, deren Gesezentwürfe, 3. B. beim Zuchthausgeseh, weisbar, daß er eine unfehlbare Religion gelehrt hat, von deren uns daran gewöhnt haben, Regierungen selbst die ungeheuerlichsten Dummheiten zuzutrauen. ,, Weiterbildung" niemals die Rede sein kann. Schon hieraus geht hervor, daß der Kaiser irgend einer der protestantisch- kirch- Die Gestütsschulen! Daß die Zustände, die der Trakehner lichen Parteien schwerlich zugerechnet werden kann. Wegen des Schulprozeß enthüllt hat, selbst nach konservativen Begriffen un­Bekenntnisses zur Gottheit Christi werden ihn die Positiven" für haltbar sind, beweist ein Antrag des Freiherrn v. Zedlitz und Neu­sich reklamieren, wegen des Grundsatzes der Weiterbildung der firch zur zweiten Beratung des Etats: die tgl. Staatsregierung Religion" die Liberalen. Der Saß, daß Gott sich auch in Homer , aufzufordern, die Gestütsschulen für das Hauptgestüt Trakehnen Shakespeare, Goethe, Kant und Katser Wilhelm I. geoffenbart" baldigst in öffentliche Volksschulen umzuwandeln." Aber der Lehrer habe, zeigt sogar eine starke Verwandtschaft mit der protestanten- Nickel muß bluten!- vereinlichen Auffassung. Und an andrer Stelle meint das Blatt mißtrauisch:

Im allgemeinen gewinnt man aus dem Schreiben fast den Eindruck, als lege der Kaiser in dem Saze:" Dem Volke muß die Religion erhalten werden", den Ton start auf das Wort " Bolt". Die Lieblingsvorstellungen" des Volkes", der Laien" follen geschont werden. Ju engeren wissenschaftlichen Kreisen München , 23. Februar. ( Privat- Telegramm des Vorwärts".) und in Fachschriften sollen dagegen Thefen, Theorien, Hypothesen Der neue Kultusminister v. Wehner gilt nicht als ein Mann des und Ueberzeugungen, die gegen den Offenbarungsglauben an- Centrums. Er ist reiner Geschäftsminister mit guter Ressort­rennen, erlaubt sein. Als der Hauptfehler von Delitzsch tenntnis. Die hiesige bürgerliche Presse erklärt einstimmig, daß man wird bezeichnet, daß er Ort und Publikum nicht genug die Thaten des neuen Ministeriums abwarten müsse, um es zu beurteilen. beachtet und nicht genau unterschieden habe, was für das Laien- Auch das Centrum ist sich seines angeblichen Sieges nicht sicher; publikum" angemessen war oder nicht. Das führt aber zu der das offizielle Centrumsblatt bemerkt, entscheidend für die Zukunft bedenklichen Konsequenz, die wir thatsächlich in der protestantischen seien num gute Wahlen.- Kirche bereits haben, daß nämlich die theologische Wissenschaft von

Der Meineids- Stöckerei gegenüber Bebel nimmt sich nun doch ein Blatt an, das ehemalige( oder noch jetzige?) Organ des Kaplans Dasbach, dem sein Centrumsbruder Roeren einst Ohrfeigen zu geben begehrte. Diese Pfaffen empfinden miteinander, trotz ge­trennter Stonfeſſion.

den Universitätskathedern einen ganz andren Christenglauben lehrt,

Wahlvorbereitungen.

als die auf den Universitäten herangebildeten Prediger nachher von Herr Pauli und die Staatsarbeiter. Man schreibt uns aus der Kanzel dem ,, Bolke" verkündigen dürfen." Spandau : In fürchterlichen Wahlnöten befindet sich der Es ist in der That nicht ganz leicht für gläubige Gemüter, das konservativ- antisemitische Mischmasch. Seine Furcht, den Wahlkreis Gottesgnadentum ihrer Religion mit dem Gottesgnadentum der Potsdam - Spandau - Osthavelland an die Socialdemokratie zu ver­Monarchie zu vereinigen; denn zutreffend bemerkt das katholische lieren, äußert sich in den Versprechungen, welche die Pauli­Blatt in Hinblick darauf, daß der Kaiser ja auch der höchste Würden- Presse an die Adresse der Staatsarbeiter richtet. In einem Artikel des Spandauer Tageblatts" twird in träger der protestantischen Kirche ist: folgender würdigen Weise den Staatsarbeitern eingeheizt:

Wie, wenn der Kaiser sich ganz auf die Seite der modernen Wissenschaft" gestellt und den ganzen Offenbarungsglauben ver­worfen oder in einen unfaßbaren Phrasennebel aufgelöst hätte. Daß er sich zum positiven Glauben bekannt hat, ist ein Zufall insofern, als an seiner Stelle auch jemand hätte stehen können mit dem religiösen Nihilismus Friedrichs II."

Wirklich nur ein Zufall! Denn Wilhelm II. könnte sich ja auch entscheidend durch andre von ihm anerkannte Träger der Offen­barung beeinflussen lassen, durch Goethe oder Kant!

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Einen besseren Ansporn für die socialdemokratische Der nationalliberale Wahlkartellentwurf. Die National­Bewegung kann es gar nicht geben, als die Abschätzung der liberale Korrespondenz" bequemt sich nun, den zuerst Gewerkschaften nach der äußeren Ausstattung ihrer Ver- abgeleugneten Kartellplan zuzugeben. Sie nennt ihn aber jetzt sammlungslokale. Dank der Wachsamkeit der Ordnungsparteien bescheiden ein wahlstatistisches Tableau", vergißt ist es ja den Socialdemokraten nicht gelungen, durch Aufpflanzen hinzuzufügen, daß diese Wahlstatistik unter dem Titel gemeinsame der Neutralitätsflagge im Trüben zu fischen. Nun erfährt die Interessen gegen die Socialdemokratie" erscheint und sie verschweigt Socialdemokratie die Freude, daß ihr die Regierung dazu ferner, daß er ganz genaue Einzelheiten über abzuschließende verhilft, diese Neutralitätskomödie mit größerem Erfolg in Scene Stompromisse enthält. Schon die Einteilung der Wahlstatistik", zu setzen. Es wird ihr gewiß dabei nicht darauf ankommen, ein welche die ertreme Rechte( Bündler) und die radikale Linke"( Frei­paar Meter roten Stoffes weniger bei der Ausschmückung ihrer finn) abseits stellt.

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denn die Arbeiter der königlichen Institute(!) werden sich schön hüten, einem Gegner der Monarchie, wie sich der Kandidat der Socialdemokratie, Herr Dr. Liebknecht, bezeichnet hat, ihre Stimme zu geben; sie würden ihr eignes und ihrer Familie Schicksal selbst untergraben(!), denn von der Socialdemokratie hat unser Königshaus, das Militär und alles, was mit diesem zusammen- und von ihr abhängt, nichts zu ertvarten; im Gegenteil, der Militäretat würde- 10­bald die Socialdemokraten und ihre Freunde(!) die Majorität im Reichstage haben so zusammengestrichen werden, daß später .vielleicht in den Staatswertstätten so viel hundert Arbeiter beschäftigt werden, als jetzt tausende. Aber auch unsre Heeresverwaltung würde wohl andre Seiten aufziehen, wenn die Arbeiter der Staats­werkstätten sich dazu hergeben würden, daß der Wahlkreis, in welchem unfre kaiserliche und königliche Familie ihren Wohnsitz hat, an die Socialdemokratie ausgeliefert würde."

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In einem Bericht über eine Vorstandssitzung des Neuen ( konservativen) Wahlvereins", der auch Herr Pauli- Potsdam bei­wohnte, läßt das Spandauer Tageblatt" diesen Abgeordneten sagen: Der Herr Kriegsminister() ließ auch bei der Unterredung ( mit ihm Pauli) die Bemerkung fallen, daß schon bei den früheren Löhnen die Privatindustrie die Arbeiten billiger liefere als die Militärwerkstätten und daß die Heeresverwaltung gar kein großes Interesse an dem Ausbau und dem Fortbestehen der technischen Institute haben."(!)

Versammlungsfäle zu verwenden als früher, wenn sie dadurch ihre Das Sich- Hinaus- Neden auf die Harmlosigkeit hätte früher Sache so erheblich förden kann." kommen müssen. Man erniedrigt sich doch nicht umsonst zu lüg­Und zur gleichen Zeit erklärt sich die Kreuz- Zeitung " nerischen Ablengnungen, wenn es sich um ganz harmlose Dinge gegen die Behandlung, welche die Reichsregierung gegenüber der handelt. Socialdemokratie übt. Auch die Kreuz- Zeitung " erklärt es als Das Charakteristische des nationalliberalen Kartellplans ist die falsch, daß die Regierungen den socialdemokratischen Gewerkschaften offenkundige Schacherei mit dem Centrum, die noch 1898 nicht denk­durch Entsendung von Kommissaren einen besonderen Nimbus bar gewesen wäre. Es ist begreiflich, daß man diesen unsauberen verleihen"; das solle man nur für die Kongresse christlicher und Handel möglichst lange auf beiden Seiten zu verheimlichen wünscht. Die Wahlmacher des Herrn Pauli haben eine beleidigend evangelischer Arbeiter thun. Das konservative Blatt flagt: Wenn übrigens die ölnische Volkszeitung" davon niedrige Auffassung von der Intelligenz der Staatsarbeiter! Kommt eine unverdient rücksichtsvolle Behandspricht, die Socialdemokratie hätte" Furcht von einem solchen Kartell", Der freifinnige Volksparteiler Lüders hat trotz aller Rücktritts, lung der socialdemokratischen Partei als solche vom Regierungs- so heißt das, eine grobe Unwissenheit über die grundsägliche An- absichten, die. er früher hegte, sich wieder zum Kandidaten für tische aus und ein unverständliches socialpolitisches schaumg der Socialdemokratie zu Heucheln, die das Blatt denn doch Görlig- 2auban gewinnen lassen. Die Freisinnigen jubeln, Entgegenkommen an socialdemokratische Forderungen aus nicht besitzt. Die Socialdemokratie ist seit jeher von der Auffassung denn nur an der Person des alten Abgeordneten hängen ihre dem Hause hinzu, so hat es die Socialdemokratie leicht, sich durchdrungen, daß die bürgerlichen Parteien immer reaktionärer Hoffnungen. Ohne Lüders sahen sie ihr Geschick, aus der Stichwahl besonders den Arbeitern gegenüber als diejenige Partei vorzu werden und eine immer festere Einheit bilden trotz bleibender gedrängt zu werden, vor Augen. Ob ihnen mit Lüders nicht das stellen, die die Arbeiterinteressen am besten vertritt und die Interessengegenfäße. Gerade die Entwicklung des Centrums ist ein Gleiche passiert, muß abgewartet werden. bürgerlichen Parteien und die Regierung allein zwingt, wenn schlagender Beweis für die Richtigkeit unsrer Meinung. - auch schrittweise, aber doch unaufhaltsam das von der Social­Gehaut wird er doch nicht! Neben der konservativen demokratie Geforderte den Arbeitern zu gewähren einem eigentlichen Kampfe, von einem Worte wie: Das ist der Interpellation über die Einsetzung von Mitteln zur Be­Feind, den schlagen wir"! haben wir schon lange nichts vernommen. seitigung dringender Notstände im Stromgebiet der unteren Oder, Die jetzige Behandlung der Socialdemokratie durch den Stanzler Spree , Havel und Elbe haben die nationalliberalen Abgg. und seinen Stellvertreter sieht vielmehr aus, als sei es auf eumer, v. Eynern, Schmieding und Wallbrecht die ein Battieren, auf einen modus vivendi mit der republi- folgende Interpellation eingebracht: fanischen Partei abgesehen. Die Kölnische Volkszeitung" glaubt, daß die Konservativen dem Staatssekretär des Innern Haupt­sächlich die Beschickung des Gewerkschafts- Kongresses verübeln. Das ist aber nichts als ein Sympton; die ganze Behand­fung, die der Socialdemokratie unmittelbar nach der dreisten Bebelschen Kaiserrede" und nach dem revolutionären Auftreten der Obstruktion im Reichstage seitens der Reichsleitung widerfahren ist, hat im konservativen Lager schwere Bedenken hervorgerufen."

Von

die " Sind

Der Nationalsociale Naumann ist in Oldenburg I aufgestellt. Der Ohrfeigen- Placke will nun doch wieder in Kalbe- Aschersleben landidieren, wohl weil er doch durchfällt.

Husland. Frankreich .

Vorarbeiten eines Schiffahrtskanals Bei der Kammer- Ersatzwahl in Valence wurde der radikal­vom Rhein zum Dortmund- Ems- Kanal durch das Emscher­thal als Teilstrecke des Rhein- Weser- Elbe - Kanals foweit socialistische Kandidat Maliard mit 9176 Stimmen gewählt, in abgeschlossen, daß die zu wählende Linienführung endgültig fest- Augusson siegte der radikal- socialistische Kandidat mit 1439 St., gelegt ist? Ist die kgl. Staatsregierung für diesen Fall bereit, in Dinan ist Stichwahl notwendig. um eine abermalige, die wirtschaftlichen Interessen des dortigen Industriegebiets schädigende Verschiebung dieser Linie zu ver meiden, alsbald oder wenn möglich noch in dieser Tagung mit einer Kreditforderung an den Landtag heranzutreten, um den Grunderwerb für die projektierte Linie zu sichern? Herr Budde wird sich mit einem Wechsel auf die Zukunft be­ Die

Konservativen wissen natürlich sehr gut, was es mit dem" Paktieren" des Reichskanzlers auf sich hat. Die gefamte Politik der verbündeten Regierungen ist gerade in der gnügen. jüngsten Zeit derart reaktionär getvesen und fleine Abweichungen wie die Zusage der Wahlsicherung bestätigen nur die Regel der Zollwucher- Rüdständigkeit, daß kein Mensch ernst haft von einem Entgegenkommen der Regierungen gegen die Social demokratie sprechen kann. Aber die Konservativen empfinden bereits schwere Bedenken", wenn eine Regierung in ihrem Verhalten gegenüber der Socialdemokratie fich nicht gänzlich auf rüden msturzlärm und auf die Forderung von Ans nahmegesegen beschränkt.

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Belgien .

In der belgischen Kammer ist man, nachdem die Regierung ihr famoses Alkoholsteuer- Gesetz unter Dach und Fach gebracht hat, wieder zu den verhältnismäßig ruhig verlaufenden Debatten über Die Socialisten und das Unfallversicherungs- Gesetz zurüdgekehrt. Demokraten haben zu dem Entwurf eine Reihe Amendements gestellt, die von den Klerikalen sämtlich bekämpft werden. Die Socialisten verlangen vor allem das Obligatorium sowie die Einbeziehung der Landarbeiter und der forstwirtschaftlichen Arbeiter, ferner die Ge­währung der freien ärztlichen Hilfe und der Medikamente.- Italien.

Der bescheidene Bülow. Wir gaben kürzlich die Lobeshynnen wieder, die anläßlich des venezolanischen Friedensschlusses die" Neue Bol. Korr." auf den Grafen Bülow angestimmt hatte, ebenso die Glossen der Rh.- Westf. Ztg." dazu, die diese Verherrlichung als efelhafte Fanfaren" charakterisierten. Wie itunt die " Magdeb. 3tg." mitteilt, stimmt Bülow, wie das Blatt genau Der Militär- Etat vor der Kammer. Die vereinigte Linke wissen will, dieser Charakteristik der Rh.- Wefif. 8tg."( Socialisten, Republikaner und Radikale) hatte bei Beratung des Militär- Etats vollständig zu. Anträge eingebracht, wonach Graf Bülow fieht danach also selbst ein, daß seine venezolanische produktiven Ausgaben", nämlich diejenigen für Armee und Extratour kein diplomatisches Meisterstück war, denn Marine erheblich eingeschränkt wurden sollten. Nach tage­

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