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Bur beendeten Aussperrung der Täschner teilt uns der örtliche| Magistrat in dieser Vorlage für gut befunden hat, hatte die gesamte Borsitzende des Sattlerverbandes, Semle, mit, daß die Angaben, Vorlage im Ausschuß zu Falle gebracht, und im Plenum brachte die welche uns die Fabrikanten Vereinigung zugehen ließ, doch nicht Abstimmung dasselbe Ergebnis. stimmen. Genosse Semle schreibt:„ Es ist festzustellen, daß von 21 unterschriftlich zustimmenden Firmen nicht 20, wie berichtigt wurde, sondern 16 die Anssperrung wahr machten. Vielleicht wollten die Herren nach außen ihre Einigkeit dokumentieren, die in Wirklich
feit nicht vorhanden war."
Deutfches Reich.
Bei der Wahl zum Gewerbegericht Leipzig - Stadt, die am Dienstag stattfand, wurden für die vom Gewerkschaftskartell aufgestellte Liste der Arbeitnehmer 8304 Stimmen abgegeben. Eine Gegenliste war nicht aufgestellt. Im Jahre 1900 wurden auf die Liste des Gewerkschaftskartells 6104 Stimmen abgegeben, während 396 Stimmen auf eine Liste der Hirsch- Dunckerschen fielen.
Auch der Einwand des
Der Stadtälteste Franz Gesenius wurde gestern nachmittag um 4 Uhr unter großer Teilnahme zur letzten Ruhe bestattet. Der Magistrat war durch die Stadträte Hübner und Voigt vertreten, die beide längere Zeit mit dem Verstorbenen amtiert haben. Hausbesiker gegen die Einstellung von vier Millionen Mark zur der hier im Januar aus Danzig zugereist gekommen ist, sprach am Die Unersättlichen. Eine Protestfundgebung der Berliner Der neueste Polizeimißgriff. Der Dreher Hermann Schlacht, Förderung der Errichtung von Beamten- und Arbeiter- Wohnhäusern 13. Februar bei der Firma Mewes in der Schönhauser Allee um in den Reichshaushalts- Etat fand gestern in der Germania- Brauerei Arbeit vor. Herr Schlacht ist verheiratet, hat seine Familie am in der Frankfurter Allee statt. Es wurde die sofortige Absendung Heimatsort wohnen und trug, als er den für ihn verhängnisvollen einer Eingabe an den Reichstag beschlossen, welche folgende Gang antrat, feine sämtlichen Legitimationspapiere bei sich. Als er Wünsche der Hausbesiker enthält: 1. die von der Reichsregierung unverrichteter Sache aus der Fabrik wieder herauskam, hielt ein durch den Etat für 1903 geforderten 4 Millionen Mark zur Kriminalbeamter ihn an und verhaftete ihn unter der Anschuldigung, Förderung der Herstellung geeigneter Kleinwohnungen für Arbeiter daß er gebettelt habe. Auf der Polizeiwache gab Meives der Wahrund gering befoldete Beamte in den Betrieben und Verwaltungen heit entsprechend an, daß er im Gewerkschaftshause wohne, doch wurde des Reiches nicht zu bewilligen; 2. die Reichsregierung zu veran- sein Begehren, aus der Haft entlassen zu werden, nicht erfüllt. Viellassen, daß die dem Beamtenwohnungs- Verein zu Berlin aus Reichs- mehr hielt man sich auf der Polizeiwache darüber auf, daß Schlacht, Die Brauerei- Arbeiter von Leipzig und Umgegend haben den mitteln bisher bewilligten Darlehen, soweit sich diese Darlehen als wie sich aus den von den Beamten durchgesehenen LegitimationsUnternehmern unter anderm folgende Forderungen eingereicht: Der eine etatswidrige Verwendung von Reichsmitteln erweisen, alsbald papieren ergab, im socialdemokratischen Wahlverein und auch im Wochenlohn beträgt für Brauer, Mälzer, Maschinisten und Hand- von dem Schuldner zurückverlangt werden; 3. eine parlamentarische Metallarbeiter- Verband organisiert ist. terker 28 M., für Heizer und Hilfsarbeiter im Maschinenbetriebe Untersuchungskommission zur Feststellung der etatswidrigen Ber- Sistierten, daß er doch Geld bei sich habe und außerdem für ihn 25 M., für Bierfahrer 24 M. Diese Säße sind Anfangslöhne, die wendung des in Frage stehenden Wohnungsfürsorge- Fonds und der eine Postanweisung auf 20 M. eingetroffen sei, die er auf dem Poſtin vier Jahren um je 4 M. steigen. Kellerei-, Hof- und Hilfsarbeiter verhängnisvollen Folgen der betreffenden Regierungsmaßnahmen amt in der Königstraße abholen werde und somit keine Ursache für über 20 Jahre erhalten 21-25 M., folche unter 20 Jahren und einzusehen. Zur Begründung dieser Forderungen soll eine ausführ- ihn zum Betteln vorliege, fand bei den Polizeibeamten keine Beweibliche Arbeitskräfte 18-21 m. Jugendliche Arbeiter Arbeiterinnen dürfen nicht beschäftigt werden. Die Arbeitszeit gleichzeitig dem Reichstage übermitteln will. und liche Denkschrift dienen, welche der Bund der Grundbefizer- Vereine achtung. Schlacht wurde vielmehr nach dem Stadtvogtei- Gefängnis beträgt 9 Stunden, wo die Betriebsverhältnisse eine solche nicht zu gebracht und mußte dort vom Tage der Verhaftung, also vont Nach dem Glauben dieser Herren hat der Herrgott offenbar die 13. Februar bis zum Dienstag dieser Woche in Untersuchungshaft Tassen, tritt Schichtwechsel, nicht über 8 Stunden, ein. Die Welt erschaffen, damit es dem Hausbesizer wohl gehe und der Mensch bleiben. Als dann die Verhandlung gegen ihn stattfand, mußte er, Kündigungsfrist beträgt 14 Tage. Der§ 616 des Bürgerlichen ihm in alle Ewigkeit mit Leib und Seele dienstbar sei. Der Größen- da jegliches Beweismaterial für die Anschuldigung fehlte, selbstGesetzbuches darf nicht ausgeschlossen werden. In jedem Jahre ist wahn der Herren wird allerdings begreiflich, wenn man erwägt, daß verständlich vom Richter freigesprochen werden. ein Urlaub von 3-7 Tagen unter Fortzahlung des Lohnes zu der Staat den Grundbesitz mit allen denkbaren Privilegien ausstattet Das war ja nicht mehr als in der Ordnung, aber wer entgewähren. und durch Gesetz dafür sorgt, daß ihm im Gemeindewesen die unan- schädigt den Mann, der auch nicht im geringsten den Eindruck eines Der Ausstand in den Lanzschen Maschinenfabriken in Mannheim ist tastbare Herrschaft zustehe. Unter dem heute geltenden Unrecht braucht Bettlers macht, für die schwere Unbill, die ihm und seiner Familie Beigelegt worden. Die Firma hat die Kontrolluhren für man sich keineswegs zu wundern, wenn die Hausbesitzer eines Tages durch die 18 Tage währende Haft zugefügt worden ist? Hätte eine die Accordarbeit zurückgezogen, ebenso die Aussperrungs- verlangen, daß Staat und Gemeinde zu ihren Gunsten auch auf den Anfrage im Bureau der Firma den Polizeibeamten nicht sofort drohungen, mit denen sie die Arbeiterschaft für den seit acht Tagen Bau von Dienstgebäuden, Schulen und Rathäusern verzichten sollen. darüber aufklären können, daß sein Verdacht ungerechtfertigt war? dauernden Ausstand der Kesselschmiede büßen lassen wollte. Die Beziehungen der Stadtgemeinde Berlin zur Charité, die Das schematische Verfahren, das die Polizei in diesem Falle einschlug, deutet auf so bedenkliche Mißstände hin, daß im Interesse der Ein Streit bei Krupp . In der Kruppschen Näderschmiede streitten fürzlich nicht nur in der Budgetkommission des Abgeordnetenhauses, öffentlichen Sicherheit eine Reform dringend am Blake wäre. dieser Tage sämtliche Schmiede. Der Grund dazu war die Ein- sondern auch im Etatausschuß der Stadtverordneten- Versammlung führung eines neuen Accordsystems, welches die Arbeiter sehr be- zur Sprache gekommen sind, bestehen seit alter Zeit. Die Bestim Die beim Umbau der Stadtbahnsteige beschäftigten Arbeiter, fe nachteiligte. Die Arbeiter wurden wegen Aenderung des Systems mung, daß die Stadtgemeinde für ihre Kranken von der Charité nach Größe des zu erhöhenden Bahnsteiges 150 bis 200 an der bei dem Betriebsführer vorstellig, der wies sie jedoch ab mit dem jährlich nicht mehr als 100 000 Verpflegungstage unentgeltlich zu Bahl, find nunmehr schon so weit eingeschult, daß die Arbeiten Bemerken, wem es nicht paßt, der könne gehen. beanspruchen hat, stützt sich auf die Kabinettsorder vom 6. Juni prompt und flott von statten gehen. Es ist auch für den Laien 1835 und gilt feit 1. Juli desselben Jahres. Für die mehr ge- interessant, ihrer erhebenden" Thätigkeit zuzusehen. Freilich wird Die Elberfelder Gewerkschaftskommission fagt in ihrem Jahres- leisteten Verpflegungstage mußte seit 1. Juli 1835 aus städtischen von der Sache nicht viel Aufhebens gemacht, denn nach mitternächtBericht für 1902 unter anderm: Von 8 Streiks, die im genannten Mitteln eine Vergütung von täglich 7 Sgr. gezahlt werden. Bis licher Stunde, wenn der Schwarm der letzten Züge sich verlaufen Jahre geführt wurden, endeten 6 mit, 2 ohne Erfolg. Die Kosten dahin waren die Armenkranken der Stadt, die der Behandlung in hat, wird der Bahnsteig gegen Unberufene streng abgesperrt und alsder Streits betrugen 15 254 M., davon entfällt der Hauptanteil einer Anstalt bedurften, sämtlich von der Charité unentgeltlich ver- bald rollen auf beiden Geleisen die Arbeitszüge heran, denen die 13 621 M. auf einen Plüschweber- Streit bei der Firma pflegt worden. Die städtischen Behörden Berlins hatten diese Mannschaften der Monier- Gesellschaft entsteigen. Im Nu haben sich, Schaffner, der nach einer Dauer von 17 Wochen ohne Erfolg auf- Leistung angesehen als eine der Bestimmung der Anstalt entsprechende je unter Führung eines Ingenieurs, einzelne Kolonnen gebildet, und gegeben wurde. Der gleichfalls erfolglos verlaufene Dachdecker- Verpflichtung, deren Erfüllung, ungeachtet des Wachstums der bald wimmelt's an allen Eden und Kanten, wie ein Ameisenhaufen: Streit fostete 1451 M. An Arbeitslosen Unterſtügung, welche in Stadt, stets nach dem jeweiligen Bedürfnis in Anspruch genommen tausend fleißige Hände regen sich. Und Eile thut wirklich not, denn 11 Gewerkschaften eingeführt worden ist, wurden von 7 ins- werden könne. Die Charitéverwaltung dagegen betrachtete die un- in der kurzbemessenen, nächtlichen Betriebspause soll alles fir und gesamt verausgabt 6638,40 Mark. Von den übrigen 4 entgeltliche Verpflegung der Armentranten nur als eine Vergünsti- fertig werden. Die Arbeiten sind deshalb auch bis ins kleinste wurden keine Ausgaben gemacht. Die Krankenunterstützung ist gung, die an den Mitteln der Anstalt ihre Grenze finden müsse und Detail wohl vorbereitet und alles so eingerichtet, daß keine Minute bei 10 Gewerkschaften eingeführt, davon haben 8 3854,25 Mart daher nicht in demselben Maße ausgedehnt werden dürfe, wie die muglos verstreicht. Die Arbeitszüge halten immer genau dort, wo ausbezahlt. Von 8 Gewerkschaften, welche Sterbe- Unterstützung aus- Bevölkerung zunehme. Die im Jahre 1835 verfügte Beschränkung das herangeschaffte Material gerade gebraucht wird. Der Aufhöhung bezahlen, haben 4 366 M. ausgegeben. Ferner ergab die Umfrage, der unentgeltlichen Leistung auf 100 000 Tage hatte zur Folge, daß der Bahnsteige auf Station 3oologischer Garten, welche Kranold wohnte Präsident daß sämtliche Gewerkschaften Reisegeld ausbezahlen, hiervon waren die Stadt für mehr geleistete Verpflegungstage sogleich in den nächsten gestern nacht erfolgte, 15, die eine Gesamtsumme von 2184,33 M. berausgabt hatten. Jahren durchschnittlich 15 200 Thaler pro Jahr an die Charité der Decernent, Regierungs- und Baurat Platt bei. In Die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit beträgt bei 15 Gewerk- zahlen mußte. Der Betrag ist später bedeutend gestiegen teils der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wird der Stadtbahnhof schaften 10 Stunden, bei den Buchbindern 91-10, den Stuccateuren wegen der Vermehrung der Kranken, teils wegen wiederholter Er- Bellevue in Angriff genommen werden, dann folgen schon 912, bei den in Werkstellen beschäftigten Schneidern 10, dagegen bei höhung des Verpflegungskostenfabes und beläuft sich jetzt auf größere Bahnhöfe, Friedrichstraße, in der Nacht zum den Heimarbeitern 12-16 Stunden. Bei den Handels- und Trans- 25 000 Thaler pro Jahr wert. Heute, wo in der Charité der Ver- den 14. d. M. Dazwischen, am 12., soll die Station Börse mehr als 500 000 m. pro Jahr. Die 100 000 Tage waren damals Dienstag, und Alexanderplay in der Nacht zum Sonnabend, portarbeitern herrscht eine 14stündige, den Bädern 12stündige, den Erdarbeitern 10-11 stündige, den Holzbildhauern 9 ftündige pflegungstoftensats pro Tag 2,50 M. beträgt, stellt sich der Wert auf erhöht werden. Die größten Schwierigkeiten werden die Bahnsteige 250 000 m. pro Jahr. Arbeitszeit. des Schlesischen Bahnhofs und der Station Char Tottenburg bieten, für welche je drei Nächte( zum 17. bis 19. bezt. zum 28. bis 31. d. M.) in Aussicht genommen werden mußten. Der Bahnsteig D zu Charlottenburg wird den Beschluß machen. Der Bahnsteig D zu Charlottenburg wird den Beschluß machen.
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Eine Konferenz von Gewerkschaftsvertretern Oberschlesiens , an der Legien als Vertreter der Generalfommission teilnahm, wurde am Sonntag jenseits der preußischen Grenze in dem galizischen Orte Wysofi- Brzeg abgehalten. Das wichtigste Ergebnis der Konferenz war die Einsetzung einer Agitationskommission für den oberschlesischen Industriebezirk.
Husland.
In eine Lohnbewegung eingetreten sind die Zimmerleute in Basel . Sie fordern einen Minimallohn von 5,70 Fr. pro Tag gegenüber den jetzigen Löhnen von 4,50-4,80 Fr., ferner die Reduktion der täglichen Arbeitszeit von 10 auf 9 Stunden. Die Arbeiter verlangen von den Meistern bis zum 15. März Antwort, andernfalls sie die Arbeit einstellen.
Lokales.
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Berlin , die Stadt der Straßensperrungen, erfreut sich jetzt einer neuen Ursache, aus der heraus diese eigentümliche Aeußerung patriotischen Hochgefühls in die Erscheinung tritt. Der Polizei präsident erläßt nämlich folgende Bekanntmachung:
Unter den Linden " und des Pariser Plazes sowie des Plazes am Brandenburger Thor und der Charlottenburger Chaussee. Die Aufsichtsbeamten sind von mir angewiesen worden, dem Publikum auf den von der Sperrung nicht berührten Bürgersteigen, soweit es die Verkehrsverhältnisse gestatten, den Zutritt zu ermöglichen." patriotische Vorführung eines der Förderung des Verkehrs dienenden Anders geht es in Berlin ja auch nicht als daß selbst die Vehikels im Zeichen der Verkehrsabsperrung erfolgt.
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Im Schularzt- Ausschuß wurde die vom Magistrat zur Kenntnisnahme vorgelegte Dienstanweisung in den einzelnen Abschnitten gebilligt. Auf Antrag unsrer Genossen wurde, im Hinblick auf die hohe Bedeutung der Zahnpflege, die Besichtigung der Mundhöhle den Schulärzten zur Pflicht gemacht. Außerdem wurde hinsichtlich der Anstellung der Schulärzte, auf Interpellation unsrer Genossen, vom Magistratsvertreter versprochen, daß noch Meldungen von Aerzten angenommen Von einer offiziellen Ausschreibung der Stellen Aus Anlaß der am 7. d. Mts. abends stattfindenden Autowürden. wurde Abstand genommen in Nücksicht darauf, daß sich bereits über mobil- huldigungsfahrt von Westend nach dem königlichen 500 Aerzte gemeldet haben. Schlosse werden folgende Verkehrsbeschränkungen erforderlich: Etiva von 6 Uhr abends ab werden gesperrt: a) für jeglichen VerEin gesundes Jahr ist das Jahr 1902 für Berlin gewefen; es fehr: Die Kaiser Wilhelm- Brücke, der Lustgarten, die Schloßhat der Berliner Bevölkerung nur 30 737 Sterbefälle( ohne freiheit, Schloßbrücke und der Plazz am Zeughause; Totgeburten) gebracht, um 3357 weniger als das vorhergehende b) nach Bedarf: die Fahrdämme der Burgstraße zwischen Kaiser Jahr. Der Ridgang der Sterblichkeit ist allerdings hauptsächlich Wilhelm- und Kurfürsten- Brücke, der letzteren Brüde selbst, des den Kindern zu gute gekommen, diesen aber in allen Altersgruppen, Schloßplages, des Plages am Opernhause , der Südseite der Straße von den Säuglingen bis zu den Fünfzehnjährigen. Von 1901 zu 1902 verminderten fich die Sterbefälle bei den Kindern des ersten Die Stadtverordneten - Versammlung Jahres von 11 325 auf 8925( um 2400 21,2 Proz.), des zweiten 20,4 Proz.), des begann gestern die zweite Lesung des Stadthaushalts- bis fünften Jahres von 3517 auf 2799( um 718 Etats für 1903 und erledigte in raschem Zuge hinter einander sechsten bis zehnten Jahres von 771 auf 619( um 15219,6 Proz.), des elften bis fünfzehnten Jahres von 357 auf 323( um 349,5 Proz.). 17 Special- Etats. Es waren meist solche Etats, an denen nicht viel Die übrigen Altersgruppen zeigen weniger auffallende Aenderungen. Ausstellungen zu machen waren. Nur dreimal kam es zu einer Die Zahl der Sterbefälle ist, an sich betrachtet, im 16.- 30. Jahre Debatte. Zunächst knüpfte sich an Special- Etat Nr. 1: Grundfast unverändert geblieben( von 2750 auf 2774), im 31.- 60. Jahre stücke im Innern der Stadt" eine längere Erörterung über tom etwas geringer geworden( von 8454 auf 8248), vom 61. Jahre an teilen, daß nunmehr auch der Ehemann der Frau Radon ver Zu dem Raubmordversuch an der Witwe Josephsohn ist mitzumunale Bodenpolitik. Der Etats- Ausschuß schlug hier etwas gestiegen( von 6920 auf 7049). Die Gruppierung nach Todes: haftet und die Frau Radon selbst des Mordversuches volleine Resolution vor, die eine Aenderung des bei Grundstücksverkäufen uria chen zeigt eine bedeutende Verminderung vor allem bei Brechzu beobachtenden Verfahrens empfahl, um eine Beschleunigung der durchfall( von 1764 auf 700), Diarrhoe( von 1941 auf 961), Magen welche in Neu- Weißensee stationiert sind, haben nämlich ermittelt, ständig überführt ist. Die Berliner Kriminalpolizisten, Verkäufe zu erzielen. Widersprochen wurde dem Vorschlag nur von und Darmkatarrh ( von 1357 auf 870). Besonders hieraus erklärt socialdemokratischer Seite. Genosse inger kennzeichnete diesen Gedanken als das Produkt der Verlegenheit, in der sich die Mehr- sich der Rückgang der Säuglings- Sterblichkeit. Auch die Ver- daß der Radon eine goldene Uhr im Werte von etwa 100 M. trägt heit der Stadtverordneten angesichts der augenblicklichen Finanzlage minderung der Sterblichkeit an Keuchhusten( von 622 auf 512) fällt des 14. Februar bei einem Uhrmacher an der Königs- Chauffee geund Recherchen eingeleitet, die ergeben haben, daß die Uhr am Abend Der Stadt befindet. Man müſſe fast den Einbrud gewinnen, als noch für die Säuglinge mit ins Gewicht. Mehr für die übrigen fauft ist, also bald nach dem von der Frau St. bei Kirschte verübten wolle die Stadt nun mit einemmal ihren Grundbesiz so Kinder kommt in Betracht die Sterblichkeit an Masern einschließlich Diebstahl. Die Uhr ist beschlagnahmt und R. wegen seiner unbe= raich wie möglich verschleudern. Die Redner der Mehr- ungenentzündung nach Masern( von 442 auf 373), Scharlach einſcht ſtimmten Aussagen, die auch ein vorheriges Wissen von dem Raubheit und der Bertreter des Magistrats versicherten, das sei nicht be- Scharlach- Diphtherie( von 492 auf 272), Diphtherie( bon 469 auf mordverfuch nicht ausgeschlossen erscheinen lassen, verhaftet worden. absichtigt, und die Resolution wurde gegen die Stimmen der ſocial- 205). Unter den sonstigen Todesursachen weist namentlich die Lungen- Außer der Uhr ist auch ein Sparkassenbuch, in dem über 200 Mark demokratischen Fraktion angenommen. Beim Arbeitshaus schwindsucht wieder eine Verminderung auf( von 4139 auf 3893), die eingeschrieben sind, von der Polizei veschlagnahmt worden. Die Etat wurde von unsren Genossen August in und Soffmann in erster Linie den mittleren Altersgruppen zu gute gekommen ist. Frau R. hat im Weißenfeeer Amtsgefängnis nach der Aussage einer der Mißbrauch, die Storrigenden wie Berbrecher zu photographieren. Auch die Influenza- Sterblichkeit ist weiter zurückgegangen( von 359 am Tage der Verhaftung der N. entlassenen Frau, die lettere gezur Sprache gebracht und Abstellung gefordert. Stadtrat& is chauf 193). Eine Vermehrung zeigen unter den häufigen Todesursachen beten, sofort zu ihrem Manne zu gehen und ihm von ihrer Aussage, beck verteidigte das gerügte Verfahren, und die Mehrheit stimmte besonders Kehlkopf- und Luftröhren- Entzündung( von 346 auf 418) in welcher fie bekanntlich den Mordverfuch leugnete, in Kenntnis zu ihm bei, indem sie den für das Photographieren angefeßten Betrag und Schlagfluß( von 755 auf 861). setzen. Der Frau versprach sie 20 M. für die Ausrichtung der Bebewilligte. Beim Etat des Obdach 3 nahm Genosse Hoff- Eine Ausdehnung des Stadtbahnverkehrs bis Spandau wird stellung. Jene jedoch hat dem Wunsche der Verhafteten nicht entmann Veranlassung, auf die übel angebrachte Sparsamkeit hinzu- einer Korrespondenz zufolge gegenwärtig in der Eisenbahndirektionsprochen, sondern der Kriminalpolizei Anzeige gemacht, die dadurch weisen, die der Magistrat gegenüber notwendigen Verbesserungen Berlin erwogen und soll günstigenfalls im April 1904 zur Durch einen erneuten Beweis für die Thäterschaft der Frau R. hat. befolgt. führung gelangen. Die Ausführung des Planes ist um so leichter, Der sputende Rentier. Eine Sputgeschichte führte gestern eine Ein Stück Fürsorge für die im Dienste der Stadt als die durch die Stadt verkehrenden Vorortzüge nach Spandau ihren ganze Korona von Rechtsanwalten vor die dritte Straffammer an beschäftigten Personen bildet die Vorlage über die Be- Ausgangspunkt in Friedrichsfelde , der zukünftigen Stadtbahn- Landgericht II. In einem Beleidigungsprozeß fungierten zwei milligung von Unterstübungen neben dem Ruhegeld Station, haben. Die Fahrzeit für die Strecke Friedrichsfelde Rechtsanwalte als Verteidiger, zwei andre als Vertreter der be= auf Grund des Gemeindebeschlusses vom 9. Mai 1901. Die social- Spandau würde hierdurch zwar um etwa zwei Minuten verlängert leidigten Nebenkläger. Vier weitere Rechtsanwalte waren als Zeugen demokratische Fraktion gab durch Genossen Heimann die Erklärung werden, doch bietet der Verkehr so wesentliche Vorteile, daß die ge- geladen und eine Anzahl unbeteiligter Anwalte wollte der Verab, daß sie selbstverständlich zustimme, aber im Interesse der in Be- ringe Verzögerung in der Schnelligkeit der Beförderung für die Fahr- handlung als Zuhörer beiwohnen, aber dazu kam es nicht, denn noch tracht kommenden Personen noch gewisse Sautelen wünsche. Der gäste nur wenig ausmacht. Vor allem wäre es den Passagieren Magistrat solle, wenn er einmal die Unterſtüßung nicht gewähre, möglich, von jeder Stadtbahn- Station aus, ohne umzusteigen, den vor Eintritt in die Verhandlung wurde die Sache vertagt. Ander Versammlung davon Mitteilung machen. Der Magistrats- Ver- westlichen Vorort zu erreichen, dann aber auch würde die Zahl der geklagt waren die Rentiers Schmidt und Bolze aus Charlottenburg. treter sprach sich gegen diesen durchaus wünschenswerten und not- Büge zwischen Spandau und Berlin eine wesentliche Vermehrung seine Mißachtung ausdrücken will, auszuspucken. Das hat er aber Der erſterwähnte Angeklagte hat die Manie, vor jedermann, dem er wendigen Zusak aus. Der Heimannsche Antrag, unter diesen Um- erfahren und zum mindeſten ein 20 Minuten- Verkehr herbeigeführt auch dem stellvertretenden Stadtverordneten- Vorsteher von Charständen die Vorlage noch einem Ausschuß zu überweisen, wurde ab- werden können. Selbstverständlich würde auch der Schnellverkehr, gelehnt. Die Vorlage wurde dann nach den Wünschen des Magistrats der durch die Vorortstrecke Berlin -( Lehrter Hauptbahnhof)-Nauen lottenburg, dem Rechtsanwalt Buka, gegenüber gethan, um diesem feine Mißachtung darüber auszudrüden, daß er als geborener geschaffen ist, in vollem Umfange beibehalten und möglicherweise auch Zu einer langen Debatte, die sich bis gegen 10 Uhr hinzog, durch Einfügung besonderer Züge Lehrter Bahnhof - Spandau ver- Jude fich hat taufen lassen. Bolze seinerseits hat einen Herrn führte zuletzt noch die bekannte Vorlage über die neue Bebessert werden. Funke beleidigt. Beide Beleidigungen stehen aber im engsten Zus foldungsordnung der Lehrer der höheren sammenhange und können getrennt nicht verhandelt werden. Da nun Schulen sowie über die Erhöhung des Schulgeldes für In der geftrigen Sitzung des Kuratoriums für den städtischen aber der Angeklagte Bolze nicht erschienen war, so beschloß der diese Anstalten. Neues fonnte über diese Angelegenheit, die die Ver- Vich- und Schlachthof wurde das in Uebereinstimmung mit dem Gerichtshof die Vertagung des Termins. fammlung schon wiederholt beschäftigt hat, nicht mehr vorgebracht Polizeipräsidium ausgearbeitete Regulativ für die geplante Errichtung Vom Achtuhr- Schluß.„ Konsumenten- Bettel" nennt sich ein neues Der Standpunkt, den die socialdemokratische Fraktion zur einer Freibank" auf dem Central- Bichhofe eingehend beraten. Das Agitationsmittel, dessen sich der Ausschuß der Berliner Handlungss Frage der Schulgelderhöhung aus triftigen Gründen einnimmi, wurde Kuratorium hat beschlossen, dem Magistrat die Errichtung einer gehilfen- und Gehilfinnen- Verbände zur Herbeiführung des Achtuhrvon unsrem Genossen Singer noch einmal dargelegt. Die Ver- Freibant und die Annahme eines entsprechenden Regulativs vor- Ladenschlusses bedient. Die Zettel, die von dem kaufenden Publikum bindung von zwei nicht zusammenhängenden Fragen, wie sie der zuschlagen. auszufüllen und unterzeichnet den Geschäftsinhabern zu übergeben
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angenommen.
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