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es deshalb vollauf würdigen, wenn Herr Goldacer wünscht, daß die mehr Zeit vergeht zwischen zwei Reinigungen. Wenn man sich nun| 12. Juni fand er zu einer Zeit, als die Pflegemutter nicht antvesend früheren zuverlässigen Arbeiter wieder bei ihm nach Arbeit anfragen erinnert, daß der Fußboden zum Teil aus Holz besteht, ja oft nur die war, Zutritt zu deren Wohnung und forderte seine Frau auf, zu ihm möchten. Wir förnen ihm jedoch nur versichern, daß nicht einer bloße Erde den Fußboden bildet, dann kann man sich eine Vorstellung zurückzukehren. Im mit seiner Frau, die gerade in der Küche am so hat er es nicht weit nach unfrem Streikbureau. Bis dahin werden ständig stehen müssen. Dazu kommt dann der häufige Mangel jeder Stube ein und wiederholte dann die Aufforderung zur Rückkehr. Als der 44 Streikenden fich bei ihm anbetteln wird. Will er Frieden, von der Beschaffenheit des Bodens machen, auf dem die Leute be- Waschfaß stand, allein zu sein, schloß er seine beiden Kinder und den mit diesen spielenden zwölfjährigen Bruder seiner Frau ir der wir fortfahren, ihn der Oeffentlichkeit so zu kennzeichnen, wie er ist. Ventilationseinrichtung. Und in solchen Räumen müssen die Arbeiter Frau Lippfe dies entschieden ablehnte, zog er einen Revolver aus der Der Vorstand des Deutschen Bäckerverbandes. Achtung! Kürschner  . Der im vorigen Jahre gegründete nicht nur arbeiten, sondern auch ihre Mahlzeiten einnehmen und ihre Tasche und gab vier Schüsse auf seine Frau ab, von denen zwei Deutsche   Kürschner  - Verband hat in Berlin   eine Filiale leider aufbewahren, da Speise- und Ankleideräume eine unbekannte irafen. Eine Kugel war der Unglücklichen durch das Auge ins errichtet. Wir fordern nun jeden Stürschner, Müßenmacher und Zu- Sache sind. Auch an Waschgelegenheit fehlt es und so müssen die Gehirn gedrungen und hatte ihren sofortigen Tod herbeigeführt. Der richter auf, dem Verband beizutreten. Den gleichen Aufruf richten Arbeiter oft bis zu 15 Stunden, wie angegeben wird, in Nässe, Mörder entfam, wurde aber noch an demselben Abend in einer wir an alle in der Branche beschäftigten Arbeiterinnen. Wir ersuchen Schmutz und Sumpfgestank zubringen, um dann ungereinigt ihre Schankwirtschaft in der Hussitenstraße, wo er beim Glafe Bier saß, alle Genossen, deren Frauen in unsrem Beruf arbeiten, dieselben schmutzigen Arbeitskleider mit den gleichfalls verschmuzten und feucht ärztliche Sachverständige geladen sind, sind zivci Tage angeſetzt. festgenommen. Für die Verhandlung, zu der 17 Zeugen und drei zum Eintritt zu bewegen. Anmeldungen nehmen an: Th. Molden gewordenen Straßenkleidern zu vertauschen. Dazu kommt die un- Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Tackmann, die Ver­hauer, Elisabethkirchstr. 18, Paul Strause, Matternstr. 12, und genügende Größe der Arbeitsräume. Die Schleiftische stehen oft so teidigung Rechtsanwalt Bernstein  . Albert Bernhagen, Fischerstr. 34. Bei letzterem befindet sich der Arbeitsnachweis. Verkehrslokal: Landwehrstr. 11, daselbst jeden eng aneinander, daß die Arbeiter bei ihrer Arbeit nicht ordentlich Ein abschreckendes Bild aus dem dunklen Berlin   beschäftigte Sonnabend Zahlabend. Für die Zusendung von Kürschner- Adressen zurücktreten können, was bei der Eigenart der Arbeit gerade eine sind wir dankbar. Arbeiterblätter werden um Nachdruckt gebeten. Notwendigkeit ist. Es wird angegeben, daß oft zwei Tische nur gestern das Schwurgericht des Landgerichts I  , vor welchem sich neur junge Leute, die zum Teil auf der niedrigsten moralischen Stufe Die Agitations- Kommission des Deutschen   Kürschner  - Verbandes zu 40 Centimeter von einander entfernt stehen und dazwischen sollen stehen, auf die Anklage der Notzucht zu verantworten hatten. Einer zivei Mann arbeiten. Die Petition fordert deshalb, daß von ihnen stand im Verkehr mit einem Mädchen, das schließlich seiner unt jeden Tisch mindestens ein Centimeter breiter überbrüssig wurde und sich einem andern der Angeklagten zu­Streifen ringsum frei sein müsse. Die Höhe der Arbeitsräume wandte. Dieser wollte das Mädchen bald wieder los werden und geht bis 1,80 Meter Herunter und wenn der Schutt und Schlamm da sein Freund mit seiner neuen Braut", die er sich inzwischen an­anwächst, wird diese ohnehin ungenügende Höhe noch vermindert. geschafft hatte, in derselben Lage war, so schmiedeten beide in Ferner wird über Mangel an Trinkwasser geklagt; die Aborte find Gemeinschaft mit den andren Angeklagten einen niederträchtigen nach den Einzelschilderungen zum Teil in einem scheußlichen Zustande. Plan. Sie lockten die Mädchen in die Rehberge und dort wurden 3u beachten ist auch, daß die Schleifer mit Schivefelsäure, Tripel, jie nach Verabredung von den übrigen Angeklagten überfallen. Sie markierten einen Faustkampf mit den Angreifern und überließen Zinnasche und Blei zu thun haben. dann diesen die Mädchen, die in der viehischten und brutalsten Die Arbeiter fordern deshalb mit gutem Rechte, daß sich die Weise vergewaltigt wurden, so daß das eine ohnmächtig auf dem Plaze  Behörden um diese Zustände kümmern und für Abhilfe sorgen. blieb. Die Geschworenen sprachen acht der Angeklagten schuldig,

Berlin  . J. A.: H. Blümel.

Achtung! Holzbearbeitungs- Maschinenarbeiter. Folgende Werk­stätten sind gesperrt: R. u. A. Stoller, Königsbergerstr. 26/27; Kose u. Sohn, Große Frankfurterstr. 16.

Deutfches Reich.

Die Former, Gießereiarbeiter, Schlosser, Dreher, Modelltischler der Harzer Werke in Zorge  , Rübeland   und Blankenburg   i.. haben die Arbeit toegen schlechter Entlohnung und Behandlung niedergelegt. Die Direktion lehnte jede Verhandlung mit dem Ver­bandsleiter ab.

Die Former und Kernmacher der Firma H. Teege, Wupper­thaler Eisenhütte in Barmen, haben die Arbeit niedergelegt. Sie fordern die Beseitigung der Accordarbeit, die ihnen vor vier Monater aufgezwungen worden ist. Die Firma ist auf der Suche nach Ar­beitswilligen, vor Zuzug ivird deshalb gewarnt.

Die Schloßbauer der Firma Demrath u. Bläser in Barmen sind in den Ausstand getreten, weil man ihnen Abzüge in Höhe von 25 Proz. des Lohnes machte.

Die Klempner in Bochum   wollen im bevorstehenden Sommer in eine Lohnbewegung eintreten, bei der es sich hauptsächlich um Ein­führung der zehnstündigen Arbeitszeit handelt. Jetzt beträgt dic­felbe 10 bis 11 Stunden.

Die Gärtner und Baumschulenarbeiter in Halstenbed und Rellingen  ( bei Altona  ) haben am Freitag die Arbeit niedergelegt, nachdem Ver­handlungen der Lohnkommission mit den Besizern der großen Baum­schulen teinen Erfolg hatten. Etwa 300 Arbeiter kommen bei dem Die Sammetweber der Firma Johann Girmes in Debt  ( Kreis Kempen) hatten wegen Lohndifferenzen die Kündigung eingereicht; darauf hat nunmehr die Firma sämtlichen Arbeitern, ungefähr 750,

Streit in Frage.

gekündigt.

An der Gewerbegerichtswahl in Witten  ( Westfalen  ) beteiligten sich von 3060 eingeschriebenen Wählern 2168. Die von den freien Gewerkschaften aufgestellte Liste der Arbeitnehmer fiegte mit einer

Mehrheit von 40 Stimmen. Auf der andren Seite standen der evangelische und der katholische Arbeiterverein, der Verein der Eisenbahn- Handwerker und der Hirsch- Dunckersche Gewerkverein. Die vereinigten Gegner unterlagen frog eifriger Agitation, an der auch die Geistlichen teilnahmen.

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billigten ihnen aber mit Rücksicht auf den unmoralischen Lebens­wandel der Vergewaltigten mildernde Umstände zu. Der Gerichts­hof verurteilte acht Angeklagte zu Gefängnisstrafen von 1 Jahr 3 Monaten bis zu 1 Jahr 9 Monaten und sprach den neunten frei.

Verfammlungen.

Berliner Berliner   Partei- Angelegenheiten. hätten, damit die erſte Not der Betroffenen rechtzeitig gelinbert

Die tödlichen Verunglückungen beim Bergwerksbetriebe in Preußen 1901. Die unter Aufsicht der Bergbehörden stehenden Berg­werksbetriebe des preußischen Staates beschäftigten 1901 im ganzen 2,22 544 659 Arbeiter. Von diesen verunglückten tödlich 1209: vom Tausend oder einer von 451 Mann, während im Durchschnitte der vorhergehenden zehn Jahre( 1891-1900) jährlich 888 Mann 2,19 vom Tausend oder einer von 458 Arbeitern ums Leben Das Gewerkschaftskartell für Berlin   und Umgegend hielt am gekommen sind. Abermals eine verkrachte Schwindelfasse. Einem Beschwerde- Freitag eine Sigung ab. Genosse uth referierte daselbst über: führer, der sich wegen Nichtauszahlung des Krankengeldes an die" Die Aufgaben der Krankenkassen in der Unfallversicherung". Redner Polizei gewandt hatte, wurde amtlich eröffnet, daß gegen die var der Meinung, daß die Krankenkassen die geeignetste Inſtitution seien, in denen sich das ganze Arbeiterversicherungswesen ton­Union,.. 87 in Hannover  , Krankentaiie für zentrieren könne. So wäre es 3. B. zu wünschen, daß in Anbetracht ganz Deutschland  ", wegen völliger Zahlungsunfähigkeit, viel der vielen Scherereien, die unfallverlekten Personen bereitet werden. facher Unregelmäßigkeiten und schlechter Verwaltung durch den Vor- den Krankenkassen die Erledigung sämtlicher Vorarbeiten, die jetzt stand von der Aufsichtsbehörde Klage auf Schließung der Kasse er­hoben ist. Die Staffe beruft auf den 16. März 1903 in das Nord- on den unteren Organen der Ortsbehörden häufig nur zu mangel­haft ausgeübt wird, zu übertragen feien. Auch bei der Festsetzung städter Gesellschaftshaus" in Hannover   eine außerordentliche General- der Rente müßten die Krankenkassen mitwirken dürfen, um die ein= verfammlung ein und giebt auf den Einladungskarten den Mit seitigen Gutachten vieler Vertrauensärzte zu paralisieren und das gliedern bekannt: ihre Mitglieds Nummer um 10 000 ganze Rentenfestsetzungs Verfahren zu vereinfachen. Von großer zu reduzieren." Bedeutung würde es auch sein, wenn die Krankenkassen bis zur Fest= setzung der Unfallrente dem Verletzten beziv. dessen Angehörigen oder Hinterbliebenen einen später zu verrechnenden Vorschuß zu zahlen würde. Die Verwaltung der Krankenkassen sei überhaupt so weit auszubauen, daß sie der natürliche Anwalt der Kranken, Invaliden und Unfallverlegten werde. Dieser Ausbau lasse sich sogar soweit denten, daß damit sehr gut eine allgemeine Arbeitslosen- Versicherung mit einbegriffen sein fönne. Je einheitlicher sich das gesamte Ar beiterversicherungswesen gestalte, desto einfacher sei auch der Ge­Der Streif der römischen Schriftsetzer, der noch immer unver schäftsmechanismus und desto leichter komme der Arbeiter zu seinem ändert fortdauert, ist von besonderem Interesse, da es sich hier um Die eine der ältesten römischen Arbeiterorganisationen handelt. Rechte. Es würde sehr zum Vorteil der Arbeiter ausschlagen, wenn im Buchdruck beschäftigten Arbeiter haben bereits im Jahre 1872 die die neue Novelle zum Krankenversicherungs- Geses auch in diesem Sinne ausgestaltet würde. An den Vortrag schloß sich eine längere Federazione del libro" begründet; das Rückgrat dieses Diskussion, die verschiedenen Rednern Veranlassung gab, eine dem Bundes bilden die Seher. Gerade die Setzer haben aber seit jener Referenten teilweise cutgegengesetzte Meinung zu äußern, so z. B. Zeit noch nie eine Lohnforderung gestellt, und so ist der derzeitige betreffs Uebernahme der Arbeitslosen- Versicherung auf die Kranken­Tarif noch in Straft. Die Streifenden sind bereit, ihre Sache dem tassen. Sodann verlas Piesker die Abrechnung vom vierten Schiedsgericht zu unterbreiten. Aus allen Teilen Italiens   und auch Quartal 1902. An Einnahmen wurden erzielt 5932,97 M., die aus dem Auslande, so aus Paris   und Berlin  , sind beim Streit Ausgabe betrug 5741,04 m., so daß ein Kassenbestand von 191,93 fomitee Sympathie- Erklärungen eingelaufen. Wie schon bemerkt, Mark verbleibt. Ein erheblicher Teil der Ausgaben entfällt auf den haben fast alle Blätter, auch die zahlreichen päpstlichen und klerikalen Glasmaler- Streif. Das Ersuchen des neuen Lokalverbandes der Zeitungen, die Forderungen der Setzer bewilligt, nicht so der Barbiere und Berrückenmacher um Aufnahme in das Kartell wurde Evangeliste", das Organ der Evangelischen. Dagegen haben bis zur nächsten Sigung zurückgestellt. Ein Antrag des Gewerkschaft­die Ministerien und die Parlamentsdruckerei ebenfalls bewilligt. Die Krankheit und Entlassung. Als Erbin ihres Mannes flagte die lichen Frauenvereins um ein Darlehn von 80 M. fand Annahme. vor fünf Jahren begründete Genessenschaftsdruckerei arbeitet in ab- itive des Maschinenmeisters K. gegen den Fabrikbefizer Kröhn Bei dieser Gelegenheit wurde mitgeteilt, daß die frühere Vorsitzende wechselnden Schichten Tag und Nacht, damit sie um so mehr der auf Gewährung einer Lohnentschädigung für die Zeit vom des Vereins, Frau Gubela, ihre Aemter niedergelgt und aus Streifenden beschäftigen kann. Die Unternehmer haben in erneuten 2. März bis zum 1. April 1902, und zwar in Höhe von dem Verein ausgeschieden ist, womit sie ihre Thätigkeit in der Ar­Beschlüssen der neunstündigen Arbeitszeit bei gleichzeitiger Erhöhung 141 W. M. Der Maschinenmeister war 10 Jahre lang beiterbewegung wohl endgültig eingestellt haben dürfte. Zum Schluß; der im gewissen Gelde arbeitenden Seher zugestimmt; dagegen sollen bei der Firma beschäftigt und wurde während seiner Krankheit, die wurden noch einige notwendige Aenderungen des Kartell- Regulativs die im Accord Arbeitenden, welche die Mehrzahl bilden, keinerlei schließlich( nach dem 1. April) zum Tode führte, am 19. Februar 1902 vorgenommen. Erhöhung erhalten.

Husland.

Sociales.

Zweiter Wahlkreis. Mittwoch, den 11. März, abends 8 Uhr, findet im Lokal von Habel, Bergmannstr. 5/8, eine Volksversammlung statt. Reichstags- Abgeordneter F. Geyer- Leipzig   hat das Referat: Die Wirren der Gegenwart" übernommen. Die Parteigenoffinnen und Genossen werden ersucht, für zahlreichen Besuch zu agitieren.

Pankow  .

Die Vertrauensleute.

Dienstag findet bei A. Mierke, Berlinerstraße, die regelmäßige Mitgliederversammlung statt. Auf der Tagesordnung steht der Bericht unsrer Gemeindevertreter.

Der Schmargendorfer Wahlverein hält am Dienstagabend 81%, Uhr im Wirtshaus Schmargendorf  , Warnemünderstr. 6, seine Mitgliederversammlung ab, zu der auch Gäste Zutritt haben. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag über lujre Waffen im Wahl tampfe". Zahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand.

Sociale Rechtspflege.

entlassen. Für 14 Tage schenkte" man dem langjährigen Arbeiter Die Musikinstrumenten- Arbeiter( Branche des Deutschen Holz­

Die Untertagarbeiter der Olmüzer Schieferbruch- Attiengesellschaft, noch den Lohn. Frau. verlangte aber später den Lohnarbeiter- Verbandes) nahmen in der am Mittwoch stattgefundenen Grube I in Groß- Woltersdorf( Mähren  ), find in den Streit getreten. bis zum 1. April, weil der letzte Vertrag mit ihrem Manne Delegiertenversammlung den Bericht der Kontrollkommission ent­Insgesamt traten 36 Häuer, 9 Tagarbeiter und 4 Förderer in den auf ein Jahr abgeschlossen worden sei und die Krankheit nicht gegen. Aus demselben geht hervor, daß in einer ganzen Anzahl von Ausstand, doch sind dadurch auch 27 Obertagarbeiter zum Feiern ge- zur Entlassung berechtigt hätte, da nach dem Vertrage nur bei Betrieben Abzüge angekündigt und zum Teil auch schon ausgeführt zwungen. Der Grund des Streiks find Lohnreducierungen und grober Fahrlässigkeit, oder wenn K. den Anforderungen nicht wurden. Besonders in den Betrieben, wo die Kollegen der Organi= mehr genügte, eine Entlassung zulässig sein sollte. Ströhn verfation fernstehen, trifft das letztere meistens zu. Erst wenn die Ab­brutale Behandlung der Arbeiter durch den Betriebsleiter. weigerte die Zahlung. Frau. flagte beim Gewerbegericht, züge stattgefunden, treten die Stollegen in Massen den Organisationen nachdem die Erbschaft" geregelt war, was zwar genügend Zeit bei, die dann möglichst sofort helfen solle. Es wurde sodann mit­in Anspruch nahm, für sie aber mehr die Bedeutung geteilt, daß in der an demselben Abend stattgefundenen Werkstatt­einer Formsache hatte. Der Sohn des Fabrikanten, der diesen vor Sigung der streitenden Kollegen von Blafendorf beschlossen dem Gewerbegericht vertrat, machte geltend, die Entlassung sei auf Grund wurde, den Streik weiter zu führen. Die nächste Branchen- Ver­Die Zustände in den Marmorwarenfabriken in Berlin  des Bertrages berechtigt gewesen, denn ein kranker Maschinist genüge fammlung soll am Montag, den 30. März stattfinden. In derselben Durch die Bundesrats- Verordnung über die Einrichtung der eben den Anforderungen nicht mehr, die an ihn gestellt würden. Die soll das Resultat der aufgenommenen Statistit aus den Klavier, Steinbrüche und Steinhauereien werden die Marmorivarenbetriebe Klägerin wolle ihn nur chifanieren, indem fie ihn nach dem Gewerbe- fabriken befannt gegeben werden. Der Vorsitzende Sicfeld macht zum ( Zimmermann) und nur wenig betroffen, sei es, daß sie nicht genug Arbeiter beschäftigen, Sie fühle sich im Recht und wolle dies lediglich festgestellt haben. St. Johann a. S.( Deetz  ) aufmerksam und ersucht die Delegierten, sei es, daß die für sie geltenden allgemeinen Vorschriften der Ver- Auf Vorhalten des Vorsitzenden erklärte sie sich damit einverstanden, für Fernhaltung des Zuzugs nach diesen Orten zu sorgen. ordnung auf ihre Besonderheiten nicht genügend Rücksicht nehmen. daß um die 40 Mark Krankengeld, die ihr Mann zur fraglichen Zeit Schließlich kommen für diese Betriebe auch Mißstände in Betracht, bezog, die Klagefumine ermäßigt werde. Ein Vergleichsversuch scheiterte die durch die Gewerbe- Ordnung im allgemeinen zwar getroffen zunächst, da die Klägerin auf keinen Fall unter 75 Mart glaubte of bei Abel, Germaniaſtr. 20, stattgefundenen Vereinsversamm werden, deren Beseitigung fich aber noch keine Behörde hat angelegen herunter gehen zu können und der Sohn des Beklagten höchstens

sein lassen.

und Umgegend.

Die hiesigen Marmorarbeiter haben nun selbst die Initiative ergriffen, um die Beseitigung der Mißstände zu erreichen. Sie haben fich daran gemacht, vorerst mal durch limfrage in den Werkstätten die Mängel festzustellen. In einer an die Behörden gerichteten Eingabe schildern sie, wie es bei ihnen aussicht, und stellen danach ihre Forderungen auf. Es find schlimme Mißstände, die sie darzustellen

haben.

Für die Marmorbearbeitung kommt sowohl das Behauen, wie das Schleifen und Polieren in Frage, das zudem häufig in den gleichen Räumen geübt wird. Beim Behauen spielt der Staub eine Rolle, beim Schleifen und Polieren das Wasser und der Schleifschlammt.

" die Verantwortung" für 50 Mark übernehmen wollte. Nach der Be­ratung des Gerichtshofes( Stammer V) gab der Vorsitzende Wedel  namens der Beisiger der Klägerin den dringenden Rat, sich mit einem Es wäre das beste mit Vergleich auf 50 M. zufrieden zu geben. Rücksicht darauf, daß der Vertrag als Grund zur Entlaffung es be­zeichne, wenn der Maschinist den Anforderungen nicht mehr genüge, und daß das Gesetz, die Gewerbe- Ordnung selber fage, die Unfähig teit zur Fortießung der Arbeit berechtige zur sofortigen Entlassung. Der Vergleich auf 50 M. Tam dann auch zu stande. Das Gewerbegericht ist der Meinung, daß Krankheit eine Unfähigkeit zur Fortsetzung der Arbeit im Sinne des§ 123 der Gewerbe- Ordnung in fich schließe und somit zur sofortigen Ent laffung eines gewerblichen Arbeiters berechtige.

Gerichts- Zeitung.

In Berlin   und Umgegend befinden sich 38 Marmoriparen= fabriten. Außerdem giebt es ca. 70 Grabsteingeschäfte, die zeitweise Schleifer beschäftigen. Die Erhebungen beziehen sich auf 35 Betriebe der erstgenannten Gattung. Eine Anzahl der Werkstätten befindet Ein Mordprozeß. Vor dem Schwurgericht am Landgericht I sich in Remisen, Scheunen, Holzschuppen, Kellern und andren Räumen wird sich am Montag der Schlosser Paul Rippte wegen we ordes von Wohnhäusern. Der Fußboden der Arbeitsräume besteht mehr zu verantworten haben. Die Blutthat, die ihm zur Lait fällt, liegt fach nur aus der bloßen Erde, zum Teil aus Holz. In den meisten schon längere Zeit zurück, sie ereignete sich am 12. Juni v. J. in dem Werkstätten ist kein Abfluß für das Wasser. Was das bedeutet, wird Sause Neue Hochstr. 2 und stellt sich als der letzte Aft einer Che­

Mariendorf und Umgegend. In der am 3. März in Tempel­

gefels."

Redner rügte vor allem die ungerechte Wahlkreis- Ein ung referierte Ernst Obst über: Das bestehende Reichstags- Wahl, teilung und forderte die Genossen auf, rechte rege in den Wahlkamp die Versammlung, die Zahlstelle von Tempelhof  , Berlinerstr. 41 be einzutreten. Reicher Beifall lohnte den Referenten. Ferner beschlos Müller, vegen Abriß des Hauses nach Berlinerstr. 70 in das Lokal

von Lehmann zu verlegen.

Der socialdemokratische Wahlverein für Nowawes Neuendorf hielt am 4. d. M. eine Versammlung ab, welche gut besucht war Der Vorfizende teilte mit, daß der Vorstand beabsichtigt, zum 18. März eine öffentliche Volfsversammlung stattfinden zu lassen Hierauf erstattete Hoffmann Bericht von der letzten Gemeinde­vertreter- Sizung. Er besprach den Etat für das Jahr 1903 unt teilte unter anderm mit, daß der Genosse Gruhl in der Finanz­tommiffion den Amtsvorsteher Winkelmann interpelliert hatte, wan eigentlich der Bau des neuen Schulhauses in der Priesterstraße ir Angriff genommen wird. Mit dieser Interpellation soll sich noch das Plenum beschäftigen. Die Vorbereitung der Maifeier wurd dem Borstand und einer Komunission von 8 Mitgliedern überwiesen. egen rückständiger Beiträge wurden drei Mitglieder aus den Wahlberein gestrichen, zur Aufnahme haben sich 12 Genossen ge­

meldet.

tlar, wenn man erfährt, daß ein Schleifer durchschnittlich 10 Liter tragödie dar. Der jetzt 23 Jahre alte Angeklagte hatte im Jahre 1900 Letzte Nachrichten und Depeschen.

Prozeß Heusler.

Waffer täglich verbraucht. In 6 Werkstätten sind Gruben unter den mit der gleichaltrigen Anna Nawiß die Ehe geschlossen. Diese wurde Der Mann arbeitete sehr wenig, weil er nach seiner Schleiftischen, in die der Schlamm hineingeschoben wird, dort übel- sehr unglücklich. Behauptung lungenkrank war, die Frau mußte durch Näharbeiten den München  , 7. März.( W. T. B.) In der Nachmittags- Sigung be riechende Sümpfe bildend, die mindestens eine Woche ungeräumt größten Teil des Lebensunterhaltes erwerben und es tam häufig zu gannen, wie bereits gemeldet, die Plaidoyers, nachdem der Präsiden bleiben. In 4 Wertstätten sind Eimer oder Töpfe zum Auffangen des häuslichem Streit. Schließlich ging die Frau mit ihren beiden als einzige Frage auf die Körperverletzung durch Beibringung vor Schleifwassers vorhanden. Im übrigen fällt der Schlamm einfach Kindern zu ihrer in der Neuen Hochstraße wohnenden ehemaligen Gift geftelt hatte. Der Staatsanwalt faßte in feinem Plaidoye zu Boden. Keine der Werkstätten wird häufiger als einmal in der Pflegemuiter und erklärte ihrem Manne, daß sie nicht cher wieder nochmals alle Gründe zusammen, welche für die Schuld der An Boche gereinigt, von 10 wird berichtet, daß 3, 4, 6, 8 Wochen und mit ihm zusammenziehen würde, als bis er sich gebessert habe. Am| getlagten sprechen.

Verantwortl. Redakteur: Carl Zeid in Berlin  . Inferatenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin   Truck a. Bering: Borris Buchdruderei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt