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Abg. Zubeil( Soc.)( mit großem Lärm rechts empfangen): Der schlichte Mann aus der Werkstatt( Ruf rechts: Lauter!) war zu feig, um hier Rede zu stehen wegen der schweren Beschuldigungen, die er erhoben, der schwersten, die gegen ein Mitglied des Hauses überhaupt gerichtet werden können. Er hat mir vorgeworfen, daß ich mich von Arbeitergroschen ernährte.( Ruf rechts: Lauter!) Wenn er nun einfach Reißaus nimmt, so zeigt das, was für einen Charakter er befißt. Diese Antwort will ich dem Manne aus der Werkstatt, Herrn Pauli, geben.( Glocke des Präsidenten.)
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die
wärts gekommen sind. Das nennt man dam Britalität.( Große] giebt aber einen sehr erheblichen Bruchteil in der Armee, dann Abg. Bebel( Soc.): Heiterkeit rechts.) Statt auf Frankreich zu verweisen, sollte lieber der die jetzt bestehende zweijährige Dienstzeit nicht einmal Herr Zubeil zu Frankreich sagen:„ Sieh Du nach Deutschland hin." voll auszufüllen hat. Ich bin überrascht, daß Herr Roon gewissermaßen die Rolle Zahlreiche Soldaten werden zu Be- eines freiwilligen Regierungskommissars übernahm, und daß nicht die Unfre Arbeiterversicherung haben uns die Franfchäftigungen abkommandiert, die mit der militärischen Ausbildung Militärverwaltung selbst auf meine Anfragen einging. Daß Graf zosen noch nicht nachgemacht.( Sehr richtig! rechts.) Herr nichts zu thun haben. Schon im Jahre 1893 hat der Reichstag in Roon von seinem christlich- konservativen Standpunkt aus die VorBubeil legt seiner Rede vom vorigen Jahre so große Bedeutung bei, einer Resolution eine Nachweisung über diese Sache ver- gänge, die ich vorbrachte, ganz richtig findet, ist ja nur natürlich. daß er behauptet, die Arbeiter, die das Stenogramm langt. Heute wäre eine derartige Aufklärung doppelt not- Das berühmte Dictum: dieser Rede und die des Abg. Pauli in den Werkstätten ge- wendig. Die Zahl dieser Abkommandierungen wird hente guter Soldat sein" hat Herr Graf Roon jedenfalls wergessen Nur ein guter Christ tann ein Yesen hätten, seien bestraft worden. Davon ist natürlich gewiß noch viel größer sein als damals. Sie beweist, daß auch sich zu eigen zu machen oder er hat es nicht gewagt, da die Thattein Wort wahr.( Heiterkeit und Sehr gut! rechts.) bei einer geringeren Dienstzeit als bei der zweijährigen Dienstzeit sache, daß die berühmtesten Feldherren keine guten Christen waren, Es war ein socialdemokratisches Flugblatt, das die Leute friegsmäßig ausgebildet werden können. Schon in der Budget- mit dieser Behauptung doch in zu krassem Widerspruch steht.( Sehr Dienstzeitsache, Leute hatten. Dafür sind sie bestraft worden und werden immer kommission ist konstatiert worden, daß zu Burschendiensten in der richtig! bei den Socialdemokraten.) Herr Roon hat von der Heiligbestraft werden.( Bravo ! rechts.) Als Herr Zubeil erzählte, es sei Armee etwa 30 000 Mann abkommandiert werden, für die Besorgung keit des Eides gesprochen. Der Fahneneid wird aber abgenommen damit gedroht worden, die Institute zu verlegen, wenn der Wahlkreis von Küchendiensten ca. 1000 Unteroffiziere und 4000 Mannschaften, weiter- ohne Rücksicht auf den religiösen Glauben der Betreffenden. Die in die Hände der Socialdemokrate gerät, habe ich mit dem Kopf ge- hinmehr oder weniger große Anzahl von Leuten für Maurer-, Anstreicher, Behauptung, daß die Hilfsmannschaften zu Ernte- Arbeiten ungern schüttelt. Wie kann Herr Zubel nur solchen Unsinn glauben.( Heiterkeit.) Tischler-, Gärtnereidiensten usw. Ja, ich habe selbst schon früher gegeben würden, steht im Widerspruch mit dem von mir Auch unsre Wohlfahrtseinrichtungen hat Herr Zubeil wieder herab- interessante Fälle angeführt, in denen Soldaten für ganz private verlesenen Erlasse.- Zwei wichtige Fälle der Vergefeßt. Es mag sein, daß hier und da Roheiten vorkommen von Zwecke von den Herren Offizieren beansprucht wurden, wie z. B. für wendung voit Soldaten Meistern zu Arbeitern; aber wie geht es denn einem unorganisierten das Ausbessern von Möbeln. zu Privatzwecken werden mir noch mitgeteilt. Maurer, wenn er auf einem Bau unter organisierte gerät? Er fliegt Der katholische Volkswille" vom In Magdeburg ist im Jahre 1902 ein kleines hübsch aus- 7. März teilt mit, daß der Deutschen Landwirtschafts- Ge hinaus und wenn er dabei sich nicht die Knochen zerbricht, kann er froh gestattetes Büchlein erschienen, in dem genau beschrieben wird, was sellschaft für ihre im Juni in Hannover stattfindende Ausfein.( Stürmische Heiterkeit rechts.) Ueber die Wirksamkeit der Arbeiter von einem Offizierburschen verlangt wird. Zunächst müsse er sich stellung von der Kommandantur in Hannover Soldaten in genügender ausschüsse stimme ich den Herren Bauli und Zubeil vollkommen eine gute Haltung bewahren. Wenn er auch nicht so viel wie Bahl zur Verfügung gestellt sind, so daß sie freie Arbeiter dabei bei. Ihre Einschnürung in spanische Stiefel ist nicht nach seine Kameraden oder gar nicht zum Egerzieren komme( Hört! überhaupt nicht zu beschäftigen braucht.( hört! hört! bei den Socialmeinem Geschmack. Wenn zu Beratungen mit der Direktion die hört! bei den Socialdemokraten), so müsse er sich doch eine schneidige demokraten.) Das Personal bei solchen Ausstellungen geht bis in Arbeiter von dieser ausgesucht werden, so ist das falsch und wird Haltung erhalten, ordentlich die Hacken zusammenreißen und den die Hunderte. Das ist einfach ein Skandal, jeder Arbeiter, abgestellt werden. Wir haben auch absolut kein Interesse daran, Kopf hochheben, wenn er einen Vorgesetzten auf der Straße treffe. welcher Partei er auch angehört, muß darüber die lebhafteste Entdaß bei Vergebung von Arbeiten an auswärtige Firmen geringe Also etwa 30 000 Burschen, das heißt doch ein immerhin erheb- rüstung empfinden. Löhne gezahlt werden. Wir wollen die Lohndrückerei in feiner licher Teil der Armee, braucht nicht zwei Jahre zu seiner Ebenso hat die Kommandantur in Hannover für das große Weise begünstigen. Auch haben wir von einer Firma, bei der es militärischen Ausbildung. Dazu kommen noch andre Ab deutsche Bundesschießen im Sommer dieses Jahres 144 Soldaten tegen zu geringer Löhne zum Streit gekommen ist, unnachsichtlich kommandierungen. Ein erheblicher Teil von Soldaten wird die Konventionalstrafe eingezogen. zur Verfügung gestellt.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) In Wegen der Firma Becker dazu abkommandiert, in der Erntezeit auf dem Laude Arbeiten zu der Sitzung des Festausschusses ist diese Mitteilung mit lebhafter schweben noch die Verhandlungen. Herr Zubeil hat da übernehmen. Nach Mitteilungen in der Presse ist ein allgemeiner Freude begrüßt worden, weil dadurch große Summen an Arbeitsmit gedroht, daß bei den nächsten Wahlen in Spandau Erlaß dahin ergangen, daß, wenn wirklich Mangel an Arbeitern löhnen erspart würden.( Lebhaftes Hört! hört! bei den Socialstatt des konservativen Herrn Pauli einer seiner Genossen gewählt bestehe", den Soldaten bis zu drei Wochen für Ernte- Arbeiten Urlaub demokraten.) Also nicht genug damit, daß man die Arbeiter unwerden würde. Im Interesse der guten Sache würde ich das sehr zu erteilen sei. Wer entscheidet denn darüber, ob wirklich Mangel erträglich belastet mit Lebensmittelzöllen, wird nun auch noch die bedauern, aber auf unser Verhältnis zu den Arbeitern wird das an Arbeitern vorhanden ist. Der Truppenkommandant hat doch Armee verwendet, um den Arbeitern schädlichste und elendeste Konteinen Einfluß ausüben. Wir würden weiter wirtschaften mit ihnen darüber kein Urteil. Wenn ein solcher allgemeiner Erlaß furrenz nach unsren bisherigen Grundsägen des Rechtes und des Wohl- ergangen ist, so werden derartige Gesuche von Gutsbesitzern Schließlich muß ich noch einen Fall erwähnen. Es ist ja bekannt, zu machen.( Sehr wahr! bei den Socialdemokraten.) wollens.( Lebhafter Beifall rechts.) wohl faum je abgelehnt werden. Das bedeutet eine daß die Militärbehörde von den Polizeibehörden genau unterrichtet schwere Schädigung für die freien Arbeiter, da die Soldaten wird, wer von den zum Militär ausgehobenen jungen Leuten als zu niedrigeren Löhnen arbeiten, wir erklären uns principiell dagegen, daß den Soldaten in dieſen ſation angehört, damit die Militärbehörde genau weiß, weß Geistes freien Arbeiter. Socialdemokrat ist oder einer socialdemokratischen OrganiFällen eine Erlaubnis erteilt wird. Wenn die Soldaten für der Kind der Betreffende ist. artige Zwecke wochenlang beurlaubt werden können, so ist das ein teilen, der die Furcht kennzeichnet, die in der Armee vor der Ich will hier einen Fall mitBeweis dafür, daß die gegenwärtige Dienstzeit für das Militär lang Socialdemokratie herrscht. Ein junger Mann meldet sich freiwillig genug ist.( Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Redner bringt zum Militär. Das spricht schon dafür, daß er kein Socialferner einen Fall zur Sprache, der sich in Breslau zugetragen demokrat ist, denn ein richtiger Socialdemokrat läßt's darauf anhat. Dort werden zur Reisezeit von den wohlhabenden Leuten kommen, ob er ausgehoben wird.( Heiterkeit.) Der junge Mann Soldaten dazu benutt, die Koffer 2c. nach der Bahn zu schaffen. Die bekommt von dem Vicewachtmeister des Artillerie- Regiments in Soldaten erhalten einen Lohn, der 50 Pf. niedriger ist als der orts- Hannover den Bescheid, seiner Meldung könne nicht stattDa Sie durch diesen Ausspruch nunmehr den Abgeordneten näher übliche Tagelohn.( Hört! hört! bei den Socialdem.) Das ist ein gegeben werden, weil er Mitglied eines auf focialbezeichnet haben, den Sie wiederholt den schlichten Mann aus der Zustand, gegen den wir auf das entschiedenste protestieren. Während demokratischem Boden stehenden Verbandes sei. Werkstatt genannt haben und den Sie der Feigheit beschuldigen, Tausende von Breslauer Arbeitern hungernd auf der Straße liegen Der angeblich socialdemokratische Verband ist eine Gewerkschaft, die so rufe ich Sie wegen dieses Ausdrucs zur Ordnung.( Große und froh wären, Arbeit zu bekommen, erlaubt die Militär- überhaupt nicht die Ablegung eines politischen Glaubensbekenntnisses Unruhe bei den Socialdemokraten. Ruf: Warum wird Pauli nicht verwaltung, daß Soldaten zu rein privaten Dienstleistungen von ihren Mitgliedern fordert und dem Zehntausende von jungen zur Ordnung gerufen?) Außerdem stelle ich fest, daß mur der Abg. Zubeil gebraucht werden. Leuten angehören, die überhaupt noch keine politische Ueberzeugung das Wort hat.( Große Heiterkeit.) Ich bitte fortzufahren.( Erneute Civilstandsgesetz vom Jahre 1874 haben immer mehr Personen geisternde junge Mann. Wenn die Thatsache der Zugehörigkeit zu Ich komme noch auf eine andre Angelegenheit. Seit dem haben. Zu dieser Kategorie gehörte der für das Militär sich beUnruhe bei den Socialdemokraten. Ruf: Weil Pauli ein An= gehöriger der Mehrheit ist, deshalb hat er keinen Ordnungs- taufen zu lassen. davon Abstand genommen, sich kirchlich trauen oder einer Gewerkschaft schon für die Versagung des Wunsches, freiwillig ruf bekommen.) Ich bitte die mir unverständlichen Zwischenrufe zu in die Armee Es ist natürlich, daß solche Personen auch zu dienen genügt, wie sehr ist dann das starte große Deutsche Reich unterlassen. eintreten. Die Armee ist die Wieder- und die schöne Armee zu bedauern.( Sehr wahr! bei den SocialAbg. Zubeil( fortfahrend): spiegelung des Staates. Ist der Staat ein solcher, der nicht danach demokraten.) Herr Pauli fönnte gar nicht hier anwesend sein, wenn die so muß auch in der Armee vollständige Parität herrschen. Es geht fragt, welches religiöse Glaubensbekenntnis seine Staatsbürger haben, Hiermit schließt die Diskussion. Arbeiter, die bei ihm thätig sind, ihm nicht die Mittel zu seinem die Verwaltung gar nichts an, was der Soldat für ein Glaubens Aufenthalte in Berlin verdienten. Ich war vorhin zu vornehm,( Lautes bekenntnis hat, vorausgesetzt, daß er seine Dienstzeit dazu benutzt, Gelächter rechts) Herrn Pauli daran zu erinnern, daß er die Annahme agitatorisch thätig zu sein. Wir halten es auch für gerechtfertigt, daß den des Reichstagsmandats davon abhängig gemacht hat, daß ihm auch das Leuten verwehrt wird, während der Dienstzeit politisch agitatorisch thätig 15 Mart- Mandat für das preußische Abgeordnetenhaus überlassen zu sein. Es sind gerade in letzter Zeit wiederholtee Fälle vorgekommen, daß würde.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten. Bewegung.) Ein die Herren Offiziere sich alle Mühe gaben, Lente, die keiner staatlich an- verwaltung mit Automobilen gemacht hat. Die Versuche mit SelbstGeneralmajor v. Einem über die Erfahrungen, die die Militärsolcher Kollege wagt einen derartigen Vorwurf zu erheben. Wir erkannten Kirchengemeinschaft mehr angehören, in dieselbe zurück- fahrern haben im allgemeinen recht günstige Resultate gezeitigt. Behaben hier in der That ein ausgezeichnetes Exemplar der Werkstatt zuführen. vor uns.( Große Heiterkeit.) Ich habe von Herrn v. Ginem gar als eine religiöse 3wangsanstalt betrachtet. Es geht aber die Herren von Lasten durchaus genügende Typen gefunden worden. Nicht so Die Armee wird hier also als eine Konvertiten- Anstalt, sonders sind zum Zwecke der Personenbeförderung und zum Tragen nicht erwartet, daß er sich anders verteidigen würde, als er es Vorgesetzten gar nichts an, was die Soldaten für eine religiöse Ueber weit sind wir gekommen bei denjenigen Fahrzeugen, die zum Ziehen gethan hat. Jedenfalls steht fest, daß, als ich in den vorigen zeugung haben.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Es ist der Lasten bestimmt sind. Diese Fahrzeuge müssen noch weiter verJahren andre Einrichtungen der Werkstätten kritisierte, Herr ein Mißbrauch der Dienstgewalt, wenn die Vorgesetzten mit ihrem vollkommnet werden, denn nur dadurch wird es in Zukunft möglich von Einem zwar auch widersprach, nachher aber schleunigst für großen Einfluß die jungen Leute zu bestimmen suchen, irgend einer sein, die Verproviantierung der Armee auf den Etappenstraßen schneller Abhilfe gesorgt hat. Mag er auch jetzt alles in Abrede stellen, mir staatlich anerkannten Kirchengemeinschaft beizutreten. Bei den Fällen, zu bewerkstelligen als bisher. genügt, ihn durch die öffentliche Feststellung der Thatsachen zu die mir mitgeteilt worden sind, handelt es sich besonders um Soldaten, zwingen, Remedur eintreten zu lassen. Herr von Einem hält die man in den Schoß der evangelischen Kirche zurückführen wollte. Kap. 24. Der Titel wird bewilligt, ebenso debatteľos der Rest des 25 M. wöchentlich nicht für einen schlechten Lohn. ich wünsche ihm nur, daß er einmal 14 Tage mit solchen in der Compagnie, im Regiment, womöglich in der ganzen Armee Nun, Man giebt ihnen zu verstehen, daß eine große Freude herrschen werde. Darauf vertagt sich das Haus. Löhnen auskommen müßte. Dann würde er seine Ansicht über ihre Bekehrung.( Heiterkeit.) Ein solches Verfahren steht doch in zuhalten Donnerstag 1 Uhr mit der Tagesordnung: Fortsetzung der Präsident Graf Ballestrem schlägt vor, die nächste Sigung ab darüber wohl sehr rasch ändern.( Sehr gut! bei den Socialdemo- schneidendem Widerspruch mit allen deutschen Verfassungen und auch Beratung des Militäretats. fraten.) Herr v. Einem sprach davon, daß Entlassungen von kaum mit den Grundfäßen, die das Centrum mit seinem Toleranzantrage 9 Proz. stattgefunden hätten. Wenn die Verwaltung froßdem nicht aufgestellt hat. Auf das religiöse Gewissen darf am allerwenigsten fähig sei, außerdem die Wahlprüfungen, über die bereits Berichte Abg. Dr. Barth( frs. Vg.) beantragt jeßt, wo das Haus beschlußim stande war, durch Verkürzung der Arbeitszeit die Entlassungen zu Zwang ausgeübt werden. Ich halte es auch für unrecht, daß die vorlägen, auf die Tagesordnung zu setzen. verhindern, so beweist das ihren weitausschauenden Blick in Bezug auf Soldaten zwangsweise Sonntags zur Kirche kommandiert werden. die sociale Fürsorge für ihre Arbeiter. Da könnte er sehr wohl von dem Die Militärverwaltung soll ihnen nur die Möglichkeit geben, zur ich fürchte, daß die Beratung über die Wahlprüfungen zu lange Präsident Graf Ballestrem: Mein verehrter Herr Abgeordneter, Nachbarstaat Frankreich lernen. Vor zwei Jahren wurden hier auf Stirche zu gehen. Grund der Aussagen des Arbeiters Heister schwere Anschuldigungen ein guter Soldat sein. Man braucht kein Christ zu sein und kann doch dauern möchte, daß wir nicht mehr zum Etat fämen. Ich möchte Cafar und Alexander der Große waren wenigstens die zweite Lesung des Etats erst beendigen. Uebrigens gegen einen Oberlieutenant erhoben. Der Oberlieutenant ist zum berühmte Feldherrn.( Heiterkeit.) Ich erhebe im Namen meiner weiß ja weder Dr. Barth noch ich, wie lange die Voraussetzung Zeughauptmann befördert, der Arbeiter aber nicht wegen Be- Partei gegen derartige Belehrungsversuche entschiedensten Protest. seines Vorschlages noch zutrifft.( Heiterkeit.) leidigung angeklagt. Ich erwarte, daß die Heeresverwaltung über( Beifall bei den Socialdemokraten.) diesen Fall Auskunft giebt. Ich persönlich bin mit der Debatte sehr zufrieden. Die Arbeiter werden aus dem stenographischen Bericht ersehen, wie die Leitung des Betriebes über die Zustände denkt.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.)
Präsident Graf Ballestrem:
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Generalmajor v. Einem:
Titel.
Der Titel wird bewilligt, ebenso ohne Debatte mehrere weitere 100 000 m. äußert sich auf Anregung des Abg. Dr. MüllerBeim Titel 24" Zur Weiterentwicklung des Selbstfahrerwesens" Sagan( Vp.)
Abg. Dr. Barth( frs. Vg.) bittet, einen Beschluß über seinen Antrag herbeizuführen.( Es sind noch etwa 40 Abgeordnete im Saale anwesend.)
Abg. v. Staudy( f.) bezweifelt die Beschlußfähigkeit des Hauses. Präs. Graf Ballestrem schließt sich diesem Zweifel an, es bleibt daher bei seinem Vorschlag. Schluß 6½ Uhr.
Ich habe mich zu beschweren über die vielfache unlautere Konkurrenz, die die Militärmusiker den Civilmusikern machen. Der Reichstag hat bereits einen Antrag angenommen, der sich mit diesen Verhältnissen beschäftigt. In der Stadt Dortmund haben Ich will furz die Neugier des Abg. Zubeil betreffs des Lieutenants 3. B. 1902 41 fremde Regimentskapellen konzertiert. Die MilitärKoltermann befriedigen. Dieser war von einem Arbeiter Heister musiker sind nicht tüchtiger, sondern sie arbeiten billiger als denunziert worden, daß er Dienstfuhren der Spandauer Pulver- die Civilmusiker, weil sie schon von der Militärverwaltung fabrit nach Berlin dazu benutzt hatte, um die verschiedensten eine Löhnung bekommen. Leider bevorzugt der niedrige Sachen, die sein Eigentum seien, mitzugeben und damit Geschmack des Konzertpublikums die Militärmusiker, deren Uniformierung 41. billigere Frachtkosten nach Berlin für fich zu erzielen. vielfach reklamehaft ausgenutzt wird durch eine Spekulation auf den Es befanden sich darunter auch eine Anzahl Gegenstände, die zweifel- ungesunden Geschmack des Publikums.( Heiterkeit bei den Militärlos der Pulverfabrik gehörten. Es hat darüber eine sehr eingehende Kommissaren.) Jawohl, auf den ungesunden Geschmack des Untersuchung stattgefunden. Sie ergab, daß der Lieutenant wohl Bublikums! Ich betrachte es als einen ungefunden Geschmad, wenn Sachen nach Berlin mitgegeben hätte, aber niemals Gegenstände, jemand Vergnügen findet an bunten Uniformen.( Heiterfeit.)" von denen man auch nur im entferntesten hätte annehmen können, Falls mir eingewendet werden sollte, daß die Löhnung der Militärdaß sie der Pulverfabrik gehören. Das ist alles.( Heiterkeit rechts.) musiker nicht so hoch sei wie die Löhnung der übrigen Unteroffiziere Heister hatte sich bei Lieutenant Koltermann um eine Portierstelle bemüht, von gleichem Range, so würde selbstverständlich die Eutziehung der die dieser ihm abschlug, weil Heister dem Trunk ergeben war. Das Berechtigung zum Konzertieren dazu führen, daß die Militärmusiker war num die Nache!( Hört, hört! rechts.) Ich schließe, indem ich höher entlohnt werden müßten. Ich erwarte, daß die MilitärHerrn Zubeil das Wort aus Wallenstein zurufe: verwaltung die Wünsche berücksichtigt, die der Reichstag selber vorgetragen hat.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) Abg. Graf Roon( f.):
Laß es genug sein, Seni. Komm herab,
Es graut der Tag, und Mars beherrscht die Stunde." ( Stürmische Heiterkeit.)
Ueber die Erntebeurlaubungen bin ich als alter Regiments
Hbgeordnetenbaus.
Sigung vom Mittwoch, den 11. März, 11 Uhr. Am Ministertische: Frhr. v. Rheinbaben..
Auf der Tagesordnung steht zunächst der Etat der Lotterieverwaltung.
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Dazu beantragt die Kommission folgende Resolution: Die tgl. Staatsregierung möge alsbald auf geeignete Maßnahmen Bedacht nehmen, um die Mißstände zu beseitigen oder doch einzuschränken, die sich aus dem unerlaubten Vertriebe fremder Lotterielose ergeben, insbesondere in Betracht ziehen. a) eine reichsgesetzliche Regelung des Lotteriewesens, b) die Bildung einer Lotteriegemeinschaft der beteiligten deutschen c) die Verschärfung der Strafbestimmungen gegen den unerlaubten Vertrieb fremder Lose. Berichterstatter Abg. Ehlers( frs. Bg.) konstatiert, daß im
Staaten,
Damit schließt die Diskussion, das Kapitel wird bewilligt fommandeur und als Gutsbesizer ganz genau orientiert. Berlassen Lotterietesen große Mißstände beſtehen. Es wird behauptet, daß Es wird darauf auf das Kapitel 24( Geldverpflegung der Sie sich darauf, Herr Bebel, es werden seitens der Gutsbesizer in einer Preußen benachbarten Lotteriegemeinschaft Truppen), Titel 1 zurückgegriffen. Bei der Abstimmung über einen Erntebeurlaubungen nur sehr ungern nachgesucht und ungern bewilligt. Stollekteure kontraktlich verpflichtet wären, achtzig Prozent der ihnen Staatliche zu diesem Kapitel vorliegenden Antrag v. Normann( f.) hatte sich Es giebt aber Witterungsverhältnisse, die es unmöglich machen, übergebenen Lose in Preußen unterzubringen, wo diese Lose verboten am Montag die Beschlußunfähigkeit des Hauses ergeben. Es mit den eignen Leuten die Sache zu bezivingen. Die Urlaube werden sind.( Hört! hört!) handelt sich dabei um die von der Regierung ber- aber nur auf drei, vier Tage, höchstens auf acht Tage bewilligt. Finanzminister Freiherr v. Rheinbaben: Was den von Herrn langte Gehaltserhöhung für 205 Oberstlieutenants um je Als christlich- konservativer Mann kann ich die weiteren Worte des Ehlers angeführten Fall anlangt, so habe ich mich mit der be1350 Mart. Die Kommission hatte diese Gehaltserhöhung ge- Herrn Bebel nicht unerwidert lassen. Ein treuer Offizier forgt für treffenden Regierung in Verbindung gesezt, denn ein derartiger strichen, der Antrag v. Normann will die Regierungsvorlage in feine Untergebenen in jeder Beziehung. Er hat die heilige Pflicht unerhörter Unfug muß unbedingt abgeschafft werden. diesem Punkte wiederherstellen. In einfacher Abstimmung wird übernommen, daß er für den jungen Mann, der so früh in die Welt Lotterie die Konkurrenz der andern deutschen Staaten aushalten Wenn unfre dieser Antrag gegen die beiden konservativen Parteien und die hinausgeht, auch in religiöser Beziehung sorgt, um so mehr, wenn soll, so muß unser Plan den andren an Güte mindestens gleichNationalliberalen abgelehnt und der Kommissionsvorschlag der Soldat aus einem Elternhause stammt, wo ihm dies sehr wenig kommen. Daher soll eine Prämie eingeführt und die Gewinne vers beigebracht ist.( Sehr richtig! rechts.) Deshalb kann man mit bessert werden. Mit der Resolution der Kommission bin ich durchEine Reihe von Titeln des Kapitels 24 wird debattelos an- Recht unsre deutsche Armee eine große Erziehungsanstalt nennen. aus einverstanden. Zu einer reichsgesetzlichen Regelung wäre genommen. Bei Titel 7( Mannschaften) nimmt das Wort Ein Zwang gegen die Soldaten ist nie ausgeübt worden.( Lachen allerdings eine Aenderung der Reichs- Verfassung notwendig. Abg. Bebel( Soc.): links.) Es ist die Pflicht und das Recht jedes Vorgesetzten, daß er Da das Reich jetzt für die Regelung dieser Materie seine Leute des Sonntags in die Kirche führt, damit der christliche nicht zuständig ist. Ob eine solche Aenderung der Verfassung Geist in unsrer Armee erhalten bleibt.( Bravo ! rechts.) die Zustimmung des Bundesrats und Reichstags finden würde, scheint
angenommen.
Graf Roon hat vor einigen Tagen mir gegenüber angedeutet, daß er die zweijährige Dienstzeit nicht für ausreichend halte. Es
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