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der

Beschlüsse:

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in

Ausland.

Seitdem find

Aber

biete von 4 auf 6 Wochen erhöhen. Die Socialdemokraten( Albrecht, derartig heftig in die Seite gestoßen hatte, daß derselbe lebens­Moltenbuhr, Stadthagen ) verlangten eine Erweiterung der Fürsorge gefährlich erkrankte. Zum Termin mußte der Husar auf einer Trage für Schwangere und Wöchnerinnen nach drei Richtungen; außer für bahre befördert werden. Der Vertreter der Auflagebehörde beantragte Ein drohender Massenstreit der britischen Bergleute. die sechs Wochen Wöchnerinnenunterstützung solle für insgesamt gegen Schnier ein Jahr drei Monate Zuchthaus und Ausstoßung aus London , 10. März.( Eig. Ber.) Man ist hier vielfach der An sechs Wochen Erwerbsunfähigkeit, die während dem Heere. Derselbe fam aber mit einer gelinden Strafe davon.- der Schwangerschaftszeit infolge der Schwangerschaft ohne sicht, daß England am Vorabend eines gewaltigen industriellen eigentliche Krankheit entstehen, das Krankengeld gezahlt werden, ferner Ein minder schwerer Fall". Aus Halle wird berichtet: Gine Konflikts steht. Ende dieses Monats wird das im Jahre 1ä98 folle die Freiheit der erforderlichen Hebammendienste unerhört brutale Soldatenshinderei, die mit einer auf abgeschlossene Uebereinkommen zwischen den füdwalisischen Berg­und freie ärztliche Behandlung der Schwanger - fallend gelinden Strafe geahndet wurde, beging der Unteroffizier befizern und Bergleuten abgelaufen sein, wonach die Lohnverhältnisse schafts- Beschwerden als Mindestleistung der Drts Paul Kupfernagel vom Füsilier- Regiment Nr. 36. Er war auf Grund der gleitenden Skala reguliert wurden. frankenkasse gewährt werden. Erscheine aber trotz der in vor dem Kriegsgericht der 8. Division wegen vorsäglicher Miß- die südwalisischen Bergleute der Miners Federation of Great Novelle vorgeschlagenen Erhöhung der Beitragsleistung handlung eines intergebenen angeklagt, weil er am 28. Januar in Britain " beigetreten und müssen selbstredend in Uebereinstimmung die finanzielle Tragweite zu groß und ungewiß, so solle der Kaserne den Füsilier Stephan während Ausübung des Dienstes mit den Beschlüssen der Gesamtorganisation handeln. Auf seinem wenigstens im§ 21 den Ortskassen die Befugnis zugestanden werden, wegen einer Bagatelle mit der vollen Fauft zweimal so wuchtig gegen Kongresse im Herbst 1902 faßte der Verband unter anderm folgende diese Leistungen statutarisch zu gewähren. Diese Anträge wurden die Backe geschlagen hatte, daß der Geschlagene einen vollständigen durch ausführliches Eingehen auf die bestehende Pragis, die eine normal Bruch des linken Kinnbackenknochens erlitt und längere Zeit im verlaufende Schwangerschaft, auch wenn sie mit Erwerbsunfähigkeit Lazarett zubringen mußte. 1. Es ist den Einzelorganisationen nicht gestattet, besondere Der Angeklagte räumte die That auftritt, nicht als Krankheit ansieht, begründet und dargelegt, daß ein und behauptete in Erregung gehandelt zu haben. Lohnabmachungen abzuschließen; 2. der Verband ist gegen Lohn­die angeregten Aenderungen im Interesse der Volksgesundheit, Stephan habe am 28. Januar, dem Tage nach Kaisers Geburtstag, regulierungen durch die gleitende Skala und gegen langjährige insbesondere im Interesse der zu Gebärenden liege. Freilich die Betroleumlampe nicht in Ordnung gehalten und seine Sachen Lohnverträge; 3. der Verband wird zu Ende des Jahres 1903 in erschöpfe sich mit der Annahme dieser Anträge noch nicht genügend gereinigt gehabt. Die Petroleumlampe war nämlich Verhandlungen mit den Bergwerksbesitzern eintreten, um eine gewisse lange nicht die notwendige Fürsorge für Mutter und Kind. Auch nicht ausreichend mit Del versehen, weil Stephan von dem Fourier Einheitlichkeit in den Arbeitsbedingungen im britischen Bergbau sei ein Reichszuschuß für Erreichung dieses nur lose mit der Petroleum nicht erhalten hatte. Darüber war der Unteroffizier so herzustellen. Wie bekannt, umfaßt der Verband die bedeutenden Krankenversicherung zusammenhängenden Ziels durchaus berechtigt. wütend und gab dem Stephan, der aber sofort auf seine Anregung Bergarbeiter- Organisationen Großbritanniens ( England, Wales , In einer längeren Debatte wurde der Grundgedanke der Anträge von Petroleum geholt hatte, den ersten Faustschlag ins Gesicht. Später allen Parteien, auch von den Regierungsvertretern, sympathisch begrüßt. bei dem Antreten erhielt Stephan von dem Vorgesetzten, der nun ein- Schottland ) mit Ausnahme von Northumberland und Durham . Indes stehe der Festlegung dieser Leistungen als obligatorischer mal ärgerlich war und nun an Stephans Sachen etwas auszusetzen Auf Grund dieser Beschlüsse fündigten die südwalisischen Berg­Mindestleistungen die Kostenhöhe und die Erwägung hatte, einen zweiten Fauftschlag ins Gesicht. Der Verletzte wurde leute den Vertrag und lehnten die Aufforderung der Bergwerks­entgegen, daß jede Ausdehnung der Leistungen der Drts- Kranten in das Lazarett aufgenommen. Der Arzt bekundete, daß befizer ab, neue Verhandlungen einzutreten. tassen das Bestehen der Gemeinde- Krankenversicherungen vielleicht der Angeklagte mit seinem an und für sich schon die Bergwerksbefizer erklären: Wir müssen auf eine drei­verlängere. Schließlich wurden nach redaktionellen Aenderungen kräftigen muskulösen Arm sehr derb zugeschlagen haben jährige Abmachung bestehen, da unser Geschäft ein Kontraktgeschäft durch einen Antrag Lenzmann die eventuellen socialdemokratischen müsse. Der Verlegte habe erst nur Flüssigkeiten geist. Die füdwalisische Kohle geht nach dem Auslande oder wird von Anträge einstimmig angenommen. Danach lautet Nr. 4 nießen können, jedoch sei der Bruch wieder geheilt. Der An Eisenbahnen und Oceandampfern verbraucht. Die Bestellungen werden des 1, der die Orts- Krankenkassen ermächtigt, die Mindestleistungen geklagte wies darauf hin, daß er Anti- Alkoholiker sei, er aber am statut risch auszudehnen, munmehr so: der gelegentlich lange im voraus gemacht, so daß wir mit unsrem Betriebe sicher Schwangeren, welche mindestene sechs Monate der Kasse an- Geburtstagsfeier acht bis zehn Glas Bier getrunken habe. Er hätte gestellt sein müssen. Wir haben unsren Bergleuten die besten Be­gehören, kann ein Anspruch auf eine der Wöchnerinnen- Unter- unter der Einwirkung des Alkohols gehandelt. Der Arzt bedingungen gewährt, die Leute waren auch beinahe einverstanden, tüßung gleiche Unterſtüßung wegen der durch die Schwangerschaft streitet dies aber. Des Angeklagten Hauptmann bekundete aber der Verband tam dazwischen und machte unsre Verhandlungen verursachten Erwerbsunfähigkeit bis zur Gesamtdauer von sechs dann noch, daß der Angeflagte zuweilen religiöse Bersammlungen zu nichte." Nach Ansicht der Unternehmer ist der Verband an allem Wochen gewährt werden. Auch kann freie Gewährung der er besuche, in denen nur Getränke wie Thee verabreicht würden. schuld. Dies stimmt aber mit den Thatsachen gar nicht überein, forderlichen Hebammendienste und freie ärztliche Behandlung der Während der Anklagevertreter zwei Monate Gefängnis gegen den denn die südwalisischen Delegierten stimmten auf dem Kongresse für Schwangerschaftsbeschwerden beschlossen werden. Angeklagten beantragte, erkannte das Gericht auf drei Wochen Mittel- die früher angeführten Beschlüsse. Im Grunde genommen ist es nicht arrest, da ein minder schwerer Fall angenommen worden sei. die Verschiedenartigkeit der südwalisischen Verhältnisse, sondern die Furcht vor einer einheitlichen, fest zusammenhaltenden Arbeiter­organisation von 350 000 Mitgliedern, die die Unternehmer ver­anlaßt, auf besondere Abmachungen zu dringen. Sie wollen die Arbeiter in verschiedenartige Interessengruppen spalten, um sie besser beherrschen zu können. Die Führer des Verbandes sind sich darüber vollständig klar. Sie sind entschlossen, die kleinlichen Interessen­konflikte, die die Bergleute so lange auseinanderhielten, zu beseitigen und sich angesichts des vereinten Kapitals fester zusammen­zuschließen. Als das beste Mittel hierzu betrachten sie die Einheit­lichkeit der Arbeitsbedingungen. Es geht jetzt thatsächlich ein starker Einheitsdrang durch die britische Arbeiterklaffe. Heute sind die Verbandsführer in London versammelt, um über die südwalisischen Schwierigkeiten zu entscheiden. Von diesem Ent­scheide hängt sehr viel ab. Denn kommt es zu keinem Ausgleich in Südwales , so wird der ganze Verband der Vergleute Großbritanniens in den Kampf eintreten. Belgien .

Ein weiterer focialdemokratischer Antrag, das Sterbegeld auf mindestens 50 Mart( in gleicher Weise wie im§ 15 des Unfallversicherungs- Gesezes) zu normieren, wurde gegen 5 Stimmen

abgelehnt.

Absatz 2 des§ 20 läßt eine flaffenweise Feststellung des durch­schnittlichen Tagelohns unter Berücksichtigung der zwischen den Staffenmitgliedern hinsichtlich der Lohnhöhe bestehenden Verschieden­heiten zu, verbietet aber, den durchschnittlichen Tagelohn einer Klasse in diesem Falle auf höher als einen Betrag von 4 M. festzustellen. Die Socialdemokraten verlangten den durchschnittlichen Tagelohn bis zur Höhe von sechs Mart feststellen zu lassen. Molten bu hr

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borhergehenden Tage

Kaiser­

Der Regierungspräsidenten- Schub, der in letzter Zeit vor­genommen wurde, ist teilweise als Strafverfeßung aufgefaßt worden. So hat der von Hannover nach Magdeburg beförderte Regierungs­präsident v. Brandenstein seinen Abschied eingereicht und ist zur Disposition gestellt worden. Nach Magdeburg ist nunmehr der Ober­Regierungsrat Dr. Baltz aus Breslau berufen worden.

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Ein Studenten- Prozeß.

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Sie

und Albrecht legten dar, daß hierdurch eine Annäherung an Marburg , 11. März.( Eig. Ber.) In der Nacht vom 14. auf die durch die Unfallgesetz- Novelle geschaffene Erhöhung von 1200 den 15. Dezember v. J. fand hier ein Studentenfrawall statt, über auf 1500 M. Jahresverdienst erreicht werde. würden den auch nach der Frankfurter Zeitung " im Vorwärts" furz be­die Beiträge und das Krankengeld dem wirklichen dienst entsprechender gestaltet. Die Dbergrenze von 6 M. entrichtet wurde. Der Hergang war folgender: In der fraglichen Nacht dienst entsprechender gestaltet. Die Obergrenze von 6 M. entzog eine Schar Studenten aus einer Wirtschaft auf den Marktplatz, spräche etwa der im Jahre 1883 auf 4 M. festgesetzten Grenze. Die um daselbst einen Salamander zu reiben. Von einem Schutzmann Kassen selbst erführen eine Erhöhung ihrer Gesamtausgaben, ohne wurden sie hierin gestört, der auch einen von ihnen mitnahm, um in eine gleich hohe Belastung zu erleiden. Der letzteren Behauptung der Wachtstube auf dem Rathause seinen Namen festzustellen. In wurde von der Regierung widersprochen. Schließlich wurde ein zwischen sammelte sich vor dem Rathause eine größere Menge Studenten vom Abg. Rösicke, der an sich für 6 M. eintrat, gestellter, vom an, die allerlei Skandal machten. Es wurden von den Lärmmachern Abg. Trimborn gutgeheißener Antrag, die Obergrenze auf etliche auf die Wachtstube gebracht. Während dies geschah, versuchten die Das böse Gewissen der Klerikalen. Die offiziellen Berichte über 5 Mart festzusetzen, mit großer Mehrheit angenommen. außen stehenden Studenten mit Mauer- und Backsteinen die Rathausthür die Verhandlungen der Deputiertenkammer werden in Belgien für Bu§ 20 verlangt die Regierungsvorlage einen dahingehenden zu verrammeln. Ein Schuhmann, der im Innern des Rathauses den geringen Abonnementspreis von jährlich 1,50 Fr. abgegeben. neuen Absatz:" In den Fällen, in welchen auf Grund der Reichs- stand, gebrauchte hierbei den Ausdruck: Studenten wollt Ihr sein? Die Klerikalen wollen eine Verteuerung der Berichte gesetze über Unfallversicherung gleichfalls ein Anspruch auf Sterbe- Lausbuben seid Ihr!" Bei der nun erfolgenden Festnahme von herbeiführen; sie befürchten zweifellos, daß, je mehr ihr Verhalten geld begründet ist, ist der Kasse bis zur Höhe des von ihr gewährten Studenten nannten diese die Schußleute Lausjungen", wollten ihnen in der Kammer und die Reden der oppofitionellen Linken in Sterbegeldes durch leberweisung des auf Grund der Unfall- Ver- in die Fresse" schlagen und wirklich erhielt auch ein Schußmann dem Volke bekannt werden, sie an Einfluß verlieren. Die ficherungsgesetze zu gewährenden Sterbegeldes Ersatz zu leisten." einen Schlag ins Gesicht. Einer der Sistierten legte sich hin, so daß Socialisten haben, wie sie in den Debatten, die bereits zwei Dieser Zusat wird begehrt, weil in der neueren Zeit er mit einer Kette geschlossen werden mußte, um ihn überhaupt auf Sigungen ausfüllten, erklärten, das gegenteilige Interesse. Gerichte den§ 25 des Unfallgeseyes dahin ausgelegt hatten, daß im die Wachtstube transportieren zu können. Hier verübten die Studenten wünschen, daß die Berichte eine möglichst große Verbreitung finden Fall des tödlichen Unfalles ein doppeltes Sterbegeld zu zahlen nun allerlei Unfug: man riß den Schußleuten die Notiz- und beantragen deswegen die Herabsetzung des Abonnementspreises sei( von der Krankenversicherung und von der Berufsgenossen- bücher fort, fang Aneiplieder und ruinierte das Wachtlokal. auf 1 Frank pro Jahr; sie hoffen, daß dadurch die Zahl der schaft). Diese Auslegung entspreche nicht der Absicht des Gesetz- Gestern wurde nun vor hiesiger Straffammer über den Abonnenten, welche jezt 43 000 beträgt, sich erheblich steigern werde. gebers, die Socialdemokraten ließen dahingestellt, was die Absicht Fall verhandelt. Neun Studenten waren es, die sich wegen Sie werfen den Klerikalen vor, daß diese in ihrer Preſſe entweder des Gesetzgebers gewesen sei. Der Wortlaut spreche zu Gunsten der Berübung ruheſtörenden Lärms, Unfug, Beleidigung, Widerstand und feine oder tendenziös entstellte Berichte über die Kammer­neueren Rechtsprechung, die freilich von den übermeiſten Kommen- thätlichen Angriffs auf einen Beamten zu verantworten hatten. verhandlungen veröffentlichten. Der bekannte christlich- demokratische tatoren nicht gebilligt werde. Wenn einmal die Rechtsprechung zu Wegen des letzteren Delikts erfolgte indessen keine Verurteilung. Der Abbé Daens, der nach langer schwerer Krankheit zum erstenmal Gunsten der Arbeiter sei, so solle man doch nicht sofort die Klinke Staatsanwalt nahm die Studenten in seinem Plaidoyer zwar scharf wieder in der Kammer erschien, beteiligte sich an der Debatte und der Gesetzgebung in Bewegung sezen. Der Arbeiter habe durch seine mit, meinte aber selbst, wenn die Angeklagten nicht Studenten wären, trat ebenfalls für Verbilligung ein. Er, der ehemalige Geist­Beiträge einen Anspruch auf Sterbegeld aus der Krankenkasse er würde( hinsichtlich der zu bemessenden Strafe) die liche, warf den Klerikalen vor, daß sie den Arbeiter in Demut worben. Dem wurde entgegengehalten, daß eine öffentlich rechtliche Tonart ganz anders lauten. Also fann man sich schon ein Bild und Unwissenheit erhalten wollen, damit er ein williger Versicherung vorliege und der Arbeiter nur aus einer Kasse Sterbe- davon machen, wie die" Tonart" gelautet haben würde, wenn es Sklave bleibe. Die Debatten wurden vertagt. geld erhalten dürfe. Der Regierungsvorschlag wurde mit allen gegen Arbeiter gewesen wären. Das Urteil lautete gegen fünf der Sie Stimmen der Socialdemokraten angenommen. Angeklagten wegen des ruhestörenden Lärms auf je 5 M. Geldstrafe, Nächste Sigung: Dienstag. gegen die andern wegen der übrigen Delitte auf je 90, 45, 40 und 30 Mart Geldstrafe. Aus den Gründen ist von Interesse, daß der Gerichtshof der Meinung ist, daß der Schußmann, der die Studenten Lausbuben" genannt hatte, wissentlich nicht die Untvahrheit ge­sagt habe.-

Maffenselbstmorde von Soldaten.

Aus Hannover wird gemeldet: Wiederum haben sich in Hannover zwei Soldatenselbstmorde er eignet. Der Ulan Hinrich von der ersten Schwadron des Königs­Ulanen- Regiments erschoß sich mit seinem Karabiner, den er mit Waffer geladen hatte. Ferner beging der Füfilier Kühne von der zweiten Compagnie des Infanterie- Regiments Nr. 74 Selbstmord. In den letzten sechs Wochen sind hier vier Selbstmorde von Soldaten vorgekommen, darunter drei beim Königs- Ulanen- Regiment.

Drei Soldatenselbstmorde binnen 6 Wochen bei einem Kavallerie­Regiment, das nur 600 Mann zählt! Hoffentlich erfährt man nächstens auch etwas über die Ursachen dieser Massenfelbstmorde.-

und

Wahlvorbereitungen.

Dr. v. Hertling, der bekannte Centrumsabgeordnete, lehnt die Wiederübernahme der Kandidatur ab. In seinem bisherigen Wahl­freise Ilertissen ist nun Landtags- Abgeordneter Pfarrer Hebel aufgestellt.

In der Kammer unterbreitete der radikale Deputierte Paul Janson einen Gesezentwurf, durch welchen der Zuschuß gedeckt werden soll, den der Staat zu den Kosten der Arbeiter- Unfall­versicherung zu leisten haben würde. Danach soll auf die Immobilien der Provinzen, Kommunen und Handelsgesellschaften sowie der Seminare und der Religionsgesellschaften mit einer Grundsteuer von 4 Proz. des Wertes belegt werden. Ferner steht der Gesezentwurf die Beseitigung der Erbschaft in solchen Fällen vor, wo nicht mindestens Verwandte im 6. Grade vorhanden sind.

Spanien .

Der Konflikt im Ministerium dauert fort. Der Finanzminister Billaverte hat der Presse ein Schreiben zugehen lassen, in dem er erklärt, daß er davon nicht abgehen werde, das Gleichgewicht im Budget aufrecht zu erhalten. Werde er damit bei seinen Kollegen Duisburg Mülheim Ruhrort . Hier stellt die Centrums nicht durchbringen, so trage er keine Verantwortung für die Kalamität, partei den Arbeitersekretär Klift aus Essen- West, einen früheren welche daraus für das Land entstehen werde. Metallarbeiter von der Firma Krupp , als Kandidaten auf. Der Wahlkreis ist nationalliberaler Besitzz.

VM

Dann

Rußland .

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Gewerkschaftliches. Berlin und Umgegend.

Eine unerhörte Soldatenmißhandlung ist in Potsdam beim Bestrafter Renegat. Als die russische Regierung vor kurzem Nationalliberale und Centrum. Die Kölner National- mehrere Mitglieder des Hofgerichts zu Aabo absetzte, legten be­1. Garde- Ullanen- Regiment vorgekommen und hat einerseits den Mißhandelten zum Selbstmord getrieben, andrerseits aber nunmehr liberalen haben dieser Tage Stellung zur Reichstagswahl ge- fanntlich die übrigen mit Ausnahme eines Assessors, namens Streng, Dieser Assessor Streng machte vor einigen auch zur Verhaftung der Schuldigen geführt. Der Sach- nommen. Ihr Führer, Prof. Moldenhauer, meinte bei der Gelegen ihre Aemter nieder. verhalt ist folgender: Bei der 5. Eskadron des 1. Garde- Ullanen heit: Das Kölner Centrum arbeite jetzt schon fieberhaft, um ohne Tagen eine Reise nach Helsingfors und wurde dort am Bahnhof Regiments diente im zweiten Jahre als Freiwilliger der noch Stichwahl zu siegen, woran er aber nicht glaube. Die Social von einer großen Menschenmenge empfangen und seiner unkollegialen nicht ganz 20 Jahre alte Ulan W. Würzberg. Derselbe ist der Sohn demokratie werde wahrscheinlich einen beträchtlichen Stimmen- Handlungsweise wegen ausgepfiffen. Als er dann einen Wagen eines Fleischermeisters aus Thüringen und hatte im vorigen Monat zuwachs haben; wegen seiner 3ollpolitik sei die Stimmung nehmen wollte um fortzufahren, wurde er von allen Kutschern ab­gegeben. Der dienstlichen Rügen Veranlassung 3tveit einer großen Zahl von Arbeitern für das Centrum ungünstig. gewiesen. Auch alle Hotels, wo er sich hinwandte, weigerten sich zu dem Es könne in Köln so kommen, daß die Stichwahl zwischen Centrum ihn aufzunehmen. Die Polizei mußte ihm schließlich eine Privat­älteste Wachtmeister des Regiments, Fuchs, hat nun in unerhörter Weise und Socialdemokratie sehr ernst werde; und dann habe die national wohnung verschaffen. Am andern Morgen aber fand man hier ein Manne gegenüber seine Dienstgewalt gemißbraucht. Zwei Unteroffiziere mußten Würzberg halten liberale Partei den Ausschlag zu geben, sofern sich eine bedeutende Platat angeschlagen mit der Aufschrift: Hier wohnt der Vers tönne fie auftreten räter Streng." über einen Tisch legen, während ein Gefreiter mit Stimmenzahl auf sie vereinige. einem Stock unbarmherzig auf ihn einschlagen mußte. Würzberg und sagen, was sie wünsche. Dann werde das Centrum die wurde infolge dieser Mißhandlung frank und fam ins Lazarett, aus Nationalliberalen sehr nötig haben im Kampfe gegen die Social­welchem er am 16. Februar als geheilt entlassen wurde, aber noch demokratie. Der Vorstand habe einstimmig beschlossen, mit einem Es ist nach diesen als Revierkranker dienstfrei verblieb. Dem Ulan war eignen Kandidaten in die Wahl einzutreten. aber infolge der Mißhandlungen das Soldatenleben richtig verleidet, Auslassungen schon jetzt gar nicht daran zu zweifeln, daß die Zum Streit in der Holzbearbeitungs- Branche. Wir machen be­er entfernte sich heimlich aus der Kaserne und begab sich in den nationalliberalen Mannesseelen in Köln bei einer Stichwahl dem Wald auf dem Brauhausberg, ivo er sich mittels er fich mittels eines Ueberzöllner Trimborn, der bekanntlich das Zollkompromiß Schwerin - fannt, daß außer den schon genannten folgende Firmen Maschinen­Nur ein arbeit ausführen: Eduard Mühmel, Köpnickerstraße 169; mitgenommenen Karabiner- Reinigers an einem Baum, den er er- Herold unterschrieben hat, die Stimme geben werden. fletterte, erhängte. Seine Leiche wurde am 17. Februar von einem Einziger erhob die Stimme gegen die Ansicht des national Slap proth u. Hoppe, Admiralstr. 18; Nielsch, Kraut­Unteroffizierschüler aufgefunden, nachdem Würzberg vergeblich in miserablen Professors: der Geheime Baurat Schilling, Mitglied der straße 4/5; Röhrborn, Frankfurter Allee 47; Louis Seide= Potsdam und auf dem Bahnhof durch Vorgesetzte gesucht war. föniglichen Eisenbahn- Direktion Köln, schlug vor, mit den Social- mann, Laufizerplatz 16; Erbach , Weidenweg 64. Der Vorstand Kandidaten Fühlung zu nehmen; des Verbandes der an Holzbearbeitungs- Maschinen beschäftigten Nachdem er beerdigt war, ruhten seine Angehörigen nicht, bis demokraten wegen eines Kandidaten Fühlung zu Klarheit in die dunkle Angelegenheit gebracht und die Peiniger des Stonjervative und Ultramontane seien mittelalterliche Parteien, die Arbeiter. Ulanen ermittelt waren. Am Mittwochabend wurden sowohl der Nationalliberalen, Freisinnigen und Socialdemokraten aber moderne Wachtmeister Fuchs wie die übrigen bei der Mißhandlung Würzbergs Menschen, die sich verständigen müßten. Es müsse ein Kandidat auf gestellt werden, der alle Stimmen auf sich vereinigen könne, die nicht thätigen Personen in Untersuchungsarrest abgeführt. geschworene Centrumsleute seien. Der Herr fand mit seinem naiven, Wegen arger Mißhandlung eines Rekruten wurde vom Kriegs- aber immerhin von liberaler Gesinnung zeugenden Vorschlag natür­gericht der Unteroffizier Schnier von der 2. Eskadron des Bieten- lich keine Gegenliebe. Die Kölner Nationalliberalen sind, trotz ihrer Husaren- Regiments in Rathenow zu vier Wochen Gefängnis ver- Reden von der Stultur- und Bildungsfeindlichkeit der Ultramontanen, urteilt. Sein Opfer war ein Husar, welchen er mit dem Säbelkorb| Centrumsknechte, sobald es gegen die Socialdemokratie geht.

Vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts wurde gestern über die zwischen der Firma Gebr. Müller, Stalizerstr. 132, und ihren Arbeitern ausgebrochenen Differenzen verhandelt. Nach mehreren vorausgegangenen Streitigkeiten war am 6. Januar durch Vermittelung des Metallarbeiter- Verbandes ein Vertrag mit der Firma geschlossen, wonach bis zum 1. Juli 1904 weder Abzüge noch Lohnerhöhungen Platz greifen dürfen. Die Firma hatte jedoch nach und nach acht Arbeiter entlassen, was von ihren übrigen Kollegen