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Nr. 65. 20. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Abgeordnetenbaus.

46. Sigung vom Dienstag, den 17. März, 11 Uhr. Am Ministertische: Dr. Studt.

Die zweite Beratung des Kultusetats wird beim Kapitel Kunst und Wissenschaft fortgesetzt.

Abg. Schmitz- Düsseldorf ( C.) preist die provinziale Kunst als den

Ein Regierungskommissar sagt Erwägung dieser Wünsche zu. Die christlichen Kreise möchten sich mit der Düsseldorfer Akademie in intimere Verbindung setzen, damit durch dieses Einvernehmen die tirchlich- dekorative Kunst einen neuen Aufschwung gewinne.

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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend. Der Streit der Militärschneider.

Arbeiter beendet.

Mittwoch, 18. März 1903.

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außerhalb, speciell von Magdeburg Arbeitswillige zu beziehen. Die Ferner wird von seiten der Firma Hönemann beabsichtigt, von um Abdruck dieses gebeten. Näheres in der heute abend um 8 Uhr Arbeiterblätter werden hierauf besonders aufmerksam gemacht und bei Feuerstein, Alte Jakobstr. 75 stattfindenden öffentlichen Ver­sammlung.( Siehe Annonce in heutiger Nummer.) Verein der Kleber Berlins und Umgegend. Deutfches Reich.

Tapeziererstreit! Aus Hamburg wird uns telegraphisch ge­meldet: Sechshundert Tapezierer stellen am Mittwoch die Arbeit ein. Zuzug ist fernzuhalten!

gängen" auch ein Aufruf der Agitationskommission, veröffentlicht im Schiedsspruch des Einigungsamtes des Berliner Getverbegerichts " Vorwärts", zum Vortrag, wodurch der Tag der Konferenz bestimmt auf Grund des in der Taschenbranche zwischen Arbeitgebern und wird und die Parteigenossen der verschiedenen Kreise aufgefordert Arbeitnehmern bestehenden Vergleichsvertrages zu Gunsten der werden, Delegierte zu wählen 2c. Auch hob der Oberpräsident in seiner Klage- Erwiderung hervor, daß die Agitationskommission die Die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Sattlerverbandes. provisorische Tagesordnung der Konferenz festgestellt und einen Kaffenbericht für die Konferenz vorbereitet habe. Achtung, Buyer! Die Sperre über die Taubertschen Bauten ist Jungbrummen der Berliner Stunft und bittet, bie Brovingtünstler bei verwies noch zum Beweise dafür, daß die Agitationsfommiſſion geregelt sind. Der Vertreter des Klägers, Rechtsanwalt Dr. Heinemann, aufgehoben, nachdem die Differenzen zur Zufriedenheit der Kollegen Die örtliche Verwaltung. J. A.: H. Neumann. der Vergebung staatlicher Aufträge nicht zu sehr hintanzusetzen. überhaupt kein Verein im Rechtssinne sei, auf die Art ihrer Zu­Bei solchen Aufträgen möge nicht zu sehr schablonisiert, sondern dem sammensetzung. Die einzelnen Wahlkreise Verlins und der Um- maschine Hönemann", Ludwigskirchstr. 9, dauern unverändert Achtung, Kleber! Die Lohndifferenzen bei der Firma Tapeziers freien tünstlerischen Empfinden ein größerer Spielraum eingeräumt gegend wählten Delegierte, und diese 10 bis 12 Personen bildeten fort. Die trampfhaften Anstrengungen der Firma, Arbeitswillige werden. Redner schildert insbesondere die Verdienste Düsseldorfs die Kommission. Die Delegierten hätten nur Rechte und Pflichten heranzuziehen, sind bisher ohne Erfolg gewesen. Neuerdings wird als das Centrum der christlichen Kunst und wünscht, daß die gegenüber den einzelnen Wahlkreisen, die sie gewählt hätten, und versucht, die gesperrten Bauten, um den Kampf der Aus­specifisch katholische Kunst an der Kunstakademie zu Düsseldorf durch träten untereinander einen zweiten Lehrstuhl vertreten werde. als physische Personen nicht in Rechts- gesperrten illusorisch zu machen, an andre Unternehmer zu beziehungen. Es läge, gerade wie bei den Gewerkschaftskartellen, bergeben. Es sollen mehrere Unternehmer in Frage kommen, keine Vereinigung physischer Personen und somit kein Verein vor. welche sich bereit erklären, Streifarbeit für die bisher an Und was die Konferenz angehe, so sei diese, in der 400 Personen geblich waren, doch noch zu feiner Veranstaltung der Agitationskommission stellen, u. a. die Firmen Weiner, Mauerstr. 45/46, und Duple, in Innungskreisen berüchtigte Firma fertig zu dadurch geworden, daß das Dutzend Kommissionsmitglieder mit der Uhlandstr. 47. Auch soll die Firma Deutschbein, Schmidstr. 23, sich Hierauf kommt die Frage der Neubebauung des sog. Akademie Konferenz, diesen öffentlichen Versammlungen, in Verbindung ge- bereit erklärt haben, 15 Arbeitswillige zu besorgen. Die Kollegen viertels in Berlin zur Sprache. Auf diesem Terrain sollte ursprünglich treten sei. der Neubau der fönigl. Bibliothek in Verbindung mit dem Agitationskommission, zum Leiter gewählt worden. Schubert sei als Delegierter, nicht als Mitglied der werden ersucht, bei Annahme von neuen Arbeitsverhältnissen hierauf Dienstgebäude der Akademie der Künste nebst Ausstellungs­zu achten, resp. sich die gesperrten Bauten genau zu merken. Ge= Das Ober- Verwaltungsgericht wies die Klage Schuberts mit sperrt find: Bau Ziez, Preußischestr. 72; Bau Klingenberg, Kant­räumen errichtet werden. Nach dem diesjährigen Etat soll dagegen auf folgender Begründung ab: Nach allem, was feststehe, müsse an- ftraße 90; Bau Schreppler, Leibnizstr. 56; Neubau des Kultus­das in Rede stehende Terrain neben der königlichen Bibliothek und genommen werden, daß die Provinzialfonferenz im Auftrage oder ministeriums, Wilhelm und Behrenstraßen- Ede. der Akademie der Wissenschaften die Universitätsbibliothek auf Veranlassung der Agitationskommission stattgefunden habe; daß verlegt werden. Die Magazinräume beider Bibliotheken sollen un der Kläger Schubert sie als öffentliche Versammlungen beim Polizei mittelbar zusammenhängen. Für die Akademie der Künste präsidenten anmeldete, sei demgegenüber ohne Bedeutung. soll das gräflich Arnimsche Palais, Pariser Platz 4, als Gericht halte aber auch an seiner im Oktober 1900 ausgesprochenen Das Dienstgrundstück erworben werden. Einstweilen sollen die Akademien Ansicht fest, daß die Kommission ein Verein sei, und weiter erachte es der Wissenschaften und der Künste in der alten Hochschule für Musik, sie für einen politischen Verein im Sinne des§ 8, d. h. für Potsdamerstraße 120, untergebracht werden. Als erste Nate für den einen Verein, welcher bezivecke, politische Gegenstände in Versamme Neubau auf dem Akademieviertel wird eine Million gefordert. lungen zu erörtern und von dessen sämtlichen Versammlungs­Abg. v. Pappenheim ( f.): Meine Freunde müssen es scharf Veranstaltungen Frauen ausgeschlossen seien. Somit feien die rügen, daß die Regierung ihren Bebauungsplan so vollständig gegen polizeilichen Maßnahmen bezüglich der Frauen auf der Konferenz früher verändert hat. Diese Art der Disposition ilber so große berechtigt gewesen. Summen muß das Vertrauen des Hauses zu der Zuverlässigkeit der Regierung auf das schwerste erschüttern.( Zustimmung rechts.) Nur der Not gehorchend, nicht dem eignen Triebe, werden meine poli­tischen Freunde wahrscheinlich nicht einmal alle die jetzige Weitere Maßregelungen beim Norddeutschen Lloyd . Wie die Forderung der Regierung bewilligen. Norddeutsche Voltsstimme" mitteilt, hat der Lloyd am Sonnabend Kultusminister Studt: Ich gebe zu, daß die Situation sowohl eine Anzahl Arbeiter aus der Maschinenwerkstatt und dem Magazin für das hohe Haus wie für die Regierung etwas peinlich ist. Die entlassen. Die Entlassung wird zwar mit Arbeitsmangel begründet, Zumutung, die jezt an das Haus gestellt wird, ist aber das Ergebnis Am Montag haben die Militärschneider Berlins in ihrer über- aber die Arbeiter glauben nicht, daß das die wirkliche Ursache der langjähriger Erwägungen. Ich muß für mich bei der vielleicht über großen Mehrheit die Arbeit eingestellt. Die Versammlung der Aus- Entlassung sei, da noch vor kurzem neun Arbeiter eingestellt und am raschenden Aenderung des Bauplans zunächst das errare humanum" ständigen am Dienstagvormittag war außerordentlich zahlreich be- Tage der Entlassung Ueberstunden gemacht worden sind. Die Ent­( Frren ist menschlich) in Anspruch nehmen. Seit drei Jahrzehnten sucht. Nach dem Bericht, den Ritter von dem Stand der Bewegung lassenen gehören auch nicht zu den zuletzt Eingestellten, schweben Erwägungen über die zweckmäßige Bebauung des Akademie- gab, ist bis jetzt keine Aenderung eingetreten; außer den 2 Firmen, sondern es sind Leute dabei, die schon sechs Jahre beim viertels. Der Ihnen jetzt unterbreitete Vorschlag muß als einwands- über die bereits am Sonntag berichtet wurde, haben keine weiteren Lloyd zur vollsten Zufriedenheit beschäftigt waren. Der eine der viertels. Der Ihnen jetzt unterbreitete Vorschlag muß als einwands- Firmen die Neigung gezeigt, die Forderungen voll zu bewilligen. Entlassenen ist Bezirksobmann der socialdemokratischen Partei, der frei bezeichnet werden. Eine erhebliche Verbesserung des bisherigen Die Firmeninhaber scheinen teilweise eine übrigens ganz un andre hatte einen Vertrauensposten in seiner Gewerkschaft. Hieraus Zustandes liegt schon darin, daß die Institute, die jetzt dort untergebracht begründete Abneigung dagegen zu haben, mit den Vertretern geht zur Genüge hervor, welche Absichten mit der Entlassung ver­werden sollen, einen einheitlichen Charakter aufweisen: königliche der Organisation zu verhandeln. Bibliothel, Universitätsbibliothet und Akademie der Wissenschaften Anwesenden auf, mit Der Redner forderte die folgt werden. Nun kommt noch eine Maßregel hinzu, welche die sollen in ein Gebäude unter ein Dach kommen. Für die Akademie zäher Energie den Streit durch eigentlichen Hafenarbeiter betrifft, die zwar für den Lloyd bes der Künste stellt das Graf Arnimsche Palais eine sehr günstige Unter- zuführen, und die Stimmung, die in der Diskussion zum Ausdruck schäftigt find, aber in unmittelbarem Arbeitsverhältnis zu dem funft dar. Ich bitte das Haus, wegen der Veränderung des Projektes gekommen wird. Die Zahl der Streifenden beträgt 310. Bei und Ladungsarbeitern bekannt geben, daß die festen Gänge( Arbeiter fam, zeugte dafür, daß dieser Aufforderung in vollſtem Maße nach Unternehmer Hinsch stehen. Dieser ließ nämlich den Kohlens Nachsicht zu üben. Wir sind jetzt in der Lage, Ihnen ein technisch 25 Firmen wurde die Arbeit eingestellt. Die Arbeiter der großen folonnen für bestimmte Verrichtungen) aufgelöst und die Gänge in und wissenschaftlich einwandsfreies Projekt vorzulegen. Abg. Dr. Sattler( natl.): Ich freue mich, daß endlich die erste Tages in den Streit treten, so daß auch dort vom Mittwoch Durch diese Maßregel werden die Errungenschaften, welche die Firma Robrecht werden höchst wahrscheinlich noch im Laufe des jedem Einzelfall von dem Ober- Vorarbeiter zusammengestellt werden. Nate zum Neubau der königlichen Bibliothek in den Etat hat ein- ab die Arbeit ruht. gestellt werden können. Im Warenhaus für Armee Der Kritik des Abg. v. Pappenheim Marine haben Verhandlungen mit den Militärschneidern statt- verhältnisses erzielt hatten, zu nichte gemacht. Es ist ersichtlich, und Arbeiter durch ihre Organisation zur Verbesserung ihres Arbeits­wegen der mangelnden Voraussicht der Regierung muß ich mich zwar anschließen, dennoch scheint mir die jetzige Lösung der Be- gewähren, die Verhandlungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. um den Einfluß der gewerkschaftlichen Organisation der Hafen­gefunden; die Geschäftsleitung ist bereit, Lohnzulagen zu daß alle diese Maßnahmen nur deshalb getroffen wurden, bauungsfrage eine glückliche, und ich bitte um die Bewilligung der Ein Antrag, die Arbeiter der auswärtigen Filialen hiesiger Firmen arbeiter zu schwächen, und ein einmütiges Vorgehen, wie es sich bei geforderten Summe. Abg. Dr. Dittrich( C.): Auch ich finde es seltsam, daß die Re- zur Arbeitsniederlegung aufzufordern, wurde dem Hauptvorstand des dem letzten Ausstande zeigte, unmöglich zu machen. Unser Bremer­gierung jetzt selbst vorschlägt, was fie früher so entschieden gemiß Fall zu Fall entscheiden, ob eine solche Arbeitseinstellung notwendig Lloyd auch politische Motive zu Grunde liegen. Man fürchte, daß Verbandes zur Erwägung überwiesen. Der Hauptvorstand soll von havener Partei- Organ meint, daß den bezeichneten Maßnahmen des billigt hat. Aber bei der jetzt geschaffenen Sachlage bleibt uns nichts ist. Im übrigen sind alle Vorkehrungen getroffen worden, um die Herr Frese, der sich als Anwalt der Intereffen des Lloyd erwiesen Abg. Graf Limburg- Stirum( t.): Die finanzielle Begründung Anfertigung von Streitarbeit in andern Städten zu verhindern. Die des neuen Projektes erscheint uns nicht sehr überzeugend. Das alte nächste Versammlung der Ausständigen soll am Freitag vormittag Projekt hatte manche Vorzüge für sich. Der jegt projektierte Bau in den Arminhallen stattfinden. ist gewiß genial, er wird eine Sehenswürdigkeit allerersten Ranges sein. Aber der Raum scheint uns nicht genügend ausgenugt zu sein. Wir müssen bei allen solchen Forderungen sehr genau prüfen, ob es fich um Bedürfnisbauten oder nicht vielmehr um Lurusbauten Handelt. ( Lebhafte Zustimmung rechte.) Auch mit einem einfacheren Projekt hätte man etwas Würdiges herstellen können. Besondere Prüfung erheischt das finanzielle Interesse der Stadt Berlin an solchen staat­lichen Neubauten. Diesen Verhältnissen werden wir einmal sehr energisch nähertreten müssen.( Laute Bravo!-Rufe rechts.) Kultusminister Studt: Es handelt sich nicht um einen Zugusbau. Allerdings ist die geplante Façade schön, aber nicht luxuriös. Die Forderung von 1 Milion für den Neubau auf dem Akademie­viertel wird gegen eine Minorität der Konservativen angenommen, ebenso 100 000 2. als erste Rate zum Ankauf des Arnimschen Palais als Dienstgrundstück für die Akademie der Künste.

Das Kapitel Kunst und Wissenschaft" wird bewilligt. Nach weiterer unwesentlicher Debatte vertagt das Haus die Weiterberatung auf Mittwoch 10 Uhr.( Außerdem: Etat der Central- Genossenschaftskasse und der Ansiedelungs- Kommission.) Schluß 4 Uhr.

Brandenburger Provinzialkonferenz und Ober- Verwaltungsgericht.

Zum Streik in der Holzbearbeitungs- Branche.

hat, nicht wieder in den Reichstag gewählt werde. Da aber der Lloyd ein lebhaftes Interesse an der Wiederwahl des Herrn Frese habe, so sucht er die einheimischen Arbeiter durch Provokationen zu verdrängen und durch fremde zu ers setzen, die sich als Stimmvieh für den Vertreter der Lloyd­In eine fast unerträgliche Stalamität haben die Scharfmacher intereffen gebrauchen lassen. Begreiflicherweise haben die genannten Der Berliner Holzindustrie die kleinen Tischlermeister gebracht. Durch Maßregeln ungeheure Erbitterung unter den Arbeitern hervorgerufen. die vorgenommene Aussperrung der Maschinenarbeiter ist es den Tischler Den Vertrauensleuten der Organisation gelang es jedoch, die begründete meistern unmöglich, ihr Holz bearbeitet zu bekommen. Die meisten Aufregung zu beschwichtigen und einen neuen Ausstand, zu dem leinen Meister sind darauf angewiesen, jeden Sonnabend zu liefern, und die in solcher Weise herausgeforderten Arbeiter geneigt waren, zu der Ausfall einer Lieferung bedeutet manchmal den völligen Ruin. verhindern. Die Organisation der Hafenarbeiter hält den Ausstand Dazu kommt noch, daß die Meister gegen ihre Gesellen kontrakt- zur Zeit nicht für aussichtsvoll. Sie bewahrt in dieser schwierigen brüchig werden müssen, weil sie nicht die nötige Maschinenarbeit er- Situation die Ruhe und Besonnenheit und verschiebt ihre Maßnahmen halten. Der Schaden wird für die Industrie enorm. Unbegreiflich auf eine gelegene Zeit. erscheint uns aber, was die leitenden Kreise der Unternehmer da Der Streit der Klempner in Stettin dauert unverändert fort, da durch bezwecken wollen. Die Kaffe der Streikenden zu leeren dürfte mit den Meistern eine Einigung bis jetzt noch nicht erzielt werden durch dieses Vorgehen doch ziemlich teuer werden und wohl kaum konnte. Es wird ersucht, den Zuzug strengstens fernzuhalten. gelingen. Wenn man die Stimmung unter den Kleinmeistern fennt, so weiß man, Die Lohnfommission. daß nur der schlimmste Terrorismus die Tischlermeister zwingt, jenen Großsprechern zu folgen. Bis heute Zum Streit der Tapezierer in Magdeburg . 74 Gehilfen, dar­find ca. 300 Maschinenarbeiter ausgesperrt. Die größte Nolle bei unter 23 verheiratete mit 41 Kindern legten heute morgen die der Aussperrung spielt zweifellos Herr Roller. Er war es auch, der Arbeit nieder. Nach Fertigstellung der Accordarbeit werden noch von vornherein jede Unterhandlung mit der Arbeiterorganisation 10 Gehilfen hinzukommen. 12 Betriebe mit 20 Gehilfen arbeiten hintertrieben hat und sich darauf stüßte, daß das Kleinmeistertum bereits zu den neuen Bedingungen. für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen muß, damit er denselben eine verschärfte Konkurrenz machen und die Kleinen in aller Ruhe verspeisen kann.

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Die Wegweisung der Frauen von der vorjährigen socialdemo Mit Bezug auf die Veröffentlichung der Arbeiterorganisation in fratischen Provinzialfonferenz für Brandenburg beschäftigte gestern der gestrigen Nummer erhalten wir folgende Buschrift: Unfre das Ober- Verwaltungsgericht. Bekanntlich war die Mittag- Sigung Arbeiter haben Forderungen an uns nicht gestellt, auch nehmen wir vom 31. August polizeilich aufgelöst worden, weil der Vorsitzende fremde Arbeiten nicht an, sondern arbeiten nur für unsre Kunden. Schubert die anwesenden Frauen nicht aus dem Saal weisen wollte. J. Nielsch it. Sohn.

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beschlossen, und am Montag bei denjenigen Arbeitgebern, die den Die Maler in Königsberg i. Pr. haben am Sonntag den Streit Tarif nicht anerkennen, die Arbeit niedergelegt. Verhandlungen mit dem Gehilfenausschuß sowohl wie mit der Lohnkommission haben die Meister abgelehnt. Am Montag haben bereits elf Meister die Forderungen bewilligt. Bei diesen wird weiter gearbeitet.

Husland.

Ein Erdarbeiterstreit in Belgien . Am Freitag haben die auf der Eisenbahnlinie Morlanwelz- Chapelle- les- Herlaimont beschäftigten Erdarbeiter die Arbeit niedergelegt. Sie verlangen eine Lohn­erhöhung, die ihnen jedoch verweigert wurde. Bisher haben sich die Streffenden völlig ruhig verhalten.

In der zweiten und dritten Sitzung durfte wenigstens die eine weib- Aussperrung. Bei der Firma Goede, Chausseestr. 32, Fabrik Die Erbarbeiter in Amsterdam sind in den Ausstand getreten. liche Delegierte im Saal verweilen, während die andren Frauen für Holzbearbeitungs- Maschinen, find sämtliche Schloffer, Dreher 2c. Der Vorstand der Organisation hatte schon sei Wochen wegen der ins Segment auf der Galerie verwiesen wurden. In der letzten ausgesperrt worden. Die Arbeiter, die im Winter und im Vorjahre am 8. Februar gestellten Forderungen mit den Arbeitgebern unter­Sigung mußte auch die Delegierte, Frau Thiele, das Segment" häufig mit verkürzter Arbeitszeit arbeiten mußten, sollen jetzt zunächst 500 bis 600 Arbeiter die Arbeit nieder. 13 Unternehmer bewilligten handelt, ohne daß ein Resultat erzielt wurde. Am Montag legten aufsuchen. Der Vorsitzende und Einberufer, Genosse H. Schubert, täglich eine Ueberstunde machen, die sie jedoch in Rücksicht auf ihre bald darauf. Wenn der Ausstand länger anhält, werden auch andre protestierte gegen die Maßnahmen der Polizeibeamten, die später arbeitslosen Kollegen verweigerten. Ihnen wurde infolgedessen mit vom Bolizeipräsidenten gebilligt wurden, und beschwerte fich dann der Aussperrung gedroht. Als sie trotzdem einmütig zu rechter Zeit Branchen der Bauarbeiter in Mitleidenschaft gezogen. beim Oberpräsidenten, indem er geltend machte, es handle fich hier Feierabend machten und am andern Morgen wie gewöhnlich wieder um öffentliche Versammlungen, an denen Frauen auf jeden zur Arbeit erschienen, wurde ihnen der Eintritt in die Fabrit ver­Fall teilnehmen dürften. Der Oberpräsident verwarf die Be- weigert. Sofort eingeleitete Verhandlungen blieben ergebnislos, schwerde und betonte, die Provinzialfonferenz wäre thatsäch wahrscheinlich weil der Fabrikant von den Herren aus der Garten­lich eine Veranstaltung der socialdemokratischen Brandenburger straße" Anweisung erhalten hatte. Er erklärte nämlich, die Autorität Agitationskommission, die ein politischer Verein sei, und die von müsse aufrechterhalten werden, auch wolle er Herr im eignen Hause solchem Vereine ausgehenden Versammlungen ihrer Mitglieder und bleiben. Zum Schlusse meinte er, falls die Arbeiter das Gewerbe­Der Kampf um das Koalitionsrecht der Hafenarbeiter Dänemarks . Dritter unterlägen den Beschränkungen des§ 8 des Vereins gericht anriefen, so würde er sich davor nicht fürchten, weil er wisse, In Kolding wurde am 12. März auf Veranlassung von Det forenede gesetzes. Es dürften an ihnen Frauen u. a. nicht teilnehmen. daß seine Sache gerecht sei. Die Arbeiter glauben allerdings, daß der Hafenarbeiter gegründet. Weil mehrere große Importeure der Dampskibselskab eine Hafenzunft zwecks Vernichtung der Organisation Schubert flagte nunmehr beim Ober- Verwaltungsgericht. In der er es vorziehen wird, nach echter Kühnemänner- Manier dort gar Stadt fich gegen die Hafenzunft erklärten, drohte der Direktor der Selagebegründung wurde aufrechterhalten, daß die Agitations- nicht erst zu erscheinen. fommission fein Verein sei, und geltend gemacht, daß die polizei­Dampfschiffs- Gesellschaft die Route Kopenhagen - Kolding einzuziehen. lichen Maßnahmen selbst dann rechtswidrig seien, wenn die wurde am Montagabend in einer von über 800 Gärtnern besuchten Stolding mit der Arbeiterorganisation einen Tarifvertrag über Ein Generalstreit der Landschaftsgärtner- Gehilfen Groß- Berlins Troßdem haben num am Sonnabend die größten Jinporteure in Kommission ein politischer Verein wäre. Denn die Sigungen Versammlung einstimmig beschlossen. Die Forderung von 50 Bf. Löschung und Ladung der Schiffe abgefchloffen, der am 1. April in der Provinzialfonferenz könnten nicht als Sigungen oder Versammlungen der Agitationskommission angesehen werden. Die Stundenlohn wurde nochmals entschieden betont. Die Proklamierung Straft treten und ein Jahr gelten soll. Der Tarif ſtimmt im Delegierten zur Konferenz seien von öffentlichen Volksversammlungen des Ausstandes wurde der Vertrauenskommission überlassen. Diese wesentlichen mit den von den Arbeitern aufgestellten Forderungen in den verschiedensten märkischen Orten gewählt worden und die erhielt auch Generalveracht für etwaige Verhandlungen vor dem überein. Sigungen der Konferenz müßten wieder als öffentliche Versammlungen Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts. Die Schneidermeister in Kristiania haben den von den Gehilfen Achtung! Täschner , Nieter, Sattler aller Branchen. Der Aus- eingereichten Tarifentwurf einstimmig abgelehnt und ebenso auch In der gestrigen Verhandlung vor dem ersten Senat des Ober- stand der Arbeiter und Arbeiterinnen in der Taschenfabrik von jede Verhandlung mit der Gehilfenorganisation über den Entwurf. Verivaltungsgerichts tam aus den sogenannten polizeilichen Vor- Offer u. Co., Alexandrinenstr. 110, ist am 16. März durch einen Der jetzt geltende Tarifvertrag endet mit dem 15. April.

gelten.

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