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Nr. 86. 20. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Sonntag, 12. April 1903.

nicht alle in Frage kommenden Städte an ihm beteiligt find. Die einer neuen guten Geschäftslage fonnte man immer wieder von vorn Die Verbandstage in der Osterwoche. in der Osterwoche. Zahl der Gemeindeverwaltungen nimmt jedoch ständig zu, welche anfangen. Es hängt dieſes mit dem in dieſer Branche üblichen un­das Verhältnis zu ihren Arbeitern nicht mehr lediglich von dem rein geheuren Wechsel der Arbeitsgelegenheit zusammen, einem Wechsel, Dies Frühjahr bringt uns eine ungewöhnlich große Zahl von fapitalistischen Princip aus betrachten, sondern höhere Gesichtspunkte wie er bei keinem andern Berufe zu verzeichnen ist. Auch die in der Dies Frühjahr bringt uns eine ungewöhnlich große Zahl von dabei walten lassen. Diese Wandlungen in der kommunalen Ar- Militäreffekten- Industrie übliche Heimarbeit, gegen die wir bereits Generalversammlungen gewerkschaftlicher Centralverbände. Erst vor einer Woche haben die Verbandstage der vier größten Berufe des beiterpolitik seien vor allem auf das Wirken der Organisation und ein Jahrzehnt vergeblich ankämpfen, verhindert einem dauernden Er­Baugewerbes ihre Verhandlungen geschlossen, und stehen für die der socialdemokratischen Stadtverordneten zurückzuführen. Der Be- folg von Lohnbewegungen." Osterwoche eine ganze Reihe von Verbandstagen und Konferenzen niffe durchgängig noch sehr verbesserungsbedürftig sind. Selbst Ge- lich bedeutungslos hingestellt, da nach wie vor die meisten Stellen richt betont dann aber weiter, daß die bisher gemachten Zugeſtänd- Die Arbeitsnachweise des Verbandes wurden als ziem bevor. Am ersten Ostertage findet in Berlin eine Konferenz der meinden, denen ein gewisses socialpolitisches Verständnis nicht ab- durch; Umschauen besetzt werden; man strebt deshalb die Errichtung Zegtilarbeiter statt. Am 14. d. M., dem dritten Feiertage, zusprechen sei, sträuben sich gegen Verbesserungen, sowie dieselben paritätischer Nachweise an. beginnt ebenfalls in Berlin die Generalversammlung der in mehr oder weniger Geld kosten. Ebenso find die Arbeiterausschüsse Gemeindebetrieben beschäftigten Arbeiter, und im Internationale Verbindung besteht zwischen Anschluß daran wird eine Konferenz der Gasanstalts- hier und da nur Dekorationsstücke für die angebliche Arbeiterfreund- Deutschland, Destreich, der Schweiz und Standinavien. Mit dem Arbeiter Deutschland& abgehalten. Während des Dster­lichkeit der fraglichen Kommunen. Verbande der Tapezierer soll ein näheres Verhältnis geschaffen festes tagt in Leipzig der Verband der Glaser, in Halle der Ver- bewegungen usw., welche in der verflossenen Geschäftsperiode an den Der Geschäftsbericht behandelt eingehend die einzelnen Lohn- werden. band der Schmiede, in Hamburg der Verband der Handels, Verbandsorten stattgefunden haben. Lohnaufbesserungen wurden Centralverband der Schmiede. Transport und Verkehrsarbeiter, in München der in Mannheim die Summe der Lohnzulagen und sonstiger Ver­Aus dem Geschäfts- und Kaffenbericht, der sich auf die beiden Werband der Vergolder, in Kassel der Verband der Sattler, günstigungen in 2 Jahren auf 129 218 M. Den organisierten Gas- Jahre 1901 und 1902 erſtreďt, ist hervorzuheben: Beim Abschluß und eine Woche später hält der Seemanns- Verband feine anstalts- Arbeitern in Mannheim , Mainz und Fürth gelang es, den in 110 Bahlstellen. Gegenwärtig bestehen 135 Bahlstellen mit 7484 der vorigen Geschäftsperiode hatte der Verband 6240 Mitglieder Generalversammlung in Hamburg ab.- Ueber die Entwicklung, achtstündigen Arbeitstag zur Einführung zu bringen. Ruhegelder Mitgliedern. An die Unterstützungseinrichtungen des Verbandes welche die genannten Gewerkschaften in den letzten zwei beziehungs- wurden an einer ganzen Reihe von Orten eingeführt, regelmäßige wurden begreiflicherweise infolge der wirtschaftlichen Krise erhöhte weise drei Jahren genommen haben, geben die Geschäftsberichte, Buschüsse in Strankheitsfällen bewilligt usw. Für Maßrege- Anforderungen gestellt. Für Arbeitslosen- Unterſtüßung wurden im aus denen wir nachstehend das Wesentlichste mitteilen, ein anschauungen gab der Verband in der verflossenen Geschäftsperiode Jahre 1901 14 057 02.( pro Kopf der Mitglieder annähernd liches Bild. 2714,90 m. aus. Die städtischen Behörden erkennen im Gegensatz 2,20 m.), 1902= 21 371 M.( pro Kopf annähernd 2,80 M.) ge zu den staatlichen Organen das Koalitionsrecht ihrer Arbeiter an. zahlt. Nicht ganz so stark ist die Reise- Unterſtüßung gestiegen, nämlich war suchen sie sich möglichst um bezügliche offizielle Erklärungen von 3537 M. im Jahre 1901 auf 4272 M. in 1902. Während herumzudrücken, doch sie dulden die Organisation. Die vorgekommenen der Berichtsperiode wurden 23 größere Lohnbewegungen und Streiks agregelungen find denn auch meistens nicht auf Veranlassung der geführt, davon waren 15 Abwehr-, 8 Angriffstämpfe. Die meisten triebsbeamten. Diese hassen die Organisation mit ganzer Seele, oberen städtischen Behörden geschehen, sondern das Werk der Bes da fie ihre Befugnisse durch ihr Wirken einschränkt und manche Ueber­griffe aufdeckt.

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Der Verband der Handels, Transport- und Verkehrsarbeiter hat in den beiden Berichtsjahren 1901 und 1902 trob der ungünstigen Beitlage eine allerdings nicht sehr erhebliche Zunahme feiner Mit­glieder zu verzeichnen. Das Jahr 1900 schloß mit einem Mit­gliederbestande von 19 251, im folgenden Jahre sant die Zahl der Mitglieder bis auf 17 981, und stieg dann im Jahre 1902 von Quartal zu Quartal bis auf 20 912 am Jahresschluß. Auf die einzelnen Berufsgruppen verteilen sich die Mitglieder folgendermaßen: 5536 Hausdiener, Bader , Marithelfer. 6473 Kutscher , Fuhrleute und so weiter. 434 Droschkentutscher. 1164 Bierfahrer und Hilfs­arbeiter. 1799 Speditions, Speicher- und Möbeltransport- Arbeiter. 698 Kohlenarbeiter. 2382 Hilfsarbeiter verschiedener Art. Straßenbahn- und Omnibus- Angestellte. 511 Fensterpuker. 347 1568 verschiedenen Berufen Angehörige.

Infolge der ungünstigen Lage des Arbeitsmarktes fonnte a eine umfangreiche Erhöhung des Lohnes oder eine erhebliche Ver­türzung der Arbeitszeit nicht gedacht werden, es war vielmehr öfter notwendig, das ganze Gewicht der Organisation einzusehen, um be­absichtigte Verschlechterungen der Arbeitsverhältnisse zu verhindern. In den beiden Jahren wurden 11 Abwehrstreits geführt, an denen 410 Personen beteiligt waren. 4 Streits hatten vollen, 3 teilweisen, 4 feinen Erfolg. An den 19 Angriffsstreiks, die zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse geführt wurden, waren 1295 Personen be­teiligt. Ein Erfolg wurde in 11 Fällen erzielt, während 8 ohne Er­folg endeten. Sämtliche Streits verursachten eine Ausgabe von

23 436 M.

Ju den Orten, wo eine starke Organisation vorhanden ist, wurde durch deren Einfluß eine Verkürzung der durchschnittlichen Arbeitszeit erreicht, wie aus der nachstehenden Darstellung er­fichtlich ist:

Altona

Berlin .

Breslau

Dresden

Hamburg ..

Leipzig

1898

1902

14,3 Std.

1900 12,3 Std.

11,9 Std.

13,5

12,5

"

11,6

"

"

13,0

"

12,6

"

11,3

"

14,3

14,1

"

"

12,6

"

13,2

12,7

"

"

13,9

12,6

"

"

12,3

"

"

11,7 11,8 11,9

"

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München Ebenso wurde, wie folgende Zusammenstellung zeigt, eine Er höhung des durchschnittlichen Wochenlohnes erreicht. 1900 1902 Altenburg 16,19 M. 16,60 m. Altona 21,34 22,75 Berlin 21,25 21,75

M.

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1900 bis 31. Dezember 1902 119 201,19 m., die Gesamt- Ausgabe Die Gesamt- Einnahme des Verbandes betrug vom 1. Januar 97 226,17 W., so daß ein Kassenbestand von 21 975,02 M. übrig bleibt. Der Verbandsvorstand vereinnahmte 57 706,53 M. und hatte genden Posten zusammen: Fachzeitung 14 152,25 M., Agitation 46 521,22 2. Ausgaben aufzuweisen. Diese sekten sich aus fol­621 M., Streitunterſtüßung 2169,32 M.. Generalfommission 6071,15 M., Gemaßregelten- Unterstüßung 2714,90 M., Rechtsschutz 1528,85 m., fächliche Verwaltungskosten 8606,12 M., Gehälter und Eikungsgeld 9268 M., Diverse 105,93 M. Die örtlichen Filialen gaben unter anderm für Krankenunterstützung 11 439,50 M. und für Sterbe- Unterstützung 2293,20 M. aus. In der verflossenen Ge­schäftsperiode wurden 10 571 neue Mitglieder aufgenommen und 7076 schieden wieder aus. Die bevorstehende Generalversammlung wird sich mit der Frage beschäftigen, wie dieser Fluktuation ent­gegengewirkt werden kann.

erfreulichen Fortschritt der Gemeindearbeiter- Bewegung, sowohl in Der Geschäftsbericht konstatiert im großen und ganzen einen der eigentlichen Ziele des Verbandes, obgleich er andrerseits nicht organisatorischer Beziehung, als auch in Betreff der Verwirklichung verhehlt, daß namentlich bezüglich der Ausbreitung der Bewegung und ihrer inneren Befestigung noch viel zu thun ist.

Centralverband der Glaser.

Der Geschäftsbericht des Vorstandes erstreckt sich auf die Beit vom 1. Oktober 1900 bis 31. Dezember 1902. Er fonstatiert, daß der Verband trok der wirtschaftlichen Krise und andrer ungünstiger Umstände einen Fortschritt gemacht hat. Während am Schluß der vorhergehenden Geschäftsperiode 72 Bahlstellen mit 2976 Mitgliedern vorhanden waren, hatte der Verband Ende 1902 in 74 Zahlstellen und 4 Orten mit Vertrauensmännern 2875 Mitglieder. In dieser Zahl find aber nicht die auf der Reise befindlichen Kollegen in begriffen, so daß die Gesamtzahl der Mitglieder etwa 3000 beträgt. Wie aus dem Bericht hervorgeht, haben die Glaser in manchen Orten Neigung, dem Holzarbeiter- Verbande beizutreten. Anträge auf An­schluß des Glaser - Verbandes an den Holzarbeiter- Verband liegen auch der Generalversammlung vor. Andrerseits wird darüber ge= flagt, daß die Bleiglaser im allgemeinen sehr wenig Interesse für die Organisation haben. Der Stand der Verbandskasse wird als ein guter bezeichnet. Die Abrechnung umfaßt drei volle Jahre ( 1900-1902). In dieser Zeit betrug die Gesamt- Einnahme 67 002,88 M., die Gesamt- Ausgabe 41 152,01 M., so daß ein Kassenbestand von 25 850,87 m. bleibt. Unter den Ausgaben finden sich unter anderm folgende Bosten: Fachzeitung 16 774 M., Streits Die Thätigkeit des Verbandes erstreckte sich unter anderm auch fasſe). Reise- Unterstützung 10 628 M., Arbeitslosen- Unterstüßung und Aussperrungen 11 135 M.( davon 7200 M. aus der Verbands­auf den Ausbau der Arbeitsnachweise sowie auf statistische Er- 17 771 m. Erase), hebungen, besonders im Transportgewerbe.

Mark

1898 15,70 M. 20,50 19,20

"

"

"

"

"

"

Frankfurt a. M.

"

18,61

"

19,28

"

Fürth .

16,05

17,30

"

"

17,30

"

Hamburg

19,86

21,33

22,66

" 1

"

"

Kiel

Leipzig

Magdeburg

Stuttgart

17,10 18,40 16,90 18,00

" 7

"

"

"

18,90 19,17 18,38 19,04

20,85

"

19,29

"

"

"

18,43 20,85

"

"

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Wenn auch das Kassenvermögen sagt der Bericht eine geringe Steigerung erfahren hat, so sei das finanzielle Ergebnis doch nicht befriedigend, und um allen Aufgaben und Kämpfen, die dem Verbande bevorstehen, gewachsen zu sein, müsse der Verbandstag Mittel und Wege finden, um die finanzielle Grundlage der Organi sation zu verbessern.

Verband der Sattler.

Jnnerhalb der Berichterstattungsperiode, die die Zeit vom

Lohnbewegungen

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es waren im ganzen 800 Personen daran be= teiligt endeten mehr oder minder erfolgreich. Die Gesamt- Einnahme in den beiden Jahren betrug 157 929,15 Mark, die Gesamt- Ausgabe 143 812,23. Von den Ausgaben der Einnahmen), fachliche Verwaltungstoften 24 805 M.( 16,06 entfallen auf persönliche Verwaltungskosten 15 827 M.( 10,25 Proz Prozent), Agitation 12 101 M.( 7,83 Proz.), Fachzeitung 20 998 Wart( 13,59 Proz.). Generalversammlung 4955 M.( 3,21 Proz.). ftügung 7807 W.( 5,05 Proz.), Streitunterſtüßung 9773. Arbeitslosen- Unterstügung 35 509 M.( 22,91 Proz.), Reise- Unter­unterstübung an andre Gewerkschaften 500 m.( 0,32 Proj.), ( 6,33 Broz.), sonstige Unterstüßung 2642 M.( 1,71 Proz.), Streifs sonstige Ausgaben 8890 M.( 5,77 Bros.). Der Kassenbestand betrug am Schluffe der Geschäftsperiode 14 116,92 m.

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Der Verband der Vergolder,

dessen Vorstand über eine dreijährige Geschäftsperiode( 1900-1902) berichtet, zählt 1477 Mitglieder. Der Verband hatte in dieser Zeit eine Anzahl Lohnbewegungen durchzumachen, die im Jahre 1900 und Anfang des Jahres 1901, wo im Beruf, besonders in der Angriffsstreifs waren, wogegen die Bewegungen Ende des Jahres Leistenbranche, noch eine bessere Konjunktur herrschte, vorwiegend verhältnis galten. fowie 1902 mehr der Abwehr von Verschlechterungen im Arbeits­Der Verband hatte in den drei Jahren, die der Bericht umfaßt, eine Gesamt- Einnahme von 52 354,97 M., davon entfallen auf die Hauptkasse 32 348,30 M., auf die Filialkaffen 20 006,67 M. Die Gesamt- Ausgabe betrug 43 295,88 m., davon kommen auf die Hauptkasse 25 502,02 m., auf die Filialtassen 17 793,86 M. Am Schluß der Berichtsperiode belief sich das Ver­bandsvermögen auf 18 373.17 M. Von den Ausgaben entfallen auf: Streits 4011 M., Gemaßregelten- Unterstüßung 1543 M., Not­stands- Unterstübung 1261 M., Sterbegeld 600 M., Reise- Unter­stützung 2617 M., Verbandsorgan 6229 M.. Agitation 1075., Rechtsschutz 399 M., Verwaltung 5857 M., sonstige Ausgaben 1839 Mark, Generalfommiffion 508 M. Ueber die Mitgliederbewegung ist mitzuteilen, daß der Verband Ende 1899 in 23 Filialen 1320 Mitglieder zählte, und daß während der Berichtszeit 1444 Mitglieder neu aufgenommen wurden, von denen jedoch nur ein kleiner Teil der Organisation treu blieb, denn am Schluß des Jahres 1902 hatte sich die Mitgliederzahl nur auf 1477 gehoben.

Verfammlungen.

Eine Kreiskonferenz für den Reichstags- Wahlkreis Nieder- Barnim tagte am 9. April zu Rummelsburg im Restaurant Bellevue. Er­schienen waren 49 Delegierte, 13 Bezirks- Vertrauensleute, der Kreis­Vertrauensmann, der Vertreter des Kreises im Neichstage, 2 Mita Mitglied der Neunerkommission, drei Revisoren und die Kreis­glieder der Preßkommission, der Obmann der Lokalkommission, das Vertrauensperson der socialdemokratischen Frauen.

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Der Kassenabschluß ist infolge der hohen Anforderungen, welche Zu den beiden Hauptpunkten der Tagesordnung: Die Land­infolge der Krise an die Unterstützungseinrichtungen des Verbandes tagswahl Konferenz in Preußen" und Die Reichs­gestellt wurden, kein besonders günstiger. Für beide Berichtsjahre 1. Januar 1900 bis 31. Dezember 1902 umfaßt, find 6764 Mit- Abgeordnete Arthur Stadthagen , nachdem er die allgemeine politische tagswahl im Kreise Nieder- Barnim", sagte der Reichstags­betrug die Gesamteinnahme 249 534,75 M., die Gesamtausgabe glieder aufgenommen worden; troßdem ist der Mitgliederstand nur Situation befeuchtet hatte: Beim Wahlkampf in Nieder- Barnim 233 809,06 M. Es blieb ein Ueberschuß von 15 725,69 M., dazu um 778, von 2833 auf 3611, geftiegen. Von Beginn des Jahres werde man an der Art, wie er früher geführt sei, festhalten müffen. tommt der Bestand von der vorhergehenden Berichtsperiode mit 1891 bis Ende 1902 hat der Verband 18 785 Mitglieder gewonnen 24 810,87 2., fomit beträgt das Vermögen der Hauptkasse 40 536,56 und 16 629 verloren. Dieser ungeheure Wechsel im Mitgliederstand Das in letzter Zeit erlittene Unrecht werde anspornen, der Social­wird darauf zurückgeführt, daß im Sattlerberufe die Möglichkeit des demokratie immer neue Anhänger zuzuführen. Der Zusammenschluß In den örtlichen Kassen sind 27 908,16 M., so daß das gesamte Selbständigiverdens noch immer vorhanden ist; ferner wird die der Gegner erschwere einen Sieg in der Stichwahl, darum müsse Vermögen des Verbandes 68 444,72 m. beträgt. Für Unter Arbeitslosen- Unterstützung, über deren Einführung die General- alle Straft gleich bei der ersten Wahl aufgewendet werden. Bei stützungen wurden in der Berichtsperiode gezahlt: An Arbeitslose bersammlung zu beschließen hat, als Mittel zum Festhalten der Mit der vorigen Wahl feien von 42 388 abgegebenen Stimmen auf die 28 610 M., in Krankheitsfällen 57 023 M., in besonderen Notfällen glieder empfohlen. Socialdemokratie 23 017 entfallen, die Stimmen von ungefähr 6598 M., Beerdigungsgeld 9473 M., für Rechtsschutz 10 146 M. Die Einnahmen betragen 129 523,70 W., darunter sind einem Drittel der damals eingeschriebenen mehr als 60 000 Wähler. Die Gesamtsumme der Unterstübungen beträgt 111 816 M. Dazu 20 888,33 M., die auf Sammellisten und von andren Gewerkschaften Bei der gegebenen Situation würde sich unsre Partei zu bemühen fommen noch die Streit- und Gemaßregelten- Unterstüßungen in eingegangen find. Die Ausgaben belaufen sich auf 132 383,62 m., haben, 50 Broz. der Wahlberechtigten zu gewinnen. Falsch Höhe von 34 646 M. fie verteilen sich auf folgende Posten: Reise- Unterstüßung 9988,27 würde es sein, wegen der begründeten Siegeszuversicht anders Mart, Sterbe- Unterstüßung 4410 M., Umzugs- Unterstützung 699,90 borzugehen, als wenn wir den Kreis neu erkämpfen müßten.( Bu­Mart, Gemaßregelten- Unterſtüßung 2889,90 m., besondere Unter- ftimmung.) stügungen 205 M., Streif- Unterstützung 49 557,81 M., fremde An der Diskussion beteiligten sich die Genossen Grauer, Streits 350 M., Strafen, Verteidigung und Gerichtskosten bei Streit- Sonnenburg, Pinseler, Freiwaldt, John u. a., die vergehen 1700,05 M., Strafen bei Preßbergehen 145,67 M., im wesentlichen sich den Darlegungen des Referenten anschlossen. Beitung 12 502,27 M.. Agitation 9678,67 M., Entschädigung des Grauer schließt aus dem Verhalten des langjährigen Kandidaten Hauptvorstandes 4886,50 M., Drucksachen, Porto, Utensilien der Freifinnigen Volkspartei, Herrn Plonz, namentlich aus seinem 3056,70 M., örtliche Verwaltungen 28 642,16 M., Generalversamm Auftreten in der Gemeindevertretung Lichtenbergs, daß die Freifinnige Tung und Kongreffe 2122,55 M., Protokoll der Generalversammlung Voltspartei diesmal in dem allgemeinen. Mischmasch gänzlich 274 M., Tariffommission der Militärsattler 272,50 M., General- aufgehen werde. Grauer, Freiwaldt und John kommission 932,90 M., Verschiedenes 68,77 m. würdigten weiter den neulich neulich aufgestellten aufgestellten Kandidaten der bürgerlichen Parteien, den Gastwirt Ringel zu Bankow . Der Mann verspricht alles Mögliche. Einmal ist er konservativ, dann stellt er sich Antisemiten als Antisemit vor, und als die Leute des Gastwirte- Verbandes, dessen Präsident er ist, es ihm übel ver­merkten, daß er als Präsident eines solchen, die verschiedensten Elemente umfassenden Verbandes sich zum Kandidaten einer politischen Partei hergebe, da erklärt er fandidiere gar nicht als Vertreter der Konservativen, sondern wolle nur in seiner Person den Gastwirten einen Vertreter ihrer Interessen im Reichstage sichern und daneben die Interessen des bedrückten Handwerks vertreten. Er werde sich Herrn Röside als" wild" zu­gefellen. Und derselbe Herr, der neulich als sein vornehmstes Ziel die Bekämpfung der Socialdemokratie proklamierte, hat vor sechs Jahren zu Genossen behauptet, er sei nach außen nur Geschäftsmann, im stillen aber als früherer Handwerker sozusagen noch Socialdemokrat. Die Konferenz beschloß die Bildung eines Central- Wahlkomitees und wählte da hinein die Genossen John, Jodel, Liepe , Sette, fotvie Freiwaldt als Streis- Vertrauensmann und Genossin E. Ihrer als Kreis- Vertrauensperson der social­demokratischen Frauen. Als Delegierte für die preußische Landtagswahl- Konferenz wurden die Genossen Sedel, Frei­waldt und Schumann gewählt.

Der Verband der in Gemeindebetrieben beschäftigten Arbeiter und Interangestellten berichtet über seine Thätigkeit in den letzten drei Jahren( 1900 bis 1902). Während Ende 1899 erst 3479 städtische Arbeiter im Ver­bande organisiert waren, ist gegenwärtig die Mitgliederzahl bereits Die Ausgaben sind also 2859,52 M. höher als die Einnahmen, auf 7550 gestiegen. In Stettin , Hamburg , München , Breslau , Kiel , so daß der Vermögensbestand des Verbandes auf 14 484,48 M., Görlig, Nürnberg , Krefeld , Erlangen und Fürth wurden neue Fili- das ist auf 4,01 M. pro Kopf, zurückgegangen ist. alen gegründet, von denen sich einige sehr gut entwickelt haben. So Wenn die für Streifzivede gesammelten und von andern Or­zählt z. B. die Hamburger Mitgliedschaft 1100 Mitglieder. Die ganisationen hergegebenen 20 888,33 M. von der Ausgabe für Streit­Berliner Verwaltungsstelle, welche gegenwärtig über 3000 Mitglieder zwecke und auch von der Gesamtsumme in Abzug gebracht werden, aufzuweisen hat, eröffnete am 1. Januar 1902 ein eignes Orts- verteilt sich die übrig bleibende Ausgabensumme von 111 495,29 m. fekretariat. In Württemberg bestand seit 1898 eine besondere Or- in folgender Weise: Oertliche Verwaltungen 25,9 Proz.; Streit­ganisation der städtischen Arbeiter, die sich zwar auch zu den unterstützung 25,7 Proz.; Beitung 11,2 Broz.; Reise- Unterstützung Principien der modernen Arbeiterbewegung bekannte, ihren Wirkungs- 8,9 Pro3.; Agitation 8,6 Proz.; persönliche Kosten des Vorstandes freis aber nur auf Württemberg ausdehnte. Mit dieser Organisation 4,4 Proz.; Sterbe- Unterstüßung 3,9 Proz.; sächliche Kosten des Vor­schloß der Vorstand des Gemeindearbeiter- Verbandes 1901 einen standes einschließlich der Bücher, Marken usw. 2,7 Broz.; Gemaß Startellvertrag, der sich auf das Fachorgan und die Unterstützung bei regelten- Unterstüßung 2,6 Proz.; Generalversammlung usw. 1,9 Streifs, Aussperrungen und Maßregelungen bezog. Gelegentlich des Proz.; Strafen ufiv. 1,6 Proz.; das übrige unter 1 Proz.; zusammen 4. Gewerkschaftstongresses in Stuttgart traten die beiden Organi 2,6 Proz. fationen von neuem in Verhandlungen, welche zur Folge hatten, daß Streits und Lohnbewegungen waren eine ganze der Württemberger Verband seinen Uebertritt zum 1. Januar 1903 Menge zu verzeichnen, vor allem im Jahre 1900, wo einmal zu erklärte. Mit diesem Tage wurde in Stuttgart ein Zweigsekretariat gleicher Zeit( Berliner Militärsattler- Streit) 13 Proz. sämtlicher errichtet, das ganz besonders in Süddeutschland die Organisation Verbandsmitglieder ausständig waren. Im Bericht wird betont, fördern soll. Die Filialen Königsberg i. Pr., Halle a. S., Heidelberg daß diejenigen Lohnbewegungen die erfolgreichsten waren, die ohne und Karlsruhe sind wieder eingegangen, welches zum Teil auf Maß- Streit durch Vergleich zu Ende geführt wurden. Ueber die Militär­regelungen, zum Teil aber auch auf den Indifferentismus der fattler- Streils heißt es: dortigen städtischen Arbeiter zurückzuführen ist. Leider haben wir bisher bei allen Streiks der Kollegen der Der Geschäftsbericht konstatiert, daß sich ein langsamer Auf- Militärbranche feststellen können, daß der Erfolg nur solange aus­stieg in der Lebenshaltung der deutschen Gemeinde- Arbeiter bemert- hielt, als die zur Zeit des Streits bestehende günstige Geschäftslage bar macht, der allerdings noch nicht allgemeiner Natur ist, indem dauerte, nachher war alles wieder beim alten, und beim Eintritt

er,

Der augenblickliche Bestand der Kreiskasse beträgt rund 2000 m., abgesehen von den Beständen der einzelnen Bezirke. Freiwaldi wurde Decharge erteilt. Mit einem begeisternden Hoch auf die Partei trennte man sich.

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