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mus bedroht erscheint.

Eugen Richter   sind entfesselt, wenn dieses Bollwerk des Kapitalis- der Ueberfall des Räubers Athanas? Der Saal- lich an den zur Verhandlung stehenden Fragen gar nicht befizer, der Bierbrauer, der Verleger, der Buchhändler, der betheiligte Mehrheit des Abgeordnetenhauses einen billigen,

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Zu welchen schmählichen, sozial und politisch gleich ver- Rolporteur so lehrt die bürgerliche Dekonomie will und soll der Versöhnung dienenden und gerechte Ansprüche be werflichen Mitteln aber der Häuptling des Deutschfreisinns, verdienen, feinen Unternehmergewinn, seinen Handelsprofit ein- friedigenden Ausgleich erblickt, machen nun sozialdemokratische welcher sich als der Schutzpatron bürgerlicher Freiheiten, der stecken, Politik und Geschäft haben nichts mit einander zu thun, und ultramontane Heger einen Triumph der Bergwerks Rede, der Preß, der Versammlungsfreiheit in antifer Pose so der wirthschaftliche Prozeß muß sich ungehindert abspielen. und ultramontane Hezer einen Triumph der Bergwerks­oft schon geberdet hat, das zeigt sich jetzt finnenfällig. Er ent- Bastiat's   Geist hat Richter verlassen; und der selige Schulze von befizer und drohen deutlich genug mit der Wiederanfachung puppt sich als der Erzreaktionär, welcher im Interesse des Delitzsch   wird sich im Grabe umdrehen. der Streitbewegung! Mit größerer Berkennung, und zwar deutschfreisinnigen Unternehmerthums den verhaßten Gegner Noch mehr verlangt der Advokat der Kommanditgesellschaft absichtlicher, sind wohlmeinende und auch wohlthätige sozial­mundtodt machen will. Das ist der Liberalismus ohne Maste. auf Attien Löwe u. Ko: Das Kriegsministerium soll das Schild politische Maßnahmen der Gesetzgebung nie aufgenommen Uns überrascht dieses Vorgehen nicht, ist es doch die einfache der Firma durch eine Ehrenerklärung neu vergolden. Und was worden." Die Sachverständigen Schulz, Ritter, Schmieding, Konsequenz der Bourgeoispolitik, die um kein Haar besser ist, als für ein Anfinnen stellt dieser Ehrenmann an eine Behörde, auf die in trauter Gemeinschaft mit den Krautjunkern dieses die Politik der blutrothen Junkerreaktion. deren peinliche Untersuchung der Sache nichts weniger als Alles Berggesetz in die Welt gesetzt haben, sekundirt von Hören wir Herrn Richter selbst! In der Freisinnigen ankommt!? Er schreibt: Zeitung"( Nr. 107 vom 7. Mai, Räuber der Ehre II) schreibt er: Es kann nicht darauf ankommen, ob die Fabrik selbst um der Regierung, die ihre eigene Vorlage willig preisgab, Wir appelliren hier nicht an Polizei und Gerichte. Ueber eine solche Erklärung nach sucht, und ebenso wenig sollte eine find in der That nicht blos berufen, sondern deren Verhalten behalten wir uns späterhin eine besondere folche Erklärung bis dahin verzögert werden, bis über diese auch ausgewählt, um wohlthätige sozialpolitische Maß­Erörterung vor. Wir appelliren zunächst an alle an- oder jene angebliche Inkorrektheit eines einzelnen nahmen" ins Werk zu sehen. Wir sind von der guten Ab­ständigen Bürger von Berlin  , diesem Unfug, soweit es Büchsenmachers oder Aufsehers die Untersuchungsakten ge- sicht der Grubenritter und ihrer parlamentarischen Hand­jeder Einzelne in seinem Bereich vermag, ein Biel zu sehen. Es schlossen sind. Ueber den Gesammtcharakter der Ahlwardt'schen langer überzeugt und widerrufen feierlich unsere teherische gilt einfach Nothwehr gegen fittliche Gemeinheit zu üben. An- Broschüre kann bei der Militärverwaltung nicht der mindeste Auffassung der Sachlage: der Agent des Grubenfürsten ständige Bürger meiden überhaupt solche Lokale, in welchen sonst 3weifel obwalten." übelberüchtigte Frauenzimmer ihrem Erwerbe nachgehen. Man Pleß, die Kommis der rheinisch- westfälischen Kohlenritter Dieser Rechtsbruch, zugemuthet dem Kriegsministerium, zeugt follte ebenso seitens aller Komitees und Vereine die Besizer in der That von jener Ueberhebung und unverschämtheit", die handeln nur zu Nuz und Frommen der Bergleute, wenn öffentlicher Lokale in Acht und Bann thun, jüngst Herrn Richter in einer anderen Frage mit Unrecht nach diesen- das Fell über die Ohren gezogen wird. Auf die welche im Interesse des größeren Bierabfayes geredet worden ist. Rechtsschutz, Sicherung eines unparteiischen eine Unverfrorenheit setzt die Nationalliberale Korrespon ihre Räumlichkeiten dem Verleumdung 3- Verfahrens, Feststellung der Wahrheit, mag es sein was es wolle, denz" flugs noch den Trumpf einer Lüge. Wo und wann gewerbe AhIwardt's zur Verfügung stellen. das ist Larifari, nicht mehr werth, als zerstiebende Seifenblasen, hat die sozialdemokratische Presse deutlich genug mit der Man sollte teine öffentlichen ofale befuchen, wenn nur die angeblich ramponirte Geschäftsehre" der Firma Wiederanfachung der Streikbewegung gedroht"? Der große in denen Schandblätter, welche wie die Löwe sofort wieder geflickt wird. Wenn auch" Jukorrektheiten" Ausstand von 1889, der den Zechen die reiche Dividenden­Staatsbürger- Beitung" die Verleumdungen sich konstatiren lassen, wenn die Aften auch noch nicht geschlossen Ernte brachte, reizt wohl die Unternehmer zu einem neuen hlwarbt's weiter verbreiten, aufliegen. Man find, Herr Richter, der Erzengel Michael   des Kapitalismus, steht Angriff auf die Bergleute? Sollen die Kohlenpreise wieder follte mit Buchhändlern und Kolporteuren auf seinen Schein und fordert die Ehrenerklärung. Aber wenn alle und jede Beziehungen abbrechen, welche es der Firma Löwe so drängt, warum lagt sie nicht, warum fünftlich in die Höhe getrieben, überschüssige Vorräthe schnell solche Schandschriften verbreiten." steigt sie die Hintertreppen hinauf, oder warum beauftragt sie verschleißt, die Schwierigkeiten einer Uebererzeugung be Herr Richter schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe. Bu vielmehr Herrn Richter, als bienftfertigen Lakai die harten seitigt werden? Aber die deutschen Bergleute sind zu gut gefchweigen von dem an Polizei und Richter adresfirten Wint Stufen der Domestikentreppe hinaufzusteigen und für sie zu geschult und zu disziplinirt, um sich zu einem Kampf heraus mit dem Dreschflegel fordert Herr Richter den Boytott gegen betteln? fordern zu lassen, der nur dann von ihnen wird durch­Gastwirthe und Saalbefizer, die einem politischen Gegner ihre Eine amtliche Erklärung fordern auch wir, heute so gut wie gefochten werden, wenn sie des Sieges sicher find. Erst die Räume zur Verfügung stellen. wir sie von Anfang an gefordert haben, eine Erklärung, die den Organisation, dann der Kampf! Die Bergwerks- Novelle Man höre diesen Triumphgesang und diese denunziatorische Sachverhalt feststellt, die uns über die von der Regierung ge- wird den Zusammenschluß beschleunigen und die Einsicht Drohung: der über den Gidbruch der Bismarckischen Konfliktsregierung so der breiten Schichten des Grubenvolts in die sozialen Bu treffende Worte findet, Indemnität  " erlangen für den von ihm stände und in die politische Entwickelung wird bei den empfohlenen Rechtsbruch? nächsten Wahlen sinnenfällig in die Erscheinung treten.

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Der Besitzer des Feenpalastes hat, wie die Staatsbürger Zeitung" flagt, fich geweigert, Herrn Ahlwardt   für sein Berleumdungsgewerbe feinen Saal zu überlassen. Dagegen sei es gelungen, gegen eine vorherige Einzahlung von 30 Mark den großen Saal der Aktienbrauerei Friedrichshain   zu miethen. Wir verstehen nicht, wie eine anständige Attiengesellschaft nur im Interesse des Bier abfazes für das schändliche Gewerbe der Verleumdung und der Judenheze ein Lokal überlassen tann. Oder verzichtet die Aftienbrauerei Friedrichshain   darauf, daß nach Herrn Ahlwardt  auch noch anständige Leute in diesem Lokal verkehren?"

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Wer die Pression auf den Besitzer des Feenpalastes" aus­geübt hat, läßt sich errathen. Wer die Pression auf die Aktien­brauerei Friedrichshain   ausübt, sieht man.

Aufdringlich und in leicht zu begreifender Absicht hat die Freifinnige Zeitung" nicht das gethan, was sie zu thun be rechtigt war, den Ahlwardt mit aller Schärfe zu fritisiren und das gefeßmäßige Eingreifen der Behörden verlangt. Vielmehr bekundete Richter klipp und klar, daß der Freisinn seiner Partei, daß sein Liberalismus sofort sich enthüllt als elende Flause, als Schein ohne Wefen, als ein betrügerisches Possenspiel, sobald die materiellen Interessen seines Klüngels, die hier so sinnenfällig toinzidiren mit den Interessen des Kapitalismus überhaupt, in Gefahr zu sein scheinen.

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Ein zureichender Grund. Die bürgerlichen Blätter bringen folgende trockene Notiz:

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Der Antrag Richter wegen der Schloßplatfrage sollte nach einer Zusage des Präsidenten heute( Freitag) nach Beendigung der Berathung der Berggesey- Novelle auf die Tagesordnung kommen. Für diesen Tag sind aber alle Minister wegen der Kronprinzenfeier in Potsdam   verhindert. Der Antrag wird nunmehr fünftigen Montag zur Verhandlung gelangen."

Was ist uns Ahlwardt? Unser Urtheil über diesen Mann Unseres Wissens handelt es sich um die Geburtstags­Mag der Widersacher noch so fatal und noch so verächtlich ist sicher viel schärfer, als das der Freisinnigen Beitung", weil fein, so erscheint heute Buttkamer gerechtfertigt durch den Libe- wir ein prinzipielles Urtheil haben." Aber weil wir die Grund- feier eines zehnjährigen Kindes, ein Ereigniß, das für die ralismus Richter's. Uns wundert diese hinterlistige und feige fäße der bürgerlichen Freiheit, die von den Richter und Genossen Anverwandten sicher erfreulich ist. Aber nur in einem so Rampfesweise nicht: sie wird nicht zum ersten Male von den schnöde preisgegeben wird, nicht für eine wächserne Nase halten, durch und durch tonstitutionellen Gemeinwesen, wie Preußen, freiheitsdürftenden Gruppen geübt, deren Wortführer der Häupt- die man nach Willkür drehen kann, deshalb protestiren wir ent- kann dies Familienfest die Staatsminister veranlassen, statt ling des Deutschfreisinns ist. Wir hatten erst in unserer gestrigen schieden gegen diesen Feldzug der Freisinnigen Zeitung", die amtlicher Geschäfte, die denn doch in diesem Falle einigermaßen Nummer Anlaß, dem Führer des Deutschfreisinns die Worte ins von nun an auch nicht mehr den Schatten eines Grundes hat, bringend find, den höfischen Dienst in Wadelstrümpfen und Stammbuch zu schreiben von jener bürgerlichen Klique", welche das Krautjunferthum in Grind und Boden zu verdammen und Schnallenschuhen zu verrichten. Hoffentlich ist die so lange die Aechtung des Gegners und seinen Ruin als Waffen im sich als Schirmherrin der Boltsrechte aufzuspielen. Kampfe meisterhaft gebraucht. Hier war Rhodus  , hier sprang Herr Richter. Und er brach schmerzlich vermißte Umkleidegelegenheit auf dem Bahnhofe sich politisch dabei das Genick. in Potsdam   bereits eingerichtet, sodaß keiner unserer theuren Minister sich einen Schnupfen holt. Graf Botho zu Eulen burg   kostet uns heuer 132 000 M.; und es wäre furchtbar, wenn ein Katarrh ihn daran hinderte, sein Portefeuille ohne Ressort mit Anmuth zu handhaben.

Zum Rede- Boykott der Lese- Boykott! Hier mag Herrn Eugen Richter's Herz im Dreiviertel- Taft geklopft haben, da er ein gegnerisches Blatt proffribirte. Dieser Sulla in Sedez ist der Chef der Freisinnigen Zeitung", und die Gier, mit welcher er Abonnenten angelt, übertrifft den rühmlichen Eifer, mit dem die Goldene Hundertzehn" für ihre Waaren Käufer sucht. Von der Brief­

fastennotiz, welche den getreuer Unterthanen des Herrn Richter Politische Ueberlicht.

Berlin  , den 6. Mai.

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Die Reichsunmittelbaren. In ihres uradligen Wesens die räubigen und die guten Lämmlein aufzählt, Hotels und souveräner Unverfrorenheit haben, wie unsere Leser wissen, Kneipen, die das heilige Blatt nicht auflegen, und solche, die es bie Standesherren dem preußischen Landtage erklärt, daß halten, bis zur honetten That jenes Birkulars, das nach dem fozialistengefeßlichen Verbot der Volks- Zeitung" ausgesandt Der preußische Knappentru im Lichte der sie mit dem von der Bolts" vertretung und der Regierung wurde, tausend und ein Kniffe dienen dem Abonnentenfang. 3 um Bechen- Offiziösen. Das amtliche Organ der national- ihnen zugedachten Geschenk nicht zufrieden sind. Statt des Beitungsboykott der Buchhändler- und Kolporteursboykott! liberalen Partei, die Nationalliberale Kor- 13/ 3fachen des einfachen Jahres- Steuerfolls verlangen die Aber um Alles in der Welt, wo bleibt denn das respondenz", weiß über die Bergwerks- Novelle in ihrer Fürsten und Grafen eine Abfindung" im 29fachen Betrage Allerheiligste manchersterlicher Weisheit, wo bleibt das freie heutigen Fassung natürlich nur Gutes zu sagen. Die des Jahreseinkommen- Ste uersolls, eine Abfindung für einen Spiel der Kräfte", wo der ungefesselte Wettbewerb? Tintenfulis des Grubenadels schreiben:" Die Berggesetz- Mißbrauch, der ihnen gest attet hat, viele Jahr Päpstlicher als der Papst, puttkämerlicher als der Buttkamer, Novelle, sowohl in der Regierungsvorlage als in der vom zehnte sich ihren Bürgerpflichten zu entziehen und verbietet und unterdrückt, ächtet und bannt Herr Richter. Die Hause meist angenommenen Kommissionsfassung, ist eine zwar alle Rechte und und Vorrechte auszunügen, um Lokalbefizer, die Zeitungsverleger, die Buchhändler und Kolpor- Konsequenz des vom Reichstag im vorigen Jahre erlassenen, die elementare Steuerpflicht aber fich Adel vers wirth Richter todtschlagen, wie Herr Nichter wähnt den Sozialis- sicherlich in der Arbeiterfreundlichkeit sehr pflichtet ja!- zu drücken. Die überkecke Forderung der mus todtgeschlagen zu haben: Berlegt er nicht das Recht auf weitgehenden Arbeiterschutz- Gesezes, dessen wesentlichste Standesherren verdiente, wie wir damals schrieben, Eigenthum", nicht die persönliche Freiheit", nicht die Ge- Grundsäge sie auf die Bergarbeiter überträgt. Aus nur Eine Antwort: Den frivolen Herren teinen Heller! Schäftsehre", obwohl ein Angriff auf diese für die einem solchen Gesetz, in welchem nicht nur die sach- Anders dachte darüber die Kommission zur Borberathung Bermögensverhältnisse schwerere Folgen haben kann", als verständigsten Mitglieder, sondern eine ansehnliche, persön- des Gesezentivurfs betreffend die Aufhebung der Befreiung

teure fönnen vom ökonomischen Standpunkt Richters den Volks­

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Glas auf gute Kameradschaft, so lange wir hier oben zu sammenleben müssen. Das wird wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, denn Dr. Raffmaus wird sein Kleinod nicht lange entbehren wollen."

" Ich sehe keine Hoffnung auf meinen Prinzipal, der mich schändlich im Stiche gelassen hat."

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Bravo  ! bravo!" rief die Tischgesellschaft. Das haben Sie geschrieben, Herr Frank?" fragte Musselich, erstaunt die Augen im Kopfe herumdrehend. " Ja, Herr Musselich, das habe ich geschrieben." " Und drucken lassen?"

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zur Ehre, von ihm zu einem Frühstück eingeladen zu wer- Rumpelkammer, in denen die Folterwerkzeuge liegen, ben, oder in seinem Kabriolet mit ihm auszufahren? Dieser denen fie früher die Menschheit gequält?" hochgeschätzte Mann ist sogar wegen seiner gasthöflichen Ber­dienste bereits dreimal zum Stadtverordneten gewählt worden und wäre jeht Stadtrath, wenn ihm nicht wegen zunehmender Korpulenz das viele Sizen schädlich werden Also doch; nun, es sieht diesem Seelenverkäufer ähnlich. könnte. Der dicke Wirth Zur Henne" zeichnet sich außer­Spülen Sie den Aerger hinunter und danken Sie Gott  , dem durch die seltenste Humanität aus, indem er beispiels-" Ja, wie Sie sehen, Schwarz auf Weiß." daß Sie in bessere Gesellschaft gekommen sind." weise einen armen Musiker bereits zweiunddreißig Mal mit Sie schreiben sich ja ins Korrektionshaus." Musselich entschloß sich endlich, ein Glas zu leeren: es freiem Logis, freier Wohnung im Wechselarrest unter-" So schlimm ist es nicht," meinte Streit lächelnd, ob schien ihm zu munden wem mundet ein Glas Geisen- brachte, wegen einer kleinen Schuld von 14 Thlr. 10 Gr., wohl ich Juristen kenne, die bei dieser Gelegenheit bedauern heimer nicht! Das Glas Wein schien auch für seinen die er übrigens durch erzwungen- freiwilliges Umsonstspielen werden, daß die Geseze hierin noch zu milde find. Aber, Magen von trefflichster Wirkung, denn der würdige Ober- bei Privatvergnügungen im Gasthofe" Zur Henne" mehr Herr Frank, es wird Mühe kosten, Sie vor einem Monat schreiber entschloß sich, die Semmel mit Sardinen, welche als dreifach abverdient hatte. Der Wechsel von 14 Thlr. Gefängniß zu retten." ihm Frank dienstfertig zurecht machte und auf den Teller 10 Gr. ist dabei auf 250 Thlr. gestiegen, der junge Musiker legte, zu verzehren, und als ihm dieselbe freundliche fist gegenwärtig zum zweiunddreißigsten Male auf Antrag Hand eine der schönsten Schinkenschnitte auf den des edlen Menschenfreundes und unter gefeßlicher Mit Teller legte, da hatte er bald Messer und Gabel wirkung eines löblichen Handelsgerichts im Arrest. in der Hand, um Bescheid zu thun. Bei jedem Glase Wein, welches geleert wurde, brach das immer dünner werdende Eis stückweis. Mit einem Male rief der Gast geber:

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" Haben Sie, meine verehrten Herren Gäfte, denn schon das heutige Voltsblatt gelesen?" Nein!" riefen Alle voller Erwartung auf eine un­gewöhnliche Ueberraschung. " Ich habe heute unserm vielgeprüften Heimchen eine fleine Genugthnung gegeben. Denken Sie, Herr Musselich, dieser arme junge Mensch sitzt auf Veranlassung des Wirthes" Zur Henne" wegen einer ursprünglichen Schuld von 14 Thalern 10 Groschen bereits zum zweiunddreißigsten

Male."

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wegen auch, das Gift hätte mich umgebracht, wenn ich Einen Monat Gefängniß?" meinte Frant, meinet es noch einen Monat hätte im Leibe behalten sollen. Habe ich acht Monate dafür gesessen, daß ich einem Wir aber fragen alle edeldenkenden Menschen, ja nur bedrängten Freunde meine Bürgschaft lieh, fann ich alle anständigen Mitbürger, ob sie nicht lieber mit einem auch einmal einen Monat dafür sißen, daß ich die Wahr Räuberhauptmann ihr Mahl theilen möchten, als mit einem heit gesagt. Aber nun weg damit! ein Glas Geisenheimer, Madensack, dem das Fett, welches er ärmeren Mitmenschen und die Heiterkeit ist wieder hergestellt." ausgesogen, zum Halse herausschwitzt, der mit anderen Es klopfte jezt von Neuem an die Thür. Der Brief reichen Prassern an einem Abend Hunderte von Thalern träger erschien und übergab Frank eine Anzahl Geldbriefe durch die Gurgel jagt, sich dabei von einem armen für litterarische Arbeiten. hungernden Musiker, der durch einen Zufall von ihm in Musselich's Augen erglänzten bei den ihm so erkennt Abhängigkeit gerathen, etwas umsonst spielen läßt, ohne ihm lichen Briefen. Der glückliche Empfänger derselben bemerkte auch nur ein Glas Wein vorzusetzen, und ihn schließlich es und meinte; durch eine zweiunddreißigmalige Wechselverfolgung zweiund dreißig Mal um Freiheit und Brot bringt aus niederträchtiger, gemeiner Rachsucht, weil der Unglückliche nicht mehr umson st

" Ja, ja, Herr Muffelich, wir geben nicht umsonst kleine Frühstücke in diesen Räumen; das Geschäft blüht; unsere Mittel verbessern sich mit jedem Tage. Der Briefträger tommt heute noch zweimal."

Es ist unerhört!" rief Musselich, indem er diesmal ſpielen wollte? unaufgefordert sich einige Schnitte Pötelzunge herbeigabelte. Und dann fragen wir, ist es Sache des Staates," Ich kann Ihnen nur Glück wünschen, Herr Frant," " Hören Sie, wie ich den Fall zur Kenntniß des Einrichtungen zu treffen, nach denen unter seiner Beihilfe erklärte Musselich seufzend, ich habe ja auch niemals be Publikums gebracht: Die Ueberschrift lautet: Aus dem und Autorität derartige Niederträchtigkeiten ausgeführt zweifelt, daß Sie etwas Ordentliches verdienen könnten, Zeitalter der Humanität. werden können? Ist es denn noch nicht endlich an der wenn Sie nur wollten. Sie sind noch jung, Sie haben

Einer der geachtetsten Männer unserer Stadt, geachtet Beit, daß man wahre und wirkliche Menschen zur Aus- noch Glück, bei Unfereinem nimmt's ab." deshalb, weil er viel Geld besitzt, ist der Wirth Bur übung von gesetzgeberischer Thätigkeit beruft und bornirte Laffen Sie's gut sein, auch Sie werden wieder beffere Henne". Welcher unserer Großbürger schäßt es sich nicht Juristen dahin wirft, wohin sie gehören: in die historische Tage" sehen. Gift' naus und Fröhlichkeit herein. Trinken