Nr. 103.
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20. Jahrg.
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Telegramm Aoreffe: ,, Socialdemokrat Berlin".
Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Die politische Lage im rheinisch- westfälischen Industriegebiet.
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Dienstag, den 5. Mai 1903.
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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
feffionelle n Gegners nicht zu. Die Gegner find sich dieses Delegierten eine frohe und zubersichtliche Stimmung und die fichere Momentes auch wohl bewußt; deshalb entstand auch zuerst der Erwartung eines guten Ausgangs des Wahlkampfes, in den die der ganzen Linie Plan, im ersten Wahlgange gegenseitig sich zu schonen und ge- Partei nunmehr auf eingetreten ist. meinsam die Socialdemokratie zu verleumben. Die auf beiden Es ist schwer, an die frohe und zuversichtliche Stimmung" Essen , 3. Mai 1903. Seiten wachsende Angst, nicht in die Stichwahl zu gelangen, läßt zu glauben, denn der Aufruf, der da zurecht geschmiedet wurde, beweist von neuem, wie die nationalliberale Partei an inneren Die Grenzen des Teiles von Rheinland und Westfalen , der diese Lattit" schnell zu Waſſer werden und bald wird man nur Widersprüchen immer jämmerlicher zusammenbricht. Die nationaldas Reich noch den Schlachtruf hören: Hie Luther, hie Rom ! gewöhnlich als rheinisch- westfälisches Industriegebiet liberale National- 3tg." selbst tennzeichnete den Aufruf ihrer Partei, Die Centrümler sind hierbei natürlich den Nationalliberalen indem sie annimmt, daß der Stimmung", die auf dem Delegiertender eigentlichen Großindustrie bezeichnet wird, decken sich so ziemlich mit denen des Reichstags- Wahlkreises Dortmund- Hörde, weit voraus. Was jezt allmählich in der Deffentlichkeit sich hervorwagt tag für die liberalen Tendenzen zum Ausdrud gekommen sei, be Bochum - Gelsenkirchen , Essen und Mülheim - Duisburg , ferner eines auf dem Gebiete der konfessionellen Heze, das haben die Kapläne deutenderer Wert beizumessen sei als dem Wahlaufruf, von dessen in intensivster Weise bereits in den ber- Wortreichtum wir eine gewisse Beeinträchtigung Teiles des Kreises Borken- Recklinghausen. Im letzten Jahrzehnt ist seit Monaten aber allmählich eine Verschiebung eingetreten, da die Industriealisierung schiedensten Vereinen hinter verschlossenen Thüren propagiert. Das einer Wirkung und Werbetraft befürchten". Weiter gerade im legteren Streife bedeutende Fortschritte machte, der Bergbau allein hielt man allerdings noch nicht für ausreichend. Im Kreise bedauert die" Nat.- 3tg.", daß die Agrarier zu zart behandelt worden seien. sich weiter auch nach Osten hin ausdehnte und nun im Streise Essen darf der bereits schon beiseite gesetzten Renommierarbeiter Dieses Bedauern des nationalliberalen Blattes deckt die ganze Samm- Soest ebenfalls überwiegt. Ueber die Parteiverhältnisse in Stößel nochmals kandidieren. In Duisburg und Bochum hat man nationalliberale kläglichkeit auf. Wie soll man liberale Abfichten den verschiedenen Kreisen giebt folgende Zusammenstellung Aufschluß: fich sogar einen schlichten Mann aus der Werkstatt geholt, den Berg - ernsthaft und klar aussprechen, nachdem man soeben dem Wuchermann Berse in Bochum , einen vollständig unbedeutenden Mann, der tarif zustimmte und an der Spitze der Vergewaltiger stand? im allgemeinen sich darauf beschränkt, bei den Vorstellungen Der Aufruf selbst beginnt mit der wahrhaft kostbaren Selbstironie, feine Kandidatur als eine der vom Kaiser geforderten zu empfehlen. daß der Reichstag Tage tiefer Erniedrigung erlebt" habe, die Ursache dieser Selbsterniedrigung liege in der socialdemokratischen Der katholische Arbeiterfekretär Kloft, den man in Duisburg aufs Minderheitstyrannei, nicht in dem brutalen Verrat, den die NationalSchild erhob, hat in der Arbeiterschaft durch seinen fanatischen liberalen an allem liberalen Wesen verübten! Nicht minder Konfessionalismus und durch wütende Verbissenheit gegen die Social- töstlich ist es, daß der Aufruf die nationalliberale Partei rühmt: demokratie Genosse Bebel war bereits in der Lage, das Sie hat mit Entschiedenheit allen rückschrittlichen Versuchen WiderFrüchtchen der M.- Gladbacher Schule als Verleumder zu brand- stand geleistet". Gemeint ist wiederum der Widerstand, den die marken so gut wie abgewirtschaftet, er ist uns weniger gefährlich Nationalliberalen gemeinsam mit den nach Herrn Baffermann„ bis auf die Knochent reaktionären" Konservativen gegen die liberale als ein vornehmer Centrumsherr.
Parteien in Stichwahl
Sieg
Natl.-C.
Natl. Natl. Centr.
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Natl.-C.
Natl.
•
Effen
Centr.
bertreten.
Socialdem. Stimmen 19 864 22 379
2100 8817") 7804
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Centrum.
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Nationalliberalismus
Dortmund
Essen
Hörde 19 864
17 347 17 731
3817 22 287 25 057
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zum Urteil zu unterbreiten. Die nationalliberale" Entschiedenheit gegen alle rückschrittlichen Versuche", wie sie sich in der Neigung für bas Umsturzgesetz und für die Verschärfung des§ 153 der GewerbeOrdnung im Zuchthausgesetz bethätigte,- davon spricht der Aufruf natürlich auch nicht
Und in ähnlichen Widersprüchen zwischen liberalisierendem Wortreichtum und in Wahrheit bis aufs äußerste reaktionären Forde rungen erschöpft sich der gesamte Aufruf. Vezüglich der Arbeiterfchaft weiß der Aufruf nichts andres zu bringen, als den üblichen Hymnus auf die auch vom Auslande bewunderte socialpolitische unter Berücksichtigung der praktischen Verhältnisse des WirtGesetzgebung". die„ ber weiteren Verbesserung" bedürfe, aber schaftslebens und des ausländischen Wettbewerbes". Worte, nichts als Worte! Keinerlei Stellungnahme zu den entscheidenden Fragen des Arbeiterschutzes! Dafür dann ein reichliches Geschimpfe gegen die Socialdemokratie, welche die Arbeiter berhezze, Sturm laufe gegen die Grundlagen unsrer Stultur, gegen Monarchie, Religion, Familie, Eigentum". Und weil die nationalliberalen Vertreter des Kapitalismus nichts für die Arbeiter gethan haben und selbst in ihrem Aufruf nicht den Willen bekunden können, etwas zu thun, wird schließlich der dummfrechste Schwindel aufgeboten: Die Socialdemokratie hat sich durch ihre Thätigkeit im Reichstage als Feind des socialpolitischen Fortschritts erwiesen."
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Eine offene Sprache führt der Aufruf nur gegenüber den MilitärDa ist natürlich die nationalliberale Losung: alles forderungen. bewilligen für Heer und Flotte! Da fehlt jedes Wort der Kritik, und über die Frage, woher das Geld für die weiter zu be willigenden Militärvorlagen genommen werden soll, über diese so wichtige Frage des Wahlkampfes- keine leise Andeutung!
Die nationalliberale Partei hat wirtschaftlich wie politisch jeden wahren Liberalismus von sich geworfen. Sie redet nur noch traditionell von freiheitlichen Bestrebungen und kulturellen Absichten, in ihren Thaten ist sie bei fast allen Fragen nur die Bediente der Reaktion und die Verräterin des Liberalismus.
In den Kreisen Hamm Soest und Redlinghausen- Borken wird die nächste Wahl eine Veränderung der Parteitonstellation in der Richtung, daß die Socialdemokratie in die Stichwahl gelangt, In Dortmund hält man die Position der Nationalliberalen durch Meinung der Socialdemokratie ausübten, den Zollwucher den Wählern wohl nicht bringen; allerdings hoffen im ersteren Kreise unsre Ge- das arbeiterfeindliche Auftreten des Herrn Hilbck im Reichstage noffen sehr start, an Stelle des Centrums in die Stichwahl zu gewofür er nach dem Ausspruche eines Centrumsführers verdiente, Langen, dazu bedürfte es aber nahezu einer Vervierfachung unfrer als Ehrenmitglied der Socialdemokratie erklärt zu werden hier so 1898 erlangten Stimmenzahl. In diesem Kreise kandidiert Genosse schwach, daß die Centrümler es hier nicht für nötig hielten, Heinrich Becker- Dortmund . an den Mann aus der Werkstatt Konzessionen zu machen, man stellte Eine der festesten Centrumsburgen ist der überwiegend ländliche hier den routinierten Geschäftspolitiker und dito Kirchenmann, Kreis Redlinghausen- Borken, der sich bis tief in das schwarze Zeitungsverleger Lensing auf, der im Jahre 1898 für Niederschlagung Münsterland hinein und bis nach Wesel und andrerseits der holländi- zweier gegen ihn schwebender Prozesse und Ueberlassung eines schen Grenze erstreckt. Das Centrum hat den Kreis stets im ersten Stadtverordnetenfiges mit den Nationalliberalen kompromisselte.- Wahlgange mit gewaltiger Majorität( über neun Behntel der ab- Selbstverständlich wurde der Handel formell unanfechtbar abgeschlossen, gegebenen Stimmen) behauptet. Bemerkenswert ist, daß sich ver- der Preis wurde vor Eintritt in die Verhandlungen festgelegt! fchiedentlich gegen die Kandidatur des sehr rückschrittlichen konservativen Die Folge des Handels war: der Nationalliberale fiegte gegen die Anschauungen huldigenden Abg. Euler Opposition bemerkbar machte, Socialdemokratie, und in drei andern Kreisen, Hamm , Bochum und jedenfalls hat er zum letztenmal das Vergnügen, für diesen Krels zu Duisburg , wo das Centrum des Sieges sicher war, unterlag es den fandidieren. Die 5-6000 Stimmen, auf die unser Kandidat Genoffe Nationalliberalen. Politisch so anrüchige Personen wie den Joh. Spaniol rechnen kam, sowie die wachsende Unzufriedenheit der Centrumskandidaten in Dortmund , kann sich aber auch mir die Partei Katholischen Arbeiter zwingt das Centrum, zu solchen Kandidaten der Dasbache und Bachemer leisten. Zum Ueberfluß erklärte der um die Polen zu zu greifen, die wenigstens in der Theorie sociale Forderungen gewandte Centrumsmann kürzlich auch noch schrecken:„ Giebt es wieder Stichwahl zwischen Socialdemokratie In den übrigen vier Streifen wird aber zweifellos eine Verände- und Nationalliberalismus, dann helfen wir den Hakatisten." Ein rung in den Parteiverhältnissen erfolgen, zunächst insoweit, als probates" Mittel, die Polen wieder centrumsfromm zu machen!- in sämtlichen vier Kreisen die Socialdemokratie mit ziemlicher Der Uebermut der Centrumsherren wird sich aber legen. Wie Sicherheit in die Stichwahl gelangt. Daß die Nationalliberalen mit vadelig ihre Position ist, läßt folgende Zusammenstellung erkennen. ihrem wirtschaftlichen Programm bei der Arbeiterschaft nicht auf Es erhielten 1898 in der Hauptwahl Stimmen: große Erfolge rechnen können, braucht gar nicht erst weiter ausgeführt zu werden. Da diesmal infolge der Einführung der Wahl- Socialdemokratie.. couverts die Furcht vor Maßregelung nicht mehr die große Rolle spielen wird wie früher, müssen die Scharfmacher mit einem bedeutenden Stimmenrüdgang rechnen. Ihre einzige Hoffnung beruht auf eine nicht minder starke Schwächung des Centrums. Diese*) Nachwahl 1901. Hoffnung ist nicht ganz unbegründet. Die socialpolitischen Flunke- Jm Kreise Dortmund handelte es sich nur um eine Differenz reien der Jesuitenpartei, die trop aller Demagogenfuiffe immer von ein paar hundert Stimmen. Wer mit dem Kandidaten unsrer Von den Mittelstandsrettern", die bei den diesmaligen unverhüllter in Erscheinung tretende Arbeiterfeindlichkeit der vom Partei, den Genossen Bömelburg, in die Stichwahl gelangt, ist aber eichstagswahlen die kleinen Handel und Gewerbetreibenden rückständigsten klerikalen Geiste beherrschten Centrumspartei, dazu kaum vorauszusagen, jedenfalls werden beide Parteien schon in der dem berstärkungsbedürftigen Häuflein der Konservativen und Antifemiten zuführen möchten, sich aber vorsichtigerweise als unt= die Opposition der Polen , welche z. B. in den Kreisen Dortmund- Hörde Hauptwahl etliche tausend Stimmen verlieren. politisch" bezeichnen, wurde am Sonntagnachmittag auch im und Bochum - Gelsenkirchen von ausschlaggebender Bedeutung sein Während man in Essen damit rechnet, daß unser Kandidat, vierten Berliner Wahlkreis die Werbetrommel fann, lassen es nicht als unmöglich erscheinen, daß die National Genosse Gräser, mit dem Centrumsmann in die Stichwahl kommt, gerührt. Auf den Sonntag hatten sie ihre Versamni liberalen sich in der Hauptwahl halten und in den erwähnten beiden bedarf es in Duisburg bedeutender Anstrengungen, unfren Genossen lung gelegt, weil fie einmal sämtlichen Handel= Kreisen in die Stichwahl mit dem Socialdemokraten gelangen. Hengsbach in die Stichwahl zu bringen. Aber es fann gelingen; bereits Gewerbetreibenden, die ihren Versprechungen glauben, Ges Etwas anders liegen die Verhältnisse im Kreise Duisburg von der Wahl 1898 bis zur Nachwahl stieg unsre Stimmenzahl um überlegenheit geben wollten, sich über die Schädlichkeit der RabattMülheim. Dort ist den Nationalliberalen durch die Aufstellung 80 Proz. In Bochum kandidieren, nachdem seitens der dortigen Ge- Spar- und Konsumvereine zu unterrichten. Um den Zulauf mögeines chriftlichsocialen Kandidaten, des Sefretärs Behrens, eine nossen Redakteur Hué von der„ Bergarbeiter Zeitung" aufgestellt lichst noch zu steigern, war zugleich ein geselliges Beiſammensein in Aussicht gestellt worden. Trotzdem hatten die Mittelstandsretter" Konkurrenz erwachsen zu Gunsten des Centrums. Der National- wurde, neben dem Vertreter der Großzindustriellen Abg. Franken, zwei auch diesmal nur einen halb vollen Saal zu erzielen vermocht. liberalismus kommt dadurch in Gefahr, in seiner bisher sichersten Vertreter der im Ruhrgebiet dominierenden Bergarbeiter Verbände. Man sah übrigens mehrfach auch Kinder. Domäne bei der Stichwahl auszufallen. Unter den obwaltenden Umständen wird sich in diesem Kreise der Der Verlauf der Versammlung bot wenig Bemerkenswertes. Eigenartig haben die Verhältnisse sich gestaltet im Kreise Effen. Kampf in der Hauptsache als einen solchen zwischen den beiden Verbänden Die eingeladenen Reichstags Kandidaten des vierten Hier war die vorherrschende Stellung des Centrums bisher nur ge- freie Gewerkschaft und christlicher Verband gestalten. Das haben Wahlkreises waren nicht gekommen. Der socialdemokratische fährdet durch die Personenkandidatur Krupp. Der Fortfall dieser Kandi- auch die Getverkvereinsmacher erkannt. Sofort nach der Aufstellung Kandidat, Genoffe Singer, wies in seinem ablehnenden Schreiben datur, die Aufstellung des evangelischen Pastors Klingemann, foivie des Vertreters des Bergarbeiter Verbandes hat der„ Bergknappe" darauf hin, daß die Versammlung in einem für die Arbeiterschaft die bekannten Ereignisse, deren Wirkungen fich ja schon bei herausgefunden, daß die„ politische Neutralität" des christlichen Ver- gesperrten Lokal( den Konkordiasälen in der Andreasstraße) abgehalten würde. Der Kandidat der Konservativen hatte zu seinem der Gewerbegerichtswahl zeigten, haben die Aussichten für bandes nicht hindere, gegen die Wahl eines socialdemokratischen lebhaften Bebauern keine Zeit, die Huldigungen entgegenzunehmen, die 118 in diesem diesem Kreise außerordentlich günstig gestaltet. Standidaten mobil zu machen. Die katholischen Getverkvereinskapläne ihm die Veranstalter der Bersammlung zugedacht hatten. Die Erschienenen Die nationalliberale Kandidatur ist die denkbar beste für uns. Das falfulieren dahin, die evangelischen Mitglieder des Verbandes mußten sich infolgedeffen an einem Referat des Schneidermeisters Donner sonst für die sogenannte„ nationale" Kandidatur eintretende Bürger- würden in dem Bergmann Berse nicht den Centrumsmann, sondern genügen lassen. Komisch ist der Eifer, mit dem dieser Herr den und Beamtentum wird nun teilweise selbst die Socialdemokratie dem mur den Arbeiterkandidaten erblicken und wählen. Der entfesselte Schein aufrecht zu erhalten sucht, daß die Mittelstandsretter" Centrum vorziehen. teine Potitit treiben" wollen. In der Diskussion wies Konfessionalismus wird schon dafür sorgen, daß die Spekulation teine Potitit treiben" wollen, Die Kampfesweise der beiden bürgerlichen Parteien kommt für die ins Wasser fällt. er als Vorsitzender der Versammlung die Redner wiederholt und nachdrücklich darauf hin, daß fie, Politit nicht hineinmengen dürfen". Stichwahl der Socialdemokratie überhaupt zu ftatten. Der politischen Es wird sich noch zeigen, daß dem Centrum nichts gefährlicher Als ein Redner darlegte, wie wenig ein Mittelstandsvertreter im und wirtschaftlichen Sünden sich wohl bewußt, werden die beiden wird in der Zukunft, als der politische Kaplan. Was der forrupte Reichstage ausrichten würde, mußte auch er sich von dem Vorsitzenden bürgerlichen Parteien, mehr noch wie bisher, versuchen, die Wähler Priesterstand des Mittelalters für die Kirchenherrschaft war, der der" Unpolitischen" eine zurechtweisung gefallen lassen. Zum Schluß tonfessionell zu verheten. Der politische Staplan tritt mehr denn je Totengräber, das wird der politische Kaplan für das Centrum. nahm man auch eine Resolution an. herbor, in geradezu widerwärtiger Weise die Konfession als Angelhalen politischer Mandatsfischer mitbrauchend. Die Folge davon wird sein, daß bei der Stichwahl zwischen einem Socialdemokraten und einem bürgerlichen Kandidaten die unterlegene Konfession nicht für den kirchlichen Gegner stimmt; der zum Fanatismus auf gereizte Ronfeffionalismus läßt eine Unterstützung des kon *) Ungültig, weil Kandidat Buchthäuster" Genosse Schröder nicht im Befiz bürgerlicher Ehrenrechte.
Wahlkampf.
Der Wahlaufruf einer verfallenden Partei.
Am Somitagabend waren 217 Delegierte der national
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und
Ein freifinniger Kandidat für Niederbarnim wird gesucht! Die Auswahl eines Kandidaten für den Kreis Niederbarnim bereitet den Freisimmigen viele Schwierigkeiten. Ursprünglich war der Vorfizende des Deutschen Gastwirte- Verbandes, Ringel- Pantow,
liberalen Partei in Berlin hinter geschlossenen Thüren ver- als Kandidat in Aussicht genommen. Die Konservativen sammelt, um ihren Wahlaufruf zu beraten. Wie die parteioffiziöse tamen jedoch mit seiner Aufstellung den Freisimmigen zu Nationallib. Storrefp." mitteilt, wurde der Aufruf mit allen gegen vor. Es wurden dann als Kandidaten in Betracht gezogen: givei Stimmen angenonmen:" Es herrschte in allen Kreisen der Professor Mendel- Pantow, Direktor Plonz Lichten