-
Die Frage ist gar nicht so uninteressant: Welche unsauberen Geister jezt in der„ Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" ihr Unwesen treiben? Redigiert wird das Blatt neuerdings von einem Herrn Runge, der früher bei dem Krupp- Organ, den Berliner 3 scheinen besonders
Es
"
Berg und Obermeister Gemeinhardt Berlin, welche| Hoensbroech , worauf dieser von ihm eine schriftliche Ermächtigung aber sämtlich ablehnten. Auch Prediger Alberti weigerte sich, Hofmanns verlangte, daß Pokorný ihn vertreten dürfe; da Pokorny sie anzunehmen. Hierauf erklärte sich Brauereibesizer Dr. Wall diese natürlich nicht gleich hatte, ließ er ihn nicht reden. burg Friedrichshagen bereit zu kandidieren. In einer Alles dies ist aus der Zuschrift des Herrn Grafen an uns nicht Wählerversammlung wurde jedoch gegen diese Kandidatur lebhaft zu ersehen. Es wirkt deshalb etwas sehr jesuitisch, wenn er sich Neuesten Nachrichten", angestellt war. protestiert, weil Dr. Wallburg der Freifinnigen Vereinigung an- darin auf Wahrheit und Gerechtigkeit beruft. gehört. Die legte öffentliche Wählerversammlung der Freisinnigen stellte mun den Rektor Köhne auf. Diefer erbat sich Bedenkzeit Eine Kriegserklärung der Litauer gegen die Konservativen. Die Es konnte z. B. geschehen, daß in diesem Organ der„ Regierung" und lehnte dann gleichfalls ab. Vielleicht vergiebt man das Litauer, die bei den vorigen Wahlen mit den Konservativen zusammen noch Mitte April eine gründliche" Beratung und eine AbMandat nun in Submission! gingen, erklären jest wegen des Wuchertarifs diese als Feind. In änderung der Verordnung über die Sicherung des Wahleinem Aufruf zu Gunsten des litauischen Kandidaten Saunus geheimnisses verlangt wurde, während, wie Graf Posadowsky später heißt es: erklärte, die Reichsregierung immer der Anschauung gewesen ist, „ Unfre Hauptgegner sind die Deutschkonservativen. Sie können diese Verordnung könne vom Reichstag gar nicht amendiert, sondern uns und den kleinen Bürgerſtand nicht vertreten. Gedenkt, Brüder, lediglich angenommen oder abgelehnt werden. Wie bei der Wahldaß die Deutschkonservativen diejenigen sind, die den Handels=
--
Abschrift von den Wählerlisten. Wie der Freisinnigen Beitung" aus mehreren Kreisen berichtet wird, hat man bei Berufungen auf die jüngste Erklärung des Staatssekretärs Grafen Posadowsky im Reichstage in Bezug auf die Abschriften von den Wählerlisten entgegnet, daß Graf Posadowsky Reichsbeamter sei und den preußischen Behörden nichts zu sagen habe. Da müßte erst eine Verfügung kommen seitens des Ministers des Innern durch den Regierungspräsidenten.
Das heißt doch, daß die preußischen Behörden die Absicht haben, nach wie vor das Wahlgeschäft zu erschiveren. Es hat sich bei den
Erklärungen des Grafen Poſadowsky im Reichstage nicht darum
der
"
berträgen Widerstand leisten. Wir werden uns Flachs, Gänse, termins- Affaire, so hat man also auch hier offenbar wieder von Bau-, Nuß- und Brennholz, Kleesaat ust. nicht mehr so billig leitenden Stellen Preußens aus gegen die Reichsregierung oder frei beschaffen können, und das wird uns Landwirte und die intriguiert! Arbeiter sehr schmerzen. Und das wegen des Geschreies dieser unersättlichen Agrarier.".
An der Grenze merkt man eben allzu fühlbar die" Segnungen“ agrarischen Wucher- und Grenzsperrpolitif.
Politische Ueberficht.
Die Breslauer Kaiserrede als Wahlparole. Die Konservative Korrespondenz" empfiehlt die Breslauer Kaiserrede von der guten und gesicherten Eristenz der Arbeiter bis ins Alter" fleißig in der Wahlagitation zu verwenden.
Wir können diesen Vorschlag nur befürworten, wenn wir auch meinen, das Kaiserwort vom" Brotwucher" habe eine zündendere Aktualität!-
gehandelt, den Behörden eine dienstliche Anweisung zu erteilen, die sie befolgen müssen, sondern darum, von maßgebender Stelle darauf aufmerksam zu machen, daß keine gesetzliche Vorschrift verbietet, Abschriften von den Wählerlisten zu geben. Das ministeriell gerühmte Corpsstudententum in den Verwaltungsbehörden hat allerdings bis Die konservativen Hezer". Während die konservativen Kanhinunter auf die Gemeindebehörden genügenden Einfluß geübt, daß didaten allenthalben, so auch in Berlin , als staatserhaltende ReDem Centrum bereitet der Unfall, den es bei Schluß des Reichs- gierungsfreunde sie nur im agrarischen Interesse in Bewegung zu setzen sind. Es tags mit der Novelle zum Krankenversicherungs- Gefeß erlitt, Regierungsfeinde auftreten, befinden sich dieselben Konservativen gegen die focialdemokratischen„ Hetzer“ und wird deshalb schon noch notwendig werden, die Gewährung der Abschmerzliche Stunden. Herr Arendt, dessen Partei an der Be- gegenwärtig in der schärfsten Opposition zu der Regierung. Ihre schriften von den Wählerlisten durch Gesetz vorzuschreiben. dnschlußunfähigkeit des Reichstages ebenso viel Schuld trägt wie das Presse läßt an" Heßerei" nichts zu wünschen übrig.
Centrumsnöte.
Centrum, hat sich ja das boshafte Vergnügen gemacht, einige recht Agrarische Sonderkandidaturen im Rheinland . Eine von mehreren fräftige Rufzeichen zu setzen hinter die Erklärungen des Herrn Hundert Landwirten aus verschiedenen Wahlkreisen der Rheinproving Trimborn, mit denen dieser die Zwangslage des Centrums bescheinigen besuchte Konferenz, zu der von Seiten der Gruppe Schreiner durch mußte und wir haben natürlich keine Veranlassung, Balsam auf die Cirkulare eingeladen war, beschloß am Mittwoch in Köln , in einer Wunden der jesuitischen Arbeiterfreunde zu streuen. Das Centrum Anzahl rheinischer Wahlkreise katholisch- agrarische Sonderkandidaten war in der That in der Zwangslage, entweder die Krankenaufzustellen. Die Agitation soll auf bestimmte Wahlkreise beschränkt versicherungs- Novelle scheitern zu sehen an der Abwesenheit seiner bleiben; den übrigen will man anheim geben, ob sie für agrarische eignen Leute, oder unsren Wünschen nachzugeben. Das Centrum, Zähltandidaten stimmen wollen. In allen Kreisen, wo agrarische beladen mit Sünden an dem täglichen Brot, das durch kein noch so Kandidaten aufgestellt werden, will man zunächst an die Centrums- brünstiges Gebet billiger wird, als Junker und Centrumspfaffen es Wahlkomitees herantreten, ob sie gesonnen seien, den Kandidaten beschlossen haben, beladen mit Sünden an der Gesundheit des Volkes zu acceptieren. Wo die Gefahr besteht, daß die von dem offiziellen durch den Versuch, die mörderische Fabrikation der PhosphorzündCentrum aufgestellten Kandidaten nicht in die Stichwahl kommen, hölzer zu erhalten zu Gunsten der Fabrikanten, dieses Centrum foll für dieſe geſtimmt werden. In einzelnen Wahlkreiſen hocht irgend ettvas, um sich vor seinen Arbeiterwählern zu rechtwill man, ehe man zur Aufstellung eines Sonderkandidaten fertigen. Unsre Frattion im Reichstage hat nur von ihrem guten schreitet, den Centrumskandidaten um feine Stellung zu Recht Gebrauch gemacht, das ihr die parlamentarische Sachlage, die den bäuerlichen Forderungen angehen; wenn eine genügende Interesselosigkeit der Mitglieder der Mehrheitsparteien bot, wenn Zusicherung erfolgt, soll von der Sonderkandidatur Abstand ge- sie forderte: entweder stellt selbst ein beschlußfähiges Haus, die Ihr - Das ist eine immerhin maßvolle Kundgebung die Selbstverwaltungsrechte der Arbeiter in den Krankenkassen beder centrumsagrarischen Bauern gegen die Zollpolitik des Centrums. schränken wollt, oder verzichtet auf Eure Pläne. Vergnüglich war Die Interessengruppen lösen sich nach rechts und links vom Centrum. es dem Centrum gewiß nicht, auf seine Versuche, die Selbstverwaltung noch mehr einzuschränken, zu verzichten, das glauben wir sehr gern, und vergnüglich war es ihm nicht, dies zu thun in feierlicher Erflärung, sich unsren Wünschen fügen zu wollen.
nommen werden.
*
Die Versammlung im Wartesaal einer preußischen Staatsbahn. In der Bahnstation Pogegen unweit Tilsit hat am Sonntag, den 26. April, der evangelische Arbeiterverein im Wartesaal des dertigen Bahnhofes eine politische Versammlung abgehalten, zu der auch Nichtmitglieder Zutritt hatten. Ein Lehrer hat einen Vortrag gehalten, in dem er unter anderm auf den verderblichen und die Gesamtinteressen des Vaterlandes schädigenden Zwiespalt hinwies, der in unserm Volke durch die Verfolgung von Sonderinteressen entstanden ist".
Unfre dortigen Parteigenossen werden sich die Erfahrung zu nuke machen und um Ueberlassung des Saales zu einer socialdemokratischen Versammlung ersuchen.
Beschränkung der Wahlagitation.
2
In Bochum ist ein Parteigenosse, der Sonntags Flugblätter berteilt hatte, sistiert und mit Strafe belegt worden, obwohl der Hauptgottesdienst vorüber war, als er die Blätter verteilte. Auf Beschwerde antwortete ihm die Behörde mit folgendem Bescheid: Bochum , 27. April 1903.
Die Verbreitung von Flugblättern an Sonn- und Feiertagen ist nach den Bestimmungen des§ 1 der Ober- Präfidial- PolizeiVerordnung vom 24. Juli 1897 beziv. 7. Juli 1898, betr. Die äußere Heilighaltung der Sonn- und Feiertage, unzulässig. Die Polizeivorschrift gilt auch für die Zeit von der amtlichen Bekanntmachung des Wahltages bis zur Beendigung des Wahlaktes gegenüber den Bestimmungen des§ 43 Absatz 3 nnd 4 der Geiverbe= Drdnung.
Die Ihnen zur Vermeidung der Fortsetzung der Uebertretung borläufig abgenommenen Flugblätter erhalten Sie bis auf einige hier erforderliche Belegeremplare zurück.
"
-
von der Regierung verweigerten Beantwortung der HandelsvertragsSo schreibt die Kreuz- Zeitung " am Sonntag aus Anlaß der Interpellation:
Eine große Partei des Reichstages wird durch Verweigerung einer Antwort, die im Grunde alle Klassen der Bevölkerung angeht, in einer auffallenden Weise brüskiert! Wer das zu verantiporten hat, muß sich darüber klar sein, welchen Eindruck diese Thatsache nicht nur daheim, sondern vor allem auch im Auslande hervorbringen muß.... Unmöglich kann die Wirkung eine andre sein, als die von der Linken systematisch angestrebte, daß nämlich die Regierung in den Geruch kommt, ihre eigne Handelspolitik nicht ernst zu nehmen, sondern im stillen andre Wege zu gehen, d. h. die Wege ihrer erbittertsten Gegner. Wie sonst soll man es draußen verstehen, daß den Mehrheitsparteien, die den seit Jahren vorbereiteten Zolltarif zu stande gebracht, kurz bei den Wahlen die Thür vor der Nase zugeschlagen wird.
des Auslandes verdächtig. Mit andern Worten: die Minister sind nun auch als Agenten einer auswärtigen Verwickelung spielen: Die Junker sind so wild, daß. sie bereits mit dem Gedanken
Bei alledem liegen die Dinge so, daß wir vergleichsweise zu frieden sein würden, wenn der neue Reichstag im großen und ganzen tein schlimmeres Gesicht zeigte als sein Vorgänger. Mehr fann man unter der Herrschaft des allgemeinen Stimmrechtes schwerlich erwarten; es sei denn, daß ein gewaltiger patriotischer Aufschwung, wie er durch äußere Gefahr herbeigeführt werden könnte, die Massen aus ihrer Trägheit aufrüttelte."
Die Socialdemokratie bedarf nicht des Kosakenschreckens, um die Massen aus ihrer Trägheit aufzurütteln". Solch ein Wunsch berührt allerdings bei der Kreuz- Zeitung " sehr merkwürdig. Sollte man dort nicht eher sich danach sehnen, daß die Massen in ihre alte, von der Socialdemokratie überwundene, junkerfromme Trägheit zurüdfallen?
-
Aus dem Reich der Ungnade. Der kommandierende General des VI. Armeecorps, der Erbprinz von Sachsen- Meiningen , ein Schwager Wilhelms II., hat seinen Abschied genommen.-
Das Centrum in Gefahr!
Die flerifale Presse müht sich deshalb im Schiveiße ihres Angesichts, nach beiden Seiten abzuwehren. Sie muß abwehren die von allen Seiten gemachte Feststellung der Niederlage des Centrums und sie muß die Novelle als eine gewaltige Errungenschaft hinzustellen versuchen. Das ist eine schwierige Aufgabe und da ist es begreiflich. wenn dabei die Wahrheit geradezu auf den Kopf gestellt wird. So behauptet die„ Märkische Volkszeitung" allen Ernſtes, durch die Novelle seien die Rechte der Arbeiter erweitert worden. Wir wünschen sehr, daß die Märkische Volkszeitung" genau die Rechte der Arbeiter bezeichnet, die durch die Novelle erweitert worden sind. Außer der Centrumspresse wird niemand solche kennen. In Wirklichkeit wir geben darin dem Blatte recht, daß unser Sieg durchaus nicht so vollständig ist, wie er von andrer Seite hingestellt wird bringt die Novelle in den§§ 35 und 42 noch Verschlechterungen genug; das Bemühen unsrer Fraktion, auch diese Verschlechterungen aus dem Geseze herauszubringen, scheiterte an der Verschlechterungssucht des In Oberschlesien wird das Centrum jezt arg bedrängt von den Centrums und daher war es reichlich gerechtfertigt, daß unsre Partei- Polen, die nicht mehr länger das Opfer der Regierungsfähigkeit des genossen schließlich gegen das ganze Gesetz stimmten. Die wenigen materiellen Verbesserungen, die das Gesetz bringt, die aber ein großer Centrums ſein mögen. Die Polen haben eine eigne Preffe, in der Teil der Versicherten, soweit die Kassen nämlich unter Verwaltung fie mit erfrischender Rücksichtslosigkeit gegen das Centrum arbeiten, selbstbewußter Arbeiter stehen, schon unter dem bestehenden Gesetz und wo die Polen eigne Kandidaten aufstellen, da ist die Stellung genießt, werden reichlich aufgewogen durch die weit darüber hinaus des Centrums in Oberschlesien ernstlich gefährdet. Wie sehr das gehenden erhöhten Lasten der Versicherten und vor allem durch die Centrum die Polen fürchtet, zeigt folgendes Cirkular: noch geschaffenen Einschränkungen der Selbstverwaltung. Dann wagt die Märkische Volkszeitung" die unwahre Behauptung, die Krankenkassen- Beamten hätten die vom Centrum be= antragte Dienstordnung verlangt; jedermann weiß, daß die Krankenkassen- Beamten gerade diese Dienstordnungen, nachdem sie das Centrum beantragt hatte, in aller Form abgelehnt haben.
Die Centrumspresse muß aus weiß schwarz machen, um seine Anhänger glauben zu machen, daß es mit Mut und Kraft für die Interessen der Arbeiter sorge, von allen Seiten, selbst von seinen Brüdern in der Reaktion, wird ihm jedoch bescheinigt, daß es, um nur den Schein zu retten, selbst nicht davor scheute, sich vor dem Willen der Socialdemokratie zu beugen.
Gegenüber diesen Sonntags- Verordnungen hat das Landgericht Lissa Ende November 1902 entschieden: " Die Verordnungen über die Heilighaltung der Sonn- und Feiertage tönnen im Königreiche Preußen nur regeln, was geeignet Monarchenreisen. Der Kaiser ist nach Nom gereist. Er hat ist, die äußere Heilighaltung dieser Tage zu stören. Verboten dort den Papst besucht und ist Gast des Königs von Jtalien. werden können z. B. geräuschvolle Arbeiten oder Thätigkeiten, die Es gab Parade und Trinksprüche, in denen die guten Beziehungen sonstwie geeignet sind, Aufsehen zu erregen und zugleich das zwischen Deutschland und Italien gefeiert wurden. Auch der Reichsreligiöse Gefühl des Publikums zu verlegen. Um eine solche Thätig- fanzler Graf Bülow begleitete den Kaiser. keit handelt es sich aber im vorliegenden Falle nicht, da die An- in Rom geweilt und ähnliche Trinksprüche mit Victor Emanuel geKönig Eduard von England , der vor dem deutschen Kaiser geklagten die Flugblätter nur in den Häusern und Wohnungen wechselt hatte, hat nun in Paris vorgesprochen: auch hier wurde berteilt und sich unauffällig benommen haben. Das bloße auf die guten Beziehungen zwischen Frankreich und England, ja, Gehen auf der Straße hat nicht gestört. Nach ihrer noch deutlicher auf die seit den Tagen von Faschoda endlich erreichte ganzen Art und Ausführung ist hier die Flugblattverbreitung Verbesserung dieser Beziehungen getoastet. nicht geeignet gewesen, zu stören und das religiöse Gefühl zu berlegen."
Mit dieser Begründung wurden die vom Schöffengericht verurteilten Zettelverteiler freigesprochen und das Kammergericht bestätigte die freisprechende Entscheidung.
Es ist den Parteigenossen dringend zu empfehlen, gegen solches Verfahren nicht nur die gerichtlichen Instanzen anzurufen, sondern auch vor allen Dingen diese Vorkommnisse als Material zum Wahlprotest zu sammeln.
Ew. Hochwohlgeboren!
Die Reorganisation der Preßverhältnisse in Ratibor - Leobschütz ist eine unabweisbare Notwendigkeit, namentlich jetzt, da die Wahlen bereits in sechs Wochen stattfinden. Es bleibt kein andrer Weg übrig, als daß der hochw. Klerus und maßgebende Laien der Kreise Ratibor , Leobschütz , Rybnik und Kosel die Zeitungsfrage zu einem schleunigen Abschluß bringen, wenn nicht Oberschlesien dem Centrum verloren gehen soll.
Deshalb ist eine Beratung von Männern aus den beteiligten Kreisen unbedingt nötig. Die Unterzeichneten erlauben sich nach eingehender Rücksprache mit sachverständigen Abgeordneten und Beitungsverlegern Ew. Hochwohlgeboren zu einer Besprechung auf Dienstag, den 5. Mai, nachmittags 2 Uhr, nach Ratibor im Deutschen Hause" ebenso höflich wie dringend einzuladen. Es gilt die Sache des oberschlesischen Centrums! Herr Abmann der Sitzung beiwohnen. geordneter Dasbach wird als Zeitungsverleger und finanzieller Fach
"
Mit vorzüglichster Hochachtung ergebenst
Bold. Dasbach. Golda. Gorke. Klose. Stanke. Herr Dasbach, der geriebene Geschäftsmann, wird die Sache Die Fürsten toasten. Eine schaulustige Menge jauchzt. Die mit dem Zeitungsunternehmen schon deichseln; ob das aber gegen Zeitungen, besonders die„ liberalen", überſtürzen sich in Festartikeln die Sünden des Centrums wird aufkommen können, ist doch sehr boll tönenden Schwulstes und viele Spalten lang. zweifelhaft. Hilft denn die Verweigerung der Absolution den Völkern neue Infanterie- Regimenter, neue Kavallerie- Schwadronen, Die Fürsten kehren heim und ihre Minister fordern von nicht mehr?- neue Kanonen, neue Panzerkolosse! Das ist bitter nötig, auf daß Der Wahlbestechungsversuch in Mülhausen hat dazu geführt, daß man gesichert sei gegen alle die Nachbaren, mit denen man in so die Demokratische Partei Herrn Wallach abgeschüttelt hat. Der ausgezeichneten Beziehungen" lebt! Bureauchef des Herrn Wallach, Herr Jsidor Bloch, hat zugegeben, daß er der Frau Kirchhoffer das Geld zur Bestechung des Genossen Bissinger gegeben hat. Herr Wallach hat alle Witwissenschaft abgeleugnet, jedoch gesagt, daß sein Bureauvorsteher und Privat sekretär eine bestimmte Geldsumme zur Verfügung habe. In diesem Falle habe der Bureauvorsteher feine Befugnisse überschritten und sei deswegen entlassen worden.
*
Es trifft sich, daß am Tage des Einzuges des deutschen Kaisers in Rom die Parteileitung der italienischen Socialdemokratie die deutsche Socialdemokratie, nach Abschluß der Reichstagsarbeiten, in einem Telegramm also begrüßt:
"
Die Demokratische Partei hält jedoch mit Recht Herrn Wallach für den Verantwortlichen und hat ihn öffentlich zum Austritt aus der Partei und aus dem Gemeinderat aufgefordert. Der entlassene Bureauvorsteher wird ja wohl vor Gericht nicht mit der Wahrheit hinter dem Berge halten.
Graf Hoensbrocch schreibt uns, daß bisher erst aus einer feiner Versammlungen die Socialdemokraten ausgewiesen worden seien, nämlich in Hartmannsdorf , und dort sei es ohne sein Zuthun und italienische Socialdemokratie sendet den deutschen ohne sein Wissen geschehen. Er gerade habe es durchgesetzt, daß in Socialisten brüderliche Wünsche für den bevorstehenden Wahlfeinen Versammlungen der Vertreter der Socialdemokratie ausgiebig fampf! Möge dieser Kampf zum Siege führen, zu einem Siege, zu Worte tommen konnte. Er habe sogar den bisherigen Vertreter der zugleich der Sieg des Proletariats aller Länder sein wird! des Kreises, unsern Genossen Hofmann, eingeladen, Ort und Zeit Erst Fortschritt und Sieg der Socialdemokratie wird anstatt des zu bestimmen, wann und wo er mit ihm in öffentlicher Versammlung beivaffneten Friedens" der Monarchentoaste wahrhaft gute BeDie Demokraten wollen überdies gegen Frau Kirchhoffer noch zusammentreffen soll zum gegenseitigen Meimingsaustausche mit un- ziehungen zwischen den Völkern herbeiführen! beschränkter Redefreiheit. Hofmann habe jedoch abgelehnt. Moral und Hintermänner der„ Norddeutschen Allgemeinen wegen Beleidigung klagen, weil die Frau zu Bissinger gesagt haben Dazu ist zunächst festzustellen, daß Herr Graf Hoensbroech den Das„ Berliner Tageblatt" fucht Wallach als die verfolgte UnGenoffen Hofmann nur eingeladen hat, ihn in einer seiner Zeitung". Das„ leitende" Regierungsorgan hatte unsern Genossen soll, die Demokraten feien schon alle geschmiert. Wählerversammlungen zu besuchen, während man aus der Dar- Singer mit nichtswürdigen Beschimpfungen überhäuft, weil er in schuld hinzustellen; es ist auf die blödsinnige Ausrede verdie Socialdemokraten hätten Wallach eine Falle stellung Hoensbroechs schließen könnte, er sei auch bereit, in eine bewußter Univahrheit behauptet hätte, die Berliner Verwaltung habe fallen, focialdemokratische Versammlung zu kommen. Dies lettere hat der eine Linie in das Innere der Stadt geplant, die dann infolge der gestellt, in die er nur aus Unvorsichtigkeit gegangen sei. Herr Graf indes schon einmal abgelehnt. Dann hat Hofmann vom Kaiser der Firma Siemens u. Halske gegebenen Zusage ver- Socialdemokraten hätten das Lamm Wallach schon bei der vorigen feineswegs einfach abgelehnt, mit Hoensbroech die Waffen zu frenzen, weigert wurde. Die„ Norddeutsche" hat behauptet, ein solches Projekt Wahl verführen wollen, da hätte er sich aber noch tugendhaft er fondern er hat Bedingungen gestellt für die Art der Veranstaltung sei überhaupt niemals von der Stadt eingereicht worden. wiesen. Die Intelligenz des demokratischen Kandidaten erscheint der Versammlung, durch welche eine Majorisierung der einen Seite durch die andre verhindert werden soll. Unter diesen Bedingungen Daraufhin haben wir in der Sonntagsnummer urkundlich damit in ebenso dunklem Lichte wie seine Moral. Ein Königseinzug. hat fich Genoffe Hofmann ausdrücklich bereit erklärt, mit Hoensbroec festgestellt, daß diefer Plan in der That bestanden hat. Das Regierungsorgan aber übergeht dieses Beweisstück mit völligem Stillzu diskutieren. König Georg von Sachsen, früherer Schwiegervater einer, Schließlich sind die Vertreter der Socialdemokratie noch in einer schweigen. Es versucht weder eine neue Lüge noch genügt es der wie er vor seiner Reise nach dem Süden selbst ankündigte, längst zweiten Versammlung, nämlich im Bärwalde , gar nicht erst in den elementaren Anstandspflicht, seine als haltlos nachgewiesenen Be- tief gefallenen" Schwiegertochter, ist am Sonntag in feine Residenz Saal hineingelassen worden. Genosse Pokorny wandte sich persönlich an schuldigungen zurückzunehmen. zurückgekehrt. Das Wolffsche Depeschenbureau" berichtet auch in
-
Die