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Bimdesstaat abgelehnte Zwangsvollstreckung wegen rück- ständiger Genicindesteuern, keine Folge zn geben. Die Petition des Aufsichtsraths des internationalen Vereins der Gasthofs-Besitzer wegen Verbesserung der handelsrechtlichen Stellung der Gastivirthe wurde dem Reichskanzler zur weiteren Behandlung übergeben. Mit der Vorberathung der neuen Bearbeitungen des Bahnpolizei- Reglements für die Eisenbahnen Deutschlands  , der Bestimmungen über die Befähigung von Bahnpolizei-Beamten und Lokomotivführern, der Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands  , der Normen für die Konstruktion und Ausrüstung der Eisen- bahnen Deutschlands   und der Bahnordnung für deutsche Eisenbahnen untergeordneter Bedeutung wurden die Aus- schüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für das Landheer und die Festungen beauftragt. Aus dem Abgeordnetenhause. Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Gesetzes wegen G e- Heimhaltung der Ergebnisse der Veranlagung zur Staats-Eintommensteuer zugegangeil. £ilS preußische Landtggs« Wahlrecht und der Teutschfreifinn. Die deutschfreisinnige Fraktion des preußi- schcn Abgeordnetenhauses hat beschlosten, den Antrag zu stellen, die Staatsregierung um Auskunft darüber zu er- suchen, ob dieselbe beabsichtigt, in der nächsten Session Gesetz- entwürfe vorzulegen 1. über Abänderung des Wahlrechts mit Rücksicht auf die neuen Steuergesetze, 2. über eine Neu- eintheilung der Wahlkreise in Anbetracht der seit 1860 ver- änderten Bevölkerungsverhältniste. Vielleicht erfahren wir jetzt auch, ob die wißbegierigen Interpellanten bereit sind, den Antrag auf Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten, geheimen Wahlrechts für die Landtagswahlen einzubringen. Das ist doch eine .liberale* Forderung. Aber für Gemeinde und Landtag brauchen die Deutschfreisinnigen da? Zensuswahlrecht, und sie werden sich hüten, auch nur den Versuch zu machen, diese dringende Frage im Landtage grundsätzlich zu erörtern. Daß die Landrathskammer nicht für eine Erweiterung des Wahlrechts zu haben ist, darf nicht hindern. Es verlohnt« sich schon, bei dem heutigen Stande der politischen Ent« wickelung kurz und bündig das zu heischen, was für eine freisinnige Partei etwas Selbstverständliches ist. Judenflinten". Auch dieNorddeutsche Allgemeine Zeitung"(Nr. 214 vom 7. Mai) bekennt, daß in Sachen der Ahlwardt  'schen Schrifteine promvte und erschöpfende Aufklärung des Sachverhalts als zwingendes Gebot er- scheint". Sie theilt zugleich einen ihr von der Firma Löwe zur Verfügung gestellten Brief des Hauptmanns Kl opsch, der im Jahre 1891 Präses der derzeitigen Abnahme- Kommission war und zur Zeit das Amt eines Subdireklors der königlichen Gewehrfabrik zu Danzig   bekleidet. Das Schreiben lautet: Martinikenfelde, 24. 12. 21. Abnahme-Kommando l. Berlin  . I. Nr. 1221 21. An die Kommandit-Besellschaft auf Aktien, Ludw. Löwe u. Ko. hier. In Erwiderung de? gefälligen Schreibens vom 16. 11. 21. theilt das Kommando Wohlderfelben ganz ergebenst mit, daß die von der Firma gelieferten 425 000 Bewehre 88 in jeder Beziehung den an sie gestellten Anforderungen entsprochen haben. K l o p sch." DaS offiziöse Blatt bemerkt dazu:Mit Wiedergabe der in anderen Blättern den Behauptungen der Ahlwardt  - schen Broschüre und den aus denselben in antisemitischen Journalen gezogenen Folgerungen entgegengestellten An- gaben glauben wir den offiziellen Kundgebungen nicht vorgreifen zu sollen." Daraus geht hervor, daß endlich eine amtliche Erklärung erfolgen wird, die Licht in das Dunkel bringen wird. Aufklärung thut dringend Roth! Die Lage der preußischen Subalterubeamten. In einer offenbar aus Suballernbeainten- Kreisen stammenden Zuschrift, welche in derKölnischen Zeitung  "(Nr. 368 vom L. Mai) abgedruckt wird, werden die mißlichen Zustände, unter denen auch diese staatlichen Lohnarbeiter zu leiden haben, anschaulich dargestellt. Behandelt die Zuschrift auch insbesondere die Verhältnisse im Weste»t, so sind doch die Meine Herren! wäre ich ein Gewaltiger dieser Erde, so würde ich in diesem unvergeßlichen Augenblicke das Glück der Menschheit auf Erden dekretiren. Aber so wenig ich bin, kann ich doch im Verein mit wackeren Genossen unendlich Vieles zur Anbahnung diese? hohen Zieles thun. Das sei mein Dank für das Glück, welches m« die Erde in dieser lieblichen Blume harreicht. Ein weites Ge- webe mit halb verwirrten Fäden liegt noch vor meinen Blicken; aber ich bin frei jetzt, bin jung und bin glücklich. Welche Schwierigkeit wäre jetzt für mich zu schiver, welche Gefahr zu groß in dieser ereigniß- schwangeren Zeit! Sie haben mein Versprechen gehört, mahnen Sie mich daran, wenn Sie mich säumig finden. Sie, Herr Streit, waren mein nächster Genosse in diesen langen Tagen. Der Betrag meiner Schuld liegt gesammelt da; er ist mehr als hinreichend, um Ihre Schuld zu be- zahlen. Sie müssen heute noch frei sein. Aber Sie Alle, die ich hier zurücklasse, dürfen auf meine und meiner Freunde, die zugleich Ihre Genossen sind, thätige Unterstützung rechnen. geh muß Sie jetzt verlassen, um meine thenre Braut in die bhut ihrer Mutter zurück zu geleiten, kehre aber heute Nachmittag nochmals zu Ihnen zurück. Und jetzt, meine Herren, das letzte Glas auf baldige Beseitigung aller Plackereien und Quälerei auf Erden, auf den Untergang aller Unterdrückung und Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, aus reichliches Brot, und was man darunter versteht, für die Kinder der Erde, auf Freiheit, Brüderlich- keit und Gerechtigkeit für Alle. Hurrah!" Hurrah!" tönte eS ihm vollstimnng entgegen und mit einer Macht, daß die Fenster de  ? alten Gerichtsgebäudes klirrten und tla, gen. Drittes Buch. Erstes Kapitel. Ein Opfer. Der Lenz war gekommen; und mit sanftem Hauche hier, im mächtigen Brausen dort hatte er die Spure» des vergangeneu, nicht allzu strengen Winters verweht. Angelockt vom warmen Kuß des Sonnenstrahles wagte manches Blümchen hervorzuschauen und zu fragen, ob allgemeinen Gesichtspunkte typisch für Preußen überhaupt. Denn sind die Theuernngsvcrhältnisse auch im Westen sehr drückend, die geringe Bezahlung und die dank einer ver- kehrten Zollpolitik stetig wachsende Kostspieligkeit des Lebens- Unterhalts machen sich auch in, Osten schroff genug bemerkbar. Von allgemeinem Interesse ist nachfolgende Stelle der Ein- sendung: Der wirthschaftliche Rückgang gerade birgt die Ver- suchung zur Demoralisirun�, zur Bestechlich- keit, zur Untreue, der nur gestählte Charakter wider- stehen. Die Zeit der Zahlmeister« Geschichten liegt noch nicht weit hinter uns..... Man sollte doch endlich daran gehen, die Verhältnisse der Beamten in den einzelnen Theilen der 5 rohen Monarchie in umfassender Weise nach den jeweiligen rtlichen Verhältnissen zu gestalten. Es ist hohe Zeil! Es kann unmöglich zweckmäßig sein, die Dinge immer erN so weit kommen zu lassen, daß die Veranstaltung eines förmlichen Reinigungsprozesses nothwendig wird. Ersparen wir uns und der Welt lieber den Anblick der bösen Blasen, die aus ge- drückten Verhältnissen so leicht aussteigen, indem wir rechtzeitig eingreifen.' Vielleicht tröstet es die preußischen Subalternbeamten, daß der preußische Ministerpräsident ohne Ressort dies Jahr im Nachtragsetat mit 132 000 M. figurirt, und daß die 60 000 M., dievorläufig" für Möbel, Silberzeug uud andere nothwendige Erfordernisse des Grafen Botho zu Eulenburg ausgeworfen wurden, nach der herzerfrischenden Mittheilung des Finanzministers Miquel gar nicht langen werden. Er sagte in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 23. April:Ob mit den ausgeworfenen Geldmitteln auszukommen sein wird, hängt von den Verhältnissen ab. Eventuell wird eine Ueberschreitung der Forderung eintreten müssen!"-- Reichstags- Ersatzwahl im Wahlkreise Kasel- Großstrehlitz. Bei der Reichstag?- Ersatzwahl in Kasel- Großstrehlitz wurde an Stelle des von seinem Ntandat zurückgetretenen Domherrn Dr. Franz der Zentrums- kandidat Rechtsanwalt Stephan gewählt. Em Gegen- kandidat war in diesem dem Zentrum sicheren Kreise gar nicht aufgestellt worden. Meineidsprozeß Baare. Wie dieWestfälische Volkszeitung" meldet, hat die Staatsanwaltschaft in Essen  die formelle Voruntersuchung gegen den Kommerzien- rath Baare wegen wissentlichen Meineides eröffnet.~ Auf den Stumm gekoiumen. Den Industriellen be- scheiuigt dieNorddeutsche Allgemein« Zeitung"(Dir. 214 vom 7. Mai) schwarz auf weiß, daß die Sozialreform von Oben ihnen nicht mehr zur Last fallen wird. Denn so unternehmerfreundlich auch die Sozialpolitik der Regierung ist, die Selbstherrscher im wirthschafllichen Reiche, die Stumm, Krupp   und Genossen sind es müde, auch nur von Arbeiter- schütz reden zu hören. So liest man nun in dem bereits erwähnten Artikel des offiziösen Blattes, daS in so trauter telephonischer Verbindung mit dem Zentralverband deutscher  Industrieller und mit der Regierung steht, die zahmen An- träge Hitze, Stötzel, Dasbach zum Knappentrntz griffen weit Uber jenes Maß" hinaus, welches Praxis und Er- fahrung gebieten." Dann heißt eS: Wenn diese Tendenz des Jmmerweiterschweifens immer wieder breiten Raum in den parlamtntanschen Diskussionen gewinnt, so darf man sich nicht wundern, wenn die Unter- nebmer endlich von der Besorgniß erfaßt werden, es solle der Schutzmann zum Regulator aller gewerblichen Verhältnisse er- hoben werden. Unsere Gesetzgebung hat dem Unternehmer behufs Verbesserung und Sicherung des Looses der Arbeiter so erhebliche Verpflichtungen auch persönlich auferlegt, daß es dringend nothwendig erscheint, nun auch der Eingewöhnung in dl« neuen Verhältnisse und der Klärung derselben einen ge- wissen Spielraum zu gönnen. Nichts könnte eher dahin führen, unsere Gewerbe in der Thal konkurrenzunfähig zu machen, als wenn administrativer Uebereifer der Freudigkeit an der Arbeit, am Schaffen und Streben so weit Abbruch thäte, daß den leitenden, strebenden, erfindenden Faktoren im gewerblichen Leben über der Sorge, nur ja nicht in Konflikt mit formalen Anordnungen zu gerathen, Lust und Möglichkeit an steter Vervollkommnung und Ausgestaltung ihrer Produltion verloren gingen." So mag die heilige PluSmacherei sicher vor dem Schutzmann" ihr Werk der Ausbeutung verrichten! Der Klassenstaat fällt den Unternehmern nicht in den Arm, auf deren Schultern so schivere Lasten ruhen. wirNich AlleS schon so weit in Ordnung auf Erden, um den Kindern des Lenzes eine erträgliche Wohnstätte zu bieten. Alle Bäche gingen auf und zu gleicher Zeit alle ? Gerzen  , die deS Erwachens noch fähig. Mit Inbrunst äugte die erkältete Erde die warmen Lüfte ein und zeigte sich erkenntlich für daS belebende Element, indem sie Millionen und aber Millionen kleiner hellgrüner Spitzen herausschickte, um diese Strahlen, diese Lüfte auf halbem Wege zu begrüßen und nach Kräften in sich aufzusaugen. Als allgemeiner Lebensbringer ist der Lenz immerdar betrachtet, vielfach besungen worden. Dabei vergißt man leicht, daß er besonders den kranken Menschenkindern nicht allzu freundlich zu nahen pflegt. Der Winter spart so Viele aus, von denen es scheint, als könnten sie kaum so lange warten, bis sich der Schooß der Erde weniger sträubt, den müden Erdenpilger zu empfangen, und Manchen raubt der Frühling weg, der sich von ihm sichere Genesung versprochen. Wem wären die vielen Leichenzüge nicht ans- gefallen, wenn er in den Tagen des LenzeS die Umgebung einer großen Stadt durchwandelt; wer hat da nicht ein Gefühl empfunden, als wenn der unsichtbare Todte hinter dem schwarzen Tuche hervorflüsterte:Genieße den Frühling allein und den wonnigen Mai, ich werde seine Freuden nicht mehr theilen, aber auch nicht seinen Schmerz." Auch heute sind solcher Trauerzüge schon mehrere durch die Hauptstraße der Hclfenreicher Vorstadt gezogen, aber keiner so stattlich wie der, den wir soeben in seiner feierlichen Langsamkeit heranziehen sehen, stattlich nicht sowohl durch die Zahl der Pferde und Wagen und der dabei bedlensteten Mannschaft oder durch den ihn umgebenden äußeren Schmuck, wohl aber durch die unübersehbare Zahl der Leid- tragenden, der wirklich Leidtragenden, denn nirgends be- merkt nlan im Zuge jene gleichgiltigen Gesichter, das ruhige Geschwätz von Begleitern, die nur den Anstand, Rücksichten auf abhängige Verhältnisse oder eine kalte Achtung zu diesem Beweis der Theilnahme zusammengeführt. Ernst und still schreitet die große Männerschaar in Reihen zu Vieren dahin, und selbst in Männeraugen gewahrt man vielfach eine Thräne. Wer mag der Todte gewesen sein?" rufen Viele. Die Quittung. Wir koustatiren, daß Herr Eugen Richter   auf unseren Artikel:Räuber der Ehre" in üblicher Weise, durch ödes Schimpfen, reagirt. Dies beweist, daß der Hieb gesessen hat. Die gleiches Recht für Alle au- strebenden Boykotts der Arbeiter, die der biedere Wort- verdreher mit seiner schmählichen Attake auf die elementaren Grundsätze bürgerlicher Freiheit zusammenzuwerfen sich unterfängt, haben damit gerade so viel zu thun, wie Au- stand und gute Sitte mit der Polemik Eugen Richter  ». Der bayerische   Deutschfreisinn, dieBolkö- Zeitung" und Herr Eugen Richter  . DieFreisinnige Zeitung" hat auf unsere wiederholten Anfragen, wie sie sich zu der von derVolks- Zeitung" am bayerischen Deutsch- freisinn geübten Kritik stelle, nach langem Zögern endlich m ihrer Nummer vom 7. Mai geantwortet. In ihrer be- kannten, hämischen Manier rempelte sie dieVolts-Zeitung" an und erhält dafür von dieser eine Quittung, die Herr Richter sich nicht hinter den Spiegel stecken wird. Es heißt in der Abfertigung(Volks- Zeitung" Nr. 103 vom 3. Mai): Gegen die in den Nummern 102 und 105 derVolks- Zeitung" veröffentlichten, den bekannten Beschluß des Ztnrn- berger freiflnmgen Parteitages einer mißbilligenden Kritik unleriverfenden Artikel wendet sich dieFreisinnige Zeitung" in einer Form, die wir als im Interesse der liberalen Sache liegend nicht anerkennen können. DieFreisinnige Zeitung" sucht den Werth der fraglichen Artikel durch Anspielungen aus die Anonymität des Bersassers herabzumindern. Das ist ein Beginnen, das wir nicht verstehen, und von dem wir nicht glauben, daß es von irgend einer deutschen Zeitung verstanden wird. In der deutschen politischen Tagespresse gehört die Veröffentlichung politischer Artikel mit der Namenunterschrift des Verfassers, im Gegensatz beispielsweise zu den Gepflogen- heilen der französischen   Presse, zu den größten Seltenheilen; von derFreisinnigen Zeitung" selbst wird der Grundsatz der Anonymität der politischen Schriststellerei anfs allerstrengste gewahrt. Kein Leser derFreisinnigen Zeitung" wird aber daraus das Recht entnehmen, um deswillen das, was die Freisinnige Zeitung" schreibt, für minderwerthig zu halten. Das Entscheidende für die Bewerthung eines Zeitungsartikels ist doch dasW a s" undW i e", nicht dasvon wem?" DaS Gewicht der Gründe, nicht der Name des Verfassers ollle ausschlaggebend sein und ist auch glücklicher Weise m Allgemeinen ausschlaggebend. Mit dem Einwand der Anonymität des Verfassers auf gleichem Strich steht der Zweifel derFreisinnigen Zeitung" an der Autorität, die der Verfasser in der freisinnigen Partei Bayerns   genießt. Auch hier steht uns das Gewicht, dieAutorität" guter Gründe höher als die Autorität der Person, und so wird es, hoffen wir, unter liberalen Männern immer bleiben." Immer noch der Alte. Ein gedrucktes Formular war's zwar nicht, ivelches der Ex-Kanzler gegen den Altonaer   Reporter benutzte, der seine Herzensmeinung über ihn ausgesprochen, aber sonst ging es genau in der altbekannten Weise: ein behorchtes Wirthshausgespräch, das von einer Denunziantenseele dem biederen Bewohner des Sachsenwaldes hinterbracht ward, worauf dieser nach dem altbekannten Schubfach griff, in dem er jedoch nichts fand, so daß er flugs eine Anklage schreiben ließ und seinen Namen darunter setzte. Es wäre doch gut, wenn die Denunziantenseele nicht anonym bliebe. Merkwürdtg ist aber, daß der so dünnfellige Ankläger deS Altonaer Kauf­manns gegenüber den schweren, auch seine persönliche Ehre angreifenden Beschuldigungen die in Hunderten von Zei- tnngen erhoben worden sind wir erinnern an die un­gesetzliche Entnahme und Verwendung von Geldern ans dem Reptilienfonds eine wahrhaste Rhinozeroshaut hat. Eiv Rhodus hio salta da wäre ein Strafsorumlar am Platze.   Ein Erlaß des laudwirthschaftlichen Ministeriums. Z. 2452 ex 1892. An die k. k. Bezirkshauptmannschaft in..... Das Ackerbau-Ministerium hat bereits zu wiederholten Malen Anlaß genommen, auf Grund von Notizen, welche in dem in Prag  - Nuslc(162) redigirte» Fachblatte der Berg- und Hüttenarbeiter Oesterreichs  Glückauf" er- schienen und Klagen über Ungesetzlichkeiten, beziehungsweise Ordnungswidrigkeiten bei einzelnen Bergbauen enthielten, Erhebungen anzuordnen. Wenn sich nun auch die meisten dieser Beschwerden auf Grund der gepflogenen Erhebungen als übertrieben herausstellten, so wurde doch auch in ein« zelnen Fällen tonstatirt, daß sie nicht unbegründet erhoben welche des Weges kommen, denn keine öffentliche Bekannt- machung vom Hinscheiden einer vielgetannten Person ist erfolgt; aber wo der Zug an armen Straßenarbeitern und Stein- klopfern vorüberkommt, da machen diese Arbeiter ehrbietig Front, nehmen die Mütze ab und warten die Letzten ab, ehe sie seufzend wieder ihr Werkzeug ergreifen. Und auch den Stand des Tobten werden Wenige erratyen, denn vor- nehm gekleidete Herren und schlichte Arbeiter gehen gemischt in dem weit sich hindehnenden Zuge und einige Equipagen beschließen ihn. Wer aber einzelne Personen kennt, der weiß zu sagen, welchen Erdenpilger man hier zu seiner letzten Wohnstätte begleitet. Geht doch dem Todtenwagen zunächst mit schreckbar bleichem Angesicht, am Arme des nicht weniger bleichen Iwan, Barth, der wohlbekannte Arbeiterfreund, der vielgeprüfte Gründer einer Genoffenschaft, in welcher die gesammte Arbeiterschaft der Hauptstadt und der weitesten Umgegend einen Rtorgenstern erblicken. Und Lange und Streit, Frank und Habicht, Mandel und Hanke, Findeisen und Draht, Wießner, der rußige Schmied, und der jüngere Habicht, der Schlosser. Und nun die Genossen alle, Mann für Mann, die Deputationen der Druckereien, die Arbeiter der Findeisen- schen Fabrik, sowie viele, viele Andere, an deren Theil- nähme kaum ein Mensch gedacht. Auch Wießner und Noack, die längst zu einer solideren Beschäftigung über- gegangenen Freibeuter, hatten sich dem Zuge angeschlossen, und hinter ihnen fuhren die Equipagen von Findeisen, von Fräulein Howald, von Iwan, sowie von anderen Damen» die sich inzivischen demFrauenbund" angeschlossen haben. Am Eingang des Kirchhofs blieb der Todtenwagen stehen, während die nachfolgenden Männer hineingingen, um vom Eingang bis nach dem Grabe ein Spalier zn bilden. Trotz allen freundlichen Abmahnungen ergriff Barth das eine Ende der vordersten Tragstange, Hauke das andere; ihnen folgten Iwan und Lange, während Wießner und der jüngere Habicht den Schluß bildeten. Und als nun die Träger im Angesichte des Grabes erschienen, erhoben sich die Stimmen des Arbeiter-Gesangvereins, unterstutzt von einem Hornquartett, zu dem feierlichen Gesang«- Ueber allen Wipfeln ist Ruh!"(Forts, solgt)