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Das Jdeal der Sammel- Einigkeit ist im Wahlkreise Bromberg Stadt und Land erreicht. Allda kandidiert als gemeinsamer Reichstags- Kandidat aller Deutschen " Herr v. Tiedemann. Wahlaufruf ist unterzeichnet:

Es ist allerdings nur Herr Müller- Sagan, der den reich 3-1 verzeichnet etliche Hundert Verordnungen über Bauarbeiterschutz. wurde das Mädchen trotz der Beteuerung ihrer Unschuld zu bret treuen Freifinn erfunden hat, derselbe Müller, der mit Eugen Welche Massen von Arbeiterschutz! Jedes Ländchen, jede Provinz, Tagen Gefängnis verurteilt. Für einen zweifelhaften Diebstahl im Richter zufammen energisch die Volkspartei ruiniert und der ins- beinahe jede Stadt hat ihren Arbeiterschutz. Wir würden es freilich Werte weniger Pfennige Gefängnisstrafe für das arme Dienst besondere in der Zollkampagne eine so reichstreue" Haltung ein- für das ganze Deutsche Reich mit einem einzigen Gesetz abmachen. mädchen, für eine schamlose Gewaltthat des reichen Gutsbesitzers genommen hat, daß sie geradezu Verdacht erweckend war. Und wenn die Socialdemokratie einmal in die Lage kommen wird, 6 M. Geldstrafe! Und obendrein Strafe dem Mädchen, weil es seinent Und einst trug Eugen so stolz das Banner der Reichs feind nach ihrer Art Arbeiterschutz zu treiben, dann dürfte auch das Ver- Peiniger und Beleidiger entflohen! schaft. zeichnis der Germania " bedenklich zusammenschrumpfen. Aber inhalt- Und solche nichtswürdigen Zustände finden noch Verteidiger, lich würde socialdemokratischer Arbeiterschutz allerdings erheblich Lobpreiser, die von gottgewollter Ordnung faseln! Tag für Tag mehr bedeuten, wie das allerlängste Verzeichnis, das der schreib- erleben wir es, daß eine feile Presse die niederträchtigste Hege treibt feligste Lobpreiser des gegenwärtigen deutschen Arbeiterschutzes gegen die Socialdemokratie, weil sie solchen unwürdigen Zuständen zu Wahlschwindelzwecken zusammenschreiben könnte. Die eine ein Ende machen und die armen Landsflaven aus den Klauen ihrer einzige Gesetzesvorschrift fürs ganze Reich: Die Arbeitszeit aller Peiniger befreien will. Jeder fühlende Mensch sollte seine Ehre darein sehen, mits Der Kreisvorsitzende und die Vertrauensmänner des Bundes Arbeiter in Industrie und Handel, Gewerbe und Landwirtschaft darf der Landwirte. 8 Stunden in einem Tage nicht überschreiten, würde alle die Dußende zufämpfen in dem Kampfe gegen die Landplage des Dstelbiertums!- von Gefeßen und Verordnungen aufwiegen, mit denen die berühmte deutsche Socialreform in allen Gassen prunkt. Und ein einziges aus wenigen Paragraphen bestehendes Koalitionsschutzgesek für alle Ar­beiter des ganzen Reiches bedeutete unendlich viel mehr wie sämt­liche Inhaltsverzeichnisse angeblicher Arbeiterschutzvorschriften der Germania " und des Reichsboten".

Der Vorstand des konservativen Vereins.

Der Vorstand des nationalliberalen Vereins.

Der Vorstand des freisinnigen Vereins.

Der Vorstand der deutsch - socialen Reformpartei. Der Vorstand des deutsch - katholischen Vereins.

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Der

Die freisinnigen Aronsohn, Bärwald, Rosenfeldt Arm in Arm mit den teutschen Rassenantisemiten. Dahin muß es fommen. Die nationale Sammlung ist erreicht: Juden und Junker, Bündler und Freihändler, Kapitalisten und Handwerker, Protestanten und Katholiken ,, hie guet deutsch alle Wege!"

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Angeblicher Arbeiterschutz- Vorschriften! Wir sind uns nicht ganz klar darüber, ob die Germania " und der Reichsbote" wirklich so polizeiwidrig dumm sind oder ob sie ihre Leser für so dumm niemals

Deutfches Reich.

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Die Verführung" des Hofzuges. Aus Rom wird uns geschrieben:

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Die römischen Eisenbahner haben das deutsche Bahnpersonal des kaiserlichen Zuges zu einem bescheidenen Bankett eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wurden Trinksprüche auf die internationale Solidarität ausgebracht und zum Schlusse die Arbeiter­hymne", also der italienische Socialistenmarsch gesungen." Hoffentlich sind die deutschen Hof- Eisenbahner, die in der Heimat Teil der angeblichen Arbeiterschuk Maßnahmen jeden Socialdemokraten meiden müssen, aus der schrecklichen Gefahr, find nämlich das gerade Gegenteil davon; es find Ver- in die sie ahnungslos geraten, unverdorben herausgekommen. wieder aufheben! Wenn's nur Budde nicht erfährt! ordnungen, die den gesetzlichen Arbeiterschut

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Großfer Strach bei den Liberalen generalen halten, um ihnen dieſes Verzeichnis als ein Berzeichnis als ein Blätter Münchens melden, daß am Donnerstagabend der Wahl- beiterschutzvorschriften aufzureden. ausschuß der vereinigten Liberalen die Kandidaten für die beiden Münchener Wahlkreise nominierte. Für den ersten Kreis ist der Buch- dreisterer Schwindel versucht worden im Wahlkampfe wie dieser. Ein erheblicher drucker Schoen aufgestellt und für den zweiten der Apotheker Schent. Wie die Münchener Post" erfährt, ist es über die Kandi­datur im zweiten Kreise zu einem großen Strach gekommen, Von 142 Anwesenden stimmten 94 für Schoen; 48 Freifinnige und Jungliberale erklärten nach der Abstimmung, daß sie auf weitere Mitarbeit verzichten, und verließen darauf demonstrativ das Lokal. Der erste Kreis, den der Streit betrifft, ist liberal vertreten, während er vorher durch zwei Legislaturperioden uns gehörte und durch Genossen Birk vertreten wurde. Der zweite Wahlkreis ist für uns vollständig sicher, den ersten hoffen wir aber den Liberalen wieder abzunehmen.

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Der Pfarrer als Saalabtreiber. In dem Orte Kirchzell in Unterfranken hatten unsre Parteigenossen vom Hirschenwirt die Zu­sage erhalten, daß er ihnen seinen Saal zu einer Wählerversanun­lung geben wolle. Darauf erhielt der Wirt vom Pfarrer Keller folgenden Brief:

Bei einigen sagt es schon der Titel. So wird in der Tabelle der Germania " untermi 5. Februar 1895 angeführt:

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,, Verordnung betreffend Ausnahmebestimmungen von dem Verbot der Sonntagsruhe im Gewerbebetriebe."

Das ist ganz richtig. Aber wo in der ganzen Welt außer in einem klerikalen oder christlichen Lügenblatte wird man es als eine Maßregel zum Schuße der Arbeiter zu bezeichnen wagen, wenn von dem gesetzlichen allgemeinen Verbot der Sonntagsarbeit Ausnahmen zugelassen werden. Der§ 105b der Gewerbe- Ordnung ordnet die Sonntagsruhe im Gewerbe an;§ 105 c gestattet davon einige Aus­nahmen; die Verordnung vom 5. Februar 1895 beginnt:

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Unterm 3. April 1901 wird aufgeführt:

Die Beschäftigung von Arbeitern an Sonn- und Festtagen Es verlautet, daß Sie Ihre Lokale den Socialisten für eine wird unbeschadet der Bestimmungen des§ 105c der Gewerbe­Versammlung zur Verfügung stellen wollen; vielleicht ist dieses Ge- Ordnung für die in der nachfolgenden Tabelle bezeichneten rücht nicht wahr. Bis jetzt konnten diese Leute nicht in die Pfarrei Gewerbe und Arbeiten unter den daselbst angegebenen Bedingungen eindringen, um auf diese Weise( durch Wort) ihre namentlich in gestattet." religiöser Hinsicht umstürzlerischen Ideen zu verbreiten; sie erhielten Und darauf folgen 46 Seiten Aufzählung der Gewerbe und kein Lokal. Ich darf Sie freundlichst ersuchen und zwar auch im Arbeiten, bei denen Sonntagsarbeit noch über die Bestimmungen Namen aller achtbaren und von religiöser Ueberzeugung getragenen des§ 105c hinaus gestattet ist. Männer dahier, den Socialisten keine Aufnahme zu gewähren; ich darf Ihnen zugleich mitteilen, daß der kathol. Arbeiterverein dahier seine monatlichen Versammlungen abwechselnd in jedem Wirtschafts­lofal abhalten wird; Lokale aber, die für Ausbreitung socialistischer Ideen gedient hätten, müßten wir meiden; für dieses Mal( heute) mußte das Deutsche Reich " vorausgenommen werden, weil die Arbeiter in großer Anzahl dort schaffen und das Lokal demnächst ab= gebrochen wird. Was den Kriegerverein anlangt, wo Herr Lokal­faplan Vorträge hält, so haben wir Geistliche nichts bezüglich des Lokales zu bestimmen und sind auch nicht gefragt worden; wir gehen eben dahin, wohin es bestimmt ist und wo Vorträge sein sollen. Die Herren Soci gehen wieder fort; wir bleiben aber hier! Also abschreiben oder gar nicht aufnehmen!"

Ganz nach polizeilichem Muster gearbeitet ist dieses geistige Kampfmittel des Centrums.

Verordnung betreffend Ausnahmebestimmungen über die Sonntagsruhe gemäߧ 105e der Gewerbe- Ordnung."

Diese Bekanntmachung ordnet nichts an als wie die Be­dingungen, unter denen die Sonntagsruhe durchbrochen werden kann. Dann 25. Januar 1902: Verordnung betreffend Verfahren bei Anträgen auf Verlängerung der Ladenschlußzeit." Der Titel sagt, um was es sich handelt: Verlängerung der Arbeitszeit.

1omment.

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Das Centrum im Gefolge des Kaisers. Gleichzeitig mit Wilhelm II. hat das deutsche Centrum seine Romfahrt unter­Die beiden Papstbesucher stehen nicht nur in einem zeitlichen, sondern auch in einem politischen Zusammenhang. Von dem Besuch des Kaisers beim Papst erzählt die Germania ":

" Der Kaiser erfaßte beide ihm dargebotene Hände und beugte fich tief auf dieselben, so daß seine Stirn dieselben berührte. Alsdann verschwanden beide im geheimen Privataudienzzimmer. Hier war der päpstliche Thron an die Seite gerückt worden und ihm schräg gegenüber ein gleicher Thron mit gleichem Baldachin aufgeschlagen.

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Zu den Vertretern des deutschen Episkopats sagte der Kaiser ſpäter: Ich kann nur zu Gott beten, daß er Seine Heiligkeit noch recht lange erhalten möge zum Heile der ganzen Welt." Die Germania " fügt hinzu: Der Tag war großartig in jeder Beziehung! Am Besuche eines Souveräns beim heiligen Vater tritteln die Liberalen und wollen ihm ihre Ansichten auf­oktroyiren. Beim deutschen Kaiser schweigen sie und mit Recht. Sie wissen aus zweimaliger Erfahrung, daß Wilhelm II. selbst weiß, was er zu thun und zu lassen hat, und das hat Se. Majestät wieder der Welt gezeigt. Darum war der Tag wieder ein großer Ehrentag für das Papfttum, für den Kaiser und für unser ganges Vaterland!"

Der Empfang der Centrums- Fraktionen ergänzte den ersten großen" Tag. Der Papst gab zu den deutschen Reichstags­wahlen seinen Segen. Darüber berichtet die Germania ":

Als dann der Hl. Vater in der Reihe der Deputationen den Abgeordneten Dr. Porsch sah, begrüßte er ihn als Führer des Centrums unter großen Lobsprüchen auf das Centrum, das eine starke Stüße der ganzen katholischen Kirche sei. Nachdem er sich über die bevorstehenden Reichstagswahlen erkundigt hatte, gab er der Hoffnung Ausdruck, daß das Centrum aus den Wahlen einig, gestärkt und vermehrt hervorgehen werde."

Weiter werden mit einer wahrhaft naiven Frechheit eine ganze Anzahl Verordnungen angeführt, durch welche die Vorschriften der Die §§ 135 und 136 der Gewerbe- Ordnung verschlechtert werden. Paragraphen ordnen die Dauer der Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter und beseitigen die Nachtarbeit. Für eine ganze Anzahl Gewerbebetriebe hat der Bundesrat Ausnahmen davon zugelassen Welf und Waibling füssen miteinander dem Papst die Hände! Ein Gemeindegrundstück zu Wählerversammlungen herzugeben, derart, daß zum Teil die Nachtarbeit für jugendliche Arbeiter ge- Die Hoffnungen des heiligen Vaters aber werden sich trotzdem nicht beschloß der Gemeinderat in Sandersleben ( Anhalt ). Die- dortigen Wirte verweigern unsern Parteigenossen die Säle zu Ver- stattet ist, zum Teil Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit erfüllen. fammlungen; deshalb beantragten unfre Vertreter im Gemeinderat weiter in die Nacht hinausgeschoben wird, zum Teil die Ruhepausen die Hergabe des der Gemeinde gehörenden Trockenplatzes zu Wähler- der jugendlichen Arbeiter zerstückelt oder ganz beseitigt werden. Versammlungen und der Gemeinderat stimmte dem Antrage zu.

138 nationalliberale Kandidaten sind nach der National­Zeitung" bis jetzt aufgestellt. Die Freifinnige Zeitung" will das Verzeichnis nicht ganz gelten lassen und reklamiert etliche der Nationalliberalen für die Freisimmige Volkspartei. Es wird wohl nichts ausmachen, unter welchem Parteinamen die Herren in den Wahlkampf gehen. Freisimmige, die die Nationalliberalen für sich reklamieren, sind ja wohl auch für die Richterianer gut genug.

Gegen den Befisstand der Freisinnigen Volkspartei sind nach dem Verzeichnis Kandidaten aufgestellt in Görlitz , Schleswig , Altena Iserlohn, Hagen , Wiesbaden , Lennep- Mettmann, Bingen - Alzey , Eisenach , Koburg und Oldenburg I.

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Politifche Ueberficht.

Berlin , den 8. Mai.

Ultramontaner und chriftlicher Arbeiterschuh.

Und das wagt dieses christliche Lügengesindel der Deffentlichkeit als Maßregeln zum Schuße der Arbeiter vorzusetzen! Wenn der ultramontane Arbeiterschutz so aussieht, dann gratulieren wir den Arbeitern, die sich vom Centrum an der Nase führen lassen.

Sflavenleben in Ostelbien.

Der Gutsbesitzer Kohlhaw in Ligeiden im Kreise Fisch hausen( Ostpreußen ) hat im vorigen Jahre ein achtzehnjähriges Dienstmädchen geprügelt, weil es zu spät nach Hause gekommen war. Das ist an sich nicht nur eine ungesetzliche, sondern auch eine rohe Handlung. Aber die Art, wie er es gethan, ist so unendlich roh und schamlos zugleich, daß jeden anständigen Menschen Entrüstung er­greifen muß. Nach dem Ergebnis der darüber geführten Gerichts­verhandlung schildert die Königsberger Volkszeitung" den Vor­gang so:

Der Rücktritt des Kriegsministers Goßler wird bestätigt. Er wird begründet mit ganz außerordentlich hohen Militär­forderungen, die dem nächsten Reichstag bevorstehen. Die Vossische Zeitung" macht Anspielungen auf einen Gegensaz Goßlers zunt Eisenbahnminister Budde.

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Warum die Socialdemokratie keine Socialreform will! Die Socialdemokratie hat wirklich Glück. Es ist nicht auszudenken, welche Unbequemlichkeiten ihr erwachsen wären, wenn der Mar Lorenz bei uns geblieben wäre und die Partei durch seine haars sträubenden Einfälle unsicher gemacht hätte. Jezt müssen nun unfre Gegner unter der Wucht seiner Einfälle leiden.

Das neueste Stücklein aus Lorenz' antisocialdemokratischer Wahl­korrespondenz giebt die geistesverwandte katholische Germania " hoch entzückt wieder. Es sieht so aus:

Im Jahre 1867, in der ersten Session des Norddeutschen Reichstages, wollte Herr von Schweizer , der Nachfolger Im Wahlkreise Memel- Heydekrug, der durch den konservativ­Lassalles, einen Antrag auf Einführung eines zehn= agrarischen Litauer Matschull vertreten wird, haben die Freisinnigen stündigen Arbeitstages einbringen. Er wandte sich zur den Stadtverordneten Wobbe aus Königsberg als Kandidaten auf­Erlangung der Unterschrift auch an Liebknecht . Der lehnte gestellt. Ihm ist in der Person des Kommerzienrates Gerlach Der Gutsbesizer rief am Morgen das Mädchen in seine Stube ab mit der Begründung, er und seine Genossen könnten keinen aus Memel ein zweiter liberaler Kandidat entgegengestellt worden und befahl ihm, sich die Hosen auszuziehen, damit er es wirksamer Antrag unterschreiben, der die Existenz des Norddeutschen Bundes Die Freisinnige Zeitung", die ihre Leute kennt, prophezeit, daß auf durch wichtige Einrichtungen schüßen und verlängern ivolle. Jm diese Weise der Socialdemokrat in die Stichwahl kommt, und daß züchtigen könne. Die Frau des Besizers war in der Stube. Be­Princip genau so stehen noch heute die Socialdemo= in der Stichwahl entweder der Konservative oder der Litauer ge- greiflicherweise weigerte sich das Mädchen, diesem schamlosen Ver­fraten zur Frage des Arbeiterschutzes. Weil dadurch die wählt werde. Lieber einen reaktionären Agrarier wie einen Social- langen nachzukommen und sah die Besitzerin flehend an. Doch diese Arbeiter gekräftigt und zufrieden gemacht und die innere Einheit demokraten, das ist die Wahlparole der freisinnigen Volkspartei auf schien auch kein Empfinden für das Schamgefühl eines gewöhn­und Festigkeit des Reiches gestärkt wird, stimmen die Social­der ganzen Linie. lichen Dienstmädchens zu haben. Der Besitzer holte nun zwei andre demokraten mit Nein". Es ist doch ungemein charakteristisch, Mädchen herbei und befahl diesen, dem vor Angst und Scham daß der erste auf den Arbeiterschutz hinzielende Antrag gerade von zitternden Mädchen mit Gewalt die Hosen auszuziehen. Als diese den Socialdemokraten schlankweg verworfen worden ist." wirklich Miene machten, dem Befehl nachzukommen, zog das Mädchen Es ist richtig, daß Liebknecht noch 1866 durchaus anti­er war ursprünglich sich selbst die Hosen aus. Mit Hilfe der Frau des Besitzers wurde parlamentarischen Anschauungen huldigte; Er sah schon in es dann über einen Stuhl gelegt. Und num schlug der Besizer mit sogar Gegner der Wahlbeteiligung überhaupt. der bloßen Beteiligung an der Gesetzgebung einen unerlaubten Es soll und muß was geleistet werden! Das Centrum muß den dicken Enden einer Anzahl Weidenruten auf den nackten Körper Kompromiß mit den bürgerlichen Parteien. Als Großdeutscher war unter allen Umständen beweisen, daß der Arbeiterschutz im Deutschen des Mädchens ein. Nach einer Weile sagte er zu seiner Frau:" So, er gegen den Norddeutschen Reichstag besonders erbittert. Das ist Reiche schon mit keiner Elle mehr ermessen werden kann. Und die jetzt schlag' Du." Bei dieser rohen Mißhandlung, bei der die beiden längst bekannt, ein aus den Zeitverhältnissen durchaus erklärlicher, Germania " beweist! Sie hat ein Verzeichnis der wichtigsten Mädchen zugegen waren, verlor das Opfer die Besinnung. Das ja notwendiger Irrtum. So ist seine Ablehnung Schweizer gegen Arbeiterschuß Maßregeln der letzten 20 Jahre" zu hinderte den Besizer aber nicht, dem Mädchen, als es sich ein wenig über zu begreifen. Aber der gute May Lorenz vergißt die Hauptsache, daß eben sammengestellt, und der fromme Reichsbote", der es mit Wonne erholt hatte und nach der Küche wankte, noch ein paar Faustschläge dieser erste Arbeiterschutz- Antrag, der angeblich von den Social­nachdruckt, sieht darin mit schlagender Beweiskraft zur An- auf den Kopf zu versetzen." schauung gebracht, was alles in dieser Zeit Reichsregierung Welch ein trauriges Bild unsrer Kultur! Auf der einen Seite demokraten verworfen ist, von einem Socialdemokraten und Reichstag aber ohne die Socialdemokratie, die fast gegen ein Gutsbesitzer und dessen Frau, die roh genug sind, an einem er- stammt. Denn Herr v. Schweizer war Socialdemokrat. May Lorenz hat weiter vergessen", daß es unsren Parteigenossen damals nicht alle Maßnahmen gestimmt hat-- für die Arbeiter gethan wachsenen Mädchen eine solche schamlose Mißhandlung zu verüben, gelang, 15 Unterschriften bei den bürgerlichen Parteien zusammen­haben". auf der andern Seite das arme Ding mit dem Sklavensinn, das zubringen. Er hat vergessen", daß schon 1869 auch Liebknecht und Lang ist das Verzeichnis, das muß ihm der Neid lassen, aber dieser Brutalisierung nichts wie Thränen entgegenzusetzen hat, das Bebel sich mit Verbesserungsanträgen an der Beratung der Gewerbe­feien wir offen es ist noch nicht einmal vollständig. Wir machen sich nicht zur Wehre setzt und sich am Ende selber entblößt, um die Didnung beteiligten und ein Antrag Bebels sogar zur Annahme gelangte. uns anheischig, es nach dem gewählten Schema auf die vielfache Mißhandlung an sich vollziehen zu laffen, und daneben ihre zwei Er hat vergessen", daß 1877 die Socialdemokratie den ersten Länge zu bringen. Es ist ja das Elend des deutschen Arbeiter Leidensgenoffinnen mit demselben Sklavensinne, die dem rohen großen Arbeiterschußgefes Entwurf im Reichstage eingebracht; der schutes, daß er aus unzähligen kleinen Flicken zusammengesetzt ist; Beiniger noch helfen wollen und dann stumpfsinnig zuschauen, Antrag war unterzeichnet von Liebknecht und Bebel. Der große weil man feinen wirklichen durchgreifenden Arbeiterschutz will, anstatt ihrer drei! über den Kerl herzufallen und ihm die Wilhelm hat damals noch nicht sein socialpolitisches Herz entdeckt! May Lorenz hat dann auch alle andern socialpolitischen deswegen wird bald hier bald da ettvas angeordnet, für Luft zu seiner That auszutreiben! Leistungen der Socialdemokratie vergessen, ja aus seinem Gehirn ist diesen Beruf heute, für jene Gruppe morgen dieselbe Sache Aber damit ist das Kulturbild noch nicht vollständig. Das fogar die Thatsache geschwunden, daß die Socialdemokratie gar etwas anders und deswegen fönnte man, wenn der Mädchen lief danach selbstverständlich davon und nun wurde es auch nicht gegen, sondern für die verbesserten Arbeiterschutz­Wert des Arbeiterschußes nach der Anzahl der dabei verschwendeten noch auf Antrag des Gutsbesizers mit 3 Mark Geldstrafe Geseze gestimmt hat. Vor allem hat er aber die Konsequenz Worte abgeschätzt werden sollte, von einem wirklich unheimlichen belegt! Es ging wieder in den Dienst zurück und wurde aber seiner Entdeckung vergessen, nämlich den bürgerlichen Parteien Arbeiterschutze reden. Dicke Bücher füllen diese zahllosen Ver- mals mißhandelt. Es lief wieder davon und mun stellten die zu raten, daß sie für alle socialpolitischen Anträge der Social­ordnungen und Bekanntmachungen und solcher zählt die Germania " Eltern Strafantrag gegen den Gutsbesitzer. Und was war die Sühne demokratie stimmen mögen, um so schnell wie möglich die Arbeiter etliche Dußend auf. Wenn sie das Verzeichnis noch verlängern will für die Gewaltthat? Sechs Mark Geldstrafe, erkannt vom Schöffen- zu beruhigen und zufrieden zu machen und auf diese Weise die Social­demokratie zu überwinden! und um Stoff in Verlegenheit ist, so raten wir ihr, z. B. einen gericht Fischhausen !

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Blick in den Thätigkeitsbericht der deutschen Centralkommission für Aber noch mehr! Jetzt zeigte der Gutsbesitzer das Mädchen Bauarbeiterschutz( erstattet dem jüngsten Bauarbeiterschutz- Kongresse wegen Diebstahls an. Es soll einer armen Instmannsfrau etwas зи Berlin ) zu werfen; fie findet darin gewissenhaft Salz, ein paar Heringe und etwas Milch gegeben haben. Dafür

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Der Fall May Lorenz beweist, daß nicht nur die bürgerlichen Barlamentarier von heute traurige Epigonen sind, sondern auch die Reptile. Der alte Schweinburg ist ein Genie gegenüber seinen Nachahmern.-