eintrete. aller
Wahlmann geivefen. Er habe damals dem nationalliberalen mit Thalen und Worlen von Personen, mit denen er verwandt oder auf ihren Graben längst den Achtstundentag einführen können. Aber Kompromißkandidaten Professor Gneist als Katholit offen seine befannt ist oder geschäftliche Beziehungen unterhält. Wir beschäftigen sie weigerten sich entschieden, sogar nur die Arbeitszeit soweit zu Gegnerschaft gegen den Kulturkampf, soweit er sich als Ausnahme- uns lediglich mit dem Politiker, dem Schriftsteller und Redakteur fürzen, wie die hiesigen liberalen Grubenbefizer gethan hätten. Die gesetzgebung charakterisiere, dargelegt, troz dessen gegenteiliger An- Eugen Richter . hiesigen Grubenbesizer würden sich schämen(!?), Frauen auf ihren schaung diesem aber seine Stimme gegeben. Ein verständnisvolles Die gegen Paul Singer verbreiteten Verleumdungen treffen nicht Werfen auszubeuten, aber die schlesischen Centrumsmagnaten beSchmunzeln rief es bei den anwesenden Arbeitern hervor, als Redner einmal feine eigne private Vergangenheit, in deren Makellosigkeit schäftigen noch über 11 000 Frauen und zahlen ihnen geradezu einen erwähnte, er habe einmal seinem derzeitigen Chef, dem Minister auch die gierigsten Schmutzfinken nichts aufzustöbern vermögen, Hungerlohn( Nuf: 80 Pf. täglich), während männliche Arbeitskräfte Miquel, von dieser freisinnigen Bethätigung erzählt, der freund- sondern jene niedrige Aeußerung eines Mannes, mit dem er ledig- massenhaft auf Arbeit Tauerten. Das Centrum sollte ja nur vor lich gelächelt habe. Hat er vielleicht auch Herrn Löhning lich geschäftliche Beziehungen unterhalten hat, die seit vielen Jahren seiner Thür fegen, dort liege Schmutz genug. zum Dank dafür etwas über die Drganisierung von Bauernaufständen gelöst sind. Die Offenheit, mit der der nationalliberale Unternehmer Franken erzählt? Ueber die Frage, wie er als entschieden freisinniger Mann Wenn die ,, Germania " für die Handlungen eines Dritten hier die Unternehmer überhaupt kennzeichnet, wirkt umso überso lange habe im Regierungsdienst thätig sein können, äußert er sich unfren Genossen und unfre Partei verantwortlich macht, so werden zeugender, als er nicht den schwächsten Versuch macht, sich oder seine dahin, daß ein Freisinniger allerdings nach seiner Meinung nicht gut wir uns erlauben, fünftig auch das Centrum mit der Schuld des Parteifreunde weiß zu waschen. Wie ein überführter Verbrecher auf ein politisches Amt( etwa das eines Landrats, Regierungs- Prinzen Mörder zu belasten, dessen Beziehungen zu dem der Anklagebank gesteht er offen zu: Ja, so bin ich! Aber der da, präsidenten 2c.) übernehmen könne, ohne dabei mit seinem Gewissen bedeutenden Centrumsführer unvergleichlich intimere find, als jemals der Schwarze, hat ja ebensoviel gestohlen; wenn ich gehängt werden in Souflift zu geraten, dagegen stände dem nichts entgegen, wenn die Beziehungen Singers zu jenem Geschäftsangestellten wareit. soll, dann gehört der auch an den Galgen! er ein bloßes Verwaltungsamt übernimmt. Die Ausführungen des Dieses für uns erfreuliche Schauspiel würde erst recht interHerrn Löhning waren ruhig und fachlich und wer etwa auf Sensation ,, Neue Verdächtigungen, neue Entstellungen." Der„ Vorwärts" essant werden, wenn wir mit einer der beiden Parteien in Stichwahl sich gespitzt hatte, kam nicht auf seine Kosten. erbrachte am 20. Mai den Nachtveis, daß die Haltung des Herrn fämen. Auf eine Anfrage von Frau Dr. Rosenthal erklärte Herr 3 w id zum Toleranzgesetz, zur Kinderarbeit, zum HundertmillionenRöhning noch, daß er für eine Erweiterung der Frauenrechte Antrag der Socialdemokraten für Elementarschulzwecke und seine Die schlechte Lage des Mittelstandes, worunter die kleinen selbNach ihm sprach noch Herr Fisch beck, der bei Thätigkeit in der Zollkommission wirklich liberalen Anschaumgen ständigen Gewerbe- und Handeltreibenden verstanden werden, gedie feinen Gegner umnitz reizten. Herr Abgeordneter Schuf, die zwei Parteien; die eine mait etwas butler, die autore, etwas lidhter, alle fachlicher Schärfe sich ebenfalls in Formen bewegte, widerspreche. Vergeblich versuchte die„ Freis. Ztg." Herrn Zwick in hört zum festen Rüstzeug in der Wahlagitation aller bürgerlichen der die Versammlung leitete, brauchte deswegen nicht als Rückzuge. Nur einen schüchternen Versuch wagt sie, unsre Aus- aber beweisen, wie schlecht es dem Mittelstande im Gegensaße zum Geschäftsordnung" in Funktion zu treten. Er hatte nämlich bei führungen über Herrn Zwids Thätigkeit im Reichstage bei der Arbeiter geht und wie hilfsbedürftig er sei. Deshalb preisen fie Beginn der Versammlung erklärt, daß die freifinnigen Versammlungen& inderarbeit als Verdrehungen und Erfindungen darzustellen. alle möglichen Mittel zur Rettung des Mittelstandes an; keine nicht der Tummelplatz für andre Parteien feien." Die Geschäfts- Herr Zwick sei im höchsten Grade liberal gewesen, wenn er bei Be- bürgerliche Partei, die sich nicht als den besten Freund des Mittelordnung bin ich selbst!" Wenn die freisinnigen Redner nicht unter ratung des Gefeßentwurfs zur Kinderarbeit dafür eingetreten fei, standes bezeichnete. dem Schuge einer Geschäftsordnung, die den Gegnern jede Abwehr daß unter Umständen fremde Kinder den eignen gleich zu erachten Einen andern Weg schlagen die bremischen Rechtsfreisimmigen unmöglich macht, alle Andersdenkenden in unqualifizierbarer Weise wären, daß fremde Kinder unter Umständen zur häuslichen Gemein- ein. Sie beweisen in einem Flugblatte, das kürzlich ausgegeben beschimpfen, werden sie selbst auch über die Haltung fremder Ver- schaft zu rechnen seien, weil Familienerziehung für diese das beste wurde, daß es dem Mittelstande noch niemals so gut gegangen sei fammlungsbesucher sich nicht zu beklagen haben, am allerwenigsten sei" usiv. Das das denkbar seichteste Drumrungerede! wie heutzutage. Es heißt in dem Blatte: über die der politisch geschulten Arbeiter. dm Um was handelte es sich denn in der Kommissionssizung vom 24. Oftober 1902? Herr Zwick erklärte sich damals ausdrücklich Herren im eiguen Hause" wollten die Freisinnigen des gegen die Gleichstellung der eignen mit den fremden Kindern; er zweiten Wahlkreises sein, darum veranstalteten sie am wünschte also, daß die eignen Kinder längere Zeit als fremde Kinder Freitag unter der Führung des Vereins Waldeck" eine Versammlung, beschäftigt werden könnten. An demselben Tage und in demselben die sie stolz als„ öffentliche Wahlversammlung" bezeichneten, Sinne forderte der Abg. Zwick auch, daß die Waisenkinder ebenso zu der aber nur Parteigen offen als Gäste Zutritt" wie die in Zwangserziehung befindlichen Kinder den eignen Kindern hatten." Jmmer brutaler, immer gewaltthätiger", so begann in gefeßlich gleichgestellt werden sollten. Damit trat er also grundgetrener Kopierung des Eugen Richterschen Stiles die den Vereins- fätzlich und thatsächlich für die höhere Ausbeutungsmöglichkeit mitgliedern zugegangene Einladung,„ gebärdet sich die Social- der Waisenkinder und der in Zwangserziehung befindlichen Kinder demokratie in Berlin und im Reiche: Nicht zufrieden damit, ein. Diese Anschauung hielt er auch im Plenum aufrecht. In der ihre eignen Versammlungen und Schimpfereien auf den Kommission und im Plenum sprach Herr Zwick das aus, was als Liberalisus aufzupußen, ist sie neuerdings auch dazu über- die eigentliche principielle Auffassung in betreff der Kinderarbeit auch gegangen, die Redner in freisinnigen Versammlungen in Ermangelung in Nr. 119 der Freis. 8tg." neuerdings zum Ausdruck gelangt. fachlicher Gegenargumente durch Lärm und unqualifizierbare Zwischen- Der Freifinn hält es für ebenso wenig angebracht wie rufe zu stören" usw. Und weiter unten hieß es:, Damit wir aber nütlich", die Kinderarbeit während der Schulpflichtigkeit Herren im eignen Hause bleiben, ist es dringend erforderlich, völlig zu verbieten. Ganz im Gegenteil! Herr Zwick hat Der Ausschuß der demokratischen Partei in Mainz hat den Andaß wir selbst für starken Besuch unsrer öffentlichen Versammlungen als Gesetzgeber wiederholt ausgesprochen, daß ein totales hängern der Partei empfohlen, bei der Reichstagswahl für unsern durch eignes Erscheinen und durch Einführung von Freunden Verbot den Kindern und Eltern zum Schaden gereichen Genossen David einzutreten. Die Generalversammlung der demoSorge tragen" usw. Es hatten sich denn auch circa 120 Per- würde und daß gewerbliche Arbeit für die körperliche, geistige und kratischen Partei hat diese Empfehlung acceptiert und beschlossen, fonen eingefunden, anscheinend mur Freisinnige. Reichstags fittliche Entwicklung der Kinder notwendig sei. Natürlich besteht einen entsprechenden Aufruf an alle freigesinnten Männer des Kreises Abgeordneter Fischbeck, den man als Referenten bestellt hatte, diese Notwendigkeit für Herrn Zwick nur für das Elementarschul- zu erlassen. war nicht erschienen.= Auch Reichstags Abgeordneter Müller Proletariat. Herr Zwick aber sollte wissen, daß nicht die BerufsSagan, der für ihn einspringen sollte, hatte keine Zeit. So arbeit, sondern Arbeitsunterricht für Erziehung und Unterricht der mußte denn der Freisinnskandidat Herr Kreitling ausreichen. Kinder aller Stände und aller Klassen ein Segen und eine unbedingte Herr Kreitling hatte, wie er bemerkte, sich nur auf eine kurze An- Notwendigkeit ist. sprache eingerichtet. Da er min der einzige war, so gab er noch ein Auch die Aeußerungen Zwicks über das Stimmrecht werden beViertelstündchen zu, aber sehr anregend wirkte er trotzdem nicht auf feine Parteigenossen. Als er geendet, mochte sich niemand zum Worte melden.
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Die oben erwähnte Einladung wirft der Socialdemokratie vor, sie versuche die freisinnigen Gegner durch Störung ihrer Versammlungen mundtot zu machen". Was die Wähler des Freisinns angeht, so halten diese ohnedies den Mund, sodaß es in der Regel sehr langweilig bei ihnen zugeht, sobald sie unter sich bleiben und „ Herren im eignen Hause" sind. Herr Eugen Richter läßt in den Versammlungen, in denen er selber spricht, seine eignen Parteigenossen durch Ausschließung der Diskussion so mundtot machen, daß sie es bald völlig verlernen werden, auch nur dann zu debütieren, wenn es ihnen erlaubt ist. Auch die " Waldecker" bekundeten keine Neigung zu weiterem Meimmgsaustausch, trotz wiederholter Aufforderung. Infolgedessen ergriff der Vorsitzende felber das Wort zu einer längeren Ansprache. Herr Kreitling hatte es flug vermieden,
stritten. Unfer Genosse Wels, der in der betreffenden freisinnigen Versammlung anwesend war, schreibt uns dazu, daß er bereit sei, eine ganze Anzahl von Teilnehmern der Versammlung zu bringen, die gleich ihm mit der größten Sicherheit bezeugen könnten, daß Zwicks Worte den mitgeteilten Sinn hatten.
Nationalliberale Inverfrorenheit. Im 19. Hannoverschen Wahlfreise( Otterndorf - Neuhaus), der fast ausnahmslos nationalliberal vertreten war, der 1891 bis 1893 jogar Bismarck in den Reichstag schickte, verbreiten die Nationalliberalen ein Flugblatt für ihren Kandidaten Dr. H. Böttger in Steglig. Darin heißt es:
Für den Mittelstand in seiner Allgemeinheit liegen gegenwärtig die Verhältnisse nicht nur nicht schlechter, sondern besser. Waren ehedem für die Entwicklung des städtischen Handwerks durch den Zunftszwang enge Grenzen gezogen, so hat der lebergang der geschlossenen Stadtwirtschaft zur Volkswirtschaft mit allen seinen politischen und wirtschaftlichen Folgen gerade für die Mittelstandskreise die Aussicht auf selbständigen Besitz der Produktionsmittel wesentlich erhöht.
Und gerade daraus leitet das Blatt die Forderung her, daß dem Mittelstande geholfen werden muß. So führen alle Wege nach Paris . Mittelstand, dir geht es schlecht, die Socialdemokratie will dich vernichten. Die muß geholfen werden! Wähle uns! Mittelstand, dir geht es gut, die Socialdemokratie läßt dich fallen. Dir muß geholfen werden! Wähle uns!
Polizeiwunder. Die Werneu chener Genossen wollten diesen Sonntag eine Wählerversammlung abhalten und hatten die schriftliche Zusage seitens des Wirtes zur Vermietung seines Saales hierzu erhalten. Jedoch hatte der Wirt den Mut, den er bei der ersten im April stattgefundenen Versammlung der Polizei gegenüber zeigte, verloren. Ein eingeschriebener Brief an unsre Genossen lautet: „ Geehrter Herr Schulz! Ich muß bedauern, daß ich den Saal zum 24. Mai zu der Versammlung nicht hergeben kann, die Polizei macht mir darüber viel Wunder.
Achtungsvoll
A. Wittenberg, Gastwirt.
Zur Belohnung für diese That hat er von der Behörde die auss gewerkschaftlich organisierten Genossen die Antwort der Behörde innahmsweise Tanzerlaubnis bewilligt erhalten, während die dortigen sofern geben, als sie mit der Gründung eines Wahlvereins vorgehen.
Nur einmal in fünf Jahren wird dem Deutschen Gelegenheit So wirft die Polizei Wunder; sie hintertreibt socialdemokratische geboten, auf Gang und Richtung der inneren Politik bestimmenden Wählerversammlungen und befördert damit die Gründung socialEinfluß zu gewinnen und seinen Forderungen und Wünschen Be- demokratischer Organisationen. achtung und Nachdruck zu verschaffen.( Das Fettgedruckte ist auch im Original fettgedruckt.)
So agitiert man mit seiner eignen Schande. Die Nationalliberalen sind es nämlich, denen wir die Verlängerung der Legislaturperiode von drei auf fünf Jahre zu verdanken haben; hätten sie mit ihren 99 Stimmen im Kartell- Reichstage dagegen gestimmt, dan wären sie heute nicht in der Lage, mit der Länge der Legislaturperiode zu agitieren.
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Stumme Hunde sollen die Erzieher des Volkes sein. Der Regierungspräsident von Stade ( Provinz Hannover ) hat die Lehrer durch die Kreis- Schulinspektoren warnen lassen, welfiſche oder socialdemokratische Versammlungen zu besuchen.
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Tumultuarische Wähler- Versammlungen finden jetzt im hart um= strittenen oberschlesischen Industrierevier statt. Das Centrum hat den Socialdemokraten und Nationalpolen sämtliche Lokale abgetrieben und erntet nun den Dank für seine Mühe. Am Himmelfahrtstage bekam das Centrum in Ballestrems Wahlfreise einen Vorgeschmack der zukünftigen Kämpfe. Gegen 1200 Personen hatten sich zu einer polnischen Wählerversammlung eingefunden,
die Versammlung mit Schimpfereien auf die Social demokratie aufzupugen", aber der Vorsitzende holte das Versäumte nach. Nachdem er sein Mütchen gekühlt, forderte er erneut zur Diskussion auf, aber wieder war keiner, der sich hinaufwagte zur Rednerbühne. Es war, wie wenn Herrn Richters Geist drohend über den Tischen schwebte und jeden Nörgler in seine Schranken verivies. Um nicht schon vor 10 Uhr schließen zu müssen, Wie ein nationalliberaler Kapitalist das kapitalistische Centrum sprang der zweite Vorsitzende der Versammlung ein und brachte zeichnet. noch ein paar Worte vor. Auch er schimpfte noch ein bißchen In dem Riesenwahlkreise Bochum , in dem für uns Genosse auf die Socialdemokratie. Anknüpfend an den Umstand, daß Hné, der Leiter des Bergarbeiter- Verbandes, kandidiert, wird mit sein Vorredner während seiner Rede im heiligen Feuer heißer Erbitterung um das Mandat gestritten. Im Jahre 1898 in welcher Dr. Stephan- Berlin die Polen fürs Centrum wieder einfeines Zornes ein Glas Bier umgeworfen hatte, rief der zweite wurden abgegeben 31 623 nationalliberale Stimmen, 30 029 flerifale fangen sollte. Als er zehn Minuten nach Beginn seiner Vorsitzende aus: Wie unser Vorsitzender das Bier umgestürzt hat, und 22 379 socialdemokratische. Da wir von Wahl zu Wahl gute Rede die Frage beantworten wollte: Was hat das so wollen wir die Socialdemokratie umstürzen!" Dieser Satz war Fortschritte gemacht und in der Person Hues einen Kandidaten haben, Centrum für die Arbeiter gethan? erfcholl ihm aus der erfolgreichste des ganzen Abends. Da„ weitere Redner" sich der sich in Bergarbeiterfreisen eines bedeutenden Ansehens erfreut, dem Saale ein vielhundertstimmiges brausendes auch jetzt, trotz erneuter Aufforderung, nicht meldeten, so konnten die so fürchtet jede der beiden bürgerlichen Parteien bei ,, Nil !"( Nichts!) entgegen. Es begann ein ohrenbetäubender Lärm, mundtoten"" Herren im eignen Hause" schon kurz nach 10 Uhr aus- der Stichwahl auszufallen, weshalb fie gewaltige An- von den Galerien flatterten über den ganzen Saal unzählige socialeinandergehen. Sie waren froh, daß man sie unter sich gestrengungen machen. Das Centrum trägt dieser Situation Rechnung demokratische Flugblätter, die für die Wahl des Genossen Tassen hatte und es war auch richtig so. durch Aufstellung eines wirklichen Mannes aus der Grube. Sein Trabalsti Propaganda machten, und im hinteren Teile des Kandidat, Bergmann Theodor Berfe aus Eickel, ist bis zu seiner Saales hielt der Kandidat der Nationalpolen, Simianowski, Die Staatsbürger- Zeitung" berichtet über eine Versammlung Aufstellung täglich in die Grube gefahren und schlägt damit den von einem Tische aus eine Ansprache, die seine zahlreich erschienenen der Konservativen im zweiten Wahlkreise und fälscht dabei in fattsam nationalliberalen schlichten Fabrikanten Franken vollständig. Gegen Anhänger mit Beifall und Hochrufen begleiteten. Die Flugblätter bekannter Weise. Es heißt in dem Bericht:„ Ein Socialdemokrat uns arbeitet man mit dem bequemen Mittel der Saalabtreibung, so des katholischen Volksvereins wurden zerfetzt und Tagen Konrad sprach sodann seine Genugthung über die gerechte, umpar- daß uns in dem ganzen großen Kreise nur zwei kleine Säle zur im Saale umher, alle Beschwichtigungsversuche der Geistlichen teiische Leitung der Versammlung aus und gab zu, daß in der Verfügung stehen. Dieses Mittel, das die beiden bürgerlichen Parteien halfen nichts. Da wurde die Polizei zu Hilfe gerufen. 15 Mann socialdemokratischen Partei der Terrorismus herrsche, unter dem jeder gegen uns anwenden, können sie jedoch nicht gegen einander an- bahnten sich einen Weg zu Simianowski, faßten ihn an und führten zu leiden habe, der nur ein wenig von der Parteischablone ab- wenden, da sie wirtschaftlich beide ziemlich gleich stark sind. Sie ihn aus dem Saale . Von dem gewaltsamen Widerstand wurde die weiche". arbeiten also fleißig in Versammlungen. Menge glücklicherweise durch eifrige Belehrung unsrer Genossen In Wirklichkeit hat sich dieser Herr Konrad ausdrücklich als Der schlichte Berfe muß den Arbeitern in den Centrums- zurückgehalten. Die Hälfte der Versammlung, Socialdemokraten und Nicht socialdemokrat erklärt, wenngleich er für den socialdemo- versammlungen den Acht stundentag und das volle Nationalpolen, verließ den Saal. Nach halbstündiger Bause wurden kratischen Kandidaten eintrat. Herr Konrad wußte aber recht geschickt Soalitionsrecht versprechen, was er übrigens in ehrlichem alle Wähler, die nicht auf dem Centrumsboden standen, aus dem einige Fragen hinsichtlich des Koalitionsrechtes und Achtuhr- Laden- Glauben thut. Mit erfrischendem Humor erhellt dann oft der Saale gewiesen. Die Polizeibeamten drängten wieder größere schlusses an Herrn Wenckstern zu richten, die diesen augenscheinlich Zwischenruf die Situation:„ Theodor, mach' keinen unruhige Gruppen hinaus und mit 400 Personen nahm die Verrecht in Verlegenheit brachten. Den anscheinend stark vertretenen Insinn!" sammlung ihren Fortgang. Fortwährende Unterbrechungen fanden Kleinhandwerkern zu Liebe, die mit eignem Kandidaten drohten, So was können sich die Nationalliberalen nicht leisten. Ihr noch bis zum Schluß statt und ein klägliches Hoch auf Ballestrem erklärte sich der Allerweltsprofeffor gegen den Achtuhr- Ladenschluß Kandidat rächt sich dadurch, daß er als Wissender aus der Werkstatt fand viel stärkeres Echo in den Hochs auf Trabalsti und Simianowski. und nicht, wie der Bericht fälscht, dafür. der kapitalistischen Parteien das Centrum in seiner ganzen kapi- So etwas hat das Centrum dort noch nicht erlebt. talistischen Schönheit abzeichnet. Besonders ausgiebig that er dies Kandidaturen. Die Freisinnige Volkspartei hat 108 Kandidaten vor einigen Tagen in Werne a. d. Lippe . Nachdem er den ZollDem Dutzend zu. Der Kartellfandidat Dr. med. Hopf in aufgestellt fast durchweg Zählkandidaturen. Die Konservativen tarif und die Flottenvermehrung verteidigt und sich gegen Acht- Dresden hat die Kandidatur für den 6. sächsischen Wahlkreis abprunten mit 104 Namen. Es sind 14 tonservative Kandidaten in stundentag und gegen Gewerkschaften erklärt hatte, nannte er es eine gelehnt. Das ist der Neunte. den 17 ostpreußischen Wahlkreisen, 5 in den 13 westpreußischen, 13 freche Lüge, wenn das Centrum behaupte,.es habe die Social- Von dem Kartellfandidaten für Dresden- Altstadt, Pastor Neichel, in den 20 Wahlkreisen der Provinz Brandenburg mit Ausschluß von gefezgebung geschaffen; es habe sie im Gegenteil mir gehemmt. behauptet ein in Dresden erscheinendes Centrumsblatt, daß er zurückBerlin, 12 in 14 pommerschen Wahlkreisen, 5 in den 15 Wahlkreisen Die arbeiterfreundlichen Anträge, die das Centrum kurz vor Schluß zutreten beabsichtige. der Provinz Posen , 12 in den 35 Wahlkreisen der Provinz Schlesien , des Reichstages eingebracht habe, seien nur aus agitatorischen Rück7 in der Provinz Sachsen , je 3 in Hannover , Hessen und Westfalen . sichten entsprungen. Durch die Aufstellung des Bergmannes im Außerhalb Preußens sind deutsch - konservative Standidaten 10 in Sachsen , Bochumer Kreise wolle das Centrum den Anschein erweden, 3 in Bayern , 1 in Württemberg, 7 in Mecklenburg und 2 in Baden als sei es thatsächlich eine Arbeiterpartei. Wollte das Centrum aufgestellt. wirklich Arbeiter in den Reichstag senden, so habe es genug unMilitärische Wahlrechtsberaubung. umstrittene Kreise im Rheinland , der Eifel , dem Münsterland , Als die Nachricht durch die Presse ging, daß gerade für die Zeit Dreckfeelen. Die„ Berliner Neuesten Nachrichten" hatten dieser Bayern usw., es ohne weiteres dem Arbeiter das der Wahlen Reserve- llebungen angefeßt seien, wurde später offiziös Tage unfre Angriffe gegen Eugen Richter zum Vorwand genommen, Mandat in die Hand drücken fönnte. In diesen Kreisen versichert, die Termine der Einberufung feien verlegt ivorden. um nun ihrerseits den Spieß umdrehen zu können und die alten stelle man aber reiche Landwirte, Rentiers, Nun wird uns aus Stettin gemeldet, daß die ReserveGeschichten über Paul Singer aufzutischen. Die Germania", Rechtsanwalte, Geistliche c. auf, aber beileibe keine lebungen zur Wahlzeit nicht aufgehoben worden sind. das Centralorgan des Centrums, ist dem Krupp- Blatt gefolgt. Arbeiter. Wenn Berfe den Bergleuten das Koalitionsrecht verspräche,
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Die Einleitung, daß das Blatt durch unsre Polemit gegen so sollten diese nur ja nicht glauben, daß die Centrumsunternehmer Artillerie in Stettin einen Gestellungsbefehl erhalten, sich am 8. Juni Am Sonnabend, den 23. Wai, haben Reservisten der Richter zu seiner Schmußerei veranlaßt sei, soll nur die Unsauberkeit auch nur ein Jota freiheitlicher gesonnen seien, als die liberalen des Mittels heiligen. Denn wir haben Herrn Richter niemals in Unternehmer. Das Gegenteil sei der Fall. Ebenfalls sei es fomvormittags 8 Uhr zu einer 14 tägigen Nebung einzufinden. seinen persönlichen Verhältnissent angegriffen, wir beschäftigen pletter Unsinn, wenn Berfe den Bergarbeitern verspräche, das Wie stimmt das mit der offiziösen Erklärung überein? Hat der uns weder mit seiner Villa in Groß- Lichterfelde , noch mit seinen Centrum wolle ihnen den Achtstundentag geben. Wenn sie das wollten, Reichskanzler nicht mehr die Macht, seinem Willen Geltung zu verFamilien- und Vermögensverhältnissen, noch gar belasten wir ihn so hätten die schlesischen Magnaten, alles hervorragende Centrumsftüken, schaffen?