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Nr. 127. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donerstag, 4. Juni 1903.

Fünfter internationaler Kongreß für angewandte Chemie. teine witürliche Erhöhung der Grundstückswerte stattgefunden, man Wann haben Sie die Staſerne verlassen?- Angefl.: Gegen

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Berlin  , 3. Juni.

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Marine- Artillerist Jänicke als Zenge

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über die Transaktionen gemachten Buchungen seien richtig, es habe Erzählen Sie einmal, was Sie am Abend des 2. Mai gethan haben. habe zu Machenschaften keine Zuflucht genommen. 8 Uhr. Verhandlungs I.: Mit wem gingen Sie zus ſammen? Angefl.: Ich ging allein. Verhandlungsl.: Die heutige Eröffnungssigung wies eine recht starke Beteiligung Nach dreitägiger Bause wurden die Verhandlungen am Dienstag Wohin gingen Sie? Angekl.: Nach Friedrichsort.- Bers auch von seiten des Auslandes auf. Aus fast allen Ländern Europas  , wieder aufgenommen. Zur Erörterung kam zunächst die Thätigkeit handlungsl.: Gingen Sie nicht zuerst nach Pries? Ange aus Amerika   und selbst Virginia   sind Gelehrte und Großindustrielle der Vereinigung für Grunderwerb", bei welcher mur lagter: Jawohl, in das Müllersche Lokal. Verhand erschienen. Die Regierungen haben ebenfalls offizielle Vertreter ent- der Angeklagte to me id interessiert ist. Diese Vereinigung ist im Iungsleiter: Haben Sie dort viel getrunken?- Angel.: fandt. Graf Posadowsky, dem die Begrüßung namens des Reichs September 1897 von dem Oberlehrer Armborst und dem jetzt Jawohl, ich trant 7 Glas Bier und einige Schnäpfe. Ver= oblag, feierte die Fortschritte, welche unser ganzes Gesellschaftsleben flüchtigen Willy Schumacher als Gesellschaft mit beschränkter Haft handlungsleiter: Wann verließen Sie das Müllersche Lokal? der Chemie verdankt. Ihre Erfindungen, versezten Berge"(!) und füllten pflicht gegründet worden. Das Grundkapital, auf welches 25 Proz. Angefl.: Gegen 11 Uhr. Verhandlungsl.: Sie Thäler aus und durch Verbesserung der Lebensbedingungen vereble eingezahlt worden, betrug 200 000 m. sie das Dasein. Und wenn sie auch dem männermordenden Kriege forderlichen 50 000 m. hat der Angeklagte Romeick hergegeben. Zweck zivei Leuten. Die zur Einzahlung er- gingen alsdann nach Friedrichsort   und begegneten auf der Chaussee Verhandlungsl.: Angefl.: Jawohl. diene, so seien doch bedeutungsvoller die Dienste, welche diese Wissen- der Gesellschaft war die Verwertung einiger Herrn Romeid gehöriger Haben Sie die Leute erkannt? Angefl.: Nein, es war ganz schaft und ihre Anivendung der gesamten Menschheit leiste, indem sie Grundstücke, welche die Gesellschaft käuflich übernahm. Es handelt sich um dunkel. Verhandlungsl.: Sie sollen einen von den beiden durch ihre Erzeugnisse Schmerzen stille, Krankheiten heile und die die Grundstücke Schillerstr. 108 in Charlottenburg  , Kaifer- Allee( Ecke Leuten geschlagen haben? Ange kl.: Es ist möglich, daß ich einen Gesundheit ordere.- Der Herr Kriegsminister war leider nicht Berlinerstraße) in Wilmersdorf   und Prinz Regentenstraße( Ecke Berliner  - geschlagen habe. Verhandlungsl.: Wissen Sie sich nicht anwesend. straße) in Wilmersdorf  . Der Kaufpreis wurde durch die Uebernahme darauf zu befinnen, waren Sie denn so betrunken? Angel.: Nach weiteren Ansprachen wurde das Bureau konstituiert und der eingetragenen Hypotheken belegt. Gewinne find nicht erzielt, Ich war start angetrunken. Verhandlungsl.: Haben Sie die Sigung für die nachmittags beginnenden Sektionsverhandlungen vielmehr war bis 1. Januar 1900 ein Verlust von 61 374 M. ent- denn nicht gehört, daß die beiden Leute Fähnriche waren? Ange= vertagt; zu denselben sind nicht weniger als 460 Vorträge an- standen. Die erforderlichen baren Betriebsmittel hatte der Angeklagte flagter: Nein. Verhandlungs I.: Sie haben früher ge­gemeldet. Romeid vorgefchoffen. Dieselben beliefen sich bis November 1900 sagt, die Beiden wären Civilpersonen gewesen, Sie hätten den einen In der Sektion für landwirtschaftliche Chemie sprach auf 37 945 M. Am 27. Oftober 1900 verkaufte Romeid seine An- an seinem steifen schwarzen Hut und den andern an seinem hellen Dr. Frant Charlottenburg über die Nutzbarmachung des sprüche gegen Armborst u. Schumacher an die Immobilien- Verkehrs- Ueberzieher erkannt? Angekl.: Das ist möglich, ich weiß mich freien Stickstoffs der Luft für Landwirtschaft und Industrie". Bei bank für 50 000 m. aber nicht mehr darauf zu erinnern. Verhandlungsl.: dem großen Bedarf an stickstoffhaltigen Düngemitteln und Salpeter Die Verhandlung geht sodann zu einem neuen, wichtigen Haben Sie nicht gehört, daß Ihnen zugerufen wurde:" Nehmen Sie die Einfuhr Deutschlands   allein trifft über 100 Millionen Abschnitt der Anklage über: Den Verlusten der Pommernbant. sich in acht, wir sind Fähnriche"? Angel.: Davon weiß ich Mart an haben die Chemiker längst sich die Aufgabe gestellt, den Es kommen hierbei die Behauptungen der Angeklagten Schulz und nichts. Verhandlungsl.: Haben Sie nicht an den blanken in der Luft in unerschöpflichen Mengen vorhandenen Stickstoff in Romeid, ferner die nicht übereinstimmenden Abschätzungen der staat- Knöpfen erkannt, daß die beiden Personen Militärpersonen waren? mugbare Verbindungen überzuführen. Angesichts der außerordentlichen Revisionskommission und die unter diese noch bedeutend Angel.: Nein. Verhandlungs I.: Weshalb haben lichen Widerstandsfähigkeit dieses Grundstoffes erschien die Lösung heruntergehenden Schäzungen der Bankkommission in Frage. Sie den einen geschlagen? Angel.: Ich weiß mich auf nichts der Aufgabe jedoch in weite Ferne gerüdt, bis durch Be- Justizrat Wronker giebt dem dringenden Verlangen des An- zu erinnern, ich war zu sehr angetrunken. Verhand= nugung elektrischer Energie ein neues Hilfsmittel chemischer geflagten Schulz Ausdruck, daß bei diesem für die Schuldfrage und lungsleiter: Nachdem sie einen der Leute geschlagen hatten, Verwandtschaft gefunden war. So gelang es Siemens und ebentuell für die Strafabmessung außerordentlich wichtigen Stapitel find Sie eiligst davongelaufen? Angefl.: Das ist möglich, ich später den Amerikanern Lovejoy und Bradley, durch Einwirkung unter allen Umständen der Bankinspektor Hartmann und der weiß nicht mehr, daß ich geschlagen habe. Verhandlungsl.: starter elektrischer Entladungen den Luftstickstoff zu Salpetersäure zu Sachverständige Prof. Dietrich zugegen feien. Sie begegneten dem Marine- Artilleristen Jänicke und liefen mit oxydieren. Die ebenfalls auf elektrischem Wege durch Moissau und Auf Vorschlag des Vorsitzenden wird jedoch der Versuch gemacht, diesem davon? AngetI.: Jawohl. Verhandlungsl.: Willson erreichte Herstellung des Calciumcarbids regte mun Dr. Frank das Thema vorläufig zu erörtern. Ans Weshalb liefen Sie, fürchteten Sie, verfolgt zu werden? und Dr. Caro zu seinen, jetzt von Erfolg begleiteten Arbeiten der Die Verluste, welche die Pommernbank erlitten hat, find nach geklagter: Ja. Verhandlungsl.: Sie haben sich hinter Umwandlung des Luftstickstoffs in Ammoniat   und Cyan an. Es hat sich den Schäßungen der Bank- Revisionskommission und der späteren einem Zaun versteckt?- Angel.: Ja, Jänice sagte, daß wir uns ergeben, daß für die Anlagerung des Stickstoffs besonders das Barium Bankverwaltung hauptsächlich folgende: 1. Ausfälle an Deckungs- versteden sollten. Verhandlungsl.: Was für Hoſen hatten carbid geeignet ist und daß das gewonnene Cyanbarium sich nach hypotheken rund 16 000 000 m.; 2. Ausfälle an freien Hypotheken Sie an jenem Abend an? Angek I.: Ich hatte meine weißen einfachen Methoden zu Blutlaugenfalz und Chantalium verarbeiten rund 2 000 000 M.; 3. Verlust an die Immobilien- Verkehrs- Arbeitshosen an. Verhandlungsl.: Durften Sie denn in läßt. Das Calciumorbid andrerseits lieferte Cyanamid  , aus dem bant( Lombard- Conto) 8 050 000.; 4. Verlust an die Arbeitshofen ausgehen?- AngelL: Jawohl. Berhand­sich mit Wasser unter Druck Ammoniak gewinnen läßt. Immobilien- Verkehrsbank( Tresor- Abteilung) 556 000 M.; 5. Ver- lungsleiter: Hatten Sie Urlaub? Angefl.: Nein.- Aber auch das rohe Calciumcarbid, das die Erfinder schlecht luft an Aftien- Konsortium Hachmeister 1 690 000 Mark; Verhandlungsl.: Kannten Sie den Fähnrich v. Abel? weg Kaltstickstoff" neznen, soll sich bei praktischen Versuchen durch 6. Verlust an Hachmeister persönlich 15 000 m.; 7. Verlust Angetl.: Nein, Fähnrich v. Abel war mir vollständig unbekannt. berufene Fachmänner als Düngemittel bewährt haben, so daß bereits an v. Hesse- Heiseburg 40 000., zusammen rund Verhandlungs I. Sannten Sie den Fähnrich Saalwächter? zur Massenfabrikation des neuen Stoffes übergegangen wird. 28351000 m. Ob der schließliche Schaden sich wirklich so hoch Zweifellos gewährt diese Veröffentlichung weite Ausblicke. Wir ge- oder höher oder niedriger herausstellen wird, läßt sich, wie die An­Angel.: Nein, auch Saalwächter ist mir vollständig unbekannt. Verhandlungsl.: Sie hatten also keinerlei Ursache, den denken darauf noch zuritzukommen. flage hervorhebt, zur Zeit nicht übersehen, da die Verluste zu 1., 2. Fähnrich v. Abel zu schlagen? Verhand Angel.: Nein. In der Settior für chemische Industrie der und 3. nur schägungsweise abgegeben werden können. Die Anklage Lungsleiter: Sie erinnern sich auch nicht, einen Fähnrich ge­anorganischen Produkte wurde über die Behandlung und berechnet, daß die Verluste der Aktionäre wenn man von schlagen zu haben? Reinigung der Gebrauchs- und Abwässer verhandelt. Die dem Aktienkapital bon 15 000 000 M. zunächst diejenigen Es wird danach bisherigen Methoden der Probe- Entnahme seien gänzlich unzureichend nom. 9 000 000 m. absetzt, welche in dem Bankkonzern selbst gewesen. Der Gehalt eines fließenden Gewässers an schädlichen Stoffen steckten auf etwa 7 405 000 2.88 Proz. des Gesamtbetrages vernommen. Dieser bekundet auf Befragen des Verhandlungsleiters: ändere fich von Meter zu Meter und von Stunde zu Stunde. zu beziffern seien. Den Pfandbriefbesizern wurden zwei Wege ge- Am Abend des 2. Mai habe er mit Messerschmidt und dem Matrosen Ueberall müßten die Beziehungen zwischen der Menge öffnet, von denen der folgende von den allermeisten beschritten Dorge im Müllerschen Lokal in Pries gekneipt. Sturz nach 11 Uhr der berunreinigenden Stofe zu der Menge des vorhandenen wurde: Sie verzichteten auf 20 Proz. des Nennwvertes ihrer Pfand- seien sie nach Friedrichsort   gegangen, Dorge hatte sich schon vorher Wassers und der Schnelligkeit des Wasserlaufs in Rechnung ge- briefe und erhielten dafür als teilweisen Ersatz 10 Proz. dieses von ihnen getrennt. Auf der Chauffee seien ihnen zwei Leute be­Die Vereilung schädlicher Stoffe unter große Nennwvertes in Aftien Litt. B. Die Zinsscheine wurden mit 80 Broz. gegnet, die er für Militärpersonen hielt. Er fonnte aber nur die Wassermengen durch geeignete Leitungen der industriellen und häus- ihres Nennwertes ohne Unterbrechung eingelöst und die Aktien blanken Knöpfe sehen und hielt sie für Wallwächter. Messerschmidt lichen Abwasser und die sogenannte chemische Selbstreinigung" durch Litt. B. vom 1. Juli 1902 als dividendenberechtigt erklärt. die Bindekraft des im Wasser vorhandenen Stalfes seien in vielen blieb bei einem der beiden stehen, er ging weiter. Nachdem er 10 bis Hierzu wird der Bankier Leop. Marcus bernommen, der als 15 Schritte gegangen war, sei Messerschmidt angelaufen gekommen. Fällen ausreichend. Diese begreiflicherweise unsren chemischen Fa Mitglied der Bankkommission f. 3. thätig gewesen ist. Er erklärt: Da fei er mitgelaufen und habe den Vorschlag gemacht, über einen briten recht unbequeme Site ihrer Verpflichtungen gegen die In den Büchern der Pommerschen Hypothekenbank habe er eine große Baun zu springen und sich zu verstecken. Verhandlungsl.: Allgemeinheit soll eine demnächst zusammentretende Kommission be- Ordnung und vollständige Klarheit vorgefunden. Bei der Immobilien- Weshalb machten Sie den Vorschlag, sich zu verstecken? 3euge: schäftigen. Verkehrsbank sei er dagegen auf Transaktionen gestoßen, die vom Weil ich keinen Urlaub hatte. Verhandlungsl.: taufmännischen Standpunkte aus als nicht exakt zu beurteilen seien. Wie lange blieben Sie in Ihrem Versteck? Beuge: Etwa fünf Der Zeuge rügt es ferner als unzulässig, daß die Pommernbank die Minuten. Messerschmidt war eingeschlafen, ich mußte ihn erst auf­eignen Attien als Unterlage für die Gewährung eines Darlehns wecken. Verhandlungsl.: War denn Messerschmidt bes 3euge: Jawohl, er war stark betrunken. Die legten Sigungen vor dem Fest hatten nur geringe Be- angenommen habe. deutung. Sie wurden in der Hauptsache ausgefüllt durch die Er- einer lebhaften Meinungsverschiedenheit zwischen dem Zeugen und Ja, etwas. Verhandlungsl.: Waren Sie nicht laut, als Ueber die Berechtigung der Abschreibungen kommt es zu handlungsleiter: Hatter Sie auch getrunken? örterung des Verhältnisses der Strelitzbank zu Schumacher u. Co. ben Angeklagten Schulz und Romeid. Letztere bekämpfen verschiedene Sie bei den Leuten auf der Chaussee vorbeikamen? und des zwischen beiden abgeschlossenen 11 Millionen- Lombard- Verhand geschäfts sowie durch die Erörterung der Verhältnisse der Immobilien- Ausführungen des Zeugen als unzutreffend. Insbesondere behauptet Wir haben etwas gesagt, aber laut waren wir nicht. Immobilien- Angefl. Romeid, daß es sich leineswegs um non valeurs ge- Tungsleiter: Haben Sie nicht gehört, daß die beiden sagten: Erwerbsgesellschaft. Aus dem rwähnten Lombardgeschäft wird von dem Staatsanwalt gegen die Angeklagten Schultz und Romeid der handelt habe. Nehmen Sie sich in acht, wir sind Fähnriche"? Zeuge: Jch Vorwurf der Untreue gegen die Streligbank und der Bilanz Mitglieder der Bankfommiffion und der staatlichen Revisions- teinen Wortwechsel gehört oder schlagen gefehen? 8euge: Nein, Angell. Schultz hält es für unbedingt notwendig, daß die habe nichts gehört. Berhandlungsl.: Sie haben auch sonst verschleierung hergeleitet. Für die Streligbank find nämlich unter der verantwortlichen Leitung der beiden Angeklagten kommission hier vernommen werden und ihm Gelegenheit gegeben am folgenden Tage sagte ich zu Messerschmidt: Du mußt wohl mit bis zum 7. September 1897 nomineй 4908 000 Wart Pommern   werde, event. sich über jeden einzelnen Posten der Bilanz mit ihnen den Leuten etwas gehabt haben. Messerschmidt erwiderte: Ich attien zum Preise von 7 624218 M. angetauft worden, so daß nicht 1900 bei der Pommernbank weder für die Aktionäre, noch auch für die Es lag doch nahe, den Angeklagten noch am selben Abend zu fragen, auseinander zu setzen. Er behaupte, daß nach dem Status von habe mit den Leuten nichts vorgehabt." Verhandlungsl.: nur ihr ganzes Aktienkapital von 6 000 000 M., sondern noch weitere über 1 Millionen Mart in diesen Attien angelegt waren. Es hat Pfandbriefbefizer auch nur ein einziger Pfennig Berlust entstanden was er mit den Leuten vorhatte? Beuge: Da dachte ich nicht nun zwischen der Immobilien- Verkehrsbant, Schumacher u. Co. und wäre, und daß die Reorganisation vollkommen un- bar. Zeuge Fähnrich z. S. Saalwächter der Streligbank ein Brifwechsel stattgefunden. In demselben wird nötig gewesen sei. Der Gerichtshof beschließt, von den Mitgliedern der Bank bekundet: Am Abend des 2. Mai ging ich mit dem Fähnrich z. S. es so dargestellt, daß Shumacher u. Co. die Immobilien- Verkehrs: kommission den Bankdirektor Willy Gerschel, den Bauinspektor v. Abel die Friedrichsorter Chauffee entlang. Blöblich sahen wir bant und dieje wiedrum die Strelitzbank mit dem Ankauf Stern und den bereidigten Sachverständigen' DIivea, ferner einen Trupp von 2-3 betrunkenen Matrofen laut singend und der Pommernaktien Jeauftragt haben, so daß so daß Schumacher u. Co. von der staatlichen Revisionskommission Herrn Stöter und den lärmend auf uns zukommen. Wir gingen, um einen Konflikt zu die eigentlichen Käufer Aftien gewesen sein Bantinspettor Hartmann zu laden. würden. Im Novmber 1899 forderte nun die Strelitz­bermeiden, den Leuten aus dem Wege, und zwar ging v. Abel links bank die Immobilia- Verkehrsbank und diese wiederum Schu­und ich rechts, so daß die Leute bequem zwischen uns durchgehen macher u. Co. zur Abnahme der Attien auf, worauf lettere fonnten. Die Leute beschimpften uns aber. Wir sagten, Die Leute setzten aber ihre Schimpfereien fort. Nachdem sie etwa 15 Schritt bon uns entfernt waren, kam ein Matrose wieder zurück und vers sette v. Abel mit der Faust einen Schlag. Wir waren durch den unvermuteten Ueberfall zuerst ganz perplex. v. Abel wollte seinen Dolch ziehen und den Mann, der eiligst davongelaufen war, der großen Dunkelheit doch nichts erkennen konnten. Sehr bald kam verfolgen. Jch redete ihm aber zu, dies nicht zu thun, da wir bei noch ein andrer Trupp von vielleicht 4 betrunkenen Matrosen mit einem Frauenzimmer an uns vorüber; diese belästigten uns aber nicht. Verhandlungsl.: Ver diese belästigten uns aber nicht. Matrose groß und schlank war. Verhandlungsl.: Haben möchten Sie nicht zu erkennen, ob der Angeklagte der Thäter war? 3euge: Nein, ich habe nur erkennen können, daß der betreffende Matrose groß und schlank war. Sie gesehen, was für Hosen er trug?- 3euge: Nein. Es gelangt danach

zogen werden.

Prozeß gegen die Pommernbank.

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trunken?

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erwiderten, daß sie de Angelegenheit zwar aus dem Auge verloren Prozeß gegen den Matrosen Messerschmidt wegen thät- fie möchten sich in acht nehmen, wir seien Fähnriche.

hätte, trotzdem aber zur Abnahme bereit wäre. Die weiteren Ver­handlungen führten am 30. November 1899 zu folgendem Abschluß: Die Streligbank gwährte Schumacher u. Co. bis zum 1. April 1905

lichen Angriffes auf den Fähnrich z. S. v. Abel.

Kiel  , den 3. Juni 1903.

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Ver=

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Zeuge: Zeuge:

ein mit 434 Broz verzinsliches Darlehn von 11 Millionen Mart, Der am 2. Mai erfolgte Ueberfall auf den Fähnrich z. S. wogegen Schumager u. Co. die angeblich für sie gekauften nominal v. Abel gelangte heute vor dem Gericht der Direktion der Kaiser­7 078 000 M. Bormernattien, sowie auch weitere nominal 586 800 M. lichen Marineatademie zur Verhandlung. Auf der Anklagebant er gleicher Aktien, welche die Immobilien- Verkehrsbank hergab, als scheint der Matrose Messerschmidt vom Schulschiff Stein". Sicherheit hinteregte. Um es zu vermeiden, daß diese so entstandene Dieſer giebt zu, an jenem Abend mit dem Marine- Artilleristen Lombardforderung in der Bilanz der Streligbank erschien und Jänide auf seiner Flucht zusammengetroffen zu sein, er habe sich aber durch ihre Bröße einen ungünstigen Eindruck hervorrufen nicht vor ihn verfolgenden Fähnrichen, mit denen er einen Zu­worden sein. Die Anklage behauptet, daß der Briefwechsel zwischen er dem Ueberfall auf den Fähnrich v. Abel vollständig fern. Jänice mußte, foll nun eine ganz eigenartige Transaktion vorgenommen fammenstoß hatte, geflüchtet, sondern vor Civilisten. Jedenfalls stehe 1. Schumacher Co. und den andern Gesellschaften, durch den der und der Begleiter des Abel, Fähnrich Saalwächter, sollen jedoch den Anschein hervorgerufen wird, als ob die Attien von Anfang an für Angeklagten start belasten. Messerschmidt heißt mit Vornamen Schumacher 1. Co. gekauft wären, den Thatsachen nicht entspreche Andreas, ist am 19. Februar 1881 zu Winschotten in Holland   als und nur der Zweck verfolgt habe, die den Angeklagten unbequeme Sohn eines preußischen Unterthans geboren, evangelisch und bisher der Abschiedsbrief des Fähnrichs z. S. v. Aber Thatsache, daß die Strelitzbank so große Bestände Pommernaktien unbestraft. Er ist von Beruf Seemann  . Seine Eltern wohnen seit zur Verlesung, den Abel am Sonntag, den 3. Mai, kurz bevor er sich für eigne Sechnung gekauft habe, zu verschleiern. einiger Zeit in Hannover  . In die Marine ist Messerschmidt im mit seinem Revolver erschoß, geschrieben hat. Der Brief Dezember 1902 eingetreten. Die Verhandlung findet in demselben schildert die Vorgänge am Abend des 2. Mai in derselben Weise wie Saale   statt, in dem auch gegen den Fähnrich Hüffener verhandelt die Zeugen. Es heißt in demselben unter anderm: Nachdem sich wurde. Den. Gerichtshof bilden: Korvettenkapitän Erhard Schmidt   die Matrosen etwa 15 Schritt von uns entfernt hatten, kam einer im von der Marine- Akademie, Vorsitzender; Gerichts- Assessor Freydt, Trabe wieder zurück und schlug mich mit geballter Fauft so heftig auf Verhandlungsleiter; Hauptmann Voigt, Oberlieutenant   Gurt Frand, den Kopf, daß ich zunächst ganz betäubt war. Als ich mich etwas beide von der Marine- Akademie, und Gerichts- Assessor v. Stephanius erholt hatte, wollte ich meinen Dolch ziehen und den Beifiker. Vertreter der Anklage ist Marine- Kriegsgerichtsrat Mann verfolgen, ich sah aber ein, daß dies angesichts der Dunkelheit Rosenberger. Als Offizialverteidiger ist Rechtsanwalt Scholtz bestellt. undurchführbar sei. Andrerseits wollte ich auch nicht einen Menschen von hinten niederstechen. Ich habe den Mann nicht erkennen können, Die Aussagen des Angeklagten. ich habe nur gesehen, daß er groß und schlank war und glaube, Der Angeklagte ist ein großer, schlanker junger Mensch mit daß er weiße Hosen trug. Am folgenden Tage habe ich den Vor­dunkelblondem Schnurrbart. Nachdem der Verhandlungsleiter, fall gemeldet, mir wurde zugesichert, daß eine strenge Untersuchung Marine- Gerichts- Assessor Freydt, die Mitglieder des Gerichts ver- eingeleitet werden würde. Das ist aber kein genügender Troft für eidigt hat, stellt derselbe fest, daß der Angeklagte einmal wegen Un- mich. Ich kann mich doch unmöglich schlagen lassen und dabei be­gehorsams und ungebührlichen Betragens gegen einen Stameraden ruhigen." Hier bricht die Verlesung des Briefes ab. mit drei Tagen Mittelarrest bestraft ist. Sodann wird der Anklage- Der Verhandlungsleiter stellt noch fest, daß das Führungsattest des beschluß verlesen. Verhandlungsl.: Angeklagter, Sie haben Angeklagten genügend" lautet. gehört, was Ihnen zur Last gelegt wird, bekennen Sie sich schuldig? Damit ist die Beweisaufnahme beendet. Nach längerer Bes Angell.: Nein, ich bin nicht schuldig. VerhandTungsl.:ratung befchließt der Gerichtshof, die beiden Zeugen zu vereidigen.

Schutz und Romeid bestreiten die Folgerungen des Staats anwalts; dagegen bestätigen Direktor Hachmeister und Geh. Rat Guttmann daß die ganze Transaktion nur ein auf Täuschung be­rechnetes Manöver gewesen sei.

Besoders gravierend find jedoch die Ermittelungen des gericht lichen Bicherrevisors Reuter. Danach find die 11 Millionen in den verschiedensten Formen in den Bilanzen der Strelitzbank verschleiert und vedeckt worden und schließlich erscheinen sie im Jahre 1899, nachder der Befit bei der Inmobilien- Verkehrsbank wahrscheinlich zu gefhrlich erschienen war, auf dem Lombard- Conto Schumacher u. Ce und figurieren in den Bilanzen als Anlage in Hypotheken­geschift II sowohl bei der Streligbant, als auch bei der Bommern  Auch über die Verhältnisse der Immobilien- Erwerbsgesellschaft entsinnt sich eine lebhafte Diskussion, in welcher Angeklagter hul die zu seinen Ungunsten aufgestellten Behauptungen der Anklage zu wierlegen sucht. Er bestreitet, daß er Gewinne unrechtmäßig in feite Tasche gesteckt und behauptet im Gegenteil, daß er zu eignem Spaden die Interessen der Gesellschaften wahrgenommen habe. Die

bank  

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