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Nr. 129. 20. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Klasseninteresse und Gemeininteresse.

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Sonnabend, 6. Juni 1903.

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Herrenrechte des Kapitalisten in seinem Hause", das heißt in der durfte die S. D. A. P. nicht thun! Ebenso wie Werkstelle, in der die Arbeiter für ihn schaffen, ebenso wie vor Dudequest sagt auch Fortuyn: Wir haben nicht agitiert gegen die jeder Einschränkung des Profits schreckt die organische" Entwick Anarchisten. Als er, Redner, dies hörte, glaubte er einen Augenblick, fung zaghaft zurück. Jede Ueberschreitung dieser Grenzen wird daß es in Köln   donnere.( Holländisches Sprichwort. Korresp.) ,, Het Volt" In allen bürgerlichen Wahlaufrufen steht es geschrieben und in mit tieffter Entrüstung als Revolution und Konfistation zurück hat eher zu viel als zu wenig gegen die anarchistischen Führer agitiert. allen bürgerlichen Kandidatenreden steht es zu lesen, daß die Social­gewiesen. demokratie die Vertreterin von rein proletarischen lassen= Nun sage Gorter: es sei Troelstras Gewohnheit, auf bürgerliche Das socialistische Ideal, das die Beseitigung des Parteien zu vertrauen. Gerade die calvinistische Partei fühlt sich interessen sein wolle, während Konservative, oder Liberale, oder Privateigentums an den Produktionsmitteln fordert, ist das einzige bedroht durch meinen Standpunkt in der Schulfrage.( Beifall.) Centrumsleute oder Freisinnsmänner das Gemein interesse ver- deal, das neben dem feudal- agrarischen und dem liberal- kapita- Dieser Standpunkt sei das socialistische Princip, das die Religion treten. Daraus folgt natürlich, daß keiner, der das Wohl der Ge- listischen noch denkbar ist samtheit zu fördern bestrebt sei, der einseitigen Vertreterin von stand spricht, daß ein wofür am deutlichsten der Um- als Privatsache erkläre. Redner wolle den gläubigen Arbeitern andres neben diesen beiden noch den Eintritt in unsre Partei ermöglichen. Gorter Lohnarbeiterinteressen" seine Stimme geben dürfte. wolle In überaus flaren und beweiskräftigen Ausführungen geht Ge- jenseits des tapitalistischen noch möglich ist es bildet die mente. Er, Redner, nicht aufgetreten ist. Es ist Es ist aber auch das einzige, das die Thür sperren, aber tveit öffnen für anarchistische Ele­noffe Karl Kautsky   in der Neuen Zeit"( Nr. 34 und 35) dieſem einzige Möglichkeit einer gesellschaftlichen Weiterentwicklung dort, habt über den Opportunismus gegenüber den Anarchisten. habe Augenblicke von Uebelteit ges wahldemagogischen Trugschluß zu Leibe. wo das kapitalistische System konservativ wird und sich dem gefell- Redner schildert dann noch einmal das Verhalten der Anarchisten Nach ihren Einkommensquellen Rente, Kapitalprofit und Lohn schaftlichen Fortschritt entgegenstemmt. Es zeigt die Produktions- und setzt den Verlauf der Versammlung der Hauptvorstände( die zerfällt die Gesellschaft in drei Klassen: die der Grundbefizer, die der form an, die überall dort notwendig wird, wo die Konzentration geheim war; Korresp.) auseinander. Die Anarchisten verlangten Kapitalisten und die der Arbeiter. Diese drei Klassen können wohl der Kapitalien private Monopole schafft, deren Uebergang in gesell- teils sofortige Proklamation des Generalstreiks, teils, auf Vorschlag gleichzeitig ihr Einkommen steigern, z. B. zur Zeit des Aufschwungs, schaftlichen Befiz unerläßlich wird, wenn nicht die ganze Gesellschaft Nieuwenhuis', den Generalstreit auch nach Annahme der fie können aber nicht ihren prozentualen Anteil am Gesamtprodukt zum willenlosen Spielball einiger Kapitalistengruppen werden soll. vermehren, ohne mit einander in Widerspruch zu geraten. Daraus Gefeße. Gegen diese Vorschläge habe Redner sich gewandt, obgleich ergiebt sich notwendig diese Schlußfolgerung: er damals frank war, und wurden sie verworfen. Ersichtlich aber war geworden, daß die Anarchisten ein anarchistisches Abenteuer wollten: Streit nach Annahme der Gesetze. Er, Redner, habe es als seine Pflicht erachtet, nunmehr ein warnendes Wort ergehen zu lassen. So sei der Artikel Was nun?" entstanden.

Der Begriff der Klasse schließt notwendigerweise den des Klaffen­gegensatzes in fich. Ist dem aber so, daß wird die Versicherung einer Partei, daß sie den Interessen aller Klassen gerecht werde, eine leere Redensart, ja schlimmeres als das, ein demagogischer Schwindel. Es ist die Versicherung, daß diese Partei gleichzeitig die Interessen der Mieter wahren und auf Erniedrigung der Mieten hinarbeiten, wie auch die Interessen der Vermieter wahren und auf Erhöhung der Mieten hinarbeiten werde; daß sie den Arbeitern hohe Löhne und den Kapitalisten billige Arbeits­Träfte verschaffen wolle; daß sie für die Konsumenten niedere Lebensmittelpreise und für die Lebensmittel Produzenten hohe Lebensmittel anstrebe 2c.

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In Wirklichkeit entsprechen den drei großen Klassen der Gesell­schaft auch die großen Parteien, die in der Politik der modernen Staaten hervortreten: die Liberalen, die Konservativen und die Socialisten.

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Da aber Kapitalisten und Großgrundbefizer zu schwach an der Zahl find der Großbesiz umfaßt ja nur eineinviertel Prozent der Gesamtbevölkerung find sie genötigt, einerseits aus den Mittel­und Nebenklassen wie Kleinbürgern und Kleinbauern Succurs heran­zuholen, andrerseits die Klassengegensäge zu verschleiern, ja zu leugnen. Das Gemeininteresse, das sie vorschüßen, ist aber nichts als der Vorhang, hinter dem sich ihr Klasseninteresse zum Schmauſe niederläßt.

Wie notwendig diese Künste für die Herrschenden Klassen sind, Lehrt die Berufszählung von 1895. Sie zählt in Landwirtschaft,

Handel und Industrie:

Lohnarbeiter

Unbemittelte Selbständige

Mittelklasse

Großbefiz

Darum fährt Kautsky   fort:

18 438 377

.

2 269 990

15 708 367

3 017 455 146 989

Kautsky   schließt seine Ausführungen mit diesen Worten: Wenn manche unsrer Gegner also behaupten, daß Klassen interesse und gesellschaftliches Interesse notwendigerweise in einem Gegensatz zu einander ständen, so ist das heute richtig von den bürgerlichen Klassen und Parteien. Es gilt nicht vom Proletariat und nicht von der Socialdemokratie.

Wenn andrerseits viele unsrer Gegner, wie zum Beispiel Herr Eugen Richter   in seinem Socialistenspiegel", einen Widerspruch Sarin sehen wollen, daß die Socialdemokratie eine Partei des proletarischen Klassenkampfes ist und doch eine ganze Reihe bürger­licher Elemente in ihren Reihen zählt, so beweist das bloß, daß diese Herren Gegner weder eine Ahnung von der Eigenart des proletarischen Klaffenintereffes noch von den Wirkungen wissenschaftlicher Erkennt nis, socialen Empfindens und demokratischer Konsequenz haben. Sie vergessen, daß man eine Solidarität der Klassen leugnen und doch eine Solidarität der Menschen anerkennen fann. Große gesell schaftliche Unglücksfälle, welche die Klassenunterschiede momentan überwinden, wie zum Beispiel Epidemien, bringen auch dem ver­härtetsten Bourgeois die Solidarität der Menschen, den innigen Zusammenhang des Gedeihens des einen menschlichen Individuums mit dem Gedeihen aller andren, zum Bewußtsein. Aber im gewöhnlichen Lauf der Dinge wird dies Bewußtsein der Solidarität erstickt durch das Bewußtsein des Klassen gegensatzes, des Dranges nach Ausbeutung der Mitmenschen. Erst das Proletariat schafft ein Ideal, das nur eine einzige große Ein­kommensquelle gelten lassen will, die Arbeit, das Profit und Rente aufhebt, damit den Klassen und ihren Gegensägen ein Ende be­reitet und an Stelle des Klassenkampfes die Solidarität der Menschen setzt.

Das ist das Endziel des Klassenkampfes, den die Social: demokratie führt. So wird sie als Vertreterin der Klassen interessen des Proletariats Vertreterin der höchsten und allgemeinsten Interessen der Menschheit.

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Sechste Generalversammlung

des Deutschen Metallarbeiter Verbandes  .

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Berlin, 5. Juni 1908.

Vierter Verhandlungstag.

Die Sigung wird zunächst auf 12 Stunde vertagt, in der die Dele­Die Vormittags- Sigung wird von Cohen- Berlin geleitet. gierten der einzelnen Verwaltungsbezirke nochmals zusammentreten, Wiederaufnahme der Sigung giebt Schlicke auf Wunsch die Erklärung um zu den Anträgen des Vorstandes Stellung zu nehmen. Nach ab, daß nach Ansicht des Vorstandes bei einem Beitrage von 50 Pf. die Erwerbslosen- Unterstützung in der bisherigen Höhe aber auf die Dauer von 13 Wochen, eine Beihilfe zu den Umzugskosten bei Wohnortswechsel, ferner Sterbegeld gewährt werden kann, daß dann noch genügend Mittel verbleiben, um den Verband finanziell zu träftigen und daß dann nur 1 Jahr Wartezeit festgesetzt wird, so daß die erweiterten Unterstützungen schon mit dem 1. Januar in Kraft treten.

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über folgenden Antrag: Unter Erhöhung der Beiträge auf 50 beztv. In der nunmehr vorgenommenen namentlichen Abstimmung 25 Pf. ist die Arbeitslosen- Unterstüßung" zu einer Erwerbslosen 13 Wochen zu erhöhen, eventuell auch eine weitere Jahresklasse an Unterstützung" auszubauen. Die Bezugszeit für diese ist auf mindestens zufügen" stimmen 83 Delegierte mit 3a, 68 mit Nein. Damit ist Siefer Antrag abgelehnt, da derselbe eine Statutenänderung bedeutet, wozu eine Zweidrittel- Majorität notwendig ist. Bemerkenswert tritt bei der Abstimmung in Erscheinung, daß fleineren Orte und daß auch die verschiedenen Landesteile fein ge­

Die Kapitalisten und der große Grundbesitz stellen nur eine fleine Minderheit der Bevölkerung dar. Sie würden bei dem all­Der Parteitag der holländischen Socialdemokratie. die Großstädte unter sich ebenso verschiedenartig abstimmten, wie die gemeinen Stimmrecht politisch völlig verschwinden, wenn es ihnen In der Abend Sigung bedauert Spiekman- Rotter- schlossenes Stimmenverhältnis aufweisen. So stimmten von Berlin  nicht gelänge, ihren Parteien die Stimmen andrer Klassen zu- dam, daß die Motionen Narden Bussum und des Partei- 25 mit Ja, 7 mit Nein, Hamburg   7 mit Ja, 2 mit Nein, ebenso zuführen. Das Proletariat dagegen ist die stärkste Klasse der vorstandes betreffs des Generalstreits so spät eingereicht wurden. stimmten die Delegierten des Dresdener Verwaltungsbezirks vers Bevölkerung. Sein Sieg ist ihm in einem industriellen demo- Daß der Parteivorstand nicht anders handeln konnte, giebt Redner schieden. Und während die 7 Nürnberger Delegierten mit Ja tratischen Lande in dem Moment gewiß, wo es ihm gelingt, alle zu, daß der Generalstreit jedoch unvermeidlich war, nicht. Redner stimmten, votierten die 4 Münchener Delegierten mit Nein. Breslau  , Klaffengenossen zum Bewußtsein ihrer Klasseninteressen zu bringen führt aus, daß die Gefahr des Kampfes der deutschen   Social- Magdeburg, Hannover  , Stuttgart   stimmten geschlossen mit Ja, dem und sie der Gefolgschaft der bürgerlichen Parteien zu entziehen. demokratie und der Gewerkschaftsbewegung gegen die Zuchthaus  - gegenüber Kiel  , Barmen- Elberfeld   mit Nein. So ergiebt sich folgender Gegenfaz: Die Parteien des Groß- gefeße eine wenigstens ebenso große gewesen sei. Wären lettere befizes schützen das Gemeininteresse bor  , um ihr Klasseninteresse nicht zurückgezogen worden, dann wäre doch kein Generalftreit in fördern zu können. Die Socialdemokratie stellt das Klasseninteresse Deutschland   ausgebrochen, ebenso wenig, als dies in Sachsen   der des Proletariats in den Bordergrund, vertritt aber das Gemein: Fall war bei Entreißung des Wahlrechts. interesse in weit höherem Maße, als es irgend eine andre Partei thun fann.

Denn das Klaffeninteresse, das sie vertritt, ist nicht nur das Interesse der ungeheuren Mehrheit, sondern zugleich auch das Interesse jener Klasse, die bloß von ihrer Arbeit und nicht auch von der Ausbeutung andrer lebt.

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Bauern fämpft sie, wo sie ausgebeutet werden, wo aber diese Klassen selbst als Ausbeuter auftreten, müssen sie die Socialdemo­tratie als Gegnerin finden. So wird die Socialdemokratie mehr als die Vertreterin eines Klasseninteresses und findet auch außerhalb der eigentlichen Arbeiter Klasse begeisterte Anhänger. Wissenschaftliche Erkenntnis und sociale Hilfsbereitschaft treiben auch einzelne Personen aus den besitzenden Klassen in ihre Reihen:

Der weitere Antrag, den Beitrag für männliche Mit­glieder auf 40 Pf, für weibliche Mitglieder auf 15 Pf. festzusetzen, wird in namentlicher Abstimmung mit 143 gegen 8 Stimmen angenommen. männliche Mitglieder 30 Pf., für weibliche 10 Pf.) Ein Antrag, ( Der Beitrag betrug bisher für über die beschlossene Beitragserhöhung noch eine Urabstimmung vors nehmen zu laffen, wird abgelehnt und beschlossen, sämtliche das Unterstützungswesen betreffenden Anträge, der Statutenberatungs­Kommission zu überweisen.

Der Vorsigen de verteidigt das Einreichen der Motionen. Der Parteivorstand, der eine ganze Reihe Versammlungen für die Tagesordnung abgehalten, fonnte erft gestern zu einem Beschluß kommen, da nun erst deutlich wurde, daß die Motion von Amster dam III nicht ganz die Meinung des Parteivorstandes wiedergab. Hermans Rotterdam tritt für Troelstra   ein. Hierauf referiert G. Reichel( Vorstandsmitglied) über Tarif­Zwar bestehen auch zwischen den andren Klassen gegen- Troelstra frägt: Ist der hinter uns liegende Streik ver- verträge und Tarifgemeinschaften. Der Referent bes wärtig Ausbeutungsverhältnisse der verschiedensten Art. Aber loren? Jedes Jahr wird am 1. Mai der Achtstundentag propagiert. tont einleitend, daß es, in Rücksicht auf die bevorstehenden Kämpfe, diese Klassen sehen immer mur jene Ausbeutung, deren Der Erfolg davon wird nicht bemessen nach der Neigung der Re- die nicht nur von den Arbeitern veranlaßt, sondern von den Unter­Objekt, nie aber jene, deren Subjekt sie sind. Das Proletariat gierung, den Achtstundentag einzuführen, sondern nach der Teilnahme nehmern aufgedrängt werden, wünschenswert gewesen sei, daß den aber, welches niemals Subjekt der Unterdrückung und Ausbeutung des Proletariats. Der Streit ist ein großer Erfolg gewesen. Wir Anträgen des Vorstandes zugestimmt worden wäre, denn dadurch ist, erfennt und bekämpft darum jede Form der Aus denken nicht so leichtfertig über die Schlachtopfer, wie die Anarchisten. wäre die finanzielle Leistungsfähigkeit außerordentlich gestärkt beutung und Unterdrückung. Darum tritt die Socialdemokratie Aber ist es uns oder den französischen   Arbeitern je in den Kopf ge- worden. Der Redner schildert sodann eingehend die Entwicklung des ebenso gut für die Freiheit der Wissenschaft ein wie gegen kommen, wegen des Blutbades zu Fourmies, die 1. Mai-| Großindustrialismus in der Metallindustrie mit all ihren Begleit­die Unterdrückung von Nationen, darum bekämpft sie die Demonstration von 1890 als mißglückt anzusehen? Haben die erscheinungen, das Verhältnis des foalierten Unternehmertums zur toloniale Eroberungspolitik ebenso wie die rechtliche Zurücksetzung des Destreicher das gethan wegen der folossalen Maßregelungen? Nein. Arbeiterschaft, die die Art der Kämpfe und weiblichen Geschlechts. Für die Mittelklassen deren Verlauf und Kleinbürger und Viele sind nach andren Orten verzogen und Propagandisten für verweist darauf, daß man es bisher nicht vermocht habe, die Socialdemokratie geworden. So wird es auch hier gehen. Redner die durch ist nicht optimistisch für die Zukunft, aber die Lichtpunkte dauernd einen erfolgreichen Kampf errungene Position zu erhalten, sondern daß immer wieder, je darf man nicht übersehen. Jak hat die Detailpunkte besprochen, nach der aber nicht gesagt, was er dann selbst gewollt habe. Fortuyn ist Lohn- und Arbeitsbedingungen stattfindet. Diesen Zustand zu be­Geschäftslage ein Auf- und Niedersteigen der principiell gewesen und sagt: der Parteivorstand hätte nicht in dieser feitigen, würde möglich sein durch den Abschluß von Tarifgemein­Bewegung mitthun müssen. Er, Redner, ist derselben Meinung wie fchaften und torporativen Arbeitsverträgen, womit erreicht wird, daß Spietman über die Motion Bussum   für die Zukunft. Aber er auch während der schlechten Konjunktur der Lohn nicht unter die stimme auch mit v. d. Goes überein betreffs der Mitwirkung am vereinbarten Bedingungen sinken kann. Diese Tarifgemeinschaften, Wird das Proletariat durch seine Klassenlage dazu gedrängt, Streit. Fortuyn meine, unser Princip sei stets gewesen, nie mit die zunächst allerdings nur für eine bestimmte Reihe von Berufen den Kampf gegen seine Ausbeutung und Unterdrückung zu erweitern den Anarchisten mitzuthun. Aber gingen wir nicht mit ihnen zu- in Betracht kommen, obwohl es möglich ist und auch dazu kommen zu einem Stampfe gegen jede Art von Ausbeutung und Unter- sammen in der Hoogerhuis- Sache( Agitation gegen die unschuldige wird, daß dieselben auch in der Großindustrie allgemein zur Ein­drückung; den Kampf um seine Klasseninteressen zu einem Kampfe Verurteilung von drei Genossen; Storresp.)? Fortuyn selbst war führung gelangen, würden dazu führen, daß die Schundkonkurrenz, um Freiheit und Gerechtigkeit für alle zu gestalten, so werden auf Vertreter der S. D. A. P.   in dem betreffenden Komitee.( Gelächter.) die innerhalb der Metallindustrie, namentlich zwischen der Provinz der andren Seite durch die Eigenart der verschiedenen Klassen Weshalb sollten wir jetzt nicht mitthun? Wir hätten die Feigheit und den großen Städten herrscht, beseitigt werde. Der Redner alle Verfechter von Freiheit und Gerechtigkeit für alle, welcher unfres Mutes? Weiß Fortuyn was er damit sagt? Unter erörterte die mannigfachen Vorteile der Tarifgemeinschaften, die Selasse immer fie entstammen mögen, dazu getrieben, sich dem vier Augen gebraucht er nie solch große Worte. Er sieht die Vorstands- ähnlich wie bei den Buchdruckern auf der Basis allgemeiner Lohn­Proletariat anzuschließen und feine Klaffenfämpfe mitzufämpfen. mitglieder stets als anständige Männer an. Jezt aber fagt er: und Arbeitsbedingungen mit örtlichen Zuschlägen für das ganze Reich Jede der drei Klaffen hat ihr besonderes Gesellschaftsideal: das Ihr thatet mit, weil Ihr zu feige waret, Euch fern zu halten. ausgedehnt werden. Er betont hierbei, daß es durch die Tarif­feudale, das liberale, das socialistische. ( Fortuyn: Das war die Bedeutung meiner Worte.") Niemand verträge möglich sein wird, auch die Auswüchse, die der Das feudale Gesellschaftsideal die Wieder im ganzen Parteivorstand hat auch nur je einen Augenblick daran Accordarbeit noch anhaften, die aber doch diejenige Arbeitsmethode einführung mittelalterlicher Zustände ist unmöglich geworden, gedacht, nicht mit den Arbeitern mitzuthun. Nun hinterher meinen fei, die dem Arbeiter den Ertrag seiner Tüchtigteit, Jntelligenz und doch bildet es einen sehr realen Fattor im modernen gesellschaftlichen wir alles deutlich zu erkennen, aber jetzt ist unser Blick mehr oder Geschicklichkeit sichere, zu beseitigen. Die weiteren Ausführungen weniger verdunkelt von den nachteiligen Folgen, den erstandenen des Referenten decken sich mit seiner Resolution, die wie folgt Denn es giebt die Richtung aller praktischen gesellschaftlichen Beschuldigungen und Beschwerden. Wohl haben wir uns in der lautet: Bestrebungen der Parteien an, die dem Grundsatz dienen. Jeder ersten Parteivorstands- Versammlung gefagt: wie auch immer der Ausgehend von der Erwägung, daß die Lohn- und Arbeits­gesellschaftliche Fortschritt ist ihnen ein Greuel, jeder Rückschritt Ablauf sei, die Anarchisten werden etwas zu finden wissen, bedingungen der deutschen   Metallarbeiter entschieden einer Besserung wird von ihnen gefördert, mag er auch mit ihren Klasseninteressen uns zum Sündenbock zu machen. Auch wurde gesagt, und Regelung bedürfen, dies aber durch die seither geübte Methode direkt gar nichts zu thun zu haben, in Wissenschaft, Kunst, Kirche, daß es unangenehm sei mit mit D. Nieuwenhuis zusammen der einzelnen Werkstättenstreits nicht vollkommen und dauernd er­der industriellen Organisation( zum Beispiel dem Innungswesen zu arbeiten, aber aber derjenige, der das sagte, fügte felbft reicht wird, erklärt die 6. ordentliche Generalversammlung den Abschluß usw.), soweit nicht ihre Grundrente an einem ökonomischen hinzu: aber das nehmen wir mit in den Kauf. Die Kritiker von Tarifgemeinschaften und torporativen Arbeitsverträgen mit den Fortschritt direkt beteiligt ist. Dann erweist sich allerdings von heute haben nicht im voraus gewarnt. Fortuyn that dies, Unternehmern im Interesse der Mitglieder wie auch aller übrigen das Klasseninteresse, oft auch persönliche Interesse, mächtiger als als wir bereits mitgingen, also zu spät. Jat hat nichts von sich Metallarbeiter für zweckmäßig und wünschenswert. das Jdeal. hören lassen, bevor der Beschluß fiel. Mitthun war unsre prole- Die Generalversammlung erkennt an, daß korporative Arbeits­Das liberale Gesellschaftsideal baut sich ganz auf tarische Pflicht. Unser Bestand als Arbeiterpartei stand dabei auf berträge ein wesentliches Mittel find zur planmäßigen, einheitlichen der bestehenden Gesellschaftsordnung auf, es ist nichts als eine dem Spiel; nicht um die Arbeiter als Freunde zu behalten oder aus Förderung der Interessen der Metallarbeiter. Sie setzen jedoch starke Idealisierung der heutigen Gesellschaft, das heißt ein Ausmalen ihrer Feigheit, sondern um unsre Pflicht den Arbeitern gegenüber zu thun, Gewerkschaftsorganisationen voraus. Deshalb verspricht die Versamm­Lichtseiten ohne ihre Schattenfeiten: traten wir in den Kampf ein. Warnungen hätten nicht geholfen, lung, unausgefeßt für die Ausbreitung der Organisation und deren Es giebt ja keinen Menschen, der Freude an Elend und Not, man hätte geantwortet und zwar mit allem Recht: Ihr fürchtet, bei finanzielle Stärkung einzutreten. Unwiffenheit und Brutalität, Krifen und Katastrophen hat. Die den bürgerlichen Parteien in ein schlechtes Licht zu kommen; Ihr ideale, liberale Gesellschaft ist also die Gesellschaft von heute, ohne feid Parlamentarier und fürchtet, wenn eine revolutionäre That pfielt die Generalversammlung den Mitgliedschaften schon jeẞtne Artikel Zur Einleitung der Agitation für die Tarifgemeinschaften em ihre Auswüchse", die man als Kinderkrankheiten betrachtet und verlangt wird, Euch Euch mit den Arbeitern zu encanaillieren. etwaigen Lohnbewegungen auf den Abschluß bindender fege. deren Beseitigung man von der organischen" Entwicklung erhofft. Mit Recht hätte man uns vorgelvorfen: Ihr habt uns Verträge hinzuwirken. Unterorganischer" Entwicklung verstehen aber unsre bürgerlichen im Stich gelassen. Wären wir weggeblieben, die Arbeiter Der Verbandsvorstand wird verpflichtet, für die Föxfs- Krankenkassen. Socialreformer ein Herumdoktern gesellschaft wären ebensowohl in den Streit gegangen, aber ohne die Hilfe auf den Abschluß korporativer Arbeitsverträge gaan C., lichen Schäden, das fich auf das forgfältigste hittet, unsrer Sträfte, die Niederlage wäre noch viel größer gestrebungen einzutreten und die erforderlichen Vorarbej- Straße 30. die Grundlagen der bestehenden Gesellschaft anzutaften. wesen. Die Christen" hätten gefagt: Was bedeutet die Arbeiter gabe der Durchführbarkeit in die Wege zu leiten." Bruchbänder mit elaſti­Diese Grundlagen sind das Privateigentum an den Pro- bewegung in Holland  , die Socialdemokraten thun nicht einmal mit! Nach einer furzen Distuffion, in der principiel angenehm und weich duktionsmitteln und der Profit. Vor jeder Einschränkung der Enthaltung bedeutete: für Stuyper, gegen das Proletariat! Das aegen die Tarifgemeinschaften nicht erhoben w'

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